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2 | 2015 Hintergrund & Analyse: Banken im EZB-Stresstest. Seite 15 Regionalkonferenzen: Kraftvolle Zeichen gesetzt. Seite 17 Mittelstandsoffensive: Kauf, wo du lebst. Seite 34 Genossenschaftsblatt für Rheinland und Westfalen GB Gemeinsam für die Region Genossenschaften und Bürgerstiftungen

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2 | 2015

Hintergrund & Analyse: Banken im EZB-Stresstest. Seite 15

Regionalkonferenzen: Kraftvolle Zeichen gesetzt. Seite 17

Mittelstandsoffensive: Kauf, wo du lebst. Seite 34

Genossenschaftsblatt für Rheinland und Westfalen

GB

Gemeinsam für die Region Genossenschaften und Bürgerstiftungen

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Der Journalistenpreis würdigt herausragende journalistische Beiträge in Bild, Wort und Ton, die das Thema in seiner regionalen Bedeutung der Öffentlichkeit näherbringen und zwischen dem 15. November 2014 und dem 1. November 2015 publiziert wurden.

Informationen und Anmeldeunterlagen unter:www.vr-journalistenpreis.de

Einsendeschluss: 16. November 2015

Die Beiträge bitte senden an:Rheinisch-WestfälischerGenossenschaftsverband e. V.

PresseabteilungPeter-Müller-Straße 2640468 DüsseldorfTelefon: 0251 7186 - 1022Email: [email protected]

Unsere Pressebüros unterstützen Sie gerne.

Pressebüro Rhein-Ruhr:Ralf BrökerTelefon: 0251 [email protected]

Pressebüro in Koblenz:Julia BöingTelefon: 0251 7186 - [email protected]

Pressebüro Münsterland:Hans-Peter LeimbachTelefon: 0251 7186 - [email protected]

Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg:Rainer StephanTelefon: 05242 [email protected]

Pressebüro in Meinerzhagen:Klaus SchliekTelefon: 02354 [email protected]

Volksbanken, Raiffeisenbanken, Spar- undDarlehnskassen in Rheinland und Westfalen

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Thema: Wirtschaft vor Ort

In der Fachjury:Helmut Dahlmann (Landesvorsitzender a. D. des Deutschen Journalisten-Verbandes NRW), Harald Heuer (Leiter der Abteilung „Zeus & Bildungsprojekte“ der Funke Mediengruppe), Wolfgang Jüngst (WISO-Redakteur, Zweites Deutsches Fernsehen), Wolfgang Kleideiter (stellvertretender Chefredakteur, Zeitungsgruppe Münsterland, Westfälische Nachrichten & Partner), Yasmin Osman (Redakteurin des Handelsblatts, Frankfurt), Jens Reddeker (Redakteur, Neue Westfälische/nw-news.de), Anselm Richard (Chefredakteur, Landwirtschaftliches Wochenblatt), Claudia Schall (Chefredakteurin, Radio Köln), Dr. Julian Stech (Preisträger 2004 und Leiter der Wirtschaftsredaktion des General-Anzeigers, Bonn), Ulli Tückmantel (Preisträger 2007 und Chefredakteur der Westdeutschen Zeitung)

Journalistenpreis 2015

Der Preis ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert.

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E d i t o r i a l

Liebe Leserin, lieber Leser! „Aus der Region für

die Region“, „Selbsthilfe, Selbstverwaltung und

Selbstverantwortung“ oder „Was der Einzelne

nicht vermag, das vermögen viele.“ Viele der Sät-

ze und Wortmarken, die das genossenschaftliche

Selbstverständnis umschreiben, können auch Bür-

gerstiftungen für sich beanspruchen. Kein Wun-

der also, dass es Genossenschaftsbanken sind,

die in Deutschland Bürgerstiftungen maßgeblich

unterstützen und fördern. Dafür haben sie die

„Aktive Bürgerschaft“ gegründet.

Bürgerstiftungen und Genossenschaften stehen für

selbstbewusstes und verantwortliches Bürger- und

Unternehmertum, die sich ihrer Aufgaben und Pflichten gegenüber

der Gesellschaft bewusst sind. Wo die Genossenschaft ökonomisch

handelt und dabei gesellschaftlich positive Effekte erzeugt, wird sie

von der Bürgerstiftung im karitativen und kulturellen Sektor flankiert.

Beide sind Instrumente des aufgeklärten und eigenverantwortlichen

Wenn nicht wir, wer dann?

4

Bürgertums, das so weit wie möglich selbstbestimmt und mündig

handelt – nicht gegen, sondern für und in Ergänzung zum Sozialstaat.

Fakt ist aber auch, dass Bürgerstiftungen sich insbesondere in

Gesellschaften verbreiten, wo sich die Menschen nicht alleine auf

einen um- und versorgenden Staat verlassen wollen. Ebenso wie

Genossenschaften brauchen Bürgerstiftungen für ihre Entwicklung

und Entfaltung ein politisches und gesellschaftliches Selbstver-

ständnis, das Eigeninitiative und -verantwortung Raum bietet.

Für uns in der Redaktion des Genossenschaftsblatts war die Verlei-

hung des Förderpreises Aktive Bürgerschaft Anlass, uns ausführlich

den Bürgerstiftungen als Schwerpunktthema zu widmen. Erfahren

Sie, welche Initiative mit einem Förderpreis ausgezeichnet wurde.

Lernen Sie die zehn Merkmale der Bürgerstiftung kennen. Lesen

Sie über die amerikanischen Ursprünge und finden Sie Beispiele

aus der heutigen Praxis im Rheinland und in Westfalen.

Wir wünschen Ihnen viele Anregungen.

Asmus Schütt

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015 3

I n h a l t

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42

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Das Thema: BürgerstiftungenGenossenschaften und Bürger- 6

stiftungen haben viel gemeinsam

Die 10 Merkmale 8

einer Bürgerstiftung

Wie Bürgerstiftungen entstanden sind 9

Lernpaten in Koblenz 10

Offline: „KREAKTIV“ fördert 14

analoge Freizeitaktivitäten für Kinder

Hintergrund und AnalyseGenossenschaftsbanken 15

im EZB-Stresstest

RWGV internRegionalkonferenz 17

des RWGV und der WGZ BANK

RWGV-Jahrespressegespräch 19

der Kreditinstitute: Finanzierung

des Mittelstandes

Aus dem VerbundWGZ BANK steigert operatives 20

Ergebnis

Schwäbisch Hall stellt 21

neue Bestmarke auf

Genossenschaftsidee weiterhin 24

auf Kulturerbe-Kurs

BankenVolksbank Krefeld 25

eröffnet Neubau

„Lernen lernen“ 26

in der Akademie Forsbach

Volksbank Lippstadt 28

vergibt Wirtschaftspreis

GewerbeEnergiewende: Potenzial 32

für Genossenschaften

NOWEDA 35

schickt Studenten auf Ideenjagd

Landwirtschaft„Auf Erfolgskurs“ 36

Raiffeisen-Tagung 2015

Winzer bei ProWein präsent 38

Namen und Nachrichten 40

Impressum 41

Zu guter Letzt 42

ZuZuZuZuZuZZZu guguguguguutututguutuutuutgutuuuuutuuuuuuuutttutututtuutututttttttutttutttttttuttererrereerereerer erer erererereereer r rerereerer er eerererereeeeeereeerreeeeeeeeeeree LetLetettLetLetLetLLLLeeeeeeeeLetLetLeLeLLeLetLetLetLetetLetLeteLeLeLetLetLetLetLeLeLeLetetLetLetetLetLeLeLeLeteLLetLLetLLLe ztzt:tzt:t:zzzztztztt:zzzzzzt:zt:zt:zt:ztzt:zzztzztzzzztzztzzztztzt:zt:zztzt:zztzz : FriFriF iFriFFriFriFriFriFriFFririedhedhedhedhedhedhedhedhedhedhhedhdhhddd ofsofsofofofsfffffffofsofssofsfffofffsffofssofsssooo gärgärggärgärgärgärärgägärggärgärgg tnetntnetnetntntnetnentnetnetnetntnennetnetnetntnneeetnetntnnt ennnnnn r sr sr ssr ssr sr sr sr srr srrr ssstartartartaratartartartarartarartatatartartarartarrarrrrrtententententententententententetentententententenententententenentetentenenteennentententetenentetenenteneententetentetttennttenetenteetentententtentenenententenntttenImammImamImaImaImamamImamaam ge-gege-gegegee-e-e-e-ge-e-ge-e-gee-e IniIniIniInininininiInnInI tiatiaitiatiaatiatiatiatiatiaiaatiativttiitivvvtiitivtiivtitivivttitive

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D a s T h e m a : B ü r g e r s t i f t u n g e n

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

Berlin/Bielefeld. Sie gehört zu den erfolgreichsten Bürgerstif-

tungen in Deutschland: die Bürgerstiftung Bielefeld. Deshalb

wurde sie – gemeinsam mit drei weiteren Bürgerstiftungen – in

Berlin von der Stiftung Aktive Bürgerschaft für ihr herausra-

gendes Engagement ausgezeichnet. Begleitet wurde sie dabei

von Thomas Sterthoff, Vorstandsvorsitzender der Volksbank

Bielefeld-Gütersloh. Die Bank ist einer der Unterstützer der Bür-

gerstiftung. Weitere Gewinner des bundesweiten Wettbewerbes

sind die Bürgerstiftungen Stuttgart, Salzland – Region Schöne-

beck und Halle (Sachsen-Anhalt).

Die mit insgesamt 40.000 Euro dotierte Auszeichnung (10.000

Euro je Bürgerstiftung) nahmen die Preisträger unter großem

Applaus im Forum der DZ BANK am Brandenburger Tor in

Berlin entgegen. Unter der Moderation von Fernsehjourna-

listin Petra Gerster wurde der Förderpreis Aktive Bürgerschaft

in vier Kategorien verliehen: für Bürgerstiftungen, die sich

vor Ort für mehr Eigeninitiative und Mitverantwortung stark-

machen, für Bürgerstiftungen, die Projekte in der Gesellschaft

positiv verändern, erfolgreich Geld einwerben und Menschen

unterstützen, stifterisch aktiv zu werden.

Die Bielefelder Bürgerstiftung wurde für ihren Ansatz als Part-

ner für Stifter geehrt. Uwe Fröhlich, Präsident des Bundes-

verbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken

Ausgezeichnet: Bürgerstiftung BielefeldStiftung Aktive Bürgerschaft hat Förderpreis mit einem Preisgeld von 40.000 Euro verliehen

und stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates der Aktiven

Bürgerschaft, hob in seiner Laudatio hervor: „Glücklich schätzen

kann sich, wer in Bielefeld aktiv werden will. Hier finden Stif-

terinnen und Stifter in der Bielefelder Bürgerstiftung einen hilf-

reichen Partner. Ob Jugend und Bildung, Soziales und Gesund-

Freuten sich in Berlin über den Förderpreis: die Vertreter der Bürgerstiftung Bielefeld mit Thomas Sterthoff, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Biele-feld-Gütersloh (2. v. links).

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Ein musikalisches Gratulationsständchen gab es für die vier ausgezeich-neten Bürgerstiftungen aus Bielefeld, Stuttgart, Salzland und Halle.

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GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015 5

D a s T h e m a : B ü r g e r s t i f t u n g e n

heit, Umwelt oder Sport, die Bürgerstiftung ist in vielen gesell-

schaftlichen Bereichen aktiv und kennt sich dort gut aus.“

Auch für die weiteren Preisträger standen prominente Lauda-

toren bereit. Hans ten Feld, Vertreter des Hohen Flüchtlings-

kommissars der Vereinten Nationen, ehrte die Bürgerstiftung

Stuttgart für ihren Runden Tisch, der die ehrenamtliche Flücht-

lingsarbeit in der Stadt unterstützt. Dr. Helge Braun, Staatsmi-

nister bei der Bundeskanzlerin und Mitglied im Stiftungsrat

der Stiftung Aktive Bürgerschaft, würdigte die Bürgerstiftung

Salzland – Region Schönebeck für ihr Netzwerk, das Demenz-

kranken und ihren Angehörigen in der Region weiterhilft. Paul

Potts, Tenor und Opernsänger, würdigte die Bür-

gerstiftung Halle für ihre Fundraising-Kampagne

zugunsten des Kulturpatenprojekts „Max geht in

die Oper“. Potts: „Ich finde es großartig, wie die

Bürgerstiftung Halle schon bei den Jüngsten Lei-

denschaft für Kultur und Bildung weckt. Wunder-

bar, dass sie es geschafft hat, in der Stadt so breite

Unterstützung dafür zu bekommen.“

Werner Böhnke, Aufsichtsratsvorsitzender der

WGZ BANK und Vorsitzender des Stiftungsrates

der Stiftung Aktive Bürgerschaft, betonte in seiner

Begrüßung: „Inzwischen gibt es Bürgerstiftun-

gen in mehr als 380 Orten und Regionen. Mit dem

Förderpreis wollen wir daher auch Danke sagen.

Danke für das Engagement vieler Tausend Stifter

und Spender, ehrenamtlich Engagierter, Förderer

und Partner vor Ort. Wir freuen uns, diese Dan-

kesbotschaft aus über zwei Meter hohen Buch-

staben auf 100 Quadratmetern von der Fassade

der DZ BANK senden zu können.“

Dr. Peter Hanker, Sprecher des Vorstandes der

Volksbank Mittelhessen und Vorstandsvorsit-

zender der Stiftung Aktive Bürgerschaft, stellte

den Wettbewerb vor: „Bürgerengagement ist nicht

nur eine Herzensangelegenheit, sondern verlangt

auch die Kenntnis guter Ideen und Beispiele.

Mit diesem Förderpreis wollen wir auch weitere

Menschen und Institutionen anregen, sich mit

Bürgerstiftungen für ihre Stadt oder ihre Region

zu engagieren.“

Susanne Kessen, Vorstandsmitglied der Stiftung

Aktive Bürgerschaft hob hervor: „Bürgerstiftun-

gen werden in Zeiten von Niedrigzinsen eine

immer beliebtere Form des Stiftens. Mehr denn je

wird an diese Stiftungen von Bürgern für Bürger

gestiftet und gespendet. Denn Bürgerstiftungen

bündeln lokales Engagement, und durch einen

geringen Verwaltungsaufwand bleibt mehr Geld

für gemeinnützige Zwecke.“

Bewerben konnten sich um den Förderpreis Aktive

Bürgerschaft 2015 Bürgerstiftungen aus Deutsch-

land, die den „10 Merkmalen einer Bürgerstiftung“

des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen (sie-

he auch Seite 8) entsprechen. Die Preisträger un-

ter den 100 Bewerbungen ermittelte eine unabhängige Jury, der

Experten aus der Dritte-Sektor-Forschung, Vertreter erfolgrei-

cher Bürgerstiftungen und langjährige Förderer von Bürger-

engagement aus dem Genossenschaftswesen angehören. Der

Förderpreis Aktive Bürgerschaft zählt zu den ersten Auszeich-

nungen für bürgerschaftliches Engagement in Deutschland. Seit

1998 wird er jedes Jahr verliehen; seit 2013 findet er alle zwei

Jahre im jährlichen Wechsel mit dem Forum Aktive Bürgerschaft

statt. Der nächste Wettbewerb startet im Sommer 2016.

www.foerderpreis-aktive-buergerschaft.de

Opernsänger Paul Potts war nicht nur Laudator für die Bürgerstiftung Halle, sondern mit seinem Auftritt auch musikalischer Höhepunkt der Preisverleihung.

Ein im wahren Sinne des Wortes „großes“ Dankeschön ging von der Fassade der DZ BANK am Brandenburger Tor aus an alle Bürgerstiftungen im Land.

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6 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

D a s T h e m a : B ü r g e r s t i f t u n g e n

„Anderen helfen, selbst aktiv zu werden“Genossenschaftsbanken und Bürgerstiftungen haben viele Gemeinsamkeiten

Berlin. Ohne das nachhaltige Engagement der genossenschaft-

lichen FinanzGruppe für Bürgerstiftungen wäre die Entwicklung

dieser neuen Stiftungsform in Deutschland nicht so dynamisch

verlaufen. Gleichzeitig nehmen die Genossenschaftsbanken

damit erstmals eine prominente Rolle im deutschen Stiftungs-

wesen ein. Die Förderung von Bürgerstiftungen verbindet ein

viel beachtetes Engagement mit genossenschaftlicher Hand-

schrift und geschäftspolitischen Potenzialen.

Gutes tun und die Region fördernEs gibt viele Gründe, warum sich Genossenschaftsbanken, ihre

Verbände und Verbundunternehmen bei den meisten der 380

Bürgerstiftungen in Deutschland engagieren. Sie wollen Gutes

tun, die Region fördern, aber es gibt auch geschäftspolitische

Aspekte. Den 740 Sparkassenstiftungen mit 2,3 Milliarden Euro

Vermögen ist durch Bankstiftungen von Volksbanken und Raiff-

eisenbanken in den wenigsten Fällen etwas Vergleichbares ent-

gegenzusetzen. Also gilt: Wer nicht größer ist, muss cleverer sein.

„Was der Einzelne nicht vermag, das vermögen viele.“ Was Fried-

rich Wilhelm Raiffeisen über die Genossenschaft sagte, gilt auch

für die Bürgerstiftung. Das finanzielle

Engagement für Genossenschaftsbanken

ist bei einer Bürgerstiftung durch Mit-

und Zustiftungen Dritter geringer als bei

einer eigenen Bankstiftung. Dies schafft

zwar meistens noch kein großes Vermögen

von heute auf morgen, aber doch inner-

halb eines überschaubaren Zeitraumes.

So startete die Bürgerstiftung Hellweg

Region 2002 mit 60.000 Euro, heute beträgt

das Stiftungsvermögen 3,2 Millionen Euro.

Die bisherigen Wachstumsraten der Bür-

gerstiftungen in Deutschland zeigen, dass

in wenigen Jahren die Zahl der Bürger-

stiftungen mit einem Kapital von mehr

als einer Million Euro vergleichsweise

größer sein wird als unter den klassischen

Stiftungen. Ein auf Wachstum und Beteili-

gung ausgerichtetes Stiftungsmodell und

aktives Engagement sind die Ursachen

dafür. In diesem dynamischen und zu-

kunftsorientierten Sektor des deutschen

Stiftungswesens haben sich die genossen-

schaftliche FinanzGruppe und Aktive Bür-

gerschaft eine führende Position erarbeitet.

Viel beachtet und anerkannt von den Men-

schen vor Ort bis hin zu den Spitzen von

Staat, Wirtschaft und Gesellschaft.

Bürgerstiftungen werden zunächst oft aus

der Mittelverwendungsperspektive be-

trachtet. Dabei ist die umgekehrte Sicht-

weise für Genossenschaftsbanken viel interessanter. Bürgerstif-

tungen behalten nicht nur wie Bankstiftungen Geld im Haus,

sie bringen auch neues Geld mit. Bürgerstiftungen verwalten

sich selbst, benötigen für die Vermögensverwaltung aber na-

türlich ein Finanzinstitut. Hier sind Genossenschaftsbanken

die besten Partner.

Ideale Partner für KundenstiftungenHeute verwaltet schon jede dritte Bürgerstiftung weitere

Stiftungen, insgesamt fast 600 Fonds und Treuhandstiftungen.

Bürgerstiftungen sind auch ideale Partner für Kundenstiftun-

gen, die bislang von Genossenschaftsbanken selbst verwaltet

werden. Oft können sie die Stiftungsverwaltung günstiger vor-

nehmen, während die Bank sich auf die Vermögensverwaltung

konzentriert. Auch die zeitaufwendige Beratung von Stiftern

über die inhaltlichen Schwerpunkte der Stiftungsarbeit ist

bei der Bürgerstiftung besser aufgehoben. Die Eckpunkte der

Zusammenarbeit lassen sich vertraglich regeln.

Die Förderung von Bürgerstiftungen ist ein gesellschaftliches

Engagement mit genossenschaftlicher Handschrift. „Im Kon-

Dr. Stefan Nährlich ist Geschäftsführer der Stiftung Aktive Bürgerschaft.

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GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015 7

D a s T h e m a : B ü r g e r s t i f t u n g e n

Inzwischen gibt es 380 Bürgerstiftungen in Deutschland. Eine davon ist die Bürgerstiftung Neuss, die im vergangenen Jahr den Förderpreis der Stiftung Aktive Bürgerschaft erhielt.

