58
Serie Industriedesign B 04654 Nr. 4 25. Januar 1999 DM 8,– PRODUKTKLINIK TCW-GESCHÄFTSFÜHRER WILDEMANN: „Kostensenkungen bis 25 Prozent sind realisierbar“ Weitere Themen: Spanende Fertigung Werkzeuge Robotik Verbindungstechnik Hydraulik C-Technik, Software, Kommunikation Management Report: Spanien MM tagesaktuell: www.maschinenmarkt.de

TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Serie

Industriedesign

B 04654 Nr. 4 25. Januar 1999 DM 8,–

PRODUKTKLINIK

TCW-GESCHÄFTSFÜHRER WILDEMANN:

„Kostensenkungenbis 25 Prozentsind realisierbar“

Weitere Themen:

Spanende Fertigung

Werkzeuge

Robotik

Verbindungstechnik

Hydraulik

C-Technik, Software,Kommunikation

Management

Report: Spanien

MM tagesaktuell:www.maschinenmarkt.de

Page 2: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Grenzenlose Märkte mit knallhartem Wettbewerb

und negative Preisentwicklung – diesen Herausfor-

derungen müssen sich Unternehmen stellen. Dabei

reichen zur Profilierung und Differenzierung gegenü-

ber Mitbewerbern der technische Stand eines Pro-

duktes, sein Preis und seine Qualität häufig nicht

mehr aus, weil Konkurrenten Vergleichbares bieten

können. Was also tun? Weiter die Kosten senken?

Die Anzahl der Mitarbeiter reduzieren? In vielen

Betrieben dürfte dafür das Potential schon weitge-

hend ausgeschöpft sein. Einen Ausweg aus diesem

Dilemma weist Horst Wildemann, Hochschullehrer

an der TU München, nach dessen Auffassung in

Unternehmen zu lange Rationalisierung und Auto-

mation der Produktion Vorrang gehabt haben vor

der Schaffung effizienter Organisationsstrukturen.

Er plädiert dafür, den Dienst am Kunden als neue

Kernkompetenz voranzutreiben.

Die Befriedigung von Kundenbedürfnissen muß

absolut im Mittelpunkt stehen. Notwendig dabei ist

die Verbindung von innovativen Produkten mit Ser-

viceleistungen, um so einen neuartigen Kundennut-

zen zu erzeugen. Wildemann bringt das Verhalten

erfolgreicher Unternehmen auf den Punkt: „Spitzen-

reiter schaffen neue Märkte und neue Spielregeln

auf vorhandenen Märkten.“ Weil seiner Auffassung

nach die technologiegetriebene Produktentwicklung

zu Ende geht, rücken Kunden und ihre Erfolgsfak-

toren in den Vordergrund.

Nur wer die besten kundenspezifischen Dienst-

leistungen anbieten kann, wird seine Kunden lang-

fristig an sich binden können. Freilich, dieser Dienst

am Kunden muß mehr sein als das übliche Lippen-

bekenntnis zum König Kunden. Ein Unternehmen

muß sich letztlich daran messen lassen, wie groß

sein Beitrag zum Erfolg des Kunden

ist. Dort, im Marktsegment Kunden-

dienst, gibt es noch genügend Spiel-

raum, sich gegenüber seinen Mitbe-

werbern zu differenzieren und zu profi-

lieren. Alles und jeder im Unternehmen

muß darauf ausgerichtet sein, die

Probleme der Kunden am besten zu

lösen, erst dann hat sich der Dienst

am Kunden zu einer Kernkompetenz

entwickelt.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 3

Maschinenmarkt

LEITARTIKEL

Dienstam Kunden

BERNHARD KUTTKAT

Page 3: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

4 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Maschinenmarkt

Leitartikel

Bernhard Kuttkat Dienst am Kunden 3

Unternehmen und Branchen

Münchner Management-Kolloquium 8Zulieferermesse Elmia 9Kommentar: Nachwuchs gesucht 9Korrespondentenbericht: Rußland 10Personen 13Steno 14Außenhandel 16

Hintergrund

Was bieten Produktkliniken? 18

Innovation

Technologien und Konzepte 22

Produktion und Betrieb

Spanende Fertigung

Spanende Arbeitsgänge sind immerhäufiger Bestandteil des Servicepro-gramms von Stahlhandelsunterneh-men. Kernstück derartiger Konzepte istdie Investition in eine leistungsfähigeSägetechnik. 24

Lean-Fertigung ist nach wie vor einSchlagwort bei der Herstellung vonFahrzeugkomponenten. Eine kom-pakte Vertikaldrehmaschine, bei der dieAchsen X und Z getrennt angeordnetsind, unterstützt diese Methode. 28

Werkzeuge

Synthetische Schneidstoffkörnungenwirken nur dann in erwartetem Maßeverschleißmindernd und abtrager-höhend, wenn die Kornhaltekraft aus-reichend groß ist. Sie kann mit metalli-schen Schichten verbessert werden. 30

Robotik

Das traditionelle Betätigungsfeld vonScara-Robotern sind Pick-and-Place-Aufgaben. In Kombination mit Bildver-arbeitungssystemen erschließen sichneue Anwendungsfelder. 36

Verbindungstechnik

Zinkdämpfe stören beim Schweißenverzinkter Bleche den Lichtbogen, sodaß Poren entstehen können. Die ge-ringere Wärmeeinbringung des MIG-Lötens schafft hier Abhilfe. 40

ProduktklinikHochschuldozent Prof. Dr.

H. Wildemann: „Entspre-chende Anpassung voraus-

gesetzt, kann aus einem Laden-hüter durchaus ein Markt-

renner werden.“Seite 18

WerkzeugeDie Kornhalte-kraft vonSchleifscheibenläßt sicherhöhen,indem man dieSchleifkörnermit Metallbeschichtet.Seite 30

MIG-LötenIm Fahrzeug-bau wird dasMIG-Löten zumBeispiel beider Boden-gruppe einge-setzt.Seite 40

TrennenZeitgemäße Sägema-schinen sind eineVoraussetzung fürdie Auftragssteue-rung im StahlhandelSeite 24

ScarasHorizontal-Schwenk-armroboter gibt es mit

unterschiedlichen Arbeitsra-dien und Tragkräften.

Seite 36

INHALT

MM im Internet

Sichern Sie sich einen

Wissensvorsprung!

Lesen Sie den »Maschinenmarkt«

der kommenden Woche

ab Freitag davor im Internet:

http://www.maschinenmarkt.de

Page 4: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 5

Serie

Industriedesign – Teil 1

Auch in der Investitionsgüterbranchebietet Design noch ein großes Potentialzur Differenzierung im Wettbewerb.Überzeugende Gestaltung machtUnterscheidung möglich. 44

Entwicklung und Konstruktion

Hydraulik

Verzichtet man bei stationären Hydrau-likantrieben auf eine Steuerung überdrosselnde Ventile und verwendet stattdessen regelbare Förderpumpen, wirddie Energieausnutzung gesteigert. 46

C-Technik, Software, Kommunikation

Themen und Trends 50

Telefondienstleistung

Dank externer Dienstleister und leichtintegrierbarer Software werden Call-center auch für mittlere und kleineUnternehmen immer interessanter. Siebieten viele Möglichkeiten in der Kun-denbetreuung. 52

Management und Organisation

Personalführung

Das Betriebsklima hat einen größeren Einfluß auf den arbeitenden Men-schen, als die äußeren Arbeitsbedin-gungen. Das Betriebsklima ist dem-nach ein Synonym für Zufriedenheitund Wohlbefinden der Mitarbeiter. 56

Report

Spanien

Mit Unterstützung ihres Verbandes undder öffentlichen Hand betreiben die spa-nischen Werkzeug- und Maschinenzu-behörhersteller eine Exportoffensive.Deutschland ist dabei einer der wich-tigsten Märkte. 63

Marktspiegel

Produkte und Verfahren 69

Rubriken

Firmenschriften 59Dokumentation 60Termine 85Leserfax 86Stichwortverzeichnis 126Software IImpressum II

Vorschau, Internet-Übersicht III

Page 5: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Neu anfangenIn den ersten Jahren derSelbständigkeit kämpfte diePostbank zäh um jede Erwei-terung der Produktpalette.Später hat die Führung imRänkespiel der Politik und imSchalterstreit mit der Postden kürzeren gezogen. Dieslag vor allem an einem Fehlerbei der Aufteilung der altenPost. Allein die Post erhielt1990 die Immobilien undSchalter. Die Bank blieb aufdie Einrichtungen eines ande-ren Unternehmens angewie-sen. Aber vielleicht kommt eseines Tages doch noch zueiner Übernahme des Unter-nehmens Postbank.

SchauspielDer Yen stiehlt dem Euro dieSchau. Nicht die europäischeWährung reüssiert an denKapitalmärkten der Welt, son-dern die japanische. Siekonnte gegenüber ihremneuen Konkurrenten deutlichzulegen und zeigt sich zumDollar sogar fest wie seit Jah-ren nicht mehr. Dieser Auf-schwung wird von der Regie-rung in Tokio durchaus geför-dert. Doch was dem nationa-len Image nützt, schadet denexportorientierten Unterneh-men des Inselstaates.

MitgehangenDie Globalisierung ist einewunderbare Sache. Aberjeder, der Geld hergibt, derirgendwo real investiert oderder ausgedehnte Handels-beziehungen aufbaut, solltesich seine Partner ansehen.Perfekte Voraussicht gibt esnicht. Doch man kann Volks-wirtschaften in Risikokatego-rien einteilen. Es ist wahr, dieWeltwirtschaft ist vernetzt,lokale Desaster haben weitverstreute Folgen.

ler und Chrysler, in Münchenvorgestellt von Dr. EckhardCordes, von VIAG undAlusuisse, vorgestellt vonProf. Dr. Wilhelm Simson, vonHypo- und Vereinsbank,vorgestellt von Dr. AlbrechtSchmidt, führen zwar zuUnternehmenseinheiten vonglobalem Gewicht. Doch dieGefahren sind nicht wenigerins Auge springend: Unter-nehmenskulturen müssen neuaufgebaut, Firmenstrukturenbereinigt werden. Eine Alter-native zu Fusionen sindKooperationen und Netz-werke, denen am zweitenKonferenztag breiter Raumgewidmet ist. AusführlicheInformationen zum 6. Münch-ner Management-Kolloquiumgibt die TCW GmbH, Mün-chen, Tel. (0 89) 360 52 30.

PSI steigt einin E-CommerceDie PSI AG, Berlin, erwirbt mit66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH(Unternehmensberatung fürintegrierte Systeme) undengagiert sich damit im E-Commerce Geschäft. DieUbis entwickelt und imple-mentiert Geschäftsprozeßop-timierungen. Das Unterneh-men beschäftigt 70 Mitarbei-ter und erzielte im Jahr 1998einen Umsatz von rund 15 Mio. DM. Außer auf derGeschäftsprozeßgestaltungals Beratungsleistung liegt ein Schwerpunkt der Ubisauf E-Commerce.

Führende deutsche Unterneh-mer und Wissenschaftler wer-den auf dem 6. MünchnerManagement Kolloquiumvom 27. bis 28. April überzentrale Fragen des Manage-ments im globalen Wettbe-werb diskutieren. Fallbei-spiele, Erfahrungen und neu-artige Lösungsansätze stehenzur Diskussion, und in derPraxis erprobte Strategienwerden vorgestellt.Innovative Ansätze, Erfah-rungsberichte über den Ein-satz neuer Management-Toolsund Konzepte der Mitarbei-terführung helfen die steilansteigenden Anforderungenin der Praxis zu bewältigen.Der Handlungs- und Informa-tionsbedarf ist enorm. Dieschnelle Entwicklung derneuen Medien und ihr Vor-dringen in den unternehmeri-schen Alltag werden zurGrundlage neuer Manage-mentmodelle. Der Verände-rungsdruck im Gefolge derEuro-Einführung und dieimmer höherschwappendeWelle globaler Fusionen ver-ändern das Wirtschaftsge-füge in einem bisher noch nieerlebten Tempo. „Es stelltsich die Frage“, so Veranstal-ter Prof. Dr. Horst Wildemannvon der TU München, „obMammuthochzeiten allein dierichtige Antwort auf die inter-nationale Herausforderungsind.“ Die Fusionen von Daim-

8 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Für Anfang 1999 hat die schwedische AB Sandvik Coromant

Innovationen bei Zerspanungswerkzeuge angekündigt. Am

Stammsitz Sandviken kann man sich bereits über die neue

Wiper-Geometrie für Wendeplatten, das System Corocut zum

Stechdrehen sowie Autotas/Windows NT informieren. m

Münchner Management-Kolloquium steht ganz im Zeichen der Globalisierung

m in Prozent des Steueraufkommens

m in Milliarden DM

m in Prozent des Bruttoinlandsprodukts

Subventionen in Deutschland

Qu

elle

: In

stit

ut

de

r d

eu

tsc

he

n W

irts

ch

aft

MMGrafik

199719951993199119891987198519831981

6,3 6,4 6,56,1

5,5

6,96,3

5,2 5,2

96,5106,3

118,1 122,1121,7

196,7 198,2

178,9187,2

26,1 26,8 27,026,1 22,7

29,7

26,5

21,823,5

Union-Maschinenverdoppelt UmsatzDie Union Werkzeugmaschi-nen GmbH, Chemnitz, konnteim zu Ende gehendenGeschäftsjahr 1998 mit 26,5Mio. DM ihren Vorjahresum-satz verdoppeln und bereitsim zweiten Jahr seit der Neu-gründung ein ausgeglichenesBetriebsergebnis erreichen.Die Exportquote desUnternehmens stieg von 21%auf fast 30%. Der Anteil desServicegeschäfts liegt beirund 25%. Für das Jahr 1999ist ein weiteres Umsatzwach-stum von 25% auf 33,3 Mio.DM geplant. Der Auftragsbe-stand am Jahresende hateine Reichweite von siebenMonaten und bildet einesolide Grundlage für dieZukunft.

Bild

: Pfe

iffer

Page 6: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Den Meldungen über einebevorstehende Konjunktur-flaute zum Trotz glauben diekleinen und mittelständischenUnternehmen der schwedi-schen Industrie an eine posi-tive wirtschaftliche Entwick-lung in die Zukunft. Als deutli-cher Beweis dafür, daß dieseoptimistische „Weltsicht“ rich-tig ist, erwies sich die Indu-striemesse Elmia Zulieferer imsüdschwedischen Jönköping.Die Elmia Zulieferer ’98, dievor wenigen Wochen ihrePforten schloß, zählte 1240Aussteller und 16 000 Besu-cher.

Schon jetzt sind 85% derAusstellungsfläche für dieElmia Zulieferer ‘99 ausge-bucht. Dies lasse erkennen,daß die kleinen und mittel-ständischen Unternehmenwieder langfristig planen undinvestieren, meint MessechefBjörn Larsson. Der starkeZuspruch hat seiner Einschät-zung nach aber noch weitere

Gründe: So wurde die ElmiaZulieferer ’98 von Ausstellernund Besuchern sehr positivbewertet. Des weiteren grün-det sich der Erfolg der ElmiaZulieferer auf die zuneh-mende internationale Beteili-gung. 1998 waren Ausstelleraus 17 Ländern präsent. Imlaufenden Jahr werden esnoch mehr sein, denn bereitsjetzt steht fest, daß sich auchGroßbritannien, Österreichund die Schweiz mit Gemein-schaftsständen beteiligenwerden. Andere Länder, diebereits im vergangenen Jahrmit Gemeinschaftsständenvertreten waren, wollen ihreAusstellungsfläche 1999erweitern. Einen weiterenErfolgsfaktor sieht der Messe-veranstalter in der Tatsache,daß es sich bei der ElmiaZulieferer um eine reine Fach-messe handelt. Die ElmiaZulieferer ’99 findet vom9.bis 12. November in Jön-köping statt.

Ausländische Anbieter mit guten Chancenam britischen Robotermarkt

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 9

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

KOMMENTAR

Die Initiative „Think Ing.!“, eine Gemeinschaftsaktiondes Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, des Ver-

eins deutscher Ingenieure (VDI), des ZentralverbandsElektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), des Ver-bandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)und des Verbands Deutscher Elektrotechniker (VDE),soll das schwache Interesse an der Ingenieurausbildungstark beleben. Hintergrund dieser Initiative sind die seitJahren zu geringen Studienanfängerzahlen in den Inge-nieurwissenschaften.So haben sich die Studienanfängerzahlen in den Fach-bereichen Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbauseit Anfang der neunziger Jahre mehr als halbiert. Beidemjenigen, der das Auf und Ab der „erfolgreichsten“Studiengänge der letzten Jahre mitverfolgt hat, hinter-läßt die „Think Ing.!“-Initiative ein zwiespältiges Gefühl.Das Institut der deutschen Wirtschaft meldete, daß dieErwerbslosigkeit unter Ingenieuren im Jahr 1997 um 10,9Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen hat.DieseZahl lockt nicht zum Ingenieurstudium. Doch man mußder „Think Ing!“-Initiative zugute halten, daß sie sich anJugendliche wendet. Bis diese das Diplom in der Taschehaben, sind die Karten auf dem Arbeitsmarkt schonlängst wieder neu gemischt. Urs

Nachwuchs gesucht

Vorbereitungen für Elmia Zulieferer ‘99 laufen mittlerweile auf Hochtouren

Mittelfristig wird die IndustrieGroßbritanniens mehr Robo-ter einsetzen. Das geht ausder Studie „World Robotics“hervor, die von den VereintenNationen in Zusammenarbeitmit dem BranchenverbandIFR erstellt wurde. Ausländi-sche Hersteller von Roboternund Automatierungssystemenhaben deshalb gute Absatz-möglichkeiten auf dem briti-schen Markt.

Die weltweite Nachfragenach Robotern ist nach die-ser Studie 1998 auf 89 100Einheiten angestiegen (Pro-gnose), was gegenüber demVorjahr eine Zunahme um 5%bedeuten würde. Für 1999wird eine weitere Zunahmeum 8,3% erwartet. In denJahren 2000 und 2001 rech-nen die Verfasser der Studiesogar mit Zuwächsen umjeweils mehr als 11%. Bei derGesamtnachfrage vereinendie sechs Großen (Big Six),Japan, USA, Deutschland, Ita-lien, Frankreich und Großbri-tannien, allein rund 89% aufsich. Bei den installierten Ein-heiten weist Großbritannieneinen deutlichen Abstandgegenüber den anderenIndustrienationen auf. Nur1,7% der in den Big Six einge-setzten Roboter stehen inGroßbritannien. Weltweit

sind es sogar nur 1,5%. Imgeringen Einsatz von Robo-tern und von Automatisie-rungsanlagen sehen Beob-achter einen Grund für die imVergleich zu anderen Indu-striestaaten geringe Produkti-vität der britischen Industrie.Jüngsten Studien des briti-schen Industrie- und Handels-ministeriums (DTI) und demFinanzministerium (HM Tre-asury) zufolge, weist dasLand gegenüber den USAeinen Produktivitätsrückstandvon 40% auf. GegenüberDeutschland und Frankreichsind es durchschnittlich 20%.Ursachen dafür liegen, vomniedrigen Automatisierungs-grad einmal abgesehen, inder oft mangelhaften Fachar-beiter- und Managerausbil-dung, geringer F&E-Tätigkeit,hoher Gewinnausschüttungund unzureichenden Finan-zierungsangeboten. Die ge-schätzten britischen Investi-tionen in Roboter beliefensich 1997 auf rund 66 Mio.Pfund (plus 30%). Nahezudie Hälfte der britischenRoboternachfrage richtet sichauf Schweißroboter. GrößterKunde ist die Automobilindu-strie, die rund 52% desgesamten Angebots an Indu-strierobotern in Großbritan-nien absorbiert.

Die deutschen Ausfuhren nach Rußland gingen im 3. Quartal 1998 um 26,6% (Vorjahres-vergleich) zurück.

Der Index der Einfuhrpreise, berechnet vomStatistischen Bundesamt, ist im November 1998gegenüber dem Vormonat um 0,4% gefallenund lag um 5,8% unter Vorjahresniveau.

Im Oktober 1998 wurden in Deutschland 2613Insolvenzen gezählt. Dies waren 10,7% wenigerals im Oktober 1997.

Vom Januar bis Oktober letzten Jahres stiegendie Neuzulassungen von Automobilen japani-scher Hersteller in Europa um 8,9% auf1 473 393 Einheiten.

TRENDS

Page 7: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Carl Schenckstabilisiert sichDie zum Agiv-Konzerngehörende Carl Schenck AG,Darmstadt, erwartet für dasJahr 1998 eine deutlicheErtragssteigerung. ZurBeschleunigung des Marktein-tritts in der nordamerikani-schen Automobilindustrieplant Carl Schenck die voll-ständige Übernahme derDominion Tool & Die. Co.,Roseville. Dieses Unter-nehmen ist mit rund 40 Mio.Dollar und 160 Mitarbeiternin den Sparten Befülltechnik,Fahrwerkeinstellungen undRollprüfstände tätig.

10 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Rußlands Wirtschaft: Gibt es Wege aus der Krise?

KORRESPONDENTENBERICHT

VON DR. HANS DIEBALL, NEUSS

Für militärische Turbulenzen sorgte einstdie UdSSR mit ihrem legendären Düsen-jäger MIG (benannt nach seinen Kon-strukteuren Mikojan und Gurewitsch).Heute steht dagegen die BezeichnungFIG als Hoffnungsträger für die Überwin-dung der wirtschaftlichen Turbulenzenin Rußland. FIG steht für Finanz-Industri-elle Gruppen, zu denen sich Konsortienmehrerer selbständiger Unternehmendurch die Gründung einer gemeinsamenHolding zusammengeschlossen haben.Die Mehrheit dieser FIGs hat die wirt-schaftlichen Stürme bisher weitgehendohne Schaden überstanden. Vor allemaber bieten sie sich als intime Kennerdes russischen Marktes deutschen Unter-nehmen als Kooperationspartner an.Und verläßliche Partner in der russischenFöderation braucht die deutsche Wirt-schaft heute mehr denn je, hat doch dieim Spätsommer 1998 ausgebrocheneWirtschaftskrise das Vertrauen der deut-schen Unternehmen in die weitere markt-wirtschaftliche Entwicklung Rußlandsstark erschüttert. Zur Analyse undBewertung eben dieser Wirtschaftskriserief daher die Messe Düsseldorf inZusammenarbeit mit der dortigen IHK,dem Bundesverband der DeutschenIndustrie, dem Ost-Ausschuß der Deut-schen Wirtschaft, dem Verband derDeutschen Wirtschaft in der Russischen

Föderation und der Westdeutschen Lan-desbank im Rahmen einer Konferenz am8. Dezember des vergangenen Jahresauf. „Rußlands neue Wirtschaft - Wegeaus der Krise?“ lautete das Thema derVeranstaltung in Düsseldorf. 26 führendeVertreter der russischen Wirtschaft, vonBanken, Verbänden und Politik reisten anden Rhein, unter ihnen Moskaus Bürger-meister Jurij Luschkow. „Ich wünscheIhnen, daß Sie in Rußland gute Gewinnemachen“,gab er den deutschen Konfe-renzteilnehmern zu verstehen.

Was aber läßt sich zu den Perspekti-ven ausländischer Investoren in Rußlandsagen? Nicht viel mehr, als daß sie wenigrosig sind. So ist weiterhin ungewiß, ob die gegebenen Kredite fristgerechtbedient werden; zerrüttet sind überdiesdas Steuer- und Rechtswesen des Staa-tes. Folglich gab’s auch in Düsseldorf nurwenig zu beschönigen, aber leider auchnur wenig Antworten auf die Frage, wasdenn die Ursache der Krise gewesen seiund wie der Ausweg aussehen könnte.Nicht die Reformen, sondern ihre Durch-führung wurde als Grund des gegenwär-tigen Desasters genannt. HumanitäreHilfe werde hoch geschätzt, sei faktischaber unnötig, denn nicht im Mangel liegedas Problem, sondern im Transportwe-sen und in fehlender kaufkräftiger Nach-frage. Tröstlich mag zumindest die Aus-sage klingen, daß Rußland sich von derDemokratie nicht abkehren werde.Unumkehrbar sei außerdem der Weg indie Marktwirtschaft, wurde in Düssel-dorf bedeutet, wenn auch mit staatli-chen Eingriffen. Unklar aber blieb, inwelchem Umfang.

Den deutschen Teilnehmern versi-cherte Bürgermeister Luschkow: “MitMoskau kann man es zu tun haben!”Immerhin sind dort heute mehr als 1000deutsche Unternehmen vertreten. AberMoskau ist nun einmal nicht Rußland.Auch andere Regionen des Landes wer-den an Selbständigkeit und damit anBedeutung gewinnen; dies ist ein Trend,den die deutsche Wirtschaft bei künfti-gen Kooperationsüberlegungen nichtübersehen sollte. Ein attraktiver Wirt-schaftspartner für Deutschland sei Ruß-land allemal: keineswegs ein „schwarzesLoch“, sondern Land mit Perspektiven.

Metallbaumit UmsatzplusEinen nominalen Umsatzzu-wachs von gut 2% wird derdeutsche Metallbau voraus-sichtlich im Jahr 1998 erzie-len. Das prognostiziert derBundesverband der Deut-schen Volksbanken und Raiff-eisenbanken (BVR) in einerBranchenanalyse. In diesemJahr werde sich das Wachs-tum vor allem wegen derBelebung der Bautätigkeitetwas beschleunigen. An derbereits in den beiden Vorjah-ren angespannten Ertragslageder Branche habe sich auchim Jahr 1998 nichts geändert.

Feintool-Gruppelegt kräftig zuIm Geschäftsjahr 1997/98(30. September) hat die Fein-tool-Gruppe die Erwartungenübertroffen. Das Unterneh-men mit Sitz in Lyss/Schweizverbesserte im Geschäftsjahr1997/98 den Umsatz gegen-über dem Vorjahr um 11,8%auf 247,3 Mio. SchweizerFranken und den Reingewinnum 27,3% auf 14,2 Mio.Schweizer Franken. Die Fein-tool-Gruppe, AnbietervonSystemen für die spanloseund präzise Fertigung, gehtfür das Geschäftsjahr1998/99 von einer Umsatz-steigerung in Höhe von rund10% aus.

Viel Prominenz war zur Rußland-Konfe-

renz nach Düsseldorf gereist, darunter

Moskaus Bürgermeister Jurij Luschkow

(Mitte) und Otto Wolff von Amerongen

vom Ost-Ausschuß der deutschen Wirt-

schaft.

Bild

:Mes

se D

üsse

ldo

rf

Page 8: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Fawem-Veranstaltersind zufriedenDie Fawem 1998, Fachmessefür Werkzeugmaschinen undWerkzeuge, kann mit einemguten Ergebnis aufwarten:Rund 18 500 Fachbesucherkamen nach Basel/Schweiz.Positiv war auch die Stim-mung bei den rund 200 Aus-stellern. Zum ersten Malwurde die Swisstech, Fach-messe der Zulieferindustrieund für internationale Part-nerschaften, zeitgleich durch-geführt. Die nächste Fawemfindet voraussichtlich imJahre 2002 im Gebäudekom-plex der Messe Basel statt.

Quartal 1998 den Vergleichs-zeitraum des Vorjahres um27%. „Dieses Ergebnis ist vordem Hintergrund globalerwirtschaftlicher Unsicherhei-ten besonders erfreulich“,

kommentiert Jerome Swartz,Chairman und Ceo bei Sym-bol Technologies dieGeschäftsentwicklung. Sym-bol Technologies ist einUnternehmen für mobiles

Aufwind hält anbei MeßgerätenDer positive Trend im deut-schen Markt für elektronischeMeßtechnik hielt auch imersten Halbjahr 1998 an. Mit301,3 Mio. DM wuchsen dieAuftragseingänge um knapp9% gegenüber dem Ver-gleichszeitraum in 1997, soder Fachverband Meßtechnikund Prozeßautomatisierungim Zentralverband Elektro-technik- und Elektronikindu-strie e.V. (ZVEI). In der Fach-abteilung Meßgeräte für dieelektronische Technik arbei-ten mehr als 40 Unternehmenzusammen.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 11

Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

In der Nähe vom Flughafen und am Autobahnkreuz Leinfelden-

Echterdingen hat Parker das Vertriebszentrum Stuttgart eröff-

net. Auf 1250 m2

wurden Vertrieb, Projektierung, Service und

Kundenschulung zusammengefaßt.

Symbol-ErgebnisrekordverdächtigMit 256,8 Mio. Dollar über-steigt der Umsatz von Sym-bol Technologies im dritten

Computing und Kommunikati-onssysteme mit Sitz in denUSA. Die deutsche Niederlas-sung befindet sich in Dietzen-bach bei Frankfurt/Main.

Bild

: Par

ker

Han

nifin

Page 9: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Honsberg Lambagiert weltweitIm Herbst vergangenen Jah-res konnte die HonsbergLamb Sonderwerkzeugma-schinen GmbH, Remscheid,auf ihr 200jähriges Bestehenzurückblicken. Im Jahr 1798wurde das Unternehmen vonder Familie Honsberg alsGroßhandel für Werkzeugegegründet. Die wechselvolleGeschichte von Honsbergerreichte 1995 mit der Konk-ursanmeldung ihren Höhe-punkt. Eine Teil-Übernahmedes Unternehmens durch dieLamb Technicon/WesternAtlas erfolgte noch im glei-chen Jahr. Honsberg Lambbeschäftigt 430 Mitarbeiterauf einer Produktionsflächevon 23 000 m2. Der Export-anteil beträgt bis zu 70%.

Offis erwirbtTeam OstermannDie Offis Personaldienstlei-stungen GmbH & Co. KG,Fulda, hat heute die Über-nahme des in Stuttgart ansäs-sigen Zeitarbeitsunterneh-mens Team B. OstermannGmbH & Co. bekanntgege-ben. Damit, so der Vorsit-zende der Offis Geschäftslei-tung Wigbert Biedenbach,wolle sein Unternehmen diePersonaldienstleistungen mitkaufmännischem Schwer-punkt weiter forcieren. Offisplant in den nächsten dreiJahren ein Umsatzwachstumauf 400 Mio. DM, dies sollsowohl durch den Ausbaudes Geschäftsstellennetzesals auch durch den Zukaufweiterer Unternehmengeschehen.

