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100 Jahre 1906 - 2006 Volksbank in Rhade Jubiläum 2006 71

Teil 4 Rhade - zvb.de · im gesamten Genossenschaftsverband geht das Gespenst der Fusion um. Anfangs plädierte Hannover für eine Fusion bei Banken unter 30 Millionen Bilanzsumme,

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100 Jahre1906 - 2006 Volksbank in Rhade

Jubiläum 2006

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100 Jahre1906 - 2006 Volksbank in Rhade

Hans-Georg BahlburgAufsichtsratsvorsitzender

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Vorwort zum Jubiläum

Der Genossenschaftsverband des Landes Niedersachsen lobt die weitblickenden Landwirte und Bürger im Raum Rhade, die im Jahre

1906 – angeregt durch die Ideen von Friedrich Wilhelm Raiffeisen – zusammenkamen, um den Gedanken der wirtschaftlichen Selbsthilfe

im Geld- und Kreditbereich auch in Rhade in die Tat umzusetzen. Die Männer, die bei der Gründung ihrer Volksbank entscheidend mit-

wirkten, wussten um die Bedeutung mittelständischer und bäuerlicher Existenzen und haben darauf aufgebaut. Die Erwartungen der

Gründer haben sich bestätigt, wie wir heute voller Lob und Anerkennung finden. Die Genossenschaftsgeschichte ist reich an erwähnens-

werten Stationen ihrer Entwicklung. Kluge Männer in Vor-

stand und Aufsichtsrat haben gefährliche Klippen in und

zwischen den beiden Weltkriegen umschifft. Dafür danken

wir ihnen.

Die Verwaltungsorgane haben aber auch die Probleme der

Gegenwart gemeistert und mit realistischem Blick für künfti-

ge Entwicklungen die Weichen für die Fusion gestellt, die

2000 zustande kam. Wir sind sicher, dass auch künftig die

Entwicklung des Wirtschaftsraumes Rhade durch die

Zevener Volksbank positiv beeinflusst wird. Denn Rhade

gehört nun zum größeren Volksbanken-Verbund. Und das

macht auch die Gemeinde sicher und leistungsstark. In die-

sem Sinne wünschen wir Ihnen allen und uns eine gedeih-

liche Zukunft.

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Johann HeinsVorstand

Werner BrunsVorstand

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Gut zwei Dutzend Männer aus Rhade, Rhadereistedt, Hanstedt und

Glinstedt gründeten am 26. Mai 1906 die Spar- und Darlehnskasse

Rhade, die unter der Nr. 10 am 8. Juni 1906 in das Genossenschaftsre-

gister des Königlichen Amtsgerichtes Zeven eingetragen wurde. Aus der

Selbsthilfeeinrichtung für die gebeutelte Landwirtschaft und den

Mittelstand ist eine moderne Volksbank geworden, die stolz auf ihr hun-

dertjähriges Bestehen sein kann. Im Kirchspiel Rhade war 1904 eine

Molkereigenossenschaft gegründet worden. Der Zusammenschluss der

Landwirte aus der Börde Rhade diente der Existenzsicherung der milch-

viehhaltenden Betriebe und garantierte ihnen wirtschaftlichen Erfolg. An

diesen Erfolg knüpften Rhader Bürger 1906 an, weil die Zeit einfach reif

war für die Gründung eines Geldinstitutes auf genossenschaftlicher Basis.

Bei der Landwirtschaftskammer Hannover hatten die Rhader um den

Besuch des Wanderlehrers Fricke gebeten. Er sollte sie fit machen für die

Gründungsversammlung am 26. Mai im Gasthof „Zur Post“. Aus Rhade,

Rhadereistedt, Glinstedt und Hanstedt waren 30 Personen gekommen.

Der damalige Rhader Bürgermeister Hinrich Bösch übernahm den Vorsitz

bei der Gründungsversammlung und nach der Sitzung auch gleich den

Vorsitz des Aufsichtsrates. Wanderlehrer Fricke hatte mit einem Vortrag

über „Das Geld im Wirtschaftsleben“ derartig beeindruckt, dass von den

30 Anwesenden 29 der Gründung der Genossenschaftsbank zustimmten.

Sechs weitere Bürger unterschrieben in den Tagen darauf, so dass bei der

Eintragung ins Genossenschaftsregister bereits 35 Mitglieder namentlich

genannt wurden. Der allererste Vorstand bestand aus den Herren:

Halbhöfner Hermann Blanken aus Rhade-Mühlo, Lehrer Klaus Ahrens aus

Rhade und Schuhmacher Nikolaus Hinrich Kogge, ebenfalls aus Rhade.