Genossenschaftliche FinanzGruppe: Wegbereiter und Partner der Bürgerstiftungen

Dass die innovative Idee der Bürgerstiftung, die der ame-

rikanische Bankier und Anwalt Frederick Goff 1914 mit

Gründung der Cleveland Community Foundation erfun-

den hat, auch in Deutschland so populär geworden ist, dazu

haben die Volksbanken und Raiffeisenbanken und die

Aktive Bürgerschaft viel beigetragen.

Von Genossenschaftsbanken geht häufig die Gründung einer

Bürgerstiftung aus oder sie sind einer von mehreren Grün-

dungsstiftern. Oft beteiligen sie sich als Förderer, beispielswei-

se finanziell mit Zustiftungen oder Spenden. Sie unterstützen

Projekte, zum Beispiel für die Integration von Zuwanderern,

die Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von Jugendlichen,

die Förderung von Lernen und Bildung und vieles andere mehr.

Durch sogenannte Matching Funds, mit denen sie Zustif-

tungen von Bürgerinnen und Bürgern bis zu einem fest-

gelegten Betrag verdoppeln, schaffen sie vielerorts einen

Anreiz zum Mitmachen bei der örtlichen Bürgerstiftung.

Darüber hinaus engagieren sie sich auch mit Sachspenden,

mit dem freiwilligen Einsatz ihrer Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter, ihrem lokalen Know-how und ihrem Netzwerk

aus Firmen- und Privatkunden.

Zum 30. Juni 2014 gab es in Deutschland 378 Bürgerstiftun-

gen. 317 von ihnen werden von mindestens einer Genossen-

schaftsbank, einem Verband oder einem Unternehmen der

genossenschaftlichen FinanzGruppe unterstützt. Mehr als

vier von fünf Bürgerstiftungen (84 Prozent) profitieren vom

Engagement ihrer örtlichen Genossenschaftsbank. Über-

durchschnittlich engagiert sind die Volksbanken und Raiff-

eisenbanken im Gebiet des Rheinisch-Westfälischen Genos-

senschaftsverbandes.

Seit es Bürgerstiftungen in Deutschland gibt, beschäftigt

sich die Aktive Bürgerschaft mit diesem Thema und steht

heute in regelmäßigem und engem Austausch mit den meisten

deutschen Bürgerstiftungen. Einen besonderen Service bie-

tet die Aktive Bürgerschaft den Volksbanken und Raiff-

eisenbanken bei der Gründung von Bürgerstiftungen und

deren späterer Arbeit an.

www.aktive-buergerschaft.de

zept dieser ‚Stiftungen von Bürgern für

Bürger‘“, so BVR-Präsident Fröhlich, „er-

kennen wir viel von der genossenschaft-

lichen Philosophie der Selbsthilfe, Selbst-

verwaltung und Selbstverantwortung

wieder. Sie zu fördern ist uns ein inne-

res Anliegen und verantwortungsvoller

Auftrag.“ Hier unterscheiden sich die

Volksbanken Raiffeisenbanken deutlich

vom Wettbewerber. Auch Sparkassen-

Stiftungen tun Gutes, agieren dabei aber

über die Köpfe der Bürger hinweg. Gutes

besser tun heißt, den Bürgerinnen und

Bürgern zu helfen, selbst aktiv zu werden

und ihre Angelegenheiten selbst zu ver-

walten. Hierfür steht die Förderung der

genossenschaftlichen FinanzGruppe.

Möglichst eine Bürgerstiftung für jede StadtDass die inzwischen 380 Bürgerstiftun-

gen so viel Beachtung finden, liegt an

ihrem besonderen Konzept. Es geht

nicht um möglichst viele Bürgerstiftun-

gen, sondern um möglichst eine Bür-

gerstiftung für jede Stadt oder Region.

Bürgerstiftungen bieten Möglichkei-

ten für neue Formen des Engagements

und übernehmen zugleich schrittwei-

se wichtige Aufgaben, die die Kommunen heute nicht mehr

alleine leisten können. „Das beste Beispiel, wie sich Bür-

gerinnen und Bürger eigenverantwortlich für andere und

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das Gemeinwohl einsetzen, liefern die Bürgerstiftungen“,

ist Dr. Peter Hanker, Sprecher des Vorstands der Volksbank

Mittelhessen, überzeugt.

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8 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

Das Thema: Bürgerstiftungen

Die 10 Merkmale einer BürgerstiftungZu den Kriterien gehören Gemeinnützigkeit, Nachhaltigkeit, Unabhängigkeit und Regionalität

Eine Bürgerstiftung ist eine unabhängige, autonom handeln-

de, gemeinnützige Stiftung von Bürgern für Bürger mit mög-

lichst breitem Stiftungszweck. Sie engagiert sich nachhaltig

und dauerhaft für das Gemeinwesen in einem geografisch be-

grenzten Raum und ist in der Regel fördernd und operativ für

alle Bürgerinnen und Bürger in dem in ihrer Satzung defi-

nierten Einzugsgebiets tätig. Sie unterstützt mit ihrer Arbeit

bürgerschaftliches Engagement.

1. Eine Bürgerstiftung ist gemeinnützig und will das Gemein

wesen stärken. Sie versteht sich als Element einer selbst-

bestimmten Bürgergesellschaft.

2. Eine Bürgerstiftung wird in der Regel von mehreren Stiftern

errichtet. Eine Initiative zu ihrer Errichtung kann auch von

Einzelpersonen oder einzelnen Institutionen ausgehen.

3. Eine Bürgerstiftung ist wirtschaftlich und politisch un-

abhängig. Sie ist konfessionell und parteipolitisch nicht

gebunden. Eine Dominanz einzelner Stifter, Parteien,

Unternehmen wird abgelehnt. Politische Gremien und

Verwaltungsspitzen dürfen keinen bestimmenden Ein-

f luss auf Entscheidungen nehmen.

4. Das Aktionsgebiet einer Bürgerstiftung ist geografisch

ausgerichtet: auf eine Stadt, einen Landkreis, eine Region.

5. Eine Bürgerstiftung baut kontinuierlich Stiftungskapital

auf. Dabei gibt sie allen Bürgern, die sich einer bestimm-

ten Stadt oder Region verbunden fühlen und die Stif-

tungsziele bejahen, die Möglichkeit einer Zustiftung. Sie

sammelt darüber hinaus Projektspenden und kann

Unterstiftungen und Fonds einrichten, die einzelne der

in der Satzung aufgeführten Zwecke verfolgen oder auch

regionale Teilgebiete fördern.

6. Eine Bürgerstiftung wirkt in einem breiten Spektrum des

städtischen oder regionalen Lebens, dessen Förderung

für sie im Vordergrund steht. Ihr Stiftungszweck ist da-

her breit. Er umfasst in der Regel den kulturellen Sektor,

Jugend und Soziales, das Bildungswesen, Natur und Um-

welt und den Denkmalschutz. Sie ist fördernd und/oder

operativ tätig und sollte innovativ tätig sein.

7. Eine Bürgerstiftung fördert Projekte, die von bürgerschaft-

lichem Engagement getragen sind oder Hilfe zur Selbst-

hilfe leisten. Dabei bemüht sie sich um neue Formen des

gesellschaftlichen Engagements.

8. Eine Bürgerstiftung macht ihre Projekte öffentlich und

betreibt eine ausgeprägte Öffentlichkeitsarbeit, um allen

Bürgern ihrer Region die Möglichkeit zu geben, sich an

den Projekten zu beteiligen.

9. Eine Bürgerstiftung kann ein lokales Netzwerk innerhalb

verschiedener gemeinnütziger Organisationen einer Stadt

oder Region koordinieren.

10. Die interne Arbeit einer Bürgerstiftung ist durch Parti-

zipation und Transparenz geprägt. Eine Bürgerstiftung

hat mehrere Gremien (Vorstand und Kontrollorgan), in

denen Bürger für Bürger ausführende und kontrol-

lierende Funktionen innehaben.

Bürgerstiftungsfinder

Mit dem Bürgerstiftungsfinder der Stiftung Aktive Bürger-

schaft gelangt man schnell und einfach zur Bürgerstiftung

in der Nähe. Nach Eingabe der Postleitzahl werden die

nächstgelegenen Bürgerstiftungen im Umkreis von 30, 50

oder 100 Kilometern mit ihren Kontaktadressen und weiteren

Informationen online angezeigt.

Quelle: Arbeitskreis Bürgerstiftungen des Bundesverbandes Deut-scher Stiftungen, Mai 2000

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GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015 9

Das Thema: Bürgerstiftungen

Ein Amerikaner als ErfinderFrederick Goff erfand 1914 in Cleveland die erste Bürgerstiftung

Seit den 1990er-Jahren haben sich Bürgerstiftungen weltweit ver-

breitet. Dies hätte sich Frederick Goff, der „Erfinder“ der Bürger-

stiftung, wohl nicht träumen lassen, als er 1914 im US-amerika-

nischen Bundesstaat Ohio die Cleveland Community Foundation

ins Leben rief. Der Bankier und Rechtsanwalt wollte mit einer un-

abhängigen, lokalen Stiftung von Bürgern für Bürger Philanthro-

pie effektiver gestalten. Auslöser war, dass die Bank, in der Goff

arbeitete, zahlreiche gemeinnützige Stiftungen treuhänderisch

verwaltete. Viele dieser Stiftungen sollten Zwecke oder Institu-

tionen fördern, die nach dem Tod der Stifter überflüssig gewor-

den waren. Die „dead hands of the past“, der obsolet gewordene

Stifterwille, erschwerten es oder machten es gar unmöglich, die

Mittel auszuschütten. Goffs Vision war, die gemeinnützigen Mittel

lebender und verstorbener Stifter dauerhaft in einer gemeinsamen

Stiftung zu bündeln und die Erträge bestmöglich für das Gemein-

Ob Dülmen, Wiesbaden oder Ratzeburg: Lokale Stiftungen von Bürgern für Bürger haben sich von einzelnen Initiativen zu einem viel beachteten Phänomen mit bundesweiter Verbreitung entwickelt (siehe auch Titelbild).

wohl in Cleveland einzusetzen. Ein Vorstand, zusammengesetzt

aus Bürgerinnen und Bürgern aus der Region, sollte sicherstellen,

dass „die Bewohner Clevelands bestmöglich mental, moralisch

und physisch gefördert würden“. Das Kapital wurde weiterhin

von den Banken als Trustees verwaltet, der Vorstand konnte aber

unabhängig über die Förderung entscheiden. Noch heute erkennt

man die erste Generation amerikanischer Bürgerstiftungen dar-

an, dass sie als Trust organisiert sind. 100 Jahre nach Gründung

der Cleveland Community Foundation ist Goffs Vision Wirklich-

keit geworden: Die Stiftung verwaltet ein Vermögen von zwei

Milliarden Dollar. Nach ihrem Vorbild sind in den USA mehr

als 700 Bürgerstiftungen mit einem Gesamtvermögen von rund

44,5 Milliarden US-Dollar entstanden. Weltweit existieren mehr

als 1.800 Bürgerstiftungen in mehr als 50 Ländern.

Bürgerstiftungen nach Höhe des Stiftungskapitals 2005 und 2013 Spendeneinnahmen und Projektförderung 2007 – 2013 (31.12.)

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Quelle: Stiftung Aktive Bürgerschaft

Quelle: Länderspiegel Bürgerstiftungen: Fakten und Trends 2014/ © Aktive Bürgerschaft 2014

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10 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

D a s T h e m a : B ü r g e r s t i f t u n g e n

„Keiner darf verloren gehen“ Lernpaten der KoblenzerBürgerStiftung schenken Kindern Zeit und Zuspruch

Koblenz. „Keiner darf verloren gehen“ lautet das Motto des

Lernpatenprojekts der KoblenzerBürgerStiftung, in der sich die

Volksbank Koblenz Mittelrhein engagiert. „Neben unserer Eh-

renamtsagentur und vielen kleineren Förderprojekten sind die

Lernpaten unser Leuchtturmprojekt“, erklären der Vorstands-

vorsitzende Rainer Linnig und die Geschäftsführerin Kath-

leen Benekenstein von der Bürgerstiftung: „Die Unterstützung

von Kindern und Jugendlichen ist uns ein besonders Anliegen.

Nicht alle haben die gleichen Chancen im Leben.“

Genau dort setzen die Lernpaten an.

Die Grundschüler, die von ihnen be-

treut werden, haben alle eins gemein-

sam: Sie benötigen eine besondere För-

derung. Dabei geht es nicht vorrangig

um Nachhilfe in einem Unterrichtsfach,

sondern sie erhalten durch den Lern-

paten einen verlässlichen Ansprech-

partner, der ihnen Zeit, Geduld und Zu-

spruch entgegenbringt. Es gilt, durch die

Zuwendung das Selbstbewusstsein der

Kinder zu stärken und ihr Sozialverhal-

ten zu verbessern. Dabei sind der Krea-

tivität und den Möglichkeiten keine

Grenzen gesetzt: gemeinsame Buchlek-

türe, Basteln, Spiele aller Art, Gespräche

und kleine Ausflüge. Mindestens einmal

pro Woche für etwa zwei Stunden nimmt

sich der Lernpate Zeit für sein Kind.

„Natürlich unterstützen wir die Lern-

paten, die mit großem Engagement und

hoher Motivation diese Aufgaben über-

nehmen“, sagen Benekenstein und Lin-

nig. Vor der Patenschaft werden die Eh-

renamtlichen durch Mentoren etwa 30

Stunden geschult. Hier geht es um die psy-

chologische Welt der Kinder, die Grundsätze der Pädagogik

und um die ergänzende Rolle des Lernpaten zu Elternhaus und

Schule. Nach dieser Schulung treffen sich die Paten regelmä-

ßig mit ihrem Mentor, um Erlebtes mit den anderen zu teilen,

Probleme anzusprechen und Konflikte zu lösen. Mit Erfolg: In

nur knapp vier Jahren sind bereits 60 Paten ehrenamtlich in

22 von 25 Koblenzer Grundschulen im Einsatz sind. Im

nächsten Schuljahr sollen auch die drei noch fehlenden Grund-

schulen hinzukommen.

In Mainz lobte Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz (2. v. links), die Arbeit der Lernpaten der KoblenzerBürgerStiftung.

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Walter Müller

Vorstandsmitglied der Volksbank Koblenz Mittelrhein

„Die KoblenzerBürgerStiftung engagiert sich gemeinnützig und nachhaltig für unsere Stadt und

ihre Bürger. Sie ruft dazu auf, mehr Mitverantwortung für die Gestaltung und Förderung unserer

Heimatstadt zu übernehmen. Sie denkt zukunftsorientiert, handelt sozial, transparent und unab-

hängig. Das passt zu uns als regional verwurzelter Genossenschaftsbank. Genau diese Werte leben

auch wir. Deshalb sind wir seit Anfang an aktiver Teil der Bürgerstiftung und gehören zu den

Gründungsstiftern. Vorstand und Mitarbeiter der Volksbank Koblenz Mittelrhein arbeiten ehrenamt-

lich im Vorstand, im Stiftungsrat und im Fachausschuss Kommunikation der Bürgerstiftung mit.

Aber: Die beste Idee lässt sich nicht umsetzen, wenn das nötige Geld fehlt. Stiftung heißt nicht nur,

Ideen und Zeit zu stiften, sondern auch, aus Kapital Unterstützung für Projekte zu finanzieren.

Die Volksbank Koblenz Mittelrhein fördert die Bürgerstiftung regelmäßig durch Geld- und Sach-

spende. Und wir stellen unsere Räume für Schulungen zur Verfügung und bewirten unsere Gäste.“

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11GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

D a s T h e m a : B ü r g e r s t i f t u n g e n

„Balve braucht ein Krankenhaus“Bürgerstiftung Balve fördert die Gesundheitsversorgung in der Region

Balve. Die Balver Bürger mochten sich

nicht mit dem Gedanken abfinden, dass die

Stadt nach mehr als 125 Jahren künftig ohne

Krankenhaus dasteht. Nachdem klar war,

dass der bisherige Träger die Einrichtung

nicht erhalten würde, waren Eigeninitiative

und ein alternatives Nutzungskonzept ge-

fragt. Mehrere Interessengruppen starteten

eine koordinierte Zusammenarbeit, um das

Gebäude und große Teile des Inventars für

die Balver Bürger zu sichern.

Dank des großen Einsatzes von Balver Un-

ternehmern konnte das Gebäude zunächst

erworben werden und wurde später den

Balver Bürgern durch eine Zustiftung in die

Bürgerstiftung übertragen. Noch in einer

Phase vor der Übertragung der Immobilie

sorgte die Volksbank im Märkischen Kreis

mit einer Spende von 100.000 Euro dafür,

den Erfolg des Projektes maßgeblich mit zu

sichern. Der heutige Betreiber des Gesund-

heitszentrums – die Gesundheitscampus

Sauerland GmbH & Co. KG – konnte damit in

enger Zusammenarbeit mit den Beteiligten der Region ein Konzept

entwickeln und das Gebäude von der Bürgerstiftung mieten.

52 Stifter, unter ihnen die Volksbank im Märkischen Kreis, haben

ein Grundkapital von 196.000 Euro bereitgestellt. Durch die Über-

nahme der Immobilie in das Stiftungsvermögen bleibt die Bür-

gerstiftung Balve eng mit dem Gesundheitscampus verzahnt und

gestaltet im Sinne der Bürgerinnen und Bürger mit. Neben dem

Stiftungsvorsitzenden Wolfram Schmitz und seinem Stellvertreter

Jürgen Echterhagen gehört Volksbank-Vorstandssprecher Karl-Mi-

chael Dommes dem Stiftungsvorstand an. Der Betrieb des Campus

erfolgt durch eine professionelle und fachlich versierte Betreiber-

gesellschaft.

Um Einnahmen für das ambitionierte Projekt zu erzielen, gibt sich

die Stiftung erfinderisch. Investitionen müssen nachhaltig sein und

sich im guten genossenschaftlichen Sinne rechnen. Beispielsweise

auch beim noch benötigten Röntgengerät. Die Stiftung finanziert die

Technik und vermietet sie dann an die im Gesundheitscampus tä-

tigen Ärzte. Gemeinschaftlich genutzt, rechnet sich die teure, aber

medizinisch dringend notwendige Anschaffung. Es werden auch

gemeinnützige Projekte in den Bereichen Kultur, Bildung, Jugend,

Naturschutz und Soziales gefördert. Ein gutes Beispiel dafür ist die

Anschaffung und der Unterhalt des neuen Einsatzfahrzeugs für die

Ersthelfer der Löschgruppe Volkringhausen. „Da es vor Ort kein

Krankenhaus mehr gibt, muss vor allem den Herzinfarkt-Patienten

schnell geholfen werden. F

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aus

Das neue Einsatzfahrzeug der Feuerwehr in Volkringhausen.

Karl-Michael DommesVorstandssprecher der Volksbank im Märkischen Kreis

„Anfangs wurde der Versuch, die zentrale Gesundheitsversorgung vor Ort zu sichern, etwas belächelt.

Viele Menschen waren skeptisch. Wir als Volksbank im Märkischen Kreis, deren Keimzelle auch in

Neuenrade und Balve liegt, haben reagiert und ganz im genossenschaftlichen Sinne gehandelt, um

eine effektive medizinische Nahversorgung zu erhalten. An erster Stelle stand die Zusammenarbeit mit

anderen Unterstützern. Es folgte die Bereitstellung einer Spende der Volksbank im Märkischen Kreis

in Höhe von 100.000 Euro. Sie ermöglichte die Übernahme der Krankenhaus-Immobilie. Die Bürger-

stiftung ist heute Vermieter und Förderer des Gesundheitscampus Sauerland. Diese Konstruktion muss-

ten hier erst einmal alle verstehen. Die schnelle, positive Entwicklung hat dann überzeugt. Die Bürger-

stiftung schafft durch die vielen beteiligten Unterstützer nicht nur eine breite Basis für den Campus,

sondern kann darüber hinaus viel für Balve tun. Zentrale genossenschaftliche Werte wie Selbsthilfe,

Selbstverwaltung und Selbstverantwortung haben dieses engagierte Projekt über den gesamten Zeit-

raum ab 2012 getragen.“

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12 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

D a s T h e m a : B ü r g e r s t i f t u n g e n

Von Taschengeld-Spende bis StiftungsgründungBielefelder Bürgerstiftung wirbt mit ihrer hohen Fachkompetenz

Bielefeld. „Komm nach Bielefeld und werde Stifter!“ So könn-

te das inoffizielle Motto der Bielefelder Bürgerstiftung lauten.

