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Serie
Industriedesign
B 04654 Nr. 4 25. Januar 1999 DM 8,–
PRODUKTKLINIK
TCW-GESCHÄFTSFÜHRER WILDEMANN:
„Kostensenkungenbis 25 Prozentsind realisierbar“
Weitere Themen:
Spanende Fertigung
Werkzeuge
Robotik
Verbindungstechnik
Hydraulik
C-Technik, Software,Kommunikation
Management
Report: Spanien
MM tagesaktuell:www.maschinenmarkt.de
Grenzenlose Märkte mit knallhartem Wettbewerb
und negative Preisentwicklung – diesen Herausfor-
derungen müssen sich Unternehmen stellen. Dabei
reichen zur Profilierung und Differenzierung gegenü-
ber Mitbewerbern der technische Stand eines Pro-
duktes, sein Preis und seine Qualität häufig nicht
mehr aus, weil Konkurrenten Vergleichbares bieten
können. Was also tun? Weiter die Kosten senken?
Die Anzahl der Mitarbeiter reduzieren? In vielen
Betrieben dürfte dafür das Potential schon weitge-
hend ausgeschöpft sein. Einen Ausweg aus diesem
Dilemma weist Horst Wildemann, Hochschullehrer
an der TU München, nach dessen Auffassung in
Unternehmen zu lange Rationalisierung und Auto-
mation der Produktion Vorrang gehabt haben vor
der Schaffung effizienter Organisationsstrukturen.
Er plädiert dafür, den Dienst am Kunden als neue
Kernkompetenz voranzutreiben.
Die Befriedigung von Kundenbedürfnissen muß
absolut im Mittelpunkt stehen. Notwendig dabei ist
die Verbindung von innovativen Produkten mit Ser-
viceleistungen, um so einen neuartigen Kundennut-
zen zu erzeugen. Wildemann bringt das Verhalten
erfolgreicher Unternehmen auf den Punkt: „Spitzen-
reiter schaffen neue Märkte und neue Spielregeln
auf vorhandenen Märkten.“ Weil seiner Auffassung
nach die technologiegetriebene Produktentwicklung
zu Ende geht, rücken Kunden und ihre Erfolgsfak-
toren in den Vordergrund.
Nur wer die besten kundenspezifischen Dienst-
leistungen anbieten kann, wird seine Kunden lang-
fristig an sich binden können. Freilich, dieser Dienst
am Kunden muß mehr sein als das übliche Lippen-
bekenntnis zum König Kunden. Ein Unternehmen
muß sich letztlich daran messen lassen, wie groß
sein Beitrag zum Erfolg des Kunden
ist. Dort, im Marktsegment Kunden-
dienst, gibt es noch genügend Spiel-
raum, sich gegenüber seinen Mitbe-
werbern zu differenzieren und zu profi-
lieren. Alles und jeder im Unternehmen
muß darauf ausgerichtet sein, die
Probleme der Kunden am besten zu
lösen, erst dann hat sich der Dienst
am Kunden zu einer Kernkompetenz
entwickelt.
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 3
Maschinenmarkt
LEITARTIKEL
Dienstam Kunden
BERNHARD KUTTKAT
4 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Maschinenmarkt
Leitartikel
Bernhard Kuttkat Dienst am Kunden 3
Unternehmen und Branchen
Münchner Management-Kolloquium 8Zulieferermesse Elmia 9Kommentar: Nachwuchs gesucht 9Korrespondentenbericht: Rußland 10Personen 13Steno 14Außenhandel 16
Hintergrund
Was bieten Produktkliniken? 18
Innovation
Technologien und Konzepte 22
Produktion und Betrieb
Spanende Fertigung
Spanende Arbeitsgänge sind immerhäufiger Bestandteil des Servicepro-gramms von Stahlhandelsunterneh-men. Kernstück derartiger Konzepte istdie Investition in eine leistungsfähigeSägetechnik. 24
Lean-Fertigung ist nach wie vor einSchlagwort bei der Herstellung vonFahrzeugkomponenten. Eine kom-pakte Vertikaldrehmaschine, bei der dieAchsen X und Z getrennt angeordnetsind, unterstützt diese Methode. 28
Werkzeuge
Synthetische Schneidstoffkörnungenwirken nur dann in erwartetem Maßeverschleißmindernd und abtrager-höhend, wenn die Kornhaltekraft aus-reichend groß ist. Sie kann mit metalli-schen Schichten verbessert werden. 30
Robotik
Das traditionelle Betätigungsfeld vonScara-Robotern sind Pick-and-Place-Aufgaben. In Kombination mit Bildver-arbeitungssystemen erschließen sichneue Anwendungsfelder. 36
Verbindungstechnik
Zinkdämpfe stören beim Schweißenverzinkter Bleche den Lichtbogen, sodaß Poren entstehen können. Die ge-ringere Wärmeeinbringung des MIG-Lötens schafft hier Abhilfe. 40
ProduktklinikHochschuldozent Prof. Dr.
H. Wildemann: „Entspre-chende Anpassung voraus-
gesetzt, kann aus einem Laden-hüter durchaus ein Markt-
renner werden.“Seite 18
WerkzeugeDie Kornhalte-kraft vonSchleifscheibenläßt sicherhöhen,indem man dieSchleifkörnermit Metallbeschichtet.Seite 30
MIG-LötenIm Fahrzeug-bau wird dasMIG-Löten zumBeispiel beider Boden-gruppe einge-setzt.Seite 40
TrennenZeitgemäße Sägema-schinen sind eineVoraussetzung fürdie Auftragssteue-rung im StahlhandelSeite 24
ScarasHorizontal-Schwenk-armroboter gibt es mit
unterschiedlichen Arbeitsra-dien und Tragkräften.
Seite 36
INHALT
MM im Internet
Sichern Sie sich einen
Wissensvorsprung!
Lesen Sie den »Maschinenmarkt«
der kommenden Woche
ab Freitag davor im Internet:
http://www.maschinenmarkt.de
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 5
Serie
Industriedesign – Teil 1
Auch in der Investitionsgüterbranchebietet Design noch ein großes Potentialzur Differenzierung im Wettbewerb.Überzeugende Gestaltung machtUnterscheidung möglich. 44
Entwicklung und Konstruktion
Hydraulik
Verzichtet man bei stationären Hydrau-likantrieben auf eine Steuerung überdrosselnde Ventile und verwendet stattdessen regelbare Förderpumpen, wirddie Energieausnutzung gesteigert. 46
C-Technik, Software, Kommunikation
Themen und Trends 50
Telefondienstleistung
Dank externer Dienstleister und leichtintegrierbarer Software werden Call-center auch für mittlere und kleineUnternehmen immer interessanter. Siebieten viele Möglichkeiten in der Kun-denbetreuung. 52
Management und Organisation
Personalführung
Das Betriebsklima hat einen größeren Einfluß auf den arbeitenden Men-schen, als die äußeren Arbeitsbedin-gungen. Das Betriebsklima ist dem-nach ein Synonym für Zufriedenheitund Wohlbefinden der Mitarbeiter. 56
Report
Spanien
Mit Unterstützung ihres Verbandes undder öffentlichen Hand betreiben die spa-nischen Werkzeug- und Maschinenzu-behörhersteller eine Exportoffensive.Deutschland ist dabei einer der wich-tigsten Märkte. 63
Marktspiegel
Produkte und Verfahren 69
Rubriken
Firmenschriften 59Dokumentation 60Termine 85Leserfax 86Stichwortverzeichnis 126Software IImpressum II
Vorschau, Internet-Übersicht III
Neu anfangenIn den ersten Jahren derSelbständigkeit kämpfte diePostbank zäh um jede Erwei-terung der Produktpalette.Später hat die Führung imRänkespiel der Politik und imSchalterstreit mit der Postden kürzeren gezogen. Dieslag vor allem an einem Fehlerbei der Aufteilung der altenPost. Allein die Post erhielt1990 die Immobilien undSchalter. Die Bank blieb aufdie Einrichtungen eines ande-ren Unternehmens angewie-sen. Aber vielleicht kommt eseines Tages doch noch zueiner Übernahme des Unter-nehmens Postbank.
SchauspielDer Yen stiehlt dem Euro dieSchau. Nicht die europäischeWährung reüssiert an denKapitalmärkten der Welt, son-dern die japanische. Siekonnte gegenüber ihremneuen Konkurrenten deutlichzulegen und zeigt sich zumDollar sogar fest wie seit Jah-ren nicht mehr. Dieser Auf-schwung wird von der Regie-rung in Tokio durchaus geför-dert. Doch was dem nationa-len Image nützt, schadet denexportorientierten Unterneh-men des Inselstaates.
MitgehangenDie Globalisierung ist einewunderbare Sache. Aberjeder, der Geld hergibt, derirgendwo real investiert oderder ausgedehnte Handels-beziehungen aufbaut, solltesich seine Partner ansehen.Perfekte Voraussicht gibt esnicht. Doch man kann Volks-wirtschaften in Risikokatego-rien einteilen. Es ist wahr, dieWeltwirtschaft ist vernetzt,lokale Desaster haben weitverstreute Folgen.
ler und Chrysler, in Münchenvorgestellt von Dr. EckhardCordes, von VIAG undAlusuisse, vorgestellt vonProf. Dr. Wilhelm Simson, vonHypo- und Vereinsbank,vorgestellt von Dr. AlbrechtSchmidt, führen zwar zuUnternehmenseinheiten vonglobalem Gewicht. Doch dieGefahren sind nicht wenigerins Auge springend: Unter-nehmenskulturen müssen neuaufgebaut, Firmenstrukturenbereinigt werden. Eine Alter-native zu Fusionen sindKooperationen und Netz-werke, denen am zweitenKonferenztag breiter Raumgewidmet ist. AusführlicheInformationen zum 6. Münch-ner Management-Kolloquiumgibt die TCW GmbH, Mün-chen, Tel. (0 89) 360 52 30.
PSI steigt einin E-CommerceDie PSI AG, Berlin, erwirbt mit66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH(Unternehmensberatung fürintegrierte Systeme) undengagiert sich damit im E-Commerce Geschäft. DieUbis entwickelt und imple-mentiert Geschäftsprozeßop-timierungen. Das Unterneh-men beschäftigt 70 Mitarbei-ter und erzielte im Jahr 1998einen Umsatz von rund 15 Mio. DM. Außer auf derGeschäftsprozeßgestaltungals Beratungsleistung liegt ein Schwerpunkt der Ubisauf E-Commerce.
Führende deutsche Unterneh-mer und Wissenschaftler wer-den auf dem 6. MünchnerManagement Kolloquiumvom 27. bis 28. April überzentrale Fragen des Manage-ments im globalen Wettbe-werb diskutieren. Fallbei-spiele, Erfahrungen und neu-artige Lösungsansätze stehenzur Diskussion, und in derPraxis erprobte Strategienwerden vorgestellt.Innovative Ansätze, Erfah-rungsberichte über den Ein-satz neuer Management-Toolsund Konzepte der Mitarbei-terführung helfen die steilansteigenden Anforderungenin der Praxis zu bewältigen.Der Handlungs- und Informa-tionsbedarf ist enorm. Dieschnelle Entwicklung derneuen Medien und ihr Vor-dringen in den unternehmeri-schen Alltag werden zurGrundlage neuer Manage-mentmodelle. Der Verände-rungsdruck im Gefolge derEuro-Einführung und dieimmer höherschwappendeWelle globaler Fusionen ver-ändern das Wirtschaftsge-füge in einem bisher noch nieerlebten Tempo. „Es stelltsich die Frage“, so Veranstal-ter Prof. Dr. Horst Wildemannvon der TU München, „obMammuthochzeiten allein dierichtige Antwort auf die inter-nationale Herausforderungsind.“ Die Fusionen von Daim-
8 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Maschinenmarkt
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Für Anfang 1999 hat die schwedische AB Sandvik Coromant
Innovationen bei Zerspanungswerkzeuge angekündigt. Am
Stammsitz Sandviken kann man sich bereits über die neue
Wiper-Geometrie für Wendeplatten, das System Corocut zum
Stechdrehen sowie Autotas/Windows NT informieren. m
Münchner Management-Kolloquium steht ganz im Zeichen der Globalisierung
m in Prozent des Steueraufkommens
m in Milliarden DM
m in Prozent des Bruttoinlandsprodukts
Subventionen in Deutschland
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6,96,3
5,2 5,2
96,5106,3
118,1 122,1121,7
196,7 198,2
178,9187,2
26,1 26,8 27,026,1 22,7
29,7
26,5
21,823,5
Union-Maschinenverdoppelt UmsatzDie Union Werkzeugmaschi-nen GmbH, Chemnitz, konnteim zu Ende gehendenGeschäftsjahr 1998 mit 26,5Mio. DM ihren Vorjahresum-satz verdoppeln und bereitsim zweiten Jahr seit der Neu-gründung ein ausgeglichenesBetriebsergebnis erreichen.Die Exportquote desUnternehmens stieg von 21%auf fast 30%. Der Anteil desServicegeschäfts liegt beirund 25%. Für das Jahr 1999ist ein weiteres Umsatzwach-stum von 25% auf 33,3 Mio.DM geplant. Der Auftragsbe-stand am Jahresende hateine Reichweite von siebenMonaten und bildet einesolide Grundlage für dieZukunft.
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Den Meldungen über einebevorstehende Konjunktur-flaute zum Trotz glauben diekleinen und mittelständischenUnternehmen der schwedi-schen Industrie an eine posi-tive wirtschaftliche Entwick-lung in die Zukunft. Als deutli-cher Beweis dafür, daß dieseoptimistische „Weltsicht“ rich-tig ist, erwies sich die Indu-striemesse Elmia Zulieferer imsüdschwedischen Jönköping.Die Elmia Zulieferer ’98, dievor wenigen Wochen ihrePforten schloß, zählte 1240Aussteller und 16 000 Besu-cher.
Schon jetzt sind 85% derAusstellungsfläche für dieElmia Zulieferer ‘99 ausge-bucht. Dies lasse erkennen,daß die kleinen und mittel-ständischen Unternehmenwieder langfristig planen undinvestieren, meint MessechefBjörn Larsson. Der starkeZuspruch hat seiner Einschät-zung nach aber noch weitere
Gründe: So wurde die ElmiaZulieferer ’98 von Ausstellernund Besuchern sehr positivbewertet. Des weiteren grün-det sich der Erfolg der ElmiaZulieferer auf die zuneh-mende internationale Beteili-gung. 1998 waren Ausstelleraus 17 Ländern präsent. Imlaufenden Jahr werden esnoch mehr sein, denn bereitsjetzt steht fest, daß sich auchGroßbritannien, Österreichund die Schweiz mit Gemein-schaftsständen beteiligenwerden. Andere Länder, diebereits im vergangenen Jahrmit Gemeinschaftsständenvertreten waren, wollen ihreAusstellungsfläche 1999erweitern. Einen weiterenErfolgsfaktor sieht der Messe-veranstalter in der Tatsache,daß es sich bei der ElmiaZulieferer um eine reine Fach-messe handelt. Die ElmiaZulieferer ’99 findet vom9.bis 12. November in Jön-köping statt.
Ausländische Anbieter mit guten Chancenam britischen Robotermarkt
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 9
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
KOMMENTAR
Die Initiative „Think Ing.!“, eine Gemeinschaftsaktiondes Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, des Ver-
eins deutscher Ingenieure (VDI), des ZentralverbandsElektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), des Ver-bandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)und des Verbands Deutscher Elektrotechniker (VDE),soll das schwache Interesse an der Ingenieurausbildungstark beleben. Hintergrund dieser Initiative sind die seitJahren zu geringen Studienanfängerzahlen in den Inge-nieurwissenschaften.So haben sich die Studienanfängerzahlen in den Fach-bereichen Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbauseit Anfang der neunziger Jahre mehr als halbiert. Beidemjenigen, der das Auf und Ab der „erfolgreichsten“Studiengänge der letzten Jahre mitverfolgt hat, hinter-läßt die „Think Ing.!“-Initiative ein zwiespältiges Gefühl.Das Institut der deutschen Wirtschaft meldete, daß dieErwerbslosigkeit unter Ingenieuren im Jahr 1997 um 10,9Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen hat.DieseZahl lockt nicht zum Ingenieurstudium. Doch man mußder „Think Ing!“-Initiative zugute halten, daß sie sich anJugendliche wendet. Bis diese das Diplom in der Taschehaben, sind die Karten auf dem Arbeitsmarkt schonlängst wieder neu gemischt. Urs
Nachwuchs gesucht
Vorbereitungen für Elmia Zulieferer ‘99 laufen mittlerweile auf Hochtouren
Mittelfristig wird die IndustrieGroßbritanniens mehr Robo-ter einsetzen. Das geht ausder Studie „World Robotics“hervor, die von den VereintenNationen in Zusammenarbeitmit dem BranchenverbandIFR erstellt wurde. Ausländi-sche Hersteller von Roboternund Automatierungssystemenhaben deshalb gute Absatz-möglichkeiten auf dem briti-schen Markt.
Die weltweite Nachfragenach Robotern ist nach die-ser Studie 1998 auf 89 100Einheiten angestiegen (Pro-gnose), was gegenüber demVorjahr eine Zunahme um 5%bedeuten würde. Für 1999wird eine weitere Zunahmeum 8,3% erwartet. In denJahren 2000 und 2001 rech-nen die Verfasser der Studiesogar mit Zuwächsen umjeweils mehr als 11%. Bei derGesamtnachfrage vereinendie sechs Großen (Big Six),Japan, USA, Deutschland, Ita-lien, Frankreich und Großbri-tannien, allein rund 89% aufsich. Bei den installierten Ein-heiten weist Großbritannieneinen deutlichen Abstandgegenüber den anderenIndustrienationen auf. Nur1,7% der in den Big Six einge-setzten Roboter stehen inGroßbritannien. Weltweit
sind es sogar nur 1,5%. Imgeringen Einsatz von Robo-tern und von Automatisie-rungsanlagen sehen Beob-achter einen Grund für die imVergleich zu anderen Indu-striestaaten geringe Produkti-vität der britischen Industrie.Jüngsten Studien des briti-schen Industrie- und Handels-ministeriums (DTI) und demFinanzministerium (HM Tre-asury) zufolge, weist dasLand gegenüber den USAeinen Produktivitätsrückstandvon 40% auf. GegenüberDeutschland und Frankreichsind es durchschnittlich 20%.Ursachen dafür liegen, vomniedrigen Automatisierungs-grad einmal abgesehen, inder oft mangelhaften Fachar-beiter- und Managerausbil-dung, geringer F&E-Tätigkeit,hoher Gewinnausschüttungund unzureichenden Finan-zierungsangeboten. Die ge-schätzten britischen Investi-tionen in Roboter beliefensich 1997 auf rund 66 Mio.Pfund (plus 30%). Nahezudie Hälfte der britischenRoboternachfrage richtet sichauf Schweißroboter. GrößterKunde ist die Automobilindu-strie, die rund 52% desgesamten Angebots an Indu-strierobotern in Großbritan-nien absorbiert.
Die deutschen Ausfuhren nach Rußland gingen im 3. Quartal 1998 um 26,6% (Vorjahres-vergleich) zurück.
Der Index der Einfuhrpreise, berechnet vomStatistischen Bundesamt, ist im November 1998gegenüber dem Vormonat um 0,4% gefallenund lag um 5,8% unter Vorjahresniveau.
Im Oktober 1998 wurden in Deutschland 2613Insolvenzen gezählt. Dies waren 10,7% wenigerals im Oktober 1997.
Vom Januar bis Oktober letzten Jahres stiegendie Neuzulassungen von Automobilen japani-scher Hersteller in Europa um 8,9% auf1 473 393 Einheiten.
TRENDS
Carl Schenckstabilisiert sichDie zum Agiv-Konzerngehörende Carl Schenck AG,Darmstadt, erwartet für dasJahr 1998 eine deutlicheErtragssteigerung. ZurBeschleunigung des Marktein-tritts in der nordamerikani-schen Automobilindustrieplant Carl Schenck die voll-ständige Übernahme derDominion Tool & Die. Co.,Roseville. Dieses Unter-nehmen ist mit rund 40 Mio.Dollar und 160 Mitarbeiternin den Sparten Befülltechnik,Fahrwerkeinstellungen undRollprüfstände tätig.
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UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Rußlands Wirtschaft: Gibt es Wege aus der Krise?
KORRESPONDENTENBERICHT
VON DR. HANS DIEBALL, NEUSS
Für militärische Turbulenzen sorgte einstdie UdSSR mit ihrem legendären Düsen-jäger MIG (benannt nach seinen Kon-strukteuren Mikojan und Gurewitsch).Heute steht dagegen die BezeichnungFIG als Hoffnungsträger für die Überwin-dung der wirtschaftlichen Turbulenzenin Rußland. FIG steht für Finanz-Industri-elle Gruppen, zu denen sich Konsortienmehrerer selbständiger Unternehmendurch die Gründung einer gemeinsamenHolding zusammengeschlossen haben.Die Mehrheit dieser FIGs hat die wirt-schaftlichen Stürme bisher weitgehendohne Schaden überstanden. Vor allemaber bieten sie sich als intime Kennerdes russischen Marktes deutschen Unter-nehmen als Kooperationspartner an.Und verläßliche Partner in der russischenFöderation braucht die deutsche Wirt-schaft heute mehr denn je, hat doch dieim Spätsommer 1998 ausgebrocheneWirtschaftskrise das Vertrauen der deut-schen Unternehmen in die weitere markt-wirtschaftliche Entwicklung Rußlandsstark erschüttert. Zur Analyse undBewertung eben dieser Wirtschaftskriserief daher die Messe Düsseldorf inZusammenarbeit mit der dortigen IHK,dem Bundesverband der DeutschenIndustrie, dem Ost-Ausschuß der Deut-schen Wirtschaft, dem Verband derDeutschen Wirtschaft in der Russischen
Föderation und der Westdeutschen Lan-desbank im Rahmen einer Konferenz am8. Dezember des vergangenen Jahresauf. „Rußlands neue Wirtschaft - Wegeaus der Krise?“ lautete das Thema derVeranstaltung in Düsseldorf. 26 führendeVertreter der russischen Wirtschaft, vonBanken, Verbänden und Politik reisten anden Rhein, unter ihnen Moskaus Bürger-meister Jurij Luschkow. „Ich wünscheIhnen, daß Sie in Rußland gute Gewinnemachen“,gab er den deutschen Konfe-renzteilnehmern zu verstehen.
Was aber läßt sich zu den Perspekti-ven ausländischer Investoren in Rußlandsagen? Nicht viel mehr, als daß sie wenigrosig sind. So ist weiterhin ungewiß, ob die gegebenen Kredite fristgerechtbedient werden; zerrüttet sind überdiesdas Steuer- und Rechtswesen des Staa-tes. Folglich gab’s auch in Düsseldorf nurwenig zu beschönigen, aber leider auchnur wenig Antworten auf die Frage, wasdenn die Ursache der Krise gewesen seiund wie der Ausweg aussehen könnte.Nicht die Reformen, sondern ihre Durch-führung wurde als Grund des gegenwär-tigen Desasters genannt. HumanitäreHilfe werde hoch geschätzt, sei faktischaber unnötig, denn nicht im Mangel liegedas Problem, sondern im Transportwe-sen und in fehlender kaufkräftiger Nach-frage. Tröstlich mag zumindest die Aus-sage klingen, daß Rußland sich von derDemokratie nicht abkehren werde.Unumkehrbar sei außerdem der Weg indie Marktwirtschaft, wurde in Düssel-dorf bedeutet, wenn auch mit staatli-chen Eingriffen. Unklar aber blieb, inwelchem Umfang.
Den deutschen Teilnehmern versi-cherte Bürgermeister Luschkow: “MitMoskau kann man es zu tun haben!”Immerhin sind dort heute mehr als 1000deutsche Unternehmen vertreten. AberMoskau ist nun einmal nicht Rußland.Auch andere Regionen des Landes wer-den an Selbständigkeit und damit anBedeutung gewinnen; dies ist ein Trend,den die deutsche Wirtschaft bei künfti-gen Kooperationsüberlegungen nichtübersehen sollte. Ein attraktiver Wirt-schaftspartner für Deutschland sei Ruß-land allemal: keineswegs ein „schwarzesLoch“, sondern Land mit Perspektiven.
Metallbaumit UmsatzplusEinen nominalen Umsatzzu-wachs von gut 2% wird derdeutsche Metallbau voraus-sichtlich im Jahr 1998 erzie-len. Das prognostiziert derBundesverband der Deut-schen Volksbanken und Raiff-eisenbanken (BVR) in einerBranchenanalyse. In diesemJahr werde sich das Wachs-tum vor allem wegen derBelebung der Bautätigkeitetwas beschleunigen. An derbereits in den beiden Vorjah-ren angespannten Ertragslageder Branche habe sich auchim Jahr 1998 nichts geändert.
Feintool-Gruppelegt kräftig zuIm Geschäftsjahr 1997/98(30. September) hat die Fein-tool-Gruppe die Erwartungenübertroffen. Das Unterneh-men mit Sitz in Lyss/Schweizverbesserte im Geschäftsjahr1997/98 den Umsatz gegen-über dem Vorjahr um 11,8%auf 247,3 Mio. SchweizerFranken und den Reingewinnum 27,3% auf 14,2 Mio.Schweizer Franken. Die Fein-tool-Gruppe, AnbietervonSystemen für die spanloseund präzise Fertigung, gehtfür das Geschäftsjahr1998/99 von einer Umsatz-steigerung in Höhe von rund10% aus.
Viel Prominenz war zur Rußland-Konfe-
renz nach Düsseldorf gereist, darunter
Moskaus Bürgermeister Jurij Luschkow
(Mitte) und Otto Wolff von Amerongen
vom Ost-Ausschuß der deutschen Wirt-
schaft.
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Fawem-Veranstaltersind zufriedenDie Fawem 1998, Fachmessefür Werkzeugmaschinen undWerkzeuge, kann mit einemguten Ergebnis aufwarten:Rund 18 500 Fachbesucherkamen nach Basel/Schweiz.Positiv war auch die Stim-mung bei den rund 200 Aus-stellern. Zum ersten Malwurde die Swisstech, Fach-messe der Zulieferindustrieund für internationale Part-nerschaften, zeitgleich durch-geführt. Die nächste Fawemfindet voraussichtlich imJahre 2002 im Gebäudekom-plex der Messe Basel statt.
Quartal 1998 den Vergleichs-zeitraum des Vorjahres um27%. „Dieses Ergebnis ist vordem Hintergrund globalerwirtschaftlicher Unsicherhei-ten besonders erfreulich“,
kommentiert Jerome Swartz,Chairman und Ceo bei Sym-bol Technologies dieGeschäftsentwicklung. Sym-bol Technologies ist einUnternehmen für mobiles
Aufwind hält anbei MeßgerätenDer positive Trend im deut-schen Markt für elektronischeMeßtechnik hielt auch imersten Halbjahr 1998 an. Mit301,3 Mio. DM wuchsen dieAuftragseingänge um knapp9% gegenüber dem Ver-gleichszeitraum in 1997, soder Fachverband Meßtechnikund Prozeßautomatisierungim Zentralverband Elektro-technik- und Elektronikindu-strie e.V. (ZVEI). In der Fach-abteilung Meßgeräte für dieelektronische Technik arbei-ten mehr als 40 Unternehmenzusammen.
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 11
Maschinenmarkt
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
In der Nähe vom Flughafen und am Autobahnkreuz Leinfelden-
Echterdingen hat Parker das Vertriebszentrum Stuttgart eröff-
net. Auf 1250 m2
wurden Vertrieb, Projektierung, Service und
Kundenschulung zusammengefaßt.
Symbol-ErgebnisrekordverdächtigMit 256,8 Mio. Dollar über-steigt der Umsatz von Sym-bol Technologies im dritten
Computing und Kommunikati-onssysteme mit Sitz in denUSA. Die deutsche Niederlas-sung befindet sich in Dietzen-bach bei Frankfurt/Main.
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Honsberg Lambagiert weltweitIm Herbst vergangenen Jah-res konnte die HonsbergLamb Sonderwerkzeugma-schinen GmbH, Remscheid,auf ihr 200jähriges Bestehenzurückblicken. Im Jahr 1798wurde das Unternehmen vonder Familie Honsberg alsGroßhandel für Werkzeugegegründet. Die wechselvolleGeschichte von Honsbergerreichte 1995 mit der Konk-ursanmeldung ihren Höhe-punkt. Eine Teil-Übernahmedes Unternehmens durch dieLamb Technicon/WesternAtlas erfolgte noch im glei-chen Jahr. Honsberg Lambbeschäftigt 430 Mitarbeiterauf einer Produktionsflächevon 23 000 m2. Der Export-anteil beträgt bis zu 70%.
Offis erwirbtTeam OstermannDie Offis Personaldienstlei-stungen GmbH & Co. KG,Fulda, hat heute die Über-nahme des in Stuttgart ansäs-sigen Zeitarbeitsunterneh-mens Team B. OstermannGmbH & Co. bekanntgege-ben. Damit, so der Vorsit-zende der Offis Geschäftslei-tung Wigbert Biedenbach,wolle sein Unternehmen diePersonaldienstleistungen mitkaufmännischem Schwer-punkt weiter forcieren. Offisplant in den nächsten dreiJahren ein Umsatzwachstumauf 400 Mio. DM, dies sollsowohl durch den Ausbaudes Geschäftsstellennetzesals auch durch den Zukaufweiterer Unternehmengeschehen.
12 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Maschinenmarkt
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Mapal-Werkzeugeauf Erfolgsspur Für die Mapal Präzisionswerk-zeuge Dr. Kress KG, Aalen,war das Jahr 1998 ein gutesJahr. Der Umsatz der Mapal-Gruppe erreichte mehr als240 Mio. DM (Vorjahr 1997:200 Mio. DM). Äußerst posi-tiv entwickelten sich dieGeschäfte in den USA undEuropa. Die Mapal-Gruppeverfügt heute über Vertriebs-und Produktionsunternehmenin allen wichtigen Industrie-ländern. In den Erwerb undAufbau von Maschinen- undFertigungseinrichtungen wur-den über 30 Mio. DM inve-stiert. Dr. Dieter Kress: „DieErwartungen für 1999 sindgedämpft optimistisch. Insge-samt werden 5% bis maximal10% Wachstum erwartet.“
Schieffer Lippstadtdenkt globalDas Thema Globalisierungspielt auch für die mittelstän-dischen Unternehmen einestrategische Rolle. Diese Auf-fassung bekräftigten WilfriedSchieffer-Adick und EkkehartH. Schieffer, geschäfts-führende Gesellschafter derSchieffer GmbH & Co. KG,Lippstadt. Das westfälische
Familienunternehmen produ-ziert Kautschuk- und Kunst-stoffsysteme sowie flexibleLeitungssysteme. Mit 280 Mit-arbeitern wurde 1998 einUmsatz von rund 90 Mio .DMangestrebt. Über 12 Mio. DMwurden in Israel, Italien undden USA investiert.