Der Aufsichtsrat setzte sich aus den Herren: Altenteiler Hinrich Bösch aus

Rhade, Anbauer Johann Harms aus Hanstedt, Vollhöfner Hinrich Schröder

aus Glinstedt, Hofbesitzer Klaus Ringen aus Rhadereistedt, Kaufmann

Johann Gieschen aus Rhade und Hofbesitzer Luer Steffens aus

Rhadereistedt zusammen. Als Mitbegründer der Spar- und Darlehnskasse

Rhade sind eingetragen: Aus Rhade – Claus Meyer, Johann Schröder, Paul

Fittschen, Johann Hinrich Kruse, Hermann Papen, Johann Otten, Wilhelm

Fette, Hermann Otten, Philipp Köppen, Hermann Koch, Johann Löhden,

Hinrich Warnken, Hinrich Bammann, Johann Brunkhorst, Hermann Meyer

und Johann Hinrich Bösch.

Aus der Geschichte der Volksbank Rhade

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Aus Rhadereistedt kamen Klaus Rugen, Klaus Otten, Johann Schröder und

Johann Eckhoff hinzu. Aus Hanstedt: Diedrich Grimm, Hinrich Otten und

Cord Otten. Aus Glinstedt: Klaus Schröder, Klaus Ringen und Johann Söhl.

Die Bank entwickelte sich zunächst nur aus den Ortschaften des

Kirchspiels Rhade. Immerhin: Bei der ersten Generalversammlung am 23.

September 1906 zeichneten bereits 87 Mitglieder Anteile. Dass 57 von

ihnen persönlich bei der Generalversammlung anwesend waren, wird von

den Chronisten als Indiz für das Interesse in der Bevölkerung gewertet.

Wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts üblich, wurde auch dem Rhader

Vorstand eingeräumt, Kredite bis zu 10.000 Mark allein bewilligen zu kön-

nen. Bei Krediten bis zu 20.000 Mark musste der Aufsichtsrat dem

Vorschlag des Vorstandes zustimmen. Wie heute betrugen vor hundert

Jahren die Hypothekenzinsen vier Prozent. Sparer durften damals mit 3,5

Prozent Zinsen für ihre Einlagen rechnen. Bereits ein Jahr nach der

Gründung dehnte die Spar- und Darlehnskasse ihr Einzugsgebiet auf meh-

rere Ortschaften aus. Die gesunde Entwicklung der Bank wurde durch die

Folgen des Ersten Weltkrieges, wie andernorts auch, heftig ausgebremst.

Die Inflation mit ihren verheerenden Auswirkungen raubte den Börde-

Bürgern den Glauben an die Stabilität ihrer Währung und die Bereitschaft,

Geld zu sparen. Stabilität und Solidität versprachen sich die Genossen-

schaftsbanker von der am 15. November 1923 erfolgten Umstellung von

Mark auf Rentenmark. Das Glück war nur von begrenzter Dauer. 1935

stellte Rhade einen Lehrling ein und beschäftigte 1938 bereits drei feste

Mitarbeiter. Aber auch die Spadaka-Annahmestelle in Glinstedt sowie der

stetige Umfang an Scheck- und Überweisungsverkehr konnten den Blick

auf den dunkler werdenden Horizont nicht verstellen. In kluger Voraussicht

gliederte die Rhader Genossenschaftsbank ihrem Unternehmen 1939 eine

Maschinenabteilung an, die Kunden und Mitgliedern insbesondere wäh-

rend der Kriegsjahre außerordentlich gute Dienste leistete. Im Zeichen der

zunehmenden Maschinisierung der Landwirtschaft wurde die eigene

Abteilung wieder eingestampft, genauso wie das Geld, das nach über-

standenen Kriegswirren 1948 durch die Währungsreform von Rentenmark

durch druckfrische D-Mark ersetzt wurde. 1950 hatte sich die Rhader

Bank wieder so weit entwickelt, dass sie Sprechstunden in Hanstedt und

Rhadereistedt einführte. Ein Jahr später beschlossen die Genossen den

Grundstückskauf im Ortsmittelpunkt, weil ein Neubau das alte Kassenlokal

im Hause Ernst ersetzen sollte.

