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Ausgabe 02 I 2012 I Jg. 37 I EUR 5,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Themenschwerpunkt: Informatik in der Wirtschaft • IT Cluster der Wirtschaftsagentur Wien • IT Offensive 2020 • Atos bei den Olympischen Spielen

Themenschwerpunkt: Informatik in der Wirtschaft · Rahmen von „Elevate your Sales“ 12 Workshops mit Themen wie optimale Produkt- und Kundenpräsentation, Kaltakquise oder Gesprächsführung

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Ausgabe 02 I 2012 I Jg. 37 I EUR 5,00P.

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Themenschwerpunkt: Informatik in der Wirtschaft• IT Cluster der Wirtschaftsagentur Wien• IT Offensive 2020• Atos bei den Olympischen Spielen

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Technik ...

...studieren • Angewandte Informatik• Informationsmanagement• Informationstechnik• Technische Mathematik • Wirtschaftsingenieurwesen• Lehramt Informatik und Informatikmanagement• Lehramt Mathematik

... & erleben • Topaktuelle Ausbildung am Puls der Zeit• Gute Betreuungs- und Lehrverhältnisse • Internationalität• Praxisbezug• Qualität in Forschung und Lehre

Nähere Infos unter: http://technik.aau.at

Ihr Weg in die Zukunft

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Editorial

Wirtschaft und Informationstechnologie - das sind ewige Zwillinge. Ohne Wirtschaft wäre IT nicht das, was sie heute ist: ein komplexes gesamtgesellschaftliches Phänomen, dessen Auswirkungen kaum mehr überblickbar sind. Die Änderungen im Umgang mit Information durch Einsatz neuer Informationstechnologie verändern auch die Welt. Dennoch konzentriert sich Wirtschaft primär auf den wirtschaftlichen

Erfolg. Darüber Hinausgehendes ist durch andere Bereiche der Gesell-schaft zu adressieren, einige konkrete Möglichkeiten werden in diesem Heft angesprochen.

Bemerkenswert ist der jüngst in Wien veranstaltete IKT-Konvent, der von Telekomprovidern samt namhaften IT-Anbietern präsentiert wurde. Bundeskanzler und Vizekanzler brachten sich persönlich ein (!). Wir hoffen sehr, dass auch konkrete Folgen sichtbar werden. Österreich hätte wegen seiner gegebenen IT-Stärken jede Chance, sich hier nachhaltig zu positionieren, zum Beispiel durch Optimierung der IT-Ausbildung seiner Lehrer oder auch durch verstärkte Entwicklung von IT-Wert-schöpfung am Standort.

Ich lade Sie ein, dieses Heft auch unter jenen Blickwinkeln zu lesen, die V. Risak in seinem Artikel anreisst: Info als Rohstoff, als Werkstoff, als Produktionsmittel, als Werkzeug, als ... . Die ganze Universalität des offenen Phänomens „Information“ (und daher auch der zugehörigen IT) zeigt sich in seiner Kolumne „Academia“.

Zur Unterstützung von Wertschöpfung am Standort gehört zentral die Bemühung um Innovation: Prof. Werthner/TU Wien bietet Innovations-ausbildung speziell für IT an. Ein langfristig stärkerer Link zu wirtschaft-licher Umsetzung der IT-Potentiale ist kaum denkbar: junge Köpfe, dieumsetzen wollen und können. Darüber hinaus wird über einige wei-tere Angebote von Unis/FHs für IT-Weiterbildung berichtet. Auch im Bereich Zertifikate und ECDL gibt es Neues: unter dem Sammelbegriff Online Collaboration werden Mobile Computing, Online Meeting, Software as a Service, Social Media, Lernplattformen u.a. adressiert. Die Einführung ist 2013 zu erwarten.

Die OCG hat eine zentrale Funktion als Kommunikationsplattform im wissenschaftlichen Bereich. Im Mai fand auf Initiative von OCG Zweig-verein AARIT ein Koordinationstreffen am ISTA/Gugging statt, bei dem Möglichkeiten und Themen einer weiterführenden Abstimmung der österreichischen IT-Forschung analysiert wurden. Auch der Ende Juni stattfindende Science Day (Profs. Veith/TU Wien, A. Henzinger/ Uni Wien und Roderick Bloem/TU Graz) geht in diese Richtung. Das OCG Journal wird berichten.

Zur Generalversammlung 2012 fand ein vielbeachtetes Streitgespräch zum Thema A.Turing und Auswirkungen statt. Die Professoren A. Hra-chovec, Philosoph an der Univ. Wien, sowie R. Posch, Informatiker an der TU Graz und CIO des Bundes, arbeiteten wesentliche Aspekte der Turing‘schen Arbeiten heraus, u.a. zur Rolle von Virtualität, Simulation und Realität. Eine lebhafte Diskussion mit dem Publikum bewies auch die nach wie vor gegebene Aktualität und Tiefe Turing‘scher Ideen.

Reinhard Goebl, Präsident der OCG

Inhalt

Themenschwerpunkt:Informatik in der Wirtschaft 4 IT-Cluster der Wirtschaftsagentur Wien:

Chancen nützen, Lücken schließen! 5 IT-Offensive 2020 des Fachverbandes Unter-

nehmensberatung und IT der WKÖ 6 Software ohne Fehler? 8 Atos sorgt erneut für die IT der Olympischen

Spiele

Wissenschaft und Forschung10 IT-Studien in Kärnten11 Innovativer Schaffensgeist der Informatik

IT und Wirtschaft12 ditact_women‘s IT studies14 Offenheit bringt Erfolg - IBM CEO Studie15 eBusiness Class

OCG-academia16 Informatik in der Wirtschaft

Preise und Wettbewerbe17 computer talents austria ‘12

News – Aktuelles aus der OCG18 Ausblick auf Veranstaltungen und

das nächste Heft

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Themenschwerpunkt: Informatik in der Wirtschaft

OCGJOURNAL 4

Die Wiener IT-Branche ist ein wesent-licher Wirtschaftsfaktor für Österreich. Jedes dritte IT- und Telekom-Unter-nehmen Österreichs sitzt in Wien. Die rund 5.300 IT-Unternehmen in der Bundes hauptstadt erwirtschaften über 20 Milliarden Euro Umsatz jährlich. Wien ist damit die drittgrößte IT-Metro-pole Europas.

Ihr Weg zum Vertriebserfolg

Der IT-Cluster der WirtschaftsagenturWien betreut seit 2004 Wiener IT-Unternehmen, um das Potenzial am Standort noch besser zu nutzen. Die aktuell rund 240 Partnerinnen und Partner im Netzwerk werden mit maß-geschneiderten Angeboten unterstützt, vor allem beim Ausbau ihrer Vertriebs-aktivitäten. Der Unternehmenserfolg hängt wesentlich von der Qualität des Vertriebs ab. Viele IT-Unternehmen nut-zen ihre Möglichkeiten allerdings nicht voll aus. Zu diesem Zweck hat der IT-Cluster Wien mit „Elevate your Sales“ eine eigene Vertriebsoffensive gestartet. „Das Portfolio vieler IT-Unternehmen besteht sehr oft aus komplexen Tech-nologielösungen. In unseren Work-shops und Veranstaltungen zeigen wir den IT-Unternehmen, wie potenzielle Kundinnen und Kunden von den erklä-rungsbedürftigen Produkten überzeugt werden und ein professioneller Vertrieb aufgebaut wird“, erklärt Bernhard Schmid, Projektleiter IT-Cluster der Wirtschaftsagentur Wien. „Durch die enge Zusammenarbeit im Netzwerk ist es möglich, dass sich unsere Maßnah-men gezielt an den Bedürfnissen der IT-Unternehmen orientieren. Nur sokönnen wir unseren Partnerinnen und

Bernhard SchmidProjektleiter IT-Cluster Wirt-schaftsagentur [email protected]/it

Kontakt

IT-Cluster der Wirtschaftsagentur Wien: Chancen nützen, Lücken schließen!Vertriebsunterstützung für Wiener IT-UnternehmenBernhard Schmid

Partnern den optimalen Weg zum Verkaufserfolg aufzeigen“, so Schmid weiter. Bisher hat der IT-Cluster Wien im Rahmen von „Elevate your Sales“ 12 Workshops mit Themen wie optimale Produkt- und Kundenpräsentation, Kaltakquise oder Gesprächsführung inVerkaufsverhandlungen durchgeführt. Das aktuelle Herbstprogramm wird noch vor dem Sommer erscheinen. Zusätz-lich zu den Workshops organisiert der IT-Cluster Wien außerdem halbjährlich eine Großveranstaltung zum Thema Vertrieb. Spannende Vorträge und pro-minent besetzte Podiumsdiskussionen stehen dabei auf dem Programm.