Der Grund dafür: Die im Jahr 2002 von 74 Männern und Frauen

aus der Taufe gehobene Stiftung setzt auf breite Bürgerbe-

teiligung und macht dazu potenziellen Stiftern gleicht mehrere

interessante Angebote. Sie reichen von der „Taschengeld-Spen-

de“ bis zur Gründung einer eigenen Stiftung unter dem Dach

der Bürgerstiftung.

Der Reihe nach: Wer der Ostwestfalen-Metropole etwas Gutes

tun möchte und wirkungsvolle Projekte in und für Bielefeld

unterstützen will, der kann dies schon mit einem geringen Geld-

betrag. „Eine finanzielle Untergrenze gibt es nicht. Jeder Euro

ist uns willkommen“, sagt die Vorsitzende Anja Böllhoff.

Interessant wird es bei Beträgen ab 2.000 Euro. Wer eine Zu-

stiftung in dieser Größenordnung leistet, erhält lebenslanges

Stimmrecht in der Stifterversammlung.

Besondere Kompetenz hat sich die Bielefelder Bürgerstiftung in

den 13 Jahren ihres Bestehens aber als Dienstleister für andere

Stifter erworben. Bereits für einen Betrag

von 10.000 Euro lässt sich ein zweckge-

bundener Stiftungsfonds einrichten. Ak-

tuell führt die Bürgerstiftung fünf Fonds

unter einem eigenen Namen. Aus den

Erträgen fördert die Stiftung Projekte der

Kinder- und Jugendarbeit in Bielefeld.

Wer seine eigene Stiftung gründen möch-

te, den damit verbundenen hohen ad-

ministrativen Aufwand aber scheut, der

findet in der Bürgerstiftung ebenfalls den

idealen Partner. „Treuhand-Stiftung“ lau-

tet das Angebot für die wohlhabenderen

Bielefelder. Für einen Mindestbetrag von

100.000 Euro wird ihnen unter dem Dach

der Bürgerstiftung eine eigene Stiftung mit

freier Namenswahl, selbst bestimmtem

Stiftungszweck und Gremienbesetzung

nach eigenen Vorstellungen eingerichtet.

Bis heute haben sich fünf Bielefelder für

diese Lösung entschieden.

Etwa 200 Stifter haben sich bis jetzt in

der Bielefelder Bürgerstiftung zusam-

mengefunden. Das Stiftungsvermögen

steuert auf die 1,5-Millionen-Marke zu.

Rund 25.000 Euro fließen jährlich aus

der Vermögensverwaltung in die Pro-

jekte. Weitere Erträge stammen aus eige-

nen Veranstaltungen wie dem „Picknick

im Park“, oder dem „Ladys Dinner“. Den

größten Teil ihrer Einnahmen erzielen

die Bielefelder indessen aus Spenden. Seit ihrer Gründung hat

die Bürgerstiftung etwa 80 Projekte in einem Umfang von

12,0 Millionen Euro gefördert.

Die Bielefelder Bürgerstiftung ist ein Partner für Stifter: Sie unterstützt Menschen darin, eine Stiftung zu gründen und gemeinnützige Projekte zu fördern.

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„Zwei Aspekte finden wir besonders beeindruckend. Das ist zum

einen das hier gebündelte Know-how rund um das ‚Stiftungswe-

sen‘. Und das ist die erfolgrei-

che Integration von Menschen

mit unterschiedlichsten Kom-

petenzen, Erfahrungen und

Kontakten in die Arbeit der

Stiftung. Deswegen unterstüt-

zen wir die Stiftung auch ger-

ne finanziell.“

Thomas Sterthof Vorstandsvorsitzender der

Volksbank Bielefeld-Gütersloh

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13GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

D a s T h e m a : B ü r g e r s t i f t u n g e n

Münster. Die Zahl ist beeindruckend und zeugt von hohem

bürgerschaftlichem Engagement. Auf 260 ist seit Gründung vor

zehn Jahren die Zahl der Stifterinnen und Stifter angewachsen,

die davon überzeugt sind, dass sich viele gesellschaftliche Auf-

gaben in Münster vor allem durch privates und persönliches En-

gagement lösen lassen. Die Stiftung „Bürger für Münster“ unter-

stützt und fördert mit Hilfe der Vereinigten Volksbank Münster

als Stifter das bürgerschaftliche Engagement in ihrer Stadt.

„Das Ziel ist eine Bürgergesellschaft, in der weniger als

bisher nach dem Staat und öffentlichen Zuschüssen gerufen

wird, sondern Bürger und Unternehmen sich direkt, persönlich

und fördernd, einbringen“, heißt es wörtlich seitens der Verant-

wortlichen der Bürgerstiftung. Zu den Zielen gehört insbeson-

dere, „diejenigen zu unterstützen, zu vernetzen, zu fördern und

auszuzeichnen, die sich in beispielgebender Weise in Vereinen

und Projekten ehrenamtlich engagieren“.

Organisiert wird beispielsweise ein „Mentoren-Programm“, in

dem Mentoren aller Altersklassen 14- bis 16-jährigen Schülern

helfen, mehr aus sich zu machen, Verantwortung für sich selbst

zu übernehmen und gute berufliche Perspektiven zu entwi-

ckeln. In „Betriebsralleys“ lernen Schüler der 9. Klassen über

ihr Berufspraktikum hinaus weitere Berufe kennen. Senioren

engagieren sich als Lesepaten, die einmal pro Woche in Kinder-

„Wir für unsere Stadt“Stiftung „Bürger für Münster“ besteht seit zehn Jahren

gärten und Grundschulen Geschichten vorlesen, um die sprach-

lichen Kompetenzen und Lesefähigkeiten der Kinder zu för-

dern. Mit dem Bürgerpreis werden jährlich besonders erfolg-

reiche Beispiele bürgerschaftlichen Engagements ausgezeich-

net. Und es gibt weitere Aktionen zum Mitmachen wie z.B.

„1.000 Stunden für Münster“.

Mit dem Projekt „Alltagshelden und Münsterbewegern“ kom-

men Menschen zu Wort, die sich beispielhaft für Münster en-

gagieren oder engagiert

haben. Allein in der

zweiten Matinee in die-

ser Reihe verfolgten über

100 Zuhörer gespannt

den Erzählungen von

neun Münsterbewegern.

Nach einem Überblick

über das Bürgerenga-

gement der 70er- und

80er-Jahre durch Prof.

Dr. Thomas Größbölting

kam Moderatorin An-

drea Benstein mit den

neun Münsterbewegern

ins Gespräch und ver-

stand es, auch deren

persönlichen Motive zu

erfragen. Wie schon bei

der ersten Matinee wur-

de deutlich: Wenn Mo-

tivation und die Bereit-

schaft, etwas Konkretes

zu tun, zusammenkom-

men, ist der Erfolg fast

vorprogrammiert.

Einmal im Jahr lädt die Bürgerstiftung zum Bürgerbrunch ein, um mit Gleichgesinnten zusammenzukommen, für Kinder- und Jugendprojekte zu spenden und um damit ein Zeichen für bürgerschaftliches Engagement zu setzen.

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er

„Als Volksbank vor Ort unterstützen wir seit Jahren soziale, kul-

turelle und sportliche Projekte und Initiativen in unserer Stadt.

Unsere Verbindung zur Stiftung

Bürger für Münster, der wir als

Gründungsmitglied von Anfang an

verbunden sind, war deshalb nur fol-

gerichtig. Heute engagieren wir uns im

Freundeskreis und fördern besondere

Projekt wie die Aktion ,1000 Stunden

für Münster‘ und damit das bürger-

schaftliche Engagement.“

Friedhelm Beuse Vorstand der Vereinigten

Volksbank Münster

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14 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

D a s T h e m a : B ü r g e r s t i f t u n g e n

Kinder kreativ und aktiv fördernBürgerstiftung Rhein-Lippe will jungen Menschen einen verantwortungsvollen Umgang

mit Medien nahebringen

Wesel. Kinder aus der Region Hammin-

keln, Hünxe, Voerde und Wesel ganz ge-

zielt in der Entwicklung ihrer Kreativität

und Gesamtpersönlichkeit fördern und

einer fortschreitenden Medienabhängig-

keit entgegenwirken: Das haben sich die

Stifter, Gründer und Aktiven zum Ziel

gesetzt. Mit Erfolg, denn im neunten Jahr

ihres Bestehens erfreuen sich die Frei-

zeitangebote der KREAKTIV – Bürger-

stiftung Rhein-Lippe immer noch unge-

brochener Beliebtheit.

Eine Gruppe von Bürgerinnen und Bür-

gern aus der Region ergriff Anfang 2006

gemeinsam mit der Volksbank Rhein-

Lippe die Initiative und gründete die

„KREAKTIV – Kinder fördern – Bürger-

stiftung Rhein-Lippe“. Diese war zugleich

die 100. Bürgerstiftung Deutschlands und

wurde im Februar 2006 von der dama-

ligen Bundesfamilienministerin Ursula

von der Leyen ausgezeichnet.

Die Gründungsmitglieder leisteten nicht

nur den finanziellen Grundstock der

Stiftung. Vielmehr sind sie bis heute in

den Gremien, im Stiftungsrat und im

Stiftungsvorstand tätig oder unterstüt-

zen KREAKTIV durch engagierte Mitar-

beit bei Projekten und in verschiedenen

weiteren Formen und Funktionen. Für

den Vorstandsvorsitzenden Josef Herm-

sen, der 2006 die ersten Schritte der Bür-

gerstiftung noch als Vorstand der Volks-

bank begleitete, ist es besonders wichtig,

dass sich jeder Mensch aus der Region

bei und für KREAKTIV einsetzen kann:

Die Bürgerstiftung Rhein-Lippe fördert Kinder. Zu den Projekten gehören unter anderem Naturer-kundung, eine Theater- und eine Zirkusgruppe sowie künstlerisches und handwerkliches Gestalten.

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„Wir wollen die Zukunft unserer Kinder

mitgestalten, indem wir sie in ihrer Krea-

tivität und ihrer Gesamtpersönlichkeit för-

dern. Ziel ist es, den jungen Menschen einen

ausgewogenen Umgang mit den Angebo-

ten der Digitalisierung zu vermitteln und

der fortschreitenden Abhängigkeit von den

modernen Medien entgegenzuwirken.“

Josef Hermsenehemaliger Vorstand

der Volksbank Rhein-Lippe eG

„Jeder nach seinen Möglichkeiten“, be-

tont Hermsen: „Jeder Einsatz ist willkom-

men – ob als Spender oder Zustifter, durch

aktive Mitarbeit oder einfach nur als

Ideengeber.“

Für Kinder und Jugendliche bis 14 Jah-

re entwickelt, organisiert und begleitet

KREAKTIV eine Vielzahl an Projekten

und Angeboten. Durch sie sollen „krea-

tiv“ und „aktiv“ – der Name der Stiftung

vereint beide Begriffe – die Entwick-

lung der Kreativität und der Gemeinsinn

gefördert werden.

Verantwortungsvoller Umgang mit neu-

en Medien – das war und ist den Grün-

dern von KREAKTIV wichtig: „Wir wollen

sinnvolle Freizeit- und Betätigungs-Alter-

nativen jenseits von TV, Internet-Berie-

selung und Dauerspielen an PC, Gameboy

und Playstation bieten – das hat sich die

Bürgerstiftung auf die Fahnen geschrie-

ben“, erklärt Josef Hermsen. Denn Kinder

bräuchten dringend lebendige Alterna-

tiven, Kinder bräuchten Fantasie, Krea-

tivität und den Gemeinschaftssinn för-

dernde Angebote, die die Gesamtentwick-

lung ihrer Persönlichkeit positiv beein-

flussten. Zu den Projekten von KREAKTIV

gehören unter anderem Naturerkundung,

eine Theater- und eine Zirkusgruppe

sowie künstlerisches und handwerk-

liches Gestalten.

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15GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

H i n t e r g r u n d & A n a l y s e

Genossenschaftsbanken im EZB-StresstestEric Meyer, Geschäftsführer des Instituts für Genossenschaftswesen an der Universität Münster,

zu den Ergebnissen der Stresstests

Münster. Ende Oktober 2014 hat die Europäische Zentralbank

zusammen mit der Europäischen Bankenaufsicht die Ergeb-

nisse ihres Stresstestes veröffentlicht, den sie für die großen

und in den einzelnen Ländern systemisch wesentlichen Ban-

ken durchgeführt hat. Da Genossenschaftsbanken eher kleine

Banken sind, könnte vermutet werden, dass die Bewertung der

Bankenaktiva und der Stresstest für diese kaum relevant war.

Dennoch werden 23,5 Prozent der im Stresstest untersuchten

Aktiva in Genossenschaftsbanken oder den genossenschaftli-

chen Finanzgruppen gehalten. Dabei ist die Einbeziehung der

Genossenschaftsbanken in den einzelnen europäischen Län-

dern sehr unterschiedlich. Während in Deutschland nur 11 Pro-

zent der am Stresstest beteiligten Institute (gemessen an deren

Bilanzsumme) zur genossenschaftlichen FinanzGruppe gehör-

ten, waren dies in Frankreich 48 Prozent, in Österreich sogar

52 Prozent und in den Niederlanden immerhin noch gut 34 Pro-

zent. Das liegt auch an den sehr unterschiedlichen Strukturen

der genossenschaftlichen Verbünde, die zu drei unterschied-

lichen Kategorien der Beteiligung führen.

1. Beteiligung der gesamten genossenschaftli-

chen Bankengruppe: In diesem Fall sind sowohl

die Zentralinstitute als auch Primärbanken am

Stresstest beteiligt gewesen. Das gilt für die drei

französischen Gruppen Credit Agricole (CA),

Banque Populaire/Caisse d’Epargne (BPCE) und

Credit Mutuel (CM), den österreichischen Volks-

bankenverbund, die niederländische Rabobank-

Gruppe und die finnische OP Bank-Gruppe. Die-

se Bankengruppen sind vollständig am Stresstest

beteiligt gewesen.

2. Beteiligung von Teilen der genossenschaftlichen

Bankengruppe: Hier sind entweder nur Zentral-

institute (österreichische Raiffeisen-Gruppe und

die italienische Gruppe Credito Cooperativo (CC))

oder Zentralinstitute und einzelne Primärbanken

(deutsche genossenschaftliche FinanzGruppe).

3. Beteiligung einzelner Genossenschaftsbanken:

Dies betrifft ausschließlich die großen Banken der

italienischen Banche Populari (BP), die Bilanz-

summen zwischen 27 und 126 Milliarden Euro

aufweisen. Die kleineren italienischen Volks-

banken waren nicht am Stresstest beteiligt.

Hieraus folgt sofort, dass keine allgemeingül-

tigen Aussagen über genossenschaftlichen Ban-

kengruppen herleitbar sind, da sie in höchst un-

terschiedlicher Weise aufgrund ihrer individu-

ellen Struktur am Stresstest beteiligt waren. Das

gilt insbesondere für die Bankengruppen der zweiten Kategorie,

wo fast ausschließlich Spezialinstitute und Zentralbanken

(Ausnahme in Deutschland: Apo-Bank) beteiligt waren, die

aufgrund ihrer klar definierten Aufgaben auch andere Kapital-

strukturen aufweisen können. Insbesondere für Deutschland

wird die Kapitalstärke der genossenschaftlichen FinanzGruppe

damit unterschätzt.

Betrachtet man die Kernkapitalquoten nach den Anpassungen

im Rahmen der Bewertung der Aktiva durch die EZB, so er-

gibt sich kaum ein erkennbarer Unterschied zwischen den Ge-

nossenschaftsbanken und den anderen Banken im Stresstest

(siehe Abbildung 1). In Deutschland ist dieser Unterschied stär-

ker ausgeprägt, was jedoch auf die Auswahl der Spezialinstitute

im Stresstest zurückzuführen ist. Würde die komplette Finanz-

Gruppe berücksichtigt, so würde sich kaum ein Unterschied

ergeben, weshalb vor Fehlinterpretationen der Stresstester-

gebnisse zu warnen ist. Als besonders kapitalstark erweisen >

Eric Meyer ist am Münsteraner Institut für Genossenschaftswesen tätig.

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16 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

H i n t e r g r u n d & A n a l y s e

sich aktuell die finnische OP Bank-Gruppe und die französi-

sche Credit Mutuel, die beide vollständig am Stresstest beteiligt

wa-ren. Diese Ergebnisse bleiben auch für das Basisszenario des

Stresstestes, das auf der prognostizierten Wirtschaftsentwicklung

für die Länder beruht, weitgehend erhalten. Allerdings konnten

im Basisszenario die österreichische ÖVAG und sechs der itali-

enischen Banche Popolari nicht die erforderlichen acht Prozent

Kernkapitalquote halten. Diese Kapitallücke im Basisszenario

ist aber bei allen Genossenschaftsbanken durch bereits durch-

geführte Kapitalmaßnahmen bereits gedeckt.

Interessanter sind die Entwicklungen im von der EZB unter-

stellten Stressszenario (adverses Szenario). Abbildung 2 zeigt

> die Schrumpfungen des Kapitals im Vergleich zum Basis-

szenario. Man erkennt, dass europaweit das Kapital der betei-

ligten genossenschaftlichen Bankengruppen weniger schrumpft

als bei den nicht-genossenschaftlichen Banken, was durch

das risikoärmere Geschäft begründet werden kann. Beson-

ders ausgeprägt ist diese Entwicklung in Deutschland, wo die

vier beteiligten Banken der genossenschaftlichen Finanz-

Gruppe deutlich weniger vom Stressszenario betroffen sind

als die nicht-genossenschaftlichen deutschen Banken. Ähn-

liche Ergebnisse zeigen sich für die beteiligten Banken

des österreichischen Raiffeisenverbundes und für die fran-

zösische Credit-Mutuel-Gruppe. Deutlicher betroffen ist die

finnische OP-Bank-Gruppe, die jedoch auch eine wesentlich

Abbildung 1: Kernkapitalquoten nach der EBZ-Adjustierung (in Prozent)

18 % –

16 % –

14 % –

12 % –

10 % –

8 % –

6 % –

4 % –

2 % –

0 % –Alle AT DE ES FI FR IT NL

Nicht-genossenschaftliche Banken Genossenschaftliche Banken

ÖV

AG

BP

CE

BP

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CA

CC

CM

stärkere Kapitalbasis besaß. Mit

den größten Kapitalrückgängen

im Stressszenario ist die krisen-

ge-schüttelte österreichische

ÖVAG konfrontiert, deren Kapital

im Stressfall auf eine Quote von

zwei Prozent reduziert wird. Zu-

sammen mit zwei italienischen

Banche Popolari gehört die öster-

reichische ÖVAG damit zu den drei

Genossenschaftsbanken, die im

Stresstest durchgefallen sind und

deren Kapitalmaßnahmen im Jahr

2014 nicht ausreichend waren, um

eine hinreichende Kapitalquote

im Fall des adversen Szenarios

zu erreichen.

Fazit: Der Stresstest ergibt für die

beteiligten Genossenschaftsban-

ken und genossenschaftlichen

Bankengruppen ein heterogenes

Bild, was einerseits auf die un-

terschiedliche Involvierung der

Bankengruppen, aber auch auf

die unterschiedlichen wirtschaft-

lichen Situationen in den ein-

zelnen Ländern zurückzufüh-

ren ist. Keinesfalls kann in toto

von einer schlechteren Kapital-

ausstattung der genossenschaft-

lichen Bankengruppen gespro-

chen werden. Dieses gilt nur für

einzelne Länder. Bemerkens-

wert ist das Verhalten der ge-

nossenschaftlichen Banken im

adversen Szenario des Stresstes-

tes, in dem diese – mit wenigen

Ausnahmen – besser abschnei-

den als nicht-genossenschaft-

liche Banken.