12 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Mapal-Werkzeugeauf Erfolgsspur Für die Mapal Präzisionswerk-zeuge Dr. Kress KG, Aalen,war das Jahr 1998 ein gutesJahr. Der Umsatz der Mapal-Gruppe erreichte mehr als240 Mio. DM (Vorjahr 1997:200 Mio. DM). Äußerst posi-tiv entwickelten sich dieGeschäfte in den USA undEuropa. Die Mapal-Gruppeverfügt heute über Vertriebs-und Produktionsunternehmenin allen wichtigen Industrie-ländern. In den Erwerb undAufbau von Maschinen- undFertigungseinrichtungen wur-den über 30 Mio. DM inve-stiert. Dr. Dieter Kress: „DieErwartungen für 1999 sindgedämpft optimistisch. Insge-samt werden 5% bis maximal10% Wachstum erwartet.“

Schieffer Lippstadtdenkt globalDas Thema Globalisierungspielt auch für die mittelstän-dischen Unternehmen einestrategische Rolle. Diese Auf-fassung bekräftigten WilfriedSchieffer-Adick und EkkehartH. Schieffer, geschäfts-führende Gesellschafter derSchieffer GmbH & Co. KG,Lippstadt. Das westfälische

Familienunternehmen produ-ziert Kautschuk- und Kunst-stoffsysteme sowie flexibleLeitungssysteme. Mit 280 Mit-arbeitern wurde 1998 einUmsatz von rund 90 Mio .DMangestrebt. Über 12 Mio. DMwurden in Israel, Italien undden USA investiert.

Agiv-Holdingverbessert ErgebnisDie Agiv AG, Frankfurt/Main,hat im Geschäftsjahr 1998wiederum eine kräftigeErgebnisverbesserungerreicht. Agiv wird 1998 vor-aussichtlich das Ergebnis auf280 Mio. DM (Vorjahr: 110Mio. DM) steigern. Mit einemerwarteten Jahresüberschußvon 200 Mio. DM wird derVorjahreswert von 90 Mio.DM mehr als verdoppelt. DieAgiv-Teilkonzerne im Kernge-schäft Maschinenbau undMeßtechnik werden das Jahr1998 teilweise mit Rekord-ergebnissen abschließen. Soerzielt die Barmag AG, Rem-scheid, mit 113 Mio. DM dasbisher beste Vorsteuerergeb-nis. In den nächsten Jahrenrechnet Agiv bei moderatemUmsatzwachstum mit steigen-den Erträgen.

Page 10: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Michael

Wiesner istneuer ProductMarketingManagerEurope bei der

Storage Computer EuropeGmbH, Kelkheim bei Frank-furt. Zu Wiesners Haupt-aufgaben in seiner neuenFunktion gehören die zentraleAbstimmung der Marketing-aktivitäten und der Ausbaustrategischer Allianzen.

Owen Turner

ist von Inger-soll-DresserPumps zumVice Presidentdes Bereiches

Customer-Service ernanntworden. Er ist zuständig fürdie Regionen Europa, Mittle-rer Osten und Afrika (EMA).Owen Turner wird für denKundendienst von Ingersoll-Dresser Pumps zuständigsein.

Dipl.-KaufmanKlaus J. Goll

ist seit 1. November1998 alsGeschäftsfüh-

rer der Case Germany GmbHfür personalwirtschaftlicheFragen für Case in Deutsch-land und Österreich zustän-dig. Die Verantwortungerstreckt sich sowohl auf denBaumaschinen- wie auch aufden Landmaschinenzweigvon Case.

Diethard

Möhr, Experteund Leiter desEMV-Referatesim Siemens-Bereich

Anlagenbau und TechnischeDienstleistungen (ATD),Erlangen, übernahm zum 1. Januar das Sekreariat destechnischen Komitees fürelektromagnetische Verträg-lichkeit (EMV) in der Interna-tionalen ElektrotechnischenKommission (IEC) in Genf/Schweiz.

Daniel Schellhoss istGeschäftsführer der ProsystSoftware GmbH. Der 1997gegründete Kölner Soft-warehersteller ist auf Middle-ware, Applikationsserver undEntwicklungsprogramme aufder Basis der Programmier-sprache Java spezialisiert.

Oliver Riese,

Sohn desFirmen-gründersRoland Riese,steht nun

gemeinsam mit seinem VaterRoland Riese in derGeschäftsführung der RieseElectronic GmbH, Horb, undZeulenroda. Riese Electronicproduziert elektronische Bau-gruppen, Sicherheits- undMeßrelais sowie Galvanik-steuerungen.

Dr.-Ing. Adolf

Gärtner,

Vorsitzenderder Geschäfts-führung derEuropipe

GmbH in Ratingen, ist seitdem 1. Januar 1999 neuerPräsident des DVS DeutscherVerband für Schweißen undverwandte Verfahren e.V.,Düsseldorf.

Bernd H. Hofmann

beendete seine Tätigkeit alsVorstandsmitglied der FAGKugelfischer Georg SchäferAG, Schweinfurt, mit Wirkungvom 31. Dezember vergange-nen Jahres.

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Michael

Mücke (Produktion undMaterialwirtschaft) und Dr.-Ing. Joachim Schmidt(Technik und Vertrieb)wurden zu Geschäftsführernder DS Technologie Werk-zeugmaschinenbau GmbH,Mönchengladbach, bestellt.Dipl.-Kaufmann Udo Deimlinghat als Sprecher derGeschäftsführung nebendem kaufmännischen Bereichauch den Service über-nommen.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 13

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

PERSONEN

Page 11: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Die Joachim Uhing KGGmbH & Co., Mielkendorf,wird in Argentinien jetztdurch die Firma PMF Proyec-tos y Mecanizados Fernan-dez, José Leon Suarez,vertreten. Das Vertriebspro-gramm erstreckt sich auf alleUhing-Produkte für die Draht-und Kabelindustrie, darunterRollringgetriebe, Wälzmuttern,Verlegungen und Führungs-systeme.

Heidenreich & Harbeck,Hamburg, hat in Makinoumfirmiert. Unter dem Dachder Holding Makino GmbH,Hamburg, werden die MakinoWerkzeugmaschinenfabrikGmbH, die Makino Formen-bautechnologie GmbH sowieMakino Italia und MakinoFrance den Markt bearbeiten.

schafter bleiben mit jeweils20% an Z & R beteiligt undwerden das Unterneh-men auch weiterhin führen.

Die Komet Präzisionswerk-zeuge Robert BreuningGmbH, Besigheim, hat zumJahreswechsel den unterseiner Marke JEL bekanntenStuttgarter Produzenten vonWerkzeugen zur Gewinde-herstellung Joh. und ErnstLinke GmbH & Co KG über-nommen.

Hermle, Gosheim, Herstellervon vertikalen Bearbeitungs-zentren und Universalfräs-maschinen, wird zum 1. Aprilein zusätzliches Vorführzen-trum im Industriepark Kassel-Lohfelden einrichten, um denKunden in der Region nochnäher zu sein. Gerade neueTechnologien wie die Hoch-geschwindigkeitsbearbeitung

Das von der TVA Technolo-gie-Vermittlungs-AgenturBerlin e.V. und der TINA Bran-denburg GmbH getrageneKompetenzzentrum eCOMMBerlin-Brandenburg ist am 7.Januar offiziell eingeweihtworden. Es hat seinen Sitz imBerliner Ludwig-Erhard-Hausund will kleine und mittlereUnternehmen bei E-Com-merce-Projekten unterstützen.

Bertrandt in Tamm ist eineBeteiligung von 60% an derZapadtka & Ritter GmbH &Co. KG, Bretzfeld bei Heil-bronn, eingegangen. Damitverfügt der Ingenieurdienst-leister über umfangreicheBlechkompetenz für die Her-stellung seriennaher Proto-typenteile. Die bisherigenGeschäftsführer und Gesell-

oder die Hart- und Trocken-bearbeitung erfordertenintensive Beratung und Vor-führung.

Die Walter AG, Tübingen,Hersteller von Hartmetall-werkzeugen und CNC-Schleif-maschinen, sichert sich diePerle der Schweizer Schleif-maschinenindustrie. Abge-schlossen wurde kürzlich einVorvertrag, der die Über-nahme der Ewag AG, Etziken,vorsieht. Ewag produziertWerkzeugschleifmaschinen.

Die Zimmermann GmbH,Denkendorf, erhielt im Rah-men der letztjährigen Euro-mold in Frankfurt/Main denEuromold Award Interna-tional für die dort präsen-tierte SchichtfräsmaschineLMC (Layer Milling Center).Mit diesem Preis werdenbeispielhafte Produkte und

14 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

STENO

Page 12: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Dienstleistungen ausgezeich-net. Die LMC eignet sich zur Herstellung selbst kompli-ziertester Geometrien beisehr günstigen Kosten.

Die 600 Group, Leeds/UK,baut ihre Position am konti-nentaleuropäischen Markt mitder Übernahme der deut-schen Parat Werkzeugmaschi-nen GmbH aus, die seit 14Jahren als Vertriebspartnervon der 600-Group-Konzern-gesellschaft T. S. Harrison &Sons tätig ist. Parallel zu denVertriebsaktivitäten baut ParatWerkzeughalter.

Die Curt Ebert GmbH & Co.KG, Dortmund, wurdeverkauft. Neuer Inhaber undGeschäftsführer ist Dipl.-Ökonom Andreas Bach. Dasfast 80 Jahre alte Unterneh-men produziert Industrie-siebe, Tore und Zaunanlagen.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 15

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Stark erweitern will Bachunter anderem die SparteTore und Zäune, die künftigauch Holzzäune herstellenund montieren soll.

Die Vollmer Werke Maschi-nenfabrik GmbH, Biberach,hat mit ihrer neuen Schleif-maschine CX 100 einen Voll-treffer gelandet. Dabei wur-den nicht nur auf technischerSeite Zeichen gesetzt beimSchleifen hartmetallbestück-ter Kreissägeblätter bis 500mm Durchmesser; auch fürdas Design der Maschinehagelte es Preise. So konnteman neben dem renom-mierten iF Design Award ‘98auch den Roten Punkt desDesignzentrums Nordrhein-Westfalen sowie eine Aus-zeichnung beim Wettbewerb„Internationaler DesignpreisBaden-Württemberg ‘98“ ein-heimsen.

FIST ’99 STRASSBURG

Die 4. Auflage der grenzüberschreitenden Zuliefer-messe FIST findet vom 22. bis 24. September 1999

erneut in Straßburg statt. Seit der Auftaktveranstaltungim Jahr 1993 hat sich die FIST durch eine stetig wach-sende Zahl ausstellender Firmen (1997: 576 Aussteller,plus 36% gegenüber 1995) und eine immer breitere Reso-nanz bei den potentiellen Auftraggebern (1997: 5000Fachbesucher) als bedeutendste Zuliefermesse in Ost-frankreich etablieren können. Auch in diesem Jahr erwar-ten die Veranstalter 600 Aussteller aus der Metallbe- und-verarbeitung, der Gummi- und Kunststoffverarbeitung,aus Elektrotechnik und Elektronik, Oberflächenbehand-lung und dem Werkzeugbau die ihr Know-how auf 6000 m2 Gesamtausstellungsfläche vorstellen werden.Durch die günstige geographische Lage des StandortesStraßburg bietet sich die FIST ‘99 besonders für deut-sche Zulieferer als optimales Sprungbrett für den Ein-stieg in den französischen Markt an. Weitere Auskünftegeben: Dominique Schwartz und Dominika Vielhauer,IHK Straßburg, Tel. (0 03 33 88)76 42 24.

Sprungbrett

Page 13: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Die Produktivität der briti-

schen Wirtschaft liegt im

Vergleich zu ihren wich-

tigen Handelspartnern

deutlich zurück. Zwar gibt

es Sparten, in denen das

Land seine Mitkonkurren-

ten übertrifft, allerdings

stellt eine neue Unter-

suchung heraus, daß die

britische Insel insgesamt

noch erhebliche Anstren-

gungen unternehmen

muß, um gleichzuziehen.

Immer deutlicher zeigt

sich, daß umfassende

Investitionen in Ausbil-

dung, Maschinen und

Anlagen zu lange aufge-

schoben wurden und nun

überfällig sind. Daß die

Produktivität der Indu-

strie im internationalen

Vergleich zu wünschen

übrig läßt, ist seit Jahren

bekannt. Trotz neolibe-

raler Wirtschaftspolitik

mit umfassender Priva-

tisierung, Deregulierung,

Flexibilisierung, vorteil-

haftem Steuersystem und

günstigem Unternehmer-

klima hat es das Land

nicht geschafft, den schon

seit gut drei Jahrzehnten

bestehenden Produktivi-

tätsrückstand auszuglei-

chen.

Vor diesem Hintergrund

gewinnt auch die Diskus-

sion um den „Standort

Britain“ eine neue Quali-

tät. Die strukturellen Vor-

teile haben zwar zu einer

Zunahme der Direktin-

vestitionen geführt, aller-

dings wurden sich die

Übersee-Investoren rasch

der „Negativseiten“ des

Standortes, zu denen

neben dem Produktivitäts-

defizit auch eine schlechte

Verkehrsinfrastruktur

gehört, bewußt. Umge-

kehrt erlaubte es der nied-

rige Pfundkurs den briti-

schen Unternehmern bis

1995, im Ausland erheb-

liche Marktanteile zu

gewinnen. Sie haben in der

Vergangenheit fast durch-

weg über günstige Preise

angeboten und weniger

versucht, durch hohe Pro-

dukt- und Servicequalität

sowie attraktives Design

hohe Umsätze und breite

Marktanteile zu erzielen.

Wie schwierig die Lage bei

einer gegenläufigen Wäh-

rungsentwicklung wird,

zeigte sich während der

Jahre 1996 und 1997.

Die oft angemahnte feh-

lende „Investitionskultur“

in Maschinen, Menschen

und F&E wirft nun Schat-

ten. Investitionen in Hoch-

technologie, in Fach- und

Managementausbildung

sind aufgrund der glo-

balen Herausforderungen

überfällig.

Dieser Sachverhalt

dürfte die Exportchancen

auch für deutsche Her-

steller noch auf Jahre hin-

aus günstig beeinflussen.

Denn immer mehr werden

britische Unternehmen

gezwungen sein, in mehr

Qualität und damit in

neue Prüf- und Testgeräte

investieren. MM

16 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Maschinenmarkt

Handwerkzeugimporte der Türkei wachsen

Britische Wirtschaft hat Produktivitätsrückstand

AUSSENHANDEL

aktuell

Die Korrespondenten der Bundesstelle fürAußenhandelsinformation(BfAI) berichten aktuell,kontinuierlich und zuver-lässig über das weltweiteGeschehen in etwa 50ausgewählten Branchen.Die Volltexte der Berichte,die auf dieser Seite ab-gedruckt sind, sind lau-fend der BfAI-Datenbank „Länder + Märkte“ zu entnehmen. Die täglichergänzten Informationenlassen sich über Internet(http://www.bfai.com)oder als „BfAI-Unter-nehmerbriefe“ in Formaktueller Datenbankaus-drucke abrufen. Das gesamte Informationsan-gebot der BfAI ist in dermonatlich neu erscheinenden „CD-ROM zurAußenwirtschaft“ abge-speichert, die im Abonne-ment bezogen werdenkann. Weitere Auskünfte über die BfAI-Infoline: Tel. (02 21) 20 57-235.

BfAI-Info-Service

Die türkischen Einfuhren

von Handwerkzeugen sind

nach ersten Schätzungen

auch 1998 erneut gestie-

gen. Damit setzt sich ein

seit 1991 zu beobachten-

der Aufwärtstrend fort, der

selbst durch die ökonomi-

sche Krise des Jahres

1994 nicht unterbrochen

wurde.

Impulse für den Werk-

zeugimport vermittelt

unter anderem die Diversi-

fizierung des Vertriebs. So

hat sich seit Mitte der 90er

Jahre eine Reihe auslän-

discher Baumärkte in der

Türkei niedergelassen, die

weitere Filialen planen.

Auch türkische Firmen

bedienen sich zunehmend

dieser Handelsform. Da

sich die neuen Märkte

primär an Hobbyhand-

werker richten, machen

sie dem traditionellen

Werkzeug-Bazar in Kara-

köy (Istanbul) noch keine

Konkurrenz. Allerdings ist

das Angebot der Bau-

märkte in einigen Produkt-

bereichen größer, da es

durch Direktimporte

ergänzt wird. Als Markt-

führer im türkischen Do-

it-Yourself-Geschäft gilt

Bauhaus.

Jüngste Zahlen des sta-

tistischen Amtes der Tür-

kei (DIE) melden für die

ersten fünf Monate 1998

einen Importzuwachs bei

Handwerkzeugen um elf

Prozent auf 83 Millionen

Dollar. Im Gesamtjahr

1997 waren Handwerk-

zeuge für 190 Millionen

Dollar eingeführt worden.

Zu den Einfuhren trugen

1998 Elektrowerkzeuge

mit 18 Millionen Dollar bei,

Erd-, Gesteins- und Tief-

bohrgeräte, Gewinde-

schneider und -bohrer

ebenfalls mit 18 Millionen

Dollar sowie landwirt-

schaftliche Werkzeuge mit

zwei Millionen Dollar. Der

Import von Sägen belief

sich auf fünf Millionen

Dollar, von Feilen, Holzras-

peln, Kombi- und Kneif-

zangen auf drei Millionen

Dollar, Schrauben- und

Spannschlüssel auf zwei

Millionen Dollar. Impor-

tiert wurden außerdem

Hämmer, Vorschlaghäm-

mer und Hobel im Wert von

sieben Millionen Dollar,

Werkzeugsätze für eine

Million Dollar und Indu-

striemesser für sechs Mil-

lionen Dollar.

Neue Vertriebsstrukturen

haben in der Türkei zu einem

erheblichen Anstieg der

Handwerkzeugimporte

geführt.

Page 14: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Spätestens dann,

wenn ein Produkt

keine Käufer mehr

findet, stellt sich

die Frage, warum das so

ist. Antworten auf diese

existentielle Frage geben

seit einiger Zeit „Diagno-

stiker“ von Produktklini-

ken. Dort werden solche

kränkelnden Patienten

auf Herz und Nieren

geprüft. Dieser umfassen-

den Diagnose folgt dann

eine Therapie, die sich, je

nach Befund, durchaus

zu einer Roßkur auswei-

ten kann. Dazu wird nicht

nur das eigene Produkt

bis in seine letzten Einzel-

teile zerlegt, analysiert

und bewertet, sondern

auch – wenn der finanzi-

elle Aufwand vertretbar

ist – die Wettbewerbspro-

dukte.

Die provokante Frage,

ob in solchen Produkt-

kliniken Ladenhüter zu

Marktrennern „reani-

miert“ werden, beantwor-

tet der Gründer solcher

Heilstätten für Produkte,

Professor Dr. Horst Wilde-

mann, Hochschullehrer

an der Uni München und

Geschäftsführer der TCW

Transfer-Centrum GmbH,

München, gelassen: „Vor

der Beantwortung dieser

Frage ist grundsätzlich zu

klären, aus welchem

Grund sich ein Produkt

am Markt nicht absetzen

läßt.“ Liegt die Ursache in

der Veränderung von

Kundenanforderungen an

dieses Produkt, so können

in der Produktklinik

diese Probleme sichtbar

gemacht werden, weil die

Analyse und Bewertung

der Produktleistung und

-kosten aus Kundensicht

erfolgt. „Sind die Abwei-

Benchmarking und, und,

und. Die damit erreichten

Ergebnisse sind aller-

dings häufig mager.

„Unsere bisherigen Wert-

analyseprojekte führten

zu unbefriedigenden

Ergebnissen, meist wurde

nur eine Kostensenkung

von zehn Prozent erreicht

– und die auch nur, weil

auf nicht unbedingt

notwendige Funktionen

verzichtet wurde“, so Dr.

Walter-G. Wrobel,

Geschäftsbereichsleiter

Ophthalmologie der Carl

Zeiss Jena GmbH, Jena,

über die mäßigen Ergeb-

nisse mit herkömmlichen

Methoden. Er kennt auch

die Ursachen: „Unsere

bisherigen Projekte konn-

ten keinen Erfolg haben,

weil sich die beteiligten

Entwicklungsingenieure

und Konstrukteure im

Grunde immer in den

eingefahren Denkbahnen

bewegten.“ Gerade in

solchen Fällen helfe die

Produktklinik weiter, weil

man sich ganz bewußt

auch mit dem Wettbewerb

auseinandersetzen

müsse. Die positiven Fol-

gen nennt Wrobel:

„Betriebsblinde werden

wieder sehend und, auch

das ist wichtig, Ver-

gleichsmaßstäbe werden

gesetzt.“

Was genau unter-

scheidet nun die Produkt-

klinik von anderen

Methoden? Im Gegensatz

zur üblichen Vorgehens-

weise, nämlich einzelne

Methoden mit einem

jeweils individuell defi-

nierten Ziel anzuwenden,

werden in einer Produkt-

klinik mehrere Methoden

in einem übergreifenden

Modell integriert. Input-

und Outputdaten werden

dabei aufeinander auf-

bauend verknüpft. Auf

diese Weise entsteht ein

umfassender Wissens-

pool für Produkt- und

Prozeßmerkmale eigener

und fremder Leistung.

Dieses Wissen erarbeitet

ein funktions- und hier-

archieübergreifendes

Team der Produktklinik,

ergänzt von Details über

die Leistungen der Mitbe-

werber. „Die Produktkli-

nik ist dabei der Lernort

des Unternehmens, an

dem sowohl Teammit-

gliedern als auch anderen

Mitarbeitern Lernmög-

lichkeiten geboten

werden“, begeistert sich

Wildemann.

Für einen so umfas-

senden Relaunch eignen

sich alle Produkte, sowohl

Gebrauchsgüter als

auch Investitionsgüter,

vor allem jene, die

schon seit längerer

Zeit unverändert auf

dem Markt sind.

„Allerdings kann der

Ansatzpunkt für

Kostensenkungen

unterschiedlich

sein“, differenziert

Dipl.-Wirtsch.-Ing.

Michael Stewens,

geschäftsführender

chungen nur geringfügig

oder mit wenig Aufwand

zu beheben, so kann aus

einem Ladenhüter, ent-

sprechende Anpassung

vorausgesetzt, durchaus

ein Marktrenner werden“,

wird Wildemann nun

konkreter. Bei großem

Aufwand rechnet sich

seiner Auffassung nach

eher die Entwicklung

eines Nachfolgeproduk-

tes. In diesem Fall kön-

nen dann die erarbeiteten

Bestlösungen der Mitbe-

werber direkt in diesen

Entwicklungsprozeß ein-

fließen. „Das führt zu

einer erheblichen Redu-

zierung der Entwicklungs-

zeit“, weiß Wildemann.

Betriebsblindewerden sehend

Nun gibt es ja zur

Schwachstellenanalyse,

Ursachenforschung und

Optimierung in Sachen

Produktverbesserung

eine Vielzahl von mehr

oder weniger geeigneten

Methoden wie Wertana-

lyse, Quality Function

Deployment, Target

Costing, Fehler-Möglich-

keits-Einfluß-Analyse,

HINTERGRUND

ProduktklinikIntensivstation macht aus Ladenhüterwieder wettbewerbsfähiges Produkt

BERNHARD KUTTKAT

Produktklinikgründer

Professor Dr. Horst

Wildemann,

Hochschullehrer

an der Uni Mün-

chen, über die

Erfolgschancen:

„Entsprechende

Anpassung

vorausgesetzt,

kann aus einem

Ladenhüter

durchaus ein

Marktrenner

werden.“

Bild: TCW

18 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Page 15: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Gesellschafter der Con

Moto Markt & Innovation

Unternehmensberatung

GmbH, München. Er

konkretisiert: „ Bei einfa-

chen Produkten, die in

der Regel in Großserien

hergestellt werden, ist der

Schwerpunkt häufig das

Optimieren von Verbin-

dungs- und Montagetech-

niken sowie die Auswahl

des kostengünstigsten

Funktionserfüllungs-

prinzips; bei komplexen

Investitionsgütern

können Kostensenkun-

gen hauptsächlich durch

Standardisierung und

Optimierung der Ferti-

gungstiefe erzielt werden.“

„Eine Produktklinik

besteht zwar aus Vorge-

hensweisen, die für sich

genommen nicht unbe-

dingt neu sind, aber in

der Kombination und der

Systematik der Umset-

zung durchaus eine neue

Qualität schaffen“, weiß

Wrobel aufgrund eigener

Projekte. Im Frühjahr

1996 startete Carl Zeiss

Jena erstmals eine Pro-

duktklinik für Okulare.

„Das Ergebnis war so

positiv“, freut er sich,

„daß wir beschlossen, die

Produktklinik zur festste-

henden Einrichtung zu

machen.“

Nicht alle Projekteenden erfolgreich

So erfolgreich enden

allerdings nicht alle

Projekte. Vor allem dann,

wenn Unternehmen ohne

externe kompetente

Moderatoren erstmals

eine Produktklinik ein-

richten, bleiben Fehler

nicht aus, wie Con-Moto-

Chef Stewens zu berich-

ten weiß: „Anstatt Funk-

tionen zu betrachten und

deren Erfüllungsprinzi-

pien zu optimieren,

werden lediglich einzelne

Bauteile und Komponen-

ten verbessert, der Wett-

bewerbsvergleich ist

unsystematisch und sub-

jektiv, und die Umsetzung

geschieht halbherzig.“

Stewens, selbst Berater in

Sachen Produktklinik,

bricht eine Lanze für

seinesgleichen: „Solche

Fehler sind vermeidbar,

wenn ein externer

kompetenter Experte, der

umfangreiche Erfahrung

mit der Methodik, aber

auch mit Gestaltungs-

prinzipien und Kosten-

rechnung hat, die Leitung

übernimmt.“

Von größter Bedeutung

für den Erfolg ist auch die

Zusammensetzung des

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 19

Maschinenmarkt

HINTERGRUND

„Es ist kontraproduktiv“,

warnt Dr. Walter-G. Wrobel,

Carl-Zeiss-Jena-Manager, „in

die Produktklinik Mitarbeiter

einzubeziehen, die seit vielen

Jahren mit dem untersuchten

Produkt befaßt sind, weil sie

gar nicht anders können, als

in eine Rechtfertigungshal-

tung zu verfallen.“

Bild

: Car

l Zei

ss J

ena

Page 16: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Teams. Neben der allge-

meingültigen Forderung,

daß die Mitglieder gut

zueinander passen müs-

sen, ist bei einer Produkt-

klinik vor allem das

Verhältnis zum „Patien-

ten“ wichtig. „Es ist

kontraproduktiv“, warnt

Wrobel, „hier Mitarbeiter

einzubeziehen, die seit

vielen Jahren mit dem

untersuchten Produkt

befaßt sind, weil sie gar

nicht anders können, als

in eine Rechtfertigungs-

haltung zu verfallen.“

Schwierig ist auch, den

richtigen Mix aus Erfah-

rung, Aufgeschlossenheit

und Querdenken bei der

Zusammenstellung des

Teams zu finden. Außer-

dem müssen alle bereit

sein, alles, aber auch

wirklich alles in Frage zu

stellen. Über den Erfolg

solcher Projekte befragt,

differenziert er: „Bei

einem sechs Jahre alten

Produkt konnten wir die

Herstellkosten um rund

30 Prozent senken und

bei einem zehn Jahre

alten Produkt gar 60

Prozent.“

Bleibt die Frage nach

dem Aufwand, der letzt-

lich gegengerechnet

werden muß. „Bei Produk-

ten mit mittlerer Komple-

xität beträgt der externe

Aufwand für die Durch-

führung etwa 30 bis 50

Manntage, der interne

Aufwand ist ungefähr

doppelt so groß“, kalku-

liert Stewens. Die Höhe

der erforderlichen Investi-

tionen hängt ab von den

gefundenen Lösungen.

Seiner Auffassung nach

nutzen zu wenige Unter-

nehmen die Möglichkeit,

ihre Herstellkosten in

so kurzer Zeit so deutlich

zu senken.

Ursächlich für diese

Zurückhaltung, so darf

vermutet werden, ist der

Aufwand. „Vom ersten

Eindruck her scheinen

mit der Produktklinik

großer Analyseaufwand

und hohe Beschaffungko-

sten für die Wettbewerbs-

produkte verbunden zu

sein“, gibt Wildemann zu.

Tatsache ist, daß bei den

von ihm ausgewerteten

Projekten durchschnittli-

che Kostensenkungen

von 25 Prozent, Lei-

stungsverbesserungen

bis zu 22 Prozent und

Reduzierungen der Pro-

duktkomplexität bis zu

18 Prozent erzielt wurden.

Darin nicht enthalten

sind indirekte Wirkungen

wie Umsatzsteigerung

und Senkung des Ent-

wicklungsaufwandes.

Produktkostendeutlich gesenkt

Als Beleg für ein positi-

ves Aufwand-Nutzen-Ver-

hältnis nennt der Münch-

ner Professor das Beispiel

eines Automobilzuliefer-

ers. Dort wurden für die

Produktklinik 30 Wettbe-

werbsprodukte mit durch-

schnittlichen Kosten von

6500 Mark beschafft und

analysiert. Der Zulieferer

konnte seine Produkt-

kosten um 17 Prozent

reduzieren. Wildemanns

Fazit: „Bei einer jährli-

chen Stückzahl von über

5000 Stück lag die Amor-

tisation der Produktklinik

damit weit unter einem

Jahr.“ MM

20 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Maschinenmarkt

HINTERGRUND

„Bei einem Produkt mittlerer

Komplexität beträgt der Auf-

wand für externe Projektbe-

gleitung etwa 30 bis 50 Mann-

tage, der interne Aufwand ist

ungefähr doppelt so groß“,

kalkuliert Con-Moto-Chef

Michael Stewens.

Bild

: Co

n M

oto

Mar

kt &

Inno

vatio

n

Page 17: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

kann, und füreinen Schweiß-kopf, der sichan Roboteranflanschenoder in auto-matisierte Ferti-gungslinien ein-binden läßt.

Die Schweißmaschine RSM100 Portable besteht ausAntrieb, Steuerung und Pneu-matik zur Aufbringung derReib- und Stauchkräfte undwiegt – je nach Ausführung –zwischen 10 und 15 kg. Dieabsolute Priorität lag in die-sem Fall bei der Reduzierungdes Gewichts, denn die trag-bare Maschine soll auchunter schwierigen Umstän-den noch gut zu handhabensein.

Der Schweißkopf RSM 200Professional wurde sehrschmal und lang ausgeführt,um Zugänglichkeit auch beischwierigen Geometrien zugewährleisen. Das Gewicht –25 kg – gehörte hier nicht zuden maß-gebli-chen

Kriterien. Für die Serienferti-gung mit hohen Stückzahlenund hohen Anforderungenan die Genauigkeit sind dieSpindeln mit hoher Lebens-dauer und die präzise undsteife Führung des Schweiß-kopfs weitaus wichtiger.