Neben „Elevate your Sales“ forciert der IT-Cluster Wien seinen Vertriebsschwer-punkt mit einer weiteren Veranstal-tungsreihe. Seit Anfang 2012 bietet derCluster „Sales Experts Meetings“.DieseWorkshops sind speziell für die Vertriebs-verantwortlichen im Unternehmen - von der Geschäftsführerin bis hin zum KeyAccount Manager - konzipiert. Erfah-rungsaustausch mit anderen Vertriebs-profi s, Best Practise Beispiele und Vernetzung stehen im Mittelpunkt. Außerdem haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, Inhalte der Meetings mitzubestimmen und An-regungen sowie Wünsche hierzu beim IT-Cluster Wien einzubringen. In derReihe „Sales Experts Meeting“ wird es rund zehn Veranstaltungen im Jahr ge-ben. Die aktuellen Termine sind online abrufbar.

Trends von morgen heute erkennen Technologie und Innovation stärken Unternehmen und den Wirtschafts-

standort Wien. Die Auseinanderset-zung mit Technologietrends und ihrem wirtschaftlichen Potenzial ist neben der Vertriebsunterstützung im Fokus der Clusteraktivitäten. Derzeit wichtigstes Thema für die IT-Branche: „Cloud Computing“. Der IT-Cluster Wien bietet eine eigene Arbeitsgruppe, die unter fachlicher Leitung diesen Bereich bearbeitet. Die Arbeitsgruppe analysiert allgemeine rechtliche Rahmenbedin-gungen und erarbeitet konkrete Beiträ-ge zur Qualitätssicherung im Zusam-menhang mit der virtuellen Wolke. Die Inhalte und Ergebnisse der Gruppe stehen dem gesamten IT-Netzwerk zur Verfügung. Aus dieser intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Cloud Computing ist die Informations-broschüre „Software as a Service – Ver-träge richtig abschließen“ entstanden. Dieser Leitfaden gibt wichtige Hinweise für den Vertrieb von Mietsoftware und ist ein wertvoller Ratgeber sowohl für Käuferinnen als auch für Verkäufer. Die erweiterte zweite Aufl age ist soeben erschienen und kostenlos beim IT-Cluster Wien erhältlich.

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Themenschwerpunkt: Informatik in der Wirtschaft

5Ausgabe 02/2012

Der IT-Sektor ist zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor für Österreich ge-worden: 30 Prozent der Wettbewerbs-fähigkeit und 50 Prozent der Produk-tivitätssteigerung der heimischen Wirtschaft gehen auf das Konto der IT.Als Querschnittstechnologie ist die IKT- Branche für knapp fünf Prozent am österreichischen BIP und den Großteil der Innovationen in vielen Zweigen der österreichischen Wirtschaft verantwort-lich. Trotzdem fehlt es bereits jetzt in vielen Bereichen an qualifi zierten Mitar-beiterInnen. Die Ausbildung und Quali-fi zierung von Fachkräften ist daher eines der strategischen Zukunftsthemen für den Standort Österreich und seine Wett-bewerbsfähigkeit und eine der Kern-aufgaben im IT-Sektor. Das unterstreicht auch der aktuelle Global Information Technology Report 2012, der Österreich unter allen 142 untersuchten Ländern als Land mit dem größten Wettbewerbs-druck im Telekombereich reiht.

IT-Nachwuchs für 2020Obwohl Österreich gemeinsam mit Maltalaut Eurostat mit 5,6 Prozent aller Absol- ventInnen den höchsten Anteil an InformatikabsolventInnen unter den EU27 hat, fehlen in den nächsten zwei Jahren mehrals 3.000 Fachkräfte im österreichischen Software- und IT-Bereich. Viele IT-Exper- tInnen werden bis 2020 pensioniert und bereits jetzt folgen zu wenig junge Berufseinsteiger nach. Der Bedarf an IT-Fachkräften steigt aber kontinuierlich:Jedes zweite IT- Unternehmen musste schon Aufträge ablehnen, da nicht aus-reichend IT-Fachkräfte zur Verfügungstehen. Ziel des Fachverbandes Unter-nehmensberatung und IT der WKÖ

IT-Offensive 2020 des FachverbandesUnternehmensberatung und IT der WKÖFür mehr Fachkräfte in der IT-BrancheAlfred Harl, CMC, Obmann des Fachverbandes UBIT

(UBIT) ist es daher, junge Menschen für IT-Ausbildungen zu begeistern. Die Gründe liegen auf der Hand: IT-ExpertInnen erwarten ausgezeich-nete Jobmöglichkeiten (nicht wenige Hochschulabsol ventInnen werden bereits im Studium abgeworben), inter-nationale Karrieren und Top-Gehälter.

Die Aufklärungsarbeit muss bereits im Kindergartenalter beginnen und erfordert die Unterstützung der Lehre-rInnen wie auch ein aktuelle IDC-Studie bestätigt. 58 Prozent aller Arbeitgeber in der EU glauben nämlich nicht, dass der normale Ausbildungsweg ausreicht, um Jugendliche auf ein modernes Ar-beitsumfeld vorzubereiten. Nur ein Vier-tel aller Jugendlichen haben Basiskennt-nisse im EDV-Bereich (Bedienung einer Suchmaschine, E-Mails mit Anhängen). So könnte in Europa in den kommenden drei Jahren ein Engpass von 700.000 Fachkräften entstehen.

IT-Jobs fürs Leben90 Prozent aller digitalen Daten wurdenin den letzten beiden Jahren erzeugt, dieInformationsfl ut in unserer Wissensge-sellschaft wächst unaufhörlich. Alleinim Bereich der Datenverarbeitung werden in den nächsten Jahren zahlreiche Spezialisten benötigt, die diese riesigen Datenmengen sinnvoll managen – und das ist nur einer der Bereiche, die bereits in vielen Ländern für Personalengpässe sorgen. Laut dem McKinsey Global Insti-tute suchen allein US-amerikanische Un-ternehmen derzeit 140.000 bis 190.000 MitarbeiterInnen für das Datenmanage-ment und das branchenübergreifend von Sport, Forschung bis zu öffentlichen Institutionen.

Frauen in die ITÖsterreich hat gerade bei Frauen in der IT großen Aufholbedarf – während In-dien in der IT einen Frauenanteil von 50 Prozent aufweist, sind es in Österreich bisher nur 14 Prozent. Der Fachverband UBIT zeigt Schülerinnen und Schülern daher im Rahmen von Berufsinforma-tionsmessen, Medieninitiativen, dem Junior Constantinus Award oder dem Staatspreis Consulting die Chancenviel-falt in diesem Berufsfeld auf und appel-liert an Entscheidungsträger, gemeinsam einen bildungs- und beschäftigungspo-litischen Wandel im Sinne des IT-Nach-wuchses und der heimischen Wirtschaft zu vollziehen.

