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Thema EDL (Ergänzende differenzierte Leistungsbeschreibung) Überfachliche Kompetenzen (ÜFK) (Eder, Hoffmann 2012, S.71 ff) Unterrichtsentwicklerische Wirkung oder Kompetenzzuschreibungen aus dem Zufallstopf? Name

Thema EDL (Ergänzende differenzierte Leistungsbeschreibung) Überfachliche Kompetenzen (ÜFK) (Eder, Hoffmann 2012, S.71 ff) Unterrichtsentwicklerische Wirkung

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Thema

EDL

(Ergänzende differenzierte Leistungsbeschreibung)

Überfachliche Kompetenzen (ÜFK) (Eder, Hoffmann 2012, S.71 ff)

Unterrichtsentwicklerische Wirkung oder Kompetenzzuschreibungen aus dem

Zufallstopf?

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Die EDL

• …… als Produkt eines systematischen diagnostischen Prozesses zur Erfassung von individuellen Kompetenzen/ Stärken, die über ein Fach hinausgehen (überfachlichen Kompetenzen)

• Gelingensbedingung: Unterrichtsplanung uns Unterrichtsgestaltung ermöglichen den Lernenden sowohl fachliche als auch überfachliche Kompetenzentwicklung.

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Thema

Überfachliche Kompetenzen verbinden Schule und Leben- haben expliziten Lebens- und Alltagsbezug (Eder/ Hoffmann NBB 2012)

• ÜFK betreffen Bildungsziele, die über die inhaltl. Struktur von Fächern hinausgehen

• für den Erwerb sind einzelne Fächer und die Schule als Ganzes verantwortlich

• ihr Erwerb ist explizites Ziel der österreichischen Schule

Schule ist Katalysator

einer

I. auf die Integration fachlicher und überfachlicher Kompetenzen

II. auf der Balancierung v. kognitiven/ affektiven/ psychomotorischen Kompetenzen

basierenden ganzheitlichen Entwicklung der SchülerInnen (vgl. Döring 1995, Fend 2008)

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Thema

Bedeutung der ÜFK durch neue Entwicklungen

Transformation des sozialen Systems:• Multikulturalität,

• Kommunikationstechnologien,

• Wissensexpansion,

• Veränderung der Berufswelt.

Neue Zuschreibungen an Schule

Entwicklung durch bildungswissenschaftliche Forschung • selbstreguliertes Lernen,

• Fähigkeit der Partizipation und Sozialkompetenz, lebenslanges Lernen,

• Problemlösen als basale Kompetenz.

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Welche Kompetenzen sollen SchulabgängerInnen mitbringen- was Personalentscheider erwarten (2004)

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Die Kompetenzstudie- was Personalentscheiderinnen von SchulabgängerInnen erwarten (www.bildungscent.de,

2004))TOP TEN:

• Deutsch in Wort und Schrift

• Verantwortungsbewusstsein

• Zuverlässigkeit

• Lernbereitschaft

• Selbständiges Arbeiten

• Teamfähigkeit

• Kommunikationsstärke

• Zielorientiertes Handeln

• Flexibilität

• Umgang mit neuen Medien

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Thema

ÜFK sind in der österreichischen Schule auf vier Ebenen (legistisch) verankert

• im Schulorganisationsgesetz• im Lehrplan (allgemeine Bildungsziele und

didaktische Grundsätze)• in den Unterrichtsprinzipien• in den Bildungsanliegen des BMUKK

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Thema

1. SchOG §2

• Erziehung zu selbsttätigem Bildungserwerb, sozialem Verständnis…

• Erziehung zum gesunden, dem politischen u. weltanschaulichen Denken anderer aufgeschlossenen Bürger……..

• Parallelen zu ÜFK im europäischen Kontext: Lebenslanges Lernen, Sozialkompetenz, Civic Education….

