Upload
others
View
5
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
AHP Klangmodule III G und IV G
Dieser Test war schon seit Jahren geplant, kommt aber dennoch gerade zur rechten Zeit: Denn während
der diesjährigen High End hat AHP-Chef Andreas Jungblut das Klangmodul IV G vorgestellt, das dem III G
klanglich überlegen sein soll – was ich nicht einfach so glauben muss, sondern auch hören kann.
Es ist nun schon sechs Jahre her, dass ich die AHP-Feinsicherungen in fast allen Komponenten ausprobiert
habe. Ich gebe gerne zu, dass ich vor Andreas Jungbluts Besuch recht skeptisch war, nach den Hörvergleichen
in meiner Anlage aber alle von außen zugänglichen, serienmäßigen Sicherungen gegen die audiophilen Va-
rianten von AHP getauscht habe. Einige Hifi statement-Autoren experimentierten danach ebenfalls ein wenig
und stiegen in der Folge auf die speziellen Sicherungen um: Es dürfte für weniger als 20 Euro pro Komponente
wohl nichts anderes geben, das derartige klangliche Verbesserungen bringt. Leider ist das Thema danach
bei mir ein wenig in Vergessenheit geraten: So habe ich die ein oder andere Komponente gewechselt, ohne
daran zu denken, die neuen Geräte auch mit den hochwertigen Sicherungen auszurüsten. Außerdem sind
inzwischen die Feinsicherungen II erhältlich, die gegenüber den getesteten Varianten noch einmal besser
sein sollen. Die Bestellliste ist schon geschrieben und in ein paar Wochen dürfte in meiner Kette nicht mehr
das kleinste bisschen Wohlklang im Schmelzleiter oder in den Kontaktkappen einer gewöhnlichen Geräte-
Sicherung hängen bleiben.
Da mich AHPs Feinsicherungen völlig überzeugten, nahm ich Andreas Jungbluts Angebot, auch die Klangmo-
dule einmal auszuprobieren, sowie zwei Testexemplare dankend an. Den Einbau sollte man aber unbedingt ei-
nem Elektroinstallateur überlassen, wenn man nicht seinen Versicherungsschutz und im schlimmsten Fall Leib
TEST.
2 1 . 0 9 . 2 0 1 8 / / D I R K S O M M E R
und Leben riskieren möchte. Aber ein verantwortungsvoller Repräsentant besagter Zunft folgt nicht einfach
audiophilen Wünschen, sondern wird erst einmal prüfen, ob die Klangmodule allen Vorschriften entsprechen.
So ging es auch mir. Mein Gegenüber nahm eines der Klangmodule mit und versprach, sich nach der Prüfung
aller Formalien zu melden – was er aber nicht tat. Auf einer der immer zahlreicher werdenden Messen traf ich
mal wieder Andreas Jungblut und erzählte ihm vom Stand der Dinge. Später schickte er mir dann das Daten-
blatt mit der IEC-Prüfnummer für seine Module zu, das dann leider bei mir im E-mail-Posteingang liegen blieb,
Die bisher im Klangmodul III G verwendeten Sicherungen können auch in der IV-G-Version weiterverwendet
werden
Andreas Jungblut (rechts) und sein Techniker Reinhard Petri haben die Kontrolle über die Stromversorgung
meiner Anlage übernommen
statt den skeptischen Elektriker zu überzeugen. Vor ein paar Wochen beschlossen wir dann aber, Nägel mit
Köpfen zu machen: Der AHP-Chef kündigte seinen Besuch in Gröbenzell an – und zwar in Begleitung seines
Technikers, der als Elektroinstallateur auch den Austausch des für die Anlage relevanten Sicherungsautoma-
ten gegen ein Klangmodul vornehmen darf. Da Reinhard Petri schon seit Jahrzehnten Musik- und Hifi -Fan ist,
war er auch an den klanglichen Veränderungen interessiert, die der Umbau in meiner Anlage bewirken würde,
und nahm sich die Zeit, gleich zwei Module in meinem Sicherungskasten zu installieren. So konnten wir erst
vom Automaten zur Schmelzsicherung wechseln und danach relativ schnell vom Klangmodul III G zum IV G.
Das neue Modul bietet neben einer, wie Andreas Jungblut erwähnt, von vielen Kunden gewünschten Auslö-
sungsanzeige einen nochmals reduzierten Übergangswiderstand. Der wird einerseits durch einen höheren
Anpressdruck und andererseits durch eine größere Kontaktfl äche erreicht: Die Kupferhalterungen werden
vor der Vergoldung feiner poliert, so dass danach eine noch glattere Oberfl äche entsteht. Damit ich ähnliche
Unterschiede hören konnte wie ein Besitzer des Klangsmoduls III G, der auf IV G umsteigt, hatte Reinhard Petri
ein bereits eingespieltes Dreier- und ein nagelneues Vierer-Modul in meinen Sicherungskasten gebaut. Aber
noch fl ießt der Strom für meine Anlage über den Sicherungsautomaten.