Mit knapp 54.000 Mitgliederngehört der Fachverband Unter- nehmensberatung und IT (UBIT) zu den größten und dynami-schsten Fachverbänden der Wirtschaftskammer Österreich.Er nimmt die Interessen der Unter- nehmerinnen und Unternehmer aus den Bereichen Unterneh-mensberatung, Informations-technologie und Buchhaltung wahr. Ziel ist es, berufsrelevanteRahmenbedingungen zu opti- mieren und dem Markt die Leis- tungen der Berufsgruppen zukommunizieren. Seit 2009 enga- giert sich der Fachverband im Rahmen der Informationskam-pagne »IT-Offensive 2020« für mehr Fachkräfte in der IT-Bran-che. Mehr unter www.ubit.at, www.it-offensive2020.at oder unter www.it-jobfuersleben.at

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Themenschwerpunkt: Informatik in der Wirtschaft

OCGJOURNAL 6

Computersoftware und Computersy-steme werden stetig komplexer und verlangen nach einer umfassenden Qualitätssicherung. Österreich hat sich in den vergangenen Jahren als ein wichtiges Zentrum für Forschung in diesem Gebiet etabliert und treibt diese sehr erfolgreich voran.

Rigorous Systems Engineering

Automatische Methoden zur Fehler-suche wie Model Checking werden erfolgreich zur Analyse kritischer Software eingesetzt. Beispielsweise hat Microsoft ein überaus erfolgreiches Ana-lysetool für Gerätetreiber auf Grundla-ge von Model Checking entwickelt. Ein Nachteil dieser Methoden liegt darin, dass Programme oder Modelle erst nachFertigstellung analysiert werden können. Fehler in späten Projektphasen sind je-doch meist teuer und mit großem Zeit- und Arbeitsauf-wand verbunden. Dieser Aufwand kann stark reduziert werden, wenn geeignete Tools zur Verfügung

Software ohne Fehler?Forschungsnetzwerk entwickelt Lösungen für effi ziente Verifi kationRoderick Bloem, Katarina Jurik, Helmut Veith

stehen, die Fehler bereits während der Entwick-lungsphase fi nden können.

Dies soll durch „Rigorous Systems Engineering“(RiSE) erreicht werden - eine Entwicklungsmethodik, in welcher mathematisch fundierte automatische Methoden wie Model Checking bereitswährend des Entwicklungsprozesses zur Fehlersuche angewendet werden. Das gleichnamige nationale Forschungs-netzwerk RiSE wird die Grundlagen-forschung in Rigorous Systems Engi-neering vorantreiben und Lösungen für Anwendungsfelder im Bereich der parallelen und ein-gebetteten Systeme entwerfen.

Parallelität, Spieltheorie, Entschei-dungsprozeduren

Das Forschungsnetzwerk teilt sich in drei Cluster:

Cluster I beschäftigt sich mit „Paralleli-tät“; hier werden die Grundlagen aktu-

eller Parallelitätsparadigmen erforscht und neuartige Analyse- und Entwick-lungstools für parallele und verteilte Sy-steme entwickelt. Um hochskalierende Analysetools zu entwickeln, wird auch die Integration von Model Checking mit Software Testing erforscht. Die Anwendungsschwerpunkte der neuen Me-thoden sind vielfältig und reichen von Software Transactions und Data Center Programming über Virtualisa-tion bis hin zu verteilten Echtzeitalgo-rithmen.

Cluster II konzentriert sich auf Pro-grammsynthese mit dem Ziel, schwie-rige Programmteile nicht mehr von Hand zu programmieren, sondern automatisch aus Spezifi kationen zu er-stellen. Die mathematische Grundlage für diese neuartige Programmsynthese liegt in der Spieltheorie.

Cluster III konzentriert sich auf Entscheidungsprozeduren, d.h. hoch optimierte Algorithmen, die formal-

v.l.n.r.: Thomas A. Henzinger, Christoph Kirsch, Ulrich Schmid, Helmut Veith, Roderick Bloem, Armin Biere, Uwe Egly, Laura Kovács, Krishnendu Chatterjee

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Themenschwerpunkt: Informatik in der Wirtschaft

7Ausgabe 02/2012

logische Fragestellungen selbständig lösen können, und damit die Toolbasis für die Anwendungen der beiden an-deren Cluster bilden. In jährlich stattfi n-denden internationalen Wettbewerben erzielen Entscheidungsprozeduren aus Österreich regelmäßig erste Plätze.

FWF-gefördertes österreichweites Netzwerk

Der österreichische Fonds zur Förde-rung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) vergab 2010 die Förderung für RiSE, welches mit einem Kick-Off im März 2011 mit Turing-Preisträger Prof. Edmund M. Clarke als Keynote-Speaker ins Leben gerufen wurde. Fünf international anerkannte Forscher aus dem Gebiet des Model Checking und vier renommierte Wissenschaftler aus den benachbarten Forschungsfel-dern der Softwaresysteme, Distributed Computing und Computational Logic arbeiten an den drei Clustern. Als nationales Netzwerk ist RiSE ist eine Kooperation zwischen den Tech-nischen Universitäten in Graz (Roderick Bloem) und Wien (Uwe Egly, Laura Kovács, Ulrich Schmidt, Helmut Veith) sowie dem Institute of Science and Technology (IST) Austria (Krishnendu Chatterjee, Thomas A. Henzinger), der Johannes Kepler Universität Linz (Armin Biere) und der Paris Lodron Universität Salzburg (Christoph Kirsch). Koordiniert wird die Arbeit des Netzwerkes durch den Sprecher Roderick Bloem und des-sen Stellvertreter Helmut Veith.

Vielfältige Aktivitäten mit interna-tionalen Vortragenden

Das Forschungsnetzwerk veranstaltet Workshops im In- und Ausland, sowie das wöchentliche RiSE-Seminar in Wien und Klosterneuburg mit internationalen Gastwissenschaftern. Im Februar 2012 organisierte das RiSE-Netzwerk gemein-sam mit dem Vienna Center for Logic and Algorithms die Winter School on

Univ. Prof. Dr. Roderick BloemTU Graz – Institut für Ange-wandte Informationsverarbei-tung und Kommunikationstech-nologieTel.: [email protected]

Univ. Prof. Dr. Helmut Veith TU Wien - Institut für Informati-onssysteme Tel.: +43-1-58801-18441 [email protected]

Kontakt

Verifi cation an der Technischen Univer-sität Wien. Intensive Zusammenarbeit besteht mit Programmen wie demGraduiertenkolleg Programm- Und Modell-Analyse (PUMA) an der Technischen Universität München und der Ludwig-Maximilians-Universität München, sowie mit dem Computatio-nal Modeling and Analysis for Complex Systems (CMACS) Project in den USA, dessen hochkarätiges Konsortium von Carnegie Mellon über die NASA bis Cornell reicht.

Mit der Neuberufung von Prof. RaduGrosu als Nachfolger von Prof. Hermann Kopetz von der University of New York at Stony Brook an die Technische Universität Wien wird die Zusammenarbeit mit CMACS weiter verstärkt.Mit Georg Weissenbacher konnte dieTU Wien einen weiteren Experten imGebiet der Software-Verifi kation gewin-nen. Weissenbacher war bisher an der Princeton University tätig und wurde über das Programm „Vienna Research

Groups“ des Wiener Wissenschafts- und Technologiefonds (WWTF) nach Wien geholt.