Durch die beiden Entwick-lungen läßt sich das Reib-schweißen laut Harms &Wende nun auch in Fällenanwenden, die bisher ande-ren Verfahren vorbehaltenwaren. Als Beispiel nenntdas Unternehmen dasSchweißen von Stahlbolzenauf Aluminiumblech, das inder Automobilindustrie prak-tiziert wird.

Der Hauptanwendungs-bereich liegt bei Kleinteilen,Bolzen und bolzenähnlichenTeilen mit Durchmessern zwi-schen 4 und 15 mm. DieMaschinen arbeiten im Dreh-zahlbereich von 24 000 min-1.

Die Reib- und Stauchkräfteliegen zwischen 1 und 5 kN.

Freien und Hansestadt Ham-burg ausgezeichnet. Gewür-digt wurde das Unternehmenfür eine tragbare Reib-schweißmaschine, die sehrflexibel verwendet werden

Das ForschungszentrumJülich hat das Löten vonOxidkeramik und Metallwesentlich vereinfacht. Andie Stelle des aufwendigenMetallisierungsprozesses derKeramik, der einen separatenOfengang vor dem eigentli-chen Löten erfordert, tritt dieBeschichtung der Keramik mitreaktivem Metall unter Raum-temperatur. Der Lötvorgangim Anschluß daran findet miteinem Hochtemperaturlot imVakuum statt. Dabei löst sichdas reaktive Metall im Lotund gewährleistet den Anga-ben des Forschungszentrums

CNC-Bearbeitungszen-trum, das auf schnellwechselnde Anforderun-gen in der Fertigung zuge-schnitten ist. Zur „absolu-ten Stärke“ des Maschi-nenkonzepts erklärt Kette-rer das offene Layout, das

vom Kunden an die jewei-lige Problemlösung ange-

paßt werden könne. Das Bearbeitungszentrum

basiert auf einem rechnerischoptimierten, spannungsfreigeglühten und geschweißtenGestell und läßt sich mit biszu sieben 3-Achs-CNC-Ver-fahreinheiten und integrierten6fach-High-Speed-CNC-Werk-zeugrevolvern ausstatten. EinCNC-Schaltteller mit vier CNC-Planeten dient zur Aufnahmeder Werkstücke.

Die Werkzeugrevolver mitKeramiklagerung und Spin-deln in Cartridgebauweiseerreichen mit 12 000 oder 18 000 min-1 ein Dauerdreh-moment von 63 Nm undmachen Span-zu-Span-Zeitenunter 1,4 s möglich. Als Lei-stungsdaten der Verfahrein-heiten werden Eilgänge bis60 m/min in allen drei Ach-sen – in Spindelrichtung 120m/min – und Vorschubkräftebis 16 000 N angegeben.

Das 1956 gegründeteUnternehmen hat seit der Ein-führung des neuen Maschi-nenkonzepts vor zwei Jahrendie Anzahl der Mitarbeitervon 40 auf 70 erhöht und dieAusbildung wieder aufge-nommen. Nach der Inbetrieb-nahme eines PPS-Systemswird die Zertifizierung nachDIN ISO angestrebt.

Die Ketterer MaschinenbauGmbH in Bad Dürrheim hatden Dr. Rudolf-Eberle-Preis1998 erhalten – mit diesemPreis fördert Baden-Württem-berg innovative Technologienin der mittelständischen Wirt-schaft des Landes.

Ausschlaggebend für dieAuszeichnung war das vonKetterer entwickelte Flex-Cen-ter-Maschinenkonzept: ein

22 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Maschinenmarkt

INNOVATION

Für die Weiterentwicklungdes Reibschweißens wurdedie Harms & Wende Schweiß-technik GmbH & Co. KG inHamburg mit dem Innova-tionspreis ‘98 des Senats der

Offenes Maschinenlayout

Das Layout des Bearbeitungs-

zentrums kann an sehr unter-

schiedliche Anforderungen

angepaßt werden.

Bilder: Ketterer

3-Achs-Verfahreinheiten und

6fach-Werkzeugrevolver

machen auch bei schwierigen

Geometrien Komplettbear-

beitung möglich.

Mehr Mobilität erreicht

Die mobile

Reibschweiß-

maschine

wiegt nur

15 kg.

Der

Schweiß-

kopf läßt

sich an Robo-

ter anflanschen.

Ofengang eingespart

zufolge eine ausgezeichneteBenetzung der Keramik ander Bindefläche.

Durch die verfahrenstech-nische Vereinfachung imVorfeld des Lötens seien dieKosten für die Vorbereitungauf unter 1% der Keramik-kosten gesunken, heißt es;beim Löten mit vorgeschalte-tem Ofengang liegen sie beirund 30%. Die Qualität derVerbindung bleibe unverän-dert, heißt es.

Das Verfahren soll sichproblemlos automatisierenund in die Serienfertigungintegrieren lassen.

Bilder: Harms & Wende

Page 18: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Das oft benutzte

Schlagwort Outsour-

cing verheißt vielen

produzierenden Unternehmen die

gleichzeitige Lösung von mehreren

Problemen. Das wird in den meisten

Fällen zutreffend sein. Bei der

Umsetzung einer Outsourcing-Stra-

tegie in die Praxis sind jedoch einige

Handelsbetrieben zu Dienstlei-

stungspartnern gewandelt. Sie

offerieren heute eine Just-in-time-

gesteuerte Lieferung der verschie-

densten Werkstoffe und Abmessun-

gen ab dem eigenen, auf die Bedürf-

nisse der Kunden abgestimmten

Lager. Tonnagen sind nur noch

in Einzelfällen ausschlaggebende

Parameter der Geschäftstätigkeit;

bei den täglichen Kundenbeliefe-

rungen geht es um Halbzeuge wie

Einzelstäbe, einzelne Abschnitte

von Stäben sowie Zuschnitte in

angepaßter Stückzahl für eine auf-

tragsgesteuerte Fertigung.

Moderne Sägetechnik sichert umfassenden Service

Um diesen Anforderungen genü-

gen zu können, haben die ehe-

maligen Stahlhandelsbetriebe in

den vergangenen Jahren nicht nur

ihre Lieferprogramme entspre-

chend ausgerichtet, sondern auch

mit großem Aufwand in moderne

Lager- und Sägetechnik investiert.

Die Beschaffung zusätzlicher Lager-

flächen mit zeitgemäßer techni-

wesentliche Aspekte zu berücksich-

tigen. Außer den Kosteneinspa-

rungen gilt es zum Beispiel, in jedem

Fall die Lieferfähigkeit sicherzu-

stellen. Demnach kommt der Bela-

stungsfähigkeit der gewählten Ser-

vicepartner sowie deren Einrich-

tungen zur Sicherstellung der

angebotenen Lieferkapazitäten und

Dienstleistungen existentielle

Bedeutung zu. Umgekehrt müssen

auch die Outsourcing-Partner

sicher sein können, daß die Kunden

ebenfalls konsequent eine langfri-

stige Zusammenarbeit anstreben.

Nicht erst seit heute wird in der

Industrie nach der Devise „Man

muß nicht alles selbst machen“

gehandelt, also Outsourcing prak-

tiziert. Doch die Chancen, die sich

aus dem Outsourcing bestimmter

Organisationsbereiche oder ganzer

Betriebsteile für die Unternehmen

und darüber hinaus für die neuen

Lieferanten ergeben, werden in ihrer

ganzen Tragweite erst seit einiger

Zeit erkannt.

Aus diesen Beweggründen haben

sich viele Stahlhändler von reinen

24 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Maschinenmarkt

Effiziente Sägemaschinen als Basisfür die auftragsgesteuerte StahllieferungMit Outsourcing angestrebte

Ziele sind nicht allein mit

Kosteneinsparung erreichbar.

Auch die Lieferfähigkeit muß

sichergestellt werden. Im zuneh-

mend Auftragssteuerung prak-

tizierenden Stahlhandel ist die

Effizienz von Sägemaschinen ein

entscheidendes Kriterium für

den Erfolg einer Übernahme

von spanenden Arbeitsgängen

in das Serviceprogramm.

EDGAR GRUNDLER

Edgar Grundler ist Fachjournalist in Allens-

bach. Weitere Informationen: Armin Stolzer,

77855 Achern-Gamshurst, Tel. (0 78 41)

61-1 80, Fax (0 78 41) 61-3 88.

Kreissägeautomat und Programmagazin zur selbsttätigen Materialzuführung als Teil eines durchgängigen Bereitstellungskonzeptes

für Stahlhalbzeuge.

Bild

: Ver

fass

er

Page 19: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

scher Ausstattung ist deshalb häu-

fig erforderlich, weil es mit dem ver-

änderten Geschäft statt der Bewäl-

tigung von Tonnagen viele kleinere

Kommissionen abzuwickeln gilt.

Um über die damit erforderlichen

Kapazitäten für die Anarbeitung

verfügen zu können, sind moderne,

flexibel nutzbare Sägemaschinen

ein unverzichtbarer Bestandteil des

Betriebsmittelbestandes.

Sägezentrum und Lagerwurden übernommen

Als Beispiel kann ein großer

nordrhein-westfälischer Edelstahl-

Servicebetrieb angeführt werden,

der bundesweit über 13 Nieder-

lassungen und Verkaufsstellen ver-

fügt. Dieser hatte unter anderem

von einem bayerischen Werkzeug-

hersteller den Auftrag erhalten, die

im Vorfeld der Produktion befind-

lichen Aktivitäten wie Lagerung,

Disposition, komplette Anarbeitung

und Just-in-time-Belieferung von

Stahl zu übernehmen. Im Rahmen

eines ganzheitlichen Konzepts für

die zukunftsorientierte Material-

bewirtschaftung gehörte zu den

Bedingungen des Service- und

Liefervertrags, das bereits vor-

handene Sägezentrum samt Lager

inklusive des aktuellen Lagerbe-

stands vom Werkzeughersteller zu

übernehmen.

In der Folgezeit wurde das Säge-

zentrum (Bild 1) in das Zentrallager

des Handelsunternehmens umge-

setzt und wegen des sehr guten

Geschäftsgangs sowie der geplan-

ten Ausweitung der Serviceaktivi-

täten mit zusätzlichen Sägemaschi-

nen ergänzt. Damit entwickelte sich

dieses Zentrallager einerseits zum

leistungsfähigen Lieferpool für die

eigenen Niederlassungen, die wie-

derum ihre im Umfeld gelegenen

Abnehmer just-in-time-orientiert

beliefern können. Andererseits

bearbeitet das Zentrallager alle

Direktaufträge an die Abnehmer

und greift im Notfall auch auf die

Bestände in den regionalen Lagern

zurück.

Zur Anarbeitung von ungefähr

8000 Einzelaufträgen im Monat –

für ein Zentrallager wie das des

beschriebenen Edelstahlunterneh-

mens charakteristisch – sind außer

dem bereits erwähnten Säge-

zentrum eine ganze Reihe von Hoch-

leistungs-Horizontalbandsägema-

schinen mit unterschiedlichen

Durchmesserbereichen installier-

bar (Bilder 2 und 3). Des weiteren

sollten für die wirtschaftliche Anar-

beitung von Platten und Blöcken

mehrere Blockbandsägen verschie-

dener Größe zur Verfügung stehen

(Bild 4).

Das Beladen der Sägemaschinen

kann entweder mit Staplern, Hal-

lenkranen oder integrierten Stan-

gen-Lademagazinen geschehen, so

daß sich die unproduktiven Rüst-

und Nebenzeiten auf ein Minimum

reduzieren. Das Sägezentrum kann

direkt aus dem angeschlossenen

Lager versorgt werden. Damit ist die

vollautomatische Fertigung von

reproduzierbar genauen Zuschnit-

ten im Einschicht- und im Mehr-

schichtbetrieb gewährleistet.

Mit den Dienstleistungen für die

direkt zu beliefernden Endabneh-

mer, im Beispiel den Werkzeug-

hersteller, sowie den Lieferungen an

die Regionallager, von denen im

erwähnten Unternehmen täglich

sieben angefahren werden, sum-

mieren sich beispielsweise 8000

Einzelaufträge zu rund 220 000

Sägeschnitten im Monat. Berück-

sichtigt man die durchschnittliche

Losgröße von 1 bis 300, die den

Hauptanteil der täglichen Auftrags-

volumina ausmacht, verlassen

unter Umständen am Tag rund 840

Positionen das Haus. Für Spitzen-

zeiten sind jedoch häufig Umschlag-

kapazitäten bis 1100 Positionen

und natürlich die entsprechenden

Sägekapazitäten bereitzuhalten.

Erstbearbeitung der Teilemöglichst in der Zentrale

Insgesamt kann der Lagervorrat

an Edelstahl gut 7000 t betragen,

der sich wiederum in 16 000 ver-

schiedene Artikel unterteilen läßt,

nämlich in Edelstahlbleche von 1,0

bis 1003 mm Dicke, Flach- oder

auch Vierkantmaterial der Abmes-

sung 2 mm 3 10 mm bis 2000 mm

3 400 mm 3 4000 mm sowie Rund-

material. Allein für den Durchmes-

serbereich unter 140 mm müssen

im vorliegenden Fall nach Hoch-

rechnungen im Jahr Kapazitäten

für etwa 500 000 individuelle Säge-

schnitte flexibel verfügbar und

praktisch vorhanden sein.

Die Hochleistungs-Horizontal-

bandsägen, die Blockbandsägen

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 25

SPANENDE FERTIGUNG

Bild 1:

Sägezentrum, in

dessen Lager-

block ein Produk-

tions-Kreissäge-

automat für

Durchmesser-

werte bis 140 mm

integriert wurde.

Bild 2:

Horizontal-

Bandsägeautomat

mit durchfahren-

dem Tisch; der

maximal trennbare

Durchmesser

beträgt 1260 mm.

Page 20: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

zitäten für Aufgaben am Ort vor-

handen. Diese Konzentration ent-

lastet die Regionallager von sonst

zusätzlich erforderlichen Investitio-

nen, die in den seltensten Fällen

voll ausgelastet werden könnten.

Darüber hinaus wird auch wenig

Personal benötigt, was für die

Kostenstruktur eines Regional-

lagers von entscheidendem Vorteil

sein kann.

Hoher Automatisierungsgradim Lager und beim Sägen

Wesentliche Voraussetzung für

die termingenaue und vor allem

„rückstandsfreie“ Belieferung von

Endabnehmern sowie der Lager

und damit wiederum deren End-

abnehmer sind zuverlässige, täglich

voll nutzbare Sägemaschinen. Ob

nun der Auftrag von einem End-

kunden oder von einem Regional-

lager kommt – sobald es um die

Lieferung von Einzelwerkstücken

oder Serienteilen mit Anarbeitung

geht, ist eine interne Auftragsab-

wicklung wie folgt anzuraten: Auf-

trag einlasten, Kommission bereit-

stellen, Zuschnitte absägen, Kom-

mission versandfertig machen,

Auslieferung.

Die Arbeitsvorgänge Kommis-

sionieren und Sägen sind demnach

besonders wichtig, weil sie außer

der grundsätzlich vorausgesetzten

Lagerhaltung des Werkstoffes und

außer den reinen logistischen

Dienstleistungen quasi als einzige

direkt wertschöpfenden Charakter

haben. Für den Serviceleister ist

deshalb die rationelle Gestaltung

aller relevanten Abläufe notwendig,

und das ist nur mit einem hohen

Automatisierungsgrad im Lager

und beim Sägen zu realisieren. MM

und das Sägezentrum arbeiten im

Normalfall im Zweischichtbetrieb

und am Samstag einschichtig. Par-

allel dazu sollte das Kommissionie-

ren dreischichtig erfolgen, weil oft-

mals rund 50% der Lieferungen als

„Schnelläufer“ und ganze Stäbe an

die regionalen Lager gehen müssen,

die restlichen 50% der Aufträge

meist jedoch die Just-in-time-Belie-

ferung angearbeiteter Materialien

an die Endabnehmer betrifft.

Die massiven Investitionen in

Sägekapazitäten eines Zentral-

lagers sollten sinnvollerweise das

Resultat eines durchgängigen Kon-

zepts sein, nach dem die Anarbei-

tung, wann immer machbar, in der

Zentrale zu realisieren ist. In regio-

nalen Lagern sind dann nach die-

sem Konzept „nur“ die Sägekapa-

26 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Maschinenmarkt

SPANENDE FERTIGUNG

Bild 4: Blockbandsäge zum wirtschaft-

lichen Zuschneiden von Platten und

Blöcken zu Stäben und konturnahen

Formschnitten.

Bild 3:

Horizontal-Band-

sägeautomat beim

Beschicken mit

plattenförmigem

Halbzeug, aus dem

Stäbe gefertigt

werden.

Bild

er: V

erfa

sser

Page 21: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Sowohl die Automo-

bilindustrie als auch

deren Zulieferunter-

nehmen verlangen zunehmend

Fertigungseinrichtungen, die einer-

seits platzsparend und leistungs-

fähig konzipiert sind, andererseits

aber auch aufwandsarm beschafft,

tiert. Er legt je Maschine ein Rohteil

in die erste Werkstückaufnahme

ein, die sich außerhalb der

Maschine befindet, und entnimmt

ein Fertigteil der zweiten Aufnahme.

Alle weiteren Teilprozesse laufen

automatisch ab. Der Bediener legt

dann das Teil zur zweiten Aufspan-

nung in die Aufnahme der Ladeein-

richtung der zweiten Maschine ein.

Auf Wendeeinrichtungen kann ver-

zichtet werden. In einer Reihe auf-

gestellt, kann ein einzelner Bediener

mehrere Maschinen beladen und

entladen.

Ein anderes Merkmal der Verti-

kal-Drehmaschine ist ihr ausge-

prägt modularer Aufbau. So ist

anstelle des in Standardausfüh-

rung vorhandenen schnellschalten-

den 12fach-Scheibenrevolvers mit

AC-Servomotor und Werkzeughal-

teraufnahme VDI 40 nach DIN

69880 als Option ein baugleicher

Revolver mit angetriebenen Werk-

zeugen verfügbar, so daß außer der

Drehbearbeitung das Bohren, Frä-

sen und Gewindeschneiden axial

und radial möglich ist.

Monoblockständer trägt Spindel und Revolver

Das Oberteil der Maschine ist in

Monoblock-Bauweise ausgeführt.

Werkstückspindelstock und Revol-

ver sind an diesem Monoblock-

ständer im Winkel von 90° zuein-

ander angeordnet. Statt des Schei-

benrevolvers sind auf dem X-Vor-

schubschlitten auch andere Bear-

beitungseinheiten für das Bohren,

Fräsen, Härten oder Schleifen

installierbar. Somit lassen sich

Fertigungslinien aus erschwing-

lichen Einzelmaschinen zusam-

menstellen. Einfach realisierbare

Versionen sind Grundmaschine mit

manueller Beladung, Grundma-

schine mit Lademagazin, zwei

Grundmaschinen mit manueller

Beladung oder zwei Grund-

maschinen mit Lademagazin und

Wendestation.

Die Vertikal-Drehmaschine ist für

das Fertigen von der Kleinserie bis

zur Großserie geeignet. Zum Auf-

stellen ist kein besonderes Funda-

ment erforderlich. Alle Zusatz-

einrichtungen wie Hydraulikkom-

ponenten, Spindelkühlung und

Späneentsorgung befinden sich auf

der Rückseite der Maschine. Einzel-

maschinen können deshalb inner-

halb einer Fertigungslinie leicht

umgesetzt werden. MM

installiert und betrieben werden

können. Für diesen Anspruch und

die darauf aufbauende Verfahrens-

weise hat sich die Bezeichnung

Lean Production oder schlanke

Produktion etabliert. Die Matec

Maschinenbau GmbH, Köngen, offe-

riert seit kurzem die kompakte Ver-

tikal-Drehmaschine DS 200 Modu-

line, deren maßgebliche Charakte-

ristika auf die Belange einer effizi-

enten Lean-Strategie abgestimmt

sind (Bild).

Eine Besonderheit der Maschine,

deren Grundkonzept des Vertikal-

drehens mit hängender Motorspin-

del seit rund sieben Jahren zuneh-

mend erfolgreich praktiziert wird,

ist die Trennung der Achswege X

und Z, das heißt, die übliche Bewe-

gung der Arbeitsspindel in diesen

beiden Achsen bei ortsfestem Revol-

ver wurde zugunsten einer kompak-

ten und zudem variablen Maschi-

nenauslegung neu gestaltet. In der

Z-Achse verfährt der Werkstück-

spindelstock mit Drehstrom-Ein-

baumotor und separatem Kühl-

kreislauf. Der Werkzeugrevolver

führt die Vorschubbewegung in der

X-Achse aus.

Bediener übernimmtden Werkstücktransport

Die Spindeldrehzahl der 22-kW-

Drehmaschine (40% ED) ist von 0

bis 7000 min–1 stufenlos regelbar.

Bei 100% ED beträgt das maximale

Drehmoment 108 Nm. Als Spindel-

kopfgröße nach DIN 55026 wird A 5

angegeben, als Spindeldurchmes-

ser im vorderen Lager 90 mm. Nutz-

bar sind ein Spannfutterdurchmes-

ser bis 210 mm sowie Schlittenwege

in den Richtungen X und Z von

jeweils 300 mm. Es werden in bei-

den Achsen eine Eilganggeschwin-

digkeit von 30 m/min und eine

Vorschubkraft von 7500 N erreicht.

Die AC-Servo-Vorschubantriebe

sind mit rotatorischen Wegmeß-

systemen ausgestattet. Der Kugel-

rollspindel-Durchmesser beträgt

40 mm.

Zu bearbeitende Werkstücke

werden vom Bediener manuell von

Maschine zu Maschine transpor-

28 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Maschinenmarkt

SPANENDE FERTIGUNG

Vertikal-Drehmaschinezur schlanken ProduktionWerkzeugmaschinen für die

Herstellung von Kfz-Komponen-

ten werden nicht nur danach

bewertet, ob sie platzsparend

und leistungsfähig sind, sondern

immer häufiger auch danach,

ob sie dem Anspruch aufwands-

armer und flexibler Lean-Ferti-

gungskonzepte entsprechen.

Gemäß diesem Sachverhalt

wurde eine kompakte, modular

aufgebaute Vertikal-Dreh-

maschine konzipiert, bei der

die Achsen X und Y getrennt

angeordnet sind.

Weitere Informationen: Matec Maschinenbau

GmbH, 73257 Köngen, Tel. (0 70 24) 98 38 50,

Fax (0 70 24) 9 83 85 30.

Modularität und leichte Kombinierbar-

keit waren Maßgaben bei der Konzep-

tion dieser 22-kW-Vertikal-Drehmaschine

mit getrennten Achsen X und Z.

Bild

: Mat

ec

Page 22: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Der Schneidstoff ist

eine der ausschlagge-

benden Komponenten

für die Effizienz von Werkzeugen

zum Schleifen. Grundsätzlich sind

synthetisch hergestellte Schleifmit-

telkörnungen für ihre überlegene

Härte, Festigkeit und Wärmeleit-

fähigkeit im Vergleich zu konven-

tionellen Schleifmitteln bekannt.

Diese Eigenschaften ermöglichen

eine hohe Abtragleistung und eine

lange Werkzeugstandzeit. Eines

kann allerdings die Leistungsfä-

higkeit von Diamant und kubi-

schem Bornitrid (CBN) reduzieren:

eine schwache Bindung zwischen

Schleifkörnern und Schleifscheibe.

Hohe Kornhaltekräfte der Bin-

dung gewährleisten, daß Schleif-

körner, die durch die Belastungen

im Schleifprozeß abnutzen oder

absplittern, dennoch längere Zeit im

Bindungsverbund verbleiben und

so die Standzeit des Werkzeuges ver-

längern. Im Idealfall fallen die hoch-

harten Schleifkörner erst dann her-

aus, wenn sie zu klein und somit

uneffektiv geworden sind und durch

Standzeit und eine hervorragende

Wärmeabfuhr aus der Werkzeug/

Werkstück-Kontaktzone ankommt.

Bild 1 stellt unbeschichtete (links)

und nickelummantelte CBN-

Schleifkörner (rechts) gegenüber.

Die Kornhaltekraft, mit der die

Schleifscheibenmatrix hochharte

Schleifkörner festhält, beeinflußt

wesentlich die Wirksamkeit eines

jeden Bindungssystems. Dieses

Haftungsvermögen kann durch die

glatte Oberfläche der Schleifkörner

gemindert werden. Das Beschichten

dient unter anderem dazu, die

Oberfläche der Diamant- oder CBN-

Körnungen mit einer Struktur zu

versehen. Anhand von Bild 1 wird

deutlich, wie Schichten der Schleif-

eine neue, aus der Bindung her-

vortretende Korngeneration ersetzt

werden.

Zum Optimieren von Bindungs-

systemen sind in vielen Schleif-

scheiben und Schneidwerkzeugen

Beschichtungen zwingend erfor-

derlich. Das metallische Beschich-

ten oder Oberflächenveredeln wird

bei Diamant- und CBN-Schleif-

kristallen praktiziert, bevor man die

Schleifkörner in die verschiedenen

Bindungssysteme einbringt. Die

Werkzeuge eignen sich dann für das

Schleifen, Honen, Trennschleifen,

Bohren oder sonstige Anwendungs-

fälle, bei denen es auf eine kon-

stante Werkzeuggeometrie, Frei-

schleiffähigkeiten, eine lange

30 Maschinenmarkt, Würzburg 104 (1998) 4

Maschinenmarkt

WERKZEUGE

Metallschichten erhöhen Haftfähigkeitvon Kristallen bei SchleifscheibenBeim Schleifen können hohe

Kräfte und Temperaturwerte

den Abtrag stark beeinträchti-

gen und den Werkzeugver-

schleiß erhöhen. Dem wirken

synthetische Schneidstoffkör-

nungen entgegen, doch nur

dann in angestrebtem Maße,

wenn die Kornhaltekraft ausrei-

chend groß ist. Metallische

Schleifkornbeschichtungen stei-

gern nicht nur die Kornhalte-

kraft, sondern erhöhen die Effi-

zienz des gesamten Prozesses.

ALAN CARIOUS

Alan Carious ist Leiter des Borazon-CBN-

Produktprogramms bei GE Superabrasives

in Worthington/USA. Weitere Informationen:

Carmen Kassing, 63303 Dreieich-Dreiei-

chenhain, Tel. (0 61 03) 8 92-0, Fax (0 61 03)

8 72 02. Bild

: MM

-Arc

hiv

Hochleistungs-Schleifpro-

zesse erfordern Werkzeuge

mit hoher Kornhaltekraft.

Metallische Schichten tragen

dazu bei, diesem Anspruch

gerecht zu werden.

Page 23: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

körnung mehr Oberflächenstruk-

tur verleihen. Strukturierte Ober-

flächen ermöglichen durch mecha-

nischen Formschluß ein besonders

festes Einbetten des beschichteten

Schleifkorns in die Bindung. Somit

wird verhindert, daß das Schleif-

korn mitsamt der Beschichtung aus

der Bindung herausbricht (Bild 2).

Erhöhte Kornhaltekräfte wiederum

verlängern die Standzeit der Schleif-

scheiben.

Beschichtungen wirken außer-

dem „schützend“ und „stützend“ auf

das Schleifkorn. Die Gefahr einer

vollständigen Zerstörung des

Schleifkorns nimmt ab. Das Schleif-

korn splittert in der Regel gerade so

viel ab, daß eine neue Schneidkante

freigelegt wird.

Obwohl beschichtete Körnungen

am häufigsten in Schleifscheiben

mit Kunstharz- und Metallbindun-

gen verwendet werden, verbessern

Spezialbeschichtungen oder Son-

der-Oberflächenveredelungen auch

die Leistung von Diamant und CBN

in galvanischen oder keramisch

gebundenen Schleifscheiben.

Beschichtete Schleifkörnerzuerst in Kunstharzbindung

Historisch betrachtet, wurden

Schichten zuerst auf synthetische

Industriediamanten in Schleif-

scheiben mit Kunstharzbindung

aufgebracht. Den ersten syntheti-

schen Industriediamanten mit der

Bezeichnung Type A hatte ein

amerikanisches Großunterneh-

men 1957 auf den Markt gebracht.

Type A stand zwar in puncto Schleif-

leistung dem Naturdiamanten zur

Fertigung und Wartung von Zer-

spanungswerkzeugen aus gehärte-

tem Stahl und Wolfram in nichts

nach, hielt aber der für die Herstel-

lung von metall- und kunstharz-

gebundenen Schleifscheiben erfor-

derlichen hohen Temperatur nicht

stand. Der Diamant graphitierte

oder verlor beim Sintern der Schei-

ben seine Bruchzähigkeit.

Die ersten Produkte aus Indu-

striediamanten waren, gemessen

am damaligen Dollarkurs, sehr

teuer. So mußte 1957 für Werkzeuge

mit Industriediamanten zehnmal

mehr bezahlt werden als heute. Um

diese hohen Kosten zu reduzieren,

suchten Forscher nach Lösungen

zur Verlängerung der Standzeit von

kunstharzgebundenen Diamant-

schleifscheiben. Anfang der sech-

ziger Jahre entdeckten sie, daß

bestimmte, auf die Oberfläche der

Diamantkristalle aufgebrachte

Schichten den Verschleiß von

Schleifscheiben signifikant redu-

zierten.

Durch Verbesserung der Benetz-

barkeit – ein Maßstab der

Oberflächenadsorption zwischen

der Kunstharzbindung und der

Beschichtung – bewirkten diese

Schichten eine bessere Haftung der

Diamant-Schleifkörner in der

Kunstharzbindung und verlänger-

ten somit die Standzeit der Schleif-

scheiben. Die Schichten erhöhten

darüber hinaus auch die Wärmeka-

pazität der Schleifkörner. So kann

ein dick mit Metall beschichtetes

Diamant-Schleifkorn mehr Wärme-

energie aufnehmen als ein un-

beschichtetes – und das ohne

nennenswerte Temperaturerhöh-

ung.

Weil die Schicht die überschüs-

sige Reibungswärme an der Schleif-

korn/Werkstück-Kontaktfläche ab-

sorbiert, verbessert sich die Abtrag-

leistung des einzelnen Schleifkorns

erheblich. Die Ummantelung erhöht

nicht nur die Wärmeabfuhr vom

Schleifkorn, sondern verhindert

auch maßgeblich die Wärmeschä-

digung der umgebenden Kunst-

harzbindung.

Während der Suche nach der

kosteneffektivsten Beschichtung

experimentierten Forscher mit

zahlreichen Werkstoffen und Ver-

fahren. Die erste im Markt verfüg-

bare Ummantelung bestand aus

einer dicken Nickelschicht. Sie

bildete eine gut haftende Oberflä-

che um Diamantkristalle in kunst-

harzgebundenen Schleifscheiben,

für die zunächst Phenol- oder

Polyimidharze zur Befestigung und

Haftung der Schleifkörner verwen-

det wurden.

