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Risiko von allergischen Reaktionen Krebsrisiko in Diskussion Risiko von Infekten Tätowieren Risiken und seine Laserbehandlung Die effektivste und bekannteste Methode zur Entfer- nung von Tattoos ist die Laserbehandlung. Laserblitze werden von den Pigment-Partikeln in der Haut absor- biert und erzeugen in diesen sehr hohe Temperaturen. Die Pigment-Partikel zerplatzen und werden durch den Lymphstrom aus der Haut in den Körper abtranspor- tiert. Dieses Laserverfahren ist meistens hautscho- nend. In Abhängigkeit von der Tattoo-Farbe müssen unterschiedliche Laser verwendet werden. Risiko: Als Folge von Laserbehandlungen können Entzün- dungen und Narben auftreten. Durch den Laserstrahl können auch hauteigene Pig- mente zerstört werden, die aber in der Regel wieder gebildet werden. Bereits durch das Stechen eines Tattoos kommt es oftmals zu einem Verlust des haut- eigenen Pigments in diesen Hautstellen. Wird die Tattoo-Farbe mit dem Laserverfahren entfernt, bleibt an den tätowierten Stellen ein heller „Negativ“-Abdruck. Experten vermuten, dass es sich bei den Spaltproduk- ten, die bei der Laserbehandlung entstehen, um ge- fährliche Substanzen handelt. Bei Blau-Pigmenten wurden beispielsweise die zellschädigenden Spalt- produkte Benzol und Blausäure nachgewiesen. Es wird angenommen, dass diese Spaltprodukte in innere Organe des menschlichen Körpers (Leber, Milz, Lymphknoten) abtransportiert werden und es ist der- zeit unklar, ob dort möglicherweise Langzeitschäden verursacht werden. Wer bezahlt die Entfernung einer Tätowierung? Die Entfernung der Tätowierung zahlt der Tätowierte selbst. Bei einem handflächengroßen Tattoo und zehn Sitzungen Laserbehandlung ist derzeit mit ca. 1.500 Euro (Stand 2015) zu rechnen. Prof. Dr. Bäumler von der Klinik und Poli- klinik für Dermatologie des Universitäts- klinikums Regensburg rät: Keine spontane und unüberlegte Entscheidung für eine Tätowierung beispielsweise im Urlaub Tätowierung nur unter sicheren hygienischen Bedingungen Tätowierung nur mit zertifizierten Farben Tätowierung ist eine Entscheidung fürs Leben Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz Methoden zur Entfernung von Tätowierungen Operative Entfernung Diese Methode eignet sich nur für die Entfernung von Mini-Tattoos. Bei größeren Tätowierungen reichen die umliegenden Hautareale nicht aus, um die herausgeschnittene Fläche zu bedecken. Risiko: Eine Narbe bleibt zurück. Chemisches Peeling Das Abtragen der oberen Hautschichten wird zur Tattooentfernung angeboten, aber die Ergebnisse sind unbefriedigend, da sich die Tätowierfarben in tiefer liegenden Hautschichten befinden. Davon ist abzuraten. Risiko: Narben unterschiedlichen Ausmaßes bleiben zurück. Milchsäurebehandlung Zur Tattooentfernung werden Verfahren mit Lösun- gen angeboten, die z. B. hoch konzentrierte Milch- säure enthalten. Ähnlich wie beim Tätowiervorgang wird mit einer Nadel in die Oberhaut gestochen und die Lösung unter die Haut gespritzt. Aufgrund der dadurch ausgelösten Entzündungsreaktion sollen die Farbpigmente aus der künstlich gesetzten Wunde abtransportiert werden. Davon ist abzuraten. Risiko: Das Risikospektrum reicht von Entzündungen über Wundheilungs- und Pigmentstörungen bis hin zur Narbenbildung. Herausgeber: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) Rosenkavalierplatz 2, 81925 München E-Mail: [email protected], Internet: www.stmuv.bayern.de Fotos: Titelbild und Tätowierfarben: fotolia.com, Seiten 2 und 3: Universitätsklinikum Regensburg Druck: StMUV Stand: November 2016 © StMUV, alle Rechte vorbehalten Diese Druckschrift wird kostenlos im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Staatsregierung herausgegeben. Sie darf weder von den Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern im Zeitraum von fünf Monaten vor einer Wahl zum Zweck der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Land- tags-, Bundestags-, Kommunal- und Europawahlen. Missbräuchlich ist während dieser Zeit insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zweck der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Staatsregie- rung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist es gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden. Bei publizistischer Verwertung – auch von Teilen – wird um die Angabe der Quelle und Übersendung eines Belegexemplars gebeten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten. Die Broschüre wird kostenlos abgegeben, jede entgeltliche Weitergabe ist untersagt. Diese Publikation wurde mit großer Sorgfalt zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann dennoch nicht übernommen werden. Für die Inhalte fremder Internetangebote sind wir nicht verantwortlich. safer-tattoo.de Hinweise des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft: Weitere Informationen: lgl.bayern.de/produkte/kosmetika/taetowiermittel BAYERN I DIREKT ist Ihr direkter Draht zur Bayerischen Staatsregierung. Unter Telefon 089 122220 oder per E-Mail unter [email protected] erhalten Sie Informationsmaterial und Broschüren, Auskunft zu aktuellen Themen und Internetquellen sowie Hinweise zu Behörden, zuständigen Stellen und Ansprechpartnern bei der Bayerischen Staatsregierung.