Agiv-Holdingverbessert ErgebnisDie Agiv AG, Frankfurt/Main,hat im Geschäftsjahr 1998wiederum eine kräftigeErgebnisverbesserungerreicht. Agiv wird 1998 vor-aussichtlich das Ergebnis auf280 Mio. DM (Vorjahr: 110Mio. DM) steigern. Mit einemerwarteten Jahresüberschußvon 200 Mio. DM wird derVorjahreswert von 90 Mio.DM mehr als verdoppelt. DieAgiv-Teilkonzerne im Kernge-schäft Maschinenbau undMeßtechnik werden das Jahr1998 teilweise mit Rekord-ergebnissen abschließen. Soerzielt die Barmag AG, Rem-scheid, mit 113 Mio. DM dasbisher beste Vorsteuerergeb-nis. In den nächsten Jahrenrechnet Agiv bei moderatemUmsatzwachstum mit steigen-den Erträgen.
Michael
Wiesner istneuer ProductMarketingManagerEurope bei der
Storage Computer EuropeGmbH, Kelkheim bei Frank-furt. Zu Wiesners Haupt-aufgaben in seiner neuenFunktion gehören die zentraleAbstimmung der Marketing-aktivitäten und der Ausbaustrategischer Allianzen.
Owen Turner
ist von Inger-soll-DresserPumps zumVice Presidentdes Bereiches
Customer-Service ernanntworden. Er ist zuständig fürdie Regionen Europa, Mittle-rer Osten und Afrika (EMA).Owen Turner wird für denKundendienst von Ingersoll-Dresser Pumps zuständigsein.
Dipl.-KaufmanKlaus J. Goll
ist seit 1. November1998 alsGeschäftsfüh-
rer der Case Germany GmbHfür personalwirtschaftlicheFragen für Case in Deutsch-land und Österreich zustän-dig. Die Verantwortungerstreckt sich sowohl auf denBaumaschinen- wie auch aufden Landmaschinenzweigvon Case.
Diethard
Möhr, Experteund Leiter desEMV-Referatesim Siemens-Bereich
Anlagenbau und TechnischeDienstleistungen (ATD),Erlangen, übernahm zum 1. Januar das Sekreariat destechnischen Komitees fürelektromagnetische Verträg-lichkeit (EMV) in der Interna-tionalen ElektrotechnischenKommission (IEC) in Genf/Schweiz.
Daniel Schellhoss istGeschäftsführer der ProsystSoftware GmbH. Der 1997gegründete Kölner Soft-warehersteller ist auf Middle-ware, Applikationsserver undEntwicklungsprogramme aufder Basis der Programmier-sprache Java spezialisiert.
Oliver Riese,
Sohn desFirmen-gründersRoland Riese,steht nun
gemeinsam mit seinem VaterRoland Riese in derGeschäftsführung der RieseElectronic GmbH, Horb, undZeulenroda. Riese Electronicproduziert elektronische Bau-gruppen, Sicherheits- undMeßrelais sowie Galvanik-steuerungen.
Dr.-Ing. Adolf
Gärtner,
Vorsitzenderder Geschäfts-führung derEuropipe
GmbH in Ratingen, ist seitdem 1. Januar 1999 neuerPräsident des DVS DeutscherVerband für Schweißen undverwandte Verfahren e.V.,Düsseldorf.
Bernd H. Hofmann
beendete seine Tätigkeit alsVorstandsmitglied der FAGKugelfischer Georg SchäferAG, Schweinfurt, mit Wirkungvom 31. Dezember vergange-nen Jahres.
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Michael
Mücke (Produktion undMaterialwirtschaft) und Dr.-Ing. Joachim Schmidt(Technik und Vertrieb)wurden zu Geschäftsführernder DS Technologie Werk-zeugmaschinenbau GmbH,Mönchengladbach, bestellt.Dipl.-Kaufmann Udo Deimlinghat als Sprecher derGeschäftsführung nebendem kaufmännischen Bereichauch den Service über-nommen.
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 13
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
PERSONEN
Die Joachim Uhing KGGmbH & Co., Mielkendorf,wird in Argentinien jetztdurch die Firma PMF Proyec-tos y Mecanizados Fernan-dez, José Leon Suarez,vertreten. Das Vertriebspro-gramm erstreckt sich auf alleUhing-Produkte für die Draht-und Kabelindustrie, darunterRollringgetriebe, Wälzmuttern,Verlegungen und Führungs-systeme.
Heidenreich & Harbeck,Hamburg, hat in Makinoumfirmiert. Unter dem Dachder Holding Makino GmbH,Hamburg, werden die MakinoWerkzeugmaschinenfabrikGmbH, die Makino Formen-bautechnologie GmbH sowieMakino Italia und MakinoFrance den Markt bearbeiten.
schafter bleiben mit jeweils20% an Z & R beteiligt undwerden das Unterneh-men auch weiterhin führen.
Die Komet Präzisionswerk-zeuge Robert BreuningGmbH, Besigheim, hat zumJahreswechsel den unterseiner Marke JEL bekanntenStuttgarter Produzenten vonWerkzeugen zur Gewinde-herstellung Joh. und ErnstLinke GmbH & Co KG über-nommen.
Hermle, Gosheim, Herstellervon vertikalen Bearbeitungs-zentren und Universalfräs-maschinen, wird zum 1. Aprilein zusätzliches Vorführzen-trum im Industriepark Kassel-Lohfelden einrichten, um denKunden in der Region nochnäher zu sein. Gerade neueTechnologien wie die Hoch-geschwindigkeitsbearbeitung
Das von der TVA Technolo-gie-Vermittlungs-AgenturBerlin e.V. und der TINA Bran-denburg GmbH getrageneKompetenzzentrum eCOMMBerlin-Brandenburg ist am 7.Januar offiziell eingeweihtworden. Es hat seinen Sitz imBerliner Ludwig-Erhard-Hausund will kleine und mittlereUnternehmen bei E-Com-merce-Projekten unterstützen.
Bertrandt in Tamm ist eineBeteiligung von 60% an derZapadtka & Ritter GmbH &Co. KG, Bretzfeld bei Heil-bronn, eingegangen. Damitverfügt der Ingenieurdienst-leister über umfangreicheBlechkompetenz für die Her-stellung seriennaher Proto-typenteile. Die bisherigenGeschäftsführer und Gesell-
oder die Hart- und Trocken-bearbeitung erfordertenintensive Beratung und Vor-führung.
Die Walter AG, Tübingen,Hersteller von Hartmetall-werkzeugen und CNC-Schleif-maschinen, sichert sich diePerle der Schweizer Schleif-maschinenindustrie. Abge-schlossen wurde kürzlich einVorvertrag, der die Über-nahme der Ewag AG, Etziken,vorsieht. Ewag produziertWerkzeugschleifmaschinen.
Die Zimmermann GmbH,Denkendorf, erhielt im Rah-men der letztjährigen Euro-mold in Frankfurt/Main denEuromold Award Interna-tional für die dort präsen-tierte SchichtfräsmaschineLMC (Layer Milling Center).Mit diesem Preis werdenbeispielhafte Produkte und
14 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Maschinenmarkt
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
STENO
Dienstleistungen ausgezeich-net. Die LMC eignet sich zur Herstellung selbst kompli-ziertester Geometrien beisehr günstigen Kosten.
Die 600 Group, Leeds/UK,baut ihre Position am konti-nentaleuropäischen Markt mitder Übernahme der deut-schen Parat Werkzeugmaschi-nen GmbH aus, die seit 14Jahren als Vertriebspartnervon der 600-Group-Konzern-gesellschaft T. S. Harrison &Sons tätig ist. Parallel zu denVertriebsaktivitäten baut ParatWerkzeughalter.
Die Curt Ebert GmbH & Co.KG, Dortmund, wurdeverkauft. Neuer Inhaber undGeschäftsführer ist Dipl.-Ökonom Andreas Bach. Dasfast 80 Jahre alte Unterneh-men produziert Industrie-siebe, Tore und Zaunanlagen.
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 15
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Stark erweitern will Bachunter anderem die SparteTore und Zäune, die künftigauch Holzzäune herstellenund montieren soll.
Die Vollmer Werke Maschi-nenfabrik GmbH, Biberach,hat mit ihrer neuen Schleif-maschine CX 100 einen Voll-treffer gelandet. Dabei wur-den nicht nur auf technischerSeite Zeichen gesetzt beimSchleifen hartmetallbestück-ter Kreissägeblätter bis 500mm Durchmesser; auch fürdas Design der Maschinehagelte es Preise. So konnteman neben dem renom-mierten iF Design Award ‘98auch den Roten Punkt desDesignzentrums Nordrhein-Westfalen sowie eine Aus-zeichnung beim Wettbewerb„Internationaler DesignpreisBaden-Württemberg ‘98“ ein-heimsen.
FIST ’99 STRASSBURG
Die 4. Auflage der grenzüberschreitenden Zuliefer-messe FIST findet vom 22. bis 24. September 1999
erneut in Straßburg statt. Seit der Auftaktveranstaltungim Jahr 1993 hat sich die FIST durch eine stetig wach-sende Zahl ausstellender Firmen (1997: 576 Aussteller,plus 36% gegenüber 1995) und eine immer breitere Reso-nanz bei den potentiellen Auftraggebern (1997: 5000Fachbesucher) als bedeutendste Zuliefermesse in Ost-frankreich etablieren können. Auch in diesem Jahr erwar-ten die Veranstalter 600 Aussteller aus der Metallbe- und-verarbeitung, der Gummi- und Kunststoffverarbeitung,aus Elektrotechnik und Elektronik, Oberflächenbehand-lung und dem Werkzeugbau die ihr Know-how auf 6000 m2 Gesamtausstellungsfläche vorstellen werden.Durch die günstige geographische Lage des StandortesStraßburg bietet sich die FIST ‘99 besonders für deut-sche Zulieferer als optimales Sprungbrett für den Ein-stieg in den französischen Markt an. Weitere Auskünftegeben: Dominique Schwartz und Dominika Vielhauer,IHK Straßburg, Tel. (0 03 33 88)76 42 24.
Sprungbrett
Die Produktivität der briti-
schen Wirtschaft liegt im
Vergleich zu ihren wich-
tigen Handelspartnern
deutlich zurück. Zwar gibt
es Sparten, in denen das
Land seine Mitkonkurren-
ten übertrifft, allerdings
stellt eine neue Unter-
suchung heraus, daß die
britische Insel insgesamt
noch erhebliche Anstren-
gungen unternehmen
muß, um gleichzuziehen.
Immer deutlicher zeigt
sich, daß umfassende
Investitionen in Ausbil-
dung, Maschinen und
Anlagen zu lange aufge-
schoben wurden und nun
überfällig sind. Daß die
Produktivität der Indu-
strie im internationalen
Vergleich zu wünschen
übrig läßt, ist seit Jahren
bekannt. Trotz neolibe-
raler Wirtschaftspolitik
mit umfassender Priva-
tisierung, Deregulierung,
Flexibilisierung, vorteil-
haftem Steuersystem und
günstigem Unternehmer-
klima hat es das Land
nicht geschafft, den schon
seit gut drei Jahrzehnten
bestehenden Produktivi-
tätsrückstand auszuglei-
chen.
Vor diesem Hintergrund
gewinnt auch die Diskus-
sion um den „Standort
Britain“ eine neue Quali-
tät. Die strukturellen Vor-
teile haben zwar zu einer
Zunahme der Direktin-
vestitionen geführt, aller-
dings wurden sich die
Übersee-Investoren rasch
der „Negativseiten“ des
Standortes, zu denen
neben dem Produktivitäts-
defizit auch eine schlechte
Verkehrsinfrastruktur
gehört, bewußt. Umge-
kehrt erlaubte es der nied-
rige Pfundkurs den briti-
schen Unternehmern bis
1995, im Ausland erheb-
liche Marktanteile zu
gewinnen. Sie haben in der
Vergangenheit fast durch-
weg über günstige Preise
angeboten und weniger
versucht, durch hohe Pro-
dukt- und Servicequalität
sowie attraktives Design
hohe Umsätze und breite
Marktanteile zu erzielen.
Wie schwierig die Lage bei
einer gegenläufigen Wäh-
rungsentwicklung wird,
zeigte sich während der
Jahre 1996 und 1997.
Die oft angemahnte feh-
lende „Investitionskultur“
in Maschinen, Menschen
und F&E wirft nun Schat-
ten. Investitionen in Hoch-
technologie, in Fach- und
Managementausbildung
sind aufgrund der glo-
balen Herausforderungen
überfällig.
Dieser Sachverhalt
dürfte die Exportchancen
auch für deutsche Her-
steller noch auf Jahre hin-
aus günstig beeinflussen.
Denn immer mehr werden
britische Unternehmen
gezwungen sein, in mehr
Qualität und damit in
neue Prüf- und Testgeräte
investieren. MM
16 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Maschinenmarkt
Handwerkzeugimporte der Türkei wachsen
Britische Wirtschaft hat Produktivitätsrückstand
AUSSENHANDEL
aktuell
Die Korrespondenten der Bundesstelle fürAußenhandelsinformation(BfAI) berichten aktuell,kontinuierlich und zuver-lässig über das weltweiteGeschehen in etwa 50ausgewählten Branchen.Die Volltexte der Berichte,die auf dieser Seite ab-gedruckt sind, sind lau-fend der BfAI-Datenbank „Länder + Märkte“ zu entnehmen. Die täglichergänzten Informationenlassen sich über Internet(http://www.bfai.com)oder als „BfAI-Unter-nehmerbriefe“ in Formaktueller Datenbankaus-drucke abrufen. Das gesamte Informationsan-gebot der BfAI ist in dermonatlich neu erscheinenden „CD-ROM zurAußenwirtschaft“ abge-speichert, die im Abonne-ment bezogen werdenkann. Weitere Auskünfte über die BfAI-Infoline: Tel. (02 21) 20 57-235.
BfAI-Info-Service
Die türkischen Einfuhren
von Handwerkzeugen sind
nach ersten Schätzungen
auch 1998 erneut gestie-
gen. Damit setzt sich ein
seit 1991 zu beobachten-
der Aufwärtstrend fort, der
selbst durch die ökonomi-
sche Krise des Jahres
1994 nicht unterbrochen
wurde.
Impulse für den Werk-
zeugimport vermittelt
unter anderem die Diversi-
fizierung des Vertriebs. So
hat sich seit Mitte der 90er
Jahre eine Reihe auslän-
discher Baumärkte in der
Türkei niedergelassen, die
weitere Filialen planen.
Auch türkische Firmen
bedienen sich zunehmend
dieser Handelsform. Da
sich die neuen Märkte
primär an Hobbyhand-
werker richten, machen
sie dem traditionellen
Werkzeug-Bazar in Kara-
köy (Istanbul) noch keine
Konkurrenz. Allerdings ist
das Angebot der Bau-
märkte in einigen Produkt-
bereichen größer, da es
durch Direktimporte
ergänzt wird. Als Markt-
führer im türkischen Do-
it-Yourself-Geschäft gilt
Bauhaus.
Jüngste Zahlen des sta-
tistischen Amtes der Tür-
kei (DIE) melden für die
ersten fünf Monate 1998
einen Importzuwachs bei
Handwerkzeugen um elf
Prozent auf 83 Millionen
Dollar. Im Gesamtjahr
1997 waren Handwerk-
zeuge für 190 Millionen
Dollar eingeführt worden.
Zu den Einfuhren trugen
1998 Elektrowerkzeuge
mit 18 Millionen Dollar bei,
Erd-, Gesteins- und Tief-
bohrgeräte, Gewinde-
schneider und -bohrer
ebenfalls mit 18 Millionen
Dollar sowie landwirt-
schaftliche Werkzeuge mit
zwei Millionen Dollar. Der
Import von Sägen belief
sich auf fünf Millionen
Dollar, von Feilen, Holzras-
peln, Kombi- und Kneif-
zangen auf drei Millionen
Dollar, Schrauben- und
Spannschlüssel auf zwei
Millionen Dollar. Impor-
tiert wurden außerdem
Hämmer, Vorschlaghäm-
mer und Hobel im Wert von
sieben Millionen Dollar,
Werkzeugsätze für eine
Million Dollar und Indu-
striemesser für sechs Mil-
lionen Dollar.
Neue Vertriebsstrukturen
haben in der Türkei zu einem
erheblichen Anstieg der
Handwerkzeugimporte
geführt.
Spätestens dann,
wenn ein Produkt
keine Käufer mehr
findet, stellt sich
die Frage, warum das so
ist. Antworten auf diese
existentielle Frage geben
seit einiger Zeit „Diagno-
stiker“ von Produktklini-
ken. Dort werden solche
kränkelnden Patienten
auf Herz und Nieren
geprüft. Dieser umfassen-
den Diagnose folgt dann
eine Therapie, die sich, je
nach Befund, durchaus
zu einer Roßkur auswei-
ten kann. Dazu wird nicht
nur das eigene Produkt
bis in seine letzten Einzel-
teile zerlegt, analysiert
und bewertet, sondern
auch – wenn der finanzi-
elle Aufwand vertretbar
ist – die Wettbewerbspro-
dukte.
Die provokante Frage,
ob in solchen Produkt-
kliniken Ladenhüter zu
Marktrennern „reani-
miert“ werden, beantwor-
tet der Gründer solcher
Heilstätten für Produkte,
Professor Dr. Horst Wilde-
mann, Hochschullehrer
an der Uni München und
Geschäftsführer der TCW
Transfer-Centrum GmbH,
München, gelassen: „Vor
der Beantwortung dieser
Frage ist grundsätzlich zu
klären, aus welchem
Grund sich ein Produkt
am Markt nicht absetzen
läßt.“ Liegt die Ursache in
der Veränderung von
Kundenanforderungen an
dieses Produkt, so können
in der Produktklinik
diese Probleme sichtbar
gemacht werden, weil die
Analyse und Bewertung
der Produktleistung und
-kosten aus Kundensicht
erfolgt. „Sind die Abwei-
Benchmarking und, und,
und. Die damit erreichten
Ergebnisse sind aller-
dings häufig mager.
„Unsere bisherigen Wert-
analyseprojekte führten
zu unbefriedigenden
Ergebnissen, meist wurde
nur eine Kostensenkung
von zehn Prozent erreicht
– und die auch nur, weil
auf nicht unbedingt
notwendige Funktionen
verzichtet wurde“, so Dr.
Walter-G. Wrobel,
Geschäftsbereichsleiter
Ophthalmologie der Carl
Zeiss Jena GmbH, Jena,
über die mäßigen Ergeb-
nisse mit herkömmlichen
Methoden. Er kennt auch
die Ursachen: „Unsere
bisherigen Projekte konn-
ten keinen Erfolg haben,
weil sich die beteiligten
Entwicklungsingenieure
und Konstrukteure im
Grunde immer in den
eingefahren Denkbahnen
bewegten.“ Gerade in
solchen Fällen helfe die
Produktklinik weiter, weil
man sich ganz bewußt
auch mit dem Wettbewerb
auseinandersetzen
müsse. Die positiven Fol-
gen nennt Wrobel:
„Betriebsblinde werden
wieder sehend und, auch
das ist wichtig, Ver-
gleichsmaßstäbe werden
gesetzt.“
Was genau unter-
scheidet nun die Produkt-
klinik von anderen
Methoden? Im Gegensatz
zur üblichen Vorgehens-
weise, nämlich einzelne
Methoden mit einem
jeweils individuell defi-
nierten Ziel anzuwenden,
werden in einer Produkt-
klinik mehrere Methoden
in einem übergreifenden
Modell integriert. Input-
und Outputdaten werden
dabei aufeinander auf-
bauend verknüpft. Auf
diese Weise entsteht ein
umfassender Wissens-
pool für Produkt- und
Prozeßmerkmale eigener
und fremder Leistung.
Dieses Wissen erarbeitet
ein funktions- und hier-
archieübergreifendes
Team der Produktklinik,
ergänzt von Details über
die Leistungen der Mitbe-
werber. „Die Produktkli-
nik ist dabei der Lernort
des Unternehmens, an
dem sowohl Teammit-
gliedern als auch anderen
Mitarbeitern Lernmög-
lichkeiten geboten
werden“, begeistert sich
Wildemann.
Für einen so umfas-
senden Relaunch eignen
sich alle Produkte, sowohl
Gebrauchsgüter als
auch Investitionsgüter,
vor allem jene, die
schon seit längerer
Zeit unverändert auf
dem Markt sind.
„Allerdings kann der
Ansatzpunkt für
Kostensenkungen
unterschiedlich
sein“, differenziert
Dipl.-Wirtsch.-Ing.
Michael Stewens,
geschäftsführender
chungen nur geringfügig
oder mit wenig Aufwand
zu beheben, so kann aus
einem Ladenhüter, ent-
sprechende Anpassung
vorausgesetzt, durchaus
ein Marktrenner werden“,
wird Wildemann nun
konkreter. Bei großem
Aufwand rechnet sich
seiner Auffassung nach
eher die Entwicklung
eines Nachfolgeproduk-
tes. In diesem Fall kön-
nen dann die erarbeiteten
Bestlösungen der Mitbe-
werber direkt in diesen
Entwicklungsprozeß ein-
fließen. „Das führt zu
einer erheblichen Redu-
zierung der Entwicklungs-
zeit“, weiß Wildemann.
Betriebsblindewerden sehend
Nun gibt es ja zur
Schwachstellenanalyse,
Ursachenforschung und
Optimierung in Sachen
Produktverbesserung
eine Vielzahl von mehr
oder weniger geeigneten
Methoden wie Wertana-
lyse, Quality Function
Deployment, Target
Costing, Fehler-Möglich-
keits-Einfluß-Analyse,
HINTERGRUND
ProduktklinikIntensivstation macht aus Ladenhüterwieder wettbewerbsfähiges Produkt
BERNHARD KUTTKAT
Produktklinikgründer
Professor Dr. Horst
Wildemann,
Hochschullehrer
an der Uni Mün-
chen, über die
Erfolgschancen:
„Entsprechende
Anpassung
vorausgesetzt,
kann aus einem
Ladenhüter
durchaus ein
Marktrenner
werden.“
Bild: TCW
18 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Gesellschafter der Con
Moto Markt & Innovation
Unternehmensberatung
GmbH, München. Er
konkretisiert: „ Bei einfa-
chen Produkten, die in
der Regel in Großserien
hergestellt werden, ist der
Schwerpunkt häufig das
Optimieren von Verbin-
dungs- und Montagetech-
niken sowie die Auswahl
des kostengünstigsten
Funktionserfüllungs-
prinzips; bei komplexen
Investitionsgütern
können Kostensenkun-
gen hauptsächlich durch
Standardisierung und
Optimierung der Ferti-
gungstiefe erzielt werden.“
„Eine Produktklinik
besteht zwar aus Vorge-
hensweisen, die für sich
genommen nicht unbe-
dingt neu sind, aber in
der Kombination und der
Systematik der Umset-
zung durchaus eine neue
Qualität schaffen“, weiß
Wrobel aufgrund eigener
Projekte. Im Frühjahr
1996 startete Carl Zeiss
Jena erstmals eine Pro-
duktklinik für Okulare.
„Das Ergebnis war so
positiv“, freut er sich,
„daß wir beschlossen, die
Produktklinik zur festste-
henden Einrichtung zu
machen.“
Nicht alle Projekteenden erfolgreich
So erfolgreich enden
allerdings nicht alle
Projekte. Vor allem dann,
wenn Unternehmen ohne
externe kompetente
Moderatoren erstmals
eine Produktklinik ein-
richten, bleiben Fehler
nicht aus, wie Con-Moto-
Chef Stewens zu berich-
ten weiß: „Anstatt Funk-
tionen zu betrachten und
deren Erfüllungsprinzi-
pien zu optimieren,
werden lediglich einzelne
Bauteile und Komponen-
ten verbessert, der Wett-
bewerbsvergleich ist
unsystematisch und sub-
jektiv, und die Umsetzung
geschieht halbherzig.“
Stewens, selbst Berater in
Sachen Produktklinik,
bricht eine Lanze für
seinesgleichen: „Solche
Fehler sind vermeidbar,
wenn ein externer
kompetenter Experte, der
umfangreiche Erfahrung
mit der Methodik, aber
auch mit Gestaltungs-
prinzipien und Kosten-
rechnung hat, die Leitung
übernimmt.“
Von größter Bedeutung
für den Erfolg ist auch die
Zusammensetzung des
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 19
Maschinenmarkt
HINTERGRUND
„Es ist kontraproduktiv“,
warnt Dr. Walter-G. Wrobel,
Carl-Zeiss-Jena-Manager, „in
die Produktklinik Mitarbeiter
einzubeziehen, die seit vielen
Jahren mit dem untersuchten
Produkt befaßt sind, weil sie
gar nicht anders können, als
in eine Rechtfertigungshal-
tung zu verfallen.“
Bild
: Car
l Zei
ss J
ena
Teams. Neben der allge-
meingültigen Forderung,
daß die Mitglieder gut
zueinander passen müs-
sen, ist bei einer Produkt-
klinik vor allem das
Verhältnis zum „Patien-
ten“ wichtig. „Es ist
kontraproduktiv“, warnt
Wrobel, „hier Mitarbeiter
einzubeziehen, die seit
vielen Jahren mit dem
untersuchten Produkt
befaßt sind, weil sie gar
nicht anders können, als
in eine Rechtfertigungs-
haltung zu verfallen.“
Schwierig ist auch, den
richtigen Mix aus Erfah-
rung, Aufgeschlossenheit
und Querdenken bei der
Zusammenstellung des
Teams zu finden. Außer-
dem müssen alle bereit
sein, alles, aber auch
wirklich alles in Frage zu
stellen. Über den Erfolg
solcher Projekte befragt,
differenziert er: „Bei
einem sechs Jahre alten
Produkt konnten wir die
Herstellkosten um rund
30 Prozent senken und
bei einem zehn Jahre
alten Produkt gar 60
Prozent.“
Bleibt die Frage nach
dem Aufwand, der letzt-
lich gegengerechnet
werden muß. „Bei Produk-
ten mit mittlerer Komple-
xität beträgt der externe
Aufwand für die Durch-
führung etwa 30 bis 50
Manntage, der interne
Aufwand ist ungefähr
doppelt so groß“, kalku-
liert Stewens. Die Höhe
der erforderlichen Investi-
tionen hängt ab von den
gefundenen Lösungen.
Seiner Auffassung nach
nutzen zu wenige Unter-
nehmen die Möglichkeit,
ihre Herstellkosten in
so kurzer Zeit so deutlich
zu senken.
Ursächlich für diese
Zurückhaltung, so darf
vermutet werden, ist der
Aufwand. „Vom ersten
Eindruck her scheinen
mit der Produktklinik
großer Analyseaufwand
und hohe Beschaffungko-
sten für die Wettbewerbs-
produkte verbunden zu
sein“, gibt Wildemann zu.
Tatsache ist, daß bei den
von ihm ausgewerteten
Projekten durchschnittli-
che Kostensenkungen
von 25 Prozent, Lei-
stungsverbesserungen
bis zu 22 Prozent und
Reduzierungen der Pro-
duktkomplexität bis zu
18 Prozent erzielt wurden.
Darin nicht enthalten
sind indirekte Wirkungen
wie Umsatzsteigerung
und Senkung des Ent-
wicklungsaufwandes.
Produktkostendeutlich gesenkt
Als Beleg für ein positi-
ves Aufwand-Nutzen-Ver-
hältnis nennt der Münch-
ner Professor das Beispiel
eines Automobilzuliefer-
ers. Dort wurden für die
Produktklinik 30 Wettbe-
werbsprodukte mit durch-
schnittlichen Kosten von
6500 Mark beschafft und
analysiert. Der Zulieferer
konnte seine Produkt-
kosten um 17 Prozent
reduzieren. Wildemanns
Fazit: „Bei einer jährli-
chen Stückzahl von über
5000 Stück lag die Amor-
tisation der Produktklinik
damit weit unter einem
Jahr.“ MM
20 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Maschinenmarkt
HINTERGRUND
„Bei einem Produkt mittlerer
Komplexität beträgt der Auf-
wand für externe Projektbe-
gleitung etwa 30 bis 50 Mann-
tage, der interne Aufwand ist
ungefähr doppelt so groß“,
kalkuliert Con-Moto-Chef
Michael Stewens.
Bild
: Co
n M
oto
Mar
kt &
Inno
vatio
n
kann, und füreinen Schweiß-kopf, der sichan Roboteranflanschenoder in auto-matisierte Ferti-gungslinien ein-binden läßt.
Die Schweißmaschine RSM100 Portable besteht ausAntrieb, Steuerung und Pneu-matik zur Aufbringung derReib- und Stauchkräfte undwiegt – je nach Ausführung –zwischen 10 und 15 kg. Dieabsolute Priorität lag in die-sem Fall bei der Reduzierungdes Gewichts, denn die trag-bare Maschine soll auchunter schwierigen Umstän-den noch gut zu handhabensein.
Der Schweißkopf RSM 200Professional wurde sehrschmal und lang ausgeführt,um Zugänglichkeit auch beischwierigen Geometrien zugewährleisen. Das Gewicht –25 kg – gehörte hier nicht zuden maß-gebli-chen
Kriterien. Für die Serienferti-gung mit hohen Stückzahlenund hohen Anforderungenan die Genauigkeit sind dieSpindeln mit hoher Lebens-dauer und die präzise undsteife Führung des Schweiß-kopfs weitaus wichtiger.
Durch die beiden Entwick-lungen läßt sich das Reib-schweißen laut Harms &Wende nun auch in Fällenanwenden, die bisher ande-ren Verfahren vorbehaltenwaren. Als Beispiel nenntdas Unternehmen dasSchweißen von Stahlbolzenauf Aluminiumblech, das inder Automobilindustrie prak-tiziert wird.