Heute werden Schichten sowohl

auf Diamant- als auch auf CBN-

Kristallen in kunstharzgebunde-

nen Schleifscheiben aufgebracht.

Hierbei handelt es sich gewöhnlich

um Metallschichten aus Nickel oder

Kupfer, wobei Nickel häufiger ver-

wendet wird. Zum Beschichten von

Diamanten in Schleifscheiben für

den Trockenschliff und das Naß-

schleifen im Schleichgang hat sich

Kupfer bewährt. Nickel- und Kup-

ferschichten machen ungefähr 30

bis 70% des Gesamtgewichts des

ummantelten Korns aus. Bei Dia-

mantkörnungen beträgt der cha-

rakteristische Gewichtsanteil für

Nickel 56% (bei CBN-Körnungen

60%) und für Kupfer 50% (bei CBN-

Körnungen ebenfalls 50%).

Zahlreiche Werkstoffezum Beschichten nutzbar

Die Dicke der Schicht hängt vom

beabsichtigten prozentualen Anteil

des Gewichts und von der Korn-

größe ab. So würde etwa ein relativ

großes Schleifkorn mit einem

Gewichtsanteil von 60% und einer

mittleren Korngröße von 252 µm

eine Nickelummantelung der Stärke

30 µm erfordern.

Den Nickelschichten folgten in

den weiteren Jahren der Entwick-

lung Ummantelungen aus Titan,

Molybdän, Chrom, Kobalt, Silber,

Eisen, Polymeren und Keramik.

Erweisen sich nichtmetallische

Beschichtungen bei kunstharz-

gebundenen Schleifscheiben als

wenig effizient, so bieten andere

Werkstoffe vielerlei Vorteile. Bei-

spielsweise sichern Kobalt- und

Silberummantelungen ein gutes

Haften der Bindung und unter-

stützen die Wärmeabfuhr beim

Schleifen.

Bei einigen metallischen Be-

schichtungswerkstoffen, darunter

Nickel, Kupfer und Silber, tritt im

Schleifprozeß mitunter ein Schmie-

reffekt auf, der die mechanische Haf-

Maschinenmarkt, Würzburg 104 (1998) 4 31

WERKZEUGE

Bild 1: Unbeschichtete (links) und beschichtete CBN-Schleifkörner (rechts); deutlich

erkennbar ist die unterschiedliche Oberflächenstruktur der Körner.

Page 24: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

tung von Spänen an der Kunstharz-

bindung verhindert.

Was für das Beschichten von

superharten Schleifkörnern zur

Verbesserung der Schleifleistung in

kunstharzgebundenen Schleif-

scheiben gilt, trifft überwiegend

auch für das Beschichten bei

metallgebundenen Schleifscheiben

zu. Nach der Kunstharzbindung

werden beschichtete Körnungen am

häufigsten in Metallbindungen

verwendet. Bindungen aus Bronze,

Kobalt, Wolfram oder anderen

Metallen sind sehr zäh, haltbar und

verschleißfest. Die mit solchen

Werkstoffen verwendeten Diamant-

und CBN-Kristalle haben eine

kubische Form und eine glatte

Oberflächenstruktur, damit sie

starker Schlagbeanspruchung

widerstehen können. Zudem ver-

hindern die Form und die Struktur

der Kristalle eine Beschädigung

aufgrund der hohen Temperatur

bei der Fertigung (Bild 3).

Obwohl die blockige Form und die

glatte Struktur dieses Schleifkorns

unbestritten Vorteile haben, sind es

gerade diese Eigenschaften, die bei

hoher Belastung den Halt zwischen

den Schleifkörnern und der hoch-

harten Metallbindung schwächen.

Kornausbruch oder der Verlust des

Korns noch vor seiner vollständigen

Abnutzung zählen deshalb zu den

wesentlichen Verschleißerschei-

nungen der Metallbindung.

Diamant und Metallreagieren oft chemisch

Als Forscher im Einsatz befind-

liche Segmente der metallgebun-

denen Diamant-Schleifscheiben

untersuchten, stellten sie fest, daß

etwa ein Drittel der Schleifkörner

auf der Belagoberfläche heraus-

gebrochen waren. Folgerichtig

schlossen sie daraus, daß eine ver-

Oberflächenbehandlung hingegen

schirmt den Diamanten vor einem

direkten Kontakt mit dem Metall ab

und sichert die Schneidintegrität

des Kristalls. Die starke Bindung

zwischen dem Schneidkorn und der

Matrix bleibt bestehen.

Ob die Beschichtung aus Titan

oder Chrom besteht, richtet sich

nach dem für die Metallmatrix

verwendeten Werkstoff. Bild 4 zeigt

die Vorteile einer solchen Beschich-

tung von Diamantkristallen in einer

Metallbindung. Die beschichtete

Diamantkörnung zeigt keinerlei

Anzeichen schädlicher Graphitisie-

rung, wogegen das nicht umman-

telte Korn deutliche Spuren einer

starken Reaktion sowie den Verlust

von scharfen Schneidkanten und

Schneidecken aufweist.

Keramikbindungen zunehmend akzeptiert

Ähnlich wie beim Beschichten

von Diamantkristallen in einer

Metallbindung trägt das Beschich-

ten von superharten Schleifkörnern

in Schleifscheiben mit Keramik-

bindung dazu bei, potentiell schäd-

liche chemische Reaktionen zwi-

schen dem Schleifkorn und der

Keramikmatrix zu kontrollieren.

Keramikbindungen für CBN-

Schleifscheiben gewinnen zuneh-

mend an Popularität und finden

somit auch bei Diamant-Schleif-

scheiben größere Akzeptanz. Kera-

mikbindungen verknüpfen die

besonderen Charakteristiken von

Kunstharzbindungen mit denen

von Metallbindungen und gewähr-

leisten so ein schnelles, kaltes Spa-

nen mit hoher Verschleißfestigkeit.

Die sehr feste, glasähnliche Bin-

dung erfordert für das sichere Ver-

ankern der hochharten Schleifkör-

nung weniger Matrixwerkstoff als

Kunstharz- oder Metallbindungen.

Keramisch gebundene Schleifschei-

ben zeichnen sich zudem durch ein

höheres Haftungsvermögen aus.

Der Grad der Matrixporosität liegt

bei keramisch gebundenen Schleif-

scheiben typischerweise im Bereich

von 10 bis 25%, im Gegensatz zu

einer Matrixporosität von weniger

als 2% bei den meisten kunstharz-

und metallgebundenen Scheiben.

Diese Porosität unterstützt eine bes-

sere Späne-Einlagerung und einen

besseren Kühlschmiermittelfluß.

Bei keramisch gebundenen CBN-

Scheiben sind induzierte Poro-

sitätsgrade von 20 bis 30% üblich.

besserte Festigkeit der Verbindung

zwischen Schleifkorn und Bindung

die Anzahl der Kornausbrüche

herabsetzen müßte und somit die

Gesamtstandzeit der Schleifscheibe

verlängern würde.

Die inerte chemische Zusammen-

setzung von CBN verhindert eine

Reaktion mit Metallbindungen.

Eine chemisch mit dem Kristall

gebundene Titanschicht verbessert

die Oberflächentextur des Kristalls

und somit seine Benetzbarkeit

durch die Bindung. Die Titanum-

mantelung mit ihrer starken

Kristall/Matrix-Bindung eignet sich

deshalb für Anwendungen, die hohe

Kontaktkräfte erfordern.

Diamant ist thermisch und

chemisch weniger beständig als

CBN. Weil Diamant-Schleifscheiben

in der Regel bei höherer Temperatur

hergestellt werden, ist es besonders

wichtig, eine kontrollierte chemi-

sche Bindung zwischen dem

Schleifkorn und der Matrix zu

erzielen. Bei einigen Diamant-

Schleifscheiben können sowohl

Herstellungsprozeß als auch Legie-

rungsbestandteile der Metallbin-

dung zu chemischen Reaktionen

mit dem Diamant-Schleifkorn

führen und die Bildung von metal-

lischen Karbiden an der Kristall/

Matrix-Kontaktfläche verursachen.

Fixieren einerseits die chemi-

schen Reaktionen den Diamant-

kristall in der Metallbindung, was

durchaus gewollt ist, so bewirken

dieselben Reaktionen andererseits

die unerwünschte Graphitisierung

der Diamantoberfläche. Das

Schleifkorn verliert an Härte und

Festigkeit und verschleißt schneller.

Die Kristall/Matrix-Bindung wird

geschwächt; die Schneidkanten des

Schleifkorns stumpfen ab.

Das Aufbringen einer dünnen

metallischen Schicht oder eine

32 Maschinenmarkt, Würzburg 104 (1998) 4

Maschinenmarkt

WERKZEUGE

Bild 2: Kornausbruch aus der Bindung (links) und aus der Ummantelung (rechts) sind

Effekte, die mit einer gut haftenden Schicht auf dem Schleifkorn reduziert werden

können.

Page 25: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Die große Porosität gestattet ein

einstufiges Konditionieren von

keramisch gebundenen Schleif-

scheiben. Sowohl kunstharzgebun-

dene als auch metallgebundene

Schleifscheiben erfordern eine zwei-

stufige Scheibenkonditionierung.

Um der Schnittzone die richtige Geo-

metrie zu verleihen, müssen diese

Scheiben zunächst profiliert wer-

den. Danach werden sie geschärft,

um die hochharten Schleifkörner

freizulegen und den Spanraum zu

erzeugen. Dies geschieht durch

Abtragen von Matrixwerkstoff aus

der Schleifkornumgebung.

In der hochporösen Matrix der

keramisch gebundenen Schleif-

scheiben liegen die Schleifkörner

bereits nach dem Profilieren frei,

und es ist in der Regel kein zusätzli-

cher Schärfprozeß erforderlich.

Im Vergleich zu den anderen Bin-

dungsarten haben Keramikbindun-

gen einzigartige Vorteile. Sie berei-

ten aber auch immense Probleme,

besonders dann, wenn sie mit CBN-

Schleifkörnern kombiniert werden.

Die hohe Temperatur während der

Schleifscheibenfertigung kann eine

chemische Reaktion bewirken, die

das Schleifkorn fester einbindet.

Reduziert eine kontrollierte chemi-

sche Reaktion die Gefahr eines vor-

zeitigen Verlustes des Schleifkorns,

so kann eine starke Reaktion die

Bildung von Gasen und winzigen

Blasen (wie bei Schaumstoff) ver-

ursachen. Dieser Schaum schwächt

die Bindung; eine kürzere Standzeit

und eine schlechtere Gesamtlei-

stung der Scheibe sind die Folge.

Titan-Dünnschichtmindert Reaktion mit CBN

Einige Hersteller keramisch

gebundener CBN-Schleifscheiben

haben festgestellt, daß eine

Beschichtung von CBN hilft, die

chemischen Reaktionen zu kon-

trollieren und abzuschwächen. Die

Beschichtung dieser Schleifschei-

ben ist nicht so dick wie bei kunst-

harzgebundenen Scheiben. Weil

sich die große Differenz in den

Wärmeausdehnungskoeffizienten

zwischen der Schicht, dem Schleif-

korn und der Matrix negativ auf den

Fertigungsprozeß bei der Schei-

benherstellung auswirken würde,

ist eine dicke Beschichtung bei

CBN-Schleifkörnern in keramisch

gebundenen Scheiben nicht reali-

sierbar. Statt dessen wird ein dün-

ner Oberflächenüberzug aufgetra-

gen, der eine chemisch gebundene

Metallschicht von nur 1 µm Dicke

zurückläßt (Bild 5).

Für diese Beschichtung wird

Titan verwendet. Beim Auftragen

dieses Metalls auf ein CBN-Kristall

entstehen Titannitride und Titan-

diboride zwischen Kristallober-

fläche und Schicht. Das bereits am

Maschinenmarkt, Würzburg 104 (1998) 4 33

WERKZEUGE

Bild 3: Blockförmige, kubo-oktaedrische

Diamantkörner für Metallbindungen.

Bild 4: Beschichtetes Diamantkorn ohne

(links) und unbeschichtetes Diamant-

korn mit Graphitisierungsschaden und

starkem Schneidkantenverlust (rechts).

Bild 5: Unbeschichtete (oben) und titan-

ummantelte CBN-Kristalle (unten) in kera-

mischer Bindung.

Bild

er: V

erfa

sser

CBN-Kristall haftende Titan geht

mit der keramischen Bindung eine

chemische Fusion ein. Dadurch

können Titanschichten auch die

Leistung vieler einschichtiger

Schleifscheiben verbessern.

Galvanisierte Schleifscheiben

werden als Produkte ohne Bindung

betrachtet, weil die Schicht der

superharten Schleifkörner nicht

gänzlich in der Matrix eingebunden

ist. Die meisten einschichtigen

Scheiben bestehen aus Schleif-

körnungen, die mittels Galvanisie-

ren mit einer Nickelschicht auf der

Oberfläche eines Stahlkörpers als

Trägermedium fixiert wurden.

Steigende Nachfragegeneriert neue Techniken

Ob man sich für eine Schleif-

scheibe mit beschichtetem oder

unbeschichtetem Diamant bezie-

hungsweise CBN entscheidet, hängt

vom Anwendungsgebiet des Werk-

zeuges ab. Die meisten keramisch

gebundenen einschichtigen Schei-

ben haben unbeschichtete Schleif-

kristalle, beispielsweise für das

Innenschleifen von Lagern, das

Rundschleifen von Nockenscheiben

und Kurbelwellenzapfen, das Evol-

ventenschleifen von Zahnrädern

oder das Profilschleifen von

Schneidwerkzeugen und Kompo-

nenten für die Luft- und Raumfahrt.

Kunstharzgebundene Scheiben

mit unbeschichteten superharten

Schleifkörnern werden im allge-

meinen für das Polieren von Metal-

len wie Stahl, Siliziumkarbid oder

Gußeisen und nichtmetallischen

Werkstoffen wie Glas, Keramik oder

Wolframkarbid verwendet. Solche

Scheiben nutzt man auch im

Trockenschliff zur Minimierung der

Schleifkraft, wobei allerdings eine

erheblich verkürzte Standzeit in

Kauf genommen werden muß.

Zwar kostet eine Schleifscheibe

mit beschichtetem Diamant oder

CBN zwischen 2 und 20% mehr als

eine mit unbeschichteten Schleif-

körnern, dafür hält sie aber auch

zweimal bis dreimal länger. Gegen-

wärtig werden rund ein Viertel aller

CBN- und Diamantscheiben mit

Oberflächenveredelungen für spe-

zifische Anwendungsfälle herge-

stellt. Die stetig steigende Nachfrage

nach noch mehr Schleifscheibenlei-

stung wird zwangsläufig in puncto

Beschichtungen und sonstigen For-

men der Oberflächenveredelung zu

neuen Techniken führen. MM

Page 26: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

setzt hat, seit 15 Jahren auf dem

Markt anbietet und permanent wei-

terentwickelt. Obwohl im Grunde

ausgereift, sind in diesem Techno-

logiebereich noch weitere Verbes-

serungen zu erwarten.

Scara-Geburtsstundevor rund 25 Jahren

Auch eine Reihe namhafter ande-

rer Unternehmen in den führenden

Industrienationen hat sich mit dem

Bau von Scara-Robotern beschäf-

tigt. Heute sind in diesem Segment

der Roboterbranche weniger als

zehn Unternehmen aktiv: Adept,

Bosch, Epson, so liest sich die

alphabetische Reihenfolge der füh-

Keine Gegenwart und

schon gar keine

Zukunft ohne Ver-

gangenheit. Es war der japanische

Professor Makino, der in den frühen

70er Jahren das Funktionsprinzip

eines kleinbauenden, kompakten

vierachsigen Montageroboters –

kurz Scara genannt – entwickelt

hat. Und es war unter anderem das

Unternehmen Epson, das als erstes

dieses Konzept mit ihm zusammen

in ein marktfähiges Produkt umge-

36 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Maschinenmarkt

ROBOTIK

Bildverarbeitungssystemeerweitern die Anwendungsfeldervon Scara-RoboternIhre Stärke haben sie bei Pick-

and-Place-Aufgaben, doch die

Schnelligkeit und Flexibilität

von Horizontal-Schwenkarmro-

botern läßt sich vielseitig nutzen.

Intelligente Steuerungen und

die Kombination mit Bildver-

arbeitungssystemen haben die

Anwendungsfelder der Scaras

erweitert. Sogar das Verzieren

von Torten ist heute mit den

Robotern machbar.

PETER CZECH

Peter Czech ist Leiter der Industrial Robots-

Division bei der Epson Deutschland GmbH

in 40549 Düsseldorf, Tel. (02 11) 56 03-2 04,

Fax (02 11) 56 03-4 44.

Vielfalt und

Flexibilität sind

bei Horizontal-

Schwenkarm-

robotern Trumpf:

Die Arbeitsraum-

radien reichen von

250 bis 850 mm.

Bild

: Ep

son

Page 27: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

renden Hersteller. Obwohl der welt-

weite Bedarf an Horizontal--

Schwenkarmrobotern schon durch

die genannten Unternehmen und

ihre verschiedenen Systemhäuser

abgedeckt wird, versuchen sich

immer wieder Newcomer oder Sei-

teneinsteiger mit der Entwicklung

und Fertigung eigener Scaras. Dar-

über hinaus kommt hinzu, daß Her-

steller sechsachsiger Gelenkarmro-

boter die Miniaturisierung ihrer

Geräte betreiben, um am wachsen-

den Bedarf der Montageroboter zu

partizipieren.

Der potentielle Anwender will für

sein aktuelles Montage- oder Hand-

habungsproblem eine effiziente

Automatisierungslösung inklusive

Pre- und After-Sales-Services, und

die kann ihm nur ein Unternehmen

bieten, das sowohl die relevante

Technik bereitstellt als auch über

jahrelange Applikationserfahrun-

gen damit verfügt. So setzt Epson die

eigenen Roboter nicht nur zur Pro-

duktion seiner Drucker, Scanner

und unterschiedlichster OEM-

Produkte, sondern auch bei der

Konzernschwester Seiko für die Fer-

tigung von Armbanduhren ein. Die

hier gemachten Erfahrungen flie-

ßen eins zu eins in die weitere

Roboterentwicklung ein.

Bevor absehbare Trends und

Entwicklungen aufgezeigt werden,

ein kurzer Blick in die einschlägige

VDI-Definition 2860. Blatt 1 und 2

zeigen über den Inhalt der beiden

Begriffe Montage und Handhabung,

daß diese Bereiche gar nicht so klar

zu trennen sind. So ist unter ande-

rem das Handhaben beschrieben

als eine von verschiedenen Neben-

funktionen der Montage, die als

Hauptfunktion das Fügen zum

Inhalt hat, also das „Schaffen einer

dauerhaften Verbindung mittels

unterschiedlicher Verfahrensvari-

anten, zum Beispiel Einlegen,

Schrauben, Pressen, Löten und so

weiter“. Andererseits wird das

Handhaben als eine Teilfunktion

des Materialflusses definiert, geglie-

dert in die Bereiche Speichern, Men-

gen Verändern, Bewegen, Sichern

und Kontrollieren.

Gemäß dieser Definition muß ein

Scara-Roboter möglichst all diesen

Anwendungen gerecht werden. Tut

er aber nicht. Während Einlegen

und Bestücken – also Pick-and-

Place-Aufgaben – eindeutig zum

Anwendungsbereich des Scaras

gehören, ist er zum Pressen, Schrau-

ben, Nieten oder Clinchen nicht

geeignet. Punkt- oder Laserschwei-

ßen, Dosieren und das Auftragen

von Klebe- und Dichtmitteln sind

mit dem einen oder anderen Hori-

zontal-Schwenkarmroboter eben-

falls möglich, es sind jedoch Grenz-

fälle. Aufgrund der Applikations-

anforderungen ist dann zu ent-

scheiden, ob hierbei dennoch ein

Scara zum Einsatz kommen kann –

beispielsweise weil in Kombination

mit der einen oder anderen Anwen-

dung noch weitere Operationen

kombinierbar sind, die die kine-

matischen Möglichkeiten anderer

Lösungen überfordern würden.

Neue Kinematikenwurden entwickelt

In den bereits genannten Berei-

chen des Handhabens ist das

Anwendungsspektrum für Scara-

Roboter ähnlich breit: Be- und

Entladen, Kommissionieren, Palet-

tieren, Verpacken, Werkstück- oder

Werkzeughandling sind hier mitt-

lerweile etablierte Einsatzgebiete.

Das kommt natürlich nicht von

ungefähr, sondern basiert vor allem

auf der mechanischen und steue-

rungstechnischen Weiterentwick-

lung des Scaras. So bietet Epson alle

Scara-Serien von Anfang an mit

abgestuften Armlängen und mit

unterschiedlichen Vertikalhüben

an. Gerade in diesem Bereich sind

wesentliche Weiterentwicklungen

erfolgt.

Wurden die ersten Generationen

mit einem festen Arbeitsradius von

410 mm ausgeliefert, hat sich mitt-

lerweile 550 mm als eine gängige

Größe herausgestellt, die den mei-

sten Anforderungen an den Arbeits-

raum genügt. Daneben werden seit

etwa einem Jahr vermehrt Geräte

sowohl mit kleineren als auch mit

größeren Abmessungen vom Markt

gefordert. Bot Epson bisher bereits

Radien bis 850 mm, sind nun auch

Maschinen mit nur 250 mm erhält-

lich. Konkret sind dies insgesamt

acht Baugrößen mit Arbeitsradien

von 250, 350, 450, 550, 650, 700,

800 und 850 mm.

Neben diesen in erster Linie

horizontalen Differenzierungen ist

auch die Z-Achse, also die vertikale

Komponente, wesentlich umfang-

reicher abgestuft. Je nach Modell

sind Hubhöhen wählbar von 100 bis

620 mm. Angepaßte Traglasten bis

zu 15 kg runden das Angebot ab

(Bild 1). Die auf den ersten Blick

verwirrende Modellvielfalt bietet

dem Anwender flexible Einsatz-

möglichkeiten und Vorteile. Nicht

nur, daß die Software für alle Geräte

gleich ist und damit nur einmal

gekauft und erlernt werden muß,

auch die Ersatzteilbevorratung

bleibt überschaubar, denn die

meisten verwendeten Bauteile in

den Horizontal-Schwenkarmrobo-

tern sind gleich. Besonders gilt dies

für die Steuerung, die sich nur

durch die eingebauten Treiber

unterscheidet.

Überkopfmontagespart Standfläche ein

Produktionsflächen werden,

besonders am Standort Deutsch-

land, immer teurer. Montageplätze

werden deshalb häufig mit immer

mehr Arbeitsinhalten gefüllt. Die

Standfläche, die man einem Scara

zubilligt, wurde, diesem Trend fol-

gend, ebenfalls entsprechend ver-

kleinert. Die Krönung dessen ist ein

Roboter ohne Standfläche, der statt

dessen eine Überkopfbefestigung

ermöglicht. Dieser Epson-Roboter

mit einem Arbeitsbereich von

550 mm und 300 mm Vertikalhub

trägt bis zu 5 kg Nutzlast. Komplet-

tiert wird die weiterentwickelte

Palette mit Geräten mit zwei Extre-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 37

ROBOTIK

Bild 1: Die maximale Traglast dieses

Scara-Roboters beträgt 15 kg. Zudem

bietet er die Möglichkeit, auch hinter

dem Roboter greifen zu können.

Page 28: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

besser, schneller, robuster, war-

tungsärmer und natürlich flexibler

sein. Als eine Möglichkeit der Ge-

schwindigkeitserhöhung wird der

sogenannte Direktantrieb unter

Verwendung von Seltene-Erde-

Magneten angesehen. Epson stellt

solche Magnete her und bietet infol-

gedessen seit 1991 auch selbst

direktangetriebene Scara-Roboter

an. Ihre vermeintlich höhere

Geschwindigkeit gegenüber wech-

selstromangetriebenen Geräten

können direktangetriebene Scaras

erst auf Wegen ab einem Meter

Länge ausspielen. Ob diese Leistung

jedoch in einer angemessenen Rela-

tion zum teilweise doppelten Preis

steht, muß der Anwender selbst

entscheiden.

In den klassischen Pick-and-

Place-Anwendungen erreichen die

hochbeschleunigenden Epson-

Scaras mit Wechselstromantrieben

Taktzeiten, die deutlich unter denen

von direktangetriebenen Geräten

liegen. Das bessere Ein- und Aus-

schwingverhalten und die generell

bessere Regelbarkeit von AC-Antrie-

ben sind hierfür mitverantwortlich.

Wirkliche Taktzeitoptimierung bei

Montage- und Handhabungsvor-

gängen wird allerdings nicht auf

dem Papier erzielt, sondern immer

men: Reinraumausführungen bis

Klasse 10 sowie staub- und spritz-

wassergeschützte Roboter in der

Schutzklasse bis IP65 (Bild 2).

Gerade die abwaschbare Aus-

führung findet durch den weltwei-

ten Trend, Roboter in der Nah-

rungsmittelindustrie einzusetzen,

verstärkte Anwendung.

Geschwindigkeitist keine Hexerei

Die Verkürzung, besser gesagt die

Optimierung der Zyklus- oder Takt-

zeiten bietet immer wieder Stoff für

heftige Diskussionen, denn das

erste Einsatzgebiet der Scaras war

die Großserienfertigung, wo es auf

Stückzahlen ankommt. Obendrein

mußten sie sich von Anfang an

gegen konventionelle Maschinen

und Automaten behaupten, also

38 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

ROBOTIK

Eine definitive Aussage über dasweltweite oder nur über das euro-panahe Marktvolumen an Montage-robotern zu machen, fällt schwer.Konkrete Installationszahlen vonScara-Robotern sind kaum verfüg-bar. Zudem werden in den jähr-lichen Statistiken der InternationalFederation of Industrial Robots(IFR), die auf den Erhebungen derverschiedenen nationalen Roboter-und Automatisierungsbranchenbasieren, Scaras nur unzureichendvon alternativen Geräten getrennt.In Deutschland wächst der jährlicheUmsatz der Roboter- und Automati-sierungsbranche seit 1995 in Milliar-den-Schritten: fast 4 Mrd. DM in1994, über 5 Mrd. DM 1995, knapp6,1 Mrd. DM 1996 und 7,17 Mrd.DM im vergangenen Jahr. Betrugendie Anteile der beiden BereicheMontage sowie Robotik und Hand-habungstechnik am Gesamtumsatz1996 rund 2 Mrd. DM, so steuertensie im vergangenen Jahr fast 2,3Mrd. DM zum Umsatz bei. Dieseüberaus positive Entwicklung zeigteinerseits den weiter wachsendenBedarf an Montagetechnik, anderer-seits auch das Potential an techni-schen Lösungen, das die Branchedafür zur Verfügung stellt.

DeutlichesWachstum

MARKTEINSCHÄTZUNG

Bild 2: Basierend auf den jeweiligen

Grundmodellen, sind auch staub- und

spritzwassergeschützte Bauformen mit

dem Schutzgrad IP 65 verfügbar.

Page 29: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

in der jeweiligen Anwendung, im

Zusammenspiel von Roboter und

Peripherie. Deshalb wird es immer

weniger sinnvoll, die sogenannten

Standard-Taktzeiten als Nonplus-

ultra anzusehen oder den Kauf

eines Scaras von der theoretischen

Höchstgeschwindigkeit abhängig

zu machen.

Die simple Handhabungsope-

ration „Teil greifen, 25 mm heben,

300 mm schwenken, 25 mm absen-

ken, Teil wieder loslassen und

zurück zur Ausgangsposition“ wird

für die kleinen Highspeed-Scaras

mit einer Taktzeit von 0,48 s ange-

geben. Sinnvoll ist eine Taktzeitan-

gabe, die dem Arbeitsbereich ange-

paßt ist. Bei den kleineren Arbeits-

radien ist bei gleichem Vertikalhub

von 25 mm eine horizontale Strecke

von 150 mm sinnvoller. Zur Bewäl-

tigung dieser sechs Strecken wer-

den dann nur noch erstaunliche

0,32 s benötigt.

Bildverarbeitungssystemeergänzen Scaras

Die Intelligenz der Steuerung und

deren einfache Bedienung und Pro-

grammierbarkeit gelten längst als

der Schlüssel schlechthin, um

Automatisierungslösungen wirk-

lich effizient und wirtschaftlich zu

machen. Und es waren nicht zuletzt

die Anwender, die mit ihren For-

derungen und Wünschen diese Ent-

wicklung beflügelt haben. 32-Bit-

Technologie mit ausreichend

dimensioniertem Arbeitsspeicher,

Multitaskingfähigkeit, integrierte

SPS-Funktion, modular erweiter-

bare und voll nutzbare Ein- und

Ausgänge sowie unterschiedliche

Schnittstellen, Klartextanzeige und

externes Programmierhandgerät

sind nur einige Stichworte, welche

die heutige Steuerungsphilosophie

beschreiben (Bild 3).

Längst nicht mehr nur als Trend

zu bezeichnen ist die Komplet-

tierung von Scaras mit Bildverar-

beitungssystemen. Sie dienen zum

einen dazu, um reproduzierbare

Fertigungs- und Produktqualität zu

garantieren, und zum anderen, um

Montage- und Handhabungspro-

zesse zu steuern. Insofern tragen

visuelle Prüf- und Auswertesysteme

in nicht unerheblichem Maße zur

Produktivitätssteigerung bei.

Ein klassischer Anwendungsfall

dafür ist das sogenannte Tracking,

bei dem der Roboter kameragesteu-

ert ungeordnet liegende Teile von

einem vorbeilaufenden Transport-

band greifen und gezielt an einer

anderen Position in vorgegebener

Ausrichtung ablegen muß. Nicht

zuletzt haben Bildverarbeitungssy-

steme Scaras den Einzug in Anwen-

dungen erleichtert, die noch vor

wenigen Jahren als nicht automa-

tisierbar galten, schon gar nicht mit

Robotern.

Beispielsweise sind es Scara-

Roboter, die in einer britischen

Großbäckerei das Verzieren von Tor-

ten und Kuchen mit Schokolade,

Sahne oder Zuckerguß bewerkstel-

ligen. Ebenso legen Horizontal-

Schwenkarmroboter Pralinen,

Backwaren und andere Nahrungs-

mittel in Blisterverpackungen ein.

Die Zukunft wird nun zeigen, ob es

Einsatzgrenzen für die flexiblen

und schnellen Scaras gibt und wo

diese liegen können. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 39

Maschinenmarkt

ROBOTIK

Bild 3:

Mit der neuen

PC-gestützten

Steuerung von

Epson können bis

zu drei Roboter-

arme und weitere

Zusatzachsen

gesteuert werden.