Aufsichtsrat und Vorstandhatten vor 50 Jahren noch

deutlich mehr Mitglieder als vor 25 Jahren oder heute.

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Weil Rhade zwar viele Ideen, aber nur wenig Geld hatte, beschlossen

Vorstand und Aufsichtsrat sogenannte „Bausteine“ aufzulegen. Mitglieder

und Kunden der Bank zeichneten in Höhe von 31.000 Mark, was in etwa

der Hälfte der geplanten Baukosten entsprach. Nachdem auch noch die

Landesgenossenschaftsbank den Rhadern unter die Arme griff, konnte mit

dem Bau begonnen werden. Parallel zum Bau richtete Rhade darüber hin-

aus am 5. Dezember 1952 eine Sprechstunde in Breddorf ein. Die Ein-

weihung des neuen Kassengebäudes wurde am 17. August 1953 gefeiert.

Dann ging es Schlag auf Schlag: 1954 wird die Maschinenbuchhaltung

eingerichtet, 1956 die Annahmestellen in Hanstedt und Rhadereistedt.

1970 wird aufgrund der enormen Geschäftsausweitung die elektronische

Datenverarbeitung eingeführt; der Anschluss an das genossenschaftliche

Rechenzentrum erfolgt. Schon 1973 war klar, dass Rhade mit dem 20

Jahre alten Neubau nicht über die Runden kommen wird. Die Ausweitung

des Geschäftsbetriebes erfordert größere Räumlichkeiten. 1975 wird das

heute genutzte Bankgebäude eingeweiht. Bereits ein Jahr später eröffnet

Rhade eine Zweigstelle in Ostereistedt und kauft 1978 ein Grundstück in

Glinstedt. Zur Sparwoche 1979 werden die Zweigstellen Hepstedt und

Kirchtimke eröffnet. 1981 baut die Volksbank Rhade ein kombiniertes

Wohn- und Bankhaus in Glinstedt und besetzt es mit einem hauptamtli-

chen Mitarbeiter. 1980 wird auch in Rhade das Vier-Augen-Prinzip vom

Bundesaufsichtsamt gefordert. Zwei hauptamtliche qualifizierte Vorstände

sind zu benennen. Rhade beruft Albrecht Hatton und Gerhard Harms in

den Vorstand. Johann Meyer, Mühle Ostereistedt, wechselt auf eigenen

Wunsch in den Aufsichtsrat. Überrascht und mit Bedauern nimmt die

Volksbank Rhade 1983 die Kündigung ihres Bankleiters Albrecht Hatton

an. Aus elf Bewerbern wird am 1. Oktober 1983 als neuer Bankleiter in

Rhade Dieter Helmold aus Osterode bestellt. Nicht nur in Rhade, sondern

im gesamten Genossenschaftsverband geht das Gespenst der Fusion um.

Anfangs plädierte Hannover für eine Fusion bei Banken unter 30 Millionen

Bilanzsumme, hob die Empfehlung wenig später auf 50 Millionen an, um

kurz darauf seine Banken bei einem Bilanzvolumen von unter hundert

Millionen Mark zur Fusion aufzufordern. Der Genossenschaftsverband

drängte die umliegenden Banken wie Rhade, Selsingen, Heeslingen,

Bremervörde, Gnarrenburg und andere zur Verschmelzung mit Zeven.

Vor 25 Jahren, beim 75-jährigen Jubiläum,fotografierte Krauskopf in Zeven denVorstand und Aufsichtsrat des Bankhauses. In seiner Mitte: Hans Gerdes und Johann Geestmann.

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Die damals relativ kleine Volksbank in Zeven sollte sowohl finanzpolitisch

als auch geografisch in den natürlichen Mittelpunkt gerückt werden.