Ich sollte vielleicht noch vorwegschicken, dass ich bisher mit einer ganz normalen Elektroinstallation ausge-
kommen bin: Ein Sicherungsautomat war für alle Steckdosen im Wohn- und Arbeitszimmer und damit auch für
die darin befi ndlichen Anlagen zuständig. Die drei einfachen Wandsteckdosen im Arbeitszimmer – eine für
Analoges, eine für Digitales und die dritte für die Endstufen – hatte ich schon vor Jahren gegen solche von
HMS ausgetauscht und später dann mit einem Ring aus Butylband, der den Übergang vom Stecker zur Dose
umgibt, weitgehend gegen Resonanzen immunisiert, was klanglich leicht nachzuvollziehen war. Nicht zuletzt
auch deshalb war ich durchaus zufrieden, als wir uns durch dreimaliges Hören eines der bekannten Testsongs
den Klang der unveränderten Kette einprägten.
Dann ließ Reinhard Petri den Strom statt durch den Sicherungsautomaten durch das Klangmodul III G fl ießen.
Für das Umklemmen hatte er dank der guten Vorbereitung nur ein, zwei Minuten benötigt. Etwas länger dau-
erte es, bis anschließend die Röhrenvor- und die Hybridendstufe wieder freischalteten und Melco und Aries
hochgefahren waren. Aber den Klangunterschied hätte man auch noch bemerkt, wenn zwischen dem Hören
der beiden Stromversorgungsvarianten mehr als eine Stunde gelegen hätte: Dank des Klangmoduls geriet die
Abbildung größer und deutlich luftiger, das Klangbild war dynamisch interessanter, klarer und detailreicher,
Reinhard Petri ist Elektroinstallateur und darf daher die nötigen Umbauten vornehmen
aber in einer Disziplin tat sich erfreulicherweise nichts: Tonal blieb alles so stimmig wie zuvor. Dabei waren die
Unterschiede in den übrigen Bereichen alles andere als marginal. Das Klangmodul III G hievte die gesamte
Anlage noch einmal auf ein höheres Niveau. Dabei ist der dafür nötige fi nanzielle Einsatz extrem überschaubar:
95 Euro für das Klangmodul III G, knapp 50 Euro für die 14-mal-51-Millimeter-Schmelzsicherung plus die Kosten
für den Elektroinstallateur. Eine größere klangliche Verbesserung der gesamten Kette für weniger Geld kann
ich mir wirklich nicht vorstellen!
Wir haben uns dann voller Genuss mit einem weiteren Teststück vertraut gemacht. Für Andreas Jungblut und
Reinhard Petri war der Song komplett neu, für mich war neu, wie beeindruckend ihn die Kette inklusive Klang-
modul III G nun reproduzierte. Wir hörten die etwas mehr als einminütige Passage dreimal hintereinander.
Wenn man schon nach einmaligem Hören eine Veränderung vornimmt, auf einige Details aber erst im zweiten
Durchgang aufmerksam wird, führt man diese vermeintlich zusätzlichen Informationen fälschlicherweise auf
die Veränderung zurück. Aber einen die Kette fordernden Song zu hören, kann ja auch im dritten Durchgang
noch ein Genuss sein. Das Umklemmen des Drahtes von der Dreier- zur Vierer-Variante des Klangmoduls
gelang Reinhard Petri noch schneller als der Umbau zuvor – und natürlich war wieder eine Verbesserung
wahrzunehmen. Die fi el deutlich geringer aus als die zuvor, unterschied sich qualitativ aber nicht von dieser:
Es gab leichte Zugewinne in allen Disziplinen, wobei die tonale Stimmigkeit gewahrt blieb. Selbst wenn man
unberücksichtigt lässt, dass in der Einspielphase noch mit weiteren Verbesserungen zu rechnen ist, sind die
klanglichen Verbesserungen den Preisunterschied zwischen den beiden Klangmodulen meines Erachtens
nach allemal wert. In der bis Jahresende dauernden Einführungsphase beträgt dieser 35 Euro, im nächsten
Jahr sind es dann 65 Euro.
Da die klanglichen Unterschiede zwischen dem Sicherungsautomaten und den beiden verschiedenen Klang-
modulen so klar herauszuhören waren, baute Reinhard Petri das III G aus und den Sicherungskasten wieder
zusammen. Weitere Vergleiche erübrigten sich. Weil ich rundum zufrieden war, verließ ich mich auch auf An-
dreas Jungbluts Empfehlung in puncto Schmelzsicherung: Er hatte die Version mit kupfernem Schmelzdraht
und massiven Kontaktkappen aus demselben Material ausgewählt, da diese tonal so gut wie keinen Einfl uss
auf den Klang nehmen – wenn denn die Kupferkappen vergoldet sind. Es gibt noch eine Version mit nicht ver-
goldeten Kupferkappen, die eine noch ein wenig weiträumigere Abbildung und ein erdigeres Klangbild mit sich
bringen sollen. Wer in seiner Kette ein wenig Glanz und Präsenz vermisst, kann zur Sicherung mit silbernem
Schmelzdraht und ebensolchen Kontaktkappen greifen.