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Thema

Schlüsselkompetenzen Europäische Union

• Muttersprachliche Kompetenz• Fremdsprachliche Kompetenz• Mathematische Kompetenz und grundlegende

naturwissenschaftlich-technische Kompetenz• Computerkompetenz• Lernkompetenz• Soziale Kompetenz und Bürgerkompetenz• Eigeninitiative und unternehmerische Kompetenz• Kulturbewusstsein und kulturelle

Ausdrucksfähigkeit

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Thema

2. Lehrplan 2000

• Selbst-, Sozialkompetenz, Sachkompetenz + dynamische Fähigkeiten

• Allgemeine Bildungsziele und didakt. Grundsätze:

I. interkulturelles Lernen

II. Stärkung von Selbsttätigkeit und Eigenverantwortung u. a.

• 5 Bildungsbereiche als überfachl. Kompetenzbereiche gedacht:

I. Sprache und Kommunikation

II. Kreativität und Gestaltung

III. Mensch und Gesellschaft

IV. Gesundheit und Bewegung

V. Natur und Technik

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Thema

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Unterrichtsprinzipien

• Medienbildung• Erziehung zur

Gleichstellung von Männern und Frauen

• Umweltbildung• Leseerziehung• Wirtschaftserziehung u.a.

Bildungsanliegen

• BO• Soziales Lernen• Bildung für nachhaltige

Entwicklung• Entrepreneurship u.a.

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Fünf Gruppen von ÜFK(vgl. Eder, Hoffmann 2012, S. 79)

beruhend auf Unterrichtsprinzipien, Bildungsbereich, Bildungsanliegen OECD – Schlüsselkompetenz

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Befunde Österreichische SchülerInnen in internationalen Studien: mittelmäßige

Ausprägung der Kompetenzen (demokratische K. / Umweltkompetenz).

zur sozialen Kompetenz und Selbstregulationskomp. international wenige Daten

Trotz legistischer Verankerung – keine Verbindlichkeit!

Umsetzung sehr unterschiedlich und hängt von der einzelnen Schule bzw. Lehrer/in ab.

Nach Eder/ Hoffmann 2012: problematisch durch einseitige fachliche Ausrichtung (BIST/ Zentrale Reifeprüfung))

NMS spricht UFK an (Umgang mit Differenz, Gender Kompetenz, EDL)

Umsetzung gelingt nur in Kontexten in denen kognitives Lernen verbunden ist mit Handlungssituationen. ABER: traditionell getrennt- spezifische Trainings z. B soziale Kompetenz)

am wenigsten umgesetzt wird die Selbstregulation (Lernkompetenz als Planungs-, Selbstbewertungs- und Evaluationskompetenz).

Interesse der Lehrer/innen eher gering; Lehrer/innen können nach Filzmaier und Klepp 2008 nur zwei oder drei Bereiche von ÜFK nennen

Lehrer/innen sehen ÜFK zwar als bedeutend an- nennen viele Gründe, warum dies im Unterricht keinen Platz hat.

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Überfachliche Kompetenzen sind Lebenskompetenzen

Ausblick:

es braucht das Zusammenspiel von fachlichen und überfachlichen Kompetenzen- die Grundlage ist die Verknüpfung von kognitiv orientiertem Unterricht mit überfachlichen auf das Leben ausgerichteten Zielen.

Didaktischer Ansatz: Individualdiagnostik Selbstbericht- und Beobachtungsverfahren und hohes Maß an Selbst- u. Mitbestimmung der Lernenden.

Forschungen von Spiel et al 2011:

Berücksichtigung auf systemischer Ebene: gemeinsame Ausrichtung im Kollegium, Planung von “Was und Wie” nicht nur im fachlichen, sondern auch im überfachlichen Bereich.

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Die zentrale Frage ist:

Wird die EDL

….ein wertvoller Beleg, der die Entwicklung von Lebenskompetenzen dokumentiert und deren

systematische Förderung anregt ?

Dann braucht es einen Prozess vor der EDL!

oder

…..eine Beilage in denen Wortbausteine aneinandergereiht werden und leere Worthülsen bleiben

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Thema

Hin zur Kompetenzpädagogik- weg von der Defizitpädagogik

Pädagog/innen sollten Schatzsucher/innen sein

und keineDefizitsnachweiser/innen

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