Der Hauptanwendungs-bereich liegt bei Kleinteilen,Bolzen und bolzenähnlichenTeilen mit Durchmessern zwi-schen 4 und 15 mm. DieMaschinen arbeiten im Dreh-zahlbereich von 24 000 min-1.
Die Reib- und Stauchkräfteliegen zwischen 1 und 5 kN.
Freien und Hansestadt Ham-burg ausgezeichnet. Gewür-digt wurde das Unternehmenfür eine tragbare Reib-schweißmaschine, die sehrflexibel verwendet werden
Das ForschungszentrumJülich hat das Löten vonOxidkeramik und Metallwesentlich vereinfacht. Andie Stelle des aufwendigenMetallisierungsprozesses derKeramik, der einen separatenOfengang vor dem eigentli-chen Löten erfordert, tritt dieBeschichtung der Keramik mitreaktivem Metall unter Raum-temperatur. Der Lötvorgangim Anschluß daran findet miteinem Hochtemperaturlot imVakuum statt. Dabei löst sichdas reaktive Metall im Lotund gewährleistet den Anga-ben des Forschungszentrums
CNC-Bearbeitungszen-trum, das auf schnellwechselnde Anforderun-gen in der Fertigung zuge-schnitten ist. Zur „absolu-ten Stärke“ des Maschi-nenkonzepts erklärt Kette-rer das offene Layout, das
vom Kunden an die jewei-lige Problemlösung ange-
paßt werden könne. Das Bearbeitungszentrum
basiert auf einem rechnerischoptimierten, spannungsfreigeglühten und geschweißtenGestell und läßt sich mit biszu sieben 3-Achs-CNC-Ver-fahreinheiten und integrierten6fach-High-Speed-CNC-Werk-zeugrevolvern ausstatten. EinCNC-Schaltteller mit vier CNC-Planeten dient zur Aufnahmeder Werkstücke.
Die Werkzeugrevolver mitKeramiklagerung und Spin-deln in Cartridgebauweiseerreichen mit 12 000 oder 18 000 min-1 ein Dauerdreh-moment von 63 Nm undmachen Span-zu-Span-Zeitenunter 1,4 s möglich. Als Lei-stungsdaten der Verfahrein-heiten werden Eilgänge bis60 m/min in allen drei Ach-sen – in Spindelrichtung 120m/min – und Vorschubkräftebis 16 000 N angegeben.
Das 1956 gegründeteUnternehmen hat seit der Ein-führung des neuen Maschi-nenkonzepts vor zwei Jahrendie Anzahl der Mitarbeitervon 40 auf 70 erhöht und dieAusbildung wieder aufge-nommen. Nach der Inbetrieb-nahme eines PPS-Systemswird die Zertifizierung nachDIN ISO angestrebt.
Die Ketterer MaschinenbauGmbH in Bad Dürrheim hatden Dr. Rudolf-Eberle-Preis1998 erhalten – mit diesemPreis fördert Baden-Württem-berg innovative Technologienin der mittelständischen Wirt-schaft des Landes.
Ausschlaggebend für dieAuszeichnung war das vonKetterer entwickelte Flex-Cen-ter-Maschinenkonzept: ein
22 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Maschinenmarkt
INNOVATION
Für die Weiterentwicklungdes Reibschweißens wurdedie Harms & Wende Schweiß-technik GmbH & Co. KG inHamburg mit dem Innova-tionspreis ‘98 des Senats der
Offenes Maschinenlayout
Das Layout des Bearbeitungs-
zentrums kann an sehr unter-
schiedliche Anforderungen
angepaßt werden.
Bilder: Ketterer
3-Achs-Verfahreinheiten und
6fach-Werkzeugrevolver
machen auch bei schwierigen
Geometrien Komplettbear-
beitung möglich.
Mehr Mobilität erreicht
Die mobile
Reibschweiß-
maschine
wiegt nur
15 kg.
Der
Schweiß-
kopf läßt
sich an Robo-
ter anflanschen.
Ofengang eingespart
zufolge eine ausgezeichneteBenetzung der Keramik ander Bindefläche.
Durch die verfahrenstech-nische Vereinfachung imVorfeld des Lötens seien dieKosten für die Vorbereitungauf unter 1% der Keramik-kosten gesunken, heißt es;beim Löten mit vorgeschalte-tem Ofengang liegen sie beirund 30%. Die Qualität derVerbindung bleibe unverän-dert, heißt es.
Das Verfahren soll sichproblemlos automatisierenund in die Serienfertigungintegrieren lassen.
Bilder: Harms & Wende
Das oft benutzte
Schlagwort Outsour-
cing verheißt vielen
produzierenden Unternehmen die
gleichzeitige Lösung von mehreren
Problemen. Das wird in den meisten
Fällen zutreffend sein. Bei der
Umsetzung einer Outsourcing-Stra-
tegie in die Praxis sind jedoch einige
Handelsbetrieben zu Dienstlei-
stungspartnern gewandelt. Sie
offerieren heute eine Just-in-time-
gesteuerte Lieferung der verschie-
densten Werkstoffe und Abmessun-
gen ab dem eigenen, auf die Bedürf-
nisse der Kunden abgestimmten
Lager. Tonnagen sind nur noch
in Einzelfällen ausschlaggebende
Parameter der Geschäftstätigkeit;
bei den täglichen Kundenbeliefe-
rungen geht es um Halbzeuge wie
Einzelstäbe, einzelne Abschnitte
von Stäben sowie Zuschnitte in
angepaßter Stückzahl für eine auf-
tragsgesteuerte Fertigung.
Moderne Sägetechnik sichert umfassenden Service
Um diesen Anforderungen genü-
gen zu können, haben die ehe-
maligen Stahlhandelsbetriebe in
den vergangenen Jahren nicht nur
ihre Lieferprogramme entspre-
chend ausgerichtet, sondern auch
mit großem Aufwand in moderne
Lager- und Sägetechnik investiert.
Die Beschaffung zusätzlicher Lager-
flächen mit zeitgemäßer techni-
wesentliche Aspekte zu berücksich-
tigen. Außer den Kosteneinspa-
rungen gilt es zum Beispiel, in jedem
Fall die Lieferfähigkeit sicherzu-
stellen. Demnach kommt der Bela-
stungsfähigkeit der gewählten Ser-
vicepartner sowie deren Einrich-
tungen zur Sicherstellung der
angebotenen Lieferkapazitäten und
Dienstleistungen existentielle
Bedeutung zu. Umgekehrt müssen
auch die Outsourcing-Partner
sicher sein können, daß die Kunden
ebenfalls konsequent eine langfri-
stige Zusammenarbeit anstreben.
Nicht erst seit heute wird in der
Industrie nach der Devise „Man
muß nicht alles selbst machen“
gehandelt, also Outsourcing prak-
tiziert. Doch die Chancen, die sich
aus dem Outsourcing bestimmter
Organisationsbereiche oder ganzer
Betriebsteile für die Unternehmen
und darüber hinaus für die neuen
Lieferanten ergeben, werden in ihrer
ganzen Tragweite erst seit einiger
Zeit erkannt.
Aus diesen Beweggründen haben
sich viele Stahlhändler von reinen
24 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Maschinenmarkt
Effiziente Sägemaschinen als Basisfür die auftragsgesteuerte StahllieferungMit Outsourcing angestrebte
Ziele sind nicht allein mit
Kosteneinsparung erreichbar.
Auch die Lieferfähigkeit muß
sichergestellt werden. Im zuneh-
mend Auftragssteuerung prak-
tizierenden Stahlhandel ist die
Effizienz von Sägemaschinen ein
entscheidendes Kriterium für
den Erfolg einer Übernahme
von spanenden Arbeitsgängen
in das Serviceprogramm.
EDGAR GRUNDLER
Edgar Grundler ist Fachjournalist in Allens-
bach. Weitere Informationen: Armin Stolzer,
77855 Achern-Gamshurst, Tel. (0 78 41)
61-1 80, Fax (0 78 41) 61-3 88.
Kreissägeautomat und Programmagazin zur selbsttätigen Materialzuführung als Teil eines durchgängigen Bereitstellungskonzeptes
für Stahlhalbzeuge.
Bild
: Ver
fass
er
scher Ausstattung ist deshalb häu-
fig erforderlich, weil es mit dem ver-
änderten Geschäft statt der Bewäl-
tigung von Tonnagen viele kleinere
Kommissionen abzuwickeln gilt.
Um über die damit erforderlichen
Kapazitäten für die Anarbeitung
verfügen zu können, sind moderne,
flexibel nutzbare Sägemaschinen
ein unverzichtbarer Bestandteil des
Betriebsmittelbestandes.
Sägezentrum und Lagerwurden übernommen
Als Beispiel kann ein großer
nordrhein-westfälischer Edelstahl-
Servicebetrieb angeführt werden,
der bundesweit über 13 Nieder-
lassungen und Verkaufsstellen ver-
fügt. Dieser hatte unter anderem
von einem bayerischen Werkzeug-
hersteller den Auftrag erhalten, die
im Vorfeld der Produktion befind-
lichen Aktivitäten wie Lagerung,
Disposition, komplette Anarbeitung
und Just-in-time-Belieferung von
Stahl zu übernehmen. Im Rahmen
eines ganzheitlichen Konzepts für
die zukunftsorientierte Material-
bewirtschaftung gehörte zu den
Bedingungen des Service- und
Liefervertrags, das bereits vor-
handene Sägezentrum samt Lager
inklusive des aktuellen Lagerbe-
stands vom Werkzeughersteller zu
übernehmen.
In der Folgezeit wurde das Säge-
zentrum (Bild 1) in das Zentrallager
des Handelsunternehmens umge-
setzt und wegen des sehr guten
Geschäftsgangs sowie der geplan-
ten Ausweitung der Serviceaktivi-
täten mit zusätzlichen Sägemaschi-
nen ergänzt. Damit entwickelte sich
dieses Zentrallager einerseits zum
leistungsfähigen Lieferpool für die
eigenen Niederlassungen, die wie-
derum ihre im Umfeld gelegenen
Abnehmer just-in-time-orientiert
beliefern können. Andererseits
bearbeitet das Zentrallager alle
Direktaufträge an die Abnehmer
und greift im Notfall auch auf die
Bestände in den regionalen Lagern
zurück.
Zur Anarbeitung von ungefähr
8000 Einzelaufträgen im Monat –
für ein Zentrallager wie das des
beschriebenen Edelstahlunterneh-
mens charakteristisch – sind außer
dem bereits erwähnten Säge-
zentrum eine ganze Reihe von Hoch-
leistungs-Horizontalbandsägema-
schinen mit unterschiedlichen
Durchmesserbereichen installier-
bar (Bilder 2 und 3). Des weiteren
sollten für die wirtschaftliche Anar-
beitung von Platten und Blöcken
mehrere Blockbandsägen verschie-
dener Größe zur Verfügung stehen
(Bild 4).
Das Beladen der Sägemaschinen
kann entweder mit Staplern, Hal-
lenkranen oder integrierten Stan-
gen-Lademagazinen geschehen, so
daß sich die unproduktiven Rüst-
und Nebenzeiten auf ein Minimum
reduzieren. Das Sägezentrum kann
direkt aus dem angeschlossenen
Lager versorgt werden. Damit ist die
vollautomatische Fertigung von
reproduzierbar genauen Zuschnit-
ten im Einschicht- und im Mehr-
schichtbetrieb gewährleistet.
Mit den Dienstleistungen für die
direkt zu beliefernden Endabneh-
mer, im Beispiel den Werkzeug-
hersteller, sowie den Lieferungen an
die Regionallager, von denen im
erwähnten Unternehmen täglich
sieben angefahren werden, sum-
mieren sich beispielsweise 8000
Einzelaufträge zu rund 220 000
Sägeschnitten im Monat. Berück-
sichtigt man die durchschnittliche
Losgröße von 1 bis 300, die den
Hauptanteil der täglichen Auftrags-
volumina ausmacht, verlassen
unter Umständen am Tag rund 840
Positionen das Haus. Für Spitzen-
zeiten sind jedoch häufig Umschlag-
kapazitäten bis 1100 Positionen
und natürlich die entsprechenden
Sägekapazitäten bereitzuhalten.
Erstbearbeitung der Teilemöglichst in der Zentrale
Insgesamt kann der Lagervorrat
an Edelstahl gut 7000 t betragen,
der sich wiederum in 16 000 ver-
schiedene Artikel unterteilen läßt,
nämlich in Edelstahlbleche von 1,0
bis 1003 mm Dicke, Flach- oder
auch Vierkantmaterial der Abmes-
sung 2 mm 3 10 mm bis 2000 mm
3 400 mm 3 4000 mm sowie Rund-
material. Allein für den Durchmes-
serbereich unter 140 mm müssen
im vorliegenden Fall nach Hoch-
rechnungen im Jahr Kapazitäten
für etwa 500 000 individuelle Säge-
schnitte flexibel verfügbar und
praktisch vorhanden sein.
Die Hochleistungs-Horizontal-
bandsägen, die Blockbandsägen
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 25
SPANENDE FERTIGUNG
Bild 1:
Sägezentrum, in
dessen Lager-
block ein Produk-
tions-Kreissäge-
automat für
Durchmesser-
werte bis 140 mm
integriert wurde.
Bild 2:
Horizontal-
Bandsägeautomat
mit durchfahren-
dem Tisch; der
maximal trennbare
Durchmesser
beträgt 1260 mm.
zitäten für Aufgaben am Ort vor-
handen. Diese Konzentration ent-
lastet die Regionallager von sonst
zusätzlich erforderlichen Investitio-
nen, die in den seltensten Fällen
voll ausgelastet werden könnten.
Darüber hinaus wird auch wenig
Personal benötigt, was für die
Kostenstruktur eines Regional-
lagers von entscheidendem Vorteil
sein kann.
Hoher Automatisierungsgradim Lager und beim Sägen
Wesentliche Voraussetzung für
die termingenaue und vor allem
„rückstandsfreie“ Belieferung von
Endabnehmern sowie der Lager
und damit wiederum deren End-
abnehmer sind zuverlässige, täglich
voll nutzbare Sägemaschinen. Ob
nun der Auftrag von einem End-
kunden oder von einem Regional-
lager kommt – sobald es um die
Lieferung von Einzelwerkstücken
oder Serienteilen mit Anarbeitung
geht, ist eine interne Auftragsab-
wicklung wie folgt anzuraten: Auf-
trag einlasten, Kommission bereit-
stellen, Zuschnitte absägen, Kom-
mission versandfertig machen,
Auslieferung.
Die Arbeitsvorgänge Kommis-
sionieren und Sägen sind demnach
besonders wichtig, weil sie außer
der grundsätzlich vorausgesetzten
Lagerhaltung des Werkstoffes und
außer den reinen logistischen
Dienstleistungen quasi als einzige
direkt wertschöpfenden Charakter
haben. Für den Serviceleister ist
deshalb die rationelle Gestaltung
aller relevanten Abläufe notwendig,
und das ist nur mit einem hohen
Automatisierungsgrad im Lager
und beim Sägen zu realisieren. MM
und das Sägezentrum arbeiten im
Normalfall im Zweischichtbetrieb
und am Samstag einschichtig. Par-
allel dazu sollte das Kommissionie-
ren dreischichtig erfolgen, weil oft-
mals rund 50% der Lieferungen als
„Schnelläufer“ und ganze Stäbe an
die regionalen Lager gehen müssen,
die restlichen 50% der Aufträge
meist jedoch die Just-in-time-Belie-
ferung angearbeiteter Materialien
an die Endabnehmer betrifft.
Die massiven Investitionen in
Sägekapazitäten eines Zentral-
lagers sollten sinnvollerweise das
Resultat eines durchgängigen Kon-
zepts sein, nach dem die Anarbei-
tung, wann immer machbar, in der
Zentrale zu realisieren ist. In regio-
nalen Lagern sind dann nach die-
sem Konzept „nur“ die Sägekapa-
26 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Maschinenmarkt
SPANENDE FERTIGUNG
Bild 4: Blockbandsäge zum wirtschaft-
lichen Zuschneiden von Platten und
Blöcken zu Stäben und konturnahen
Formschnitten.
Bild 3:
Horizontal-Band-
sägeautomat beim
Beschicken mit
plattenförmigem
Halbzeug, aus dem
Stäbe gefertigt
werden.
Bild
er: V
erfa
sser
Sowohl die Automo-
bilindustrie als auch
deren Zulieferunter-
nehmen verlangen zunehmend
Fertigungseinrichtungen, die einer-
seits platzsparend und leistungs-
fähig konzipiert sind, andererseits
aber auch aufwandsarm beschafft,
tiert. Er legt je Maschine ein Rohteil
in die erste Werkstückaufnahme
ein, die sich außerhalb der
Maschine befindet, und entnimmt
ein Fertigteil der zweiten Aufnahme.
Alle weiteren Teilprozesse laufen
automatisch ab. Der Bediener legt
dann das Teil zur zweiten Aufspan-
nung in die Aufnahme der Ladeein-
richtung der zweiten Maschine ein.
Auf Wendeeinrichtungen kann ver-
zichtet werden. In einer Reihe auf-
gestellt, kann ein einzelner Bediener
mehrere Maschinen beladen und
entladen.
Ein anderes Merkmal der Verti-
kal-Drehmaschine ist ihr ausge-
prägt modularer Aufbau. So ist
anstelle des in Standardausfüh-
rung vorhandenen schnellschalten-
den 12fach-Scheibenrevolvers mit
AC-Servomotor und Werkzeughal-
teraufnahme VDI 40 nach DIN
69880 als Option ein baugleicher
Revolver mit angetriebenen Werk-
zeugen verfügbar, so daß außer der
Drehbearbeitung das Bohren, Frä-
sen und Gewindeschneiden axial
und radial möglich ist.
Monoblockständer trägt Spindel und Revolver
Das Oberteil der Maschine ist in
Monoblock-Bauweise ausgeführt.
Werkstückspindelstock und Revol-
ver sind an diesem Monoblock-
ständer im Winkel von 90° zuein-
ander angeordnet. Statt des Schei-
benrevolvers sind auf dem X-Vor-
schubschlitten auch andere Bear-
beitungseinheiten für das Bohren,
Fräsen, Härten oder Schleifen
installierbar. Somit lassen sich
Fertigungslinien aus erschwing-
lichen Einzelmaschinen zusam-
menstellen. Einfach realisierbare
Versionen sind Grundmaschine mit
manueller Beladung, Grundma-
schine mit Lademagazin, zwei
Grundmaschinen mit manueller
Beladung oder zwei Grund-
maschinen mit Lademagazin und
Wendestation.
Die Vertikal-Drehmaschine ist für
das Fertigen von der Kleinserie bis
zur Großserie geeignet. Zum Auf-
stellen ist kein besonderes Funda-
ment erforderlich. Alle Zusatz-
einrichtungen wie Hydraulikkom-
ponenten, Spindelkühlung und
Späneentsorgung befinden sich auf
der Rückseite der Maschine. Einzel-
maschinen können deshalb inner-
halb einer Fertigungslinie leicht
umgesetzt werden. MM
installiert und betrieben werden
können. Für diesen Anspruch und
die darauf aufbauende Verfahrens-
weise hat sich die Bezeichnung
Lean Production oder schlanke
Produktion etabliert. Die Matec
Maschinenbau GmbH, Köngen, offe-
riert seit kurzem die kompakte Ver-
tikal-Drehmaschine DS 200 Modu-
line, deren maßgebliche Charakte-
ristika auf die Belange einer effizi-
enten Lean-Strategie abgestimmt
sind (Bild).
Eine Besonderheit der Maschine,
deren Grundkonzept des Vertikal-
drehens mit hängender Motorspin-
del seit rund sieben Jahren zuneh-
mend erfolgreich praktiziert wird,
ist die Trennung der Achswege X
und Z, das heißt, die übliche Bewe-
gung der Arbeitsspindel in diesen
beiden Achsen bei ortsfestem Revol-
ver wurde zugunsten einer kompak-
ten und zudem variablen Maschi-
nenauslegung neu gestaltet. In der
Z-Achse verfährt der Werkstück-
spindelstock mit Drehstrom-Ein-
baumotor und separatem Kühl-
kreislauf. Der Werkzeugrevolver
führt die Vorschubbewegung in der
X-Achse aus.
Bediener übernimmtden Werkstücktransport
Die Spindeldrehzahl der 22-kW-
Drehmaschine (40% ED) ist von 0
bis 7000 min–1 stufenlos regelbar.
Bei 100% ED beträgt das maximale
Drehmoment 108 Nm. Als Spindel-
kopfgröße nach DIN 55026 wird A 5
angegeben, als Spindeldurchmes-
ser im vorderen Lager 90 mm. Nutz-
bar sind ein Spannfutterdurchmes-
ser bis 210 mm sowie Schlittenwege
in den Richtungen X und Z von
jeweils 300 mm. Es werden in bei-
den Achsen eine Eilganggeschwin-
digkeit von 30 m/min und eine
Vorschubkraft von 7500 N erreicht.
Die AC-Servo-Vorschubantriebe
sind mit rotatorischen Wegmeß-
systemen ausgestattet. Der Kugel-
rollspindel-Durchmesser beträgt
40 mm.
Zu bearbeitende Werkstücke
werden vom Bediener manuell von
Maschine zu Maschine transpor-
28 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Maschinenmarkt
SPANENDE FERTIGUNG
Vertikal-Drehmaschinezur schlanken ProduktionWerkzeugmaschinen für die
Herstellung von Kfz-Komponen-
ten werden nicht nur danach
bewertet, ob sie platzsparend
und leistungsfähig sind, sondern
immer häufiger auch danach,
ob sie dem Anspruch aufwands-
armer und flexibler Lean-Ferti-
gungskonzepte entsprechen.
Gemäß diesem Sachverhalt
wurde eine kompakte, modular
aufgebaute Vertikal-Dreh-
maschine konzipiert, bei der
die Achsen X und Y getrennt
angeordnet sind.
Weitere Informationen: Matec Maschinenbau
GmbH, 73257 Köngen, Tel. (0 70 24) 98 38 50,
Fax (0 70 24) 9 83 85 30.
Modularität und leichte Kombinierbar-
keit waren Maßgaben bei der Konzep-
tion dieser 22-kW-Vertikal-Drehmaschine
mit getrennten Achsen X und Z.
Bild
: Mat
ec
Der Schneidstoff ist
eine der ausschlagge-
benden Komponenten
für die Effizienz von Werkzeugen
zum Schleifen. Grundsätzlich sind
synthetisch hergestellte Schleifmit-
telkörnungen für ihre überlegene
Härte, Festigkeit und Wärmeleit-
fähigkeit im Vergleich zu konven-
tionellen Schleifmitteln bekannt.
Diese Eigenschaften ermöglichen
eine hohe Abtragleistung und eine
lange Werkzeugstandzeit. Eines
kann allerdings die Leistungsfä-
higkeit von Diamant und kubi-
schem Bornitrid (CBN) reduzieren:
eine schwache Bindung zwischen
Schleifkörnern und Schleifscheibe.
Hohe Kornhaltekräfte der Bin-
dung gewährleisten, daß Schleif-
körner, die durch die Belastungen
im Schleifprozeß abnutzen oder
absplittern, dennoch längere Zeit im
Bindungsverbund verbleiben und
so die Standzeit des Werkzeuges ver-
längern. Im Idealfall fallen die hoch-
harten Schleifkörner erst dann her-
aus, wenn sie zu klein und somit
uneffektiv geworden sind und durch
Standzeit und eine hervorragende
Wärmeabfuhr aus der Werkzeug/
Werkstück-Kontaktzone ankommt.
Bild 1 stellt unbeschichtete (links)
und nickelummantelte CBN-
Schleifkörner (rechts) gegenüber.
Die Kornhaltekraft, mit der die
Schleifscheibenmatrix hochharte
Schleifkörner festhält, beeinflußt
wesentlich die Wirksamkeit eines
jeden Bindungssystems. Dieses
Haftungsvermögen kann durch die
glatte Oberfläche der Schleifkörner
gemindert werden. Das Beschichten
dient unter anderem dazu, die
Oberfläche der Diamant- oder CBN-
Körnungen mit einer Struktur zu
versehen. Anhand von Bild 1 wird
deutlich, wie Schichten der Schleif-
eine neue, aus der Bindung her-
vortretende Korngeneration ersetzt
werden.
Zum Optimieren von Bindungs-
systemen sind in vielen Schleif-
scheiben und Schneidwerkzeugen
Beschichtungen zwingend erfor-
derlich. Das metallische Beschich-
ten oder Oberflächenveredeln wird
bei Diamant- und CBN-Schleif-
kristallen praktiziert, bevor man die
Schleifkörner in die verschiedenen
Bindungssysteme einbringt. Die
Werkzeuge eignen sich dann für das
Schleifen, Honen, Trennschleifen,
Bohren oder sonstige Anwendungs-
fälle, bei denen es auf eine kon-
stante Werkzeuggeometrie, Frei-
schleiffähigkeiten, eine lange
30 Maschinenmarkt, Würzburg 104 (1998) 4
Maschinenmarkt
WERKZEUGE
Metallschichten erhöhen Haftfähigkeitvon Kristallen bei SchleifscheibenBeim Schleifen können hohe
Kräfte und Temperaturwerte
den Abtrag stark beeinträchti-
gen und den Werkzeugver-
schleiß erhöhen. Dem wirken
synthetische Schneidstoffkör-
nungen entgegen, doch nur
dann in angestrebtem Maße,
wenn die Kornhaltekraft ausrei-
chend groß ist. Metallische
Schleifkornbeschichtungen stei-
gern nicht nur die Kornhalte-
kraft, sondern erhöhen die Effi-
zienz des gesamten Prozesses.
ALAN CARIOUS
Alan Carious ist Leiter des Borazon-CBN-
Produktprogramms bei GE Superabrasives
in Worthington/USA. Weitere Informationen:
Carmen Kassing, 63303 Dreieich-Dreiei-
chenhain, Tel. (0 61 03) 8 92-0, Fax (0 61 03)
8 72 02. Bild
: MM
-Arc
hiv
Hochleistungs-Schleifpro-
zesse erfordern Werkzeuge
mit hoher Kornhaltekraft.
Metallische Schichten tragen
dazu bei, diesem Anspruch
gerecht zu werden.
körnung mehr Oberflächenstruk-
tur verleihen. Strukturierte Ober-
flächen ermöglichen durch mecha-
nischen Formschluß ein besonders
festes Einbetten des beschichteten
Schleifkorns in die Bindung. Somit
wird verhindert, daß das Schleif-
korn mitsamt der Beschichtung aus
der Bindung herausbricht (Bild 2).
Erhöhte Kornhaltekräfte wiederum
verlängern die Standzeit der Schleif-
scheiben.
Beschichtungen wirken außer-
dem „schützend“ und „stützend“ auf
das Schleifkorn. Die Gefahr einer
vollständigen Zerstörung des
Schleifkorns nimmt ab. Das Schleif-
korn splittert in der Regel gerade so
viel ab, daß eine neue Schneidkante
freigelegt wird.
Obwohl beschichtete Körnungen
am häufigsten in Schleifscheiben
mit Kunstharz- und Metallbindun-
gen verwendet werden, verbessern
Spezialbeschichtungen oder Son-
der-Oberflächenveredelungen auch
die Leistung von Diamant und CBN
in galvanischen oder keramisch
gebundenen Schleifscheiben.
Beschichtete Schleifkörnerzuerst in Kunstharzbindung
Historisch betrachtet, wurden
Schichten zuerst auf synthetische
Industriediamanten in Schleif-
scheiben mit Kunstharzbindung
aufgebracht. Den ersten syntheti-
schen Industriediamanten mit der
Bezeichnung Type A hatte ein
amerikanisches Großunterneh-
men 1957 auf den Markt gebracht.
Type A stand zwar in puncto Schleif-
leistung dem Naturdiamanten zur
Fertigung und Wartung von Zer-
spanungswerkzeugen aus gehärte-
tem Stahl und Wolfram in nichts
nach, hielt aber der für die Herstel-
lung von metall- und kunstharz-
gebundenen Schleifscheiben erfor-
derlichen hohen Temperatur nicht
stand. Der Diamant graphitierte
oder verlor beim Sintern der Schei-
ben seine Bruchzähigkeit.
Die ersten Produkte aus Indu-
striediamanten waren, gemessen
am damaligen Dollarkurs, sehr
teuer. So mußte 1957 für Werkzeuge
mit Industriediamanten zehnmal
mehr bezahlt werden als heute. Um
diese hohen Kosten zu reduzieren,
suchten Forscher nach Lösungen
zur Verlängerung der Standzeit von
kunstharzgebundenen Diamant-
schleifscheiben. Anfang der sech-
ziger Jahre entdeckten sie, daß
bestimmte, auf die Oberfläche der
Diamantkristalle aufgebrachte
Schichten den Verschleiß von
Schleifscheiben signifikant redu-
zierten.
Durch Verbesserung der Benetz-
barkeit – ein Maßstab der
Oberflächenadsorption zwischen
der Kunstharzbindung und der
Beschichtung – bewirkten diese
Schichten eine bessere Haftung der
Diamant-Schleifkörner in der
Kunstharzbindung und verlänger-
ten somit die Standzeit der Schleif-
scheiben. Die Schichten erhöhten
darüber hinaus auch die Wärmeka-
pazität der Schleifkörner. So kann
ein dick mit Metall beschichtetes
Diamant-Schleifkorn mehr Wärme-
energie aufnehmen als ein un-
beschichtetes – und das ohne
nennenswerte Temperaturerhöh-
ung.
Weil die Schicht die überschüs-
sige Reibungswärme an der Schleif-
korn/Werkstück-Kontaktfläche ab-
sorbiert, verbessert sich die Abtrag-
leistung des einzelnen Schleifkorns
erheblich. Die Ummantelung erhöht
nicht nur die Wärmeabfuhr vom
Schleifkorn, sondern verhindert
auch maßgeblich die Wärmeschä-
digung der umgebenden Kunst-
harzbindung.
Während der Suche nach der
kosteneffektivsten Beschichtung
experimentierten Forscher mit
zahlreichen Werkstoffen und Ver-
fahren. Die erste im Markt verfüg-
bare Ummantelung bestand aus
einer dicken Nickelschicht. Sie
bildete eine gut haftende Oberflä-
che um Diamantkristalle in kunst-
harzgebundenen Schleifscheiben,
für die zunächst Phenol- oder
Polyimidharze zur Befestigung und
Haftung der Schleifkörner verwen-
det wurden.