Rhades Bankleiter Helmold, der für die Fusion und auf eine gemeinsame

Zukunft ausgerichtet war, warf das Handtuch, als die Fusionsverhand-

lungen stockten und 1988 im Sande verliefen. Helmold wechselte zu einer

größeren Bank; Rhade kürt das Eigengewächs Thomas Czekalla zum

Bankleiter.

Im gleichen Jahr scheidet Müllermeister Johann Meyer aus gesundheitli-

chen Gründen aus dem Aufsichtsrat der Volksbank aus. Von 1954 bis

1964 gehörte er dem Aufsichtsrat an, wechselte bis zum Jahr 1976 in den

Vorstand, um anschließend wieder in das Gremium des Aufsichtsrates zu

wechseln. 34 Jahre hat sich der Müllermeister aus Ostereistedt ehrenamt-

lich und uneigennützig für das Rhader Geldhaus eingesetzt. Unter

Czekallas Ägide wird die Modernisierung der Rhader Volksbank weiter

vorangetrieben. 1992 ist es auch im Kirchspiel Rhade, möglich rund um

die Uhr Geld aus dem Automaten zu ziehen.

Eindringlich wurde vor 50 Jahren bei Generalversammlungen noch darauf hin-gewiesen, dass die Kasse im Ort einGenossenschaftsunternehmen ist, dasseinen Mitgliedern gehört.

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Wenig später können Kunden ihre Überweisungen ohne Assistenz der

Mitarbeiter am hauseigenen PC tätigen und sofort die Bankauszüge aus

dem Automaten mitnehmen. Auf der Jahresversammlung meldet die

Volksbank nicht nur eine positive Bilanz, sondern auch die Personalie, dass

es Bankleiter Czekalla in die private Wirtschaft zieht. Nach fünf Jahren in

verantwortlicher Position sei sein Ausscheiden zum 31. Dezember 1992

entschieden, teilte Thomas Czekalla der Versammlung mit und stellte sei-

nen Nachfolger Heinrich Hoff aus Lingen/Ems vor. Nach zehnjähriger

Volksbankabstinenz ist Thomas Czekalla von der Unternehmensseite des

Schreibtisches wieder in die Zevener Volksbank als Leiter der Immobilien-

abteilung zurückgekehrt. Aus Altersgründen scheidet in den 90er Jahren

Heinrich Mohrmann aus Breddorf nach 28 Jahren aus dem ehrenamtlichen

und aufgelösten Vorstand aus. Hans-Hermann Müller stellte sich nicht

mehr zur Wahl. Ein Generationenwechsel findet im Aufsichtsrat statt.

Johann Geestmann scheidet aus Altersgründen aus; sein Sohn Hermann

sowie Georg Gerken jun. wechseln nach einstimmiger Wahl in den

Aufsichtsrat. Johann Geestmann, allseits wegen seines außerordentlichen

Engagements über den Beruf hinaus bewundert, verabschiedet sich:

„Wenn du wat bewegen wull, denn müß du di sulms bewegen.“ Und zum

Thema Fusion fiel Johann Geestmann ein:

„Sag nie: Nie.“ Wie Recht er hatte:

Die Volksbank Rhade fusionierte 2000 mit der Zevener Volksbank.

Begrüßung zur Einweihung des neuenGebäudes für das Rhader Geldinstitut vor 50 Jahren. Der girlandengeschmückte Eingang weist auf die Bedeutung des Tages hin.

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Rhade: Über 800 Jahre organische Entwicklung