Eric Meyer,

Geschäftsführer des Instituts

für Genossenschaftswesen an der

Universität Münster

Abbildung 2: Schrumpfung der Kernkapitalquote im adversen Szenario im Vergleich zum Basisszenario (in Prozentpunkten)

6 % –

5 % –

4 % –

3 % –

2 % –

1 % –

0 % –Alle AT DE ES FI FR IT NL

Nicht-genossenschaftliche Banken Genossenschaftliche Banken

ÖV

AG

BP

CE

BP

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CA

CC

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17GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

R W G V i n t e r n

„Wir haben ein kraftvolles Zeichen gesetzt!“Regionalkonferenz des RWGV und der WGZ BANK in Düsseldorf

Düsseldorf. Für die RWGV-Mitgliedsbanken war 2014 ein

Jahr mit Steigerungen im Kundengeschäft. Vor allem bei der

Kreditvergabe ging es weiter aufwärts. Trotzdem musste

RWGV-Vorstandsvorsitzender Ralf W. Barkey auf der ersten

der sechs Regionalkonferenzen des Ver-

bandes und der WGZ BANK in Düssel-

dorf feststellen: Die rheinisch-westfä-

lischen Kreditgenossenschaften haben

ein durchschnittliches Jahresergebnis

von 0,98 Prozent der Bilanzsumme. Je-

doch ist es ihnen gelungen, ihre Eigen-

kapitalsituation erneut zu verbessern.

Für Hans-Bernd Wolberg, den Vor-

standsvorsitzenden der WGZ, war 2014

sogar das „herausforderndste, vielleicht

schwierigste Jahr“ seiner beruflichen

Laufbahn. Allerdings hat die Zent-

ralbank ihr Ergebnis – je nach Art der

Bilanzierung – leicht beziehungsweise

ordentlich gesteigert. Und sie verdop-

pelt ihre Bonusdividende.

Es ist also nichts schwarz-weiß in diesen

Tagen. Sowohl in Düsseldorf als auch

in Trier, Aachen, Münster, Sprockhövel

und Paderborn machten die Vorstände

deutlich: Alles ist in Bewegung, dies ist

die Zeit strategischer Entscheidungen mit

weitreichender Bedeutung. Wettbewerb,

Politik und Europäische Zentralbank ver-

schärfen das wirtschaftliche Umfeld.

So sei es der EZB als Aufkäuferin von

Staatsanleihen offensichtlich egal, dass

konservative Anleger „am Stock gehen und

eine bewährte Sparkultur unter die Rä-

der kommt“, wie Wolberg feststellte. Sein

Vorstandskollege Karl-Heinz Moll nannte

„Draghis Verdrängungswettbewerb ge-

gen Versicherungen, Bausparkassen und

Banken“ einen „riesigen Tsunami, der

auf uns zukommt“.

RWGV-Vorstandsvorsitzender Barkey

hatte zuvor die Regionalkonferenz in der

WGZ BANK eröffnet. Er berichtete über

die Entwicklung der Primärinstitute und

ihre Anforderungen an ihren Genossen-

schaftsverband unter der Überschrift

„Was heißt regionale Nähe aus Sicht der

Mitglieder?“

Wie sich der RWGV aufstellt, um diesen

Verband der Regionen auch in Zukunft

sicherzustellen, das hatte der Vorstand

mit dem Verwaltungsrat seit Herbst

letzten Jahres erarbeitet. Vor der ersten

Konferenz in Düsseldorf gab es dann das

Go für die Optimierung regionaler Nähe. Im Zentrum stehen

dabei die Veränderung von Betreuungszuständigkeiten, stär-

kere Spezialisierung, ein differenzierteres und erweitertes

Leistungsangebot.

Regionalkonferenz in Düsseldorf: Aktuelle Zahlen aus Verband und Verbund sowie Entwicklungsmög-lichkeiten wurden vorgestellt.

WGZ-BANK-Regionalbetreuerin Michaela Lux

>

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18 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2013

R W G V i n t e r n

„Ich sprach eingangs von einem schwierigen Jahr 2014“, machte

Barkey deutlich: „Dies geschah sicherlich vor dem Hintergrund

der Regulierungswelle, mit der wir in der neuen Aufsichts-

welt konfrontiert wurden. Aber es war zweifellos auch ein gutes

und erfolgreiches wirtschaftliches Jahr für unsere Gruppe. Wir

meistern die an uns gestellten Herausforderungen und werden

diese Aussage auch in diesem Jahr wieder belegen.“

RWGV-Bereichsleiter Ralf Pauli im Gespräch mit Vertretern des Verbundes und der Primärgenossenschaftsvorstände.

Bankvorstände und Verbundmitarbeiter nutzten die Regionalkonferenz zum Austausch.

Bilanzsummen-Entwicklung der Kreditgenossenschaften im RWGV-Gebiet

180 –

160 –

140 –

120 –

100 –

80 –

60 –

40 –

20 –

0 –

in Milliarden Euro

ohne Sonderinstitute

Gesamt

2005

87,8

140,8

2006

89,3

146,6

2007

91,4

153,4

2008

96,1

163,9

2009

99,0

169,0

2010

102,5

170,6

2011

106,5

175,1

2012

109,2

179,0

2013

111,2

179,6

2014

115,3

185,7

+ 3,4 %

+2,7 % +1,7 % +2,4 %+5,1 % +3,0 %

+3,5 % +3,9 % +2,6 % +1,8 % +3,7 %

+4,3 %+4,1 %

+4,7 %

+6,9 %+3,1 % +1,0 %

+2,6 %+2,2 % +0,3 %

Dank der wirtschaftlichen Kraft und der durch intensive Inter-

essenvertretung erreichten spezifischen Regelungen seien die

Kreditgenossenschaften aber in der Lage, die Kapitalanforde-

rungen im Verbund auf allen Ebenen zu stemmen: „Hier haben

wir ein kraftvolles Zeichen in der Gruppe gesetzt!“

Ralf Bröker

>

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19GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2013

„Wir wachsen in der Mittelstandsfinanzierung“Niedrigzins und Regulatorik belasten RWGV-Banken – Strukturelle Anpassungen nicht auszuschließen

Düsseldorf. „2014 war erneut ein schwieriges,

aber erfolgreiches Jahr für die Kreditgenossen-

schaften in Rheinland und Westfalen. Wieder ein-

mal haben wir unsere Rolle als Mittelstandsfi-

nanzierer mit deutlichen Marktanteilsgewinnen

gestärkt.“ Dies bekräftigte Vorstandsvorsitzender

Ralf W. Barkey auf dem Jahrespressegespräch der

Kreditinstitute im RWGV.

So steigerten die 186 Kreditgenossenschaften in

Rheinland und Westfalen – darunter auch GLS Bank,

Kirchenbanken und andere genossenschaftliche

Sonderinstitute – ihren Firmenkreditbestand um

2,5 Prozent auf rund 71 Milliarden Euro. Betrachtet

man nur die regional ausgerichteten Volksbanken

und Raiffeisenbanken, betrug das Wachstum so-

gar 4,7 Prozent. Bundesweit war der Markt für Fir-

menfinanzierungen 2014 laut Daten der Bundesbank

um etwa 0,8 Prozent gewachsen. Vor allem private

Großbanken und Landesbanken reduzierten ihr En-

gagement spürbar.

Unter dem Strich stieg die Bilanzsumme der RWGV-

Mitgliedsbanken 2014 um 3,8 Prozent auf 194 Mil-

liarden Euro. Die Ausleihungen an Privatkunden

– unter anderem für den Wohnungsbau – nahmen

um 4,3 Prozent zu. Auch hier gewannen die Genos-

senschaftsbanken Marktanteile. Das ungebrochen

hohe Vertrauen der Kunden zeigt sich ebenso im

Anstieg der Mitgliederzahl um 40.000 auf 3,1 Milli-

onen. Dem Niedrigzins zum Trotz war die Nachfrage nach Kun-

deneinlagen hoch. Deren Volumen nahm bei den RWGV-

Mitgliedsbanken um 5 Prozent auf 137 Milliarden Euro zu.

Ein Anlass, die Sektkorken knallen zu lassen, ist die gute

Entwicklung 2014 nach Barkeys Worten dennoch nicht. Der

anhaltende Niedrigzins wird, in Kombination mit steigenden

Kosten durch die Bankenregulierung, die Genossenschafts-

banken im RWGV zunehmend belasten. Bereits 2014 hätten

die Institute nicht mehr ganz an das sehr gute Jahr 2013 an-

knüpfen können, berichtete Barkey. So habe sich die Aufwand-

Ertrag-Relation um 1,3 Prozentpunkte auf durchschnittlich

63,6 Prozent verschlechtert. Das Betriebsergebnis vor Bewertung

liegt nach vorläufigen Schätzungen mit 1,8 Milliarden Euro um

rund 3 Prozent unter dem Wert von 2013.

Für 2015 erwarten die Volksbanken und Raiffeisenbanken

im RWGV, dass das Betriebsergebnis vor Bewertung erneut

merklich sinken wird – unter anderem infolge steigender

regulatorischer Aufwendungen. „Es ist ein Anachronismus,

dass die Regulatorik gerade das Geschäftsmodell schwächt, das

die in der EU ersehnte Mittelstandsfinanzierung sicherstellt“,

meinte Barkey. 2014 hatte es unter den RWGV-Mitgliedsban-

ken fünf Fusionen gegeben, und die Zahl der Filialen ging um

1,4 Prozent zurück. Wenn die aktuellen Belastungen anhielten,

seien weitere strukturelle Anpassungen „nicht auszuschließen“,

sagte Barkey.

Ein Gegensteuern wäre aber noch möglich, wenn die Banken-

regulierer in Deutschland und Europa den Verwaltungsaufwand

für solide, regionale Banken verringerten. „Im Moment muss

eine typische Genossenschaftsbank jedes Quartal Zehntau-

sende von Daten an die Aufsichtsbehörden melden. Und es

stehen weitere Regulierungsprojekte bevor“, berichtete der

RWGV-Chef. „Für unsere Mitgliedsbanken ist dies eine hohe

und weiter steigende Belastung. Schließlich beschäftigten fast

40 Prozent von ihnen weniger als 50 Mitarbeiter.“

Eigentlich müsste die EU alles daransetzen, um die Volksban-

ken und Raiffeisenbanken nicht nur zu erhalten, sondern das

erfolgreiche genossenschaftliche Bankenmodell auch in an-

deren EU-Ländern zu verbreiten, wie Barkey meinte. In vielen

EU-Ländern funktioniere die Mittelstandsfinanzierung der-

zeit schlecht, während in Deutschland von einer Kreditklemme

keine Rede sein könne, „wozu ganz entscheidend die Genos-

senschaftsbanken beitragen“. Hierzu hat der RWGV „Kredit-

klemmen genossenschaftlich lösen – Sechs Denkanstöße für

die EU“ auf seiner Internetseite www.rwgv.de veröffentlicht.

„2014 war erneut ein schwieriges, aber erfolgreiches Jahr für die Kreditgenossenschaf-ten“, so Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender des RWGV.

R W G V i n t e r n

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Tors

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Silz

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20 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

A u s d e m V e r b u n dF

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Bankenabgabe belastet künftig WGZ BANKGenossenschaftliches Zentralinstitut steigert 2014 Ergebnis

Düsseldorf. Trotz Niedrigzins und – regulatorisch bedingt – hö-

herer Verwaltungskosten hat die WGZ BANK-Gruppe ihr opera-

tives Ergebnis 2014 noch einmal leicht gesteigert. 2015 werden

hohe Einzahlungen in den europäischen Bankenabwicklungs-

fonds jedoch das Ergebnis spürbar belasten, wie Vorstands-

vorsitzender Hans-Bernd Wolberg auf der Bilanzpressekon-

ferenz prognostizierte.

Für 2014 weist das Zentralinstitut der Genossenschaftsban-

ken in Rheinland und Westfalen gemäß internationalem

Bilanzierungsstandard IFRS ein operatives Ergebnis von 307,9

Millionen Euro aus (Vorjahreswert: 306,1 Millionen Euro).

Sowohl Zins- als auch Provisions- und Handelsergebnis nah-

men gemäß IFRS-Zahlenwerk zu.

Der Verwaltungsaufwand stieg indes um 4,2 Prozent auf 296,1

Millionen Euro. Wolberg führte den Kostenanstieg vorwiegend

auf regulatorische Belastungen zurück, insbesondere den von

den Aufsichtsbehörden durchgeführten Asset Quality Review.

Im vergangenen Jahr buchte das Institut eine Risikovorsorge im

Kreditgeschäft von 23,1 Millionen Euro nach 8,1 Millionen Euro

im Vorjahr. Aber auch der Wert von 2014 liege noch weit unter

dem, was die WGZ BANK durchschnittlich pro Jahr an Risiko-

vorsorge kalkuliere, bekräftigte Wolberg.

Ihre Bilanzsumme steigerte die WGZ BANK-Gruppe einschließ-

lich der WL BANK 2014 um 4 Prozent auf 94,9 Milliarden Euro.

In der WGZ BANK AG allein lag die Bilanzsumme – gemäß

dem deutschen Bilanzierungsstandard HGB – bei 48,3 Milliarden

Euro und damit leicht unter dem Vorjahresniveau.

Mit Blick auf 2015 bereitet der WGZ BANK vor allem die neue

europäische Bankenabgabe Sorgen. Wolberg rechnet hier mit

Belastungen von mindestens 30 Millionen Euro jährlich, „im

Der Vorstand der WGZ BANK präsentierte die Bilanzzahlen 2014 (v. links): Dr. Christian Brauckmann, Michael Speth, Hans-Bernd Wolberg (Vorsitzender), Karl-Heinz Moll und Uwe Berghaus.

schlechtesten Fall auch knapp über 50 Millionen“. Das sei ein

Vielfaches dessen, was das genossenschaftliche Zentralinsti-

tut bislang als deutsche Bankenabgabe abführen musste. Dass

bei der europäischen Bankenabgabe „alle Banken über einen

Kamm geschoren werden, unabhängig davon, ob sie in der

Finanzkrise mit öffentlichen Mitteln gestützt wurden oder

nicht, ist für uns ein großes Ärgernis“, unterstrich Wolberg.

Erschwerend komme hinzu, dass die europäische Banken-

abgabe nicht von der Steuer abgesetzt werden kann. Die

mangelnde Absetzbarkeit der Bankenabgabe wird auch vom

RWGV kritisiert, ebenso wie die geringe Risikosensitivität.

Die zu erwartende Bankenabgabe ist so hoch, dass sie in etwa

der Summe entspricht, die die WGZ BANK üblicherweise

den Volksbanken und Raiffeisenbanken jährlich als Dividende

überweist, wie Wolberg hervorhob. Für 2014 will die WGZ BANK

ihren Anteilseignern eine Dividende von 7 Prozent (Vorjahres-

wert: 6 Prozent) zahlen. Die Gesamtausschüttung würde sich

damit auf 50 Millionen Euro belaufen, nach 42,8 Millionen Euro

ein Jahr zuvor.

Auf der Pressekonferenz kritisierte Wolberg die steigenden

regulatorischen Belastungen auch der genossenschaftlichen

Primärbanken. Es sei „übertrieben und unangebracht“, wenn

regionale Geldhäuser, die so tief und fest in der Realwirtschaft

ihrer jeweiligen Region verankert seien wie die Volksbanken

und Raiffeisenbanken, regulatorisch behandelt würden wie

große Bankkonzerne. Dieses Problem stellt sich nach Wolbergs

Worten beispielsweise bei Meldepflichten im Wertpapierge-

schäft sowie bei Datenlieferungen gemäß dem aufsichtlichen

Überprüfungs- und Überwachungsprozess (SREP).

Stefanie Schulte

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21GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

A u s d e m V e r b u n d

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to:

BS

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Schwäbisch Hall 2014 „voll im Plan“

Schwäbisch-Hall. Die Bausparkasse Schwäbisch Hall hat im

Geschäftsjahr 2014 ihre Ziele erreicht. Zum vierten Mal in Folge liegt

das Bauspar-Neugeschäft über 31 Milliarden Euro. In der Baufinan-

zierung wurde sogar eine neue Bestmarke aufgestellt.

Im Geschäftsfeld Bausparen schloss Schwäbisch Hall 809.000 neue

Verträge über ein Bausparvolumen von 31,1 Milliarden Euro ab. Der

Kundenbestand ist um 85.000 Bausparer auf 7,4 Millionen gewachsen.

Mit insgesamt 117.000 neuen Wohn-Riester-Verträgen wurden an-

nähernd zehn Prozent mehr als im Vorjahr abgeschlossen. Beson-

derer Beliebtheit erfreute sich im vergangenen Jahr wieder das

Angebot für junge Leute. Insgesamt 175.000 junge Menschen schlos-

sen einen Bausparvertrag bei Schwäbisch Hall ab. Damit entfallen

rund ein Fünftel der Verträge auf Kunden unter 25 Jahren.

Das zweite Geschäftsfeld, die Baufinanzierung, wird für Schwäbisch

Hall immer bedeutsamer. Das Volumen der Sofortfinanzierungen,

Bauspardarlehen und Vermittlungen für Genossenschaftsbanken

stieg um 6,2 Prozent auf 13,4 Milliarden Euro. Hinzu kommen die

Baufinanzierungen der genossenschaftlichen Banken, die mit ei-

nem Bausparvertrag hinterlegt sind. Ihr Volumen beträgt weitere

6,3 Milliarden Euro. Das Geschäftsfeld „Weitere Vorsorge“ liegt mit

3,9 Milliarden Euro wieder auf Vorjahresniveau. Die Gesamtver-

triebsleistung betrug 48,4 Milliarden Euro.

Reinhard Klein, Vorstandsvorsitzender der Bausparkasse Schwä-bisch-Hall

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22 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

A u s d e m V e r b u n d

Eine Evolution des Sparens vorantreibenInterview mit Hans-Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender der Union Investment

Herr Reinke, die Deutschen sind Sparweltmeister, bilden aber im

Niedrigzinsumfeld kein Vermögen mehr. Sie legen immer noch

vier von fünf Euro zinslastig an. Was muss sich ändern, damit sich

Anleger nicht arm sparen?

Hans-Joachim Reinke: Es ist eine Evolution des Sparens

erforderlich. Nur wer sein Sparverhalten überdenkt und bereit

ist, mehr Ausgewogenheit in seine Geldanlage zu bringen, wird

sein Vermögen mehren und damit seinen Wohlstand dauerhaft

sichern.

Ist diese Erkenntnis beim Sparer schon angekommen?

Hans-Joachim Reinke: Die Suche nach auskömmlicher Rendite

hat begonnen. Nach einer aktuellen Umfrage von forsa nehmen

31 Prozent der Anleger die niedrigen Zinsen zum Anlass, ihre

bisherigen Anlageformen zu überprüfen und zumindest einen

Teil ihrer Ersparnisse in chancenreichere Anlagen zu inves-

tieren. Allerdings bedeutet dies auch, dass 69 Prozent der

Deutschen noch keinen Grund sehen, ihre Geldanlage aufgrund

des Niedrigzinsumfelds und veränderter Biografien zu über-

denken. Das ist ein alarmierender Zustand.

Spüren Sie diesen beginnenden Sinneswandel im Tagesgeschäft?

Hans-Joachim Reinke: Der Weg aus dem Zinsdilemma führt

über eine breite Vermögensstreuung. Das erkennen wir punk-

tuell an unseren Absatzzahlen. Im Privatkundengeschäft

sehen wir diese Entwicklung am deutlichsten an der steigen-

den Nachfrage nach unseren PrivatFonds, deren Absatz und

Volumen sich gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt haben.

3,8 Milliarden Euro f lossen ihnen 2014 netto zu. Der Bestand

konnte sich innerhalb eines Jahres auf 4 Milliarden Euro mehr

als verdoppeln.

Welche Rolle spielt dabei die Beratung vor Ort in der Filiale?

Hans-Joachim Reinke: Eine entscheidende. Uns liegt es am

Herzen, in der Beratung Lösungen zu finden, die den Spielraum

für langfristig höhere Renditen offenhalten und zugleich die

Risikopräferenzen der Kunden ausreichend berücksichtigen.

Dieses bedürfnisorientierte Vorgehen ist zugleich ein Beispiel

dafür, dass es durchaus gelingt, Menschen für mehr Ausge-

wogenheit in der Geldanlage zu gewinnen. Gemeinsam mit

unseren Partnern in der genossenschaftlichen FinanzGruppe

wollen wir das Vertrauen in die Fondsanlage weiter stärken und

somit unseren Beitrag leisten, um in Zeiten niedriger Zinsen

Wohlstand zu sichern und in kleinen Schritten eine Evolution

des Sparens voranzutreiben.