Heute werden Schichten sowohl
auf Diamant- als auch auf CBN-
Kristallen in kunstharzgebunde-
nen Schleifscheiben aufgebracht.
Hierbei handelt es sich gewöhnlich
um Metallschichten aus Nickel oder
Kupfer, wobei Nickel häufiger ver-
wendet wird. Zum Beschichten von
Diamanten in Schleifscheiben für
den Trockenschliff und das Naß-
schleifen im Schleichgang hat sich
Kupfer bewährt. Nickel- und Kup-
ferschichten machen ungefähr 30
bis 70% des Gesamtgewichts des
ummantelten Korns aus. Bei Dia-
mantkörnungen beträgt der cha-
rakteristische Gewichtsanteil für
Nickel 56% (bei CBN-Körnungen
60%) und für Kupfer 50% (bei CBN-
Körnungen ebenfalls 50%).
Zahlreiche Werkstoffezum Beschichten nutzbar
Die Dicke der Schicht hängt vom
beabsichtigten prozentualen Anteil
des Gewichts und von der Korn-
größe ab. So würde etwa ein relativ
großes Schleifkorn mit einem
Gewichtsanteil von 60% und einer
mittleren Korngröße von 252 µm
eine Nickelummantelung der Stärke
30 µm erfordern.
Den Nickelschichten folgten in
den weiteren Jahren der Entwick-
lung Ummantelungen aus Titan,
Molybdän, Chrom, Kobalt, Silber,
Eisen, Polymeren und Keramik.
Erweisen sich nichtmetallische
Beschichtungen bei kunstharz-
gebundenen Schleifscheiben als
wenig effizient, so bieten andere
Werkstoffe vielerlei Vorteile. Bei-
spielsweise sichern Kobalt- und
Silberummantelungen ein gutes
Haften der Bindung und unter-
stützen die Wärmeabfuhr beim
Schleifen.
Bei einigen metallischen Be-
schichtungswerkstoffen, darunter
Nickel, Kupfer und Silber, tritt im
Schleifprozeß mitunter ein Schmie-
reffekt auf, der die mechanische Haf-
Maschinenmarkt, Würzburg 104 (1998) 4 31
WERKZEUGE
Bild 1: Unbeschichtete (links) und beschichtete CBN-Schleifkörner (rechts); deutlich
erkennbar ist die unterschiedliche Oberflächenstruktur der Körner.
tung von Spänen an der Kunstharz-
bindung verhindert.
Was für das Beschichten von
superharten Schleifkörnern zur
Verbesserung der Schleifleistung in
kunstharzgebundenen Schleif-
scheiben gilt, trifft überwiegend
auch für das Beschichten bei
metallgebundenen Schleifscheiben
zu. Nach der Kunstharzbindung
werden beschichtete Körnungen am
häufigsten in Metallbindungen
verwendet. Bindungen aus Bronze,
Kobalt, Wolfram oder anderen
Metallen sind sehr zäh, haltbar und
verschleißfest. Die mit solchen
Werkstoffen verwendeten Diamant-
und CBN-Kristalle haben eine
kubische Form und eine glatte
Oberflächenstruktur, damit sie
starker Schlagbeanspruchung
widerstehen können. Zudem ver-
hindern die Form und die Struktur
der Kristalle eine Beschädigung
aufgrund der hohen Temperatur
bei der Fertigung (Bild 3).
Obwohl die blockige Form und die
glatte Struktur dieses Schleifkorns
unbestritten Vorteile haben, sind es
gerade diese Eigenschaften, die bei
hoher Belastung den Halt zwischen
den Schleifkörnern und der hoch-
harten Metallbindung schwächen.
Kornausbruch oder der Verlust des
Korns noch vor seiner vollständigen
Abnutzung zählen deshalb zu den
wesentlichen Verschleißerschei-
nungen der Metallbindung.
Diamant und Metallreagieren oft chemisch
Als Forscher im Einsatz befind-
liche Segmente der metallgebun-
denen Diamant-Schleifscheiben
untersuchten, stellten sie fest, daß
etwa ein Drittel der Schleifkörner
auf der Belagoberfläche heraus-
gebrochen waren. Folgerichtig
schlossen sie daraus, daß eine ver-
Oberflächenbehandlung hingegen
schirmt den Diamanten vor einem
direkten Kontakt mit dem Metall ab
und sichert die Schneidintegrität
des Kristalls. Die starke Bindung
zwischen dem Schneidkorn und der
Matrix bleibt bestehen.
Ob die Beschichtung aus Titan
oder Chrom besteht, richtet sich
nach dem für die Metallmatrix
verwendeten Werkstoff. Bild 4 zeigt
die Vorteile einer solchen Beschich-
tung von Diamantkristallen in einer
Metallbindung. Die beschichtete
Diamantkörnung zeigt keinerlei
Anzeichen schädlicher Graphitisie-
rung, wogegen das nicht umman-
telte Korn deutliche Spuren einer
starken Reaktion sowie den Verlust
von scharfen Schneidkanten und
Schneidecken aufweist.
Keramikbindungen zunehmend akzeptiert
Ähnlich wie beim Beschichten
von Diamantkristallen in einer
Metallbindung trägt das Beschich-
ten von superharten Schleifkörnern
in Schleifscheiben mit Keramik-
bindung dazu bei, potentiell schäd-
liche chemische Reaktionen zwi-
schen dem Schleifkorn und der
Keramikmatrix zu kontrollieren.
Keramikbindungen für CBN-
Schleifscheiben gewinnen zuneh-
mend an Popularität und finden
somit auch bei Diamant-Schleif-
scheiben größere Akzeptanz. Kera-
mikbindungen verknüpfen die
besonderen Charakteristiken von
Kunstharzbindungen mit denen
von Metallbindungen und gewähr-
leisten so ein schnelles, kaltes Spa-
nen mit hoher Verschleißfestigkeit.
Die sehr feste, glasähnliche Bin-
dung erfordert für das sichere Ver-
ankern der hochharten Schleifkör-
nung weniger Matrixwerkstoff als
Kunstharz- oder Metallbindungen.
Keramisch gebundene Schleifschei-
ben zeichnen sich zudem durch ein
höheres Haftungsvermögen aus.
Der Grad der Matrixporosität liegt
bei keramisch gebundenen Schleif-
scheiben typischerweise im Bereich
von 10 bis 25%, im Gegensatz zu
einer Matrixporosität von weniger
als 2% bei den meisten kunstharz-
und metallgebundenen Scheiben.
Diese Porosität unterstützt eine bes-
sere Späne-Einlagerung und einen
besseren Kühlschmiermittelfluß.
Bei keramisch gebundenen CBN-
Scheiben sind induzierte Poro-
sitätsgrade von 20 bis 30% üblich.
besserte Festigkeit der Verbindung
zwischen Schleifkorn und Bindung
die Anzahl der Kornausbrüche
herabsetzen müßte und somit die
Gesamtstandzeit der Schleifscheibe
verlängern würde.
Die inerte chemische Zusammen-
setzung von CBN verhindert eine
Reaktion mit Metallbindungen.
Eine chemisch mit dem Kristall
gebundene Titanschicht verbessert
die Oberflächentextur des Kristalls
und somit seine Benetzbarkeit
durch die Bindung. Die Titanum-
mantelung mit ihrer starken
Kristall/Matrix-Bindung eignet sich
deshalb für Anwendungen, die hohe
Kontaktkräfte erfordern.
Diamant ist thermisch und
chemisch weniger beständig als
CBN. Weil Diamant-Schleifscheiben
in der Regel bei höherer Temperatur
hergestellt werden, ist es besonders
wichtig, eine kontrollierte chemi-
sche Bindung zwischen dem
Schleifkorn und der Matrix zu
erzielen. Bei einigen Diamant-
Schleifscheiben können sowohl
Herstellungsprozeß als auch Legie-
rungsbestandteile der Metallbin-
dung zu chemischen Reaktionen
mit dem Diamant-Schleifkorn
führen und die Bildung von metal-
lischen Karbiden an der Kristall/
Matrix-Kontaktfläche verursachen.
Fixieren einerseits die chemi-
schen Reaktionen den Diamant-
kristall in der Metallbindung, was
durchaus gewollt ist, so bewirken
dieselben Reaktionen andererseits
die unerwünschte Graphitisierung
der Diamantoberfläche. Das
Schleifkorn verliert an Härte und
Festigkeit und verschleißt schneller.
Die Kristall/Matrix-Bindung wird
geschwächt; die Schneidkanten des
Schleifkorns stumpfen ab.
Das Aufbringen einer dünnen
metallischen Schicht oder eine
32 Maschinenmarkt, Würzburg 104 (1998) 4
Maschinenmarkt
WERKZEUGE
Bild 2: Kornausbruch aus der Bindung (links) und aus der Ummantelung (rechts) sind
Effekte, die mit einer gut haftenden Schicht auf dem Schleifkorn reduziert werden
können.
Die große Porosität gestattet ein
einstufiges Konditionieren von
keramisch gebundenen Schleif-
scheiben. Sowohl kunstharzgebun-
dene als auch metallgebundene
Schleifscheiben erfordern eine zwei-
stufige Scheibenkonditionierung.
Um der Schnittzone die richtige Geo-
metrie zu verleihen, müssen diese
Scheiben zunächst profiliert wer-
den. Danach werden sie geschärft,
um die hochharten Schleifkörner
freizulegen und den Spanraum zu
erzeugen. Dies geschieht durch
Abtragen von Matrixwerkstoff aus
der Schleifkornumgebung.
In der hochporösen Matrix der
keramisch gebundenen Schleif-
scheiben liegen die Schleifkörner
bereits nach dem Profilieren frei,
und es ist in der Regel kein zusätzli-
cher Schärfprozeß erforderlich.
Im Vergleich zu den anderen Bin-
dungsarten haben Keramikbindun-
gen einzigartige Vorteile. Sie berei-
ten aber auch immense Probleme,
besonders dann, wenn sie mit CBN-
Schleifkörnern kombiniert werden.
Die hohe Temperatur während der
Schleifscheibenfertigung kann eine
chemische Reaktion bewirken, die
das Schleifkorn fester einbindet.
Reduziert eine kontrollierte chemi-
sche Reaktion die Gefahr eines vor-
zeitigen Verlustes des Schleifkorns,
so kann eine starke Reaktion die
Bildung von Gasen und winzigen
Blasen (wie bei Schaumstoff) ver-
ursachen. Dieser Schaum schwächt
die Bindung; eine kürzere Standzeit
und eine schlechtere Gesamtlei-
stung der Scheibe sind die Folge.
Titan-Dünnschichtmindert Reaktion mit CBN
Einige Hersteller keramisch
gebundener CBN-Schleifscheiben
haben festgestellt, daß eine
Beschichtung von CBN hilft, die
chemischen Reaktionen zu kon-
trollieren und abzuschwächen. Die
Beschichtung dieser Schleifschei-
ben ist nicht so dick wie bei kunst-
harzgebundenen Scheiben. Weil
sich die große Differenz in den
Wärmeausdehnungskoeffizienten
zwischen der Schicht, dem Schleif-
korn und der Matrix negativ auf den
Fertigungsprozeß bei der Schei-
benherstellung auswirken würde,
ist eine dicke Beschichtung bei
CBN-Schleifkörnern in keramisch
gebundenen Scheiben nicht reali-
sierbar. Statt dessen wird ein dün-
ner Oberflächenüberzug aufgetra-
gen, der eine chemisch gebundene
Metallschicht von nur 1 µm Dicke
zurückläßt (Bild 5).
Für diese Beschichtung wird
Titan verwendet. Beim Auftragen
dieses Metalls auf ein CBN-Kristall
entstehen Titannitride und Titan-
diboride zwischen Kristallober-
fläche und Schicht. Das bereits am
Maschinenmarkt, Würzburg 104 (1998) 4 33
WERKZEUGE
Bild 3: Blockförmige, kubo-oktaedrische
Diamantkörner für Metallbindungen.
Bild 4: Beschichtetes Diamantkorn ohne
(links) und unbeschichtetes Diamant-
korn mit Graphitisierungsschaden und
starkem Schneidkantenverlust (rechts).
Bild 5: Unbeschichtete (oben) und titan-
ummantelte CBN-Kristalle (unten) in kera-
mischer Bindung.
Bild
er: V
erfa
sser
CBN-Kristall haftende Titan geht
mit der keramischen Bindung eine
chemische Fusion ein. Dadurch
können Titanschichten auch die
Leistung vieler einschichtiger
Schleifscheiben verbessern.
Galvanisierte Schleifscheiben
werden als Produkte ohne Bindung
betrachtet, weil die Schicht der
superharten Schleifkörner nicht
gänzlich in der Matrix eingebunden
ist. Die meisten einschichtigen
Scheiben bestehen aus Schleif-
körnungen, die mittels Galvanisie-
ren mit einer Nickelschicht auf der
Oberfläche eines Stahlkörpers als
Trägermedium fixiert wurden.
Steigende Nachfragegeneriert neue Techniken
Ob man sich für eine Schleif-
scheibe mit beschichtetem oder
unbeschichtetem Diamant bezie-
hungsweise CBN entscheidet, hängt
vom Anwendungsgebiet des Werk-
zeuges ab. Die meisten keramisch
gebundenen einschichtigen Schei-
ben haben unbeschichtete Schleif-
kristalle, beispielsweise für das
Innenschleifen von Lagern, das
Rundschleifen von Nockenscheiben
und Kurbelwellenzapfen, das Evol-
ventenschleifen von Zahnrädern
oder das Profilschleifen von
Schneidwerkzeugen und Kompo-
nenten für die Luft- und Raumfahrt.
Kunstharzgebundene Scheiben
mit unbeschichteten superharten
Schleifkörnern werden im allge-
meinen für das Polieren von Metal-
len wie Stahl, Siliziumkarbid oder
Gußeisen und nichtmetallischen
Werkstoffen wie Glas, Keramik oder
Wolframkarbid verwendet. Solche
Scheiben nutzt man auch im
Trockenschliff zur Minimierung der
Schleifkraft, wobei allerdings eine
erheblich verkürzte Standzeit in
Kauf genommen werden muß.
Zwar kostet eine Schleifscheibe
mit beschichtetem Diamant oder
CBN zwischen 2 und 20% mehr als
eine mit unbeschichteten Schleif-
körnern, dafür hält sie aber auch
zweimal bis dreimal länger. Gegen-
wärtig werden rund ein Viertel aller
CBN- und Diamantscheiben mit
Oberflächenveredelungen für spe-
zifische Anwendungsfälle herge-
stellt. Die stetig steigende Nachfrage
nach noch mehr Schleifscheibenlei-
stung wird zwangsläufig in puncto
Beschichtungen und sonstigen For-
men der Oberflächenveredelung zu
neuen Techniken führen. MM
setzt hat, seit 15 Jahren auf dem
Markt anbietet und permanent wei-
terentwickelt. Obwohl im Grunde
ausgereift, sind in diesem Techno-
logiebereich noch weitere Verbes-
serungen zu erwarten.
Scara-Geburtsstundevor rund 25 Jahren
Auch eine Reihe namhafter ande-
rer Unternehmen in den führenden
Industrienationen hat sich mit dem
Bau von Scara-Robotern beschäf-
tigt. Heute sind in diesem Segment
der Roboterbranche weniger als
zehn Unternehmen aktiv: Adept,
Bosch, Epson, so liest sich die
alphabetische Reihenfolge der füh-
Keine Gegenwart und
schon gar keine
Zukunft ohne Ver-
gangenheit. Es war der japanische
Professor Makino, der in den frühen
70er Jahren das Funktionsprinzip
eines kleinbauenden, kompakten
vierachsigen Montageroboters –
kurz Scara genannt – entwickelt
hat. Und es war unter anderem das
Unternehmen Epson, das als erstes
dieses Konzept mit ihm zusammen
in ein marktfähiges Produkt umge-
36 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Maschinenmarkt
ROBOTIK
Bildverarbeitungssystemeerweitern die Anwendungsfeldervon Scara-RoboternIhre Stärke haben sie bei Pick-
and-Place-Aufgaben, doch die
Schnelligkeit und Flexibilität
von Horizontal-Schwenkarmro-
botern läßt sich vielseitig nutzen.
Intelligente Steuerungen und
die Kombination mit Bildver-
arbeitungssystemen haben die
Anwendungsfelder der Scaras
erweitert. Sogar das Verzieren
von Torten ist heute mit den
Robotern machbar.
PETER CZECH
Peter Czech ist Leiter der Industrial Robots-
Division bei der Epson Deutschland GmbH
in 40549 Düsseldorf, Tel. (02 11) 56 03-2 04,
Fax (02 11) 56 03-4 44.
Vielfalt und
Flexibilität sind
bei Horizontal-
Schwenkarm-
robotern Trumpf:
Die Arbeitsraum-
radien reichen von
250 bis 850 mm.
Bild
: Ep
son
renden Hersteller. Obwohl der welt-
weite Bedarf an Horizontal--
Schwenkarmrobotern schon durch
die genannten Unternehmen und
ihre verschiedenen Systemhäuser
abgedeckt wird, versuchen sich
immer wieder Newcomer oder Sei-
teneinsteiger mit der Entwicklung
und Fertigung eigener Scaras. Dar-
über hinaus kommt hinzu, daß Her-
steller sechsachsiger Gelenkarmro-
boter die Miniaturisierung ihrer
Geräte betreiben, um am wachsen-
den Bedarf der Montageroboter zu
partizipieren.
Der potentielle Anwender will für
sein aktuelles Montage- oder Hand-
habungsproblem eine effiziente
Automatisierungslösung inklusive
Pre- und After-Sales-Services, und
die kann ihm nur ein Unternehmen
bieten, das sowohl die relevante
Technik bereitstellt als auch über
jahrelange Applikationserfahrun-
gen damit verfügt. So setzt Epson die
eigenen Roboter nicht nur zur Pro-
duktion seiner Drucker, Scanner
und unterschiedlichster OEM-
Produkte, sondern auch bei der
Konzernschwester Seiko für die Fer-
tigung von Armbanduhren ein. Die
hier gemachten Erfahrungen flie-
ßen eins zu eins in die weitere
Roboterentwicklung ein.
Bevor absehbare Trends und
Entwicklungen aufgezeigt werden,
ein kurzer Blick in die einschlägige
VDI-Definition 2860. Blatt 1 und 2
zeigen über den Inhalt der beiden
Begriffe Montage und Handhabung,
daß diese Bereiche gar nicht so klar
zu trennen sind. So ist unter ande-
rem das Handhaben beschrieben
als eine von verschiedenen Neben-
funktionen der Montage, die als
Hauptfunktion das Fügen zum
Inhalt hat, also das „Schaffen einer
dauerhaften Verbindung mittels
unterschiedlicher Verfahrensvari-
anten, zum Beispiel Einlegen,
Schrauben, Pressen, Löten und so
weiter“. Andererseits wird das
Handhaben als eine Teilfunktion
des Materialflusses definiert, geglie-
dert in die Bereiche Speichern, Men-
gen Verändern, Bewegen, Sichern
und Kontrollieren.
Gemäß dieser Definition muß ein
Scara-Roboter möglichst all diesen
Anwendungen gerecht werden. Tut
er aber nicht. Während Einlegen
und Bestücken – also Pick-and-
Place-Aufgaben – eindeutig zum
Anwendungsbereich des Scaras
gehören, ist er zum Pressen, Schrau-
ben, Nieten oder Clinchen nicht
geeignet. Punkt- oder Laserschwei-
ßen, Dosieren und das Auftragen
von Klebe- und Dichtmitteln sind
mit dem einen oder anderen Hori-
zontal-Schwenkarmroboter eben-
falls möglich, es sind jedoch Grenz-
fälle. Aufgrund der Applikations-
anforderungen ist dann zu ent-
scheiden, ob hierbei dennoch ein
Scara zum Einsatz kommen kann –
beispielsweise weil in Kombination
mit der einen oder anderen Anwen-
dung noch weitere Operationen
kombinierbar sind, die die kine-
matischen Möglichkeiten anderer
Lösungen überfordern würden.
Neue Kinematikenwurden entwickelt
In den bereits genannten Berei-
chen des Handhabens ist das
Anwendungsspektrum für Scara-
Roboter ähnlich breit: Be- und
Entladen, Kommissionieren, Palet-
tieren, Verpacken, Werkstück- oder
Werkzeughandling sind hier mitt-
lerweile etablierte Einsatzgebiete.
Das kommt natürlich nicht von
ungefähr, sondern basiert vor allem
auf der mechanischen und steue-
rungstechnischen Weiterentwick-
lung des Scaras. So bietet Epson alle
Scara-Serien von Anfang an mit
abgestuften Armlängen und mit
unterschiedlichen Vertikalhüben
an. Gerade in diesem Bereich sind
wesentliche Weiterentwicklungen
erfolgt.
Wurden die ersten Generationen
mit einem festen Arbeitsradius von
410 mm ausgeliefert, hat sich mitt-
lerweile 550 mm als eine gängige
Größe herausgestellt, die den mei-
sten Anforderungen an den Arbeits-
raum genügt. Daneben werden seit
etwa einem Jahr vermehrt Geräte
sowohl mit kleineren als auch mit
größeren Abmessungen vom Markt
gefordert. Bot Epson bisher bereits
Radien bis 850 mm, sind nun auch
Maschinen mit nur 250 mm erhält-
lich. Konkret sind dies insgesamt
acht Baugrößen mit Arbeitsradien
von 250, 350, 450, 550, 650, 700,
800 und 850 mm.
Neben diesen in erster Linie
horizontalen Differenzierungen ist
auch die Z-Achse, also die vertikale
Komponente, wesentlich umfang-
reicher abgestuft. Je nach Modell
sind Hubhöhen wählbar von 100 bis
620 mm. Angepaßte Traglasten bis
zu 15 kg runden das Angebot ab
(Bild 1). Die auf den ersten Blick
verwirrende Modellvielfalt bietet
dem Anwender flexible Einsatz-
möglichkeiten und Vorteile. Nicht
nur, daß die Software für alle Geräte
gleich ist und damit nur einmal
gekauft und erlernt werden muß,
auch die Ersatzteilbevorratung
bleibt überschaubar, denn die
meisten verwendeten Bauteile in
den Horizontal-Schwenkarmrobo-
tern sind gleich. Besonders gilt dies
für die Steuerung, die sich nur
durch die eingebauten Treiber
unterscheidet.
Überkopfmontagespart Standfläche ein
Produktionsflächen werden,
besonders am Standort Deutsch-
land, immer teurer. Montageplätze
werden deshalb häufig mit immer
mehr Arbeitsinhalten gefüllt. Die
Standfläche, die man einem Scara
zubilligt, wurde, diesem Trend fol-
gend, ebenfalls entsprechend ver-
kleinert. Die Krönung dessen ist ein
Roboter ohne Standfläche, der statt
dessen eine Überkopfbefestigung
ermöglicht. Dieser Epson-Roboter
mit einem Arbeitsbereich von
550 mm und 300 mm Vertikalhub
trägt bis zu 5 kg Nutzlast. Komplet-
tiert wird die weiterentwickelte
Palette mit Geräten mit zwei Extre-
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 37
ROBOTIK
Bild 1: Die maximale Traglast dieses
Scara-Roboters beträgt 15 kg. Zudem
bietet er die Möglichkeit, auch hinter
dem Roboter greifen zu können.
besser, schneller, robuster, war-
tungsärmer und natürlich flexibler
sein. Als eine Möglichkeit der Ge-
schwindigkeitserhöhung wird der
sogenannte Direktantrieb unter
Verwendung von Seltene-Erde-
Magneten angesehen. Epson stellt
solche Magnete her und bietet infol-
gedessen seit 1991 auch selbst
direktangetriebene Scara-Roboter
an. Ihre vermeintlich höhere
Geschwindigkeit gegenüber wech-
selstromangetriebenen Geräten
können direktangetriebene Scaras
erst auf Wegen ab einem Meter
Länge ausspielen. Ob diese Leistung
jedoch in einer angemessenen Rela-
tion zum teilweise doppelten Preis
steht, muß der Anwender selbst
entscheiden.
In den klassischen Pick-and-
Place-Anwendungen erreichen die
hochbeschleunigenden Epson-
Scaras mit Wechselstromantrieben
Taktzeiten, die deutlich unter denen
von direktangetriebenen Geräten
liegen. Das bessere Ein- und Aus-
schwingverhalten und die generell
bessere Regelbarkeit von AC-Antrie-
ben sind hierfür mitverantwortlich.
Wirkliche Taktzeitoptimierung bei
Montage- und Handhabungsvor-
gängen wird allerdings nicht auf
dem Papier erzielt, sondern immer
men: Reinraumausführungen bis
Klasse 10 sowie staub- und spritz-
wassergeschützte Roboter in der
Schutzklasse bis IP65 (Bild 2).
Gerade die abwaschbare Aus-
führung findet durch den weltwei-
ten Trend, Roboter in der Nah-
rungsmittelindustrie einzusetzen,
verstärkte Anwendung.
Geschwindigkeitist keine Hexerei
Die Verkürzung, besser gesagt die
Optimierung der Zyklus- oder Takt-
zeiten bietet immer wieder Stoff für
heftige Diskussionen, denn das
erste Einsatzgebiet der Scaras war
die Großserienfertigung, wo es auf
Stückzahlen ankommt. Obendrein
mußten sie sich von Anfang an
gegen konventionelle Maschinen
und Automaten behaupten, also
38 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
ROBOTIK
Eine definitive Aussage über dasweltweite oder nur über das euro-panahe Marktvolumen an Montage-robotern zu machen, fällt schwer.Konkrete Installationszahlen vonScara-Robotern sind kaum verfüg-bar. Zudem werden in den jähr-lichen Statistiken der InternationalFederation of Industrial Robots(IFR), die auf den Erhebungen derverschiedenen nationalen Roboter-und Automatisierungsbranchenbasieren, Scaras nur unzureichendvon alternativen Geräten getrennt.In Deutschland wächst der jährlicheUmsatz der Roboter- und Automati-sierungsbranche seit 1995 in Milliar-den-Schritten: fast 4 Mrd. DM in1994, über 5 Mrd. DM 1995, knapp6,1 Mrd. DM 1996 und 7,17 Mrd.DM im vergangenen Jahr. Betrugendie Anteile der beiden BereicheMontage sowie Robotik und Hand-habungstechnik am Gesamtumsatz1996 rund 2 Mrd. DM, so steuertensie im vergangenen Jahr fast 2,3Mrd. DM zum Umsatz bei. Dieseüberaus positive Entwicklung zeigteinerseits den weiter wachsendenBedarf an Montagetechnik, anderer-seits auch das Potential an techni-schen Lösungen, das die Branchedafür zur Verfügung stellt.
DeutlichesWachstum
MARKTEINSCHÄTZUNG
Bild 2: Basierend auf den jeweiligen
Grundmodellen, sind auch staub- und
spritzwassergeschützte Bauformen mit
dem Schutzgrad IP 65 verfügbar.
in der jeweiligen Anwendung, im
Zusammenspiel von Roboter und
Peripherie. Deshalb wird es immer
weniger sinnvoll, die sogenannten
Standard-Taktzeiten als Nonplus-
ultra anzusehen oder den Kauf
eines Scaras von der theoretischen
Höchstgeschwindigkeit abhängig
zu machen.
Die simple Handhabungsope-
ration „Teil greifen, 25 mm heben,
300 mm schwenken, 25 mm absen-
ken, Teil wieder loslassen und
zurück zur Ausgangsposition“ wird
für die kleinen Highspeed-Scaras
mit einer Taktzeit von 0,48 s ange-
geben. Sinnvoll ist eine Taktzeitan-
gabe, die dem Arbeitsbereich ange-
paßt ist. Bei den kleineren Arbeits-
radien ist bei gleichem Vertikalhub
von 25 mm eine horizontale Strecke
von 150 mm sinnvoller. Zur Bewäl-
tigung dieser sechs Strecken wer-
den dann nur noch erstaunliche
0,32 s benötigt.
Bildverarbeitungssystemeergänzen Scaras
Die Intelligenz der Steuerung und
deren einfache Bedienung und Pro-
grammierbarkeit gelten längst als
der Schlüssel schlechthin, um
Automatisierungslösungen wirk-
lich effizient und wirtschaftlich zu
machen. Und es waren nicht zuletzt
die Anwender, die mit ihren For-
derungen und Wünschen diese Ent-
wicklung beflügelt haben. 32-Bit-
Technologie mit ausreichend
dimensioniertem Arbeitsspeicher,
Multitaskingfähigkeit, integrierte
SPS-Funktion, modular erweiter-
bare und voll nutzbare Ein- und
Ausgänge sowie unterschiedliche
Schnittstellen, Klartextanzeige und
externes Programmierhandgerät
sind nur einige Stichworte, welche
die heutige Steuerungsphilosophie
beschreiben (Bild 3).
Längst nicht mehr nur als Trend
zu bezeichnen ist die Komplet-
tierung von Scaras mit Bildverar-
beitungssystemen. Sie dienen zum
einen dazu, um reproduzierbare
Fertigungs- und Produktqualität zu
garantieren, und zum anderen, um
Montage- und Handhabungspro-
zesse zu steuern. Insofern tragen
visuelle Prüf- und Auswertesysteme
in nicht unerheblichem Maße zur
Produktivitätssteigerung bei.
Ein klassischer Anwendungsfall
dafür ist das sogenannte Tracking,
bei dem der Roboter kameragesteu-
ert ungeordnet liegende Teile von
einem vorbeilaufenden Transport-
band greifen und gezielt an einer
anderen Position in vorgegebener
Ausrichtung ablegen muß. Nicht
zuletzt haben Bildverarbeitungssy-
steme Scaras den Einzug in Anwen-
dungen erleichtert, die noch vor
wenigen Jahren als nicht automa-
tisierbar galten, schon gar nicht mit
Robotern.
Beispielsweise sind es Scara-
Roboter, die in einer britischen
Großbäckerei das Verzieren von Tor-
ten und Kuchen mit Schokolade,
Sahne oder Zuckerguß bewerkstel-
ligen. Ebenso legen Horizontal-
Schwenkarmroboter Pralinen,
Backwaren und andere Nahrungs-
mittel in Blisterverpackungen ein.