Zur langfristigen Koordination der österreichischen Aktivitäten wurde die Austrian Society for Rigorous Systems Engineering als wissenschaftliche Ge-sellschaft eingerichtet.

v.l.n.r.: Prof. Roderick Bloem, BM Beatrix Karl, Prof. Sabine Seidler (TU Wien), Prof. Ed Clarke beim RiSE Kickoff Media Event

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Themenschwerpunkt: Informatik in der Wirtschaft

OCGJOURNAL 8

Eine mehrmalige Teilnahme an Olym-pischen Spielen schaffen nicht viele AthletInnen – bereits zum sechsten Mal ist hingegen Atos dabei. Als weltweiter IT-Partner und IT-Generalunternehmer der Olympischen Spiele hat sich Atos für London 2012 zum Ziel gesetzt, noch schnellere, sicherere und „grü-nere“ IT-Systeme zur Verfügung zu stel-len. Und damit selbst Höchstleistungen zu erbringen. Bei den 30. Olympischen Sommerspielen von 27. Juli bis 12. Au-gust werden also nicht nur sportliche Rekorde fallen, sondern auch in puncto IT neue Maßstäbe gesetzt.

Von der Antike bis in die Gegenwart hat sich bei den Olympischen Spielen in einem Punkt absolut nichts geändert: Faszination und Begeisterung für dieses sportliche Großereignis sind ungebro-chen. Der Grund dafür sind natürlich die Spitzenleistungen, die von den Athle-tInnen erbracht werden. Gleichermaßen perfekt vorbereitet wie die SportlerInnen geht auch Atos in die Olympischen Spiele 2012 – zumal es für den IT-Dienstleister nicht die ersten sind.

Seit 20 Jahren ist Atos als Technologie-Lieferant dabei, 2002 wurde Atos zum weltweiten IT-Partner der Olympischen Spiele und liefert seitdem umfassende und hochentwickelte IT-Systeme, die ihresgleichen suchen.Unverzichtbar ist dabei auch das En-gagement der Atos Business Technolo-gists, die die eingesetzten Technologien und Lösungen von Mal zu Mal weiter-entwickeln und während der Spiele einen reibungslosen Ablauf der Technik garantieren.

Atos sorgt erneut für die IT der Olympischen Spiele20 Jahre Partnerschaft mit dem IOCMarkus Heger

Innovative IT-Systeme fürdas größte Sportevent

Mehr oder weniger unsichtbar bleiben die Games Management Systeme, die in erster Linie die Planung und erfolgreiche Abwicklung der Spiele unterstützen sollen. Doch dann gibt es natürlich auch noch die Informa-tion Diffusion Systeme, dank derer die Resultate in Echtzeit an Medien und Publikum gelangen. Zwei stehen dabei besonders im Mittelpunkt: Das Informations-Kiosksystem ermöglicht den AthletInnen, SportfunktionärInnen und akkreditierten JournalistenInnen den umgehenden Zugriff auf die Ergebnisse, Wettkampfpläne und den Medaillenspiegel. Das Kommentator-Informationssystem wiederum zeigt den weltweiten Rundfunkanstalten die Ergebnisse in weniger als 0,3 Sekunden

an. Von all diesen Systemen profi tiert auch das Publikum – egal ob im Stadi-on oder vor dem Fernseher zuhause.„Die Bedeutung der Technik für die er-folgreiche Austragung der Olympischen Spiele ist enorm. Schließlich sind die Übermittlung der Ergebnisse, die Über- tragung der Sportveranstaltungen und die Information an Zuschauer und Medien nur dank eines umfassenden, perfekt laufenden IT-Systems möglich“, bestätigt auch Hanns-Thomas Kopf, CEO und Generaldirektor Atos Österreich & CEE.

200.000 Teststundenund eine Schaltzentrale

Damit das beeindruckendste Sporter-eignis der Welt ü ber die Bü hne gehen kann, braucht es eine Schaltzentrale. Herzstück der Atos IT ist das so ge-

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Themenschwerpunkt: Informatik in der Wirtschaft

9Ausgabe 02/2012

nannte Technology Operations Center, von dem aus wirklich alle Bereiche – von der Akkreditierung über das Infor-mations-Kiosksystem und das Kom-mentator-Informationssystem bis hin zu den Security-Lösungen – rund um die Uhr gesteuert und ü berwacht werden. Damit man sich in London tatsäch-lich auf alle Systeme zu 100 Prozent verlassen kann, folgte Atos seit vielen Monaten einem genauen Fahrplan, bei dem alle IT-, Kommunikations-, Medi-en-, Sport- und Sicherheitssysteme auf Herz und Nieren geprüft wurden. Unter realen Wettkampfbedingungen wurden hier in den vergangenen Monaten technische Probeläufe durchgeführt. In Summe hat Atos seine Lösungen über 200.000 Stunden lang getestet und ist nun fi t für London 2012.

17 Tage Sport und Technik pur

Während 10.500 AthletInnen in 26 Sportarten um Medaillen kämpfen, umfasst das Technologieteam 350 Ex-pertInnen, die für einen reibungslosen IT-Betrieb sorgen werden. 900 Server, 1.000 Netzwerk- und Sicherheitsgeräte sowie 10.000 Computer sind dabei im Einsatz. Hinzu kommt, dass das IT-System in der Lage sein muss, weitaus mehr Informationen zu verarbeiten als bei allen bisherigen Spielen – konkret rechnet Atos mit 30 Prozent mehr Daten als noch in Peking 2008.

Atos KundInnen profi tierenvom Olympia-Einsatz

Die Olympischen Spiele sind für Atos weit mehr als nur ein Prestigeprojekt. Denn all die Erfahrung aus diesem Mega-Projekt hilft natürlich auch bei anderen Projekten. Wenn man die IT für ein Ereignis wie die Olympischen Spiele on-time, on-budget und immer wieder in neuen Umgebungen und

mit neuen Anforderungen realisieren kann, sollte das auch bei anderen Großprojekten kein Problem sein. Das Wissen, das Atos gerade in den Bereichen Identity, Security and Risk Management, Enterprise Content Management and Media, Smart Mobility, Managed Services sowie Testing and Acceptance Management aus der Tätigkeit für die Olmpischen Spielen generiert, kommt letztendlich auch all den anderen Atos Kunden zugute.

Der weltweit größte IT-Vertrag in der Geschichte des Sports zwischen dem Internationalen Olympischen Komitee und Atos wurde übrigens bereits über London 2012 hinaus verlängert und umfasst damit auch die Winterspiele in Sotschi und die Sommerspiele in Rio de Janeiro.

Die Olympischen Spiele 2012in Zahlen

• 17 Wettkampftage• 26 Sportarten mit mehr als

300 Veranstaltungen• 36 Wettkampforte, in Summe

94 Olympiaschauplätze• 204 nationale Olympische Komitees• 10.500 AthletInnen• 21.000 akkreditierte JournalistInnen

und FotografInnen• 70.000 freiwillige Hilfskräfte• 100 Mio. Tablets• 400 Mio. PCs• 450 Mio. Smartphones• 4 Milliarden TV-ZuseherInnen

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Wissenschaft und Forschung

OCGJOURNAL 10

Attraktives Studienangebot, Internati-onalität, Praxiserfahrung und ausge-zeichnete Betreuungsverhältnisse bietet die Fakultät für Technische Wissen-schaften an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

Informationstechnische Systeme prägen unseren Alltag. Wir arbeiten mit Note-books, hören Musik mit MP3-Geräten und sind weltweit über Internet und Handy vernetzt. Auf Reisen unterstützen uns Navigationssysteme. Bei ÄrztInnen kommen hochmoderne Diagnosegeräte zum Einsatz. Zunehmend übernehmen Roboter komplexe Aufgaben in der Industrie und im Haushalt. Vernetzte Sensor-Aktorsysteme überwachen, steuern und regeln physikalische und chemische Prozesse. Die Fakultät für Technische Wissen-schaften der Universität Klagenfurt betreut vier Studienrichtungen aus die-sem Bereich: Angewandte Informatik und Informationstechnik (vgl. unten), Informationsmanagement und Tech-nische Mathematik; und zwar jeweils als Bachelor-, Master- und Doktoratsstu-dium. Darüber hinaus werden für das Lehramtsstudium die Unterrichtsfächer Informatik und Mathematik angeboten.