Tattoo-Flyer RZ Druck - rsebe.de · Make up. Wenn z. B. der empfi ndliche Lippenrand mit roter Farbe nachgestochen wird, können sich entlang dieser Tätowierlinie Granulome bilden,

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Risiko von allergischen Reaktionen

Krebsrisiko in Diskussion

Risiko von Infekten

Tätowieren

Risikenund seine Laserbehandlung

Die effektivste und bekannteste Methode zur Entfer- nung von Tattoos ist die Laserbehandlung. Laserblitze werden von den Pigment-Partikeln in der Haut absor- biert und erzeugen in diesen sehr hohe Temperaturen. Die Pigment-Partikel zerplatzen und werden durch den Lymphstrom aus der Haut in den Körper abtranspor- tiert. Dieses Laserverfahren ist meistens hautscho- nend. In Abhängigkeit von der Tattoo-Farbe müssen unterschiedliche Laser verwendet werden.

Risiko: Als Folge von Laserbehandlungen können Entzün- dungen und Narben auftreten.

Durch den Laserstrahl können auch hauteigene Pig- mente zerstört werden, die aber in der Regel wieder gebildet werden. Bereits durch das Stechen eines Tattoos kommt es oftmals zu einem Verlust des haut- eigenen Pigments in diesen Hautstellen. Wird die Tattoo-Farbe mit dem Laserverfahren entfernt, bleibt an den tätowierten Stellen ein heller „Negativ“-Abdruck.

Experten vermuten, dass es sich bei den Spaltproduk- ten, die bei der Laserbehandlung entstehen, um ge- fährliche Substanzen handelt. Bei Blau-Pigmenten wurden beispielsweise die zellschädigenden Spalt- produkte Benzol und Blausäure nachgewiesen. Es wird angenommen, dass diese Spaltprodukte in innere Organe des menschlichen Körpers (Leber, Milz, Lymphknoten) abtransportiert werden und es ist der- zeit unklar, ob dort möglicherweise Langzeitschäden verursacht werden.

Wer bezahlt die Entfernung einer Tätowierung?

Die Entfernung der Tätowierung zahlt der Tätowierte selbst. Bei einem handfl ächengroßen Tattoo und zehn Sitzungen Laserbehandlung ist derzeit mit ca. 1.500 Euro (Stand 2015) zu rechnen.