Die Zukunft wird nun zeigen, ob es
Einsatzgrenzen für die flexiblen
und schnellen Scaras gibt und wo
diese liegen können. MM
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 39
Maschinenmarkt
ROBOTIK
Bild 3:
Mit der neuen
PC-gestützten
Steuerung von
Epson können bis
zu drei Roboter-
arme und weitere
Zusatzachsen
gesteuert werden.
Bild
er: E
pso
n
Verarbeiten von Stahl-
blech – insbesondere
Dünnblech – für
Serien- und Sonderkonstruktionen
des Kran-, Stahl-, Sondermaschi-
nen- und Anlagenbaues ist von jeher
die Spezialität der ISB Stahlblech-
bau GmbH & Co. Das Salzwedeler
Unternehmen verarbeitet weitge-
hend Halbzeuge der Werkstoff-
gruppe W01 wie St37, St52 und in
einigen Fällen Bleche der Güte
St02Z sowie andere verzinkte Halb-
zeuge. Die für das Fügen dieser Halb-
zeuge notwendigen Vorbereitungen
nach DIN 50976 sind aufwendig und
kostenintensiv. Des-halb orientiert
sich ISB bei verzinkten Halbzeugen
auf Schraub- oder Preßverbindun-
gen, das heißt Methoden ohne ther-
mische Einflüsse.
Verzinkte Blecheliegen im Trend
Allerdings haben auch diese Ver-
bindungsmethoden ihre Anwen-
dungsgrenzen, zum Beispiel wenn
Dichtheit gefordert ist. Schweißver-
fahren gewährleisten zwar diese
Forderung, zerstören aber die Zink-
schicht. Wenn ein partielles Nach-
verzinken nicht durchführbar ist,
scheiden sie deshalb als Alternative
aus.
Eine mögliche Lösung, das haben
Untersuchungen gezeigt, ist das von
der Fronius Schweißtechnik
auf den Grundwerkstoff auf-
gebrachte Zinkschicht beträgt je
nach Herstellverfahren zwischen
1 und 20 µm. Zink bildet dabei einen
wirksamen Korrosionsschutz für
Stahl. Er resultiert zum einen aus
der Barrierewirkung der Deck-
schicht und zum anderen aus der
kathodischen Schutzwirkung der
Zinkschicht bei Beschädigungen.
Auf diese Weise sind sowohl
beschichtete Schnittkanten von
Blechen als auch Mikrorisse, wie sie
beim Kaltumformen entstehen,
geschützt. Auch nachträglich
erzeugte Schnittkanten profitieren
von diesem elektrochemischen
Schutz.
Deutschland GmbH, Kaiserslau-
tern, angebotene Metall-Inertgas
(MIG)-Löten. Dieser Fügeprozeß ver-
läuft unter Schutzgas im Tempera-
turbereich zwischen 1030 und 1080
°C, also in einem Bereich, in dem die
Zinkschutzschicht zu verdampfen
beginnt, jedoch die Zinkschicht des
Bauteiles im Fügebereich nicht so
stark beschädigt wird, daß Aus-
besserungen nach DIN 50976 not-
wendig werden.
Verzinkte Feinbleche werden zum
Beispiel im Automobilbau, in der
Bauwirtschaft, der Haushaltsge-
räteindustrie, der Lüftungs- und
Klimatechnik, der Haustechnik und
der Möbelindustrie verarbeitet. Die
40 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Maschinenmarkt
VERBINDUNGSTECHNIK
MIG-Löten verzinkter Dünnblechereduziert den Nachbearbeitungsaufwand Beim Schweißen von verzinkten
Blechen stören Zinkdämpfe den
Lichtbogen, so daß Poren oder
Bindefehler entstehen können.
Abhilfe schafft das MIG-Löten.
Als Zusatzwerkstoff wird ein
niedrigschmelzender Bronze-
draht verwendet. Aufgrund der
niedrigeren Wärmeeinbringung
entstehen weniger Dämpfe und
somit porenfreie, spritzerarme
Nähte.
GERD TROMMER
Gerd Trommer ist Inhaber des gleichnamigen
Redaktionsbüros in 64579 Gernsheim, Tel.
(0 62 58) 93 20-30, Fax (0 62 58) 93 20-32.
Zink beginnt bei etwa 420 °C zu
schmelzen und bei 906 °C zu
verdampfen. Diese Eigenschaften
wirken sich beim Schweißprozeß
ungünstig aus, weil bereits mit dem
Zünden des Lichtbogens das Zink
zu verdampfen beginnt. Die Zink-
dämpfe und Oxide können zu Poren,
Bindefehlern, Rißbildung und zu
einem instabil brennenden Licht-
bogen führen. Daher ist es für ver-
zinkte Bleche günstiger, Fügever-
fahren einzusetzen, die wenig
Wärme in das Schmelzbad einbrin-
gen.
Sämtliche Fügestellenmüssen dicht sein
Großcontainer für Tagebaugeräte
müssen wetterfest sein. Das setzt
voraus, daß beispielsweise alle
Fügestellen der verzinkten Bauteile
der Containeraußenhaut im Dach-,
Wand- und Bodenbereich umlau-
fend dicht sind. Stückverzinkte
Tragwerke solcher Container müs-
sen deshalb sowohl mit verzinkten
Trapezblechen als auch mit ebenen
Blechen mit Dicken zwischen 1,5
und 2 mm umhüllt werden.
Erschwerend kommt noch hinzu,
daß die für die Verkleidung verwen-
deten verzinkten Standard-Trapez-
bleche mit ihren genormten Abmes-
sungen im Gegensatz zu Blechen
mit Großformat eine erheblich
größere Anzahl von Schweißnähten
erfordern. Zudem soll der Korrosi-
onsschutz ohne ein Nachkonservie-
ren der Innenteile gewährleistet
sein.
Neben dem Korrosionsschutz
spielen auch die beim Fügen auf-
tretenden Verwerfungen eine wich-
tige Rolle. Sie dürfen entsprechend
den Spezifikationen ein bestimmtes
Maß nicht überschreiten. Die
Summe dieser Anforderungen an
das fertige Bauteil sprach gegen das
Schweißen. Sie waren für ISB der
Anlaß, das MIG-Löten von Fronius
in Erwägung zu ziehen und dann
auch erfolgreich einzusetzen.
Zum Metall-Inertgas-Löten emp-
fehlen Verfahrensentwickler und
Verfahrensanwender das Schutz-
gas 11 nach DIN EN 439 und als
Zusatzwerkstoffe S-CuSi3 – Bronze-
draht nach DIN 1733. Die Vorteile
des Verfahrens, die sich im Anwen-
dungsfall Großcontainer zeigten,
sind: © keine Korrosion der Schweiß-
naht, © minimalerAbbrandderBeschich-
tung, © niedrige Wärmeeinbringung, © keine oder nur geringe Nachbear-
beitung der Naht und © kathodische Schutzwirkung des
Grundwerkstoffes im unmittelba-
ren Nahtbereich.
Die Bronzedrähte haben auf-
grund des hohen Kupferanteils
einen relativ niedrigen Schmelz-
punkt. Der Grundwerkstoff wird
nicht aufgeschmolzen, das Lot
benetzt die Flanken und verbindet
die Bauteile.
Rund 300 m Lötnähtepro Containereinheit
Die Großcontainer für den Berg-
bau (Bild 1) haben eine Länge von
8700 mm, eine Breite von 4400 mm
und eine Höhe von 3300 mm. Der
Grundrahmen besteht aus bis zu
8 mm dickem verzinktem Walzprofil
(U 200). Der gesamte Rahmen wird
mit einem 2 mm dicken, verzinkten
Bodenblech belegt und mittels
Kehlnähten umlaufend dicht ver-
bunden. Trapezblech (St02Z) von
1,5 mm Dicke umhüllt insgesamt
das auf dem Grundrahmen errich-
tete und ebenfalls dicht gefügte
Tragwerk. Die konstruktive Lösung
erfordert sowohl I- und Kehl- als
auch halbe V-Nähte bei Einzelnaht-
längen von 300 bis 8700 mm. Pro
Containereinheit ergeben sich in
der Summe etwa 300 m Lötnähte in
den Positionen PA/PB, PF, PG und
PS/PD (Bild 2).
Die Verwerfungen im Wand- und
Deckenbereich des Containers lie-
gen im vorgegebenen Rahmen, und
die Geschwindigkeit des Fügevor-
ganges erreicht annähernd die
Werte wie beim Metall-Aktivgas-
Handschweißen. Die Verbindungs-
nähte an der Außenhaut des Groß-
containers werden wegen der Farb-
konservierung im Rahmen des
aktuellen Auftrages jedoch nach-
konserviert, was allerdings nicht
unbedingt notwendig ist. Die ther-
misch beeinflußte Zone und die
Beeinträchtigungen an der Verzin-
kung sind nämlich so gering, daß
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 41
VERBINDUNGSTECHNIK
Automati-
sches MIG-
Löten im Fahr-
zeugbau am
Beispiel der
Bodengruppe
des Audi A4.
Bild
: Fro
nius
Bild 1: Der Großcontainer für Elek-
troschaltanlagen im Braunkohletagebau
muß umlaufend dicht gefügt werden.
Bild 2: Einzelnaht der MIG-Lötverbindung
zwischen Dünnblech und Containerrah-
men.
nach dem Löten – auch aufgrund
des hohen Kupferanteils der Naht –
praktisch ein vollständiger Korrosi-
onsschutz besteht.
Porenbildung entgegen. Damit ver-
ringert sich die Nachbearbeitung
der Nähte durch Schleifen auf ein
Minimum.
Bei allen Vorteilen, die das Metall-
Inertgas-Löten beim Fügen von ver-
zinkten Bauteilen bietet, ist jedoch
zu berücksichtigen, daß es ein ziem-
lich kostenintensives Fügeverfah-
ren ist. Deshalb ist es sinnvoll, den
Einsatz ebenfalls unter betriebs-
wirtschaftlichen Aspekten genau zu
analysieren. Die erheblichen Kosten
für Zusatzwerkstoff und Schutzgas
gleicht allerdings der sehr geringe
Aufwand für die Nachbearbeitung
aus.
Stabiler Lichtbogenbei kleiner Leistung
Wie die Erfahrungen bei ISB
bestätigen, stellt das MIG-Löten spe-
zielle Anforderungen an die Strom-
quelle. Damit bei Dünnblechen das
Verdampfen des Zinks möglichst
gering bleibt, wird bei niedriger
Leistung gelötet. Deshalb muß die
Die verringerte Wärmeeinbrin-
gung in den Grundwerkstoff, das
Schutzgas sowie das reduzierte
Verdampfen von Zink wirken der
42 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
VERBINDUNGSTECHNIK
Bild 3: Die Impulsstromquelle zum MIG-Löten hat einen Regelbereich von 3 bis
450 A, damit auch mit kleiner Leistung gelötet werden kann.
Bild
er: V
erfa
sser
Stromquelle unbedingt einen weit
nach unten gehenden Regelbereich
haben – im vorliegenden Fall reicht
er von 3 bis 300 A oder von 3 bis
450 A (Bild 3).Gleichzeitig muß der
Lichtbogen im unteren Leistungs-
bereich besonders stabil sein. Dazu
ist eine niedrig eingestellte Grund-
stromstärke ebenso wichtig wie
eine schnell reagierende Regelung
für kurze Lichtbogenlängen. Als
Schutzgas wird entweder i-12 oder
das Mischgas Argomag K (97,5%
Argon und 2,5% Kohlendioxid) ver-
wendet.
Untersuchungen im Hause
Fronius haben außerdem gezeigt,
daß beim MIG-Löten, abhängig von
Zusatzwerkstoff und Schutzgas,
eine differenzierte Impulsform er-
forderlich ist. Das hat dazu geführt,
daß für jeden Zusatzwerkstoff eine
maßgeschneiderte Impulsform ver-
wendet wird. Dies gilt ganz beson-
ders für Bronzedrähte.
Insgesamt gesehen lassen sich
gute Schweiß- und Lötergebnisse
auf verzinkten Blechen nur von
einer Stromquelle mit vielen Frei-
heitsgraden und entsprechender
Parameterauswahl erzielen. Diese
Tatsache spiegelt sich auch in der
erfolgten Maschinenentwicklung
wider.
Brenneranstellungbeeinflußt die Nahtqualität
Etwa 30 stufenlos einstellbare
Parameter verbessern die Tropfena-
blösung beim Impulslichtbogen-
schweißen beziehungsweise die
Kurzschlußbehandlung beim Kurz-
lichtbogenschweißen für eine Viel-
zahl von Zusatzwerkstoffen. Aller-
dings würden die vielen zusätzli-
chen Parameter die Bedienung
erschweren. Deshalb sind sie im
sogenannten Synergic-Betrieb (Ein-
knopfbedienung) programmiert
und stehen für beliebige Draht-Gas-
Kombinationen auf Knopfdruck zur
Verfügung.
Zusätzliche wichtige Einfluß-
größen für die Nahtqualität beim
MIG-Löten sind die Brenneranstel-
lung und -führung. Bei stechend
gelöteten Blechen wärmt der Grund-
strom des Lichtbogens die Zink-
schicht so weit vor, daß sie unmit-
telbar vor dem Ablösen des Zusatz-
drahttropfens bis auf eine Rest-
schicht verdampfen kann. Die
Wärmeenergie des schmelzflüssi-
gen Zusatztropfens verdampft die
verbleibende Restzinkschicht. Da es
sich lediglich um geringe Mengen an
Zinkdampf im noch schmelzflüs-
sigen Lot handelt, reicht die Ent-
gasungszeit bis zum Erstarren aus,
um eine Porenbildung zu vermei-
den.
Die bei der ISB Stahlblechbau
GmbH & Co. gewonnenen
Erfahrungen mit dem MIG-Löten
machen deutlich, wie groß der
Einfluß der konstruktiven Gege-
benheiten ist. Deshalb muß jeder
Anwender des Verfahrens sein spe-
zifisches Know-how erwerben, um
zu optimalen Ergebnissen zu kom-
men. MM
Maschinenmarkt, Würzburg 104 (1998) 4 43
Maschinenmarkt
VERBINDUNGSTECHNIK
hat sich eine technische
Pattsituation eingestellt.
Besonders augenschein-
lich ist dies bei den klas-
sischen Werkzeugmaschi-
nen. Dort ist ein hoher
technischer Standard
zwar nach wie vor von
zentraler Bedeutung, aber
dies wird vom Kunden
inzwischen vorausgesetzt.
Um sich von den
Konkurrenten dennoch
unterscheiden zu können,
muß der Ausgestaltung
der sogenannten Mensch-
Maschine-Schnittstelle
mehr Aufmerksamkeit
gewidmet werden. Dabei
gibt es in allen wesentli-
chen Aspekten – visuell,
ergonomisch und sicher-
heitstechnisch – noch ein
erhebliches Differenzie-
rungspotential.
Ansprechendes Design
wird heute generell ver-
stärkt von Kunden gefor-
dert. Darüber hinaus hat
die Rechtsprechung die
Bedeutung der Gestaltung
in letzter Zeit aufgewertet.
Insbesondere im Blick auf
die Sicherheit sind die
gesetzlichen Rahmenbe-
dingungen für Industrie-
arbeitsplätze weiterent-
wickelt worden; außerdem
wurden die Standards
zum Schutz vor gesund-
heitlichen Folgen durch
Belastungen am Arbeits-
platz erhöht.
Zertifizierungschon folgenreichDie Arbeitsstättenver-
ordnung enthält Vor-
schriften, die nicht nur die
Belastung, sondern auch
die Entlastung des Arbeit-
nehmers betreffen. Ent-
scheidend für die Ausge-
staltung eines Arbeitsplat-
zes sind dabei Regelungen
für minimale und maxi-
male Arbeitsplatzkonzen-
trationen, akustische oder
andere physische Bela-
stungen.
Die neue CE-Norm und
die Einführung der Zer-
tifizierung nach DIN EN
ISO 9000 ff haben weit-
reichende Folgen für die
Organisation und die
Arbeitsmittel, Geräte und
Anlagen. Zusätzliche
Sicherheitsschalter, Ab-
deckungen oder Schran-
ken sind nur einige der
Maßnahmen, die notwen-
dig geworden sind. Da sie
oft im Sicht- und Bedien-
bereich einer Maschine
liegen, sind sie ein Thema
des Designs.
Laut 90 des Betriebs-
verfassungsgesetztes wird
ausdrücklich gefordert,
bei der Planung und Aus-
führung von technischen
Die Konkurrenten
liegen nahe beieinander.
Im Maschinenbau bieten
sie mittlerweile oft
annähernd die gleichen
technischen Funktionen,
so daß die Unterschei-
dung schwerfällt. In die-
ser Situation hilft Design.
Kompetente Gestaltung
eröffnet ein großes
Potential zur Differen-
zierung.
Auf vielen Produkt-
feldern waren die
technischen Funk-
tionen lange Zeit absolut
dominierend. Zusatza-
spekte wurden von den
Kunden oft kaum in
Betracht gezogen, weil eine
echte technische Unter-
scheidbarkeit der Geräte,
Maschinen und Anlagen
meist vorhanden war.
Das gilt heute nicht
mehr. Auf vielen Märkten
44 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Maschinenmarkt
IINNDDUUSSTTRRIIEEDDEESSIIGGNN
SERIE
Im Investitionsgüter-bereich – insbesondere imMaschinenbau – haben die deutschen Anbieterlange Zeit auf ihre über-legene Technik gesetzt.Andere Faktoren sind unter-schätzt worden – unteranderem das Design.Welche Möglichkeiten einevisuelle, ergonomische und sicherheitstechnischeOptimierung bietet, zeigendie Beiträge der Serie.
THILO WEIGEL
Teil 1
Letzte HilfeIm Design liegt ein großes Potentialfür die Differenzierung im Wettbewerb
Thilo Weigel
der RWTH Aachen ein Stu-dium in Investitionsgüter-design an der StaatlichenAkademie der bildendenKünste in Stuttgart absol-viert. Danach war er beimFraunhofer-Institut fürArbeitswirtschaft undOrganisation in Stuttgartund in mehreren Design-büros tätig. Seit 1994arbeitet Weigel als freibe-ruflicher Designer mit demArbeitsschwerpunkt Maschi-nenbau in 70597 Stuttgart.Tel. (0711) 76 41 00, E-Mail:[email protected].
Dipl.-Ing. Dipl.-Ing. Des. ThiloWeigel hat nach einemMaschinenbaustudium an
Anlagen, Arbeitsverfah-
ren, Arbeitsabläufen oder
Arbeitsplätzen gesicherte
arbeitswissenschaftliche
Erkenntnisse zu berück-
sichtigen. Damit ist ein
komplexes Aufgabenfeld
definiert, das von vielen
Entwicklungsabteilungen
in den Unternehmen oft
noch nicht angemessen
bearbeitet werden kann.
Industriedesigner können
ihre Kompetenz in diese
Lücke einbringen.
Strukturbauteilezunehmend genutzt
Hauben, Abdeckungen,
Zugänge, Bedienelemente
und weitere Bestandteile
der Mensch-Maschine-
Schnittstelle bieten ein
erhebliches Potential für
die gestalterische, ergo-
nomische und sicher-
heitstechnische Entwick-
lung. Design-Fachleute
können dabei Konzepte
entwickeln, die über die
reine Funktionserfüllung
weit hinausreichen.
Auf der Grundlage neuer
technischer Entwicklun-
gen läßt sich das Zusam-
menwirken zwischen
Mensch und Maschine in
vielfältiger Weise opti-
mieren. Eine besondere
Bedeutung haben dabei
sogenannte Strukturbau-
teile, die als kombinierte
Funktions- und Gestal-
tungselemente genutzt
werden können. Beispiele
dafür sind Guß- und Stahl-
konstruktionen, die einer-
seits tragende Funktionen
erfüllen, aber bis in den
Sichtbereich vorgezogen
werden. Sie wirken dann
funktional und gleich-
zeitig gestalterisch. Reine
Verkleidungselemente
können dadurch einge-
spart werden.
Gänzlich neue Mög-
lichkeiten eröffnet das
Rapid-Prototyping-Verfah-
ren. Damit lassen sich
Gußteile zu angemesse-
nen Preisen herstellen, die
im Modellbau gar nicht
oder nur mit erheblichem
Aufwand angefertigt wer-
den könnten. Gerade dem
Investitionsgüterdesign
ist dies zugutegekommen.
Das Gestaltungsspektrum
wurde dadurch wesentlich
erweitert.
Um die Möglichkeiten
der modernen Informati-
ons- und Datentechnik
voll nutzen zu können,
arbeiten Designer heute
zunehmend mit elektro-
nischen Entwicklungs-
werkzeugen. Dabei werden
CAD-Systeme und Pro-
gramme zur Visualisie-
rung und Animation ver-
wendet.
Das Ziel ist es, den
Entwicklungsprozeß von
Anfang an rechnergestützt
zu begleiten. Dabei wird
ein umfassend nutzbarer
Datensatz aufgebaut, der
auf allen Entwicklungs-
stufen weiterverwendet
werden kann – für die
Konstruktion und Produk-
tion und auch als Basis
für Visualisierungen in
der unternehmensinter-
nen Kommunikation oder
für das Marketing, für
Vorführungen und Prä-
sentationen.
Auch die Ergonomie
profitiert vom computer-
gestützten Design, denn
mittlerweile gibt es anthro-
pometrische Modelle, mit
denen sich die Gestaltung
von Handhabungsräu-
men und Bedienta-
bleaus an Arbeitsplätzen
oder Maschinen simulie-
ren und optimieren läßt.
Insgesamt sind die
computergestützten Werk-
zeuge für die Produktent-
wicklung und das Design
zu einem wirkungsvollen
Instrumentarium ausge-
reift, das eine enge Zusam-
menarbeit zwischen Ent-
wicklungspartnern er-
möglicht und deutliche
Vorteile mit sich bringt.
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 45
Teil 2 (MM 6) skizziertdas Aufgabenfeld desDesigns, das durch dieBegriffe „signum“ und„designare“ bezeichnetwird.
Schleifma-
schine – die
Ausgestaltung
der Mensch-
Maschine-
Schnittstelle
bietet noch
ein erhebli-
ches Differen-
zierungspo-
tential.
Polierma-
schine – bei
der Gestal-
tung von
Maschinen-
funktionen
müssen sich
Designer auf
arbeitswissen-
schaftliche
Erkenntnisse
stützen.
Interferometer
– computerge-
stützte Design-
und Entwick-
lungswerk-
zeuge machen
die Zusam-
menarbeit in
Entwicklungs-
projekten
effizienter.
Bild
er: V
erfa
sser
Wie jede Technologie
steht auch die Hydrau-
lik im ständigen Wett-
bewerbsdruck, wobei ihr spezifi-
sche Nachteile wie Lärm, Leckagen
und mäßiger Wirkungsgrad gerade
keit der Komponenten aufgrund
umfangreicher Baukastensysteme,
flexibler Systemaufbau, die Technik
wird beherrscht. Mehrere Verbrau-
cher können an der gleichen Druck-
versorgung angeschlossen sein.
Leider ist die Methode, den Lei-
stungsfluß durch drosselnde Ven-
tile zu steuern, vergleichbar mit dem
Versuch, ein Automobil bei voller
Motorleistung mittels Kupplung
und Bremse zu fahren. So wie bei
diesem Versuch viel Reibungs-
wärme anfallen würde, muß aus
ventilgesteuerten Hydrauliksyste-
men die Verlustleistung über Kühler
abgeführt werden. Das Bereitstellen
von Kühlenergie verursacht Be-
triebskosten, die neben den erhöh-
ten Kosten für die elektrische Ener-
gie zu berücksichtigen sind.
Daher sucht der Hydrauliker seit
jeher nach Methoden, Energieflüsse
drosselfrei zu steuern. Dies gelingt,
wenn eine im Fördervolumen ver-
stellbare Pumpe immer genau den
von Vertretern der elektrischen
Antriebstechnik immer wieder
vorgeworfen werden. Daher sind
weitere Anstrengungen nötig, um
die Energieausnutzung moderner
Hydrauliksysteme zu verbessern.
Frühzeitig wurde dies in der Mobil-
hydraulik erkannt. Nun werden
auch verstärkte Anstrengungen in
der stationären Industriehydraulik
unternommen.
Das gewöhnliche Konzept statio-
närer Hydrauliksysteme mit Ventil-
steuerung besteht aus einem Pum-
penaggregat, das Ölströme unter
konstantem Druck bereitstellt,
drosselnden Ventilen – heute meist
als Proportional- oder Regelventile
ausgeführt – und dem Motor, in
Form eines Zylinders oder Rotati-
onsmotors. Die Vorteile dieser Ven-
tilsteuerung sind: hohe Verfügbar-
46 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Maschinenmarkt
HYDRAULIK
Antriebe mit Pumpensteuerungarbeiten energiesparenderals ventilgesteuerte SystemeDie Energieausnutzung stationärer
Hydraulikantriebe läßt sich stei-
gern, wenn der Ölvolumenstrom
drosselfrei gesteuert wird. Das ist
mit regelbaren Förderpumpen
möglich, die einen der Antriebs-
aufgabe angepaßten Volumen-
strom erzeugen. Gegenüber klas-
sischen Aggregaten mit konstan-
tem Förderdruck wird auf dros-
selnde Steuerungsventile verzich-
tet. Dadurch fällt keine prinzipbe-
dingte Reibungswärme an, die
man aufwendig abführen muß. Bei
Antrieben mit Pumpensteuerung
kann sogar Energie zurückgewon-
nen werden.
JÜRGEN BERBUER
Dr.-Ing. Jürger Berbuer ist Inhaber eines
Entwicklungsbüros für fluidtechnische
Systeme und Komponenten in 52074 Aachen,
Tel. (02 41) 8 48 56, Fax (02 41) 87 44 35.
Servopumpe mit
Hilfsaggregat und
Schwungscheibe zur
Energierückgewin-
nung. Sie ist Bestand-
teil eines drossel-
freien Antriebs und
reagiert auf Parame-
teränderungen so
schnell wie ein Regel-
ventil.
Bild
: Ver
fass
er
Volumenstrom liefert, der für die
Antriebsaufgabe benötigt wird. Der
Lastdruck stellt sich dann selbst-
tätig auf den Wert ein, der zur
Überwindung der Widerstände aus-
reicht. Dadurch entstehen keine
prinzipbedingten Verluste. Diese
Technik wird als primäre Verdrän-
gersteuerung oder Pumpensteue-
rung bezeichnet [1].
Schnell reagierende Pumpenpassen sich den Aufgaben an
In den vergangenen Jahren wurde
die „primäre Verdrängersteuerung“
oder Pumpensteuerung, die aus den
mobilen hydrostatischen Getrieben
abgeleitet wurde, so verbessert und
verfeinert, daß sie in anspruchs-
vollen geregelten Antrieben einge-
setzt werden kann. Eine wesentliche
Basis dafür ist die Verfügbarkeit von
elektrohydraulischen Verstellpum-
pen mit sehr kurzer Verstellzeit.
Gute Erfahrungen wurden hier mit
Radialkolbenpumpen gemacht. Die
kurzen Verstellwege und geringen
Stellkräfte ermöglichen, daß sich
der volle Volumenstrom innerhalb
von etwa 20 ms aufbauen läßt (Bau-
größe 63 cm2) [2 und 3].
Bei dieser Stelldynamik wird in
Steuerketten und Regelkreisen ein
Verhalten erzielt, das auch mit Pro-
portional- und Regelventilen kaum
besser sein könnte.
Die zweite Voraussetzung war die
hydraulische Einspannung des
Motors zwischen zwei druckbela-
steten Ölsäulen. Dies wird zum
Beispiel durch ein Druckniveau-
ventil erreicht, das den Summen-
druck der beiden Arbeitsleitungen
immer auf einem konstanten
Niveau hält (Bild 1) [1]. Um gutes
Regelverhalten zu erreichen, sollten
auch die Leitungslängen zwischen
Pumpe und Antrieb nicht zu lang
werden, was möglicherweise ein
gewisser Nachteil gegenüber den
Ventilsteuerungen ist. Der Motor
kann vorzugsweise ein Rotations-
motor, ein Gleichgangzylinder oder
ein Schwenkzylinder sein. Aber
auch für den Differentialzylinder
existieren erprobte Schaltungen.
Die Energieverluste der Pumpen-
steuerung setzen sich aus den
mechanischen Verlusten der rotie-
renden Bauteile, den inneren Leck-
strömen und der für die Stellbewe-
gung benötigten Energie zusam-
men. Für die Stellenergieversor-
gung ist in der Regel eine kleine
druckgeregelte Steuerpumpe vorge-
nicht zurückgewonnen werden. Die
Leistungsbilanz ist in Bild 3 dar-
gestellt - ebenso die Leistungsbilanz
der gleichen Maschine mit Pumpen-
steuerung, bei der ein erheblicher
Teil der Impulsleistung zurückge-
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 47
HYDRAULIK
aKonstantpumpe(Hilfsaggregat)
DruckniveauventilArbeitszylinder
Verstellpumpe
Druck pB
Druck pA
Druck p0
10%50–5–10
250
bar
150
100
50
0
–50
–100
–150
–200
relativer Pumpenstellweg
bzsollzmax
Dru
ck p
A, p
B, p
L pApB
pL = pA – pB
gemesseneWerteberechneteWerte
Bild 1: Die Einspannung der
Verstellpumpe (Motor) zwi-
schen zwei druckbelasteten
Ölleitungen (Ölsäulen) ver-
bessert die Regelbarkeit
drosselfreier Antriebe.
a Pumpe zwischen zwei Ölsäu-len, b Druckverläufe bei Ände-rung des Pumpenstellwegs
Nut
z-le
istu
ng
60kW40
Belastung F
20
00 kN 100
0100
mm/s300
Geschwindig-
keit x
Leis
tung
sauf
nahm
e P
Nut
z-le
istu
ngV
erlu
stle
istu
ng
60kW40
Belastung F
20
00 kN 100
0100
mm/s300
Geschwindig-
keit x
Leis
tung
sauf
nahm
e P
Ver
lust
leis
tung
a bBild 2: Der Leistungsbedarf eines ventilgesteuerten Servoantriebs ist
fast immer größer als der eines Servoantriebs mit Pumpensteuerung.
a ventilgesteuert, b pumpengesteuert
sehen, über die sich auch andere Ne-
benantriebe versorgen lassen.