Angewandte InformatikDas Informatikstudium fördert Studie-rende speziell in der Entwicklung von Anwendungen computerunterstützter Informationsverarbeitung in Wirtschaft, Verwaltung und Forschung. Ein beson-deres Charakteristikum der Klagenfurter Informatik ist die Integration von Spezia-lisierungsfächern in das Studium. Als solche stehen z.B. Medieninformatik,Natural Language Processing, Wirt-schafts informatik oder Human Centered Computing zur Verfügung. Damit kann neben Informatikkenntnissen auch ein

IT-Studien in KärntenDaniela Taschwer

abgerundetes Wissen in einem spezi-fi schen Anwendungsgebiet erworben werden und die Studierenden werden so für künftige Berufsfelder in besonderer Weise dialogfähig.Das Masterstudium ist durch einen allgemeinen Einstiegsblock der Vertief-ungsfächer auch für Quereinsteiger-Innen relativ offen. Lehrveranstaltungen werden in englischer Sprache angeboten, sobald internationale Studierende daranteilnehmen. Deutschsprachige Studier-ende werden so auf eine Berufslaufbahn mit internationalen Bezügen vorbereitet.

InformationstechnikIm Bachelorstudium werden sowohl ingenieurwissenschaftliche Basis-kompetenzen aus der Mathematik, Elektrotechnik und Physik, Informatik und Softwareentwicklung als auch Grundlagen derInformations- und Kommunikations-technik vermittelt. Ausgewählte Themen- bereiche werden in einem Laborprakti-kum vertieft, bei dem Studierende prak-tische Erfahrungen sammeln können.

Ab Herbst 2012 wird zusätzlich ein Bachelorstudienzweig Wirtschaftsin-genieurwesen-Informationstechnik angeboten. Wirtschaftsingenieure sind in der Lage, vernetzte Problemstel-lungen der Informationstechnik- und Wirtschaftswissenschaften zu lösen. Solche „Bindeglieder“ werden in der Industrie für Tätigkeiten im Bereich des Projektmanagements und der Unter-nehmensführung dringend gesucht.

Das englischsprachige Masterstudium „Information Technology“ ist interna-tional ausgerichtet. AbsolventInnen besitzen einerseits Know-How in einem Spezialisierungsbereich und haben andererseits ein breites und solides Grundlagenwissen in der Informations- und Kommunikationstechnik.

W technik.aau.atE [email protected] +43 (0)463 2700-5002

Kontakt

Alpen-Adria Universität Klagenfurt

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Wissenschaft und Forschung

11Ausgabe 02/2012

„Innovatives Denken und Kreativität können nicht gelernt, aber gefördert werden“, sagt Hannes Werthner, Direk-tor des Informatics Innovation Centers(i²c) an der Fakultät für Informatik. Im März wurde das erste IKT-Innovations-zentrum an einer österreichischen Universität eröffnet. Das i²c schließt mitdem Ergänzungscurriculum „Innovation“ in den Masterstudien der Informatik und Wirtschaftsinformatik eine Lücke am österreichischen Ausbildungsmarkt.

Gerade weil der Bereich der Informations-und Kommunikationstechnologien (IKT) europaweit einen bedeuten den Anteil aller Neugründungen verzeichnet, übernimmt die Fakultät für Informatik die Verantwortung für Innovationsent-wicklung und führt Innovation als dritteSäule neben Forschung und Ausbildung ein. Das große Potential des i²c für die Stärkung der Universität als Stätte der Innovationsentwicklung bestätigen die positive Resonanz von Wirtschaftspart-nern und ihr hohes Beteiligungsinteres-se am Ausbildungsprogramm.

Angelehnt an Angebote internationaler Spitzenuniversitäten wie Stanford, folgt das i²c der neuen Ausrichtung europä-ischer Forschungsprogramme (Horizon 2020 – the Framework Programme for Research and Innovation), die bereits mit dem Europäischen Innovations- undTechnologieinstitut (EIT) und den Wis-sens- und Innovationsgemeinschaften (KIC) eingeleitet wurden.

Unternehmensgründer teilen ihre Erfahrungen

Zentrale Leitmotive innerhalb des Cur-riculums sind das bewusste Schaffen

Innovativer Schaffensgeist der InformatikInformatics Innovation Center mit neuem Ausbildungsangebot anTU Wien eröffnetElisabeth Lueginger

von Freiräumen für Kreativität, die intensive Betreuung, die Verschränkung mit der Praxis und die Vermittlung der internationalen Perspektive, etwa durch GastprofessorInnen: Der Spezialist für Entrepreneurship in der Software-Industrie, Michael A. Cusumano (MIT Sloan School of Management), und der Servicedesigntechniker Yves Pigneur (HEC Lausanne) sind nur zwei Köpfe, die mit den Studierenden im ersten Jahrgang Ideen entwickeln und ihre Praxiserfahrungen teilen werden.

In der Vortragsreihe „Public Lecture Series“ bieten noch weitere, national und international erfolgreiche Unter-nehmensgründer und Wissenschafter Einblicke in ihre Erfahrungen sowie Herausforderungen in Gründungspha-sen und zeigen Lösungsansätze in der Praxis auf. Unter ihnen fi nden sich u.a. Duane Nickull, ein erfolgreicher Serien-gründer (u.a. Yellow Dragon Software Corporation, XML Global Technologies) aus Kanada, Peter Lieber (LieberLieber Software), Thomas Neubauer (Symena Software), Herbert Gartner (Gartner Venture) oder Günter Wiesauer (CEC Underground_8 Secure Systems).

Neben den management-betriebswirt-schaftlichen und kreativen Aspekten in der Zusatzausbildung bleibt die Informatik als technisch-inhaltliche Komponente und Motor für Innovati-onsentwicklungen im Fokus.

Ergänzungsstudium Innovation in den Masterstudien

Studierende werden auf eine Karriere als selbständige UnternehmerInnen oder MitarbeiterInnen im Bereich

Business Development vorbereitet, um durch ihre Innovationen den öster-reichischen Markt zu bereichern und den Wirtschaftsstandort zu stärken. In interaktiven Workshops und unter-stützt durch eine intensive Betreuung formulieren Studierende ihre eigenen Ideen und konzipieren innovative IKT-Projekte. Betriebswirtschaftliche und rechtliche Grundlagen werden dabei im Kontext individueller Interessen vermittelt. Nachfolgend werden die Kenntnisse über die Erstellung von Business-Plänen bis zur Markteinfüh-rung vertieft und in einem Abschlus-sprojekt umgesetzt.

Das drei Semester dauernde Ergän-zungsstudium richtet sich an Master-studierende der Informatik und Wirtschaftsinformatik. Die maximale TeilnehmerInnenzahl ist auf 15 Stu-dierende begrenzt ist, um dadurch ein intensives Betreuungsverhältnis und ein individuelles Lernumfeld zu schaffen.