Können Sie ein ähnlich positives Bild bei weiteren Produkten

zeichnen?

Hans-Joachim Reinke: Fondssparpläne werden oftmals als

einfaches Instrument für mehr Rendite geschätzt. Ein Bestands-

wachstum von 13,1 Prozent in den letzten zwölf Monaten auf

aktuell 984.000 Sparverträge und ein Absatzvolumen von 1,3

Milliarden Euro aus regelmäßigen Zahlungen im Jahr 2014 be-

stätigen den steigenden Stellenwert, den Sparpläne inzwischen

einnehmen. Sehr positiv werten wir hier die Tendenz, dass die

monatlichen Investitionen zu drei Viertel in Aktien-, Misch- oder

offene Immobilienfonds f ließen.

Läuft es bei der Altersvorsorge ähnlich?

Hans-Joachim Reinke: Die Chancen dieser Strategie nutzen

auch die Altersvorsorgesparer von Union Investment. Sie ha-

ben letztes Jahr 942 Millionen Euro neue Mittel in unsere fonds-

basierten Riester-Lösungen wie die UniProfiRente investiert.

Sind auch Immobilienfonds nach den gesetzlichen Änderungen

im vergangenen Jahr noch gefragt?

Hans-Joachim Reinke: Substanzwerte wie Akti-

en oder auch Immobilien

können Geldwertanlagen

sinnvoll ergänzen und die

Erträge stabilisieren. Aus

diesem Grund suchen

Sparer weiterhin nach

attraktiven Immobilien-

anlagen, um sie ihren

Portfolios beizumischen.

So konnten wir im Jahr

2014 mit Privatkunden ein

Neugeschäft von 1,6 Mil-

liarden Euro netto errei-

chen. Damit bewegen wir

uns wieder auf dem Ni-

veau der Vorjahre, wenn

man von der erhöhten

Nachfrage im Vorfeld der

Gesetzesänderung zum Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) absieht.

Die Nachfrage ist zeitweilig so groß, dass wir immer wieder einmal

vorübergehend die Ausgabe von Anteilsscheinen für den „Uni-

Immo: Deutschland“ einstellen, um unseren Anspruch an die

hohe Qualität der zu erwerbenden Immobilien zu sichern. Dies

zeigt: Offene Immobilienfonds sind nach wie vor für viele unserer

Anleger ein wichtiger Baustein einer diversifizierten Geldanlage.

69 Prozent der Deutschen sähen noch kei-nen Grund, ihre Geldanlage zu überden-ken. Das sei alarmierend, betont Hans-Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender der Union Investment.

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24 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

A u s d e m V e r b u n d

Genossenschaftsidee nimmt weiteren SchrittBewerbung der Genossenschaftsidee für die internationale Liste des immateriellen Kulturerbes

bei der UNESCO eingereicht

Berlin. Die Träger der ersten 27 Traditionen und Wissensformen

im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes

der UNESCO wurden feierlich ausgezeichnet, darunter auch die

Genossenschaftsidee. Eine entsprechende Urkunde erhielten

Werner Böhnke und Josef Zolk, Vorstände der Friedrich-Wilhelm-

Raiffeisen-Gesellschaft, sowie Dietmar Berger und Dr. Man-

fred Wilde, Vorstände der Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesell-

schaft, von der Staatsministerin für Kultur und Medien Monika

Grütters: „Das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes sorgt

für Wertschätzung, indem es uns bewusst macht, dass unser

Reichtum nicht allein in unserem Wohlstand begründet liegt,

sondern auch in der Vielfalt unserer Kultur.“

Auch die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Staatsmi-

nisterin Brunhild Kurth, gratulierte: „Die jetzt ausgezeichne-

ten Traditionen stehen für die Kreativität der Menschen in den

Die Träger der ersten 27 Traditionen und Wissensformen, die im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes stehen, wurden feierlich ausge-zeichnet. Unten ihnen auch die Vertreter der Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft und der Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft.

Regionen und sind Ausdruck ihres sozialen Zusammenhalts.“

Außerdem wurde die Bewerbung der Genossenschaftsidee

für die internationale Liste des immateriellen Kulturerbes bei

der UNESCO an das Auswärtige Amt übergeben. Das Auswärtige

Amt reichte die Unterlagen daraufhin offiziell bei der UNESCO

in Paris ein.

„Mit der Nominierung der Genossenschaften wollen wir einen

neuen Akzent für die Vielfalt auf der UNESCO-Liste setzen“, sag-

te Andreas Meitzner, stellvertretender Leiter der Abteilung für

Kultur und Kommunikation des Auswärtigen Amts. „Diese in

Deutschland weitverbreitete Organisationsform findet als Idee

der Selbsthilfe heute weltweit Resonanz. Die ethischen Prin-

zipien der Genossenschaften wie Fairness und Solidarität ha-

ben Einfluss auf Denken und Handeln in unserer Gesellschaft.“

Über die Aufnahme der Genossenschaftsidee wird die UNESCO

frühestens Ende 2016 entscheiden.

Nachhaltigkeitsrating für DG HYP

Hamburg. Die Nachhaltigkeits-Ratingagentur oekom research

hat die DG HYP in ihrem aktuellen Rating mit „C+“ bewertet.

Angesichts des guten Ergebnisses wird der DG HYP erstmals

der Status „Prime“ verliehen. Die Auszeichnung „Prime-Status“

erhalten Unternehmen, die im Rahmen des „oekom Corporate

Rating“ hinsichtlich ihrer sozialen und ökologischen Leistun-

gen zu den besten Unternehmen in ihrer Branche gehören.

Dr. Georg Reutter, Vorsitzender des Vorstands der DG HYP, sagt:

„Über den Prime-Status bei oekom research freuen wir uns.

Das gute Ergebnis bestätigt unsere nachhaltigkeitsorientierten

Aktivitäten und dokumentiert das hohe Engagement der Bank

in Sachen Ökologie und Soziales.“

Neben der Nachhaltigkeitsperformance berücksichtigt das Rating

die ganzheitliche und zukunftsorientierte Unternehmensfüh-

rung und stellt ein wichtiges Kriterium für die Anlageentschei-

dung nachhaltig orientierter Investoren dar.

Die Bewertung erfolgt auf Grundlage von mehr als 100 qua-

litativen und quantitativen Umwelt- und Sozialkriterien.

Beim Sozial-Rating untersucht oekom research Merkmale wie

Chancengleichheit oder Unternehmensethik bezogen auf den

Umgang mit Mitarbeitern und Zulieferern, Gesellschafts- und

Produktverantwortung sowie Corporate Governance. Im Be-

reich Umwelt-Rating fokussieren sich die Analysten auf die

Kriterien Umweltmanagement, Produkte und Dienstleistungen

sowie Öko-Effizienz.

Fo

to:

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B a n k e n

Volksbank Krefeld eröffnet Neubau

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to:

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Kre

feld

Eröffneten den Neubau der Volksbank Krefeld (v. links n. rechts): Architekt Prof. Eckhard Gerber, der Volksbank-Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Michael Gehlen und die Vorstandsmitglieder der Volksbank Klaus Geurden (Vorsitzender), Wilhelm Struck, Christoph Gommans und Stefan Rinsch.

Krefeld. Pünktlich zum berechneten Übergabetermin konn-

te das neue Gebäude der Volksbank Krefeld nach 20 Monaten

Bauzeit und einer Investitionssumme von 27 Millionen Euro

seiner Bestimmung übergeben werden. Vor rund 200 Vertretern

aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Verwaltung nann-

te der Aufsichtsratsvorsitzende der Volksbank Krefeld,

Dr. Michael Gehlen, den Neubau „repräsentativ, aber

zum Charakter der Volksbank passend“. Bürgermeis-

ter Frank Meyer sprach von einem „echten Highlight“,

welches das Erscheinungsbild der Innenstadt deut-

lich bereichere. Der Volksbank-Neubau sei neben dem

Ostwall-Carree der zweite „Big Point“ der Stadt.

Architekt Gerber erläuterte in seinem Grußwort,

dass die Öffnung zur benachbarten Dionysus-Kirche

programmatisch sei – die Dominanz des Gotteshau-

ses werde gewahrt. Klaus Geurden, Vorstandsvorsit-

zender der Volksbank Krefeld nannte das Konzept des

Neubaus „optisch bemerkenswert, funktional, freund-

lich und hell.“ Er wies ebenfalls darauf hin, dass die

Entscheidung für den Standort bewusst getroffen

wurde: „Schließlich haben wir in Krefelds Innen-

stadt noch das eine oder andere Potenzial zu heben.“

Etwa 150 Mitarbeiter arbeiten am neuen Standort.

Im Jahre 2006 hat der Aufsichtsrat der Volksbank Krefeld be-

schlossen, das leerstehende Papst-Johannes-Haus zu erwerben

mit der Absicht, den anstehenden Neubau der Hauptverwaltung

dort zu errichten. Mit den Abrissarbeiten wurde 2011 begonnen.

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Eröffneten den Neubau der Volksbank Krefeld (v. links): Architekt Prof. Eckhard Gerber, der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Michael Gehlen und die Vorstandsmitglieder Klaus Geurden (Vorsitzender), Wilhelm Struck, Christoph Gommans und Stefan Rinsch.

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26 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

B a n k e n

Erster Platz für die Genossenschaft am Pulvermaar

Fit für systematisches Lernen

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to:

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Kottenheim. Die Volksbank RheinAhrEifel zeichnete die Ge-

winner ihres siebten Zukunftspreises aus. Der erste Preis, dotiert

mit 15.000 Euro ging an die „Genossenschaft am Pulvermaar

– eine sorgende Gemeinschaft“, die die Jury mit dem Konzept

der barrierefreien Wohnanlage „Florinshof am Pulvermaar“

Forsbach. Lernen – wie geht denn das? Die Rheinisch-West-

fälische Genossenschaftsakademie, die VR Bank Bergisch Glad-

bach und das Paul-Klee-Gymnasium Overath boten in Koopera-

tion dazu drei intensive Seminartage in der Akademie des Rhei-

nisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes in Forsbach an.

Für die teilnehmenden 160 Schülerinnen und Schüler aus dem

10. Jahrgang ist jetzt klar: Pauken war gestern. Heute geht es

in Schule und Beruf um eigenständiges und systematisches

Lernen. Akademieleiter Udo Urner erinnerte an den genossen-

schaftlichen Förderauftrag der Akademie. Das Seminar biete die

Die Vertreter der Genossenschaft am Pulvermaar freuen sich mit den Vorständen der Volksbank RheinAhrEifel (v. links): Markus Müller, Sascha Monschauer, Elmar Schmitz und dem Festredner Hans Peter Wollseifer (2. v. rechts) über ihren Sieg beim Zukunftspreis Heimat.

überzeugt hatte. Damit soll Menschen aller Generationen ein

eigenständiges und doch gemeinschaftliches Wohnen in Gillen-

feld ermöglicht werden. Die „Sorgende Gemeinschaft“ kümmert

sich um ältere Menschen im Ort und stärkt die Verantwor-

tung der Bürger zu gegenseitiger Unterstützung füreinander.

3.000 Euro und die Auszeichnung für den zweiten Preis

wurden dem Behindertenbeirat Andernach und Pellenz über-

reicht. Den dritten Preis, dotiert mit 2.000 Euro, nahm das

Technologie Institut Medizin GmbH (TIM) aus Andernach ent-

gegen. Die monte mare GmbH in Andernach freute sich über

den Sonderpreis im Wert von 2.000 Euro.

Unter dem Motto „Wir sind Heimat“ lobt die Volksbank

RheinAhrEifel den Zukunftspreis jährlich für Ideen, Konzep-

te und Projekte zur Stärkung des gemeinsamen Lebens- und

Wirtschaftsraumes aus. „Unsere Initiative ,Zukunftspreis

Heimat‘ gibt Anstoß zum Nach- und Mitdenken. Jedes einzelne

Projekt leistet einen wichtigen Beitrag, die Attraktivität unse-

rer Region zu erhöhen. Unsere Heimat ist es wert, sie auch mor-

gen und übermorgen aktiv zu gestalten und für die kom-

menden Generationen lebenswert zu erhalten“, beschrieb Elmar

Schmitz, Vorstandsvorsitzender der Volksbank. Aus insgesamt

100 eingereichten Bewerbungen wählte die Jury die Preisträger

aus. Festredner der Veranstaltung war Hans Peter Wollseifer,

Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks.

Möglichkeit, angehende Oberstu-

fenschüler in ihrer Persönlichkeits-

entwicklung und auf ihrem Weg in

ein erfolgreiches Berufsleben zu

stärken. Für die VR Bank Bergisch

Gladbach stellte Personalleiter Ra-

phael Franken fest: „Beim Berufs-

einstieg gilt es, nicht nur fachli-

ches, sondern auch methodisches

Wissen sinnvoll einzusetzen. Das

Methodentraining vermittelt ge-

nau diese Kompetenz.“

Konzipiert und organisiert wurde

das außerschulische Angebot von

den Lehrerinnen Martina Kölsch

und Susanne Steeger sowie von

Dirk Furman, Vertriebstrainer der Rheinisch-Westfälischen

Genossenschaftsakademie. Die zentralen Themen waren: fach-

und wissenschaftliches Arbeiten, Referate vorbereiten und prä-

sentieren, Zeit- und Selbstmanagement, Berufspraxis und Test-

training. Den Baustein „Berufsleben in der Praxis“ vermittelten

mit Benjamin Fischer, Christopher Kalverkamp und Nadine

Nagelschmidt drei Kundenberater der VR Bank Bergisch Glad-

bach. Die Fortbildung in kleinen Gruppen und in entspannter

Atmosphäre kam bei den Schülerinnen und Schülern wie auch

in den vergangenen Jahren sehr gut an.

Auftakt zu drei intensiven Seminartagen in der RWGA für die Schülerinnen und Schüler des Paul-Klee-Gymnasiums Overath. Gemeinsam mit der VR Bank Bergisch Gladbach ging es um eigenständiges und systematisches Lernen.

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B a n k e n

Auszeichnung für Köbazino

Köln. Das Kindermagazin Köbazino der Kölner Bank hat von der Stiftung

Lesen das Qualitätssiegel für Kinder- und Jugendzeitschriften erhalten.

Somit ist von offizieller Seite bestätigt, dass Köbazino Kindern Spaß macht

und sie zum Lesen motiviert.

Layout, Inhalt und die sprachliche Gestaltung wurden von der Fachju-

ry der Stiftung Lesen, bestehend aus Pädagogik- und Medienexperten

und natürlich auch Kindern, kritisch unter die Lupe genommen. Das Urteil

fiel äußerst positiv aus: Köbazino überzeugt gestalterisch vor allem durch

die klare Gliederung, ein ausgewogenes Text-Bild-Verhältnis und und

gut auf die Texte abgestimmte Fotos. Die differenzierte Zusammenstellung

des Inhalts regt zum Diskutieren an und lässt sich gut mit Unterrichts-

inhalten verknüpfen. Auch die sprachliche Gestaltung findet Anerken-

nung: Durch die Mischung verschiedener Textstile und -längen und

das Zusammenspiel von Fachbegriffen, kreativen Wortschöpfungen und

Dialekten entstehen altersgerechte appetitliche Lesehäppchen. Fazit:

Köbazino bereitet großes Lesevergnügen.

Mit Köbazino informiert die Kölner Bank regelmäßig ihre jungen Mitglie-

der und Freunde rund ums Geld, die Bank und die Stadt Köln. Die redak-

tionell aufbereitete und gestaltete Publikation vermittelt relevante Inhal-

te für die Altersgruppe zwischen sechs und zwölf Jahren. Köbazino heißt

auch der kleine Waschbär, der die Mädchen und Jungen bei der Lektüre

begleitet und den die Bank in ihrer weiteren Kinderkommunikation ein-

setzt. Die Auflagenhöhe des Kindermagazins liegt bei rund 5.000 Stück.

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Auf dem Titel der Köbazino-Ausgabe im Februar wird der Karneval thematisiert.

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28 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

B a n k e n

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„Wir tun gut daran, reformbereit zu bleiben“

Volksbank Lippstadt vergibt Wirtschaftspreis

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Dortmund. Die Veränderung kommt rasend schnell und

mit Riesenschritten: Die digitale Revolution verändert unser

Leben – auf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher, politischer

Ebene. Daran kommt niemand vorbei. Auch und gerade die

Deutschen müssten sich auf die neuen Entwicklungen einstel-

len, um im internationalen Vergleich den Tabellenplatz oben an

der Spitze zu halten, mahnt Günther Oettinger. „Wer hier die

Kurve nicht bekommt, ist megaout“, ist sich der EU-Kommissar

sicher. „Wir tun gut daran, reformbereit zu bleiben“, so seine

Forderung an die Zuhörer der Vortragsveranstaltung.

Bei den Veranstaltern, der Dortmunder Volksbank und den

Ruhr Nachrichten, sowie ihren wiederum zahlreich erschie-

nenen Gästen, die sich zum „Wirtschaftsgespräch 2015“ in

der Hauptstelle der Dortmunder Volksbank versammelt hatten,

traf EU-Kommissar Oettinger dabei auf breite Zustimmung.

„Digitalisierung und Wettbewerbsfähigkeit: Herausforderun-

Lippstadt. In der Stadt Lippstadt und in Kreisen der örtlichen

Unternehmerschaft spricht man inzwischen offen von einer

Tradition: Zum mittlerweile sechsten Mal hat die Volksbank

in Lippstadt in diesem Jahr den von ihr gestifteten Wirtschafts-

preis verliehen. Empfänger der begehrten Auszeichnung

diesmal: die Firma ISM Heinrich Krämer GmbH & Co. KG,

ein weltweit vertretener und europaweit führender Entwickler,

Lizenzproduzent (u. a. „Puma“) und Lieferant von Sicherheits-

schuhen, Schutzkleidung und entsprechender Systeme.

Die geschäftsführende Gesellschafterin Julia Krämer-Gümüs

als Vertreterin der dritten Generation des 1930 gegründeten

Wirtschaftstag 2015 im Hause der Dortmunder Volksbank. Im Bild EU-Kommissar und Gastredner Günther Oettinger (2. v. rechts) mit dem Vorstandsvorsitzenden Martin Eul (2.v. links), dem Vor-standsvorsitzenden der Signal Iduna Gruppe, Ulrich Leitermann (links), und Otto Kentzler (rechts), Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der Dortmunder Volksbank.

gen und Chancen für Europa und

Deutschland“, unter dieser Themenstel-

lung stand sein Vortrag.

„Die Digitalisierung ist eine Chance für

Wachstum und Produktivität“, mein-

te Vorstandsvorsitzender Martin Eul in

seiner Begrüßung. „Wir Banken müssen

schnell und entschlossen auf diese Her-

ausforderungen reagieren“, erklärte Eul

mit Blick auf die aktuellen Entwicklun-

gen im Euro-Raum, die mit dem Start des

Ankaufs von Staatsanleihen aus der Euro-

Zone durch die Europäische Zentralbank

eine neue geldpolitische Ära eingelei-

tet hat. Stellvertretend für alle begrüß-

te Martin Eul namentlich die Ehrenvor-

sitzenden des Aufsichtsrats der Dortmun-

der Volksbank, Heinrich Frommknecht

und Otto Kentzler, sowie BVB-Präsident

Reinhard Rauball.