Vergleicht man für die Ventil-
steuerung und die Pumpen-
steuerung die an einem Zylinder-
antrieb aufgenommene Leistung in
Abhängigkeit von Lastkraft und
Geschwindigkeit, hat die Pumpen-
steuerung immer Vorteile (Bild 2).
Nur im Stillstand des Antriebs und
bei Halten ruhender Lasten kann
die Verlustleistung einer Ventilsteu-
erung geringer gehalten werden.
Noch krasser fällt der Vergleich
aus, wenn gespeicherte Energie zu-
rückzugewonnen wird. Die Pum-
pensteuerung ist in der Lage, beim
Absenken eines Hubwerks oder
beim Verzögern einer bewegten
Masse Energie auf einer Schwung-
masse zu speichern oder in das
elektrische Netz zurückzuspeisen.
Ventilsteuerungen erzeugen dage-
gen nur Verlustwärme.
Benötigte Antriebsenergieteilweise zurückgewonnen
Die Möglichkeit der Energie-
rückgewinnung wurde bei der
Modernisierung einer Impulsprüf-
anlage genutzt. Solche Anlagen die-
nen zur Lebensdauerprüfung von
Schläuchen nach DIN 20024 und
vergleichbaren Normen. Sie werden
meist rund um die Uhr betrieben.
Das anzutreibende Element ist ein
Druckübersetzer, der das Prüfme-
dium in die Prüflinge drückt und
damit den Prüfdruck erzeugt. Die
Aufgabe gleicht der einer Feder: Das
Prüfmedium drückt bei der Ent-
lastung auf den Antrieb zurück.
Die klassischen Impulsprüfma-
schinen sind mit Ventilsteuerungen
ausgestattet. Sie haben einen hohen
Leistungs- und Kühlungsbedarf.
Die im Prüfling gespeicherte kann
wonnen wird. Aufgrund der Pum-
pensteuerung konnte der Bedarf für
elektrische Energie und Kühlung
auf etwa 40% der ursprünglichen
Zur Energiespeicherung ist eine
Schwungscheibe vorgesehen, weil
die Lastzyklen sich rasch wiederho-
len. Die Anlage ist seit etwa einem
Jahr im Dauerbetrieb und erfüllt
alle Erwartungen des Betreibers,
aber keineswegs die Vorurteile,
denen diese neue Technik zwangs-
läufig begegnen mußte.
Die gemessenen Energiever-
bräuche bestätigen die Annahmen,
die bei der Planung getroffen wur-
den. Der Antriebsmotor mit 30 kW
Leistung wird nicht ausgelastet. Vor
der Modernisierung hatte die
Anlage bei wesentlich geringerer
Prüfkapazität eine Leistungsauf-
nahme von 55 kW. Die Einsparung
von rund 25 kW über einen Zeit-
raum von 6000 h im Jahr kann in
diesem Fall mit jährlich 75 000 DM
beziffert werden. Allein aus den ver-
ringerten Betriebskosten ist die Um-
rüstung und Modernisierung der
Anlage in 1,5 Jahren amortisiert.
Das Auslegen der Impulsprüf-
anlage mit Pumpensteuerung war
sicherlich schwieriger als die einer
ventilgesteuerten Anlage, weil keine
direkt nutzbaren Erfahrungen vor-
lagen. Als Auslegungswerkzeug hat
sich die Systemsimulation mit dem
Programm DSH-Plus (Fluidon
GmbH, Aachen) optimal bewährt,
weil sich damit bei der Projektierung
die Fragen nach Regelgenauigkeit
und Leitungslängen klären ließen.
Wirtschaftliche Einsparungab einer Leistung von 15 kW
Für den projektierenden Ingeni-
eur ist es wichtig, zu wissen, unter
welchen Bedingungen ein solches
System vorteilhaft eingesetzt wer-
den kann. Eine Entscheidungsma-
trix, die allerdings nicht den An-
spruch auf Vollständigkeit erheben
kann und soll, kann dabei helfen
(Tabelle). Weiterhin sind folgende
Punkte zu beachten:© Die Energieeinsparung durch die
Pumpensteuerung ist wirtschaft-
lich ab einer Nutzleistung von etwa
15 kW am Abtrieb. Bei kleinerer Lei-
stung läßt sich der erhöhte Aufwand
nicht immer amortisieren.© Bei Pumpensteuerungen ist zu
überprüfen, ob die Eigenfrequenz
des Antriebssystems durch die
Länge der Leitungen zwischen
Pumpe und Antrieb ungünstig
beeinflußt und damit die Rege-
lungsqualität beeinträchtigt wird.
In jedem Fall ist es erstrebenswert,
Pumpe und Antrieb nahe beieinan-
Werte gesenkt werden, ohne die
Leistungsfähigkeit zu verringern.
Bild 4 zeigt die hydraulische
Schaltung der Pumpensteuerung.
48 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Maschinenmarkt
HYDRAULIK
Ob ein ventil- oder pumpengesteuerter Antrieb die richtige Lösung ist, hängt vom jeweili-
gen Anwendungsfall ab.
Erhebliche Stillstandszeiten,
halten ruhender Lasten
Betriebszyklus
Hoher Spitzenbedarf, lange
Zeiten mit geringem Bedarf
Volumenstrombedarf
Gleichbleibend oder nur mäßig
veränderlich
Lastdruckbedarf
Mehrere mit ähnlicher Leistung
und zeitversetztem Betrieb
Anzahl der Antriebs-
funktionen
Mit Ventilsteuerungen gut zu
lösen
Kriterium
Dauerbetrieb mit mittlerer bis
hoher Leistung
Mäßig schwankend
Zeitlich stark schwankend
oder mit Vorzeichenwechsel
Ein Hauptantrieb,
Nebenantriebe nur mit
geringer Leistung
Mit Pumpensteuerungen gut
zu lösen
Charakter der Last Reibung oder plastische
Verformung (keine Energierück-
gewinnung möglich)
Feder, Hubwerk, oszillierende
Masse (Energierückgewinnung
möglich)
Leistungs-aufnahmeelektrisch275 %
Leistungs-aufnahmeelektrisch105 %
elek
tris
che
Ver
lust
e 5
%
Pum
pena
ggre
gat 2
2 %
Vor
steu
erve
ntile
11
%
Dro
ssel
verlu
ste
Ser
vove
ntil
72 %
Rei
bung
15
%
Rüc
khub
Dru
cküb
erse
tzer
50
%
Impu
ls-R
ückl
eist
ung
(Dro
ssel
ung
Ser
vove
ntil)
95
%
Abwärme 270 %
Abwärme 100 %
Nutzleistung(Impulsleistung)
100 %
Nutzleistung(Impulsleistung)
100 %
Prüflings-Verluste 5 %
Prüflings-Verluste5 %
79 % 95 %
Leer
lauf
leis
tung
Pum
pen
41 %
Ste
uer-
und
Hilf
sene
rgie
33
%
Pum
penv
erlu
ste
10 %
Pum
penv
erlu
ste
12 %
Rei
bung
4 %
Energierückgewinnungmit Gyrospeicher
b
a
Bild 3: Bei einer Impulsprüfanlage
mit ventilgesteuertem Antrieb für
Schläuche ist die Verlustleistung
höher als bei einer baugleichen
Anlage, die einen Antrieb mit
Pumpensteuerung hat.
a ventilgesteuert,b pumpengesteuert
der zu plazieren. Hier muß ein Kom-
promiß zwischen Regelungstechnik
und Bauraum gefunden werden.© Läßt sich aus dem Antrieb
Energie zurückgewinnen, so kann
bei langsamen Arbeitszyklen die
Pumpe auf dem Drehstrommotor
„abgestützt“ werden. Dieser Motor
arbeitet dann übersynchron und
gibt selbsttätig Energie mit gutem
Wirkungsgrad in das elektrische
Netz zurück. Sofern diese Rückspei-
sung den Betrag der an anderer Stel-
le im Betrieb verbrauchten Leistung
übersteigt, kommt es zu einer Rück-
speisung in das Netz des Energie-
versorgungsunternehmens. © Zur Energierückgewinnung bei
schnellen Bewegungszyklen, zum
Beispiel an oszillierenden Schlitten
mit großer Masse, kann der Verlust
der Netzrückspeisung verringert
werden: Der Drehstrommotor erhält
eine Schwungscheibe, die mit der
Pumpe gekuppelt ist. Die rückge-
führte Energie führt nun zu einer
Drehzahlerhöhung der Schwung-
masse, deren Energie im nächsten
Arbeitszyklus wieder benötigt wird.© Die Schwungmasse wird so
dimensioniert, daß die pendelnde
kinetische Energie zu einer Dreh-
zahländerung gemäß der Differenz
zwischen Synchrondrehzahl und
Nenndrehzahl des Drehstrommo-
tors führt. Dadurch ist sicherge-
stellt, daß der Motor nicht für die
Eckleistung der Pumpe, sondern
nur noch für die tatsächlich ver-
brauchte mittlere Leistung dimen-
sioniert werden muß.© Um die Nenngröße der Pumpe
klein zu halten, ist es meist sinnvoll,
deren maximalen Betriebsdruck
auszunutzen. Man setzt kleinere,
schneller verstellbare und kosten-
günstigere Pumpen ein. Ein Betrei-
ben der Pumpen mit Drehzahlen
über 1500 min–1 ist meist aus Ge-
räuschgründen nicht zu empfehlen.
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 49
HYDRAULIK
M
UP
M
IstwertDruck
IstwertWeg
P-I-Regler
Druckflüssig-keitsspeicher
+ –
Sollwert
Kolbenpumpedruckgeregelt
Druckniveauregelventil
Druckab-sicherung
Prüfkreis
Kolbenpumpeservogeregelt
Schwungscheibe
AntriebsmotorServoventilKühler
Druckmeß-umformer
RegelgrößeDruck
Druckübersetzer
Druckflüssig-keitsspeicher
Wegmeß-system
Bild 4: Mit einer Schwungscheibe läßt sich bei einem Antrieb
mit Pumpensteuerung Energie zurückgewinnen, wie der hydraulische
Schaltplan einer Impulsprüfanlage für Schlauchleitungen zeigt.
Bild
er: V
erfa
sser
Literatur [1] Lechner, E., und J. Berbuer: Schnelle Pum-
penverstellungen und neuartige Schal-
tungskonzepte für verlustarme hochdy-
namische Regelantriebe. 8. Aachener
Fluidtechnisches Kolloquium. Institut für
fluidtechnische Antriebe und Steuerun-
gen der RWTH Aachen, 1988.
[2] Berbuer, J.: Neuartige Servoantriebe mit
primärer Verdrängersteuerung. Disserta-
tion RWTH Aachen 1988.
[3] Ziegler, R.: Auslegung und Optimierung
schneller Servopumpen. Dissertation
Universität Karlsruhe 1990.
detailliert und in mehre-
ren Stückzahlen angebo-
ten werden. Diese Anforde-
rungen kann man mit
Easycalc V5.0 erfüllen.
Darüber hinaus bietet das
Programm dem Anwender
die Möglichkeit, gemachte
Berechnungen in geeigne-
ter Form mittels verschie-
dener Listen auf Papier zu
bringen.
© Kalkulation: Die Soft-
ware ermöglicht die Be-
rechnung von Material-,
Bearbeitungs- und Neben-
kosten. Für den Benutzer
hat das Vorteile: Während
einer Kalkulation werden
alle benötigten Listen und
Papiere mitgeschrieben
und stehen zum Ausdruck
bereit. Ein Knopfdruck
genügt, und das Angebot
wird so detailliert, wie es
der Kunde will, auf den
Drucker ausgegeben oder
per Fax oder E-Mail an die
richtige Adresse befördert. © Integrierte Schnittda-
tenbank: Aufgebaut auf
Erfahrungsdaten, bietet
eine umfangreiche, inte-
grierte Schnittdatenbank
Unterstützung in den Fäl-
len, in denen Teile offeriert
werden sollen, die in nicht
alltäglichen Materialien
angefertigt werden müs-
sen. Zusätzlich kann sich
der Anwender Schnitt-
werte vorschlagen lassen,
die als Basis einer Berech-
nung dienen oder die ganz
einfach bestätigen, daß die
verwendeten Werte richtig
sind.
Die unter Windows und NT lauffähige Software bietet eine über-
sichtlich strukturierte Oberfläche. Auf NC-Maschinen zu ferti-
gende Teile lassen sich mit dieser Software leicht kalkulieren.
Der überaus drin-
gende Wunsch jedes
Lohnfertigers ist es,
mit möglichst wenig Auf-
wand Angebote für die
mechanische Bearbeitung
erstellen zu können. Mit
Easycalc V5.0 bietet die
Schweizer Seveco AG eine
geeignete Software dazu.
Mit dieser Lösung lassen
sich schnell und einfach,
aber dennoch genau die
Angebote erstellen.
Die Lohnfertiger mecha-
nischer Betriebe mußten
bisher ohne Zuversicht
auf Veränderung in ihrem
Offertwesen blicken. Um
sich die Arbeit zu erleich-
tern, behelfen sich die
meisten Betriebe nach wie
vor mit zum Teil eigens
erstellten MS-Excel-
Sheets, oder sie berechnen
ihre Angebote noch immer
manuell. Denn ihre EDV-
Lösung ist zwar auf dem
neuesten Stand der Tech-
nik, in diesem spezifi-
schen Bereich bietet sie
jedoch keine Hilfe. Das
bedeutete zuweilen müh-
same Kopfarbeit, riesigen
Zeitaufwand, Ineffizienz
wie auch wenig Flexibi-
lität. Für diese Anwendun-
gen wurde mit Easycalc
V5.0 eine flexible, umfang-
reiche, vielseitige Kalkula-
tions-Software entwickelt,
mit der sich der Aufwand
um ein Vielfaches reduzie-
ren läßt, so der Anbieter.
Im einzelnen besteht die
Software aus folgenden
Komponenten:© Vorkalkulation: Die
Berechnung CNC-gefertig-
ter Teile in der Angebots-
phase ist wichtiger den je.
Damit die Chance mög-
lichst groß ist, den Auftrag
zu erhalten, bedarf es nach
wie vor einer sorgfältigen
Kalkulation. Zudem soll
das Angebot möglichst
Angebotserstellungfür Metallverarbeiter
50 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
THEMEN UND TRENDS
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
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Reseller-Vertrag für CAI-SystemhausEinen Resellervertrag überdie Smalltalk- und Java-Pro-duktlinien hat die Object-share GmbH, Martinsried, mitder CAI Systemhaus GmbH,Rimpar, abgeschlossen. DerVertrag erstreckt sich auf Zen-traleuropa und schließt den„first-line“-Support durch CAIein. CAI entwickelt und liefertSoftware für die Industrie bishin zu kompletten informa-tionstechnischen Lösungenaus einer Hand. Objectsharebietet Lösungen für dieEntwicklung portabler undverteilter Softwaresystemenach offenen Standards.
Neues Konzept von J. D. EdwardsDie J. D. Edwards Deutsch-land GmbH, Langen, stellt einneues Konzept vor, mit demdie Softwarelösung von J.D.Edwards nach der Einführungflexibel bleiben soll. Das als„Idea to Action“ bezeichneteKonzept liefert Lösungen, mitdenen Unternehmen Ände-rungen der Geschäftspro-zesse oder der IT-Infrastruk-tur flexibel und schnell inihrer Standardsoftware um-setzen können. Das Konzeptumfaßt eine Familie an Werk-zeugen, Anwendungen undProzeßmodellen, die noch indiesem Quartal vorgestelltwerden sollen.
JBA und Cognoswurden PartnerDie JBA-Gruppe, Anbietervon betriebswirtschaftlicherStandardsoftware für mittel-ständische Unternehmen, istmit der Cognos Inc., Anbietervon Business IntelligenceSoftware (Lösungen für dieunternehmensweite Entschei-dungsunterstützung undFührungsinformation), einestrategische Partnerschafteingegangen. Mit der Partner-schaft soll der Funktionsum-fang im JBA-System 21 erwei-tert werden. Für Cognossprach deren umfangreichesweltweites Netzwerk imSupport, heißt es.
Die Software wurde mitfolgenden Funktionennochmals stark erweitert: © Werkzeug-Schnittdaten-
bank© frei definierbare Abfra-
gedialoge (Kostenstel-len)
© erweiterte Berechnungvon Materialdaten
© Stückpreise von ganzenBaugruppen berechnen
© automatische Erstellungvon Anfrage und Angebot
© diverse Listen
Zusatzfunktionen
Bild
: Sev
eco
© Berechnung: Zu jeder
Berechnungsvariante ste-
hen die richtigen Funktio-
nen zur Verfügung: unab-
hängig davon, ob Einzel-
stücke, Klein- oder Groß-
serien oder sogar ganze
Bauteilegruppen berech-
net werden sollen. Zusätz-
lich entstehende Kosten
wie Auswärtsbearbeitung,
Vorrichtungs- und Werk-
zeugkosten, Transportko-
sten und andere sind frei
definierbar und können in
den Abfragedialog inte-
griert werden. © Flexibilität: Durch die
Möglichkeit, bestehende
mit eigenen Funktionen
zu ergänzen, erhält der
Anwender ein Werkzeug,
das ihm große Flexibilität
gewährt. Spätere Ange-
botsänderungen oder
-ergänzungen in bezug auf
Preise, Bearbeitungen
oder Stundensätze kön-
nen mühelos eingefügt
werden. Bei jeder Ände-
rung wird die Kalkulation
automatisch mit den
neuen Werten berechnet,
und die dazugehörenden
Dokumentationslisten
werden entsprechend
aktualisiert. In Kürze liegt
also ein überarbeitetes
Angebot vor.
Die Software Easycalc
V5.0 basiert auf der 32-Bit-
Technik und kann unter
den Microsoft-Betriebssy-
stemen Windows 95 und
Windows 98 sowie unter
dem Netzwerkbetriebssy-
stem Windows NT einge-
setzt werden. Die über-
sichtlich strukturierte
Oberfläche (Bild) erlaubt
eine rasche Bedienung.
Alle Felder sind nach dem
Windows-Standard mit
Kurzinformationen hin-
terlegt und somit laut Her-
steller auch für Anwender
mit wenig Kenntnissen
von PC-Technik problem-
los bedienbar.
Weitere Informationen
sind erhältlich bei: Braun
GmbH Maschinenfabrik,
63599 Biebergmünd, Tel.
(0 6050) 87 51, Fax (0 6050)
87 54. MM
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 51
Maschinenmarkt
THEMEN UND TRENDS
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Investieren ohne Kapitaleinsatzmit Software-Finanzierungskonzept
Das Mönchengladbacher
Softwarehaus Ziegler-Infor-
matics GmbH, Hersteller von
CAD/CAM-, CAE- und GIS-
Lösungen, bietet seinen Kun-
den ein modernes Finanzie-
rungskonzept: Leasing als
Alternative zum Kauf von
Softwarelizenzen. Fest verein-
bar-te Leasingraten erleich-
tern die innerbetriebliche
Kalkulation. Das Investitions-
gut bleibt bilanzneutral, die
Leasingraten sind als
Betriebsausgaben steuerlich
absetzbar, und investitions-
bedingste Steuern entfallen.
Der steuerliche Abschrei-
bungsvorteil, der sich durch
den Abschluß eines Leasing-
vertrages ergibt, deckt erfah-
rungsgemäß die durch das
Leasen zusätzlich anfallen-
den Kosten der Verzinsung.
Wie Ziegler mitteilt, bieten
zahlreiche Geldinstitute Lea-
sing-Verträge für Ziegler-Pro-
dukte an. Darüber hinaus
könne man den Kunden auf-
grund langjähriger Koopera-
tion mit der Commerz-Lea-
sing, einer Tochter der Com-
merzbank sehr gute Konditio-
nen vermitteln.
Ziegler-Informatics GmbH,
41189 Mönchengladbach,
Tel. (0 21 66) 95 56 11,
Fax (0 21 66) 95 57 39
Elektronischen Katalog erstellen
Gedruckte Kataloge, Doku-
mentationen und Bedie-
nungsanleitungen können
jetzt in elektronische Ver-
sionen umgewandelt werden.
Anschließend werden sie mit
allen Funktionen, die das
sekundenschnelle Abrufen
von gewünschten Daten
ermöglichen, aufgerüstet. Der
nach dieser Methode erstellte
„Elektronische Katalog“ ist
einfach zu handhaben, paßt
sich jeder Monitorgröße an
und preiswert gegenüber dem
gedruckten Katalog. Diesen
Service bietet der Dienst-
leister bis Ende Januar 1999
kostenlos an.
B.E. Special Image- und
Kommunikations-Strategien
GmbH, 20249 Hamburg,
Tel. (0 40) 47 20 73 und -74,
Fax (0 40) 47 00 38
Neues Meldeverfahren zum Erfassenund Übermitteln von Daten
Das Jahr 1999 bringt heraus-
ragende Änderungen für die
Lohnbuchhaltung: Nicht nur
der Euro, sondern auch die
Einführung der Datenerfas-
sungs- und Übermittlungs-
verordnung (DEÜV) stellt
neue Anforderungen an das
Personalbüro. Ziel der DEÜV
ist die Vereinfachung des Mel-
deverfahrens und der Daten
übermittlung. Seit 1. Januar
ist sie verbindlich für Betriebe
und Sozialversicherung. Bis-
lang regelten zwei getrennte
Verordnungen das Meldever-
fahren. Für Lohnbuchhalter
bedeuten die umfassenden
Änderungen Umdenken und
Zeitaufwand. Auch die Soft-
ware darf nicht zurückstehen:
Meldungen, die nach den
alten Richtlinien ausgestellt
werden, nehmen die Sozial-
versicherungsträger 1999
nicht mehr an.
Dies gilt auch für die Jahres-
meldungen für 1998, die bis
zum 15. April 1999 abzugeben
sind. Wie die HS-Hamburger
Software GmbH & Co. mitteilt,
ist die neue Version 1.90 des
Programms IBM Lohn und
Gehalt/2, auf die DEÜV vor-
bereitet und wurde bereits
von der AOK erfolgreich gete-
stet. Das Programm ist seit
Anfang dieses Jahres erhält-
lich.
HS-Hamburger
Software GmbH & Co.,
22297 Hamburg,
Tel. (0 40) 6 32 97-2 34,
Fax (0 40) 6 32 97-3 12 34
Nun werden schon dieTage bis zum Jahrtausend-wechsel gezählt. Unbarm-herzige „Millenium-Uhren"zeigen gar Stunden, Minu-ten und Sekunden an. Die Situation in der Wirt-schaft schwankt zwischensorgloser Ignoranz undPanikstimmung. Irgendwoin der Mitte zwischen die-sen beiden Extremen wirdnach Ansicht von Exper-ten die Realität nach demDatumswechsel liegen.Das heißt: Es bestehtunbedingt Handlungsbe-darf, aber Panikmache hilftdas Problem nicht lösen.Doch wie immer, wennschwierige Situationen mitgroßen Unwägbarkeitenanstehen: Katastrophen-Trittbrettfahrer sind zurStelle. Zu dieser Spezieslassen sich wohl auchSeminarveranstalterzählen, die teuere Crash-Kurse zur Abwendung derJahr-2000-Katastropheankündigen. Da wird derInteressent mit einem„Expertenleitfaden für einesichere und schnelle Last-Minute-Realisierung"gelockt. An einem einzi-gen Tag sollen Teilnehmeralles über das Problemselbst und seine recht-lichen Aspekte, überLösungen für PC, Groß-rechner, Embedded Chips,Netze, Katastrophen-management erfahren.
Das Jahr-2000-Problemist vielschichtig und des-halb nicht zu unterschät-zen. Unternehmen, diesich seit Jahren vorberei-ten, erwarten dennochUnvorhergesehenes. Sosollte sich niemand derIllusion hingeben, jetztnoch mit einem Crash-Kursden Crash verhindern zukönnen. Wer Hilfe braucht,kann sich Informationenbei den großen Industrie-verbänden einholen. uge
Crash-Kurs
KOMMENTAR
ten oder externe „Profis“
beauftragt wurden, ihre
Aufgaben und Einsatzge-
biete werden immer viel-
fältiger. Die Begründung
dafür liefert nicht nur das
immer besser und auch
billiger werdende Telefon-
netz, sondern auch die
optimierte Software und
die professionelle Schu-
lung der Kräfte am Telefon.
Gerade die beiden letzten
Faktoren entscheiden oft
über Erfolg und Einsatz-
stärke des Callcenters.
Wann immer sich die Lei-
tung eines Unternehmens
mit dem Gedanken trägt,
ein Callcenter einzurich-
ten, sollte dies schon bei
der Planung berücksich-
tigt werden.
Nicht nur große Ver-
sandhäuser leisten sich
heutzutage etwa für die
Bestellannahme Callcen-
ter. Dank externer Dienst-
leister und leicht integrier-
barer Software werden die
modernen „Telefonzentra-
len“ auch für mittlere
und kleine Unternehmen
immer interessanter.
Denn vielfach läßt sich
auch hier ein wirtschaft-
lich vertretbares Verhält-
nis zwischen Verkaufsauf-
wand und -ertrag nur
noch mit Telefonmarke-
ting erzielen.
Aber nicht nur im Ver-
kauf spielt das Telefon eine
wichtige Rolle. Die Kunden
Callcenter bieten eine Viel-
zahl von Möglichkeiten in
der Kundenbetreuung.
Wie, wo und mit welchen
Systemen sie umgesetzt
werden, sollte gründlich
durchdacht werden. Der
Rat von Fachleuten ist
nicht zu ersetzen, wenn
die Telefonielösung zum
Unternehmen passen und
vom ersten Tag wirtschaft-
lich gearbeitet werden
soll.
ANNA MARIA CALANDRI
Im Prinzip handelt es
sich beim Callcenter
grundsätzlich um den
zielgerichteten Einsatz
des Telefons zu Marketing-
zwecken. Gleich, ob die
professionellen Telefonie-
rer im eigenen Haus arbei-
Professionelle Kundenbetreuung am Telefonzu Marketingzweckenist mit neuen Callcenter-Lösungen möglich
52 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Maschinenmarkt
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Kundendienst am Telefon erfordert kompetente Gesprächspartner.
Bild
: Can
on
Dr. Anna Maria Calandri ist Pro-
kuristin der Cebus Software
GmbH, 22761 Hamburg, Tel.
(0 40) 8 53 79 60, Fax (0 40)
85 37 96 10.
Auf die Software kommt es anEinen neuen Online-Ser-
vice über Internet bietetdie Baan DeutschlandGmbH, Anbieter betriebs-wirtschaftlichen Soft-warelösungen, seit Beginndieses Jahres an. „BaanCyber Consult” ist ein Bera-tungsservice bei allenFachfragen zur Baan-Soft-ware. Kunden und Partnerkönnen direkt mit Baan-Beratern in Kontakt treten.Dadurch fallen Reisezeitenfür Termine vor Ort weg.Dem Kunden stehen ver-schiedene Berater ausunterschiedlichen Produkt-bereichen zur Verfügung.Zudem bietet dieserDienst auch die Möglich-keit des sogenanntenApplication-Sharings, dasheißt: Der Berater kanngemeinsam mit dem Kun-den auf dessen PC arbei-ten.
Die Kundenanfragenwerden in Echtzeit überChatleitungen oder Tele-fon übermittelt. Die Echt-zeit-Dienste stehen täglichvon Montag bis Freitagvon 9 Uhr bis 17 Uhr zurVerfügung. Anfragen kannman rund um die Uhr stel-len, sie werden währendder Betriebszeiten beant-wortet. Wenn keine zeitkri-tische Unterstützung erfor-derlich ist, gibt es einepreiswerte Alternative: DieAnfrage wird in diesemFall in 48 Stunden beant-wortet. Um die Leistungenin Anspruch zu nehmen,muß sich der Kunde beiBaan registrieren lassenund eine spezielle Soft-ware installieren. Die Bera-tungsleistungen werdennur nach den tatsächlichin Anspruch genommenenZeiteinheiten in Rechnunggestellt, die im Vorfeld vonKunden als Cyber-Consult-Einheiten in Einheiten vonjeweils 15 Minuten gekauftwerden können.
Beratung
INTERNET-SERVICE
erwarten heute bei Nach-
fragen, Reparaturen,
Nachbestellungen, Ersatz-
teillieferungen stets einen
kompetenten Ansprech-
partner erreichen zu kön-
nen. Der gute Service ist
genauso wichtig wie ein
vernünftiges Produkt und
ein guter Preis. Eine Lei-
stung, die sich mit einem
modernen Callcenter rea-
lisieren läßt.
Unter dem Leitsatz
„immer für den Kunden da
sein“ lassen sich die Auf-
gaben eines Callcenters
zusammenfassen. Gene-
rell wird zwischen dem
Outbound- und dem Inbo-
und-Service unterschie-
den. Anders gesagt: Das
Telefon und der Agent kön-
nen passiv (inbound) oder
aktiv (outbound) genutzt
werden. Es gibt also ein-
und ausgehende Anrufe.
Dies ist ein wichtiges
Unterscheidungskrite-
rium für Callcenter-
Lösungen. Tabellen 1 und
2 zeigen die Unterschiede
der Varianten auf.
Geschulte Kräftesind erforderlich
Am Telefon sollten in
beiden Fällen professio-
nell geschulte Kräfte sit-
zen. Gekonnte Gesprächs-
führung, ein offenes Ohr
für den Kunden und
Belastbarkeit gehören zu
den Grundtugenden die-
ser Agenten. Gerade im
Outbound-Service steigen
die Qualifikationsanforde-
rungen. Um auch aus
durchschnittlichen Mitar-
beitern gute Telefonver-
käufer zu machen, helfen
nicht nur Schulungen,
sondern vor allem die
Standardisierung der Ge-
sprächsführung und der
Einsatz des PC und guter
Software.
Bei Inbound-Callcen-
tern gibt es beispielsweise: © ACD – Automatic Call
Distribution sorgt für die
automatische Anrufvertei-
lung und leitet das
Gespräch an den jeweils
nächsten freien Platz wei-
ter. Kein Gespräch geht
verloren. © CTI – Computer Tele-
phone Integration: Die Ver-
netzung dieser beiden
Instrumente sorgt für eine
schnelle Bearbeitung. So
wird über eine Kunden-
nummer oder schon vor-
her durch die Übermitt-
lung der ISDN-Nummer
des Anrufers die entspre-
chende Kundendatei er-
mittelt. Sie erscheint auf
dem Bildschirm des Agen-
ten, er ist sofort informiert
und kann sich individuell
auf den Anrufer einstellen.