800 Jahre organische Entwicklung verbindet das Kirchspiel Rhade. Die

politische Gemeinde verfügt über eine fast ebenso lange Geschichte. Glin-

stedt, Breddorf, Ostereistedt bildeten die natürlichen Grenzen zu den

nächstgrößeren Kommunen wie Gnarrenburg, Tarmstedt, Selsingen und

Zeven. Die Gebiets- und Kreisreform vor etwa 30 Jahren hat dieses über

die Jahrhunderte gewachsene Gebilde aus kirchlicher, politischer und

gesellschaftlicher Einheit in seinen Grundfesten erschüttert. Was Revolu-

tionen nicht vermocht, haben Reformen geschafft. Die Kreisreform hat

Wunden geschlagen, die noch nicht hundertprozentig verheilt sind. Rhade

hadert gelegentlich noch mit seiner neuen Identifikation. Vor diesem

Hintergrund kommt der Fusion der Volksbank Rhade mit Zeven ein beson-

deres Gewicht zu. Rhade, das wie Heeslingen die Kirche im Dorf gelassen

hat und froh ist, dass es Schule, Kindergarten und eine leidlich intakte

Infrastruktur hat. Es wollte im Dorfmittelpunkt nicht auf seine eigene Bank

verzichten. Schließlich ist das Geldinstitut eine über hundert Jahre ge-

wachsene ortsbildprägende Einrichtung. Da aber in Rhade vernunftbegab-

te Menschen leben, die sich notwendigen Entwicklungen nicht entgegen-

stellen, sondern sie mitgestalten, haben sich Vorstand und Aufsichtsrat

nach einigen vergeblichen Anläufen endgültig zur Fusion mit der Zevener

Volksbank im Jahr 2000 durchgerungen. Die Entscheidung wurde nicht

zuletzt dadurch erleichtert, dass die Volksbank unter ihrem alteingesesse-

nen Namen im Dorf geblieben ist.

Die Gremien und Mitglieder der Rhader Volksbank stellen sich

für den Zevener Fotografen König zum Jubiläumsfoto

in Positur.

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Der Wohnwert Rhades wird durch die

Volksbank im Ortsmittelpunkt gestärkt.

Ohne die wirtschaftliche Entwicklung des Kirchspiels Rhade wäre vermut-

lich auch ein prosperierendes Geldinstitut im Ortsmittelpunkt nicht denk-

bar. Zwar hat sich die wirtschaftliche Entwicklung im Kernort rückläufig

gestaltet, aber der Wohnwert hat zugenommen. Rat und Verwaltung der

Gemeinde beklagen zwar den Verlust der Städtereinigung West, die Auf-

gabe der Molkerei, die ihre Produktion eingestellt hat sowie die Nach-

wuchssorgen des Handwerks. Es scheiden zu viele Handwerksmeister

wegen fehlender Nachfolger durch Krankheit oder Tod aus. Aber: Rhade,

der Mittelpunkt des Kirchspiels, ist mit Ärzten für Mensch und Tier gut aus-

gestattet. Grundschule, Sporthalle, Sportanlagen, ein optimal geführter

Kindergarten, eine gutbürgerliche Gaststätte mit Saal, ein Gemischtwaren-

geschäft mit Rundum-Angebot sowie verbleibende berufserfahrene

Handwerks- und Gewerbebetriebe erhalten die Attraktivität Rhades für

Einheimische und Zugezogene. Die Gemeinde freut sich, in der Dienst-

leistungsgesellschaft Fuß gefasst zu haben. Neben der Arztpraxis gibt es

inzwischen auch eine Apotheke und einen Haarpflege- und Kosmetiksalon.

Vom Service-Angebot im Gesundheitswesen sind auch die Bürger aus den

Dörfern rund um Rhade angetan, müssen sie doch nicht mehr so weit fah-

ren. Dass sich die Volksbank nahtlos in die Infrastruktur Rhades einfügt, ist

für Kunden und Mitarbeiter des Geldinstitutes gleichermaßen ein Gewinn.

Wenngleich die Fusion mit der Zevener Volksbank nicht unbedingt einer

heißen Liebesaffäre zuzuschreiben ist, lässt sich nach fünf Jahren in Rhade

feststellen, dass aus einer mäßigen Akzeptanz eine solide und vernunftbe-

gabte Verbindung resultiert, die mittlerweile durchaus von Zuneigung

geprägt ist.

Die Kirche im Dorf.

Rhade ist ohne St. Gallus nicht denkbar. Unter dem Kirchturm spielt sich

das dörfliche Leben ab, entstand die Infrastruktur Rhades. Vom Tresen der

Volksbank lässt sich die Zeit an der Kirchturmuhr ablesen. Die Zeitrech-

nung für St. Gallus begann mit der urkundlichen Erwähnung einer Kapelle

des Cord von Rahden im Dorf Rhade. Die Einweihung der „neuen Kirche“

fand 1768 durch Generalsuperintendent Johann Hinrich Pratje aus Stade

statt. Man geht davon aus, dass die erste Kirche von den Freiherren von

Rahden auf eigene Kosten erbaut worden sein könnte. Andere

Geschichtsschreiber vermuten, dass die Kirche von Karl dem Großen um

800 gebaut worden ist, weil er den Weg durch die Gemarkung Rhade

nach (Karlshof) Karlshöfen, dem Sammel- und Stützpunkt für seine

Eroberungszüge und Christianisierungsbemühungen, wählte. Der Name

Gallus stammt aus Irland. Wie die Rhader Kirche zu dem Namen „St.