Bild

er: E

pso

n

Page 30: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Verarbeiten von Stahl-

blech – insbesondere

Dünnblech – für

Serien- und Sonderkonstruktionen

des Kran-, Stahl-, Sondermaschi-

nen- und Anlagenbaues ist von jeher

die Spezialität der ISB Stahlblech-

bau GmbH & Co. Das Salzwedeler

Unternehmen verarbeitet weitge-

hend Halbzeuge der Werkstoff-

gruppe W01 wie St37, St52 und in

einigen Fällen Bleche der Güte

St02Z sowie andere verzinkte Halb-

zeuge. Die für das Fügen dieser Halb-

zeuge notwendigen Vorbereitungen

nach DIN 50976 sind aufwendig und

kostenintensiv. Des-halb orientiert

sich ISB bei verzinkten Halbzeugen

auf Schraub- oder Preßverbindun-

gen, das heißt Methoden ohne ther-

mische Einflüsse.

Verzinkte Blecheliegen im Trend

Allerdings haben auch diese Ver-

bindungsmethoden ihre Anwen-

dungsgrenzen, zum Beispiel wenn

Dichtheit gefordert ist. Schweißver-

fahren gewährleisten zwar diese

Forderung, zerstören aber die Zink-

schicht. Wenn ein partielles Nach-

verzinken nicht durchführbar ist,

scheiden sie deshalb als Alternative

aus.

Eine mögliche Lösung, das haben

Untersuchungen gezeigt, ist das von

der Fronius Schweißtechnik

auf den Grundwerkstoff auf-

gebrachte Zinkschicht beträgt je

nach Herstellverfahren zwischen

1 und 20 µm. Zink bildet dabei einen

wirksamen Korrosionsschutz für

Stahl. Er resultiert zum einen aus

der Barrierewirkung der Deck-

schicht und zum anderen aus der

kathodischen Schutzwirkung der

Zinkschicht bei Beschädigungen.

Auf diese Weise sind sowohl

beschichtete Schnittkanten von

Blechen als auch Mikrorisse, wie sie

beim Kaltumformen entstehen,

geschützt. Auch nachträglich

erzeugte Schnittkanten profitieren

von diesem elektrochemischen

Schutz.

Deutschland GmbH, Kaiserslau-

tern, angebotene Metall-Inertgas

(MIG)-Löten. Dieser Fügeprozeß ver-

läuft unter Schutzgas im Tempera-

turbereich zwischen 1030 und 1080

°C, also in einem Bereich, in dem die

Zinkschutzschicht zu verdampfen

beginnt, jedoch die Zinkschicht des

Bauteiles im Fügebereich nicht so

stark beschädigt wird, daß Aus-

besserungen nach DIN 50976 not-

wendig werden.

Verzinkte Feinbleche werden zum

Beispiel im Automobilbau, in der

Bauwirtschaft, der Haushaltsge-

räteindustrie, der Lüftungs- und

Klimatechnik, der Haustechnik und

der Möbelindustrie verarbeitet. Die

40 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Maschinenmarkt

VERBINDUNGSTECHNIK

MIG-Löten verzinkter Dünnblechereduziert den Nachbearbeitungsaufwand Beim Schweißen von verzinkten

Blechen stören Zinkdämpfe den

Lichtbogen, so daß Poren oder

Bindefehler entstehen können.

Abhilfe schafft das MIG-Löten.

Als Zusatzwerkstoff wird ein

niedrigschmelzender Bronze-

draht verwendet. Aufgrund der

niedrigeren Wärmeeinbringung

entstehen weniger Dämpfe und

somit porenfreie, spritzerarme

Nähte.

GERD TROMMER

Gerd Trommer ist Inhaber des gleichnamigen

Redaktionsbüros in 64579 Gernsheim, Tel.

(0 62 58) 93 20-30, Fax (0 62 58) 93 20-32.

Page 31: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Zink beginnt bei etwa 420 °C zu

schmelzen und bei 906 °C zu

verdampfen. Diese Eigenschaften

wirken sich beim Schweißprozeß

ungünstig aus, weil bereits mit dem

Zünden des Lichtbogens das Zink

zu verdampfen beginnt. Die Zink-

dämpfe und Oxide können zu Poren,

Bindefehlern, Rißbildung und zu

einem instabil brennenden Licht-

bogen führen. Daher ist es für ver-

zinkte Bleche günstiger, Fügever-

fahren einzusetzen, die wenig

Wärme in das Schmelzbad einbrin-

gen.

Sämtliche Fügestellenmüssen dicht sein

Großcontainer für Tagebaugeräte

müssen wetterfest sein. Das setzt

voraus, daß beispielsweise alle

Fügestellen der verzinkten Bauteile

der Containeraußenhaut im Dach-,

Wand- und Bodenbereich umlau-

fend dicht sind. Stückverzinkte

Tragwerke solcher Container müs-

sen deshalb sowohl mit verzinkten

Trapezblechen als auch mit ebenen

Blechen mit Dicken zwischen 1,5

und 2 mm umhüllt werden.

Erschwerend kommt noch hinzu,

daß die für die Verkleidung verwen-

deten verzinkten Standard-Trapez-

bleche mit ihren genormten Abmes-

sungen im Gegensatz zu Blechen

mit Großformat eine erheblich

größere Anzahl von Schweißnähten

erfordern. Zudem soll der Korrosi-

onsschutz ohne ein Nachkonservie-

ren der Innenteile gewährleistet

sein.

Neben dem Korrosionsschutz

spielen auch die beim Fügen auf-

tretenden Verwerfungen eine wich-

tige Rolle. Sie dürfen entsprechend

den Spezifikationen ein bestimmtes

Maß nicht überschreiten. Die

Summe dieser Anforderungen an

das fertige Bauteil sprach gegen das

Schweißen. Sie waren für ISB der

Anlaß, das MIG-Löten von Fronius

in Erwägung zu ziehen und dann

auch erfolgreich einzusetzen.

Zum Metall-Inertgas-Löten emp-

fehlen Verfahrensentwickler und

Verfahrensanwender das Schutz-

gas 11 nach DIN EN 439 und als

Zusatzwerkstoffe S-CuSi3 – Bronze-

draht nach DIN 1733. Die Vorteile

des Verfahrens, die sich im Anwen-

dungsfall Großcontainer zeigten,

sind: © keine Korrosion der Schweiß-

naht, © minimalerAbbrandderBeschich-

tung, © niedrige Wärmeeinbringung, © keine oder nur geringe Nachbear-

beitung der Naht und © kathodische Schutzwirkung des

Grundwerkstoffes im unmittelba-

ren Nahtbereich.

Die Bronzedrähte haben auf-

grund des hohen Kupferanteils

einen relativ niedrigen Schmelz-

punkt. Der Grundwerkstoff wird

nicht aufgeschmolzen, das Lot

benetzt die Flanken und verbindet

die Bauteile.

Rund 300 m Lötnähtepro Containereinheit

Die Großcontainer für den Berg-

bau (Bild 1) haben eine Länge von

8700 mm, eine Breite von 4400 mm

und eine Höhe von 3300 mm. Der

Grundrahmen besteht aus bis zu

8 mm dickem verzinktem Walzprofil

(U 200). Der gesamte Rahmen wird

mit einem 2 mm dicken, verzinkten

Bodenblech belegt und mittels

Kehlnähten umlaufend dicht ver-

bunden. Trapezblech (St02Z) von

1,5 mm Dicke umhüllt insgesamt

das auf dem Grundrahmen errich-

tete und ebenfalls dicht gefügte

Tragwerk. Die konstruktive Lösung

erfordert sowohl I- und Kehl- als

auch halbe V-Nähte bei Einzelnaht-

längen von 300 bis 8700 mm. Pro

Containereinheit ergeben sich in

der Summe etwa 300 m Lötnähte in

den Positionen PA/PB, PF, PG und

PS/PD (Bild 2).

Die Verwerfungen im Wand- und

Deckenbereich des Containers lie-

gen im vorgegebenen Rahmen, und

die Geschwindigkeit des Fügevor-

ganges erreicht annähernd die

Werte wie beim Metall-Aktivgas-

Handschweißen. Die Verbindungs-

nähte an der Außenhaut des Groß-

containers werden wegen der Farb-

konservierung im Rahmen des

aktuellen Auftrages jedoch nach-

konserviert, was allerdings nicht

unbedingt notwendig ist. Die ther-

misch beeinflußte Zone und die

Beeinträchtigungen an der Verzin-

kung sind nämlich so gering, daß

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 41

VERBINDUNGSTECHNIK

Automati-

sches MIG-

Löten im Fahr-

zeugbau am

Beispiel der

Bodengruppe

des Audi A4.

Bild

: Fro

nius

Bild 1: Der Großcontainer für Elek-

troschaltanlagen im Braunkohletagebau

muß umlaufend dicht gefügt werden.

Bild 2: Einzelnaht der MIG-Lötverbindung

zwischen Dünnblech und Containerrah-

men.

Page 32: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

nach dem Löten – auch aufgrund

des hohen Kupferanteils der Naht –

praktisch ein vollständiger Korrosi-

onsschutz besteht.

Porenbildung entgegen. Damit ver-

ringert sich die Nachbearbeitung

der Nähte durch Schleifen auf ein

Minimum.

Bei allen Vorteilen, die das Metall-

Inertgas-Löten beim Fügen von ver-

zinkten Bauteilen bietet, ist jedoch

zu berücksichtigen, daß es ein ziem-

lich kostenintensives Fügeverfah-

ren ist. Deshalb ist es sinnvoll, den

Einsatz ebenfalls unter betriebs-

wirtschaftlichen Aspekten genau zu

analysieren. Die erheblichen Kosten

für Zusatzwerkstoff und Schutzgas

gleicht allerdings der sehr geringe

Aufwand für die Nachbearbeitung

aus.

Stabiler Lichtbogenbei kleiner Leistung

Wie die Erfahrungen bei ISB

bestätigen, stellt das MIG-Löten spe-

zielle Anforderungen an die Strom-

quelle. Damit bei Dünnblechen das

Verdampfen des Zinks möglichst

gering bleibt, wird bei niedriger

Leistung gelötet. Deshalb muß die

Die verringerte Wärmeeinbrin-

gung in den Grundwerkstoff, das

Schutzgas sowie das reduzierte

Verdampfen von Zink wirken der

42 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

VERBINDUNGSTECHNIK

Bild 3: Die Impulsstromquelle zum MIG-Löten hat einen Regelbereich von 3 bis

450 A, damit auch mit kleiner Leistung gelötet werden kann.

Bild

er: V

erfa

sser

Page 33: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Stromquelle unbedingt einen weit

nach unten gehenden Regelbereich

haben – im vorliegenden Fall reicht

er von 3 bis 300 A oder von 3 bis

450 A (Bild 3).Gleichzeitig muß der

Lichtbogen im unteren Leistungs-

bereich besonders stabil sein. Dazu

ist eine niedrig eingestellte Grund-

stromstärke ebenso wichtig wie

eine schnell reagierende Regelung

für kurze Lichtbogenlängen. Als

Schutzgas wird entweder i-12 oder

das Mischgas Argomag K (97,5%

Argon und 2,5% Kohlendioxid) ver-

wendet.

Untersuchungen im Hause

Fronius haben außerdem gezeigt,

daß beim MIG-Löten, abhängig von

Zusatzwerkstoff und Schutzgas,

eine differenzierte Impulsform er-

forderlich ist. Das hat dazu geführt,

daß für jeden Zusatzwerkstoff eine

maßgeschneiderte Impulsform ver-

wendet wird. Dies gilt ganz beson-

ders für Bronzedrähte.

Insgesamt gesehen lassen sich

gute Schweiß- und Lötergebnisse

auf verzinkten Blechen nur von

einer Stromquelle mit vielen Frei-

heitsgraden und entsprechender

Parameterauswahl erzielen. Diese

Tatsache spiegelt sich auch in der

erfolgten Maschinenentwicklung

wider.

Brenneranstellungbeeinflußt die Nahtqualität

Etwa 30 stufenlos einstellbare

Parameter verbessern die Tropfena-

blösung beim Impulslichtbogen-

schweißen beziehungsweise die

Kurzschlußbehandlung beim Kurz-

lichtbogenschweißen für eine Viel-

zahl von Zusatzwerkstoffen. Aller-

dings würden die vielen zusätzli-

chen Parameter die Bedienung

erschweren. Deshalb sind sie im

sogenannten Synergic-Betrieb (Ein-

knopfbedienung) programmiert

und stehen für beliebige Draht-Gas-

Kombinationen auf Knopfdruck zur

Verfügung.

Zusätzliche wichtige Einfluß-

größen für die Nahtqualität beim

MIG-Löten sind die Brenneranstel-

lung und -führung. Bei stechend

gelöteten Blechen wärmt der Grund-

strom des Lichtbogens die Zink-

schicht so weit vor, daß sie unmit-

telbar vor dem Ablösen des Zusatz-

drahttropfens bis auf eine Rest-

schicht verdampfen kann. Die

Wärmeenergie des schmelzflüssi-

gen Zusatztropfens verdampft die

verbleibende Restzinkschicht. Da es

sich lediglich um geringe Mengen an

Zinkdampf im noch schmelzflüs-

sigen Lot handelt, reicht die Ent-

gasungszeit bis zum Erstarren aus,

um eine Porenbildung zu vermei-

den.

Die bei der ISB Stahlblechbau

GmbH & Co. gewonnenen

Erfahrungen mit dem MIG-Löten

machen deutlich, wie groß der

Einfluß der konstruktiven Gege-

benheiten ist. Deshalb muß jeder

Anwender des Verfahrens sein spe-

zifisches Know-how erwerben, um

zu optimalen Ergebnissen zu kom-

men. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 104 (1998) 4 43

Maschinenmarkt

VERBINDUNGSTECHNIK

Page 34: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

hat sich eine technische

Pattsituation eingestellt.

Besonders augenschein-

lich ist dies bei den klas-

sischen Werkzeugmaschi-

nen. Dort ist ein hoher

technischer Standard

zwar nach wie vor von

zentraler Bedeutung, aber

dies wird vom Kunden

inzwischen vorausgesetzt.

Um sich von den

Konkurrenten dennoch

unterscheiden zu können,

muß der Ausgestaltung

der sogenannten Mensch-

Maschine-Schnittstelle

mehr Aufmerksamkeit

gewidmet werden. Dabei

gibt es in allen wesentli-

chen Aspekten – visuell,

ergonomisch und sicher-

heitstechnisch – noch ein

erhebliches Differenzie-

rungspotential.

Ansprechendes Design

wird heute generell ver-

stärkt von Kunden gefor-

dert. Darüber hinaus hat

die Rechtsprechung die

Bedeutung der Gestaltung

in letzter Zeit aufgewertet.

Insbesondere im Blick auf

die Sicherheit sind die

gesetzlichen Rahmenbe-

dingungen für Industrie-

arbeitsplätze weiterent-

wickelt worden; außerdem

wurden die Standards

zum Schutz vor gesund-

heitlichen Folgen durch

Belastungen am Arbeits-

platz erhöht.

Zertifizierungschon folgenreichDie Arbeitsstättenver-

ordnung enthält Vor-

schriften, die nicht nur die

Belastung, sondern auch

die Entlastung des Arbeit-

nehmers betreffen. Ent-

scheidend für die Ausge-

staltung eines Arbeitsplat-

zes sind dabei Regelungen

für minimale und maxi-

male Arbeitsplatzkonzen-

trationen, akustische oder

andere physische Bela-

stungen.

Die neue CE-Norm und

die Einführung der Zer-

tifizierung nach DIN EN

ISO 9000 ff haben weit-

reichende Folgen für die

Organisation und die

Arbeitsmittel, Geräte und

Anlagen. Zusätzliche

Sicherheitsschalter, Ab-

deckungen oder Schran-

ken sind nur einige der

Maßnahmen, die notwen-

dig geworden sind. Da sie

oft im Sicht- und Bedien-

bereich einer Maschine

liegen, sind sie ein Thema

des Designs.

Laut 90 des Betriebs-

verfassungsgesetztes wird

ausdrücklich gefordert,

bei der Planung und Aus-

führung von technischen

Die Konkurrenten

liegen nahe beieinander.

Im Maschinenbau bieten

sie mittlerweile oft

annähernd die gleichen

technischen Funktionen,

so daß die Unterschei-

dung schwerfällt. In die-

ser Situation hilft Design.

Kompetente Gestaltung

eröffnet ein großes

Potential zur Differen-

zierung.

Auf vielen Produkt-

feldern waren die

technischen Funk-

tionen lange Zeit absolut

dominierend. Zusatza-

spekte wurden von den

Kunden oft kaum in

Betracht gezogen, weil eine

echte technische Unter-

scheidbarkeit der Geräte,

Maschinen und Anlagen

meist vorhanden war.

Das gilt heute nicht

mehr. Auf vielen Märkten

44 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Maschinenmarkt

IINNDDUUSSTTRRIIEEDDEESSIIGGNN

SERIE

Im Investitionsgüter-bereich – insbesondere imMaschinenbau – haben die deutschen Anbieterlange Zeit auf ihre über-legene Technik gesetzt.Andere Faktoren sind unter-schätzt worden – unteranderem das Design.Welche Möglichkeiten einevisuelle, ergonomische und sicherheitstechnischeOptimierung bietet, zeigendie Beiträge der Serie.

THILO WEIGEL

Teil 1

Letzte HilfeIm Design liegt ein großes Potentialfür die Differenzierung im Wettbewerb

Thilo Weigel

der RWTH Aachen ein Stu-dium in Investitionsgüter-design an der StaatlichenAkademie der bildendenKünste in Stuttgart absol-viert. Danach war er beimFraunhofer-Institut fürArbeitswirtschaft undOrganisation in Stuttgartund in mehreren Design-büros tätig. Seit 1994arbeitet Weigel als freibe-ruflicher Designer mit demArbeitsschwerpunkt Maschi-nenbau in 70597 Stuttgart.Tel. (0711) 76 41 00, E-Mail:[email protected].

Dipl.-Ing. Dipl.-Ing. Des. ThiloWeigel hat nach einemMaschinenbaustudium an

Page 35: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Anlagen, Arbeitsverfah-

ren, Arbeitsabläufen oder

Arbeitsplätzen gesicherte

arbeitswissenschaftliche

Erkenntnisse zu berück-

sichtigen. Damit ist ein

komplexes Aufgabenfeld

definiert, das von vielen

Entwicklungsabteilungen

in den Unternehmen oft

noch nicht angemessen

bearbeitet werden kann.

Industriedesigner können

ihre Kompetenz in diese

Lücke einbringen.

Strukturbauteilezunehmend genutzt

Hauben, Abdeckungen,

Zugänge, Bedienelemente

und weitere Bestandteile

der Mensch-Maschine-

Schnittstelle bieten ein

erhebliches Potential für

die gestalterische, ergo-

nomische und sicher-

heitstechnische Entwick-

lung. Design-Fachleute

können dabei Konzepte

entwickeln, die über die

reine Funktionserfüllung

weit hinausreichen.

Auf der Grundlage neuer

technischer Entwicklun-

gen läßt sich das Zusam-

menwirken zwischen

Mensch und Maschine in

vielfältiger Weise opti-

mieren. Eine besondere

Bedeutung haben dabei

sogenannte Strukturbau-

teile, die als kombinierte

Funktions- und Gestal-

tungselemente genutzt

werden können. Beispiele

dafür sind Guß- und Stahl-

konstruktionen, die einer-

seits tragende Funktionen

erfüllen, aber bis in den

Sichtbereich vorgezogen

werden. Sie wirken dann

funktional und gleich-

zeitig gestalterisch. Reine

Verkleidungselemente

können dadurch einge-

spart werden.

Gänzlich neue Mög-

lichkeiten eröffnet das

Rapid-Prototyping-Verfah-

ren. Damit lassen sich

Gußteile zu angemesse-

nen Preisen herstellen, die

im Modellbau gar nicht

oder nur mit erheblichem

Aufwand angefertigt wer-

den könnten. Gerade dem

Investitionsgüterdesign

ist dies zugutegekommen.

Das Gestaltungsspektrum

wurde dadurch wesentlich

erweitert.

Um die Möglichkeiten

der modernen Informati-

ons- und Datentechnik

voll nutzen zu können,

arbeiten Designer heute

zunehmend mit elektro-

nischen Entwicklungs-

werkzeugen. Dabei werden

CAD-Systeme und Pro-

gramme zur Visualisie-

rung und Animation ver-

wendet.

Das Ziel ist es, den

Entwicklungsprozeß von

Anfang an rechnergestützt

zu begleiten. Dabei wird

ein umfassend nutzbarer

Datensatz aufgebaut, der

auf allen Entwicklungs-

stufen weiterverwendet

werden kann – für die

Konstruktion und Produk-

tion und auch als Basis

für Visualisierungen in

der unternehmensinter-

nen Kommunikation oder

für das Marketing, für

Vorführungen und Prä-

sentationen.

Auch die Ergonomie

profitiert vom computer-

gestützten Design, denn

mittlerweile gibt es anthro-

pometrische Modelle, mit

denen sich die Gestaltung

von Handhabungsräu-

men und Bedienta-

bleaus an Arbeitsplätzen

oder Maschinen simulie-

ren und optimieren läßt.

Insgesamt sind die

computergestützten Werk-

zeuge für die Produktent-

wicklung und das Design

zu einem wirkungsvollen

Instrumentarium ausge-

reift, das eine enge Zusam-

menarbeit zwischen Ent-

wicklungspartnern er-

möglicht und deutliche

Vorteile mit sich bringt.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 45

Teil 2 (MM 6) skizziertdas Aufgabenfeld desDesigns, das durch dieBegriffe „signum“ und„designare“ bezeichnetwird.

Schleifma-

schine – die

Ausgestaltung

der Mensch-

Maschine-

Schnittstelle

bietet noch

ein erhebli-

ches Differen-

zierungspo-

tential.

Polierma-

schine – bei

der Gestal-

tung von

Maschinen-

funktionen

müssen sich

Designer auf

arbeitswissen-

schaftliche

Erkenntnisse

stützen.

Interferometer

– computerge-

stützte Design-

und Entwick-

lungswerk-

zeuge machen

die Zusam-

menarbeit in

Entwicklungs-

projekten

effizienter.

Bild

er: V

erfa

sser

Page 36: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Wie jede Technologie

steht auch die Hydrau-

lik im ständigen Wett-

bewerbsdruck, wobei ihr spezifi-

sche Nachteile wie Lärm, Leckagen

und mäßiger Wirkungsgrad gerade

keit der Komponenten aufgrund

umfangreicher Baukastensysteme,

flexibler Systemaufbau, die Technik

wird beherrscht. Mehrere Verbrau-

cher können an der gleichen Druck-

versorgung angeschlossen sein.

Leider ist die Methode, den Lei-

stungsfluß durch drosselnde Ven-

tile zu steuern, vergleichbar mit dem

Versuch, ein Automobil bei voller

Motorleistung mittels Kupplung

und Bremse zu fahren. So wie bei

diesem Versuch viel Reibungs-

wärme anfallen würde, muß aus

ventilgesteuerten Hydrauliksyste-

men die Verlustleistung über Kühler

abgeführt werden. Das Bereitstellen

von Kühlenergie verursacht Be-

triebskosten, die neben den erhöh-

ten Kosten für die elektrische Ener-

gie zu berücksichtigen sind.

Daher sucht der Hydrauliker seit

jeher nach Methoden, Energieflüsse

drosselfrei zu steuern. Dies gelingt,

wenn eine im Fördervolumen ver-

stellbare Pumpe immer genau den

von Vertretern der elektrischen

Antriebstechnik immer wieder

vorgeworfen werden. Daher sind

weitere Anstrengungen nötig, um

die Energieausnutzung moderner

Hydrauliksysteme zu verbessern.

Frühzeitig wurde dies in der Mobil-

hydraulik erkannt. Nun werden

auch verstärkte Anstrengungen in

der stationären Industriehydraulik

unternommen.

Das gewöhnliche Konzept statio-

närer Hydrauliksysteme mit Ventil-

steuerung besteht aus einem Pum-

penaggregat, das Ölströme unter

konstantem Druck bereitstellt,

drosselnden Ventilen – heute meist

als Proportional- oder Regelventile

ausgeführt – und dem Motor, in

Form eines Zylinders oder Rotati-

onsmotors. Die Vorteile dieser Ven-

tilsteuerung sind: hohe Verfügbar-

46 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Maschinenmarkt

HYDRAULIK

Antriebe mit Pumpensteuerungarbeiten energiesparenderals ventilgesteuerte SystemeDie Energieausnutzung stationärer

Hydraulikantriebe läßt sich stei-

gern, wenn der Ölvolumenstrom

drosselfrei gesteuert wird. Das ist

mit regelbaren Förderpumpen

möglich, die einen der Antriebs-

aufgabe angepaßten Volumen-

strom erzeugen. Gegenüber klas-

sischen Aggregaten mit konstan-

tem Förderdruck wird auf dros-

selnde Steuerungsventile verzich-

tet. Dadurch fällt keine prinzipbe-

dingte Reibungswärme an, die

man aufwendig abführen muß. Bei

Antrieben mit Pumpensteuerung

kann sogar Energie zurückgewon-

nen werden.

JÜRGEN BERBUER

Dr.-Ing. Jürger Berbuer ist Inhaber eines

Entwicklungsbüros für fluidtechnische

Systeme und Komponenten in 52074 Aachen,

Tel. (02 41) 8 48 56, Fax (02 41) 87 44 35.

Servopumpe mit

Hilfsaggregat und

Schwungscheibe zur

Energierückgewin-

nung. Sie ist Bestand-

teil eines drossel-

freien Antriebs und

reagiert auf Parame-

teränderungen so

schnell wie ein Regel-

ventil.

Bild

: Ver

fass

er

Page 37: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Volumenstrom liefert, der für die

Antriebsaufgabe benötigt wird. Der

Lastdruck stellt sich dann selbst-

tätig auf den Wert ein, der zur

Überwindung der Widerstände aus-

reicht. Dadurch entstehen keine

prinzipbedingten Verluste. Diese

Technik wird als primäre Verdrän-

gersteuerung oder Pumpensteue-

rung bezeichnet [1].

Schnell reagierende Pumpenpassen sich den Aufgaben an

In den vergangenen Jahren wurde

die „primäre Verdrängersteuerung“

oder Pumpensteuerung, die aus den

mobilen hydrostatischen Getrieben

abgeleitet wurde, so verbessert und

verfeinert, daß sie in anspruchs-

vollen geregelten Antrieben einge-

setzt werden kann. Eine wesentliche

Basis dafür ist die Verfügbarkeit von

elektrohydraulischen Verstellpum-

pen mit sehr kurzer Verstellzeit.

Gute Erfahrungen wurden hier mit

Radialkolbenpumpen gemacht. Die

kurzen Verstellwege und geringen

Stellkräfte ermöglichen, daß sich

der volle Volumenstrom innerhalb

von etwa 20 ms aufbauen läßt (Bau-

größe 63 cm2) [2 und 3].

Bei dieser Stelldynamik wird in

Steuerketten und Regelkreisen ein

Verhalten erzielt, das auch mit Pro-

portional- und Regelventilen kaum

besser sein könnte.

Die zweite Voraussetzung war die

hydraulische Einspannung des

Motors zwischen zwei druckbela-

steten Ölsäulen. Dies wird zum

Beispiel durch ein Druckniveau-

ventil erreicht, das den Summen-

druck der beiden Arbeitsleitungen

immer auf einem konstanten

Niveau hält (Bild 1) [1]. Um gutes

Regelverhalten zu erreichen, sollten

auch die Leitungslängen zwischen

Pumpe und Antrieb nicht zu lang

werden, was möglicherweise ein

gewisser Nachteil gegenüber den

Ventilsteuerungen ist. Der Motor

kann vorzugsweise ein Rotations-

motor, ein Gleichgangzylinder oder

ein Schwenkzylinder sein. Aber

auch für den Differentialzylinder

existieren erprobte Schaltungen.

Die Energieverluste der Pumpen-

steuerung setzen sich aus den

mechanischen Verlusten der rotie-

renden Bauteile, den inneren Leck-

strömen und der für die Stellbewe-

gung benötigten Energie zusam-

men. Für die Stellenergieversor-

gung ist in der Regel eine kleine

druckgeregelte Steuerpumpe vorge-

nicht zurückgewonnen werden. Die

Leistungsbilanz ist in Bild 3 dar-

gestellt - ebenso die Leistungsbilanz

der gleichen Maschine mit Pumpen-

steuerung, bei der ein erheblicher

Teil der Impulsleistung zurückge-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 47

HYDRAULIK

aKonstantpumpe(Hilfsaggregat)

DruckniveauventilArbeitszylinder

Verstellpumpe

Druck pB

Druck pA

Druck p0

10%50–5–10

250

bar

150

100

50

0

–50

–100

–150

–200

relativer Pumpenstellweg

bzsollzmax

Dru

ck p

A, p

B, p

L pApB

pL = pA – pB

gemesseneWerteberechneteWerte

Bild 1: Die Einspannung der

Verstellpumpe (Motor) zwi-

schen zwei druckbelasteten

Ölleitungen (Ölsäulen) ver-

bessert die Regelbarkeit

drosselfreier Antriebe.

a Pumpe zwischen zwei Ölsäu-len, b Druckverläufe bei Ände-rung des Pumpenstellwegs

Nut

z-le

istu

ng

60kW40

Belastung F

20

00 kN 100

0100

mm/s300

Geschwindig-

keit x

Leis

tung

sauf

nahm

e P

Nut

z-le

istu

ngV

erlu

stle

istu

ng

60kW40

Belastung F

20

00 kN 100

0100

mm/s300

Geschwindig-

keit x

Leis

tung

sauf

nahm

e P

Ver

lust

leis

tung

a bBild 2: Der Leistungsbedarf eines ventilgesteuerten Servoantriebs ist

fast immer größer als der eines Servoantriebs mit Pumpensteuerung.

a ventilgesteuert, b pumpengesteuert

sehen, über die sich auch andere Ne-

benantriebe versorgen lassen.

Vergleicht man für die Ventil-

steuerung und die Pumpen-

steuerung die an einem Zylinder-

antrieb aufgenommene Leistung in

Abhängigkeit von Lastkraft und

Geschwindigkeit, hat die Pumpen-

steuerung immer Vorteile (Bild 2).

Nur im Stillstand des Antriebs und

bei Halten ruhender Lasten kann

die Verlustleistung einer Ventilsteu-

erung geringer gehalten werden.

Noch krasser fällt der Vergleich

aus, wenn gespeicherte Energie zu-

rückzugewonnen wird. Die Pum-

pensteuerung ist in der Lage, beim

Absenken eines Hubwerks oder

beim Verzögern einer bewegten

Masse Energie auf einer Schwung-

masse zu speichern oder in das

elektrische Netz zurückzuspeisen.