Auch Rückrufe werden
automatisch gesteuert.
Anrufautomatenfür die Routine
Im Outbound-Bereich
spielen zudem zuneh-
mend Dialler-Systeme eine
wichtige Rolle. Diese An
rufautomaten nehmen
den Mitarbeitern die
manuellen Tätigkeiten ab
und können so die Effizi-
enz leicht um das Zwei- bis
Dreifache steigern. Das
optimale Zusammenspiel
von Telefon, Computer
und Agent kann etwa
durch ein Recall-Manage-
ment erreicht werden. Der
Mitarbeiter hat einen
Rückruf zugesagt und
manuell am PC eingetra-
gen. Zum gewünschten
Termin wählt der Dialler
den Kunden so lange an,
bis er ihn tatsächlich
erreicht hat. Der Preview
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Tabelle 1: Beim Inbound-
Service ruft der Kunde an –
das Callcenter ist „passiv“.
Inbound-Leistungen
24 Stunden-Erreichbarkeit
Anzeigenaufnahme
Bestellannahme
Hotline
Support
Service
Reklamation
Telefonzentrale
Antwort-Aktionen
Dialler schlägt dem Mitar-
beiter hingegen aktiv eine
anzurufende Person aus
der Datenbank vor. Soll
der Anruf ausgeführt wer-
den, löst der Mitarbeiter
ihn per Mausklick aus.
Eine Suche nach der Num-
mer, dem Namen gibt es
nicht, und bei „besetzt“
wird die Wahl automatisch
wiederholt.
Noch weiter geht die
Tätigkeit eines Power Dial-
lers: Dieser arbeitet EDV-
verwaltete Adreßlisten ab
und stellt dann zu einem
Mitarbeiter durch, wenn
jemand erreicht wurde.
Der Einsatz des Power
Diallers ist besonders
dann interessant, wenn
umfangreiche Telefon-
kampagnen durchgeführt
werden. Werden per Hand
angewählt etwa fünf bis
acht Gespräche von einem
Mitarbeiter pro Stunde
geführt, so kann er mit
Unterstützung des Power
Diallers 15 bis 23
Gespräche pro Stunde
führen.
Andere Entwicklungals in den USA
Aufgrund der europäi-
schen Unternehmenskul-
tur, die eher mittelstän-
disch geprägt ist, ent-
wickeln sich hier auch die
Callcenter anders als in
den USA. Dort können
in großen Unternehmen
1000 Agenten in einem
Callcenter arbeiten und
pro Stunde 15 000 Anrufe
entgegennehmen. In
Deutschland haben die
meisten Callcenter aber
weniger als 30 Agenten
und ein Anrufvolumen
von 3000 bis 4000 Ge-
sprächen pro Tag. Die tele-
fonaktiven Mitarbeiter
sind in Deutschland oft
stärker ins Unternehmen
integriert und haben auch
noch andere Aufgaben.
Hier ist ein intelligentes
Call-Routing (Weiterleiten)
und eine adäquate Telefo-
nie-Ausstattung gefragt.
Systeme gibt es heute
für jede Anforderung. Das
Softwarepaket für das
Telefonmarketing sollte
auf jeden Fall eine Info-
basis mit integrierter
Adreßverwaltung, also
einer jederzeit aktuellen
Kundendatei, beinhalten.
Unterstützt wird das Tele-
marketing dann durch
einen Telescript-Genera-
tor.
Telemarketingmit Software
So bietet zum Beispiel
das auf diesen Bereich
spezialisierte Hamburger
Softwarehaus Cebus eine
modular aufgebaute Tele-
marketing-Software mit
zweiseitiger Bildschirm-
maske an. Seite eins listet
alle Informationen über
das Unternehmen, An-
sprechpartner und alle
relevanten Notizen auf.
Seite zwei enthält einen
strukturierten Fragenka-
talog, der für den aktiven
und erfolgreichen Out-
bound-Service erforder-
lich ist. Eine zusätzliche
Terminverwaltung sorgt
dann für prompte und
pünktliche Kontakte zu
den Kunden und steuert
die Anrufe an eine belie-
bige Zahl von Inter-
viewern. Diese Software
kann mit Mailing- und
Direktmarketingsystemen
verknüpft werden. Damit
besteht die Chance, daß
keine Information ver-
lorengeht; jeder Kunde
wird optimal betreut. MM
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Tabelle 2: Beim Outbound-Ser-
vice nehmen die Telefonagen-
ten den Kontakt zum Kunden
auf – das Callcenter ist „aktiv“.
Outbound-Leistungen
Telemarketing
Kundenbefragungen
Marktforschung
Kundenbindung
Telefonverkauf
Adreßqualifizierung
Unterstützung des Außen-
dienstes
Inkasso
Für Führungskräfte ist
es eine Sache der Erfah-
rung, daß es bei gutem
Betriebsklima weniger
Streit und Konflikte gibt,
Spannungen sind normal
und regulieren sich weit-
gehend von selbst. Anders
bei schlechtem Klima:
Kleine, unbedeutende
Ursachen können die Men-
schen aufbringen; im
Streit suchen sie Ent-
lastung von den inneren
Spannungen.
Mißmut, Ärger und Fru-
stration erzeugen Gefühle
der Gleichgültigkeit, ja der
Resignation. Die innere
Kündigung ist nicht fern.
Jeder ist zwar dort, wo er
lebt oder arbeitet, durch
sein So-Sein, seine Per-
sönlichkeit, sein Tun und
Lassen ein Klimafaktor
mit positiver oder negati-
ver Ausstrahlung. Es sind
jedoch vornehmlich die
Bedingungen des sozialen
Umfeldes, die das Klima
erzeugen. Der Mitarbeiter
fragt sich: Wie ist das
Klima, wo ich arbeite?
Führungskräfte sind oft
Ursache unbefriedigender
zwischenmenschlicher
Beziehungen. Sie führen
aus der Distanz, vertiefen
sich in ihr Fachgebiet oder
gehen in ihren Außenkon-
takten auf.
Klima-Faktorensorgen für Harmonie
Es kommen folgende
Betriebsklimafaktoren in
Betracht: die Bedingungen
der Arbeitssituation, die
Art der Delegation, Infor-
mation und Kommunika-
tion, die Entscheidungs-
findung, der Führungs-
stil,die kollegialen Bezie-
hungen, die organisatori-
schen Bedingungen der
Kooperation, die Entloh-
nung, die Geschäfts- und
Unternehmenspolitik, die
Sicherheit des Arbeits-
platzes, die Einschätzung
der Aufstiegsmöglichkei-
ten, die Möglichkeit, eigene
Ludwig Rosner ist Lehrbeauf-
tragter der Fachhochschule Köln
und Inhaber der Ludwig Rosner
Unternehmensberatung in 53819
Neunkirchen, Tel. (0 22 47) 26 57,
Fax (0 22 47) 8 92 00.
Äußere Arbeitsbedingun-
gen belasten weit weniger
als Probleme mit Vorge-
setzten und im zwischen-
menschlichen Bereich.
Das ist das Ergebnis vieler
Betriebsklimauntersu-
chungen, ein Ergebnis,
das man oft nicht wahr-
haben will. Betriebsklima
Inbegriff für Zufrieden-
heit und Wohlbefinden der
Mitarbeiter, auch
Synomym für Leistung
und Initiative.
LUDWIG ROSNER
Betriebsklima steht
für viele Tatbe-
stände, aber ins-
besondere dafür, in wel-
chem Maß sich die Beleg-
schaft mit dem Unter-
nehmen identifiziert. Ein
gutes Betriebsklima soll
nicht leichtfertig aufs
Spiel gesetzt werden, viel-
mehr muß man es sich
manchmal etwas kosten
lassen.
Ein schlechtes Betriebs-
klima kann nicht nur
schuld an rückläufiger
Produktivität, schlechter
Qualität, hohem Aus-
schuß und überdurch-
schnittlichen Fehlzeiten
sein, sondern auch an der
Unfallhäufigkeit als einer
möglichen demonstrati-
ven Reaktion. Damit wird
das Betriebsklima zu
einem unberechenbaren
Kostenfaktor und zu
einem Hindernis erster
Güte im betrieblichen
Prozeß.
Angenehmes KlimaDas Betriebsklima beeinflußt die Produktivität unmittelbar im unternehmerischen Alltag
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Kurz-Info
Lehrgang
Immer mehr Unternehmenschulen ihre Mitarbeiter improfessionellen Telefonver-kauf. Die Deutsche Verkaufs-leiter-Schule veranstaltet des-halb auch 1999 wiederdreitägige Intensivlehrgänge.In dem “Ausbildungslehrgangzum Telefonverkäufer bezie-hungsweise zur Telefonver-käuferin” wird das notwen-dige Rüstzeug vermittelt. Dienächsten Lehrgänge werdenvom 10. bis 12. März in Düs-seldorf und vom 21. bis 23.April in München veranstal-tet. Informationen sinderhältlichbei der DVS Deut-sche Verkaufsleiter-SchuleGmbH, München, Tel. (0 89)9 93 55 00.
Fachinformatiker
Mit der Ausbildung von 20Fachinformatikern und Fachin-formatikerinnen ab Septem-ber 1999 antwortet die Bun-desanstalt für Arbeit mitihrem zentralen Rechenzen-trum in Nürnberg auf die Ver-änderungen in ihren bundes-weiten Hard- und Software-systemen. Die Fachinforma-tierk bilden die Brücke zwi-schen dem Entwicklungsbe-reich und den künftigenAnwendern. Das erst 1997eingeführte Berufsbild ver-langt daher neben dem Fach-und Methodenwissen auchhohe soziale Kompetenz.
Steuertip
Der Abschreibungszeitraumfür Computer ist von fünf aufvier Jahre verkürzt worden,so daß jetzt bei linearerAbschreibung jährlich 25 %der Anschaffungskostenabgesetzt werden können,meldet die Hamburger Versi-cherungs- und Finanzdienst-leistungsgruppe Iduna Nova.Bei tragbaren Computernwerde aufgrund von erhöh-tem Verschleiß durch häufi-gen Transport unter Umstän-den auch eine noch kürzereNutzungsdauer anerkannt.Das gleiche gelte fürgebrauchte Computer.
Einflußmöglichkeiten der Führungskraft auf das Betriebsklima im
Unternehmen.
Verständnis für ihre Lage hat,
die Mitarbeiter gut informiert und in seine Überlegungen
einbezieht,
Vertrauen in seine Mitarbeiter hat,
Der Vorgesetzte kann das Betriebsklima positiv beeinflussen,
wenn er
Zwölf Handlungsvarianten
gerecht ist,
jedem das Gefühl gibt, gleich wichtig zu sein,
für seine Entscheidungen die Verantwortung übernimmt und
eigene Fehler eingesteht,
sachlich kritisiert und belehrt – und nicht nachträgt,
sein besseres Wissen und Können für seine Mitarbeiter einsetzt,
hilfsbereit ist,
jeden seinen Fähigkeiten entsprechend einsetzt und fördert,
persönliche Anliegen persönlich behandelt,
mit einem Wort Vorbild ist.
Vorstellungen nutzbar zu
machen.
Meisten kommen noch
folgende Ursachen in
Betracht:
Die de-facto vorgefun-
denen oder subjektiv er-
lebten Kommunikations-
und Kooperationsbedin-
gungen, formelle und in-
formelle Information und
Kommunikation, die Hier-
archisierung (die die zwi-
schenmenschliche Dis-
tanz zu groß erscheinen
läßt), die starke Betonung
der Rationalität (und folg-
lich Unterbewertung der
Emotionalität), die Grup-
pen und die Gruppen-
zugehörigkeiten und die
Belastungen aus der Per-
son selbst.
Konflikte belastenauch die anderen
Natürlich gibt es neben
den genannten auch in der
Person liegende Ursachen,
die das Klima negativ be-
einflussen können: Angst
vor Aufgaben, Mißerfolg,
Tadel, negative Folgen des
eigenen Verhaltens, zum
Beispiel Konflikte im per-
sönlichen Bereich, Sorgen
um die eigene Gesundheit,
Krankheiten, verringerte
Leistungsfähigkeit durch
Schlafdefizit und Stress,
veränderte Leistungsfä-
higkeit im Sinne des
Alterns und anderes mehr.
Nicht zu vergessen sind
auch die physischen Fak-
toren, wie Raumklima,
Fremd- und Schadstoffe,
mechanische Einflüsse
durch Druck, Stoß und
Schwingungen sowie die
Einflußgrößen des
Arbeitssystems: dynami-
sche, statische oder ein-
seitige Muskelbelastung,
Belastung durch Aufga-
benwiederholung, kurz-
zyklisch repetitive Teilar-
beiten, Unter- oder Über-
forderung, soziopsychi-
sche Einflußgrößen wie
Handlungsspielräume,
fehlende Puffer oder zu
hohe Anforderungen an
Flexibilität. Da das Be-
triebsklima der Gesamt-
ausdruck der durch
soziale Integrationspro-
zesse miteinander verwo-
benen seelischen Einstel-
lungen in einem Betrieb
ist, hat jedes betriebliche
Klima seine Ursachen und
seine Vergangenheit.
Jede Stimmungüberträgt sich
Die Mitarbeiter haben
sich darauf eingesetellt
und erwarten praktisch
nichts anderes. Hinter
dem Arbeiter wird der
Mensch mit allen seinen
psychologischen und so-
zialen Wesenszügen sicht-
bar. Wenn allerdings über
die physischen Arbeitsbe-
dingungen plötzlich lauts-
tark geklagt wird, kann
eine Änderung ohne Ein-
fluß auf das Befinden der
Mitarbeiter bleiben. Es
sind dann vorgeschobene
Ursachen für ganz andere,
psychologische oder
soziale Tatbestände. Es
kann auch keine feste
Reihenfolge der Faktoren
des Betriebsklimas nach
ihrem Gewicht geben. Mal
steht die Frage des Lohns
im Vordergrund, mal das
Verhältnis zu den Vor-
gesetzten, mal die Perso-
nalpolitik der Unterneh-
mensleitung, auf jeden
Fall stets das, was am mei-
sten entbehrt wird. Wird
beispielsweise über die
„miserablen sanitären
Anlagen“ am stärksten
geklagt – wie das bei einer
Betriebsuntersuchung
des Autors der Fall war –
und ändert man diese
Umstände im Sinne der
Wünsche der Mitar-
beiterschaft, so braucht es
dadurch keineswegs zur
Besserung des Betriebs-
klimas zu kommen. Mit
gleicher Intensität und
Überzeugung klagten die
Betriebsangehörigen bei
einer Nachuntersuchung
über die Lohnungerechtig-
keit, die bei der ersten
Untersuchung kaum eine
Rolle spielte. Erst wenn die
Gesamtkonzeption der
Führung geändert wird,
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 57
Maschinenmarkt
PERSONALFÜHRUNG
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erleben die Mitarbeiter die
Maßnahmen der Unter-
nehmensleitung aus einer
anderen Perspektive und
sind bereit, an eine Bes-
serung aller Umstände
zu glauben. Zu den wich-
tigsten Aufgaben der
Führung, sowohl der
Unternehmensleitung wie
des einzelnen Vorgesetz-
ten, gehört die Erhaltung
oder Steigerung der Pro-
duktivität, die wiederum
von der menschlichen Lei-
stungsbereitschaft in
hohem Maße abhängt. Ob
die Menschen im Betrieb
aber bereit sind, eine opti-
male Leistung zu erbrin-
gen, ist nicht nur eine
Frage der Entlohnung,
sondern eine solche des
Betriebsklimas. MM
58 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Maschinenmarkt
PERSONALFÜHRUNG
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
MM
ManagementDie "richtige" Aufgabe, sich entfalten können, etwas
leisten dürfen
1) Welche Motive werden bejaht, welche verneint?
Ständige Humani-sierung der Arbeit
Aufstiegsmöglichkeiten
Entwicklung, Vorankommen
Rang und AnsehenerwerbenEhrgeiz
Leistungsstreben
Erfolgsstreben
Identifikation
Bedürfnis nach EinordnungFleißEnfaltungsgedürfnis
GemeinsameEntscheidungenRespektierungpersönl. Interessenund InitiativenpersönlicheAchtungArt und Zielrich-tung der Motiva-tion1)
MenschlicheZusammenarbeitAtmosphäregegenseitigerAnerkennungAufnahme sozialerKontakteMitwirkung in derGruppeKollegialitätBereitschaft zurZusammenarbeitGemeinschafts-interesseInformationen zurLage des Unter-nehmensmittel- und langfris-tige Perspektivensoziale Sicherheit
Streben nachAnerkennungStreben nachSicherheitGeselligkeits-bedürfnisSelbstverwirk-lichungDominanzstrebenSelbstbehauptungStatusstreben
Betriebsklima
Produktivität
Auswirkungen eines guten Betriebsklima auf die Pro-
duktivität im Unternehmen.
Bild
: Ver
fass
er
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 59
FIRMENSCHRIFTEN
AußenwirtschaftalphabetischKomplett überarbeitet und
aktualisiert ist diese 7. Aus-
gabe des Nachschlagewerkes
„Außenwirtschafts-Alpha-
bet“. Sie enthält in kompri-
mierter Form Definitionen
und Fachbegriffe aus der
Wirtschaft sowie Kurzinfor-
mationen zu nationalen und
internationalen Organisatio-
Verpackungenaus KunststoffDer Leitfaden „Kunststoffver-
packungen im Direktkontakt
mit Lebensmitteln“ nennt auf
knapp 30 Seiten geltende und
geplante Vorschriften. Der
Leitfaden kostet 15 DM.
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Lernprogrammen zur Umset-
zung von Sicherheitsmaß-
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Palettierstationund HubwagenInformationen über die Palet-
tierstation PS 30 und den
Hubwagen HW 10 enthalten
die gleichnamigen Bro-
schüren. Gezeigt werden die
vielfältigen Möglichkeiten
zum automatischen Be- und
Entladen sowie zum Auf- und
Abstapeln von Behältern.
Unterschiedliche Varianten
im Materialfluß sind anhand
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nen und Instituten. Besonde-
res Gewicht haben die Erläu-
terungen zahlreicher wichti-
ger Begriffe der Europäischen
Union. Dieses nützliche
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60 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Maschinenmarkt
DOKUMENTATION
Grundler, EdgarEffiziente Sägemaschinen als Basis für die auftragsgesteu-
erte Stahllieferung
Maschinenmarkt 105 (1999) 4, Seite 24–26
Mit Outsourcing angestrebte Ziele sind nicht allein mitKosteneinsparung erreichbar. Auch die Lieferfähigkeitmuß sichergestellt werden. Im zunehmend Auftrags-steuerung praktizierenden Stahlhandel ist die Effizienzvon Sägemaschinen ein entscheidendes Kriterium fürden Erfolg einer Übernahme von spanenden Arbeits-gängen in das Serviceprogramm.
Vertikal-Drehmaschine zur schlanken Produktion
Maschinenmarkt 105 (1999) 4, Seite 28
Werkzeugmaschinen für die Herstellung von Kfz-Kom-ponenten werden nicht nur danach bewertet, ob sie platz-sparend und leistungsfähig sind, sondern immer häufi-ger auch danach, ob sie dem Anspruch aufwandsarmerund flexibler Lean-Fertigungskonzepte entsprechen.
Carious, AlanMetallschichten erhöhen Haftfähigkeit von Kristallen bei
Schleifscheiben
Maschinenmarkt 105 (1999) 4, Seite 30–33
Beim Schleifen können hohe Kräfte und Temperatur-werte den Abtrag stark beeinträchtigen und den Werk-zeugverschleiß erhöhen. Dem wirken synthetischeSchneidstoffkörnungen entgegen, doch nur dann inangestrebtem Maße, wenn die Kornhaltekraft ausrei-chend groß ist. Metallische Schleifkornbeschichtungensteigern nicht nur die Kornhaltekraft, sondern erhöhendie Effizienz des gesamten Prozesses.
Czech PeterBildverarbeitungssysteme erweitern die Anwendungsfel-
der von Scara-Robotern
Maschinenmarkt 105 (1999) 4, Seite 36–39
Ihre Stärke haben sie bei Pick- and-Place-Aufgaben, dochdie Schnelligkeit und Flexibilität von Horizont-Schwen-karmrobotern läßt sich vielseitig nutzen. IntelligenteSteuerungen und die Kombination mit Bildverarbei-tungssystemen haben die Anwendungsfelder der Scaraserweitert. Sogar das Verzieren von Torten ist heute mitden Robotern machbar.
Trommler, GerdMIG-Löten verzinkter Dünnbleche reduziert den Nachbe-
arbeitungsaufwand
Maschinenmarkt 105 (1999) 4, Seite 40–43
Beim Schweißen von verzinkten Blechen stören Zink-dämpfe den Lichtbogen, so daß Poren oder Bindefehlerentstehen können. Abhilfe schafft das MIG-Löten. AlsZusatzwerkstoff wird ein niedrigschmelzender Bronze-draht verwendet. Aufgrund der niedrigen Wärmeein-bringung entstehen weniger Dämpfe und somit poren-freie, spritzerarme Drähte.
Verantwortlich für Leitartikel: Helmut Grössl; Unternehmen und Branchen: Ursula Hofmann,Jürgen Schreier; Außenhandel: Jürgen Schreier; Innovation, Serie: Helmut Klemm; SpanendeFertigung, Werkzeuge: Frank Pfeiffer; Robotik, Verbindungstechnik: Rüdiger Kroh; Hydrau-lik: Josef Kraus; C-Technik, Software, Kommunikation: Ulrike Gloger; Management und Orga-nisation: Ursula Hofmann; Marktspiegel: Frank Pfeiffer, Rüdiger Kroh, Josef Kraus, Ulrike Glo-ger; Termine: Claus-Martin Stotz; Software: Udo Schnell; Schlußredaktion: Helmut Klemm;alle Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg.
Weigel, ThiloIm Design liegt ein großes Potential für die Differenzie-
rung im Wettbewerb
Maschinenmarkt 105 (1999) 4, Seite 44–45
Die Konkurrenten liegen nahe beieinander. Im Maschi-nenbau bieten sie mittlerweile oft annähernd die glei-chen technischen Funktionen, so daß die Unterschei-dung schwerfällt. In dieser Situation hilft Design. Kom-petente Gestaltung eröffnet ein großes Potential zur Dif-ferenzierung.
Berbuer, JürgenAntriebe mit Pumpensteuerung arbeiten energiesparen-
der als ventilgesteuerte Systeme
Maschinenmarkt 105 (1999) 4, Seite 46–49
Die Energieausnutzung stationärer Hydraulikantriebeläßt sich steigern, wenn der Ölvolumenstrom drosselfreigesteuert wird. Das ist mit regelbaren Förderpumpenmöglich, die einen der Antriebsaufgabe angepaßten Volu-menstrom erzeugen. Gegenüber klassischen Aggregatenmit konstantem Förderdruck wird auf drosselnde Steue-rungsventile verzichtet. Dadurch fällt keine prinzipbe-dingte Reibungswärme an, die man aufwendig abführenmuß. Bei Antrieben mit Pumpensteuerung kann sogarEnergie zurückgewonnen werden.
Calandri, Anna MariaProfessionelle Kundenbetreuung am Telefon zu Marke-
tingzwecken ist mit neuen Callcenter-Lösungen möglich
Maschinenmarkt 105 (1999) 4, Seite 52–54
Callcenter bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten in derKundenbetreuung. Wie, wo und mit welchen Systemensie umgesetzt werden, sollte gründlich durchdacht wer-den. Der Rat von Fachleuten ist nicht zu ersetzen, wenndie Telefonielösung zum Unternehmen passen und vomersten Tag an wirtschaftlich gearbeitet werden soll.
Rosner, LudwigDas Betriebsklima beeinflußt die Produktivität unmittel-
bar im unternehmerischen Alltag
Maschinenmarkt 105 (1999) 4, Seite 56–58
Äußere Arbeitsbedingungen belasten weit weniger alsProbleme mit Vorgesetzten und im zwischenmenschli-chen Bereich. Das ist das Ergebnis vieler Betriebskli-mauntersuchungen, ein Ergebnis, das man oft nichtwahrhaben will. Ein „gutes Betriebsklima“ ist der Inbe-griff für Zufriedenheit und Wohlbefinden der Mitarbei-ter und ein Synonym für Leistung und Initiative.
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 61
DOKUMENTATION
Vogel MarktforschungInternationalisierung – Erfolgsfaktoren im GUS-Markt
Im Rahmen der Fachreihe: Dialog der Marktpartner istjetzt eine neue Studie erschienen: „Internationalisierung– Erfolgsfaktoren im GUS-Markt“. Die Untersuchunganalysiert praxisnah, inwieweit der Transformations-prozeß von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft inden GUS-Staaten Auswirkungen auf die Aktivitäten undGeschäftsbeziehungen deutscher Industrieunterneh-men hat und wie diese Märkte heute bearbeitet werden.Die Studie, Preis 50,– DM, kann über den ZentralenMarketing-Service des Vogel-Verlages bezogen werden.
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 63
an gönnt sich wieder was in Spa-
nien. In den Edelrestaurants sind
die Tische gut besetzt, in den
Geschäften drängen sich die Kunden, und
auf den Straßen fahren die Nobelautos.
Rolls-Royce hat den Absatz im ersten Halb-
jahr 1998 glatt verdoppelt. Auch auf den
Straßen reihen sich die Baustellen anein-
ander. Wer Industriebetriebe besucht, sieht
Umbauten und Erweiterungen, oder
er hört von bevorstehenden
Umzügen in neue, größere
Gebäude. Dahinter stehen
nicht nur eine gute
Gewinnlage, niedrige
Zinsen und Wachstums-
perspektiven, sondern
auch eine gezielte staat-
liche Förderung. Laut
Banco de España hatte
sich das Wachstum Mitte ver-
gangenen Jahres auf 3,8 Pro-
zent erhöht, wozu der Konsum
mit 3,5 Prozent und die Ausrü-
stungsinvestitionen mit 15 Pro-
zent beitrugen. Lediglich die
Mit einem Wirtschaftswachstum vonrund vier Prozent ist Spanien in dieSpitzengruppe der EuropäischenUnion aufgerückt. Trotzdem fördertder Staat weiterhin die Industrie mit Strukturhilfen. Insbesondere dieWerkzeug- und die Maschinenzu-behör-Industrie profitiert davon.
HELMUT GRÖSSL, HETTSTADT
Die Werkzeugindustrie beugt Auftragseinbruch vor
M
Viele spanische Werk-
zeughersteller sitzen im
iberischen Nordosten.
Spanien
Bild: Mendaroko Industrialdea
Exporte, die seither zwei-
stellig wuchsen, kamen im
Zuge der Asienkrise ins
Stottern. Dafür steigen die
Importe aus dieser Region
seit dem dortigen Wäh-
rungsverfall sprunghaft
an. Sorgen bereiten den
Unternehmen zudem die
jüngsten Lohnerhöhun-
gen von drei Prozent.
Es muß also etwas
geschehen – und es
geschieht etwas: Die AMT –
die „Spanische Fachge-
meinschaft exportieren-
der Hersteller von Bautei-
len, Zubehör und Schneid-
werkzeugen für Werkzeug-
maschinen“ – lädt regel-
mäßig deutsche Einkäufer
zur Besichtigungstour in
Mitgliedsunternehmen
ein. Sinn der Übung ist ein
Ausgleich bei den deutsch-
spanischen Handelsvolu-
mina. Denn die deutschen
Exporteure steigerten die
Lieferung von Präzisions-
werkzeugen nach Spanien
auf hochgerechnet 270
Millionen Mark im vergan-
genen Jahr. Die Lieferun-
gen in Gegenrichtung ver-
harrten hingegen bei der
Hälfte. Neuerdings setzen
die spanischen Lieferan-
ten große Hoffnungen auf
ihre Preisvorteile im deut-
schen Markt.
Höhere Qualität als Ziel fixiert
Ähnlich wie in anderen
Ländern ballen sich die
spanischen Anbieter von
Metallbearbeitungstech-
niken in einem Gebiet. „38
unserer insgesamt 50 Mit-
glieder konzentrieren sich
auf die Regionen Gipuzcoa
und Vizcaya, die übrigen
sind auf Barcelona,
Navarra, Aragon und Alava
verteilt“, weiß Ge-
schäftsführerin Concep-
ción Aranguren Laflin, die
– lediglich von einer Se-
kretärin unterstützt – ge-
meinsam mit dem Präsi-
denten Javier Acha Iturri-
gagoitia die Geschicke der
AMT lenkt. Die bei einer
Mitgliederbefragung An-
Da könne seine Organisa-
tion das Richtige zu ver-
nünftigen Preisen bieten.
Natürlich gebe es Billige-
res, aber dann halt von
minderer Qualität, meint
er.
Ähnlich wie in Deutsch-
land fehlt es auch der spa-
nischen Industrie an gut
ausgebildetem Nach-
wuchs – dort jedoch schon
länger als bei uns. Daher
entschloß sich die Indu-
strie bereits Mitte der 80er
Jahre in Zusammenarbeit
mit der öffentlichen Ver-
waltung, eine Ausbil-
dungsstätte zu gründen.
Dieses Instituto de
Maquina Herramienta
(IMH) – also „Institut für
Werkzeugmaschinen“ – ist
seit 1991 in einem Neu-
bau im baskischen El-
goibar beheimatet und
hat ein recht sehens-
wertes kleines Muse-
um. Geschult wer-
den dort ständig 170
bis 180 Studenten
mit unterschied-
licher Vorbil-
dung in ver-
schiedenen
Studiengän-
gen, darunter
Automatisie-
rung und
Qualitätssi-
cherung, CAD/
CAM und ein
Sprachtrai-
ningspro-
gramm. Der
theoretische Unterricht
wird durch praktische
Übungen am Institut und
in Industriebetrieben
unterstützt. Zusätzlich
werden Abendkurse zur
Weiterbildung angeboten.
Auf eine Entspannung
des Personalengpasses
warten insbesondere die
kleineren Unternehmen,
die ihre niedrigeren Gehäl-
ter derzeit mit einem fami-
liären Betriebsklima zu
kompensieren suchen.