Gallus-Kirche“ gekommen ist, konnte auch Hans Gerdes nicht eindeutig

klären. Gallus, das steht fest, zog mit seinem Kumpel Kolumban durch

Gallien nach Alemannien und grün-

dete auf der späteren Stadt das

Kloster St. Gallen. Die Vermutungen,

wie Rhades Kirche zu ihrem Namen

kam, führen zu einem Mönch vom

Kloster St. Gallen. Er hätte im Ge-

folge Karl des Großen sein können.

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11990066 Gründung. Am 8. Juni wird die Genossenschaft unter der Nr. 10

ins Register beim Königlichen Amtsgericht in Zeven eingetragen.

11990099 wird der Beschluss über die Mitgliedschaftserweiterung auf Cor-

porationen und rechtsgültige Vereine gefasst.

11992244 gibt es einen radikalen Geldschnitt. Die Rentenmark wird einge-

führt. Obwohl Ende der 20er-Jahre Deutschland zur Sanierung

seiner Wirtschaft und zur Bezahlung von Kriegsschulden auslän-

disches Kapital aufnahm, blieb das Geld auch in Rhade weiter

knapp. Der Bankenkrach und der sogenannte Schwarze Freitag

machte der einheimischen Wirtschaft zu schaffen.

11993333 ging Kogge in Konkurs. Die Volksbank Rhade war Hauptgläu-

bigerin und übernahm neben anderen Werten das Hausgrund-

stück in Rhade. Das Wohnhaus wurde am 22. Mai 1933 an

Bäckermeister Peter Steffens verkauft und der Schweinestall an

den Molkereiverwalter Amandus Warncke. Die Gartenparzelle

blieb im Besitz der Kasse. Die Zeit der Landwirtschaftsentschul-

dung setzte ein, wobei in Rhade ein Ausfall von 25.000

Mark hingenommen werden musste.

11993388 sorgen bereits drei Mitarbeiter für den Scheck- und Überwei-

sungsverkehr. In Glinstedt und Forstort-Anfang werden Annah-

mestellen eingerichtet. Im Haus von Aufsichtsratsmitglied

Johann Ringen geht es bald wie in der Bank in Rhade zu.

11993399 wird die Genossenschaft von unbeschränkter Haftung befreit

und auf beschränkte Haftung umgestellt. Im Verlauf der außer-

ordentlichen Generalversammlung wird die Angliederung einer

Maschinenabteilung beschlossen, um die Arbeitsspitzen in der

Landwirtschaft brechen zu können.

11993399--11994488 kämpft die Volksbank Rhade mit den Folgen des Zweiten

Weltkrieges. Mit der Währungsreform setzt ein ungeahnter wirt-

schaftlicher Aufschwung ein, der sich auch in der Zahlenent-

wicklung der Kasse bemerkbar macht.

11995500 werden Abholsprechstunden in Hanstedt und Rhadereistedt ein-

gerichtet.

11995511 kauft die Volksbank das Hausgrundstück von Landwirt Hinrich

Tietjen im Ortsmittelpunkt von Rhade. Das alte Kassenlokal im

Haus von A. Ernst entsprach nicht mehr den Erfordernissen der

Zeit. Weil Rhade zwar ein neues Bankgebäude wollte, aber

keine Mittel zur Verfügung hatte, wurde die Auflage von so-

genannten Bausteinen beschlossen. 31.000 Mark, fast die Hälfte

der Neubaukosten, erzielte die Kasse mit dem Verkauf

der Bausteine. Den Rest schoss die Landesgenossenschaft mit

einem Kredit zu. Dem Neubau stand nichts mehr im Wege.

11995533 wird das neue Gebäude eingeweiht. Am Neubau waren vor

allem ortsansässige Handwerksfirmen beteiligt.