Ventilsteuerungen erzeugen dage-

gen nur Verlustwärme.

Benötigte Antriebsenergieteilweise zurückgewonnen

Die Möglichkeit der Energie-

rückgewinnung wurde bei der

Modernisierung einer Impulsprüf-

anlage genutzt. Solche Anlagen die-

nen zur Lebensdauerprüfung von

Schläuchen nach DIN 20024 und

vergleichbaren Normen. Sie werden

meist rund um die Uhr betrieben.

Das anzutreibende Element ist ein

Druckübersetzer, der das Prüfme-

dium in die Prüflinge drückt und

damit den Prüfdruck erzeugt. Die

Aufgabe gleicht der einer Feder: Das

Prüfmedium drückt bei der Ent-

lastung auf den Antrieb zurück.

Die klassischen Impulsprüfma-

schinen sind mit Ventilsteuerungen

ausgestattet. Sie haben einen hohen

Leistungs- und Kühlungsbedarf.

Die im Prüfling gespeicherte kann

Page 38: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

wonnen wird. Aufgrund der Pum-

pensteuerung konnte der Bedarf für

elektrische Energie und Kühlung

auf etwa 40% der ursprünglichen

Zur Energiespeicherung ist eine

Schwungscheibe vorgesehen, weil

die Lastzyklen sich rasch wiederho-

len. Die Anlage ist seit etwa einem

Jahr im Dauerbetrieb und erfüllt

alle Erwartungen des Betreibers,

aber keineswegs die Vorurteile,

denen diese neue Technik zwangs-

läufig begegnen mußte.

Die gemessenen Energiever-

bräuche bestätigen die Annahmen,

die bei der Planung getroffen wur-

den. Der Antriebsmotor mit 30 kW

Leistung wird nicht ausgelastet. Vor

der Modernisierung hatte die

Anlage bei wesentlich geringerer

Prüfkapazität eine Leistungsauf-

nahme von 55 kW. Die Einsparung

von rund 25 kW über einen Zeit-

raum von 6000 h im Jahr kann in

diesem Fall mit jährlich 75 000 DM

beziffert werden. Allein aus den ver-

ringerten Betriebskosten ist die Um-

rüstung und Modernisierung der

Anlage in 1,5 Jahren amortisiert.

Das Auslegen der Impulsprüf-

anlage mit Pumpensteuerung war

sicherlich schwieriger als die einer

ventilgesteuerten Anlage, weil keine

direkt nutzbaren Erfahrungen vor-

lagen. Als Auslegungswerkzeug hat

sich die Systemsimulation mit dem

Programm DSH-Plus (Fluidon

GmbH, Aachen) optimal bewährt,

weil sich damit bei der Projektierung

die Fragen nach Regelgenauigkeit

und Leitungslängen klären ließen.

Wirtschaftliche Einsparungab einer Leistung von 15 kW

Für den projektierenden Ingeni-

eur ist es wichtig, zu wissen, unter

welchen Bedingungen ein solches

System vorteilhaft eingesetzt wer-

den kann. Eine Entscheidungsma-

trix, die allerdings nicht den An-

spruch auf Vollständigkeit erheben

kann und soll, kann dabei helfen

(Tabelle). Weiterhin sind folgende

Punkte zu beachten:© Die Energieeinsparung durch die

Pumpensteuerung ist wirtschaft-

lich ab einer Nutzleistung von etwa

15 kW am Abtrieb. Bei kleinerer Lei-

stung läßt sich der erhöhte Aufwand

nicht immer amortisieren.© Bei Pumpensteuerungen ist zu

überprüfen, ob die Eigenfrequenz

des Antriebssystems durch die

Länge der Leitungen zwischen

Pumpe und Antrieb ungünstig

beeinflußt und damit die Rege-

lungsqualität beeinträchtigt wird.

In jedem Fall ist es erstrebenswert,

Pumpe und Antrieb nahe beieinan-

Werte gesenkt werden, ohne die

Leistungsfähigkeit zu verringern.

Bild 4 zeigt die hydraulische

Schaltung der Pumpensteuerung.

48 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Maschinenmarkt

HYDRAULIK

Ob ein ventil- oder pumpengesteuerter Antrieb die richtige Lösung ist, hängt vom jeweili-

gen Anwendungsfall ab.

Erhebliche Stillstandszeiten,

halten ruhender Lasten

Betriebszyklus

Hoher Spitzenbedarf, lange

Zeiten mit geringem Bedarf

Volumenstrombedarf

Gleichbleibend oder nur mäßig

veränderlich

Lastdruckbedarf

Mehrere mit ähnlicher Leistung

und zeitversetztem Betrieb

Anzahl der Antriebs-

funktionen

Mit Ventilsteuerungen gut zu

lösen

Kriterium

Dauerbetrieb mit mittlerer bis

hoher Leistung

Mäßig schwankend

Zeitlich stark schwankend

oder mit Vorzeichenwechsel

Ein Hauptantrieb,

Nebenantriebe nur mit

geringer Leistung

Mit Pumpensteuerungen gut

zu lösen

Charakter der Last Reibung oder plastische

Verformung (keine Energierück-

gewinnung möglich)

Feder, Hubwerk, oszillierende

Masse (Energierückgewinnung

möglich)

Leistungs-aufnahmeelektrisch275 %

Leistungs-aufnahmeelektrisch105 %

elek

tris

che

Ver

lust

e 5

%

Pum

pena

ggre

gat 2

2 %

Vor

steu

erve

ntile

11

%

Dro

ssel

verlu

ste

Ser

vove

ntil

72 %

Rei

bung

15

%

Rüc

khub

Dru

cküb

erse

tzer

50

%

Impu

ls-R

ückl

eist

ung

(Dro

ssel

ung

Ser

vove

ntil)

95

%

Abwärme 270 %

Abwärme 100 %

Nutzleistung(Impulsleistung)

100 %

Nutzleistung(Impulsleistung)

100 %

Prüflings-Verluste 5 %

Prüflings-Verluste5 %

79 % 95 %

Leer

lauf

leis

tung

Pum

pen

41 %

Ste

uer-

und

Hilf

sene

rgie

33

%

Pum

penv

erlu

ste

10 %

Pum

penv

erlu

ste

12 %

Rei

bung

4 %

Energierückgewinnungmit Gyrospeicher

b

a

Bild 3: Bei einer Impulsprüfanlage

mit ventilgesteuertem Antrieb für

Schläuche ist die Verlustleistung

höher als bei einer baugleichen

Anlage, die einen Antrieb mit

Pumpensteuerung hat.

a ventilgesteuert,b pumpengesteuert

Page 39: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

der zu plazieren. Hier muß ein Kom-

promiß zwischen Regelungstechnik

und Bauraum gefunden werden.© Läßt sich aus dem Antrieb

Energie zurückgewinnen, so kann

bei langsamen Arbeitszyklen die

Pumpe auf dem Drehstrommotor

„abgestützt“ werden. Dieser Motor

arbeitet dann übersynchron und

gibt selbsttätig Energie mit gutem

Wirkungsgrad in das elektrische

Netz zurück. Sofern diese Rückspei-

sung den Betrag der an anderer Stel-

le im Betrieb verbrauchten Leistung

übersteigt, kommt es zu einer Rück-

speisung in das Netz des Energie-

versorgungsunternehmens. © Zur Energierückgewinnung bei

schnellen Bewegungszyklen, zum

Beispiel an oszillierenden Schlitten

mit großer Masse, kann der Verlust

der Netzrückspeisung verringert

werden: Der Drehstrommotor erhält

eine Schwungscheibe, die mit der

Pumpe gekuppelt ist. Die rückge-

führte Energie führt nun zu einer

Drehzahlerhöhung der Schwung-

masse, deren Energie im nächsten

Arbeitszyklus wieder benötigt wird.© Die Schwungmasse wird so

dimensioniert, daß die pendelnde

kinetische Energie zu einer Dreh-

zahländerung gemäß der Differenz

zwischen Synchrondrehzahl und

Nenndrehzahl des Drehstrommo-

tors führt. Dadurch ist sicherge-

stellt, daß der Motor nicht für die

Eckleistung der Pumpe, sondern

nur noch für die tatsächlich ver-

brauchte mittlere Leistung dimen-

sioniert werden muß.© Um die Nenngröße der Pumpe

klein zu halten, ist es meist sinnvoll,

deren maximalen Betriebsdruck

auszunutzen. Man setzt kleinere,

schneller verstellbare und kosten-

günstigere Pumpen ein. Ein Betrei-

ben der Pumpen mit Drehzahlen

über 1500 min–1 ist meist aus Ge-

räuschgründen nicht zu empfehlen.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 49

HYDRAULIK

M

UP

M

IstwertDruck

IstwertWeg

P-I-Regler

Druckflüssig-keitsspeicher

+ –

Sollwert

Kolbenpumpedruckgeregelt

Druckniveauregelventil

Druckab-sicherung

Prüfkreis

Kolbenpumpeservogeregelt

Schwungscheibe

AntriebsmotorServoventilKühler

Druckmeß-umformer

RegelgrößeDruck

Druckübersetzer

Druckflüssig-keitsspeicher

Wegmeß-system

Bild 4: Mit einer Schwungscheibe läßt sich bei einem Antrieb

mit Pumpensteuerung Energie zurückgewinnen, wie der hydraulische

Schaltplan einer Impulsprüfanlage für Schlauchleitungen zeigt.

Bild

er: V

erfa

sser

Literatur [1] Lechner, E., und J. Berbuer: Schnelle Pum-

penverstellungen und neuartige Schal-

tungskonzepte für verlustarme hochdy-

namische Regelantriebe. 8. Aachener

Fluidtechnisches Kolloquium. Institut für

fluidtechnische Antriebe und Steuerun-

gen der RWTH Aachen, 1988.

[2] Berbuer, J.: Neuartige Servoantriebe mit

primärer Verdrängersteuerung. Disserta-

tion RWTH Aachen 1988.

[3] Ziegler, R.: Auslegung und Optimierung

schneller Servopumpen. Dissertation

Universität Karlsruhe 1990.

Page 40: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

detailliert und in mehre-

ren Stückzahlen angebo-

ten werden. Diese Anforde-

rungen kann man mit

Easycalc V5.0 erfüllen.

Darüber hinaus bietet das

Programm dem Anwender

die Möglichkeit, gemachte

Berechnungen in geeigne-

ter Form mittels verschie-

dener Listen auf Papier zu

bringen.

© Kalkulation: Die Soft-

ware ermöglicht die Be-

rechnung von Material-,

Bearbeitungs- und Neben-

kosten. Für den Benutzer

hat das Vorteile: Während

einer Kalkulation werden

alle benötigten Listen und

Papiere mitgeschrieben

und stehen zum Ausdruck

bereit. Ein Knopfdruck

genügt, und das Angebot

wird so detailliert, wie es

der Kunde will, auf den

Drucker ausgegeben oder

per Fax oder E-Mail an die

richtige Adresse befördert. © Integrierte Schnittda-

tenbank: Aufgebaut auf

Erfahrungsdaten, bietet

eine umfangreiche, inte-

grierte Schnittdatenbank

Unterstützung in den Fäl-

len, in denen Teile offeriert

werden sollen, die in nicht

alltäglichen Materialien

angefertigt werden müs-

sen. Zusätzlich kann sich

der Anwender Schnitt-

werte vorschlagen lassen,

die als Basis einer Berech-

nung dienen oder die ganz

einfach bestätigen, daß die

verwendeten Werte richtig

sind.

Die unter Windows und NT lauffähige Software bietet eine über-

sichtlich strukturierte Oberfläche. Auf NC-Maschinen zu ferti-

gende Teile lassen sich mit dieser Software leicht kalkulieren.

Der überaus drin-

gende Wunsch jedes

Lohnfertigers ist es,

mit möglichst wenig Auf-

wand Angebote für die

mechanische Bearbeitung

erstellen zu können. Mit

Easycalc V5.0 bietet die

Schweizer Seveco AG eine

geeignete Software dazu.

Mit dieser Lösung lassen

sich schnell und einfach,

aber dennoch genau die

Angebote erstellen.

Die Lohnfertiger mecha-

nischer Betriebe mußten

bisher ohne Zuversicht

auf Veränderung in ihrem

Offertwesen blicken. Um

sich die Arbeit zu erleich-

tern, behelfen sich die

meisten Betriebe nach wie

vor mit zum Teil eigens

erstellten MS-Excel-

Sheets, oder sie berechnen

ihre Angebote noch immer

manuell. Denn ihre EDV-

Lösung ist zwar auf dem

neuesten Stand der Tech-

nik, in diesem spezifi-

schen Bereich bietet sie

jedoch keine Hilfe. Das

bedeutete zuweilen müh-

same Kopfarbeit, riesigen

Zeitaufwand, Ineffizienz

wie auch wenig Flexibi-

lität. Für diese Anwendun-

gen wurde mit Easycalc

V5.0 eine flexible, umfang-

reiche, vielseitige Kalkula-

tions-Software entwickelt,

mit der sich der Aufwand

um ein Vielfaches reduzie-

ren läßt, so der Anbieter.

Im einzelnen besteht die

Software aus folgenden

Komponenten:© Vorkalkulation: Die

Berechnung CNC-gefertig-

ter Teile in der Angebots-

phase ist wichtiger den je.

Damit die Chance mög-

lichst groß ist, den Auftrag

zu erhalten, bedarf es nach

wie vor einer sorgfältigen

Kalkulation. Zudem soll

das Angebot möglichst

Angebotserstellungfür Metallverarbeiter

50 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

THEMEN UND TRENDS

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

Reseller-Vertrag für CAI-SystemhausEinen Resellervertrag überdie Smalltalk- und Java-Pro-duktlinien hat die Object-share GmbH, Martinsried, mitder CAI Systemhaus GmbH,Rimpar, abgeschlossen. DerVertrag erstreckt sich auf Zen-traleuropa und schließt den„first-line“-Support durch CAIein. CAI entwickelt und liefertSoftware für die Industrie bishin zu kompletten informa-tionstechnischen Lösungenaus einer Hand. Objectsharebietet Lösungen für dieEntwicklung portabler undverteilter Softwaresystemenach offenen Standards.

Neues Konzept von J. D. EdwardsDie J. D. Edwards Deutsch-land GmbH, Langen, stellt einneues Konzept vor, mit demdie Softwarelösung von J.D.Edwards nach der Einführungflexibel bleiben soll. Das als„Idea to Action“ bezeichneteKonzept liefert Lösungen, mitdenen Unternehmen Ände-rungen der Geschäftspro-zesse oder der IT-Infrastruk-tur flexibel und schnell inihrer Standardsoftware um-setzen können. Das Konzeptumfaßt eine Familie an Werk-zeugen, Anwendungen undProzeßmodellen, die noch indiesem Quartal vorgestelltwerden sollen.

JBA und Cognoswurden PartnerDie JBA-Gruppe, Anbietervon betriebswirtschaftlicherStandardsoftware für mittel-ständische Unternehmen, istmit der Cognos Inc., Anbietervon Business IntelligenceSoftware (Lösungen für dieunternehmensweite Entschei-dungsunterstützung undFührungsinformation), einestrategische Partnerschafteingegangen. Mit der Partner-schaft soll der Funktionsum-fang im JBA-System 21 erwei-tert werden. Für Cognossprach deren umfangreichesweltweites Netzwerk imSupport, heißt es.

Die Software wurde mitfolgenden Funktionennochmals stark erweitert: © Werkzeug-Schnittdaten-

bank© frei definierbare Abfra-

gedialoge (Kostenstel-len)

© erweiterte Berechnungvon Materialdaten

© Stückpreise von ganzenBaugruppen berechnen

© automatische Erstellungvon Anfrage und Angebot

© diverse Listen

Zusatzfunktionen

Bild

: Sev

eco

Page 41: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

© Berechnung: Zu jeder

Berechnungsvariante ste-

hen die richtigen Funktio-

nen zur Verfügung: unab-

hängig davon, ob Einzel-

stücke, Klein- oder Groß-

serien oder sogar ganze

Bauteilegruppen berech-

net werden sollen. Zusätz-

lich entstehende Kosten

wie Auswärtsbearbeitung,

Vorrichtungs- und Werk-

zeugkosten, Transportko-

sten und andere sind frei

definierbar und können in

den Abfragedialog inte-

griert werden. © Flexibilität: Durch die

Möglichkeit, bestehende

mit eigenen Funktionen

zu ergänzen, erhält der

Anwender ein Werkzeug,

das ihm große Flexibilität

gewährt. Spätere Ange-

botsänderungen oder

-ergänzungen in bezug auf

Preise, Bearbeitungen

oder Stundensätze kön-

nen mühelos eingefügt

werden. Bei jeder Ände-

rung wird die Kalkulation

automatisch mit den

neuen Werten berechnet,

und die dazugehörenden

Dokumentationslisten

werden entsprechend

aktualisiert. In Kürze liegt

also ein überarbeitetes

Angebot vor.

Die Software Easycalc

V5.0 basiert auf der 32-Bit-

Technik und kann unter

den Microsoft-Betriebssy-

stemen Windows 95 und

Windows 98 sowie unter

dem Netzwerkbetriebssy-

stem Windows NT einge-

setzt werden. Die über-

sichtlich strukturierte

Oberfläche (Bild) erlaubt

eine rasche Bedienung.

Alle Felder sind nach dem

Windows-Standard mit

Kurzinformationen hin-

terlegt und somit laut Her-

steller auch für Anwender

mit wenig Kenntnissen

von PC-Technik problem-

los bedienbar.

Weitere Informationen

sind erhältlich bei: Braun

GmbH Maschinenfabrik,

63599 Biebergmünd, Tel.

(0 6050) 87 51, Fax (0 6050)

87 54. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 51

Maschinenmarkt

THEMEN UND TRENDS

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

Investieren ohne Kapitaleinsatzmit Software-Finanzierungskonzept

Das Mönchengladbacher

Softwarehaus Ziegler-Infor-

matics GmbH, Hersteller von

CAD/CAM-, CAE- und GIS-

Lösungen, bietet seinen Kun-

den ein modernes Finanzie-

rungskonzept: Leasing als

Alternative zum Kauf von

Softwarelizenzen. Fest verein-

bar-te Leasingraten erleich-

tern die innerbetriebliche

Kalkulation. Das Investitions-

gut bleibt bilanzneutral, die

Leasingraten sind als

Betriebsausgaben steuerlich

absetzbar, und investitions-

bedingste Steuern entfallen.

Der steuerliche Abschrei-

bungsvorteil, der sich durch

den Abschluß eines Leasing-

vertrages ergibt, deckt erfah-

rungsgemäß die durch das

Leasen zusätzlich anfallen-

den Kosten der Verzinsung.

Wie Ziegler mitteilt, bieten

zahlreiche Geldinstitute Lea-

sing-Verträge für Ziegler-Pro-

dukte an. Darüber hinaus

könne man den Kunden auf-

grund langjähriger Koopera-

tion mit der Commerz-Lea-

sing, einer Tochter der Com-

merzbank sehr gute Konditio-

nen vermitteln.

Ziegler-Informatics GmbH,

41189 Mönchengladbach,

Tel. (0 21 66) 95 56 11,

Fax (0 21 66) 95 57 39

Elektronischen Katalog erstellen

Gedruckte Kataloge, Doku-

mentationen und Bedie-

nungsanleitungen können

jetzt in elektronische Ver-

sionen umgewandelt werden.

Anschließend werden sie mit

allen Funktionen, die das

sekundenschnelle Abrufen

von gewünschten Daten

ermöglichen, aufgerüstet. Der

nach dieser Methode erstellte

„Elektronische Katalog“ ist

einfach zu handhaben, paßt

sich jeder Monitorgröße an

und preiswert gegenüber dem

gedruckten Katalog. Diesen

Service bietet der Dienst-

leister bis Ende Januar 1999

kostenlos an.

B.E. Special Image- und

Kommunikations-Strategien

GmbH, 20249 Hamburg,

Tel. (0 40) 47 20 73 und -74,

Fax (0 40) 47 00 38

Neues Meldeverfahren zum Erfassenund Übermitteln von Daten

Das Jahr 1999 bringt heraus-

ragende Änderungen für die

Lohnbuchhaltung: Nicht nur

der Euro, sondern auch die

Einführung der Datenerfas-

sungs- und Übermittlungs-

verordnung (DEÜV) stellt

neue Anforderungen an das

Personalbüro. Ziel der DEÜV

ist die Vereinfachung des Mel-

deverfahrens und der Daten

übermittlung. Seit 1. Januar

ist sie verbindlich für Betriebe

und Sozialversicherung. Bis-

lang regelten zwei getrennte

Verordnungen das Meldever-

fahren. Für Lohnbuchhalter

bedeuten die umfassenden

Änderungen Umdenken und

Zeitaufwand. Auch die Soft-

ware darf nicht zurückstehen:

Meldungen, die nach den

alten Richtlinien ausgestellt

werden, nehmen die Sozial-

versicherungsträger 1999

nicht mehr an.

Dies gilt auch für die Jahres-

meldungen für 1998, die bis

zum 15. April 1999 abzugeben

sind. Wie die HS-Hamburger

Software GmbH & Co. mitteilt,

ist die neue Version 1.90 des

Programms IBM Lohn und

Gehalt/2, auf die DEÜV vor-

bereitet und wurde bereits

von der AOK erfolgreich gete-

stet. Das Programm ist seit

Anfang dieses Jahres erhält-

lich.

HS-Hamburger

Software GmbH & Co.,

22297 Hamburg,

Tel. (0 40) 6 32 97-2 34,

Fax (0 40) 6 32 97-3 12 34

Nun werden schon dieTage bis zum Jahrtausend-wechsel gezählt. Unbarm-herzige „Millenium-Uhren"zeigen gar Stunden, Minu-ten und Sekunden an. Die Situation in der Wirt-schaft schwankt zwischensorgloser Ignoranz undPanikstimmung. Irgendwoin der Mitte zwischen die-sen beiden Extremen wirdnach Ansicht von Exper-ten die Realität nach demDatumswechsel liegen.Das heißt: Es bestehtunbedingt Handlungsbe-darf, aber Panikmache hilftdas Problem nicht lösen.Doch wie immer, wennschwierige Situationen mitgroßen Unwägbarkeitenanstehen: Katastrophen-Trittbrettfahrer sind zurStelle. Zu dieser Spezieslassen sich wohl auchSeminarveranstalterzählen, die teuere Crash-Kurse zur Abwendung derJahr-2000-Katastropheankündigen. Da wird derInteressent mit einem„Expertenleitfaden für einesichere und schnelle Last-Minute-Realisierung"gelockt. An einem einzi-gen Tag sollen Teilnehmeralles über das Problemselbst und seine recht-lichen Aspekte, überLösungen für PC, Groß-rechner, Embedded Chips,Netze, Katastrophen-management erfahren.

Das Jahr-2000-Problemist vielschichtig und des-halb nicht zu unterschät-zen. Unternehmen, diesich seit Jahren vorberei-ten, erwarten dennochUnvorhergesehenes. Sosollte sich niemand derIllusion hingeben, jetztnoch mit einem Crash-Kursden Crash verhindern zukönnen. Wer Hilfe braucht,kann sich Informationenbei den großen Industrie-verbänden einholen. uge

Crash-Kurs

KOMMENTAR

Page 42: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

ten oder externe „Profis“

beauftragt wurden, ihre

Aufgaben und Einsatzge-

biete werden immer viel-

fältiger. Die Begründung

dafür liefert nicht nur das

immer besser und auch

billiger werdende Telefon-

netz, sondern auch die

optimierte Software und

die professionelle Schu-

lung der Kräfte am Telefon.

Gerade die beiden letzten

Faktoren entscheiden oft

über Erfolg und Einsatz-

stärke des Callcenters.

Wann immer sich die Lei-

tung eines Unternehmens

mit dem Gedanken trägt,

ein Callcenter einzurich-

ten, sollte dies schon bei

der Planung berücksich-

tigt werden.

Nicht nur große Ver-

sandhäuser leisten sich

heutzutage etwa für die

Bestellannahme Callcen-

ter. Dank externer Dienst-

leister und leicht integrier-

barer Software werden die

modernen „Telefonzentra-

len“ auch für mittlere

und kleine Unternehmen

immer interessanter.

Denn vielfach läßt sich

auch hier ein wirtschaft-

lich vertretbares Verhält-

nis zwischen Verkaufsauf-

wand und -ertrag nur

noch mit Telefonmarke-

ting erzielen.

Aber nicht nur im Ver-

kauf spielt das Telefon eine

wichtige Rolle. Die Kunden

Callcenter bieten eine Viel-

zahl von Möglichkeiten in

der Kundenbetreuung.

Wie, wo und mit welchen

Systemen sie umgesetzt

werden, sollte gründlich

durchdacht werden. Der

Rat von Fachleuten ist

nicht zu ersetzen, wenn

die Telefonielösung zum

Unternehmen passen und

vom ersten Tag wirtschaft-

lich gearbeitet werden

soll.

ANNA MARIA CALANDRI

Im Prinzip handelt es

sich beim Callcenter

grundsätzlich um den

zielgerichteten Einsatz

des Telefons zu Marketing-

zwecken. Gleich, ob die

professionellen Telefonie-

rer im eigenen Haus arbei-

Professionelle Kundenbetreuung am Telefonzu Marketingzweckenist mit neuen Callcenter-Lösungen möglich

52 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Maschinenmarkt

TELEFONDIENSTLEISTUNG

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

Kundendienst am Telefon erfordert kompetente Gesprächspartner.

Bild

: Can

on

Dr. Anna Maria Calandri ist Pro-

kuristin der Cebus Software

GmbH, 22761 Hamburg, Tel.

(0 40) 8 53 79 60, Fax (0 40)

85 37 96 10.

Auf die Software kommt es anEinen neuen Online-Ser-

vice über Internet bietetdie Baan DeutschlandGmbH, Anbieter betriebs-wirtschaftlichen Soft-warelösungen, seit Beginndieses Jahres an. „BaanCyber Consult” ist ein Bera-tungsservice bei allenFachfragen zur Baan-Soft-ware. Kunden und Partnerkönnen direkt mit Baan-Beratern in Kontakt treten.Dadurch fallen Reisezeitenfür Termine vor Ort weg.Dem Kunden stehen ver-schiedene Berater ausunterschiedlichen Produkt-bereichen zur Verfügung.Zudem bietet dieserDienst auch die Möglich-keit des sogenanntenApplication-Sharings, dasheißt: Der Berater kanngemeinsam mit dem Kun-den auf dessen PC arbei-ten.

Die Kundenanfragenwerden in Echtzeit überChatleitungen oder Tele-fon übermittelt. Die Echt-zeit-Dienste stehen täglichvon Montag bis Freitagvon 9 Uhr bis 17 Uhr zurVerfügung. Anfragen kannman rund um die Uhr stel-len, sie werden währendder Betriebszeiten beant-wortet. Wenn keine zeitkri-tische Unterstützung erfor-derlich ist, gibt es einepreiswerte Alternative: DieAnfrage wird in diesemFall in 48 Stunden beant-wortet. Um die Leistungenin Anspruch zu nehmen,muß sich der Kunde beiBaan registrieren lassenund eine spezielle Soft-ware installieren. Die Bera-tungsleistungen werdennur nach den tatsächlichin Anspruch genommenenZeiteinheiten in Rechnunggestellt, die im Vorfeld vonKunden als Cyber-Consult-Einheiten in Einheiten vonjeweils 15 Minuten gekauftwerden können.

Beratung

INTERNET-SERVICE

Page 43: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

erwarten heute bei Nach-

fragen, Reparaturen,

Nachbestellungen, Ersatz-

teillieferungen stets einen

kompetenten Ansprech-

partner erreichen zu kön-

nen. Der gute Service ist

genauso wichtig wie ein

vernünftiges Produkt und

ein guter Preis. Eine Lei-

stung, die sich mit einem

modernen Callcenter rea-

lisieren läßt.

Unter dem Leitsatz

„immer für den Kunden da

sein“ lassen sich die Auf-

gaben eines Callcenters

zusammenfassen. Gene-

rell wird zwischen dem

Outbound- und dem Inbo-

und-Service unterschie-

den. Anders gesagt: Das

Telefon und der Agent kön-

nen passiv (inbound) oder

aktiv (outbound) genutzt

werden. Es gibt also ein-

und ausgehende Anrufe.

Dies ist ein wichtiges

Unterscheidungskrite-

rium für Callcenter-

Lösungen. Tabellen 1 und

2 zeigen die Unterschiede

der Varianten auf.

Geschulte Kräftesind erforderlich

Am Telefon sollten in

beiden Fällen professio-

nell geschulte Kräfte sit-

zen. Gekonnte Gesprächs-

führung, ein offenes Ohr

für den Kunden und

Belastbarkeit gehören zu

den Grundtugenden die-

ser Agenten. Gerade im

Outbound-Service steigen

die Qualifikationsanforde-

rungen. Um auch aus

durchschnittlichen Mitar-

beitern gute Telefonver-

käufer zu machen, helfen

nicht nur Schulungen,

sondern vor allem die

Standardisierung der Ge-

sprächsführung und der

Einsatz des PC und guter

Software.

Bei Inbound-Callcen-

tern gibt es beispielsweise: © ACD – Automatic Call

Distribution sorgt für die

automatische Anrufvertei-

lung und leitet das

Gespräch an den jeweils

nächsten freien Platz wei-

ter. Kein Gespräch geht

verloren. © CTI – Computer Tele-

phone Integration: Die Ver-

netzung dieser beiden

Instrumente sorgt für eine

schnelle Bearbeitung. So

wird über eine Kunden-

nummer oder schon vor-

her durch die Übermitt-

lung der ISDN-Nummer

des Anrufers die entspre-

chende Kundendatei er-

mittelt. Sie erscheint auf

dem Bildschirm des Agen-

ten, er ist sofort informiert

und kann sich individuell

auf den Anrufer einstellen.

Auch Rückrufe werden

automatisch gesteuert.

Anrufautomatenfür die Routine

Im Outbound-Bereich

spielen zudem zuneh-

mend Dialler-Systeme eine

wichtige Rolle. Diese An

rufautomaten nehmen

den Mitarbeitern die

manuellen Tätigkeiten ab

und können so die Effizi-

enz leicht um das Zwei- bis

Dreifache steigern. Das

optimale Zusammenspiel

von Telefon, Computer

und Agent kann etwa

durch ein Recall-Manage-

ment erreicht werden. Der

Mitarbeiter hat einen

Rückruf zugesagt und

manuell am PC eingetra-

gen. Zum gewünschten

Termin wählt der Dialler

den Kunden so lange an,

bis er ihn tatsächlich

erreicht hat. Der Preview

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 53

TELEFONDIENSTLEISTUNG

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

Tabelle 1: Beim Inbound-

Service ruft der Kunde an –

das Callcenter ist „passiv“.