Prof. Dr. Bäumler von der Klinik und Poli-

klinik für Dermatologie des Universitäts-

klinikums Regensburg rät:

Keine spontane und unüberlegte

Entscheidung für eine Tätowierung

beispielsweise im Urlaub

Tätowierung nur unter sicheren

hygienischen Bedingungen

Tätowierung nur mit zertifi zierten Farben

Tätowierung ist eine Entscheidung fürs

Leben

Bayerisches Staatsministerium fürUmwelt und Verbraucherschutz

Methoden zur Entfernung von Tätowierungen Operative Entfernung Diese Methode eignet sich nur für die Entfernung von Mini-Tattoos. Bei größeren Tätowierungen reichen die umliegenden Hautareale nicht aus, um die herausgeschnittene Fläche zu bedecken.

Risiko: Eine Narbe bleibt zurück.

Chemisches Peeling

Das Abtragen der oberen Hautschichten wird zur Tattooentfernung angeboten, aber die Ergebnisse sind unbefriedigend, da sich die Tätowierfarben in tiefer liegenden Hautschichten befi nden. Davon ist abzuraten.

Risiko: Narben unterschiedlichen Ausmaßes bleiben zurück.

Milchsäurebehandlung

Zur Tattooentfernung werden Verfahren mit Lösun- gen angeboten, die z. B. hoch konzentrierte Milch- säure enthalten. Ähnlich wie beim Tätowiervorgang wird mit einer Nadel in die Oberhaut gestochen und die Lösung unter die Haut gespritzt. Aufgrund der dadurch ausgelösten Entzündungsreaktion sollen die Farbpigmente aus der künstlich gesetzten Wunde abtransportiert werden. Davon ist abzuraten.

Risiko: Das Risikospektrum reicht von Entzündungen über Wundheilungs- und Pigmentstörungen bis hin zur Narbenbildung.

Herausgeber: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) Rosenkavalierplatz 2, 81925 MünchenE-Mail: [email protected], Internet: www.stmuv.bayern.deFotos: Titelbild und Tätowierfarben: fotolia.com, Seiten 2 und 3: Universitätsklinikum Regensburg Druck: StMUVStand: November 2016© StMUV, alle Rechte vorbehalten

Diese Druckschrift wird kostenlos im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Staatsregierung herausgegeben. Sie darf weder von den Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern im Zeitraum von fünf Monaten vor einer Wahl zum Zweck der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Land-tags-, Bundestags-, Kommunal- und Europawahlen. Missbräuchlich ist während dieser Zeit insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Informa tionen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zweck der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Staatsregie-rung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist es gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden. Bei publizistischer Verwertung – auch von Teilen – wird um die Angabe der Quelle und Übersendung eines Belegexemplars gebeten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten. Die Broschüre wird kostenlos abgegeben, jede entgeltliche Weitergabe ist untersagt. Diese Publikation wurde mit großer Sorg falt zusammen gestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann dennoch nicht übernommen werden. Für die Inhalte fremder Internetangebote sind wir nicht verantwortlich.

safer-tattoo.deHinweise des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft:

Weitere Informationen:lgl.bayern.de/produkte/kosmetika/taetowiermittel

BAYERN I DIREKT ist Ihr direkter Draht zur Bayerischen Staatsregierung. Unter Telefon 089 122220 oder per E-Mail unter [email protected] erhalten Sie Informationsmaterial und Broschüren, Auskunft zu aktuellen Themen und Internetquellen sowie Hinweise zu Behörden, zuständigen Stellen und Ansprechpartnern bei der Bayerischen Staatsregierung.

Tätowieren ist in. Die Zahl der Tätowierten nimmt zu. Tätowieren ist aber keineswegs risikolos. Dieses Falt-blatt will die Risiken von Tätowierungen aufzeigen.

Jeder, der sich eine Tätowierung stechen lassen will, sollte bedenken: Derzeit ist Tätowieren in Mode. Aber wie wird es um das Image von Tattoos in zehn oder zwanzig Jahren stehen? Die Spannkraft der Haut lässt mit dem Altern nach. Werden die Bilder im Alter an Schönheit verlieren?