Dr. Birgit HofreiterLeiterin des i²cTechnische Universität WienE-Mail: birgit.hofreiter@

tuwien.ac.atWeb: www.informatik.tuwien.

ac.at/i2c

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IT und Wirtschaft

OCGJOURNAL 12

Unter dem Motto „be part of IT“ veranstaltet die Universität Salzburg in Zusammenarbeit mit der Fachhoch-schule Salzburg die ditact_women’s IT summer studies. Dabei geht es vorrangig darum, Frauen als aktive Gestalterinnen von IT zu gewinnen. Der Bogen spannt sich von jungen Frauen, die ein Informatikstudium bzw. ein IT-nahes Studium erwägen oder bereits begonnen haben, bis hin zu Informatik-Wiedereinsteigerinnen oder interessier-te IT-Praktikerinnen.

Vom 27. August bis 08. September fi ndet an der Universität Salzburg (Unipark Nonntal) und an der Fach-hochschule Urstein ein abwechslungs-reiches Informatik- und IT-fokussiertes Lehrprogramm statt.

Das Angebot von knapp 40 Lehrveran-staltungen berücksichtigt die aktuellen Trends und wichtigsten Fachgebiete der Informatik bzw. IT. Die speziellen Angebote der ditact sind für alle Frauenkonzipiert, die berufl ich in der EDV- und IT-Branche tätig sind, sich für diese Sparte interessieren oder bereits Informatik studieren. Durch die Aus-richtung der Kurse nach Niveaus von Einsteigerinnen bis Fortgeschrittene ist garantiert, dass der Level für jede Teilnehmerin passend ist.

Qualifi zierte Lektorinnen, ein hoher universitärer Anspruch, ECTS-Punkte

ditact_women’s IT studiesSommeruniversität von 27.8.-8.9.2012 in SalzburgAss.Prof. Dr. Ursula Maier-Rabler; Corinna Unterfurtner

zur Anrechnung für das Studium, der Austausch und die Vernetzung mit Gleichgesinnten und eine durchgehende Kinderbetreuung sind einige Vorteile, die die ditact den Teilnehmerinnen bietet und das alles zu studentinnen-freundlichen Preisen (Einzelkurse ab EUR 25, Module ab EUR 60).

aufeinander abgestimmte Lehrveran-staltungen zu besuchen.

Frauen nehmen aktiv an derGestaltung von Informatik/IT teil

Die ditact_women’s IT studies sind ein Projekt von Frauen für Frauen.

Anmeldung ab sofortmöglich unter ditact.ac.at

HCI-Workshop im Rahmen der ditact

Das 10-jährige Jubiläum

Bereits zum zehnten Mal führt das ICT&S Center der Universität Salzburg die ditact Sommeruniversität durch. Und auch heuer wird den Teilneh-merinnen erneut ein vielseitiges und vor allem anwendungsorientiertes Lehrprogramm geboten. Aus insgesamt fünf Themenschwerpunkte (IT-Vertie-fung, IT & Karriereplanung, IT-Manage-ment, IT-Anwendungen, IT-Grundlagen) können die Lehrveranstaltung individuell zusammengestellt werden. Verstärkt wird auch die Möglichkeit angeboten, ein- oder zweiwöchige Module mit

Neben der Sommeruniversität Ende August/Anfang September, mit einem ditact_bar.camp zur Halbzeit, werden erstmals 2012 an 3 Wochenenden ditact_shortcuts veranstaltet.

Zielgruppen sind angehende und aktive Informatikerinnen aus Wissen schaft und Wirtschaft. Das sind Studeninnen der Informatik- und IT und solche, die es werden wollen. Ditact bietet auch IT-Praktikerinnen ein schnelles Eintauchen in neue Thematiken. Ebenso richtet sich die ditact an qualifi zierte Wiederein-steigerinnen, die in der schnelllebigen IT-Welt wieder Anschluß suchen.

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IT und Wirtschaft

13Ausgabe 02/2012

Für Schülerinnen und Uni-/FH-Studen-tinnen leistet die ditact einen Beitrag um das Informatikstudium für Frauen attraktiver zu machen, in dem sie • die Inhalte eines Informatik-/IT-Studi-

ums kennenlernen,• erste konkrete Erfahrungen mit

diesen Inhalten machen, • weibliche Rollenbilder kennenlernen

und sich mit Gleichgesinnten vernet-zen, und

• einen reibungslosen bzw. vorberei-teten Einstieg ins Studium erhalten.

Das Konzept – Frauen unterrichten Frauen – verfolgt mehrere Ziele: Zumeinen zeigen Studien, dass die Lern- und Lehrerfolge von Frauen in monoe-dukativen Gruppen vor allem in Einfüh-rungsveranstaltungen höher sind als in gemischten Gruppen. Die Fachfrauen sind zum anderen gleichzeitig „Role-Models“ und werden innerhalb der universitären und Fachhochschul-Struk-turen sichtbar gemacht. Ebenso leisten die fortgeschrittenen Teilnehmerinnen aus Wissenschaft und Praxis wertvolle Vorbild- und Vernetzungsleistung für die nächste Generation.

Um diese Anliegen programmatisch umzusetzen, agiert ein hochkarätiger und mit verteilten Kompetenzen besetz-ter wissenschaftlicher Beirat, der für das ditact_Programm verantwortlich ist.

Teilnehmerinnenstimmen

Die Teilnehmerinnen der Sommeruni-versität bestätigen, dass diese Vorha-ben erfolgreich umgesetzt werden: „Interessante, aktuelle und vor allem lehrreiche Workshops, tolles ab-wechslungsreiches Rahmenprogramm und angenehm lockere Atmosphäre, gemischt mit ganz viel IT-Frauenpower = ditact ;)“ und „Die Teilnahme an diesen Kursen hat ganz maßgeblich dazu beigetragen, dass ich heuer ein berufsbegleitendes Studium an der FH Joanneum begonnen habe“

ditact_Barcamp

Am 31. August und 1. September fi ndet heuer erneut das Geek Girl Barcamp statt. Frauen und Männer präsentieren und diskutieren gemeinsam über aktuelle Themen und Entwicklun-gen in der IT/Informatik im offenen und hierachiefreien Raum. Alle sind bei derintensiven Veranstaltung herzlich will-kommen! Nähere Informationen unterwww.barcamp.at/Ditact_BarCamp_2012

ditact_shortcuts

Zusätzlich zu der Sommeruniversität werden heuer erstmals die ditact_short-cuts realisiert. An drei Wochenend-Ter-minen (Mai, Oktober, Februar) werden Elemente des Programmangebots der ditact angeboten. Ziel der ditact_shortcuts ist es ganzjährig Inhalte zu Spezialinteressen anzubieten und die ditact einer breiteren Fachöffentlichkeit bekannt zu machen. Zudem sollen die ditact_shorcuts Lust auf Mehr machen und potentiellen Interessentinnen einen Vorgeschmack auf die ditact_Sommer-universität bieten.

ditact_Eröffnung

Die Eröffnung der ditact_women’s IT studies fi ndet am 27. August um 12:30 Uhr im Unipark Nonntal statt. Die deutsche IT-Unternehmerin und IT-Aktivistin Anke Domscheit-Berg (Gründerin von fempower.me und opengov.me) wird den Keynote-Vortrag halten. Wir laden herzlich dazu ein!