11995544 wird die neu eingeführte Maschinenbuchhaltung von fünf fest

angestellten Mitarbeitern und sechs Teilzeitkräften bewältigt.

11995566 bekommen Hanstedt und Rhadereistedt eigene Annahme-

stellen.

Chronologie der ersten 50 Jahre>>

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Rhader aus Überzeugung: Thomas Czekalla

Eine eher ungewöhnliche Banker-Biografie lebt Thomas Czekalla. Als

Lehrling hat er bei der Volksbank Rhade begonnen, alle Zusatzqualifika-

tionen für den Posten des Geschäftsführers abgelegt und sich trotzdem

nach fünf erfolgreichen Geschäftsführer-Jahren aus der Volksbank Rhade

verabschiedet. Czekalla hatte von der Bank in die freie Wirtschaft gewech-

selt. Zehn Jahre arbeitete Czekalla bei Maske in Breddorf, ehe er zur

Volksbank zurückkehrte. Der bodenständige Czekalla sitzt im Gemeinde-

rat. Maske ging nach Hamburg; Czekalla blieb. Nun wieder bei der

Volksbank. Natürlich als Befürworter der Fusion mit Zeven, die dann im

Jahre 2000 endültig über die Bühne ging. „Ich habe sehr, sehr gerne mit

Menschen zu tun“, sagt Czekalla und erklärt damit, warum ihm die

Immobilienabteilung der Zevener Volksbank ans Herz gewachsen ist.

Um den Bauern bei der Existenzsicherungzu helfen, sind die Genossenschaftengegründet worden, denn die Arbeit warhart, das Risiko, durch Missernten alles zuverlieren, hoch.

Um „Arbeitsspitzen“ zu brechen, wurdeder Spar- und Darlehnskasse in Rhade einMaschinenpark angegliedert. Er solltePferd und Pflug ersetzen, um die Ernteschneller, d. h. vor allem trocken einfahrenzu können.

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Volksbank ehrt Hans Gerdes mit dem Ehrenvorsitz.

Die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 75. Geburtstag der Volksbank Rhade

endete für Hans Gerdes mit der Kür zum Ehrenvorsitzenden des Geldinsti-

tutes. Der damalige Aufsichtsratsvorsitzende, Johann Geestmann, lobte

das Engagement Gerdes' insbesondere in den Jahren von 1973 bis 1975,

in denen sich Gerdes als Rhades Bürgermeister für den Neubau eines

Bankgebäudes an der Zevener Straße stark gemacht hatte. Geestmann:

„Diesen Plan hat Hans Gerdes geboren zum großen Nutzen für Rhade und

die Volksbank. Sein Anliegen war stets, für die Mitglieder unserer Bank

dies tun zu müssen.“ 18 Jahre engagierter Tätigkeit zum Wohle des

Genossenschaftsunternehmens kommentierte Hans Gerdes im Rückblick

auf die vergangenen Jahre „lediglich als Pflichterfüllung“. Pflichterfüllung

treibt den fast 91-jährigen Hans Gerdes heute noch um. Kenntnis und

Liebe zu seinem Heimatdorf hat der Ehrenvorsitzende und ehemalige

Bürgermeister nicht nur in einer akribisch geführten Chronik dokumentiert,

sondern auch als Heimatforscher ehrenhalber. Immer noch wühlt sich

Gerdes durch Akten, Rezesse, Geschichten und Erinnerungen. Zurzeit ist

er dabei, eine Heimatstube mit Exponaten aus Rhades Vergangenheit zu

bestücken.

Der Traum von der eigenen Apotheke im Dorf.

Vor 55 Jahren schien für Rhade die Niederlassung einer eigenen Apotheke

bereits von immenser Bedeutung. In den Unterlagen der damaligen Spar-

und Darlehnskasse heißt es anlässlich des 50-jährigen Bankjubiläums

1956: „Leider wurde die Einrichtung einer Apotheke (1951) von den hier-

für zuständigen Stellen nicht genehmigt. Diese sollte in dem geplanten

Neubau mit aufgenommen werden.“ 1992 geht der Traum Rhades von

einer eigenen Apotheke endlich in Erfüllung.