Die Entscheidung zu einer Tätowierung ist eine Entschei-dung für das ganze Leben. Denn die Möglichkeiten für die Entfernung von Tätowierungen sind ebenfalls mit Risiken für die Gesundheit verbunden.

Risiken beim Tätowieren InfektionenBeim Tätowieren wird in tiefere Hautschichten eingesto-chen. Daher besteht die Möglichkeit der Übertragung von Krankheiten, die durch Viren, Bakterien oder Pilze ausgelöst werden (wie z. B. Hepatitis, HIV, bakterielle Hautinfektionen).

Ursache für die Übertragung von Infektionen sind z. B. unhygienische Räumlichkeiten und Arbeitsweise, feh-lende Sterilität der Tätowiergeräte oder keimbelastete Tätowierfarben.

Nässende Wunden, Granulome usw.Weitere unerwünschte Reaktionen können sein: Rötungen, nässende Wunden und sogenannte Fremd-körpergranulome. Granulome sind Gewebewucherun-gen, die sich um vom Körper erkannte Fremdkörper – wie Farbpigmente – bilden.

Granulome entstehen zuweilen auch bei Permanent-Make up. Wenn z. B. der empfi ndliche Lippenrand mit roter Farbe nachgestochen wird, können sich entlang dieser Tätowierlinie Granulome bilden, die hervortreten und das Gesicht verunstalten.

Tätowierfarben und ihre Risiken Tätowierfarben unterliegen seit 2009 der Tätowiermit-tel-Verordnung, die eine Negativliste mit verbotenen Substanzen enthält. Verbotene Substanzen sind z. B. potentiell krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) oder lichtechte Azo-Verbin-dungen, die in der Autoindustrie in Lacken einsetzt werden.

Neben den Farbpigmenten enthalten Tätowierfarben eine ganze Reihe weiterer Stoffe wie Weichmacher, Emulgatoren und Metalle (z. B. Eisen, Nickel).

Welche Folgen für medizinische Behandlungen gibt es? Eine Tätowierung überdeckt Veränderungen der Haut. Eine Tätowierung kann die Diagnose von Hauterkran-kungen, z. B. Borreliose infolge eines Zeckenstichs, Ver- änderungen an Muttermalen oder ein malignes Mela-nom erschweren oder verhindern.

Für Patienten mit Tätowierungen oder Permanent-Make-up kann die Untersuchung im Kernspintomo-graphen problematisch werden, weil es dabei zu Ver-brennungen durch das Eisen in den Tätowierfarben kommen kann.

Allergische ReaktionenAn den tätowierten Hautstellen können allergische Reaktionen (Kontaktdermatitis) auftreten.

Wanderung der Farbpigmente im Körper Der Transport der Farbpigmente in die Lymphknoten ist vielfach beobachtet worden. Die Lymphknoten von Täto-wierten nahmen die Farben der Tätowierung an. Dieses Phänomen ist ein Beleg dafür, dass die Farbpigmente im Körper auch an weiter entfernte Stellen transportiert werden.

Krebs Insbesondere Hautkrebs ist eine immer wieder diskutier-te Folge der Hautverzierungen. Welches Krebsrisiko von den eingetragenen Farben und ihren Spaltprodukten im Körper ausgeht, ist bisher wenig erforscht.

Wer bezahlt eine notwendige medizinische Behandlung ? Bei Erkrankungen in Folge von Tätowierungen (z. B. In-fektionen, Allergien usw.) hat der Patient selbst für die Kosten aufzukommen.

Ulrike Scharf MdLBayerische Staatsministerin fürUmwelt und Verbraucherschutz

Granulome in den dunklen Abschnitten der Tätowierung

Abheilende Infektion

Tätowierfarben

InfektionenBeim Tätowieren wird in tiefere Hautschichten eingesto-

Nässende Wunden, Granulome usw.Weitere unerwünschte Reaktionen können sein:

Allergische ReaktionenAn den tätowierten Hautstellen können allergische

Wanderung der Farbpigmente im Körper Der Transport der Farbpigmente in die Lymphknoten ist

Krebs