Atmosphäre zur Vernetzung

ditact_women‘s IT studiesUniversität Salzburgc/o ICT&S CenterAss.Prof. Dr. Ursula Maier-Rabler (Projektverantwortliche)

Sigmund-Haffner-Gasse 18, 5020 Salzburg0662/8044-4805offi [email protected]

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IT und Wirtschaft

OCGJOURNAL 14

Bereits zum fünften Mal, wollten wir als IBM von CEOs aus aller Welt wis-sen, was ganz oben auf ihrer Agenda steht. Aus 1.700 Einzelinterviews entstand die IBM CEO-Studie 2012, deren Ergebnisse und Inhalte wir nicht nur als Entscheidungsgrundlage für unser Business machen, sondern auch gerne mit der Öffentlichkeit teilen. Die wichtigsten Erkenntnisse gleich vorweg: Laut der Studie sind Unterneh-men mit einer offenen Unternehmens-kultur eindeutig auf der Überholspur. Dabei ist vor allem auch die Nutzung sozialer Medien und die Fähigkeit zur Vernetzung entscheidend. Anders als man glauben könnte, haben Marktent-wicklungen und makroökonomische Faktoren hingegen weniger Einfl uss auf die Unternehmensperformance. Das Ergebnis der Studie ist ein eindeutiges: Es gibt eine neue Reihung der zu fo-kussierenden Themen – zumindest für die sogenannten ‚Outperformer’. Die drei zentralen Handlungsfelder:

Nutzung sozialer Medien im Kun-denkontaktDie Zeiten, in denen Social Media als kurzfristiger Trend abgestempelt wurden, sind vorbei. Wenn es um eine offene Kommunikation mit den KundInnen und damit um ein besseres Verständnis derKundenbedürfnisse geht, spielt Social Media eine immer größere Rolle. Erfolg- reiche Unternehmen werden demnach auf eine noch intensivere Nutzung sozialer Medien setzen. Laut Studie werden in fünf Jahren bereits mehr als die Hälfte der Unternehmen (57%) Social Media nutzen, um sich mit KundenInnen auszutauschen. Damit wird die Technologie – konkret die Fähigkeit zur Vernetzung – zu einem

Offenheit bringt ErfolgIBM CEO-Studie zeigt die neue Art des LeadershipsAndreas Greilhuber, Leader Global Business Services bei IBM Österreich

der wesentlichen Erfolgsfaktoren für Unternehmen.

Innovationen durch PartnerschaftenWie die Studie ebenfalls ans Tageslicht gebracht hat, sind erfolgreiche Un-ternehmen auch in puncto Partnering mehr als einen Schritt voraus. Outper-former gehen mehr und intensivere Kooperationen ein und schaffen es dadurch, weit innovativer zu sein als kooperationsscheue Unternehmen. Gemeinsam mit Partnern Innovationen voranzutreiben ist also eine mehr als kluge Strategie – nicht zuletzt deshalb, weil sich dadurch auch neue Geschäfts-felder erschließen lassen.

Auf Partnerschaften wird auch bei der IBM stark fokussiert. Den Großteil der Projekte im Bereich Global Business Services betreuen wir in Teams, die zu einem Drittel aus MitarbeiterInnen von IBM Österreich, zu einem Drittel aus internationalen KollegInnen und zu einem Drittel aus IBM Partnern bestehen.

Offenheit fördert Kreativität der MitarbeiterInnenEine offene Unternehmenskultur, wo die MitarbeiterInnen größere Entschei-dungsspielräume haben, ist mittlerweile ebenfalls ein entscheidender Faktor, um zu mehr Kreativität und Innovation zu gelangen. Gleichzeitig ist eine Mehrheit (65%) der weltweiten CEOs bestrebt, mit starken Unternehmenswerten ihre MitarbeiterInnen zu binden. Die Studie offenbart ein Bekenntnis der CEOs zu einer identitätsstiftenden Unter-nehmenskultur als Gegengewicht zur wachsenden Offenheit.

Über die IBM CEO Studie

Die IBM Global CEO Studie 2012 ist die fünfte Ausgabe der zweijährig erscheinenden IBM Management-Studie, für die CEOs von IBM Executives in persönlichen Gesprächen zu zukünftigen Plänen und Herausforderungen befragt werden. Die Interviews fanden zwischen September 2011 und Jänner 2012 mit insgesamt 1.709 CEOs, Geschäftsführe-rInnen und Führungskräften aus 60 Ländern und 18 Bran-chen statt. Sie ist damit die größte Untersuchung ihrer Art weltweit.

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IT und Wirtschaft

15Ausgabe 02/2012

Am 13. Juni 2012 fand die siebente eBusiness Class statt. Bei dieser Veran-staltungsreihe handelt es sich um ein Präsentationspodium für studentische Ausarbeitungen mit Anwendungsbezug, die vom Fachbereich eBusiness des Instituts für Betriebswirtschaftslehre ander Universität Wien in Kooperation mit der OCG ins Leben gerufen wurde. Dabei erhalten Studierende die Möglich-keit, Seminar-, Diplom- oder Magister-arbeiten aus den Bereichen E-Business und E-Logistics vorzustellen und mit Vertretern aus der Praxis darüber zu diskutieren. Andererseits können sich Unternehmen über aktuelle Themen informieren.

Innovative Ideen bilden häufi g den Ausgangspunkt für später erfolgreiche Electronic Business Anwendungen, jedoch kann im Gegensatz zu traditio-nellen Anwendungen kaum auf Erfah-rungswerte zurückgegriffen werden. Indiesem Kontext beschäftigen sich Studierende in drei Vorträgen mit der Entwicklung innovativer eBusiness Geschäftskonzepte von Start-Ups. Sebastian Kaczor, Martina Stöger und Lisa Marie Prein präsentierten in ihrem Vortrag „Alma Mater“ das Geschäftsmodell einer mobilen App. Anhand diverser Online-Tools soll den AnwenderInnen dabei eine wirkungs-volle Organisation eines Hochschul-studiums mit einer schnellen und interaktiven Kommuni kation in sozialen Netzwerken ermöglicht werden. Die Smartphone App könnte dabei von der rasant steigenden Zahl Smartphone-BesitzerInnen und der weit verbreiteten Mitgliedschaft beim Sozialen Netz-werk Facebook profi tieren, welche die Voraussetzungen für diese Online-Applikation bilden. In einem weiteren

eBusiness ClassVortragsveranstaltung des OCG-Forums eBusinessao.Univ.-Prof. Dr. Christine Strauß, Mag. Andreas Mladenow

Vortrag stellten Magdalena Stefancova und Dana-Larissa Lazar mit ihrer Start-Up-Idee „Social interest“ eine Plattform vor, die nicht nur eine Möglichkeit bieten soll, Neuigkeiten über den Freun-deskreis zu erfahren oder sich mit ihnen via Internet zu auszutauschen, sondern gezielte Aktivitäten fördert, indem sich Studierende, die gemeinsame Interessen teilen, miteinander vernetzen. Daran anschließend präsentierten Delia Dungl, Sonja Steinacher und Sarah Wendler in Ihrem Geschäftskonzept „Biocom“ die Zustellung biologischer Lebensmittel perOnline-Bestellung mit Augenmerk aufSchlagworte, wie Nachhaltigkeit, Wertig -keit, Natürlichkeit, soziale Verantwortung, Gesundheit, Vielfältigkeit, artgerechte Tierhaltung oder CO2–Fußabdruck.

Frau Elisabeth Fuchs präsentierte Ergeb-nisse ihrer Diplomarbeit; ihr Vortrag „Online-Shopping für Konsumenten mit Sehbehinderung“ beinhaltete eine Analyse konkreter Bedürfnisse und erlebter Barrieren der betroffenen Kon-sumentengruppe beim Einkauf imInternet; zu diesem Zweck wurden per-sönliche Fachgespräche mit seheinge-schränkten BenutzerInnn im Zuge einer qualitativen Studie durchgeführt und dienten als Grundlage für diesbezüg-liche Verbesserungen.