Speziell Deutschland sei zurzeit gegenüber den USA „nicht

wettbewerbsfähig unterwegs“, beklagte Oettinger. „Wir leben

in einem deutschen Romantik-Tal.“ Die US-Gesellschaft sei da-

gegen weitaus jünger, habe deutlich günstigere Energiekosten,

sei kapitalstärker und zeichne sich durch ihre digitale Über-

legenheit aus. „Die USA führen 4:0“, so sein Fazit. Die Welt

von morgen werde entweder durch die USA und China (G2) oder

durch die USA, China und Europa (G3) bestimmt. Letzteres

gehe jedoch nur in einem europäischen Team. „Wir sollten

Ja sagen zu einer europäischen digitalen Strategie“, forderte

Oettinger die Regierungen auf. „Wer die Daten hat, hat die

Macht.“ Und: „Daten sind die Währung der nächsten Generati-

on.“ Breitband müsse daher f lächendeckend eingeführt werden,

nationale Gebietsgrenzen dürften keine Bedeutung mehr ha-

ben, Europa müsse gemeinsame Standards und Regeln setzen –

„sonst werden wir der Kellner des großen Kochs in den USA“. Sein

Appell: „Machen wir 2015 zum Jahr der digitalen Weiterbildung.“

Familienunternehmens nahm den Preis vor 800 Gästen auf

dem Wirtschaftsforum der Volksbank Beckum-Lippstadt von

Bürgermeister Christof Sommer und dem Volksbank-Vorstands-

vorsitzenden Günter Hippchen entgegen. Erfolgreich, inno-

vativ und lokal verwurzelt – diese Attribute machten ISM nach

Ansicht der Jury zum Top-Anwärter auf den Preis, der aus einer

Trophäe und einem Imagefilm besteht. In ihrer Dankesrede,

die die Gäste mit viel Beifall bedachten, spendete die sym-

pathische Unternehmenschefin reichlich Lob: den Mitarbei-

tern von ISM für eine tolle Teamleistung, der Stadt Lippstadt für

ihren fruchtbaren Boden zum wirtschaftlichen Gedeihen und

der Volksbank für ihre Zuverlässigkeit als Finanzpartner.

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Sicherheitskleidung ist das Thema der Firma ISM. Für Geschäftserfolg und Innovationskraft des Fami-lienunternehmens nahm Firmenchefin Julia Krämer-Gümüs von Bürgermeister Christof Sommer (links) und Volksbank-Vorstandschef Günter Hippchen den Lippstädter Wirtschaftspreis entgegen.

Prominentester Gratulant indessen war

der ehemalige Bundesfinanzminister

Theo Waigel. Vor die Wahl gestellt, am

Abend zuvor bei Günter Jauch mit dem

griechischen Finanzminister über den

Euro zu diskutieren oder am selben Tag

in Lippstadt ausgeruht vor den Gästen des

Wirtschaftsforums zu sprechen, habe er

sich lieber für die Volksbank-Einladung

entschieden. Nach diesem Bekenntnis

mit Augenzwinkern war das Eis zwischen

dem Allgäuer und seinem Publikum

gebrochen: Eine Stunde lang lauschten

die Volksbanker und ihre Gäste danach

vergnügt Waigels launig vorgetragenem

Referat zum Thema „Europa und der

Euro“. Das ganz persönliche Resümee

des Ex-Ministers am Ende eines infor-

mativen und unterhaltsamen Abends:

„Komme mir keiner mit der ‚guten alten

Zeit‘. Wir leben heute in der besten aller

Zeiten und können mutig und optimis-

tisch in die Zukunft gehen.“

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30 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

B a n k e n

Die WGZ BANK Stiftung, die Agentur für Arbeit Essen und die GENO BANK ESSEN organisieren die erste „Leuphana Sommerakademie“ für Jugendliche aus Essen.

Erstes Sommercamp für Essener JugendlicheWGZ BANK Stiftung, Agentur für Arbeit Essen und GENO BANK ESSEN ermöglichen Lerninitiative

im Ruhrgebiet

Essen. In diesem Sommer erhalten erstmals 32 Jugendliche aus Essen die Chance auf

besondere Ferien: In der „Leuphana Sommerakademie“ werden sie auf ihren Schul-

abschluss vorbereitet, damit sie im kommenden Jahr erfolgreich in die Ausbildung

starten können.

Die WGZ BANK Stiftung, die Agentur für Arbeit Essen und die GENO BANK ESSEN

ermöglichen dieses besondere Projekt der Leuphana Universität Lüneburg, das den

Jugendlichen neben dem dreiwöchigen Sommercamp auch ein Jahr Nachbetreuung

durch Studierende in Essen bietet.

„Die WGZ BANK Stiftung unterstützt dieses Projekt bereits seit vielen Jahren mit voller

Überzeugung. Denn die Sommerakademien verwirklichen die grundlegende genossen-

schaftliche Idee – die Hilfe zur Selbsthilfe – auf vorbildliche Art und Weise“, so Wer-

ner Böhnke, Vorstandsvorsitzender der WGZ BANK Stiftung. „Umso mehr freuen wir

uns, dass wir auch die Agentur für Arbeit Essen und die GENO BANK vom Konzept der

Leuphana Sommerakademie überzeugen und als Projektpartner gewinnen konnten.

Erst der enge Schulterschluss aller Beteiligten ermöglicht das erstmalige Angebot einer

Sommerakademie im Ruhrgebiet.“

Teilnehmen können Essener Haupt- und Gesamtschüler der neunten Klassen. Vom

4. bis 26. Juli 2015 wird sie ein Team aus Fachkräften und Studierenden in der Ju-

gendbildungsstätte Tecklenburg unterstützen. Dabei entdecken die Schüler ihre Stär-

ken, verbessern schulische Kenntnisse und entwickeln passende Berufswünsche. Sie

entwerfen Bewerbungsschreiben und üben das erfolgreiche Vorstellungsgespräch, das

sie am „Personalertag“ mit Vertretern der heimischen Wirtschaft führen werden. Auf

dem Stundenplan stehen sowohl Mathematik, Lesen und PC-Kurse als auch Klettern,

Fußball, Kunst, Musik sowie gemeinsame Ausflüge. Zudem studieren die Jugendlichen

mit Profis aus dem darstellenden Be-

reich ein Musical ein – eine neue Erfah-

rung und ein großes Highlight.

„Das Projekt ,Sommerakademie’ er-

scheint uns besonders förderungswür-

dig, da es sich um Jugendliche kümmert,

denen das Lernen nicht leicht fällt und

die ihre Chancen am Arbeitsmarkt wenig

optimistisch sehen. Das zu ändern ist das

Ziel der Sommerakademie. Die Jugendli-

chen werden unterstützt, gefördert und in

ihrem Selbstvertrauen gestärkt. Jede In-

vestition in die Chancenverbesserung von

jungen Menschen ist eine sinnvolle Inves-

tition, denn sie sind die Zukunft unserer

Gesellschaft“, so Heinz-Georg Anschott,

Vorstandsvorsitzender der GENO BANK.

Bereits seit fünf Jahren arbeitet die WGZ

BANK Stiftung erfolgreich mit der Leu-

phana Universität zusammen. Im Jahr

2011 boten sie erstmals eine Sommer-

akademie in Nordrhein-Westfalen an, die

seitdem zwei Mal jährlich für Jugendliche

aus Münster/Ahlen und der Region Neu-

wied stattfindet. Das von Prof. Dr. Kurt

Czerwenka entwickelte Konzept erzielt

große Erfolge in der Integration von Ju-

gendlichen in den Ausbildungsmarkt.

Die WGZ BANK Stiftung fördert Initiati-

ven, die jungen Menschen Chancen auf-

zeigen und Türen öffnen, die ansonsten

oftmals verschlossen blieben. „Immer

wieder gilt es, jungen Menschen Mög-

lichkeiten zu eröffnen, in denen sie ent-

decken können, was in ihnen steckt“, so

der Vorstandsvorsitzende Böhnke. Auf der

Basis des genossenschaftlichen Förder-

gedankens hat sich die Stiftung der

Mitwirkung in der gesellschaftspoliti-

schen und wirtschaftlichen Bildung ver-

schrieben. Im Fokus stehen dabei die

wirtschaftliche Vorbildung in Schulen

und anderen Einrichtungen sowie die

Aus- und Weiterbildung im Bereich der

Wirtschaftswissenschaften. Gleichzeitig

möchte die Stiftung mit ihrer Initiative

ein Zeichen setzen und andere Unterneh-

men oder Stiftungen dazu ermuntern,

ebenfalls in die Ausbildung und Qualifi-

zierung junger Menschen zu investieren.

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31GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

Einladung zur Generalversammlung

Die Genossenschaft der meine-Energie eG lädt zur 6. Generalversammlung ein

Zeit: 09. Juni 2015, 14:45 Uhr

Ort: Stadtwerke Troisdorf GmbH, Poststr. 105, 53840 Troisdorf, Sitzungssaal „Sieglar“

Folgende Tagesordnung ist vorgesehen:

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6. Entlastung

• der Mitglieder des Vorstands

• der Mitglieder des Aufsichtsrates

7. Mitteilung über das Ergebnis der gesetzlichen

Prüfung 2013 gemäß § 53 GenG

8. Beschränkung von Krediten gemäß § 49 GenG

9. Verschiedenes

1. Eröffnung und Begrüßung

2. Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr

2014 und Vorlage des Jahresabschlusses 2014

3. Bericht des Aufsichtsrates über seine Tätigkeit

4. Feststellung des Jahresabschlusses 2014

5. Beschluss über die Gewinnverwendung 2014

B a n k e n

Wettbewerb „Mein gutes Beispiel“

Berlin/Schleiden. Für ihr gesellschaftliches En-

gagement in der Region wurde die VR-Bank Norde-

ifel in Berlin ausgezeichnet. Der Verein „Unter-

nehmen für die Region“, die Bertelsmann Stiftung

und der Zentralverband des Deutschen Handwerks

hatten mit dem Wettbewerb „Mein gutes Beispiel“

nach herausragenden, von mittelständischen Un-

ternehmen geförderten Projekten gesucht. Als einer

von acht Finalisten des Wettbewerbs, bei 181 ein-

gereichten Projekten bundesweit, wurde die Eife-

ler Genossenschaftsbank für ihr Projekt „Was einer

allein nicht schafft, das schaffen viele“ mit dem

vierten Platz gewürdigt.

Die stellvertretende Vorsitzende der Bertelsmann

Stiftung, Liz Mohn, gratulierte den Repräsentanten

der ausgezeichneten Unternehmen und unterstrich

die Bedeutung des gesellschaftlichen Engagements

im Mittelstand. Jurymitglied und Vorstandsvor-

sitzender des Vereins „Unternehmen für die Re-

gion“, Dirk Stocksmeier, war begeistert von den

verschiedenen Initiativen, die die VR-Bank Nord-

eifel als mittelständisches Unternehmen für die

Region und ihre Menschen auf den Weg gebracht

oder für die sie Impulse gegeben hat.

Die Vorstandsassistentin und Projektverantwortliche Gisela

Caspers berichtet: „Wir haben die Netzwerke, die wir in der

Region geschaffen haben, aufgezeigt.“ Jüngst initiiert hat die

VR-Bank Nordeifel die Familiengenossenschaft Nordeifel-Eus-

Über die Auszeichnung im Rahmen des Wettbewerbs „Mein gutes Beispiel“, die von der stellvertretenden Vorsitzenden der Bertelsmann Stiftung, Liz Mohn (Mitte), überreicht wurde, freuten sich seitens der VR-Bank Nordeifel die Vorstandassistentin und Projektlei-terin Gisela Caspers sowie der Vorstandsvorsitzende Bernd Altgen.

kirchen, in Planung ist zudem eine Seniorengenossenschaft.

„Durch den starken Zusammenschluss und die daraus ent-

stehende Mobilisierungskraft können wir gemeinsam mehr

erreichen – für unsere Region“, so der Vorstandsvorsitzende

Bernd Altgen. Immerhin seien 43 Prozent der Bevölkerung im

Geschäftsgebiet Mitglied der Eifeler Genossenschaftsbank.

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Ihre Fragen können Sie gerne vorab einreichen. Wir werden diese dann in der Versammlung beantworten.

Mit freundlichen Grüßen

meine-Energie eG

Der Vorstand Alexander Eckner Markus Wienand

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32 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

G e w e r b e

Energiewende bürgernah gestalten400 Experten diskutierten in Berlin über genossenschaftliche Geschäftsmodelle

Berlin. „Genossenschaften sind aus Sicht der Bundesregierung

auch künftig wichtige Akteure der Energiewende. Sie helfen, Ak-

zeptanz und Motivation für die Energiewende in der Gesellschaft

zu schaffen und tragen zur Dezentralisierung der Energieer-

zeugung bei.“ Dies betonte Rainer Baake, Staatssekretär im Mi-

nisterium für Wirtschaft und Energie, auf dem Bundeskongress

Genossenschaftliche Energiewende im Februar in Berlin.

Die 400 Kongressteilnehmer diskutierten mit Experten über

eine bürgernahe Ausgestaltung der Energiewende und die

damit verbundenen Geschäftsmodelle in den Bereichen So-

lar- und Windenergie wie auch die Möglichkeiten der Wär-

meversorgung und Energieeffizienz. Inzwischen hätten sich

200.000 Bürger in 800 Energiegenossenschaften zusammenge-

schlossen, die Zahl der Neugründungen sei jedoch rückläufig.

Verantwortlich hierfür sei unter anderem der erhöhte Büro-

kratieaufwand wie auch die partielle Einordnung von Energie-

genossenschaften als Investmentgesellschaften. Darüber

hinaus bremse das mit der EEG-Reform eingeführte Ausschrei-

bungsverfahren das Engagement der Bürger. Über diesen Bie-

terwettbewerb werde zukünftig die Höhe der EEG-Förderung

bestimmt, eine Energiegenossenschaft könne hier neben gro-

ßen Unternehmen kaum zum Zuge kommen. Die Platzhirsche

würden die Preise diktieren und so die Bürgerenergiegesellschaf-

ten verdrängen, so das Fazit der Diskussion.

Über die Chancen und Risiken von Bürgerwindparks informier-

te Matthias Partetzke, Vorstandsvorsitzender der Ingenieur-

Netzwerk Energie eG. So könne man hier mit einem klassischen

Der Bundeskongress Genossenschaftliche Energie tagte mit 400 Teilnehmern in Berlin.

Für Rainer Baake, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Ener-gie, sind Genossenschaften wichtig für die Energiewende.

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Projektentwickler zusammenarbeiten oder aber das

Projekt partnerschaftlich vor Ort angehen, gemein-

sam mit Bürgern, Landwirten, der kommunalen

Verwaltung und Politik sowie der Wirtschaft. „Die

Investoren kommen aus der Region, regionale Be-

dürfnisse werden direkt einbezogen und die lokale

Wirtschaft wird beteiligt. Damit bleiben auch die

Gewinne und Steuern im Ort“, so Partetzke. Der

Schlüssel zum Erfolg sei, dass die Energiegenos-

senschaft von Anfang an das Projekt mit umsetze

und sich die jeweiligen Pachtflächen sichere.

„Im Bereich Photovoltaik haben Energiegenos-

senschaften einige harte Nüsse zu knacken“, sagte

Nicolai Ferchl, Vorstand der Heidelberger Ener-

giegenossenschaft. Die zentrale Frage sei, wie sich

Energiegenossenschaften von der Energieerzeu-

gung zur -versorgung weiterentwickeln könnten.

Eine Lösung sei es, die Stromproduktion in einer

Dachgenossenschaft zu bündeln, die die Vermark-

tung direkt übernehme. Hier gebe es erste regionale

Gründungen.

„Über die Wärmeversorgung wird im Rahmen der

Energiewende viel zu wenig gesprochen. Dabei

haben wir hier in der Zusammenarbeit von Land-

wirten, Banken und Menschen vor Ort ein riesiges

Potenzial“, sagte Martin Lohrmann, Projektent-

wickler von Wärmenetzen. Die Anzahl der genossenschaftli-

chen Nahwärmenetze sei in den vergangenen Jahren kontinu-

ierlich gestiegen. In diesen Gemeinschaftsprojekten schlössen

sich Bewohner eines Dorfes oder Stadtteils zusammen, um

das Heizungsnetz zu betreiben und ihre Häuser anzuschlie-

ßen. Dabei könne die Abwärme einer Biogasanlage genutzt oder

aber ein eigenes Blockheizkraftwerk betrieben werden.

Mehr Informationen unter www.genossenschaften.de.

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G e w e r b e

33GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

Fachtagung für Handelsinformationssysteme am 10. und 11. Juni in Münster

Soennecken startet Kinderbetreuung

Münster. Die Digitalisierung beeinflusst den Handel massiv.

In Zeiten, in denen fast jedes Produkt online bestellt und inner-

halb weniger Tage geliefert werden kann, ergeben sich Chancen

und Herausforderungen für den lokalen Handel. Wie können es

Händler vor Ort schaffen, auf dem globalen Markt konkurrenz-

fähig zu bleiben? Ist die lokale Verwurzelung und Vernetzung

der Händler nicht ein unschlagbares Gut, dem globale Versand-

riesen nichts entgegenzusetzen haben?

Dieses und viele weitere wichtige IT-Themen des Handels stehen

im Mittelpunkt der 19. Fachtagung Handelsinformationssys-

teme am 10. und 11. Juni an der Westfälischen Wilhelms-Uni-

Overath. Die Genossenschaft Soennecken bietet die Betreu-

ung für Mitarbeiterkinder ab einem Alter von vier Monaten an.

„Hätten wir die Teilzeitmütter nicht, würde das Unternehmen

zusammenbrechen. Wir wissen: Wenn es brennt, können wir

diese erfahrenen Mitarbeiterinnen immer reaktivieren“, begrün-

dete Vorstandssprecher Dr. Benedikt Erdmann die Initiative.

Das neue Betreuungsangebot für die Mitarbeiterkinder passt zur

Unternehmensphilosophie. Die Genossenschaft mit ihren gut

335 Beschäftigten und einem Umsatz von rund 586 Millionen

Euro handelt wertebasiert, strukturiert und nachhaltig. Dazu ge-

hört im sozialen Bereich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Aktuell besuchen bis zu fünf Jungen und Mädchen die Ein-

richtung. Im Herbst ist an eine Ausweitung des Betreuungsum-

fangs gedacht. Mit der Einstellung einer zusätzlichen weiteren

qualifizierten Tagesmutter können dann bis zu neun Kinder

aufgenommen werden.

versität Münster. Diese wird vom Mittelstandsverbund ZGV ge-

meinsam mit dem European Research Center for Information

Systems (ERCIS, Münster) und dem wissenschaftlichen Institut

des Handels EHI Retail Institute in Köln organisiert.

Neben zahlreichen Praxisvorträgen aus dem Handel referieren

unter anderem Prof. Dr. Reinhard Schütte von der Universität

Friedrichshafen, Franz-Josef Hasebrink von der ek Service-

Group, Tim Faecke von hagebau und Prof. Dr. Rainer Böhme von

der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Das Tagungs-

programm ist unter www.his-tagung.de einsehbar.

Andrew, Konstantin und Luna gehören mit zur ersten Generation der Agger- Piraten, so der Name der Kindestagesstätte.

Einladung zur Generalversammlung

Die Genossenschaft der meine-Energie eG vor Ort lädt zur 7. Generalversammlung ein

Zeit: 09. Juni 2015, 15:30 Uhr

Ort: Stadtwerke Troisdorf GmbH, Poststr. 105, 53840 Troisdorf, Sitzungssaal „Sieglar“

Folgende Tagesordnung ist vorgesehen:

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5. Beschluss über die Gewinnverwendung 2014

6. Entlastung

• der Mitglieder des Vorstands

• der Mitglieder des Aufsichtsrates

7. Verschiedenes

1. Eröffnung und Begrüßung

2. Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr

2014 und Vorlage des Jahresabschlusses 2014

3. Bericht des Aufsichtsrates über seine Tätigkeit

4. Feststellung des Jahresabschlusses 2014

Ihre Fragen können Sie gerne vorab einreichen. Wir werden diese dann in der Versammlung beantworten.

Mit freundlichen Grüßen

meine-Energie eG vor Ort

Der Vorstand Alexander Eckner Markus Wienand Matthias Partetzke David Honsberg

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34 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

G e w e r b e

Kauf, wo du lebstMittelstandsverbund und Buy Local kooperieren und fördern gemeinsam inhabergeführte

Fachgeschäfte aus Einzelhandel und Handwerk

Berlin/Singen. Der Ladenleerstand nimmt zu. Das hat Fol-

gen: Innenstädte veröden und verlieren an Attraktivität, Immo-

bilien an Wert. Die medizinische und infrastrukturelle Grund-

versorgung verschlechtert sich, Arbeits- und Ausbildungsplät-

ze gehen verloren. „Hier will die Gemeinschaftsinitiative von

Buy Local und Mittelstandverbund positive Gegenakzente set-

zen“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Mittelstandsver-

bundes Dr. Ludwig Veltmann anlässlich der Unterzeichnung der

Kooperationsvereinbarung im vergangenen Jahr. Inzwischen

hat die Initiative im Frühjahr ihre zweite Beiratssitzung ab-

gehalten und den künftigen Aktionsplan beschlossen.