Bohrer und Fräser in engen Stufen
Die 1995 als Fusion von
drei Unternehmen gegrün-
dete und inzwischen nach
ISO 9002 zertifizierte
Nueva Herramienta de
Corte (Neco) fertigt jähr-
lich sechs Millionen Boh-
rer und zwei Millionen
Gewindebohrer, außer-
dem Gewindewalzwerk-
zeuge, Reibahlen, Fräser
sowie zeichnungsgebun-
dene Sonderwerkzeuge.
Das Industriesortiment
nutzen unterschiedliche
Branchen in vielen Län-
dern, auch in Mitteleu-
ropa, was Neco-Generaldi-
rektor Ignacio Esnaola auf
die günstigen Preise sowie
den eigenen Vertrieb in
Deutschland und in Ita-
lien samt einer Niederlas-
sung in Belgien zurück-
führt. In den vergangenen
drei Jahren lag das Wachs-
tum seines Unterneh-
mens jeweils zwischen 15
und 20 Prozent.
Ebenfalls Bohrer und
Fräser fertigt Herramien-
tas de Corte y Precisión
(Izar), wovon die Hälfte in
40 verschiedene Länder
exportiert wird. Deutsch-
land liegt nach Frankreich
und Benelux mit einem
Anteil von acht Prozent an
dritter Stelle. Diese ver-
hältnismäßig geringe
Marge begründet Export-
manager J. M. Gonzalez
mit der starken deutschen
Konkurrenz. Da aber vom
luxemburgischen Lager
aus auch die deutschen
Kunden innerhalb von 24
fang 1998 ermittelten
Umsatzsteigerungen von
13,5 Prozent wurden über-
wiegend im heimischen
Markt erzielt. Nur ein klei-
ner Zuwachs kam vom
Export in mehr als 70 Län-
der, der in den Vorjahren
jeweils rund 40 Prozent
betrug und 1997 insge-
samt 9,6 Milliarden Pese-
ten einbrachte (100 Pese-
ten = 1,17 Mark). Davon
entfielen knapp die Hälfte
auf Maschinenkompo-
nenten und jeweils ein
Viertel auf Zubehör und
Schneidwerkzeuge. Unter
den Abnehmerländern lag
Frankreich mit einem
Fünftel an der Spitze,
gefolgt von Deutschland
mit 18 Prozent. Speziell
diesen Anteil hält AMT-
Präsident Acha für
steigerungsfähig,
und zwar unter
dem Aspekt, daß
hohe Fertigungs-
qualität nur mit
hochwertigen
Werkzeugen
erzielbar ist.
„Fast alle Bestellun-
gen werden tagge-
nau ausgeliefert“,
betont, auf mögliche
Lieferverzögerungen
angesprochen, AMT-
Präsident JJaavviieerr
AAcchhaa..
Bild
: Lai
p
100-Prozent-
Kontrolle ist
bei Llambrich
schon allein
wegen der
garantierten
hohen Rundlauf-
genauigkeit
unabdingbar.
64 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Bild
: Lla
mb
rich
X
Stunden beliefert werden
können, erhofft er sich
künftig eine deutliche Stei-
gerung. Derzeit haben die
kobaltlegierten Werkzeuge
über 60 Prozent und die
titanbeschichteten zehn
Prozent Anteil. Zum weite-
ren Programm gehören
Schaft- und Scheibenfrä-
ser sowie Gewindebohr-
und Schneidwerkzeuge.
Das Geschäft des Prüf-
geräteherstellers Evec
(Elementos de Verificación
y Control) reicht von Stan-
dardlehren über Geräte
für elektrische Prüfungen
bis zu zeichnungsgebun-
denen Prüfwerkzeugen für
das dimensionelle Mes-
sen. Laut Exportdirektor
Pablo Falagan Cano ent-
wickelt das Unternehmen
die Prüfmittel selbst; der
Kunde muß lediglich eine
Zeichnung oder ein Fertig-
teil mit Toleranzangaben
bereitstellen. Toleranz-
klassen 1 bis 2 seien bei
den Meßmitteln durchaus
realisierbar. Die Prüfin-
strumente im Meßraum
untermauern dies: Meß-
steuerungen von Heiden-
hain und -geräte schweize-
rischer und japanischer
Herkunft ermitteln die
erreichte Genauigkeit.
Gut 80 Prozent aller
Werkzeughalter für Fräs-
und Bohrmaschinen
sowie Bearbeitungszen-
tren liefert Laip direkt aus
dem 9000 Positionen
umfassenden Lager. Der
Rest – überwiegend Son-
derhalter – ist mit Liefer-
zeiten bis zu zwölf Wochen
zu haben. Dabei legt Mitei-
gentümer und AMT-Präsi-
dent Acha Wert auf den
Tatbestand, deutsches
Qualitätsniveau zu errei-
chen. Dies sei einer der
Gründe, weshalb der
Exportanteil derzeit bei 70
Prozent liege, wovon wie-
derum vier Fünftel in
Europa abgesetzt würden
– jedoch erst ein kleiner
Teil in Deutschland. Belie-
fert werden alle metallbe-
arbeitenden Branchen.
Auch beim Bohrfutterher-
steller Llambrich nähert
sich der Exportanteil der
80-Prozent-Marke.
Die Kunden sitzen in 36
Ländern rund um die Welt.
Verkaufsleiter Eugenio
Miró weist mit einigem
Stolz darauf hin, daß die-
ses Unternehmen 1982 als
weltweit erstes Rundlauf-
fehler von weniger als 0,04
mm garantierte.
Hohe Präzision beim Bohren
Inzwischen gibt es auch
ein zum Patent angemel-
detes Schnellspannbohr-
futter für zwei Drehrich-
tungen mit einer maxima-
len Exzentrizität unter 15
µm. Das Gesamtangebot
umfaßt Zahnkranz-, Kurz-
und Schnellspannbohr-
futter (auch mit Spann-
kraftsicherung fürs
Schlagbohren), Präzisi-
ons- und Kurzbohrfutter
(auch mit integriertem Pla-
netengetriebe) für CNC-Ma
schinen, mitlaufende Spit-
zen, Reduzierhülsen und
Aufsteckdorne sowie Kühl-
mittelpumpen und kom-
plette Kühlmittelaggra-
gate.
Beim Hydraulikherstel-
ler Glual steht beim
Export, der rund 20 Pro-
zent vom Umsatz aus-
macht, an erster Stelle
Deutschland. Obwohl nur
europäische Länder belie-
fert werden, ist der Service
weltweit. „Wir machen den
Kundendienst überall,
wohin unsere Abnehmer
ihre Anlagen auch immer
liefern mögen“, betont
Ignacio Guibert Espel von
der Verkaufsorganisation
des Unternehmens. Per
CAD-Konstruktion ent-
worfen, von Zulieferern
gefertigt, jedoch im eige-
nen Betrieb montiert, wer-
den Standard- und Son-
derhydraulikantriebe
samt elektronischer sowie
hydraulischer Steuerung
und sonstigem Zubehör.
Zielmärkte sind die Werk-
zeugmaschinenindustrie,
Stahlwerke, der Schiffs-
und Wasserbau, für die es
selbst solche Spezialitäten
wie Schwingzylinder mit
Zahnstange sein können.
Daß die Geschäftsan-
bahnungen nach Deutsch
land ernst gemeint sind,
unterstreicht der Kupp-
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 65
XX
Schleifspindelantriebe
liefert Myl mit Leistungen
bis vier Kilowatt, wovon
90 Prozent Sonderanferti-
gungen sind.
Bild
: Myl
Der Außenhandel mit Spanien ist gekennzeichnet von einem
großen deutschen Plus bei Präzisionswerkzeugen.
20 122
3 858
112 802
956
113377 773388
Zerspanungswerkzeuge
Spannzeuge
Stanzwerkzeug-, Vorrichtungs-
und Formenbau
Fertigungs-Meß- und Prüftechnik
PPrrääzziissiioonnsswweerrkkzzeeuuggee iinnssggeessaammtt
Einfuhr von Spanien in 1000 DM
44 725
13 620
72 340
31 774
116622 445599
Zerspanungswerkzeuge
Spannzeuge
Stanzwerkzeug-, Vorrichtungs-
und Formenbau
Fertigungs-Meß- und Prüftechnik
PPrrääzziissiioonnsswweerrkkzzeeuuggee iinnssggeessaammtt
1996Ausfuhr nach Spanien in 1000 DM
15 897
9 755
110 346
1 407
113377 440055
48 861
24 897
101 535
37 159
221122 445522
1997
Die Werte
der EU-
Länder
liegen für
98 noch
nicht vor.
25 167
10 574
61 931
38 834
113366 550066
1. Hj. 98
Quelle: Amtliche deutsche Außenhandelsstatistik; für die Einfuhr von Spanien: Nationale
Ausfuhrstatistik von Spanien und VDMA.
lungs- und Bremsenher-
steller Goizper sowohl mit
einem TÜV-Zertifikat als
auch mit einem mehrspra-
chigen Katalog, in dem die
Auslegungskriterien in
gutem Deutsch abgefaßt
sind. Angeboten werden
darin Kupplungen, Brem-
sen und Bremskupplun-
gen mit pneumatischer,
magnetischer und elektro-
magnetischer sowie hy-
draulischer Betätigung,
außerdem gibt es inter-
mittierende Drehantriebe
und Kurvenscheiben. Auf
eine Programmergänzung
weist Exportmanager J. L.
Zuazola besonders hin:
hochgenaue mechanische
Bandbeschicker in drei
Baugrößen bis 600 Milli-
meter Bahnbreite und drei
Millimeter Bahndicke für
Geschwindigkeiten bis 50
Meter je Minute.
Kugelrollspindelnmit großer Länge
Iparanga, Hersteller von
Kugelrollspindeln, setzt
bei Werkzeugmaschinen
weiterhin auf dieses Prin-
zip, „wegen des geringen
Stromverbrauches, insbe-
sondere während der
Bearbeitungszeiten, die ja
länger dauern als die Eil-
gangzeiten“, meint der
kaufmännische Direktor
Iñigo Aranguren Zubizar-
reta. Das Unternehmen
hat in den 30 Jahren sei-
reich zwischen 0,55 und
vier Kilowatt für Drehzah-
len zwischen 31 000 und
4000 Umdrehungen je
Minute. Davon gehen 30
Prozent in den Export –
fünf Prozent nach
Deutschland. Als Liefer-
zeit für Sonderanfertigun-
gen, deren Preis 20 Prozent
günstiger als der von Wett-
bewerbsprodukten sein
soll, gibt Myl-Chef Imanol
Gil Esparza zwei bis drei
Monate an.
Als Stärke des Dreh-
tisch- und Teilapparate-
herstellers Zeatz bezeich-
net Exportmanagerin Ali-
cia Bouzas die Gemein-
schaftsentwicklung mit
Kunden. Dies führe immer
wieder zu neuen, unkon-
ventionellen Lösungen.
Derzeit umfaßt das Pro-
gramm, das rund um die
Welt über Händler ver-
marktet wird, Standardti-
sche zwischen 320 und
3000 Millimeter Durch-
messer sowie Sonderzu-
behör für Werkzeugma-
schinen mit manueller
und mit CNC-Steuerung.
Von den Filteranlagen
für Produktionsprozesse
in der Metallindustrie der
Firma Novotecnic gehen
rund 60 Prozent an deut-
sche Kunden. Der gesamte
Export liegt derzeit bei
rund 90 Prozent. Da
durchweg kundenspezifi-
sche Lösungen nötig sind,
geht der Anlagenkonzep-
tion eine Problemanalyse
voraus. So wird derzeit
bereits die Entwicklung
von Kühlschmieranlagen
vorangetrieben, mit denen
sich auch die Schleifpro-
zesse per Bornitridschei-
ben bis zu Schnittge-
schwindigkeiten von 200
Metern je Sekunde sicher
beherrschen lassen. Auch
die dazugehörigen Steue-
rungen werden im eigenen
Haus entwickelt. Beson-
ders stolz ist Novotecnic-
Geschäftsführer Jaume
Lleal auf die gute Späne-
trocknung seiner Anlagen.
„Denn bei der Entsorgung
kostet ja jedes Kilogramm
mehr eine Menge Geld“,
meint er.
Manchmal Ärger mit den Lieferfristen
Mit der Qualität zeigten
sich die begleitenden deut-
schen Einkäufer durch-
aus zufrieden. Über Preise
und die erzielbaren Ra-
batte schwiegen sie sich
verständlicherweise aus.
Gelegentlichen Ärger be-
reiten ihnen aber nicht
eingehaltene und „fest ver-
sprochene“ Liefertermine.
Sie empfehlen daher öfte-
res Nachhaken, vor allem
aber das Schaffen persön-
licher Beziehungen.
AMT-Präsident Acha
möchte da differenzieren:
„Bei Laip werden fast alle
Bestellungen taggenau
ausgeliefert“, betont er.
Verzögerungen könne
man natürlich nicht in
jedem Fall ausschließen.
Seines Wissens liefern
auch die anderen Firmen
im Verband ziemlich
pünktlich. MM
nes Bestehens 18 000
Spindeln geliefert, Gefer-
tigt werden sie bis maxi-
mal 16,5 Meter Länge (mit
Durchmessern bis 125
Millimeter) in Genauig-
keitsklassen IT 5 für Auto-
matisierungsaufgaben
und in IT 3 für Werkzeug-
maschinen und Meß-
geräte. Möglich sind damit
Verfahrgeschwindigkeiten
bis 60 Meter in der Minute.
Mit deutschen Verkaufs
unterlagen bietet der
Zahnradhersteller Grin-
del Getriebe, Präzisions-
stirnräder (mit geschliffe-
nen Zähnen Modul 1 bis
10, mit geschabten bis
Modul 5 Millimeter) und
Keilwellen an. Typische
Anwendungsgebiete sind
Krane, Werkzeugmaschi-
nen, Holzbearbeitungsma-
schinen, Fahrzeugachsen
und Motoren. „Deutsche
Unterlagen gibt es des-
halb, weil der größte
Exportanteil, nämlich 16
Prozent der Gesamtpro-
duktion, in dieses Land
geht“, betont der
geschäftsführende Direk-
tor, Asier Zabarte. Auch
Zeichnungsteile werden
gefertigt. Die Lieferzeiten
liegen in der Regel zwi-
schen zwei und drei Mona-
ten. Bei 70 Prozent aller
Aufträge liegt die Losgröße
zwischen zehn und 100
Stück.
90 Prozent aller Spin-
deln von Myl zur Hoch-
geschwindigkeitsbearbei-
tung sind Sonderanferti-
gungen im Leistungsbe-
66 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4
Das mehr als 100seitigeLieferverzeichnis mit demProduktionsprogrammaller 50 Mitglieder desspanischen Fachverban-des für Werkzeugmaschi-nenzubehör ist zu bezie-hen über AMT, San Seba-stian, Fax (00 34-943) 4651 77, E-Mail: [email protected].
Neuer Katalog
Drehtische, Teilapparate und Maschinenzubehör bietet Zeatz
mit manueller und mit CNC-Betätigung an.
Bild
: Zea
tz
X
Hauptexportländer der AMT-
Unternehmen.
17,65%Italien
17,60%Deutschland
19,21%Frankreich
1997
in %
Land
13,01%
17,99%
20,20%
1998
in %
USA 10,81% 8,99%
Großbritan-
nien
5,53% 5,61%
Schweden 2,76% 2,70%
Portugal 2,35% 3,18%
Holland 2,95% 3,10%
Belgien 2,47% 2,94%
Japan 1,72% 2,41%
Quelle: AMT
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 83
Maschinenmarkt
MARKTSPIEGEL
Der Schwarzweiß-Laser-
drucker von QMS wurde
speziell für das Arbeiten in
Netzwerken konzipiert. Das
Gerät druckt bis zu 32 DIN-
A4-Seiten in der Minute und
ist laut Hersteller besonders
benutzerfreundlich. Jederzeit
kann der Drucker auch Doku-
mente bis Format DIN A3 in
der vollen Auflösung von bis
1200 3 1200 dpi ausgeben.
Das Gerät wird mit einge-
bauter Ethernet-Netzwerk-
karte sowie mit einer Drucker-
und Netzwerksoftware aus-
geliefert. Die Software instal-
liert sich selbst, ohne daß
weitere Eingriffe seitens der
Anwender notwendig sind, so
die Aussagen des Herstellers.
Jeder Benutzer kann im
Netzwerk mit einem beliebi-
gen Internet-Browser Status-
Abfragen vornehmen, Einstel-
lungen verändern und das
Gerät so konfigurieren, daß es
bei vordefinierten Ereignis-
sen wie Toner- oder Papier-
knappheit den Netzwerkad-
ministrator benachrichtigt.
QMS GmbH, 81739 München,
Tel. (0 89) 63 02 67-0,
Fax (0 89) 63 02 67-67
Schwarzweiß-Drucker mit Lasertechnikarbeitet in Computer-Netzwerken
Der Organizer Palm III kann
an einen PC angeschlossen
und mit ihm synchronisiert
werden. Der Datentransfer
erfolgt über eine Docking-
Station oder Infrarotstrah-
lung. Die Einsatzgebiete
umfassen Adreßbuch, Tele-
fonnummern, Terminkalen-
der, Merkzettel, Spesenver-
waltung und E-Mail.
Mit dem Gerät können auch
Barcodes gelesen werden,
auch bei schwacher Beleuch-
tung oder unter freiem Him-
mel. Der Organizer mißt 14 cm
in der Länge und wiegt 150 g.
Die Datenanzeige erfolgt in
einem 6 cm 3 6 cm großen
hintergrundbeleuchteten
Flüssigkristall-Display. Das
Gerät läßt sich außerdem als
Laser-Pointer bei Vorträgen
verwenden.
Symbol Technologies GmbH,
63128 Dietzenbach,
Tel. (0 60 74) 4 90 20,
Fax (0 60 74) 4 27 95
Organizer läßt sich mit PC verbinden
Eine nach Angaben des Her-
stellers preisgünstige EDM/
PDM-Intranetlösung ist das
System Rapport von Opti-
mum. Mit dieser Software
haben alle Mitarbeiter eines
Unternehmens unmittelba-
ren Zugriff auf Produktions-
daten. Im Neukundenaktions-
preis, der bis zum 31. April
1999 gültig ist, sind ein Server
und sechs nicht an einen
Arbeitsplatz gebundene Cli-
ent-Lizenzen enthalten. Rap-
port verwaltet CAD- und CAE-
Daten, gerasterte oder vekto-
risierte Zeichnungen, Bilder,
Videos, E-Mails und beliebige
Tabellen- oder Textinforma-
tionen, beispielsweise aus
Office-Anwendungen. Rap-
port wird systemübergreifend
für Unix und für Windows NT
sowie Windows 95 und 98
angeboten.
Optimum Gesellschaft für
Automatisierungstechnik
mbH, 71686 Remseck,
Tel. (0 71 46) 87 10 60,
Fax (0 71 46) 87 10 61
Dokumentenmanagement-Systembietet Zugriff auf Produktionsdaten
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TERMINE
Kongresse, Kolloquien, Seminare
Seminar: Von innovativen Unterneh-
men lernen – Mechanisches Verbinden
von Blechteilen bei Eckold
TOP Institut für Medienentwicklung und Kommunikation GmbH, Mainzer Landstraße 195, 60326 Frankfurt/Main, Tel. (0 69) 75 91 21 67, Fax (0 69) 75 91 23 01
St. Andre-asberg12. 2.
390 DM
Seminar: Electronic Commerce –
Chancen des elektronischen
Geschäftsverkehrs aktiv nutzen
REFA-Bundesverband, Wittichstraße 2, 64295 Darmstadt, Tel. (0 61 51) 8 80 11 14, Fax (0 61 51) 8 80 11 74
Mannheim18. 2.
1050 DM
Forum: Methoden zur Verbesserung
der Haftung beim Kleben, Lackieren,
Beschichten, Kaschieren, Beflocken
und Bedrucken
Fachhochschule Hannover, Ricklinger Stadtweg 118, 30459 Hannover,Tel. (05 11) 9 29 60, Fax (05 11) 9 29 61 20
Hannover22. bis 24. 2.
1285 DM
Seminar: Europäische und nationale
Fördermaßnahmen – Fördermittel
für Investitionen und F&E-Projekte
Management Circle GmbH, Postfach 56 29, 65731 Eschborn, Tel. (0 61 96) 4 72 28 00, Fax (0 61 96) 4 72 28 88
Berlin24. 2.
1795 DM
Forum: Kleben – Forschungsergebnisse
und Anwendungsmöglichkeiten
Otti-Technologie-Kolleg, Wernerwerkstraße 4, 93049 Regensburg,Tel. (09 41) 2 96 88 20, Fax (09 41) 2 96 88 19
Regens-burg24. und25. 2.
1140 DM
Tagung: Praxis der Trockenbearbeitung
in der spanenden Fertigung
VDI-Gesellschaft Produktionstechnik, Postfach 10 11 39, 40002 Düsseldorf, Tel. (02 11) 6 21 42 32, Fax (02 11) 6 21 41 55
Karlsruhe8. und 9. 3.
980 DM
Seminar: Elektronischer Kanban –
Konzepte, Wirkungsweise
und Einführung im Unternehmen
TCW-Transfer-Centrum für Produktions-Logistik und Technologie-Management GmbH, Leopoldstraße 146, 80804 München Tel. (0 89) 3 60 52 30, Fax (0 89) 36 10 23 20
Zürich/Schweiz9. bis11. 3.
3480 sFr.
Seminar: Schweißen im Anlagen-
und Behälterbau gemäß Europäischer
Normen – Qualitätssicherung,
Fertigung, Montage und Haftung
Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt SLV München GmbH,Schachenmeierstraße 37, 80636 München,Tel. (0 89) 1 26 80 20, Fax (0 89) 12 39 39 11
München9. bis12. 3.
1190 DM
Seminar: Hydraulikflüssigkeiten –
Eigenschaften, Normung, Prüfung
und Anwendung
Technische Akademie Esslingen, Weiterbildungszentrum, Postfach 12 65, 73748 Ostfildern, Tel. (07 11) 3 40 08 23, Fax (07 11) 3 40 08 43
Ostfildern10. bis12. 3.
1790 DM
Programm: Magic E-Mail Preis: 24,95 DMAnbieter: EDV-Beratung Hemming GmbH, 67346 Speyer,Tel. (0 62 32) 64 97-20, Fax (0 62 32) 64 97-10Systemanforderung: Multi-mediafähiger PC, Pentium-100-ProzessorBetriebssystem: Windows 95, NT
Wer seine E-Mails für zu
lieblos und langweilig hält,
kann das ändern. Die Soft-
ware „Magic E-Mail“ bietet
dafür Animationen, Cliparts
und Audios, die einfach mit
der Maus aus der jeweiligen
Bibliothek auf die Arbeits-
fläche gezogen und mit den
verschiedensten Effekten
versehen werden können.
Über die Importfunktion für
MIDI-Dateien sind selbst
erstellte Musikstücke in die
E-Mails integrierbar, ebenso
Das didaktisch gut aufbe-
reitete Lernprogramm macht
die vielfältigen Funktionen
von Windows 98 transpa-
rent. In vielen anwendungs-
orientierten Lektionen, ange-
fangen vom Aufbau der
Windowsoberfläche bis hin
zum Internetzugang, wird
all das Wissen vermittelt,
das man braucht, um mit
diesem Betriebssystem und
seinen vielen Dienstpro-
grammen effizient arbeiten
zu können. Der umfangrei-
che Stoff ist übersichtlich
in Lektionen gegliedert. Die
Indexsuche gibt raschen
Zugriff auf das gewünschte
Thema. Zahlreiche Videos
erläutern Schritt für Schritt
Einfache und intuitive Bedie-
nung, Sharing-Funktion für
Arbeitsgruppen und automa-
tische Fehlerkorrektur beim
Übertragen – die neue Version
9.0 von Win Fax Pro bietet im
Vergleich zu ihrem Vorgänger
mehr Funktionen und zahl-
reiche Verbesserungen. Das
beginnt schon bei der lobens-
wert einfachen Installation:
Schritt für Schritt führt ein
Assistent durch die Konfi-
guration. Nützlich ist auch
der Controller (Bild); diese
Schaltzentrale bietet Zugriff
auf alle Sende-, Empfangs-
und Datenverwaltungsfunk-
tionen. Anwender, die viel
unterwegs sind, werden zu
schätzen wissen, daß Win
Fax Pro jetzt eine unbegrenzte
Anzahl von Standorteinstel-
lungen zuläßt. Sie wollen
Faxe zeitversetzt senden,
Anlagen anhängen oder einen
eingescannten Text ins Fax
integrieren? Kein Problem,
Win Fax Pro hat die ent-
sprechenden Funktionen
und enthält ein Texterken-
nungsprogramm. Für eine
geordnete Ablage der gesen-
deten und empfangenen
Faxe sorgt der Nachrichten-
manager, mit dem Sie auch
das Telefonbuch verwalten.
Wer bisher auf diese lei-
stungsfähige Faxsoftware
verzichten mußte, weil bei-
spielsweise sein Modem nicht
unterstützt wurde, dem ist
nun geholfen: Alle Modems
der Klasse 1 und 2 sowie CAS-
und faxfähige ISDN-CAPI-
Geräte können nun mit dieser
Software zusammenarbeiten,
übrigens ebenso wie mit
gängigen externen Datenban-
ken. Insgesamt macht das
Programm einen sehr guten
Eindruck. Aufgrund der über-
sichtlich gestalteten Bedien-
oberfläche und der Kontext-
menüs ist die Arbeit mit die-
sem Programm auch für Ein-
steiger sehr einfach.
die jeweiligen Funktionen
oder Tätigkeiten. Im umfang-
reichen Übungsteil kann das
erworbene Wissen geprüft
werden. Angenehm ist, daß
keine Installation des Lern-
programms erforderlich ist.
Das Einlegen der CD-ROM
ins Laufwerk genügt, und die
erste Lektion kann starten.
wie eigene Cliparts und Fotos
im BMP-Format. Praktisch ist,
daß der erforderliche „Viewer“
vom Absender integriert und
mitgeschickt werden kann.
I Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 50
SOFTWARE
E-Mail attraktiv gestalten
Trainer für Windows 98
Problemloses Faxen aus jeder Windows-Anwendung
Windows-Bedienfehler per Mausklick behebenViele Programme haben ihn,
den Rückgängig-Befehl, der
auf komfortable Art und
Weise Fehler ausbügelt: ein
Mausklick genügt, und der
Zustand vor der Fehleraus-
lösung ist wieder hergestellt.
Das gilt nun auch für
Windows, vorausgesetzt, das
Dienstprogramm „Undo it“ ist
installiert. Es macht per Assi-
stentenunterstützung unbe-
grenzt viele Arbeitsschritte
unter Windows innerhalb
einer Datei rückgängig oder
über den Befehl Quick-Undo
die letzten fünf Aktionen,
ebenso Änderungen an den
Systemdateien und fehler-
hafte Installationen. Wenn
dieser Nothelfer geladen ist
und im Hintergrund ausge-
führt wird, erscheint ein Icon
in der Windows-Taskleiste.
Sehr nützlich ist auch die
Suchfunktion, mit ihrer Hilfe
werden Dateien gefunden, die
geändert, umbenannt, erstellt,
verschoben oder vom Inter-
net-Browser heruntergeladen
wurden – ohne den Dateina-
men kennen zu müssen.
Programm: Undo itPreis: 119 DMAnbieter: Micro Basic GmbH,85622 Weißenfeld, Tel. (0 89) 90 49 90 49, Fax (0 89) 90 49 90 90 Systemanforderungen:
15 MByte freier FestplattenplatzBetriebssystem:
Windows 95, 98
Programm: Win Fax Pro 9.0Preis: 199 DMAnbieter: Symantec (Deutsch-land) GmbH, 40880 Ratingen,Tel. (0 21 02) 74 53-0, Fax (0 21 02) 74 53-9 22Systemanforderungen: PC mitPentium-Prozessor, 32 MByteRAM, 62 MByte freier Festplatten-platzBetriebssystem: Windows 95,98, NTDie Schaltzentrale bietet Zugriffauf alle Sende-, Empfangs- undDateiverwaltungsfunktionen vonWin Fax Pro.
Lernprogramm: Anwender-training Windows 98Preis: 49,95 DMAnbieter: Redmond’s Techno-logy Publishing, 85716 Unter-schleißheim, Tel. (0 89)3 21 51 60, Fax (0 89) 3 21 51 66Systemanforderungen: multime-diafähiger PC, 16 MByte RAMBetriebssystem: Windows 95,98 oder NT
EnergieeinsparungIn der Kunststoffverar-
beitung gibt es nochStromeinsparpoten-tiale in der Größen-ordnung von 10 bis30%. Ein Teil davon
läßt sich ohne großenInvestitionsaufwand
realisieren.
KomfortansprücheBeim Auslegen von
Heizungsanlagen spie-len heute die Kom-
fortansprüche oft einewichtigere Rolle als
der reine Wärmebe-darf.
NC-ProgrammierungUm zahlreiche Funktio-
nen erweitert ist eine Programmiersoftware
zur Programmierungvon CNC-Maschinen.
Die Anpassung anunterschiedliche
CNC-Formate wurdevereinfacht.
Themen
Verfahrenstechnik
Energie und Umwelt
Klimatechnik
Pumpen
C-Technik
Management
Sie lesenaußerdem:
Demister
Mechanische Abschei-der wie Demister fin-den zunehmend auchim verarbeitendenGewerbe Anwendung.Man nutzt sie, umNebel oder Dämpfeabzuscheiden.
Plot-Management
Mit einem flexiblenPlot- und Zeichnungs-ausgabesystem lassensich die Probleme beiAnwendern mit großenAusgabemengen vonüber 300 Ausdruckenje Tag lösen.
Regenerative EnergienVDEW-Präsident Dr. H. Klinger:„Mit der Einführung von Wettbe-
werb gelten nun die Regeln desMarktes bei Stromerzeugung und
Stromverkauf.“
Maschinenmarkt
im Internet
AktuellNachrichtenaus Wirtschaftund Technik
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Firmen und ProdukteProdukt-informationen undFirmenprofile
AusblickDie Inhalte der nächsten MM-Ausgaben
MM-ArchivMM-Inhalte der letzten drei Jahrgänge
ServiceMedia-InfoAnsprechpartner
VORSCHAU AUF MM 5 VOM 1. 2. 1999http://www.maschinenmarkt.de
III Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4