Inbound-Leistungen

24 Stunden-Erreichbarkeit

Anzeigenaufnahme

Bestellannahme

Hotline

Support

Service

Reklamation

Telefonzentrale

Antwort-Aktionen

Page 44: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Dialler schlägt dem Mitar-

beiter hingegen aktiv eine

anzurufende Person aus

der Datenbank vor. Soll

der Anruf ausgeführt wer-

den, löst der Mitarbeiter

ihn per Mausklick aus.

Eine Suche nach der Num-

mer, dem Namen gibt es

nicht, und bei „besetzt“

wird die Wahl automatisch

wiederholt.

Noch weiter geht die

Tätigkeit eines Power Dial-

lers: Dieser arbeitet EDV-

verwaltete Adreßlisten ab

und stellt dann zu einem

Mitarbeiter durch, wenn

jemand erreicht wurde.

Der Einsatz des Power

Diallers ist besonders

dann interessant, wenn

umfangreiche Telefon-

kampagnen durchgeführt

werden. Werden per Hand

angewählt etwa fünf bis

acht Gespräche von einem

Mitarbeiter pro Stunde

geführt, so kann er mit

Unterstützung des Power

Diallers 15 bis 23

Gespräche pro Stunde

führen.

Andere Entwicklungals in den USA

Aufgrund der europäi-

schen Unternehmenskul-

tur, die eher mittelstän-

disch geprägt ist, ent-

wickeln sich hier auch die

Callcenter anders als in

den USA. Dort können

in großen Unternehmen

1000 Agenten in einem

Callcenter arbeiten und

pro Stunde 15 000 Anrufe

entgegennehmen. In

Deutschland haben die

meisten Callcenter aber

weniger als 30 Agenten

und ein Anrufvolumen

von 3000 bis 4000 Ge-

sprächen pro Tag. Die tele-

fonaktiven Mitarbeiter

sind in Deutschland oft

stärker ins Unternehmen

integriert und haben auch

noch andere Aufgaben.

Hier ist ein intelligentes

Call-Routing (Weiterleiten)

und eine adäquate Telefo-

nie-Ausstattung gefragt.

Systeme gibt es heute

für jede Anforderung. Das

Softwarepaket für das

Telefonmarketing sollte

auf jeden Fall eine Info-

basis mit integrierter

Adreßverwaltung, also

einer jederzeit aktuellen

Kundendatei, beinhalten.

Unterstützt wird das Tele-

marketing dann durch

einen Telescript-Genera-

tor.

Telemarketingmit Software

So bietet zum Beispiel

das auf diesen Bereich

spezialisierte Hamburger

Softwarehaus Cebus eine

modular aufgebaute Tele-

marketing-Software mit

zweiseitiger Bildschirm-

maske an. Seite eins listet

alle Informationen über

das Unternehmen, An-

sprechpartner und alle

relevanten Notizen auf.

Seite zwei enthält einen

strukturierten Fragenka-

talog, der für den aktiven

und erfolgreichen Out-

bound-Service erforder-

lich ist. Eine zusätzliche

Terminverwaltung sorgt

dann für prompte und

pünktliche Kontakte zu

den Kunden und steuert

die Anrufe an eine belie-

bige Zahl von Inter-

viewern. Diese Software

kann mit Mailing- und

Direktmarketingsystemen

verknüpft werden. Damit

besteht die Chance, daß

keine Information ver-

lorengeht; jeder Kunde

wird optimal betreut. MM

54 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Maschinenmarkt

TELEFONDIENSTLEISTUNG

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

Tabelle 2: Beim Outbound-Ser-

vice nehmen die Telefonagen-

ten den Kontakt zum Kunden

auf – das Callcenter ist „aktiv“.

Outbound-Leistungen

Telemarketing

Kundenbefragungen

Marktforschung

Kundenbindung

Telefonverkauf

Adreßqualifizierung

Unterstützung des Außen-

dienstes

Inkasso

Page 45: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Für Führungskräfte ist

es eine Sache der Erfah-

rung, daß es bei gutem

Betriebsklima weniger

Streit und Konflikte gibt,

Spannungen sind normal

und regulieren sich weit-

gehend von selbst. Anders

bei schlechtem Klima:

Kleine, unbedeutende

Ursachen können die Men-

schen aufbringen; im

Streit suchen sie Ent-

lastung von den inneren

Spannungen.

Mißmut, Ärger und Fru-

stration erzeugen Gefühle

der Gleichgültigkeit, ja der

Resignation. Die innere

Kündigung ist nicht fern.

Jeder ist zwar dort, wo er

lebt oder arbeitet, durch

sein So-Sein, seine Per-

sönlichkeit, sein Tun und

Lassen ein Klimafaktor

mit positiver oder negati-

ver Ausstrahlung. Es sind

jedoch vornehmlich die

Bedingungen des sozialen

Umfeldes, die das Klima

erzeugen. Der Mitarbeiter

fragt sich: Wie ist das

Klima, wo ich arbeite?

Führungskräfte sind oft

Ursache unbefriedigender

zwischenmenschlicher

Beziehungen. Sie führen

aus der Distanz, vertiefen

sich in ihr Fachgebiet oder

gehen in ihren Außenkon-

takten auf.

Klima-Faktorensorgen für Harmonie

Es kommen folgende

Betriebsklimafaktoren in

Betracht: die Bedingungen

der Arbeitssituation, die

Art der Delegation, Infor-

mation und Kommunika-

tion, die Entscheidungs-

findung, der Führungs-

stil,die kollegialen Bezie-

hungen, die organisatori-

schen Bedingungen der

Kooperation, die Entloh-

nung, die Geschäfts- und

Unternehmenspolitik, die

Sicherheit des Arbeits-

platzes, die Einschätzung

der Aufstiegsmöglichkei-

ten, die Möglichkeit, eigene

Ludwig Rosner ist Lehrbeauf-

tragter der Fachhochschule Köln

und Inhaber der Ludwig Rosner

Unternehmensberatung in 53819

Neunkirchen, Tel. (0 22 47) 26 57,

Fax (0 22 47) 8 92 00.

Äußere Arbeitsbedingun-

gen belasten weit weniger

als Probleme mit Vorge-

setzten und im zwischen-

menschlichen Bereich.

Das ist das Ergebnis vieler

Betriebsklimauntersu-

chungen, ein Ergebnis,

das man oft nicht wahr-

haben will. Betriebsklima

Inbegriff für Zufrieden-

heit und Wohlbefinden der

Mitarbeiter, auch

Synomym für Leistung

und Initiative.

LUDWIG ROSNER

Betriebsklima steht

für viele Tatbe-

stände, aber ins-

besondere dafür, in wel-

chem Maß sich die Beleg-

schaft mit dem Unter-

nehmen identifiziert. Ein

gutes Betriebsklima soll

nicht leichtfertig aufs

Spiel gesetzt werden, viel-

mehr muß man es sich

manchmal etwas kosten

lassen.

Ein schlechtes Betriebs-

klima kann nicht nur

schuld an rückläufiger

Produktivität, schlechter

Qualität, hohem Aus-

schuß und überdurch-

schnittlichen Fehlzeiten

sein, sondern auch an der

Unfallhäufigkeit als einer

möglichen demonstrati-

ven Reaktion. Damit wird

das Betriebsklima zu

einem unberechenbaren

Kostenfaktor und zu

einem Hindernis erster

Güte im betrieblichen

Prozeß.

Angenehmes KlimaDas Betriebsklima beeinflußt die Produktivität unmittelbar im unternehmerischen Alltag

56 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

PERSONALFÜHRUNG

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

Kurz-Info

Lehrgang

Immer mehr Unternehmenschulen ihre Mitarbeiter improfessionellen Telefonver-kauf. Die Deutsche Verkaufs-leiter-Schule veranstaltet des-halb auch 1999 wiederdreitägige Intensivlehrgänge.In dem “Ausbildungslehrgangzum Telefonverkäufer bezie-hungsweise zur Telefonver-käuferin” wird das notwen-dige Rüstzeug vermittelt. Dienächsten Lehrgänge werdenvom 10. bis 12. März in Düs-seldorf und vom 21. bis 23.April in München veranstal-tet. Informationen sinderhältlichbei der DVS Deut-sche Verkaufsleiter-SchuleGmbH, München, Tel. (0 89)9 93 55 00.

Fachinformatiker

Mit der Ausbildung von 20Fachinformatikern und Fachin-formatikerinnen ab Septem-ber 1999 antwortet die Bun-desanstalt für Arbeit mitihrem zentralen Rechenzen-trum in Nürnberg auf die Ver-änderungen in ihren bundes-weiten Hard- und Software-systemen. Die Fachinforma-tierk bilden die Brücke zwi-schen dem Entwicklungsbe-reich und den künftigenAnwendern. Das erst 1997eingeführte Berufsbild ver-langt daher neben dem Fach-und Methodenwissen auchhohe soziale Kompetenz.

Steuertip

Der Abschreibungszeitraumfür Computer ist von fünf aufvier Jahre verkürzt worden,so daß jetzt bei linearerAbschreibung jährlich 25 %der Anschaffungskostenabgesetzt werden können,meldet die Hamburger Versi-cherungs- und Finanzdienst-leistungsgruppe Iduna Nova.Bei tragbaren Computernwerde aufgrund von erhöh-tem Verschleiß durch häufi-gen Transport unter Umstän-den auch eine noch kürzereNutzungsdauer anerkannt.Das gleiche gelte fürgebrauchte Computer.

Einflußmöglichkeiten der Führungskraft auf das Betriebsklima im

Unternehmen.

Verständnis für ihre Lage hat,

die Mitarbeiter gut informiert und in seine Überlegungen

einbezieht,

Vertrauen in seine Mitarbeiter hat,

Der Vorgesetzte kann das Betriebsklima positiv beeinflussen,

wenn er

Zwölf Handlungsvarianten

gerecht ist,

jedem das Gefühl gibt, gleich wichtig zu sein,

für seine Entscheidungen die Verantwortung übernimmt und

eigene Fehler eingesteht,

sachlich kritisiert und belehrt – und nicht nachträgt,

sein besseres Wissen und Können für seine Mitarbeiter einsetzt,

hilfsbereit ist,

jeden seinen Fähigkeiten entsprechend einsetzt und fördert,

persönliche Anliegen persönlich behandelt,

mit einem Wort Vorbild ist.

Page 46: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Vorstellungen nutzbar zu

machen.

Meisten kommen noch

folgende Ursachen in

Betracht:

Die de-facto vorgefun-

denen oder subjektiv er-

lebten Kommunikations-

und Kooperationsbedin-

gungen, formelle und in-

formelle Information und

Kommunikation, die Hier-

archisierung (die die zwi-

schenmenschliche Dis-

tanz zu groß erscheinen

läßt), die starke Betonung

der Rationalität (und folg-

lich Unterbewertung der

Emotionalität), die Grup-

pen und die Gruppen-

zugehörigkeiten und die

Belastungen aus der Per-

son selbst.

Konflikte belastenauch die anderen

Natürlich gibt es neben

den genannten auch in der

Person liegende Ursachen,

die das Klima negativ be-

einflussen können: Angst

vor Aufgaben, Mißerfolg,

Tadel, negative Folgen des

eigenen Verhaltens, zum

Beispiel Konflikte im per-

sönlichen Bereich, Sorgen

um die eigene Gesundheit,

Krankheiten, verringerte

Leistungsfähigkeit durch

Schlafdefizit und Stress,

veränderte Leistungsfä-

higkeit im Sinne des

Alterns und anderes mehr.

Nicht zu vergessen sind

auch die physischen Fak-

toren, wie Raumklima,

Fremd- und Schadstoffe,

mechanische Einflüsse

durch Druck, Stoß und

Schwingungen sowie die

Einflußgrößen des

Arbeitssystems: dynami-

sche, statische oder ein-

seitige Muskelbelastung,

Belastung durch Aufga-

benwiederholung, kurz-

zyklisch repetitive Teilar-

beiten, Unter- oder Über-

forderung, soziopsychi-

sche Einflußgrößen wie

Handlungsspielräume,

fehlende Puffer oder zu

hohe Anforderungen an

Flexibilität. Da das Be-

triebsklima der Gesamt-

ausdruck der durch

soziale Integrationspro-

zesse miteinander verwo-

benen seelischen Einstel-

lungen in einem Betrieb

ist, hat jedes betriebliche

Klima seine Ursachen und

seine Vergangenheit.

Jede Stimmungüberträgt sich

Die Mitarbeiter haben

sich darauf eingesetellt

und erwarten praktisch

nichts anderes. Hinter

dem Arbeiter wird der

Mensch mit allen seinen

psychologischen und so-

zialen Wesenszügen sicht-

bar. Wenn allerdings über

die physischen Arbeitsbe-

dingungen plötzlich lauts-

tark geklagt wird, kann

eine Änderung ohne Ein-

fluß auf das Befinden der

Mitarbeiter bleiben. Es

sind dann vorgeschobene

Ursachen für ganz andere,

psychologische oder

soziale Tatbestände. Es

kann auch keine feste

Reihenfolge der Faktoren

des Betriebsklimas nach

ihrem Gewicht geben. Mal

steht die Frage des Lohns

im Vordergrund, mal das

Verhältnis zu den Vor-

gesetzten, mal die Perso-

nalpolitik der Unterneh-

mensleitung, auf jeden

Fall stets das, was am mei-

sten entbehrt wird. Wird

beispielsweise über die

„miserablen sanitären

Anlagen“ am stärksten

geklagt – wie das bei einer

Betriebsuntersuchung

des Autors der Fall war –

und ändert man diese

Umstände im Sinne der

Wünsche der Mitar-

beiterschaft, so braucht es

dadurch keineswegs zur

Besserung des Betriebs-

klimas zu kommen. Mit

gleicher Intensität und

Überzeugung klagten die

Betriebsangehörigen bei

einer Nachuntersuchung

über die Lohnungerechtig-

keit, die bei der ersten

Untersuchung kaum eine

Rolle spielte. Erst wenn die

Gesamtkonzeption der

Führung geändert wird,

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 57

Maschinenmarkt

PERSONALFÜHRUNG

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

Page 47: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

erleben die Mitarbeiter die

Maßnahmen der Unter-

nehmensleitung aus einer

anderen Perspektive und

sind bereit, an eine Bes-

serung aller Umstände

zu glauben. Zu den wich-

tigsten Aufgaben der

Führung, sowohl der

Unternehmensleitung wie

des einzelnen Vorgesetz-

ten, gehört die Erhaltung

oder Steigerung der Pro-

duktivität, die wiederum

von der menschlichen Lei-

stungsbereitschaft in

hohem Maße abhängt. Ob

die Menschen im Betrieb

aber bereit sind, eine opti-

male Leistung zu erbrin-

gen, ist nicht nur eine

Frage der Entlohnung,

sondern eine solche des

Betriebsklimas. MM

58 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Maschinenmarkt

PERSONALFÜHRUNG

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

ManagementDie "richtige" Aufgabe, sich entfalten können, etwas

leisten dürfen

1) Welche Motive werden bejaht, welche verneint?

Ständige Humani-sierung der Arbeit

Aufstiegsmöglichkeiten

Entwicklung, Vorankommen

Rang und AnsehenerwerbenEhrgeiz

Leistungsstreben

Erfolgsstreben

Identifikation

Bedürfnis nach EinordnungFleißEnfaltungsgedürfnis

GemeinsameEntscheidungenRespektierungpersönl. Interessenund InitiativenpersönlicheAchtungArt und Zielrich-tung der Motiva-tion1)

MenschlicheZusammenarbeitAtmosphäregegenseitigerAnerkennungAufnahme sozialerKontakteMitwirkung in derGruppeKollegialitätBereitschaft zurZusammenarbeitGemeinschafts-interesseInformationen zurLage des Unter-nehmensmittel- und langfris-tige Perspektivensoziale Sicherheit

Streben nachAnerkennungStreben nachSicherheitGeselligkeits-bedürfnisSelbstverwirk-lichungDominanzstrebenSelbstbehauptungStatusstreben

Betriebsklima

Produktivität

Auswirkungen eines guten Betriebsklima auf die Pro-

duktivität im Unternehmen.

Bild

: Ver

fass

er

Page 48: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 59

FIRMENSCHRIFTEN

AußenwirtschaftalphabetischKomplett überarbeitet und

aktualisiert ist diese 7. Aus-

gabe des Nachschlagewerkes

„Außenwirtschafts-Alpha-

bet“. Sie enthält in kompri-

mierter Form Definitionen

und Fachbegriffe aus der

Wirtschaft sowie Kurzinfor-

mationen zu nationalen und

internationalen Organisatio-

Verpackungenaus KunststoffDer Leitfaden „Kunststoffver-

packungen im Direktkontakt

mit Lebensmitteln“ nennt auf

knapp 30 Seiten geltende und

geplante Vorschriften. Der

Leitfaden kostet 15 DM.

IZK GmbH,

61348 Bad Homburg,

Tel. (0 61 72) 92 66 67,

Fax (0 61 72 92 66 69

LernprogrammeSicherheitstechnikDer Katalog Einkaufsberater

bietet ein umfangreiches

Angebot von interaktiven

Lernprogrammen zur Umset-

zung von Sicherheitsmaß-

nahmen, beispielsweise für

Gabelstapler, flurgesteuerte

Krane, Bildschirmarbeit und

Erste Hilfe.

Kroschke Sign-International

GmbH, 38112 Braunschweig,

Tel. (05 31) 3 18-3 18,

Fax (05 31) 3 18-1 03

Palettierstationund HubwagenInformationen über die Palet-

tierstation PS 30 und den

Hubwagen HW 10 enthalten

die gleichnamigen Bro-

schüren. Gezeigt werden die

vielfältigen Möglichkeiten

zum automatischen Be- und

Entladen sowie zum Auf- und

Abstapeln von Behältern.

Unterschiedliche Varianten

im Materialfluß sind anhand

von Grafiken dargestellt.

Grässlin Automationssysteme

GmbH, 78112 St. Georgen,

Tel. (0 77 25) 9 33-5,

Fax (0 77 25) 9 33-4 40

nen und Instituten. Besonde-

res Gewicht haben die Erläu-

terungen zahlreicher wichti-

ger Begriffe der Europäischen

Union. Dieses nützliche

Nachschlagewerk ist gegen

eine Schutzgebühr von 48 DM

erhältlich.

Deutsche Bank AG,

60325 Frankfurt am Main,

Tel. (0 69) 9 10-00,

Fax (0 69) 9 10-6 20 00

Page 49: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

60 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Maschinenmarkt

DOKUMENTATION

Grundler, EdgarEffiziente Sägemaschinen als Basis für die auftragsgesteu-

erte Stahllieferung

Maschinenmarkt 105 (1999) 4, Seite 24–26

Mit Outsourcing angestrebte Ziele sind nicht allein mitKosteneinsparung erreichbar. Auch die Lieferfähigkeitmuß sichergestellt werden. Im zunehmend Auftrags-steuerung praktizierenden Stahlhandel ist die Effizienzvon Sägemaschinen ein entscheidendes Kriterium fürden Erfolg einer Übernahme von spanenden Arbeits-gängen in das Serviceprogramm.

Vertikal-Drehmaschine zur schlanken Produktion

Maschinenmarkt 105 (1999) 4, Seite 28

Werkzeugmaschinen für die Herstellung von Kfz-Kom-ponenten werden nicht nur danach bewertet, ob sie platz-sparend und leistungsfähig sind, sondern immer häufi-ger auch danach, ob sie dem Anspruch aufwandsarmerund flexibler Lean-Fertigungskonzepte entsprechen.

Carious, AlanMetallschichten erhöhen Haftfähigkeit von Kristallen bei

Schleifscheiben

Maschinenmarkt 105 (1999) 4, Seite 30–33

Beim Schleifen können hohe Kräfte und Temperatur-werte den Abtrag stark beeinträchtigen und den Werk-zeugverschleiß erhöhen. Dem wirken synthetischeSchneidstoffkörnungen entgegen, doch nur dann inangestrebtem Maße, wenn die Kornhaltekraft ausrei-chend groß ist. Metallische Schleifkornbeschichtungensteigern nicht nur die Kornhaltekraft, sondern erhöhendie Effizienz des gesamten Prozesses.

Czech PeterBildverarbeitungssysteme erweitern die Anwendungsfel-

der von Scara-Robotern

Maschinenmarkt 105 (1999) 4, Seite 36–39

Ihre Stärke haben sie bei Pick- and-Place-Aufgaben, dochdie Schnelligkeit und Flexibilität von Horizont-Schwen-karmrobotern läßt sich vielseitig nutzen. IntelligenteSteuerungen und die Kombination mit Bildverarbei-tungssystemen haben die Anwendungsfelder der Scaraserweitert. Sogar das Verzieren von Torten ist heute mitden Robotern machbar.

Trommler, GerdMIG-Löten verzinkter Dünnbleche reduziert den Nachbe-

arbeitungsaufwand

Maschinenmarkt 105 (1999) 4, Seite 40–43

Beim Schweißen von verzinkten Blechen stören Zink-dämpfe den Lichtbogen, so daß Poren oder Bindefehlerentstehen können. Abhilfe schafft das MIG-Löten. AlsZusatzwerkstoff wird ein niedrigschmelzender Bronze-draht verwendet. Aufgrund der niedrigen Wärmeein-bringung entstehen weniger Dämpfe und somit poren-freie, spritzerarme Drähte.

Verantwortlich für Leitartikel: Helmut Grössl; Unternehmen und Branchen: Ursula Hofmann,Jürgen Schreier; Außenhandel: Jürgen Schreier; Innovation, Serie: Helmut Klemm; SpanendeFertigung, Werkzeuge: Frank Pfeiffer; Robotik, Verbindungstechnik: Rüdiger Kroh; Hydrau-lik: Josef Kraus; C-Technik, Software, Kommunikation: Ulrike Gloger; Management und Orga-nisation: Ursula Hofmann; Marktspiegel: Frank Pfeiffer, Rüdiger Kroh, Josef Kraus, Ulrike Glo-ger; Termine: Claus-Martin Stotz; Software: Udo Schnell; Schlußredaktion: Helmut Klemm;alle Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg.

Page 50: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Weigel, ThiloIm Design liegt ein großes Potential für die Differenzie-

rung im Wettbewerb

Maschinenmarkt 105 (1999) 4, Seite 44–45

Die Konkurrenten liegen nahe beieinander. Im Maschi-nenbau bieten sie mittlerweile oft annähernd die glei-chen technischen Funktionen, so daß die Unterschei-dung schwerfällt. In dieser Situation hilft Design. Kom-petente Gestaltung eröffnet ein großes Potential zur Dif-ferenzierung.

Berbuer, JürgenAntriebe mit Pumpensteuerung arbeiten energiesparen-

der als ventilgesteuerte Systeme

Maschinenmarkt 105 (1999) 4, Seite 46–49

Die Energieausnutzung stationärer Hydraulikantriebeläßt sich steigern, wenn der Ölvolumenstrom drosselfreigesteuert wird. Das ist mit regelbaren Förderpumpenmöglich, die einen der Antriebsaufgabe angepaßten Volu-menstrom erzeugen. Gegenüber klassischen Aggregatenmit konstantem Förderdruck wird auf drosselnde Steue-rungsventile verzichtet. Dadurch fällt keine prinzipbe-dingte Reibungswärme an, die man aufwendig abführenmuß. Bei Antrieben mit Pumpensteuerung kann sogarEnergie zurückgewonnen werden.

Calandri, Anna MariaProfessionelle Kundenbetreuung am Telefon zu Marke-

tingzwecken ist mit neuen Callcenter-Lösungen möglich

Maschinenmarkt 105 (1999) 4, Seite 52–54

Callcenter bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten in derKundenbetreuung. Wie, wo und mit welchen Systemensie umgesetzt werden, sollte gründlich durchdacht wer-den. Der Rat von Fachleuten ist nicht zu ersetzen, wenndie Telefonielösung zum Unternehmen passen und vomersten Tag an wirtschaftlich gearbeitet werden soll.

Rosner, LudwigDas Betriebsklima beeinflußt die Produktivität unmittel-

bar im unternehmerischen Alltag

Maschinenmarkt 105 (1999) 4, Seite 56–58

Äußere Arbeitsbedingungen belasten weit weniger alsProbleme mit Vorgesetzten und im zwischenmenschli-chen Bereich. Das ist das Ergebnis vieler Betriebskli-mauntersuchungen, ein Ergebnis, das man oft nichtwahrhaben will. Ein „gutes Betriebsklima“ ist der Inbe-griff für Zufriedenheit und Wohlbefinden der Mitarbei-ter und ein Synonym für Leistung und Initiative.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 61

DOKUMENTATION

Vogel MarktforschungInternationalisierung – Erfolgsfaktoren im GUS-Markt

Im Rahmen der Fachreihe: Dialog der Marktpartner istjetzt eine neue Studie erschienen: „Internationalisierung– Erfolgsfaktoren im GUS-Markt“. Die Untersuchunganalysiert praxisnah, inwieweit der Transformations-prozeß von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft inden GUS-Staaten Auswirkungen auf die Aktivitäten undGeschäftsbeziehungen deutscher Industrieunterneh-men hat und wie diese Märkte heute bearbeitet werden.Die Studie, Preis 50,– DM, kann über den ZentralenMarketing-Service des Vogel-Verlages bezogen werden.

Page 51: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 63

an gönnt sich wieder was in Spa-

nien. In den Edelrestaurants sind

die Tische gut besetzt, in den

Geschäften drängen sich die Kunden, und

auf den Straßen fahren die Nobelautos.

Rolls-Royce hat den Absatz im ersten Halb-

jahr 1998 glatt verdoppelt. Auch auf den

Straßen reihen sich die Baustellen anein-

ander. Wer Industriebetriebe besucht, sieht

Umbauten und Erweiterungen, oder

er hört von bevorstehenden

Umzügen in neue, größere

Gebäude. Dahinter stehen

nicht nur eine gute

Gewinnlage, niedrige

Zinsen und Wachstums-

perspektiven, sondern

auch eine gezielte staat-

liche Förderung. Laut

Banco de España hatte

sich das Wachstum Mitte ver-

gangenen Jahres auf 3,8 Pro-

zent erhöht, wozu der Konsum

mit 3,5 Prozent und die Ausrü-

stungsinvestitionen mit 15 Pro-

zent beitrugen. Lediglich die

Mit einem Wirtschaftswachstum vonrund vier Prozent ist Spanien in dieSpitzengruppe der EuropäischenUnion aufgerückt. Trotzdem fördertder Staat weiterhin die Industrie mit Strukturhilfen. Insbesondere dieWerkzeug- und die Maschinenzu-behör-Industrie profitiert davon.

HELMUT GRÖSSL, HETTSTADT

Die Werkzeugindustrie beugt Auftragseinbruch vor

M

Viele spanische Werk-

zeughersteller sitzen im

iberischen Nordosten.

Spanien

Bild: Mendaroko Industrialdea

Page 52: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Exporte, die seither zwei-

stellig wuchsen, kamen im

Zuge der Asienkrise ins

Stottern. Dafür steigen die

Importe aus dieser Region

seit dem dortigen Wäh-

rungsverfall sprunghaft

an. Sorgen bereiten den

Unternehmen zudem die

jüngsten Lohnerhöhun-

gen von drei Prozent.

Es muß also etwas

geschehen – und es

geschieht etwas: Die AMT –

die „Spanische Fachge-

meinschaft exportieren-

der Hersteller von Bautei-

len, Zubehör und Schneid-

werkzeugen für Werkzeug-

maschinen“ – lädt regel-

mäßig deutsche Einkäufer

zur Besichtigungstour in

Mitgliedsunternehmen

ein. Sinn der Übung ist ein

Ausgleich bei den deutsch-

spanischen Handelsvolu-

mina. Denn die deutschen

Exporteure steigerten die

Lieferung von Präzisions-

werkzeugen nach Spanien

auf hochgerechnet 270

Millionen Mark im vergan-

genen Jahr. Die Lieferun-

gen in Gegenrichtung ver-

harrten hingegen bei der

Hälfte. Neuerdings setzen

die spanischen Lieferan-

ten große Hoffnungen auf

ihre Preisvorteile im deut-

schen Markt.

Höhere Qualität als Ziel fixiert

Ähnlich wie in anderen

Ländern ballen sich die

spanischen Anbieter von

Metallbearbeitungstech-

niken in einem Gebiet. „38

unserer insgesamt 50 Mit-

glieder konzentrieren sich

auf die Regionen Gipuzcoa

und Vizcaya, die übrigen

sind auf Barcelona,

Navarra, Aragon und Alava

verteilt“, weiß Ge-

schäftsführerin Concep-

ción Aranguren Laflin, die

– lediglich von einer Se-

kretärin unterstützt – ge-

meinsam mit dem Präsi-

denten Javier Acha Iturri-

gagoitia die Geschicke der

AMT lenkt. Die bei einer

Mitgliederbefragung An-

Da könne seine Organisa-

tion das Richtige zu ver-

nünftigen Preisen bieten.

Natürlich gebe es Billige-

res, aber dann halt von

minderer Qualität, meint

er.

Ähnlich wie in Deutsch-

land fehlt es auch der spa-

nischen Industrie an gut

ausgebildetem Nach-

wuchs – dort jedoch schon

länger als bei uns. Daher

entschloß sich die Indu-

strie bereits Mitte der 80er

Jahre in Zusammenarbeit

mit der öffentlichen Ver-

waltung, eine Ausbil-

dungsstätte zu gründen.

Dieses Instituto de

Maquina Herramienta

(IMH) – also „Institut für

Werkzeugmaschinen“ – ist

seit 1991 in einem Neu-

bau im baskischen El-

goibar beheimatet und

hat ein recht sehens-

wertes kleines Muse-

um. Geschult wer-

den dort ständig 170

bis 180 Studenten

mit unterschied-

licher Vorbil-

dung in ver-

schiedenen

Studiengän-

gen, darunter

Automatisie-

rung und

Qualitätssi-

cherung, CAD/

CAM und ein

Sprachtrai-

ningspro-

gramm. Der

theoretische Unterricht

wird durch praktische

Übungen am Institut und

in Industriebetrieben

unterstützt. Zusätzlich

werden Abendkurse zur

Weiterbildung angeboten.

Auf eine Entspannung

des Personalengpasses

warten insbesondere die

kleineren Unternehmen,

die ihre niedrigeren Gehäl-

ter derzeit mit einem fami-

liären Betriebsklima zu

kompensieren suchen.