„Wir wollen die Buy-Local-Bewegung aktiv fördern und un-

sere Mitglieder in allen Branchen gewinnen, gemeinschaftlich

für eine Stärkung der lokalen Betriebe im Zeitalter digita-

ler Märkte zu kämpfen“, so Veltmann. Mit Buy Local habe der

mittelständische lokale Händler oder Handwerker eine ech-

te Chance, das Konsumverhalten der Verbraucher in Richtung

Wertschöpfung für die Regionen zu lenken.

Buy Local-Initiator Michael Riethmüller hob hervor, dass es

bei „Buy Local nicht um Klein gegen Groß, sondern um eine

Initiative im Sinne von Qualität“ gehe. Ebenso sei Buy Local

kein Aufruf gegen das Internet. Riethmüller: „Ganz im Ge-

genteil: Buy Local ruft seine Mitgliedsunternehmen zu einer

Verzahnung von stationärem Ladengeschäft und hochwer-

tigem Online-Auftritt auf. Wir können und wollen technische

Entwicklungen nicht aufhalten. Entscheidend ist die Anpassung

an Kundenbedürfnisse. Das müssen Händler leisten.“

Ziele der Gemeinschaftsinitiative sind es, die bundesweite

Öffentlichkeitsarbeit für Buy Local zu verstärken und weite-

re Mitglieder zu gewinnen. Der Mittelstandverbund wird sich

gegenüber der Politik besonders für Steuergerechtigkeit, För-

derpolitik und Chancengleichheit für mittelständische und in-

habergeführte Betriebe im Wettbewerb mit multinationalen

Konzernen und Großfilialisten einsetzen. Ein enges Netz zu

Experten aus Wissenschaft und Praxis soll sicherstellen, dass

die Idee und Initiative systematisch weiterentwickelt wird. D

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Das weiße Eichhörnchen auf orangem Grund ist das Kampagnen-Logo von

Buy Local.

Genossenschaftliches Engagement bei der Initiative Buy Local

Buy Local ist eine bundesweite branchenübergreifende Initiative

zur Stärkung der Umsätze der inhabergeführten Fachgeschäfte

im Handel und Handwerk. Sie ist vor drei Jahren auf Initiative

von Buchhändlern gegründet worden. Zurzeit hat der Verein

600 Mitglieder. Nachhaltigkeitsforscher der Leuphana Univer-

sität in Lüneburg und das Institut für Handelsforschung (IfH)

Köln begleiten die Initiative wissenschaftlich.

Im Beirat von Buy Local sind unter anderem die Noweda, die

EK-Servicegroup und Soennecken vertreten.

Die einzige Bank, die bisher Fördermitglied bei Buy Local ist,

ist die Volksbank Schwarzwald Baar Hegau. Das Engagement

für Buy Local begründet Vorstandsmitglied Daniel Hirt mit

den Worten: „Für den Handel und das Handwerk ist eine

regionale Einkaufskultur ganz besonders wichtig. Unsere

Philosophie als ,Bank in der Region, für die Region‘ deckt sich

mit den Wertvorstellungen von Buy Local, so dass wir uns

sofort zu einer Fördermitgliedschaft entschlossen haben.

Unser gemeinsames Ziel ist es, die Innenstädte lebendig zu

erhalten und den ortsansässigen Einzelhandel im Wettbe-

werb mit den Internetanbietern zu stärken. Damit kann

auch von uns ein Beitrag zur Sicherung regionaler Arbeits-

plätze und dem Erhalt der Lebensqualität für die Bürgerinnen

und Bür-ger der Stadt geleistet werden.“

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35GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

G e w e r b e

NOWEDA schickt Studenten auf die „Jagd“Studenten spüren in 22 europäischen Großstädten neue Ideen auf

Essen. „Cool Hunter“ bezeichnet eine

Marktforschungsmethode aus Amerika,

mit der innovative Ideen im stationären

Einzelhandel gesucht werden. Der Apo-

thekenökonom Prof. Dr. Andreas Kaapke

initiierte ein „Cool Hunter“-Projekt für die

Mitglieder der NOWEDA, deren Stiftung

die Patenschaft für das Projekt übernahm.

Im Rahmen einer aktuellen Semesterar-

beit reisten BWL-Studenten der Dualen

Hochschule Baden-Württemberg als „Jä-

ger“ neuer und überraschender Ideen in

22 europäische Großstädte. Sie spürten

520 neue Marketingideen auf und über-

trugen die besten Konzeptansätze auf die

inhabergeführte, wohnortnahe Apotheke

in Deutschland.

Cool Hunter bedeutet übersetzt „Jäger

cooler Ideen“. In den USA statten Markt-

forschungsunternehmen Endverbraucher

mit Kameras aus, um innovative Kon-

zepte aufzuspüren und um in regelmä-

ßigen Abständen Markttrends zu erfas-

sen. Die Studierenden suchten unter

der Leitung von Professor Kaapke als

Cool Hunter von Helsinki bis Rom und

von Dublin bis Riga in allen denkbaren

Einzelhandelsbranchen überraschende

Ladenkonzepte, neuartige Schaufenster-

kreationen, besondere Flächenlayouts,

Warenträger und Regale sowie innova-

tive Kommunikationsinstrumente.

Wilfried Hollmann, Vorstandsvorsitzen-

der der NOWEDA, begleitete einen Tag

lang das Team, das in Amsterdam auf

die „Jagd“ ging. „Der unvoreingenom-

mene studentische Blick auf den inter-

nationalen Einzelhandel eröffnet uns

Studenten mit Professor Dr. Andreas Kaapke als Cool Hunter bei der Schaufensterbeobachtung.

neue Horizonte“, betonte Hollmann. „Cool Hunter bietet den Apotheken und uns die

Gelegenheit, über den eigenen Tellerrand zu schauen. zWenn von den 520 Ideen nur

20 Konzepte in der inhabergeführte Apotheke realisiert werden können, bin ich

sehr zufrieden.“ Die Ideensuche vor Ort erfolgte nach den Kriterien Originalität, Mach-

barkeit und Bezahlbarkeit. Im zweiten Teil der Semesterarbeit mussten die Studen-

ten die Marktrelevanz ihrer Ideen auf die öffentliche Apotheke übertragen. Die digi-

talen Schaufenster der Pariser Galerie Lafayette, die kreativen Ladengestaltungen im

Londoner Camden Town Market und die farbenfrohen Warenpräsentationen in Istan-

bul inspirierten die Konzepte. Die besten Ideen werden im Rahmen der NOWEDA

Frühlingsempfänge in den Niederlassungen Essen, Bielefeld/Herford, Oldenburg/

Rastede und Saarbrücken/Friedrichsthal vorgestellt. Gemeinsam mit der NOWEDA

Apothekenberatung können die Genossenschaftsmitglieder die Cool-Hunter-Ideen

in der eigenen Apotheke umsetzen.

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Orthopädie-Unfallchirurgie Ruhr-Westfalen eG, DortmundBekanntmachung

Die Generalversammlung vom 19.06.2014 hat die Auflösung unserer Genossenschaft zum 31.12.2014 beschlossen.

Liquidatoren sind die Unterzeichnenden.

Die Gläubiger werden aufgefordert, ihre Ansprüche bei der Genossenschaft anzumelden.

Die Liquidatoren Dres. Sebastian Schmalz Hendrik Jauch

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36 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

L a n d w i r t s c h a f t

Raiffeisen-Tagung 2015Landwirtschaftliche Genossenschaften weiter auf Erfolgskurs

Dülmen. Die landwirtschaftlichen Genossenschaften unter dem Dach des RWGV

haben ihre starke Marktstellung auch im Geschäftsjahr 2014 trotz der Talfahrt vieler

Erzeugerpreise behauptet und sind erfolgreich ins Jahr 2015 gestartet. Das war Tenor in

den Berichten, die auf der Raiffeisen-Bezirkstagung 2015 in Dülmen abgegeben wurden.

„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich nach mehreren Jahren des deutlichen

Wachstums in allen Sparten im zweiten Halbjahr 2014 durch erhebliche Preisrückgänge

bei den Agrarrohstoffen ein Umsatzrückgang im Warenhandel ergeben hat, der durch

die Milchwirtschaft nicht ausgeglichen werden konnte und den Optimismus für 2015

gedämpft hat“, resümierte RWGV-Vorstandsvorsitzender Ralf W. Barkey vor den rund

80 hauptamtlichen Geschäftsführern und ehrenamtlichen Vorständen und Aufsichts-

räten der landwirtschaftlichen Genossenschaften. Und weiter: „Gerade im Viehge-

schäft hat hierzu sicherlich auch beigetragen, dass die intensive politische

Diskussion über die Tierhaltung und die fehlenden Absatzmärkte in der russischen

Förderration die Wachstumsfantasien begrenzen.“ Alle Marktexperten hielten sich

daher bei den erheblichen Unsicherheiten in der Angebots- und Nachfrageent-

wicklung bei eventuellen Marktprognosen und Ausblicken 2015 deutlich zurück.

Der genossenschaftlich organisierte landwirtschaftliche Bereich im RWGV sei gut

aufgestellt und bilde ein stabiles Fundament, ergänzte Johann Prümers. Nachdrück-

lich sprach sich der oberste Repräsentant der Agrar-Mitglieder im RWGV für den

Erhalt der Zweistufigkeit aus. Insgesamt stehe der Agrarsektor stark im Fokus der

Öffentlichkeit, erläuterte Prümers. Beispielhaft benannte er die Debatte um die Tier-

haltung sowie die aktuelle Diskussion um die Düngemittelvorordnung. Letztere

habe mit „Praktikabilität und Konstruktivität nichts zu tun“.

Nach dem aktuellen Stand ergibt sich für die gesamte Gruppe der RWGV-Mitglieds-

genossenschaften einschließlich Waren- und Viehzentralen ein Gesamtumsatz in Vor-

jahreshöhe von rund 25 Milliarden Euro. Die Anzahl der Unternehmen hat sich um

vier Unternehmen auf 163 reduziert. Die Entwicklung ergab sich durch drei Liquida-

tionen und zwei Fusionen. Eine landwirtschaftliche Genossenschaft wurde neu ge-

gründet. Insgesamt wird sich der Trend zu größeren Einheiten auch mit Blick auf einige

anstehende Fusionen weiter fortsetzen. Die Gruppe der Warengenossenschaften

hat im Jahr 2014 einen hochgerechneten Jahresumsatz von 2,887 Millionen Euro nach

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Johann Prümers, Fachvereinigungsvorsitzender der landwirtschaftlichen Genossenschaften in Rhein-land und Westfalen, sprach auf der Raiffeisentagung in Dülmen.

3,037 Millionen Euro im Jahr 2013 erzielt.

Insgesamt 65 Unternehmen des Waren-

bereichs verzeichneten hierbei wert- und

mengenmäßig sehr unterschiedliche

Entwicklungen.

In den Geschäftsfeldern Futtermittel,

Agrarerzeugnisse und Energie waren die

Umsatzentwicklungen im Wesentlichen

preisbedingt rückläufig. Sowohl die men-

genmäßige als auch die preisbedingte

Entwicklung war für den Sektor Dünge-

mittel und Energie rückläufig, während

die Mengen in den Geschäftsfeldern

Futtermittel und Agrarerzeugnisse auf-

grund der großen Ernte erneut gewachsen

sind.

Bei den Viehvermarktungsgenossen-

schaften war ein Umsatzrückgang von

4,1 Prozent auf 881 Millionen Euro zu

verzeichnen. Ursache hierfür waren die

stark unter Druck stehenden Preise im

gesamten Nutz- und Schlachtvieh-

geschäft. Die reinen Viehvermarktungs-

genossenschaften konnten 6,8 Millionen

Tiere (+ 300.000) handeln und damit ihre

Rolle als wichtiger Vermarktungspartner

für die Landwirtschaft ausbauen.

Um der einerseits zunehmend heteroge-

nen Leistungsbedarfe bei hohen Quali-

tätsansprüchen und zunehmender Kos-

tensensibilität der Mitglieder gerecht

zu werden, sowie sich andererseits als

Ansprechpartner für Politik, Wirtschaft

und Gesellschaft in genossenschaftlichen

Fragen weiter zu positionieren, habe sich

der RWGV in 2014 strategisch neu aus-

gerichtet, verdeutlichte Barkey.

Entsprechend würden seine Angebote

ausgebaut: Durch die von den Mitgliedern

gewollte Aufrechterhaltung der regiona-

len Nähe bei der Betreuung durch den

Verband, durch differenzierte Leistungs-

angebote, gruppenbasierte Beratungsan-

gebote und Spezialangebote. Zu dem bun-

ten Strauß der diversen Aktivitäten des

RWGV zur Unterstützung der Genossen-

schaften zählt unter anderem der Aufbau

und die Einführung von Risikomanage-

ment-Systemen, wie RWGV-Bereichslei-

ter Dr. Christian Degenhardt erläuterte.

„Lassen Sie uns unsere gemeinsamen

Herausforderungen gemeinsam angehen“,

betonte RWGV-Vorstandsvorsitzender Ralf

W. Barkey abschließend.

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37GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

L a n d w i r t s c h a f t

Straelen. „The Honeybee Industries eSG“

heißt die Schülergenossenschaft, die jetzt

in Herongen offiziell gegründet wurde.

Prominenter Unterstützer der Schüler

vom Gymnasium Straelen ist die Erzeu-

gergenossenschaft Landgard. Damit

wurde erstmals eine Schülergenossen-

schaft mithilfe eines landwirtschaft-

lichen Partners aus der Taufe gehoben.

Die Schülergenossenschaft „The Honey-

bee Industries eSG“ ist aus einem Bio-

logie-Kurs des Gymnasiums entstanden.

Die 23 Schülerinnen und Schüler wer-

den als Imkereibetrieb Honig, Propolis,

Pollen, Bienenwachskerzen und Insek-

tenhotels herstellen und verkaufen.

„Die Ziele der Schülergenossenschaft pas-

sen gut zu den Grundwerten von Land-

gard – im Sinne der Nachwuchsförderung,

des genossenschaftlichen Grundgedan-

kens und des Bienenschutzes im Rahmen

der Nachhaltigkeitsstrategie“, betonte der

Landgard-Vorstandsvorsitzende Armin

Rehberg. Beide Genossenschaften ver-

binde ein gemeinsames Interesse, denn

Pflanzen und Bienen bildeten eine wich-

tige Lebensgrundlage. In diesem Zusam-

menhang forderte Rehberg die anwesen-

den Schüler, Eltern und Pädagogen auf,

auch Botschafter und Teil der Landgard-

Initiative „1.000 gute Gründe“ zu werden.

Mit diesem Projekt will die Landgard

Blumen und Pflanzen wieder verstärkt

auch in der Lebenswelt junger Konsu-

menten positionieren. Er rief auf, die

Aktion im Internet auf der Facebook-

Fanpage und der Webseite 1000gutegru-

ende.de durch „Likes“ und eigene Posts

unter dem Hashtag #1000gutegruende zu unterstützen und weiter bekannt zu machen.

Parallel hierzu will Landgard auch die Aktivitäten der Schülergenossenschaft weiter

unterstützen. Rehberg lud deshalb die Mitglieder der neuen Schülergenossenschaft

zu einem Praxistag im Unternehmen ein.

Die Schulleiterin des Gymnasiums Straelen, Heike Hoßbach, betonte die Bedeutung

von exemplarischem und fächerübergreifendem Lernen und begrüßte die Chance

für die Schüler, durch ihr Engagement in der Schülergenossenschaft ökonomische

und fachliche Kompetenzen zu entwickeln. Das Projekt sei gut geplant und habe

so starke Unterstützer im Förderverein der Schule und durch Landgard. Alle seien

überzeugt, damit ein Modell mit nachhaltiger Wirkung angestoßen zu haben.

Gründung von „The Honeybee Industries“Landgard unterstützt als erster landwirtschaftlicher Partner eine Schülergenossenschaft

Die Gremien und Unterstützer von „The Honeybee Industries eSG” (v. links n. rechts): Wolfgang Schubert (Bereichsleiter HR der Landgard), Volker Beckmann (Betreuer), Heike Hoßbach (Schullei-tung Gymnasium Straelen), Björn Tischler (Lehrer und Projekt-Mentor), Armin Rehberg (Vorstandsvor-sitzender der Landgard), Bert Schmitz (Aufsichtsratsvorsitzender der Landgard), Johanna Vennekel (Ausbildungsbetreuung der Landgard und Projektbegleitung) mit den Schülern aus Aufsichtsrat und Vorstand der „The Honeybee Industries eSG“

Energie- und Schornsteintechnik e.G., KölnBekanntmachung

Die Generalversammlung vom 18.12.2014 hat die Auflösung unserer Genossenschaft per 31.12.2014 beschlossen.

Liquidatoren sind die Unterzeichnenden.

Die Gläubiger werden aufgefordert, ihre Ansprüche bei der Genossenschaft anzumelden.

Die Liquidatoren Wilfried Dettmer Josef Peters

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38 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

L a n d w i r t s c h a f t

Düsseldorf. Düsseldorf hat seinen Ruf als Metropole für das

Wein- und Spirituosenbusiness einmal mehr unterstrichen:

5.970 Aussteller aus 50 Nationen haben auf der Messe ProWein

Flagge gezeigt. Alle bedeutenden Weinnationen und -anbau-

gebiete waren in den Messehallen präsent – die Klassiker aus

Europa und Übersee ebenso wie Exoten, zum Beispiel Bolivi-

en und Armenien. Unter ihnen auch Winzergenossenschaften

einen Warenumsatz in Höhe von rund 280 Millionen Euro. Es

wird von über 2.400 Mitgliedern getragen. Geschäftsfelder sind

das landwirtschaftliche Warengeschäft (Futtermittel, Dünge-

mittel, Getreide, Saatgut, Pflanzenschutz), das Viehgeschäft,

der Einzelhandel in den acht Raiffeisenmärkten, der Handel

mit Brenn- und Treibstoffen, das Tankstellengeschäft sowie der

Verkauf von Baustoffen.

Der neue Vorstand zählt vier hauptamtliche sowie acht eh-

renamtliche Mitglieder (vier Agri V/vier Westmünsterland).

Der ehrenamtliche, ebenfalls paritätisch besetzte Aufsichtsrat

setzt sich aus 14 (sieben Agri V/sieben Westmünsterland) ehren-

Veganer Wein von der MosellandWinzergenossenschaften präsentieren sich auf der Messe ProWein

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aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz:

die Moselland aus Bernkastel-Kues, die

Winzergenossenschaft Mayschoß-Alten-

ahr aus Mayschoß und die Dagernova

aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, die vor

allem den neuen Weinjahrgang, aber

auch aktuelle Produktentwicklungen und

Konzeptideen präsentierten.

Die Moselland zeigte ihre neue Bio-Wein-

Serie „3 Talente“, die im vergangenen Jahr

am Markt platziert wurde. Da die Nachfra-

ge nach vegan hergestellten Lebensmit-

teln steigt, wird die Serie seit dem Wein-

jahrgang 2014 vegan angeboten. „Damit

sind wir einer der ersten Erzeuger, die

deutsche Herkunftsweine vegan anbieten

und setzen neue Impulse im Weinregal.

Für die Weinbereitung entwickelten wir

spezielle Maßnahmen und önologische

Verfahren, mit dem Ziel die Weinqualität

nicht zu beeinträchtigen“, sagte Thomas

Ambré, Vertriebsleiter der Moselland.

Auf der ProWein präsentieren die Win-

zergenossenschaften auch Weine in klei-

nen Flaschen. Damit erreichen sie auch

Weinentdecker, Single- und zwei Perso-

nenhaushalte, die kleinere Verpackungs-

größen bevorzugen und laut Studien

immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Das große Produktspektrum zog über 52.000 Fachbesucher,

darunter mehr als 24.000 internationale Fachleute, nach Düs-

seldorf – das ist ein Plus von sieben Prozent im Vergleich zum

Vorjahr. Das Hauptinteresse der ProWein-Fachbesucher richte-

te sich auf Weine aus Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien

und Österreich. Die Nachfrage nach deutschen Weinen ist im

Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 59 Prozent gestiegen.