Hier hat er die beiden verschiedenen Klangmodule in meinem Sicherungskasten so eingebaut, dass ein
schneller Vergleich möglich ist
Statt die beiden übrigen Varianten mit dem von Andreas Jungblut empfohlenen Typ zu vergleichen, der meine
Kette ja ein gutes Stück nach vorn gebracht und mich in puncto Netzsicherungen erst einmal rundum glücklich
gemacht hat, widmeten wir uns einem weiteren Produkt aus dem Jungblutschen Portfolio: den ebenfalls auf
der High End vorgestellten SSC Big Magicpoints, die bisher nur als Prototyp existieren. Da das Artesania-
Audio-Exoteryc-Rack ohne Böden auskommt und die unterschiedlichen Harmonix-Füße unter den Lautspre-
chern auch deren Neigung defi nieren, können wir die SSCs nur zwischen den Fliesen des Fußbodens und
Vor dem Einbau des Klangmoduls klaff te in der Abdeckung eine Lücke. Diese ist nun durch das Modul und mit
Isolierband verschlossen
Laut Andreas Jungblut ist die Sicherung mit kupfernem Schmelzleiter und kupfernen, vergoldeten Kontaktkap-
pen tonal die neutralste
den Füßen von Einsteins The Poweramp ausprobieren. Dort machen sie zumindest in puncto Räumlichkeit den
Harmonix BeauTone TU-666M ihren Platz streitig. Auf die Serienversion bin ich jedenfalls schon sehr gespannt:
Die ersten Sätze sollen Anfang nächster Woche verfügbar sein. Einer davon wird nach Gröbenzell gehen, die
anderen sind dann auf den Westdeutschen Hifi -Tagen in Bonn zu sehen und hören.
STATEMENT
Ich kenne keine andere Tuning-Maßnahme, die für deutlich respektive knapp unter 200 Euro Ma-
terialkosten eine größere klangliche Verbesserung bewirkt als die AHP Klangmodule III G oder IV
G inklusive einer großen Schmelzsicherung. Und an dieser Einschätzung dürfte sich auch nichts
ändern, wenn Sie die Aufwendung für den Elektroinstallateur hinzurechnen. Das Schönste dabei
ist, dass die wirklich überschaubare Investition sich auf alle Quellen und die Verstärker gleichzei-
tig auswirkt. Selbst Schuld, wer sich jetzt nicht gebührend um die Stromversorgung seiner Anlage
kümmert!
GEHÖRT MIT
NAS Melco N1ZH/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco
Server Auralic Aries G2 mit 5GB HDD
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE
LAN-Switch Telegärtner (Japan) M12 Switch Gold
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Thales Simplicity, Einstein The Tonearm 12
Tonabnehmer Lyra Olympos, Transrotor Tamino
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Eintein The Poweramp
Lautsprecher Kaiser Acoustics Kawero! Classic
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High
End Lacorde, Audioquest Diamond
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste,
Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic
System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix
Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs
HERSTELLERANGABEN
AHP Klangmodule III G und IV G• Vergoldete Kontakte für ein noch homogeneres und natürlicheres Klangbild
• Durch die grössere Bauform von Halter und Sicherung sind optimale Kontakte gegeben
• Vergoldete Sicherungen von 16 - 50 A mit Kupfer-Innenleiter erhältlich
• Besonders als Audio-optimierte Vorsicherung geeignet
• Durch standardisierte Abmessungen im normalen Sicherungskasten auf der Hutschiene montierbar
• Das Gehäuse ist aus hochwertigem Spezialkunststoff , der hohe Temperaturen verkraftet
• zugelassen nach IEC 60947-3 und VDE 0660-107
• Abmessungen: Breite x Höhe x Tiefe (in mm) 27 x 90 x 69
• Gewicht in g: 97
• Preis: 94 Euro (Klangmodul III G), 130 Euro (Klangmodul IV G, Einführungspreis), 160 Euro (Klangmodul IV G,
ab 2019), 50 Euro Sicherung
VERTRIEB
Audiophile Hifi -ProdukteAnsprechpartner Andreas Jungblut
Anschrift Bahnhofstraße 24
57555 Brachbach
Telefon +49 2745 9322119
E-Mail info@audiophiles-hifi .de
Web www.audiophiles-hifi .de
© HIFISTATEMENT Netmagazine 2018 • www.hifi statement.net • redaktion@hifi statement.net