Volksbank Ehrenvorsitzender, damaliger Bürgermeister und Chronist der Gemeinde: Hans Gerdes

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Die Mitglieder des ehrenamtlichen Vorstandesvon 1906 – 1992

1906-1920 Hermann Blanken, Rhade-Mühlo 1906-1921 Claus Ahrens, Rhade 1906-1934 Ludwig Friedrich Ernst, Rhade 1920-1944 Cord Blanken, Rhade 1921-1925 Hinrich Warnken, Rhade 1944-1964 Johann Hamann, Rhade 1925-1945 Diedrich Koop, Rhade 1946-1963 Johann Schröder, Rhade 1946-1953 Hermann Meyer, Rhade 1976-1978 Friedrich Behrens, Rhade 1964-1988 Johann Schröder, Rhade 1964-1992 Heinrich Mohrmann, Breddorf 1963-1981 Hans Gerdes, Rhade 1964-1976 Johann Meyer, Ostereistedt 1988-1992 Hans-Hermann Müller, Rhadereistedt

Die Mitglieder des Aufsichtsrates von 1906 – 2000

1906-1907 Hinrich Bösch, Rhade 1906-1908 Johann Harms, Hanstedt 1906-1921 Hinrich Schröder, Glinstedt 1906-1908 Klaus Ringen, Rhadereistedt 1906-1921 Johann Gieschen, Rhade 1906-1928 Luer Steffens, Rhadereistedt 1907-1933 N. H. Kogge, Rhade 1908-1911 J. D. Tietjen, Badenstedt 1908-1920 Cord Otten, Hanstedt 1911-1914 Peter Eckhoff, Oldendorf 1914-1917 Johann Gerken, Oldendorf 1917-1920 Friedrich Willenbrock, Badenstedt 1920-1937 Hinrich Otten, Hanstedt 1920-1926 Johann Tietjen, Badenstedt

1921-1943 Johann Ringen, Glinstedt 1921-1925 Diedrich Koop, Rhade 1926-1930 Georg Gerken, Breddorf 1928-1934 Johann Schnackenberg, Rhadereistedt 1925-1934 Johann Tietjen, Rhade 1933-1934 Johann Schröder, Rhade 1934-1940 Louis Schröder, Rhade 1934-1947 Hermann Meyer, Schohöfen 1934-1946 Hermann Meyer, Rhade 1937-1946 Cord Otten, Hanstedt 1940-1943 Hinrich Viebrock, Rhadereistedt 1947-1954 Otto Ringen, Ostereistedt 1943-1971 Georg Böttjer, Glinstedt 1930-1963 Hinrich Mohrmann, Breddorf 1943-1971 Claus Mohrmann, Rhadereistedt 1947-1974 Hinrich Hastedt, Hanstedt 1946-1972 Johann Schäfer, Rhade 1954-1964 und 1976-1988 Johann Meyer, Ostereistedt 1971-1992 Johann Geestmann, Glinstedt 1971-1976 Hans-Hermann Otten, Hepstedt 1971-1982 Heinrich Paulsen, Rhadereistedt 1972-1987 Werner Schäfer, Rhade – Zeven 1974-1989 Werner Pape, Hanstedt 1976-1991 Johannes Viebrock, Hepstedt 1982-1988 und ab 1992-2000 Hans-Hermann Müller, Rhadereistedt 1987-1990 Hans Bösch, Rhade 1988-1999 Hans-Georg Schröder, Rhade 1988-2000 Günter Meyer, Ostereistedt 1989-2000 Heinrich Blanken, Hanstedt

dann im Aufsichtsrat der Zevener Volksbank 1990-2000 Dieter Hinners, Glinstedt 1991-2000 Claus Blanken, Rhade 1992-2000 Hermann Geestmann, Glinstedt 1992-2000 Georg Gerken, Breddorf 1999-2000 Thomas Czekalla, Rhade

dann im Aufsichtsrat der Zevener Volksbank

Rendanten/Bankleiter von 1906 – 2000

1906-1934 Ludwig-Friedrich Ernst 1934-1957 Johann Hamann 1957-1968 Hermann Ringen 1969-1978 Friedrich Behrens 1977-2000 Gerhard Harms 1978-1982 Albrecht Hatton 1982-1989 Dieter Helmold 1988-1992 Thomas Czekalla 1993-2000 Heinrich Hoff

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