Bohrer und Fräser in engen Stufen

Die 1995 als Fusion von

drei Unternehmen gegrün-

dete und inzwischen nach

ISO 9002 zertifizierte

Nueva Herramienta de

Corte (Neco) fertigt jähr-

lich sechs Millionen Boh-

rer und zwei Millionen

Gewindebohrer, außer-

dem Gewindewalzwerk-

zeuge, Reibahlen, Fräser

sowie zeichnungsgebun-

dene Sonderwerkzeuge.

Das Industriesortiment

nutzen unterschiedliche

Branchen in vielen Län-

dern, auch in Mitteleu-

ropa, was Neco-Generaldi-

rektor Ignacio Esnaola auf

die günstigen Preise sowie

den eigenen Vertrieb in

Deutschland und in Ita-

lien samt einer Niederlas-

sung in Belgien zurück-

führt. In den vergangenen

drei Jahren lag das Wachs-

tum seines Unterneh-

mens jeweils zwischen 15

und 20 Prozent.

Ebenfalls Bohrer und

Fräser fertigt Herramien-

tas de Corte y Precisión

(Izar), wovon die Hälfte in

40 verschiedene Länder

exportiert wird. Deutsch-

land liegt nach Frankreich

und Benelux mit einem

Anteil von acht Prozent an

dritter Stelle. Diese ver-

hältnismäßig geringe

Marge begründet Export-

manager J. M. Gonzalez

mit der starken deutschen

Konkurrenz. Da aber vom

luxemburgischen Lager

aus auch die deutschen

Kunden innerhalb von 24

fang 1998 ermittelten

Umsatzsteigerungen von

13,5 Prozent wurden über-

wiegend im heimischen

Markt erzielt. Nur ein klei-

ner Zuwachs kam vom

Export in mehr als 70 Län-

der, der in den Vorjahren

jeweils rund 40 Prozent

betrug und 1997 insge-

samt 9,6 Milliarden Pese-

ten einbrachte (100 Pese-

ten = 1,17 Mark). Davon

entfielen knapp die Hälfte

auf Maschinenkompo-

nenten und jeweils ein

Viertel auf Zubehör und

Schneidwerkzeuge. Unter

den Abnehmerländern lag

Frankreich mit einem

Fünftel an der Spitze,

gefolgt von Deutschland

mit 18 Prozent. Speziell

diesen Anteil hält AMT-

Präsident Acha für

steigerungsfähig,

und zwar unter

dem Aspekt, daß

hohe Fertigungs-

qualität nur mit

hochwertigen

Werkzeugen

erzielbar ist.

„Fast alle Bestellun-

gen werden tagge-

nau ausgeliefert“,

betont, auf mögliche

Lieferverzögerungen

angesprochen, AMT-

Präsident JJaavviieerr

AAcchhaa..

Bild

: Lai

p

100-Prozent-

Kontrolle ist

bei Llambrich

schon allein

wegen der

garantierten

hohen Rundlauf-

genauigkeit

unabdingbar.

64 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Bild

: Lla

mb

rich

X

Page 53: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Stunden beliefert werden

können, erhofft er sich

künftig eine deutliche Stei-

gerung. Derzeit haben die

kobaltlegierten Werkzeuge

über 60 Prozent und die

titanbeschichteten zehn

Prozent Anteil. Zum weite-

ren Programm gehören

Schaft- und Scheibenfrä-

ser sowie Gewindebohr-

und Schneidwerkzeuge.

Das Geschäft des Prüf-

geräteherstellers Evec

(Elementos de Verificación

y Control) reicht von Stan-

dardlehren über Geräte

für elektrische Prüfungen

bis zu zeichnungsgebun-

denen Prüfwerkzeugen für

das dimensionelle Mes-

sen. Laut Exportdirektor

Pablo Falagan Cano ent-

wickelt das Unternehmen

die Prüfmittel selbst; der

Kunde muß lediglich eine

Zeichnung oder ein Fertig-

teil mit Toleranzangaben

bereitstellen. Toleranz-

klassen 1 bis 2 seien bei

den Meßmitteln durchaus

realisierbar. Die Prüfin-

strumente im Meßraum

untermauern dies: Meß-

steuerungen von Heiden-

hain und -geräte schweize-

rischer und japanischer

Herkunft ermitteln die

erreichte Genauigkeit.

Gut 80 Prozent aller

Werkzeughalter für Fräs-

und Bohrmaschinen

sowie Bearbeitungszen-

tren liefert Laip direkt aus

dem 9000 Positionen

umfassenden Lager. Der

Rest – überwiegend Son-

derhalter – ist mit Liefer-

zeiten bis zu zwölf Wochen

zu haben. Dabei legt Mitei-

gentümer und AMT-Präsi-

dent Acha Wert auf den

Tatbestand, deutsches

Qualitätsniveau zu errei-

chen. Dies sei einer der

Gründe, weshalb der

Exportanteil derzeit bei 70

Prozent liege, wovon wie-

derum vier Fünftel in

Europa abgesetzt würden

– jedoch erst ein kleiner

Teil in Deutschland. Belie-

fert werden alle metallbe-

arbeitenden Branchen.

Auch beim Bohrfutterher-

steller Llambrich nähert

sich der Exportanteil der

80-Prozent-Marke.

Die Kunden sitzen in 36

Ländern rund um die Welt.

Verkaufsleiter Eugenio

Miró weist mit einigem

Stolz darauf hin, daß die-

ses Unternehmen 1982 als

weltweit erstes Rundlauf-

fehler von weniger als 0,04

mm garantierte.

Hohe Präzision beim Bohren

Inzwischen gibt es auch

ein zum Patent angemel-

detes Schnellspannbohr-

futter für zwei Drehrich-

tungen mit einer maxima-

len Exzentrizität unter 15

µm. Das Gesamtangebot

umfaßt Zahnkranz-, Kurz-

und Schnellspannbohr-

futter (auch mit Spann-

kraftsicherung fürs

Schlagbohren), Präzisi-

ons- und Kurzbohrfutter

(auch mit integriertem Pla-

netengetriebe) für CNC-Ma

schinen, mitlaufende Spit-

zen, Reduzierhülsen und

Aufsteckdorne sowie Kühl-

mittelpumpen und kom-

plette Kühlmittelaggra-

gate.

Beim Hydraulikherstel-

ler Glual steht beim

Export, der rund 20 Pro-

zent vom Umsatz aus-

macht, an erster Stelle

Deutschland. Obwohl nur

europäische Länder belie-

fert werden, ist der Service

weltweit. „Wir machen den

Kundendienst überall,

wohin unsere Abnehmer

ihre Anlagen auch immer

liefern mögen“, betont

Ignacio Guibert Espel von

der Verkaufsorganisation

des Unternehmens. Per

CAD-Konstruktion ent-

worfen, von Zulieferern

gefertigt, jedoch im eige-

nen Betrieb montiert, wer-

den Standard- und Son-

derhydraulikantriebe

samt elektronischer sowie

hydraulischer Steuerung

und sonstigem Zubehör.

Zielmärkte sind die Werk-

zeugmaschinenindustrie,

Stahlwerke, der Schiffs-

und Wasserbau, für die es

selbst solche Spezialitäten

wie Schwingzylinder mit

Zahnstange sein können.

Daß die Geschäftsan-

bahnungen nach Deutsch

land ernst gemeint sind,

unterstreicht der Kupp-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 65

XX

Schleifspindelantriebe

liefert Myl mit Leistungen

bis vier Kilowatt, wovon

90 Prozent Sonderanferti-

gungen sind.

Bild

: Myl

Der Außenhandel mit Spanien ist gekennzeichnet von einem

großen deutschen Plus bei Präzisionswerkzeugen.

20 122

3 858

112 802

956

113377 773388

Zerspanungswerkzeuge

Spannzeuge

Stanzwerkzeug-, Vorrichtungs-

und Formenbau

Fertigungs-Meß- und Prüftechnik

PPrrääzziissiioonnsswweerrkkzzeeuuggee iinnssggeessaammtt

Einfuhr von Spanien in 1000 DM

44 725

13 620

72 340

31 774

116622 445599

Zerspanungswerkzeuge

Spannzeuge

Stanzwerkzeug-, Vorrichtungs-

und Formenbau

Fertigungs-Meß- und Prüftechnik

PPrrääzziissiioonnsswweerrkkzzeeuuggee iinnssggeessaammtt

1996Ausfuhr nach Spanien in 1000 DM

15 897

9 755

110 346

1 407

113377 440055

48 861

24 897

101 535

37 159

221122 445522

1997

Die Werte

der EU-

Länder

liegen für

98 noch

nicht vor.

25 167

10 574

61 931

38 834

113366 550066

1. Hj. 98

Quelle: Amtliche deutsche Außenhandelsstatistik; für die Einfuhr von Spanien: Nationale

Ausfuhrstatistik von Spanien und VDMA.

Page 54: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

lungs- und Bremsenher-

steller Goizper sowohl mit

einem TÜV-Zertifikat als

auch mit einem mehrspra-

chigen Katalog, in dem die

Auslegungskriterien in

gutem Deutsch abgefaßt

sind. Angeboten werden

darin Kupplungen, Brem-

sen und Bremskupplun-

gen mit pneumatischer,

magnetischer und elektro-

magnetischer sowie hy-

draulischer Betätigung,

außerdem gibt es inter-

mittierende Drehantriebe

und Kurvenscheiben. Auf

eine Programmergänzung

weist Exportmanager J. L.

Zuazola besonders hin:

hochgenaue mechanische

Bandbeschicker in drei

Baugrößen bis 600 Milli-

meter Bahnbreite und drei

Millimeter Bahndicke für

Geschwindigkeiten bis 50

Meter je Minute.

Kugelrollspindelnmit großer Länge

Iparanga, Hersteller von

Kugelrollspindeln, setzt

bei Werkzeugmaschinen

weiterhin auf dieses Prin-

zip, „wegen des geringen

Stromverbrauches, insbe-

sondere während der

Bearbeitungszeiten, die ja

länger dauern als die Eil-

gangzeiten“, meint der

kaufmännische Direktor

Iñigo Aranguren Zubizar-

reta. Das Unternehmen

hat in den 30 Jahren sei-

reich zwischen 0,55 und

vier Kilowatt für Drehzah-

len zwischen 31 000 und

4000 Umdrehungen je

Minute. Davon gehen 30

Prozent in den Export –

fünf Prozent nach

Deutschland. Als Liefer-

zeit für Sonderanfertigun-

gen, deren Preis 20 Prozent

günstiger als der von Wett-

bewerbsprodukten sein

soll, gibt Myl-Chef Imanol

Gil Esparza zwei bis drei

Monate an.

Als Stärke des Dreh-

tisch- und Teilapparate-

herstellers Zeatz bezeich-

net Exportmanagerin Ali-

cia Bouzas die Gemein-

schaftsentwicklung mit

Kunden. Dies führe immer

wieder zu neuen, unkon-

ventionellen Lösungen.

Derzeit umfaßt das Pro-

gramm, das rund um die

Welt über Händler ver-

marktet wird, Standardti-

sche zwischen 320 und

3000 Millimeter Durch-

messer sowie Sonderzu-

behör für Werkzeugma-

schinen mit manueller

und mit CNC-Steuerung.

Von den Filteranlagen

für Produktionsprozesse

in der Metallindustrie der

Firma Novotecnic gehen

rund 60 Prozent an deut-

sche Kunden. Der gesamte

Export liegt derzeit bei

rund 90 Prozent. Da

durchweg kundenspezifi-

sche Lösungen nötig sind,

geht der Anlagenkonzep-

tion eine Problemanalyse

voraus. So wird derzeit

bereits die Entwicklung

von Kühlschmieranlagen

vorangetrieben, mit denen

sich auch die Schleifpro-

zesse per Bornitridschei-

ben bis zu Schnittge-

schwindigkeiten von 200

Metern je Sekunde sicher

beherrschen lassen. Auch

die dazugehörigen Steue-

rungen werden im eigenen

Haus entwickelt. Beson-

ders stolz ist Novotecnic-

Geschäftsführer Jaume

Lleal auf die gute Späne-

trocknung seiner Anlagen.

„Denn bei der Entsorgung

kostet ja jedes Kilogramm

mehr eine Menge Geld“,

meint er.

Manchmal Ärger mit den Lieferfristen

Mit der Qualität zeigten

sich die begleitenden deut-

schen Einkäufer durch-

aus zufrieden. Über Preise

und die erzielbaren Ra-

batte schwiegen sie sich

verständlicherweise aus.

Gelegentlichen Ärger be-

reiten ihnen aber nicht

eingehaltene und „fest ver-

sprochene“ Liefertermine.

Sie empfehlen daher öfte-

res Nachhaken, vor allem

aber das Schaffen persön-

licher Beziehungen.

AMT-Präsident Acha

möchte da differenzieren:

„Bei Laip werden fast alle

Bestellungen taggenau

ausgeliefert“, betont er.

Verzögerungen könne

man natürlich nicht in

jedem Fall ausschließen.

Seines Wissens liefern

auch die anderen Firmen

im Verband ziemlich

pünktlich. MM

nes Bestehens 18 000

Spindeln geliefert, Gefer-

tigt werden sie bis maxi-

mal 16,5 Meter Länge (mit

Durchmessern bis 125

Millimeter) in Genauig-

keitsklassen IT 5 für Auto-

matisierungsaufgaben

und in IT 3 für Werkzeug-

maschinen und Meß-

geräte. Möglich sind damit

Verfahrgeschwindigkeiten

bis 60 Meter in der Minute.

Mit deutschen Verkaufs

unterlagen bietet der

Zahnradhersteller Grin-

del Getriebe, Präzisions-

stirnräder (mit geschliffe-

nen Zähnen Modul 1 bis

10, mit geschabten bis

Modul 5 Millimeter) und

Keilwellen an. Typische

Anwendungsgebiete sind

Krane, Werkzeugmaschi-

nen, Holzbearbeitungsma-

schinen, Fahrzeugachsen

und Motoren. „Deutsche

Unterlagen gibt es des-

halb, weil der größte

Exportanteil, nämlich 16

Prozent der Gesamtpro-

duktion, in dieses Land

geht“, betont der

geschäftsführende Direk-

tor, Asier Zabarte. Auch

Zeichnungsteile werden

gefertigt. Die Lieferzeiten

liegen in der Regel zwi-

schen zwei und drei Mona-

ten. Bei 70 Prozent aller

Aufträge liegt die Losgröße

zwischen zehn und 100

Stück.

90 Prozent aller Spin-

deln von Myl zur Hoch-

geschwindigkeitsbearbei-

tung sind Sonderanferti-

gungen im Leistungsbe-

66 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4

Das mehr als 100seitigeLieferverzeichnis mit demProduktionsprogrammaller 50 Mitglieder desspanischen Fachverban-des für Werkzeugmaschi-nenzubehör ist zu bezie-hen über AMT, San Seba-stian, Fax (00 34-943) 4651 77, E-Mail: [email protected].

Neuer Katalog

Drehtische, Teilapparate und Maschinenzubehör bietet Zeatz

mit manueller und mit CNC-Betätigung an.

Bild

: Zea

tz

X

Hauptexportländer der AMT-

Unternehmen.

17,65%Italien

17,60%Deutschland

19,21%Frankreich

1997

in %

Land

13,01%

17,99%

20,20%

1998

in %

USA 10,81% 8,99%

Großbritan-

nien

5,53% 5,61%

Schweden 2,76% 2,70%

Portugal 2,35% 3,18%

Holland 2,95% 3,10%

Belgien 2,47% 2,94%

Japan 1,72% 2,41%

Quelle: AMT

Page 55: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 83

Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Der Schwarzweiß-Laser-

drucker von QMS wurde

speziell für das Arbeiten in

Netzwerken konzipiert. Das

Gerät druckt bis zu 32 DIN-

A4-Seiten in der Minute und

ist laut Hersteller besonders

benutzerfreundlich. Jederzeit

kann der Drucker auch Doku-

mente bis Format DIN A3 in

der vollen Auflösung von bis

1200 3 1200 dpi ausgeben.

Das Gerät wird mit einge-

bauter Ethernet-Netzwerk-

karte sowie mit einer Drucker-

und Netzwerksoftware aus-

geliefert. Die Software instal-

liert sich selbst, ohne daß

weitere Eingriffe seitens der

Anwender notwendig sind, so

die Aussagen des Herstellers.

Jeder Benutzer kann im

Netzwerk mit einem beliebi-

gen Internet-Browser Status-

Abfragen vornehmen, Einstel-

lungen verändern und das

Gerät so konfigurieren, daß es

bei vordefinierten Ereignis-

sen wie Toner- oder Papier-

knappheit den Netzwerkad-

ministrator benachrichtigt.

QMS GmbH, 81739 München,

Tel. (0 89) 63 02 67-0,

Fax (0 89) 63 02 67-67

Schwarzweiß-Drucker mit Lasertechnikarbeitet in Computer-Netzwerken

Der Organizer Palm III kann

an einen PC angeschlossen

und mit ihm synchronisiert

werden. Der Datentransfer

erfolgt über eine Docking-

Station oder Infrarotstrah-

lung. Die Einsatzgebiete

umfassen Adreßbuch, Tele-

fonnummern, Terminkalen-

der, Merkzettel, Spesenver-

waltung und E-Mail.

Mit dem Gerät können auch

Barcodes gelesen werden,

auch bei schwacher Beleuch-

tung oder unter freiem Him-

mel. Der Organizer mißt 14 cm

in der Länge und wiegt 150 g.

Die Datenanzeige erfolgt in

einem 6 cm 3 6 cm großen

hintergrundbeleuchteten

Flüssigkristall-Display. Das

Gerät läßt sich außerdem als

Laser-Pointer bei Vorträgen

verwenden.

Symbol Technologies GmbH,

63128 Dietzenbach,

Tel. (0 60 74) 4 90 20,

Fax (0 60 74) 4 27 95

Organizer läßt sich mit PC verbinden

Eine nach Angaben des Her-

stellers preisgünstige EDM/

PDM-Intranetlösung ist das

System Rapport von Opti-

mum. Mit dieser Software

haben alle Mitarbeiter eines

Unternehmens unmittelba-

ren Zugriff auf Produktions-

daten. Im Neukundenaktions-

preis, der bis zum 31. April

1999 gültig ist, sind ein Server

und sechs nicht an einen

Arbeitsplatz gebundene Cli-

ent-Lizenzen enthalten. Rap-

port verwaltet CAD- und CAE-

Daten, gerasterte oder vekto-

risierte Zeichnungen, Bilder,

Videos, E-Mails und beliebige

Tabellen- oder Textinforma-

tionen, beispielsweise aus

Office-Anwendungen. Rap-

port wird systemübergreifend

für Unix und für Windows NT

sowie Windows 95 und 98

angeboten.

Optimum Gesellschaft für

Automatisierungstechnik

mbH, 71686 Remseck,

Tel. (0 71 46) 87 10 60,

Fax (0 71 46) 87 10 61

Dokumentenmanagement-Systembietet Zugriff auf Produktionsdaten

Page 56: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4 85

TERMINE

Kongresse, Kolloquien, Seminare

Seminar: Von innovativen Unterneh-

men lernen – Mechanisches Verbinden

von Blechteilen bei Eckold

TOP Institut für Medienentwicklung und Kommunikation GmbH, Mainzer Landstraße 195, 60326 Frankfurt/Main, Tel. (0 69) 75 91 21 67, Fax (0 69) 75 91 23 01

St. Andre-asberg12. 2.

390 DM

Seminar: Electronic Commerce –

Chancen des elektronischen

Geschäftsverkehrs aktiv nutzen

REFA-Bundesverband, Wittichstraße 2, 64295 Darmstadt, Tel. (0 61 51) 8 80 11 14, Fax (0 61 51) 8 80 11 74

Mannheim18. 2.

1050 DM

Forum: Methoden zur Verbesserung

der Haftung beim Kleben, Lackieren,

Beschichten, Kaschieren, Beflocken

und Bedrucken

Fachhochschule Hannover, Ricklinger Stadtweg 118, 30459 Hannover,Tel. (05 11) 9 29 60, Fax (05 11) 9 29 61 20

Hannover22. bis 24. 2.

1285 DM

Seminar: Europäische und nationale

Fördermaßnahmen – Fördermittel

für Investitionen und F&E-Projekte

Management Circle GmbH, Postfach 56 29, 65731 Eschborn, Tel. (0 61 96) 4 72 28 00, Fax (0 61 96) 4 72 28 88

Berlin24. 2.

1795 DM

Forum: Kleben – Forschungsergebnisse

und Anwendungsmöglichkeiten

Otti-Technologie-Kolleg, Wernerwerkstraße 4, 93049 Regensburg,Tel. (09 41) 2 96 88 20, Fax (09 41) 2 96 88 19

Regens-burg24. und25. 2.

1140 DM

Tagung: Praxis der Trockenbearbeitung

in der spanenden Fertigung

VDI-Gesellschaft Produktionstechnik, Postfach 10 11 39, 40002 Düsseldorf, Tel. (02 11) 6 21 42 32, Fax (02 11) 6 21 41 55

Karlsruhe8. und 9. 3.

980 DM

Seminar: Elektronischer Kanban –

Konzepte, Wirkungsweise

und Einführung im Unternehmen

TCW-Transfer-Centrum für Produktions-Logistik und Technologie-Management GmbH, Leopoldstraße 146, 80804 München Tel. (0 89) 3 60 52 30, Fax (0 89) 36 10 23 20

Zürich/Schweiz9. bis11. 3.

3480 sFr.

Seminar: Schweißen im Anlagen-

und Behälterbau gemäß Europäischer

Normen – Qualitätssicherung,

Fertigung, Montage und Haftung

Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt SLV München GmbH,Schachenmeierstraße 37, 80636 München,Tel. (0 89) 1 26 80 20, Fax (0 89) 12 39 39 11

München9. bis12. 3.

1190 DM

Seminar: Hydraulikflüssigkeiten –

Eigenschaften, Normung, Prüfung

und Anwendung

Technische Akademie Esslingen, Weiterbildungszentrum, Postfach 12 65, 73748 Ostfildern, Tel. (07 11) 3 40 08 23, Fax (07 11) 3 40 08 43

Ostfildern10. bis12. 3.

1790 DM

Page 57: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

Programm: Magic E-Mail Preis: 24,95 DMAnbieter: EDV-Beratung Hemming GmbH, 67346 Speyer,Tel. (0 62 32) 64 97-20, Fax (0 62 32) 64 97-10Systemanforderung: Multi-mediafähiger PC, Pentium-100-ProzessorBetriebssystem: Windows 95, NT

Wer seine E-Mails für zu

lieblos und langweilig hält,

kann das ändern. Die Soft-

ware „Magic E-Mail“ bietet

dafür Animationen, Cliparts

und Audios, die einfach mit

der Maus aus der jeweiligen

Bibliothek auf die Arbeits-

fläche gezogen und mit den

verschiedensten Effekten

versehen werden können.

Über die Importfunktion für

MIDI-Dateien sind selbst

erstellte Musikstücke in die

E-Mails integrierbar, ebenso

Das didaktisch gut aufbe-

reitete Lernprogramm macht

die vielfältigen Funktionen

von Windows 98 transpa-

rent. In vielen anwendungs-

orientierten Lektionen, ange-

fangen vom Aufbau der

Windowsoberfläche bis hin

zum Internetzugang, wird

all das Wissen vermittelt,

das man braucht, um mit

diesem Betriebssystem und

seinen vielen Dienstpro-

grammen effizient arbeiten

zu können. Der umfangrei-

che Stoff ist übersichtlich

in Lektionen gegliedert. Die

Indexsuche gibt raschen

Zugriff auf das gewünschte

Thema. Zahlreiche Videos

erläutern Schritt für Schritt

Einfache und intuitive Bedie-

nung, Sharing-Funktion für

Arbeitsgruppen und automa-

tische Fehlerkorrektur beim

Übertragen – die neue Version

9.0 von Win Fax Pro bietet im

Vergleich zu ihrem Vorgänger

mehr Funktionen und zahl-

reiche Verbesserungen. Das

beginnt schon bei der lobens-

wert einfachen Installation:

Schritt für Schritt führt ein

Assistent durch die Konfi-

guration. Nützlich ist auch

der Controller (Bild); diese

Schaltzentrale bietet Zugriff

auf alle Sende-, Empfangs-

und Datenverwaltungsfunk-

tionen. Anwender, die viel

unterwegs sind, werden zu

schätzen wissen, daß Win

Fax Pro jetzt eine unbegrenzte

Anzahl von Standorteinstel-

lungen zuläßt. Sie wollen

Faxe zeitversetzt senden,

Anlagen anhängen oder einen

eingescannten Text ins Fax

integrieren? Kein Problem,

Win Fax Pro hat die ent-

sprechenden Funktionen

und enthält ein Texterken-

nungsprogramm. Für eine

geordnete Ablage der gesen-

deten und empfangenen

Faxe sorgt der Nachrichten-

manager, mit dem Sie auch

das Telefonbuch verwalten.

Wer bisher auf diese lei-

stungsfähige Faxsoftware

verzichten mußte, weil bei-

spielsweise sein Modem nicht

unterstützt wurde, dem ist

nun geholfen: Alle Modems

der Klasse 1 und 2 sowie CAS-

und faxfähige ISDN-CAPI-

Geräte können nun mit dieser

Software zusammenarbeiten,

übrigens ebenso wie mit

gängigen externen Datenban-

ken. Insgesamt macht das

Programm einen sehr guten

Eindruck. Aufgrund der über-

sichtlich gestalteten Bedien-

oberfläche und der Kontext-

menüs ist die Arbeit mit die-

sem Programm auch für Ein-

steiger sehr einfach.

die jeweiligen Funktionen

oder Tätigkeiten. Im umfang-

reichen Übungsteil kann das

erworbene Wissen geprüft

werden. Angenehm ist, daß

keine Installation des Lern-

programms erforderlich ist.

Das Einlegen der CD-ROM

ins Laufwerk genügt, und die

erste Lektion kann starten.

wie eigene Cliparts und Fotos

im BMP-Format. Praktisch ist,

daß der erforderliche „Viewer“

vom Absender integriert und

mitgeschickt werden kann.

I Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 50

SOFTWARE

E-Mail attraktiv gestalten

Trainer für Windows 98

Problemloses Faxen aus jeder Windows-Anwendung

Windows-Bedienfehler per Mausklick behebenViele Programme haben ihn,

den Rückgängig-Befehl, der

auf komfortable Art und

Weise Fehler ausbügelt: ein

Mausklick genügt, und der

Zustand vor der Fehleraus-

lösung ist wieder hergestellt.

Das gilt nun auch für

Windows, vorausgesetzt, das

Dienstprogramm „Undo it“ ist

installiert. Es macht per Assi-

stentenunterstützung unbe-

grenzt viele Arbeitsschritte

unter Windows innerhalb

einer Datei rückgängig oder

über den Befehl Quick-Undo

die letzten fünf Aktionen,

ebenso Änderungen an den

Systemdateien und fehler-

hafte Installationen. Wenn

dieser Nothelfer geladen ist

und im Hintergrund ausge-

führt wird, erscheint ein Icon

in der Windows-Taskleiste.

Sehr nützlich ist auch die

Suchfunktion, mit ihrer Hilfe

werden Dateien gefunden, die

geändert, umbenannt, erstellt,

verschoben oder vom Inter-

net-Browser heruntergeladen

wurden – ohne den Dateina-

men kennen zu müssen.

Programm: Undo itPreis: 119 DMAnbieter: Micro Basic GmbH,85622 Weißenfeld, Tel. (0 89) 90 49 90 49, Fax (0 89) 90 49 90 90 Systemanforderungen:

15 MByte freier FestplattenplatzBetriebssystem:

Windows 95, 98

Programm: Win Fax Pro 9.0Preis: 199 DMAnbieter: Symantec (Deutsch-land) GmbH, 40880 Ratingen,Tel. (0 21 02) 74 53-0, Fax (0 21 02) 74 53-9 22Systemanforderungen: PC mitPentium-Prozessor, 32 MByteRAM, 62 MByte freier Festplatten-platzBetriebssystem: Windows 95,98, NTDie Schaltzentrale bietet Zugriffauf alle Sende-, Empfangs- undDateiverwaltungsfunktionen vonWin Fax Pro.

Lernprogramm: Anwender-training Windows 98Preis: 49,95 DMAnbieter: Redmond’s Techno-logy Publishing, 85716 Unter-schleißheim, Tel. (0 89)3 21 51 60, Fax (0 89) 3 21 51 66Systemanforderungen: multime-diafähiger PC, 16 MByte RAMBetriebssystem: Windows 95,98 oder NT

Page 58: TCW-G W „Kostensenkungen bis 25 Prozent...in E-Commerce Die PSI AG, Berlin, erwirbt mit 66% eine Mehrheitsbeteili-gung an der Ubis GmbH (Unternehmensberatung für integrierte Systeme)

EnergieeinsparungIn der Kunststoffverar-

beitung gibt es nochStromeinsparpoten-tiale in der Größen-ordnung von 10 bis30%. Ein Teil davon

läßt sich ohne großenInvestitionsaufwand

realisieren.

KomfortansprücheBeim Auslegen von

Heizungsanlagen spie-len heute die Kom-

fortansprüche oft einewichtigere Rolle als

der reine Wärmebe-darf.

NC-ProgrammierungUm zahlreiche Funktio-

nen erweitert ist eine Programmiersoftware

zur Programmierungvon CNC-Maschinen.

Die Anpassung anunterschiedliche

CNC-Formate wurdevereinfacht.

Themen

Verfahrenstechnik

Energie und Umwelt

Klimatechnik

Pumpen

C-Technik

Management

Sie lesenaußerdem:

Demister

Mechanische Abschei-der wie Demister fin-den zunehmend auchim verarbeitendenGewerbe Anwendung.Man nutzt sie, umNebel oder Dämpfeabzuscheiden.

Plot-Management

Mit einem flexiblenPlot- und Zeichnungs-ausgabesystem lassensich die Probleme beiAnwendern mit großenAusgabemengen vonüber 300 Ausdruckenje Tag lösen.

Regenerative EnergienVDEW-Präsident Dr. H. Klinger:„Mit der Einführung von Wettbe-

werb gelten nun die Regeln desMarktes bei Stromerzeugung und

Stromverkauf.“

Maschinenmarkt

im Internet

AktuellNachrichtenaus Wirtschaftund Technik

BörseGebraucht-maschinenFreie Kapazitäten

KooperationenJoint-venturesAuftragsforschung

Firmen und ProdukteProdukt-informationen undFirmenprofile

AusblickDie Inhalte der nächsten MM-Ausgaben

MM-ArchivMM-Inhalte der letzten drei Jahrgänge

ServiceMedia-InfoAnsprechpartner

VORSCHAU AUF MM 5 VOM 1. 2. 1999http://www.maschinenmarkt.de

III Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 4