Borken/Bocholt. Die Verschmelzung der Agri V Raiffeisen mit

der Raiffeisen Westmünsterland ist perfekt. Nachdem sich zuerst

die außerordentliche Generalversammlung der Raiffeisen West-

münsterland in Bocholt-Barlo mit 80,35 Prozent Zustimmung

für den Zusammenschluss der beiden benachbarten Genossen-

schaften ausgesprochen hatte, folgte einen Tag später auch das

„Ja“ der Generalversammlung der Agri V Raiffeisen eG in Ham-

minkeln. 94,02 Prozent votierten für die Fusion. Die neue „Agri

V Raiffeisen eG“ mit juristischem Sitz in Sonsbeck und Verwal-

tungssitz in Borken-Burlo nimmt am 30. Juni 2015 ihre Arbeit auf.

Das neue Unternehmen „Agri V Raiffeisen eG“ bündelt auf sich

Fusion ist perfekt

Über 52.000 Fachbesucher, darunter mehr als 24.000 internationale Fachleute, haben die Messe Pro-Wein besucht. Unter den Ausstellern waren auch drei Winzergenossenschaften aus dem Gebiet des RWGV: die Winzergenossenschaften Dagernova, Mayschoß-Altenahr und Moselland.

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39GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

L a n d w i r t s c h a f t

Bekanntmachung der Domestico Vest eG i.L.

Die außerordentliche Generalversammlung vom 26. August 2014 hat die Auflösung unserer Genossenschaft zum 01. September

2014 beschlossen. Gemeinsam vertretende Liquidatoren sind: 1. Dipl.-Ing. Werner Mertmann und 2. Dipl.-Ing. Hugo Grütering.

Die Eintragung der Auflösung und der Liquidatoren im Genossenschaftsregister erfolgte am 24. März 2015.

Die Gläubiger werden aufgefordert, ihre Ansprüche bei der Genossenschaft i.L. c/o Altendorfer Holzverarbeitung Hugo

Grüterin, Altendorfer Straße 266, 46282 Dorsten, anzumelden.

Die Liquidatoren Dipl.-Ing. Werner Mertmann Dipl.-Ing. Hugo Grütering

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Dorsten/Gescher. Die Raiffeisen Hohe Mark mit Sitz in Dors-

ten schließt sich mit der Raiffeisen Hamaland mit Sitz in Gescher

zusammen. In der entscheidenden Generalversammlung im

RekenForum bekam der ausgearbeitete Verschmelzungsvertrag

die notwendige Zustimmung. Überzeugende 96 Prozent der anwe-

senden stimmberechtigten Mitglieder der Raiffeisen Hohe Mark

als übernehmende Genossenschaft sprachen sich für die Fusion

aus. Die Mitglieder der Raiffeisen Hamaland hatten auf der au-

ßerordentlichen Generalversammlung in Gescher mit deutlichen

90,1 Prozent Mehrheit für den Zusammenschluss votiert.

Die neue Genossenschaft bündelt auf sich einen Gesamtum-

satz in Höhe von rund 260 Millionen Euro, und 1.393 Mit-

glieder gehören ihr an. Das neue Gesamtunternehmen „Raiffei-

sen Hohe Mark Hamaland eG” mit Sitz in Dorsten und mit sie-

ben Geschäftsstellen und 168 Beschäftigten wird mit Wirkung

zum 1. Juli 2015 seinen Geschäftsbetrieb aufnehmen.

Die Geschäftsgebiete der Genossenschaften grenzen direkt

aneinander. Daher bietet sich aus Sicht der Führungsorgane

Raiffeisen Hohe Mark und Raiffeisen Hamaland schließen sich zusammen

Mit einem überdimensionierten 17-er Schlüssel als Symbol für den Erfolg in der Zukunft freu-en sich die Vorstände und Aufsichtsräte der Agri V Raiffeisen eG (v. links): Stefan Nießing, Johannes Körner, Paul Krasenbrink, Hans-Josef Gräven, Ansgar Tubes, Hanspeter Maas, Bert-hold Brake, Josef Wissing.

amtlichen Mitgliedern zusammen.

Stefan Nießing und Hanspeter Maas (Agri V) so-

wie Josef Wissing (Sprecher) und Berthold Brake

(Westmünsterland) bleiben in ihrer bisherigen

Funktion als hauptamtliche geschäftsführende

Vorstandsmitglieder der verschmolzenen Genos-

senschaft. Zudem nimmt ein beratender, regio-

nal zusammengesetzter 30-köpfiger Beirat seine

Arbeit auf.

„Ich möchte mich für das große Vertrauen bedan-

ken“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Paul Krasen-

brink (Westmünsterland) nach der Abstimmung

in Borken. „Danke für dieses fulminante Ergeb-

nis“, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Ansgar

Tubes nach Bekanntgabe des Abstimmungser-

gebnisses bei der Agri V in Hamminkeln.

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eine räumliche Arrondierung des Einzugsgebietes an. Eben-

so haben die Raiffeisen Hamaland und die Raiffeisen Hohe

Mark insbesondere in den Kernsparten Mischfutterproduk-

tion, Getreideerfassung und Handel, im Viehgeschäft sowie im

Brennstoffgeschäft große Gemeinsamkeiten.

„Durch die Verschmelzung können die organisatorischen und

wirtschaftlichen Voraussetzungen zur Hebung vorhandener

Synergien geschaffen werden“, hieß es bei der Vorlage des Ver-

schmelzungsvertrages durch Dr. Christian Degenhardt vom

Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband. Das vom

RWGV zur Fusion erstellte Gutachten verspricht Einsparpoten-

ziale, insbesondere in den Bereichen Verwaltung, sowie eine

Verbesserung der Marktbearbeitung. „Die Verschmelzung ist

mit den Belangen der Mitglieder und Gläubiger vereinbar“,

heißt es in dem Gutachten wörtlich. Die wirtschaftlichen

Verhältnisse beider Genossenschaften sind geordnet.

Zur Sicherstellung einer angemessenen Vertretung in der ge-

nossenschaftlichen Selbstverwaltung wurde vereinbart, dass

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40 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

L a n d w i r t s c h a f t

N a m e n u n d N a c h r i c h t e n

Jürgen Brinkmann, Aufsichtsratsvorsit-

zender der GAD, Münster, wurde in der

konstituierenden Sitzung des Fiducia-

Aufsichtsrats im Februar zum Vorsit-

zenden dieses Gremiums gewählt. Hin-

tergrund ist die von Fiducia IT und GAD

im Dezember 2014 beschlossene Fusion

beider Häuser. Mit der Eintragung der

neuen Fiducia & GAD IT AG ins Handels-

register – voraussichtlich im Juli 2015 –

übernimmt Jürgen Brinkmann dann

auch die Position des Aufsichtsratsvorsit-

zenden des neuen Unternehmens. Jürgen

Brinkmann ist im Hauptamt Vorstands-

vorsitzender der Volksbank Braunschweig

Wolfsburg. Der bisherige Vorsitzende

des Fiducia-Aufsichtsrats, Peter Völker,

wurde zum zweiten stellvertretenden

Vorsitzenden gewählt, da die Position des

ersten Stellvertreters einem Vertreter der

Arbeitnehmerseite vorbehalten ist. Peter

Völker ist im Hauptamt stellvertreten-

der Vorsitzender des Vorstands der Frank-

furter Volksbank.

Wahlen/Wechsel Es starben

Hermann Brügger, ehemaliger Vorstands-

vorsitzender der Volksbank Gronau-Ahaus,

im Alter von 85 Jahren

Bernhard Feldmann, ehemaliges Vor-

standsmitglied der Spar- und Darlehnskasse

Schloß Holte-Stukenbrock (heute: Volks-

bank Rietberg), im Alter von 61 Jahren

Wilfried Kerzmann, ehemaliges Vorstands-

mitglied der damaligen Raiffeisen-

bank Duisdorf (heute VR-Bank Bonn),

im Alter von 76 Jahren

Peter Wilhelm Noelle, ehemaliges

Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglied der

Raiffeisen-Südwestfalen und ihrer Vorgän-

gerorganisationen, der Bäuerlichen Bezugs-

und Absatzgenossenschaft Worth und der

Raiffeisen-Warengenossenschaft Lüden-

scheid, im Alter von 76 Jahren

Dr. Dr. Klaus Plinzner, langjähriger Direk-

tor der Westfälischen Genossenschaftsaka-

demie in Münster, im Alter von 91 Jahren.

Der Diplom-Volkswirt und Verbandsprüfer

trat 1957 als Sachbearbeiter und Lehrkraft

an der Raiffeisenschule (heute GenoKolleg)

des damaligen Verbandes ländlicher Genos-

senschaften der Provinz Westfalen-Raiffei-

sen – e. V. ein. Plinzner baute maßgeblich

Ruhestand

Josef Frühauf, Vorstand der Volksbank im

Ostmünsterland

Geburtstage

65 JahreJosef Köckerling, Vorstand der Volksbank

Westenholz (Stadt Delbrück/Kreis Pader-

born)

70 JahreWolfgang Hördemann, ehemaliges

Vorstandsmitglied der Raiffeisen-Bank

Eschweiler

Reinhard Pottebaum, ehemaliges Vor-

standsmitglied der Volksbank Versmold

Andreas Rottke, ehemaliger Vorstands-

vorsitzender der Genossenschaft Deut-

scher Brunnen und ehemaliger Vorsit-

zender der RWGV-Fachvereinigung der

gewerblichen Genossenschaften sowie

ehemaliges Mitglied des RWGV-Verwal-

tungsrats

Otto-Wilhelm Walther, ehemaliger

Vorstandsvorsitzender der Volksbank

Minden-Hille-Porta (heute: Volksbank

Mindener Land)

75 JahreHubert Filthaut, Vorstandsmitglied

der Mendener Bank (vormals Genossen-

schaftsbank Lendringsen) von 1977

bis 1998

>

Landwirte ziehen ab sofort an einem Strang (v. links): Franz Grösbrink (Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Hamaland), Bernd Einhaus (Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Hohe Mark), Martin Duesmann-Artmann (Geschäftsführer der Raiffeisen Hamaland), Bernhard Harks (Geschäftsführer der Raiffeisen Hohe Mark), Ludger Berghaus (Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisen Hamaland) und Paul Böckenhoff (Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisen Hohe Mark).

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der Geschäftsbereich der Raiffeisen

Hamaland in den Verwaltungsgremi-

en des gemeinsamen Unternehmens mit

vier Mandaten im Vorstand und acht

Mandaten im Aufsichtsrat vertreten ist.

Seitens der Raiffeisen Hohe Mark treten

ebenfalls vier Mitglieder in den Vorstand

und acht Mitglieder in den Aufsichtsrat

ein. Als hauptamtliche Vorstandsmit-

glieder agieren weiterhin die bisherigen

beiden Geschäftsführer Bernhard Harks

und Martin Duesmann-Artmann.

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41GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

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Rheinisch-Westfälischer

Genossenschaftsverband e.V. (RWGV)

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Beilagenhinweis:

Raiffeisenmagazin

Erscheinungsdatum der nächsten Ausgabe:

Juli 2015

ISSN 1612-474X

I m p r e s s u m

Goldnadel DGRV

Ewald Müller (62) wurde zum Abschied in

den Ruhestand mit der Ehrennadel in Gold

des DGRV ausgezeichnet. RWGV-Banken-

betreuer Thomas Krämer ehrte Müller, der

über 40 Jahre als Genossenschaftler tätig

war, davon 36 Jahre als Vorstandsmitglied

der heutigen Raiffeisenbank Mehring-

Leiwen. Nach seiner Ausbildung bei der

WGZ BANK Trier wechselte Müller nach

Mehring. Drei Jahren später, im Jahr 1979,

wurde er zum Vorstand bestellt. „Es haben

sich so viele Dinge geändert, vor allem die

technischen Möglichkeiten und die Ge-

schwindigkeit, aber eines ist immer gleich

geblieben: unsere Nähe zum Kunden“,

blickte Müller auf seine Zeit bei der Genos-

senschaftsbank zurück, die 1996 zur Raiff-

eisenbank Mehring-Leiwen verschmolzen

wurde. Darüber hinaus engagierte sich

Müller langjährig als Beiratsmitglied der

WL BANK und als ehrenamtlicher Prüfer

im Ausbildungsberuf Bankkaufmann/-

frau bei der IHK Trier.

Goldnadel für Ulrich Wolken (rechts) von Dr. Christian Brauckmann.

Wilhelm Winter, Volksbank Oelde-Enni-

gerloh-Neubeckum

Volker Heinz,

Volksbank Ahlen-Sassenberg-Warendorf

Heinz Nothofer,

Raiffeisen Schwelm-Nette, Viersen

Dr. Alois Splonskowski,

Raiffeisen Rhein-Ahr-Eifel , Euskirchen-

Stotzheim

Engelbert Venne, Volksbank Oelde-

Ennigerloh-Neubeckum

Silberne Ehrenmedaille

Silberne Ehrennadel

Ehrenurkunde

Goldnadel für Ewald Müller

die Bildungsarbeit für den Verband und sei-

ne Mitgliedsgenossenschaften auf, zunächst

als Leiter der Schulungsabteilung und von

1982 bis 1987 als Direktor der Westfälischen

Genossenschaftsakademie (heute RWGA).

Rolf Ruge, ehemaliges Vorstandsmitglied

der Volksbank Enniger-Ostenfelde-West-

kirche, im Alter von 67 Jahren

Heinrich Surmann, ehemaliges Aufsichts-

ratsmitglied der Volksbank Langenberg

(heute: Volksbank Rietberg), im Alter

von 89 Jahren

Heinrich Uphoff, ehemaliges Aufsichts-

ratsmitglied der Spar- und Darlehnskasse

Petershagen (heute: Volksbank Mindener

Land), im Alter von 84 Jahren

Ulrich Wolken (61) ist nach 44 Jahren ge-

nossenschaftlichen Berufsjahren, davon

mehr als 30 Jahre im Vorstand der Volks-

bank an der Niers und ihrer Vorgängerin-

stitute, in den Ruhestand verabschiedet

worden. WGZ BANK-Vorstand Dr. Chris-

tian Brauckmann zeichnete Wolken für

sein großes Engagement im Verbund und

in der Gesellschaft mit der Ehrennadel

in Gold des DGRV aus: „Ich habe großen

Respekt vor Ihrer Lebensleistung.“ Die Wert-

schätzung, die Ulrich Wolken anderen Men-

schen entgegengebracht habe, sei immer

mit Anerkennung, Respekt und Wohlwollen

verbunden gewesen. Wolken arbeitete nach

seinem betriebswirtschaftlichen Studium

als Verbandsprüfer beim Genossenschafts-

verband Rheinland. 1984 wurde er in den

Vorstand der damaligen Volksbank Keve-

laer berufen. Ehrenamtlich berufsorien-

tiert wirkte er beim RWGV und der IHK, seit

2009 war er GAD-Aufsichtsratsmitglied.

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42 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2015

Z u g u t e r L e t z t

Ruhe bewahrenKölner Friedhofsgärtner wollen mit kreativer Initiative ihr Image verbessern

Köln. Kreativ sind die Mitglieder der Genossenschaft Kölner

Friedhofsgärtner nicht nur bei der Grabgestaltung. Dem ver-

haltenen Interesse junger Menschen an einem nicht alltäg-

lichen Ausbildungsberuf begegnen die Inhaber der angeschlos-

senen Unternehmen mit einer besonderen Maßnahme. Unter

dem Slogan ‚Ruhe bewahren‘ und der Frage „Ne Ausbildung

auf dem Friedhof?! Geht’s noch?“ ist unter der Regie des Fach-

verbandes eine außergewöhnliche Werbekampagne gestar-

tet. Damit möchte die Branche weg vom schlechten Image mit

dem völlig falschen Bild des „Totengräbers“.

Um künftig qualifizierte Auszubildende in ausreichender Zahl

zu finden, haben sich Genossenschaftsvorstand und Fach-

verbandsvorsitzende Thomas Schlimgen und Geschäftsfüh-

rer Lutz Pakendorf einer jugendlich-flotten Sprache bedient.

„Mit Wortwitz“, so Thomas

Schlimgen, „wollen wir die

Schulabgänger frühzeitig

auf unser interessantes Aus-

bildungsangebot aufmerk-

sam machen.“

Im Mittelpunkt von Flug-

blättern, Anzeigen, Plaka-

ten, Internetauftritt und

dem Kinospot steht der

junge Friedhofsgärtner als

kreativer Gestalter, der für

die Hinterbliebenen auch

ein Stück weit Seelsorger ist.

Gezeichnet wird das Bild ei-

nes abwechslungsreichen,

erfüllenden Berufs, ja einer

Berufung. „Wir bewahren

einen sehr wichtigen Ort im

Leben: den Friedhof“, lau-

tet die Begründung. Und:

„Friedhöfe sind nicht nur

Bezugspunkte für Trauern-

de, sondern Oasen der Ruhe

und Rückzugsort für artge-

schützte Tiere. Friedhöfe

sind einfach magische Orte.“

„Zwischen dir und der Ewig-

keit liegen drei Jahre“ – so

wird die Ausbildungsdauer

beschrieben, wobei diese je

nach Schulabschluss auch

auf zwei Jahre verkürzt wer-

den kann. Freude an Natur

und Pflanzen, Kreativität

und handwerkliches Ge-

schick, Gespür für Farben und Formen, Teamfähigkeit und Ein-

fühlungsvermögen sind Voraussetzungen für den Berufseinstieg.

Damit machen die Mitglieder der Genossenschaft Kölner

Friedhofsgärtner und ihr Fachverband klar: „Wir buddeln

keine Gräber und tragen keine Särge durch die Gegend.“ Das

Bestattungswesen erfährt gerade einen deutlichen Wandel.

Bestes Beispiel dafür ist der neue, gut 1.100 Quadratmeter

große Bestattungsgarten auf dem Friedhof Köln-Longerich. Er

bietet, angelegt rund um ein Yin-Yang-Symbol, 273 Grabstät-

ten in besonders gestalteten Bereichen wie „Ruhehain“, „Spuren

des Lebens“ oder „Garten der Lichter“.

Klaus Schliek

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hae

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Stellten ihre neue Ausbildungsinitiative vor (v. links): Vorstand und Fachverbandsvorsitzender Thomas Schlimgen, Vorstand Uwe Zimmer, die Gesellen Tim Hildebrandt und Sascha Schmitz sowie Fachverbandgeschäftsführer Lutz Pakendorf.

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10 Jahre 1,25 1,26 1,46 1,4715 Jahre 1,45 1,46 1,66 1,6720 Jahre 1,54 1,55 1,74 1,7510 Jahre 1,16 1,17 1,38 1,3915 Jahre 1,35 1,36 1,58 1,5920 Jahre 1,44 1,45 1,66 1,6710 Jahre 1,17 1,18 1,40 1,4115 Jahre 1,37 1,38 1,59 1,6020 Jahre 1,45 1,46 1,68 1,69

Folgende Parameter wurden in den Konditionen berücksichtigt:

Darlehensnehmer = natürliche Person Tilgung 2 % p. a. zzgl. ersparter Sollzinsen Sofortige Tilgungsverrechnung Monatlich nachträgliche Zahlung für Sollzinsen und Tilgung Bereitstellungszinsen 3 % p. a. ab 4. Monat nach Sollzinsvereinbarung Vermittlungsprovision 1 % einmalig Bei juristischen Personen unterstellen wir, dass ihre Haupteinkünfte aus Vermietung und Verpachtung generiert werden.

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Vorstand: Frank M. Mühlbauer (Vorsitzender) Dr. Carsten Düerkop

Vorsitzender des Aufsichtsrats: Hans-Bernd Wolberg

Sitz: Münster Amtsgericht Münster HRB 2868 Ust-ID-Nr. DE 126 118 068

Repräsentanzen: Friedrichstraße 60 10117 Berlin Tel. 030 220021-0 Fax 030 220021-4391 Ludwig-Erhard-Allee 20 40277 Düsseldorf Tel. 0211 210942-0 Fax 0211 210942-5792

Valentinskamp 24 20354 Hamburg Tel. 040 5544869-0 Fax 040 5544869-4395 Brienner Straße 14 80333 München Tel. 089 4523207-0 Fax 089 4523207-5798

Bankverbindung: BLZ 400 603 00 BIC GENODEM1WLM WGZ BANK Münster 490 118 (BLZ 400 600 00) IBAN DE92 4006 0000 0000 4901 18 BIC GENODEMSXXX