Der Gründer der [email protected](t) und Mitbegründer der best4best unter-nehmens- & personalentwicklung KG, sowie Absolvent der FH Steyr, Dominik Hager, B.A., war zum abschließenden Gastvortrag „Einfl uss von e-business auf Planung, Koordination und Koope-ration in Unternehmen“ eingeladen. Er beleuchtete dabei aktuelle Entwick-lungen im Bereich des World Wide Web und deren Auswirkungen auf Unter-nehmen und Menschen. Insbesondere ging er der Frage nach, welche aus-schlaggebende Kriterien bei Umset-zungen im E-Business Bereich beachtet werden müssen, und wie sich Planung und Organisation im E-Business Berufs-feld gestalten. Dabei wurde auf das enorme Unternehmensnutzenpotential hinsichtlich Innovation und Verbesserung durch Informations- und Kommunikati-onstechnologien eingegangen.

ao.Univ.Prof. Dr. Christine StraußFachbereich eBusinessUniversität [email protected]/ebusiness/strauss

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OCG-academia

OCGJOURNAL 16

Die Kolumne „academia“ dient dazu, etwas andere Sichten eines Themas zu beleuchten, um vielleicht ungewohnte Gedanken anzuregen.„Informatik in der Wirtschaft“ kann sehr eng gesehen werden. Mehrere Artikel dieses Heftes beschäftigen sich mit solchen Einzelfragen. Ich möchte aber in den folgenden Anmerkungen verschie-dene Sichtweisen anbieten:• Informatik als Ware• Informatik als Produktionsmittel• Informatik als Kommunikationsmittel• Informatik-Bildung als Voraussetzung• Informatik als juristische Herausforde-

rung• Information als Ware• Geld als Information ...

Diese Liste ist nicht vollständig, da die In-formationstechnik und ihre Anwendun-gen immer mehr Lebensbereiche durch - dringt, und das global. Sie schafft damit aber auch neue Abhängigkeiten. Viel- leicht sollte man es sich fallweise über- legen, wie unser Leben bei teilweisemoder vollständigen Ausfall der Informat-ionssysteme weitergehen könnte Vielleicht helfen die folgenden kurzen Anmerkungen dazu.

Informatik als WareHier werden Software (Betriebssysteme, Kommunikationstools etc.) als individu-elles oder Standard-Produkt erzeugt und verkauft wie andere Güter auch. Das betrifft auch neue Hardware (wie mobile Universalendgeräte), die in den letzten Jahren den Weltmarkt erobern.

Information als Produktionsmittel betont den Aspekt, dass die InformatikWerkzeuge und organisatorische Hilfen zur Verfügung stellt, ohne die heute kein weltweiter Markt bedienbar ist, ohne diekeine gesicherte Qualität langfristig garantiert werden kann. Das betrifft IT-

Informatik in der WirtschaftDr. Veith Risak

unterstützte Entwicklung, automatische Fertigung und Vertrieb. Man kann dazuaber auch z.B. medizintechnische IT-An- wendungen rechnen (bildgebende Dia- gnoseverfahren, Laborautomatisieung, Patientenüberwachung und Krankenkas-sen-Informationssysteme, etc.). Hierbeeinfl usst die Informatik ganz wesentlich die interne Organisation von Firmen, die Produktion, den Vertrieb, die Abrechnung.

Informatik als KommunikationsmittelDie weltweite Vernetzung von Anbietern, KundInnen und Interessierten führt welt- weit zu einer extrem erhöhten Kommu-nikationsdichte, die die wirtschaftliche Sichtbarkeit von Informationen, Ange-boten, Produkten .etc. erst ermöglicht. Heute „existiert“ etwas nur dann, wennes im Netz steht. Das betrifft das klas-sische Internet genauso wie die sozialenNetzwerke. Viele Firmen und Organisa-tionen existieren nur virtuell im Netz und können doch reibungslos intern und mit ihrer Umwelt kommunizieren.

Informatik-Bildung als Voraussetzung Das Beherrschen der Grundfertigkeiten der Informationsverarbeitung ist für fast alle Berufe selbstverständliche Vorausset-zung geworden. Das beeinfl usst dieschulischen Lehrpläne aller Ebenen genauso wie die persönliche Aus- und Weiterbildung. Ganz neue Lehrinhalte(wie sie der ECDL beschreibt und zertifi - ziert) sind in den letzten Jahren entstan-den und selbstverständliche Vorausset-zung für den Berufseinstieg geworden. Während das vor allem die Anwender-Innen von Applikations-Software betrifft, existiert daneben ein steigender Bedarf an Software-PlanerInnn und Entwickler-Innen auf angewandter und wissen-schaftlicher Ebene. Die sog. MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissen-schaft und Technik) haben beste Berufs-chancen, aber leider zu wenig Interes-

sentInnen. Hier ergeben sich wichtige Herausforderungen an Universitäten und Fachhochschulen, die allerdings mit den entsprechenden wirtschaftlichen, perso-nellen und organisatorischen Mitteln aus-gestattet sein müssen, um den Fortschritt des Wissens und die Bedürfnisse der Wirtschaft abdecken zu können.

Informatik als jurist. HerausforderungDie immaterielle Ware Informatik führt wegen ihrer großen wirtschaftlichen Be- deutung zu Revierkämpfen um die Markt- herrschaft, die mit den juristischen Mitteln des Copyright- und des Patent rechtes ausgetragen werden. Hier wird das Recht fallweise als wirtschaftliche Waffe, an-stelle seiner ursprünglichen Funktion des Schutzes des geistigen Eigentums und der Förderung des Standes der Technik und Wissenschaft, missbraucht.

Information als WareDas betrifft Inhalte von Datenbanken, vonBüchern, Zeitungen etc. Interessant ist dabei, ob und wieweit online-Information ausgedruckte Information ersetzen kann (z.B. im eGov).

Geld als InformationGeld (als wesentlichste immaterielleWare) wird heute viel weniger als greif- bare Ware gehandelt, sondern als Infor-mation. Das führt zu Fragen der intenati-onalen Vernetzung unter echtzeitnahen Bedin gungen, zu Fragen hochsicherer Software, ist aber auch eine Gefahr für die Marktstabilität.

Alle diese Berührungspunkte zwischen Informatik und Wirtschaft zeigen, wie sehr die Informatik eine Querschnittswis-senschaft ist. Um die gesellschaftlichen Konsequenzen dieser Vernetzung zu überblicken und - so weit möglich - unter Kontrolle zu halten, ist eine breite infor-mierte Öffentlichkeit wichtig.

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Preise und Wettbewerbe

17Ausgabe 02/2012

Beim Informatik Wettbewerb computer talents austria `12 reichten 370 Schüler- Innen insgesamt 69 Projekte ein – vomPhotovoltaikmodell über Apps, Trick-fi lme und Computerspiele bis hin zu Augmented Reality-Anwendungen. Am 15. Juni präsentierten die von der Jury ausgewählten 10 FinalistInnen ihre Arbeiten im Unterrichtsministerium. Im Anschluss wurden die Projekte im Rahmen der Preisverleihung prämiert.

Der WettbewerbSeit 27 Jahren fi ndet einmal im Jahr der computer talents austria statt. Schüler- Innen im Alter von 6 bis 20 Jahren kön-nen Einzel-, Gruppen und Klassenarbei- ten einreichen. Bisher haben sich im Durchschnitt 400 SchülerInnen – mehr Buben als Mädchen – beteiligt. Vor allemSchulklassen bzw. SchülerInnen in Ober- stufen aus einer HTL, HAK, BS haben im Rahmen ihrer Fachbereichsarbeit eingereicht. Der computer talents austria beweist, dass Kreativität und Informatik kein Widerspruch ist: Die inhaltliche Offenheit durch die große Bandbreite an möglichen Themen von Webseitengestaltung über Spiele bis hinzur Programmierarbeiten fordern sowohl die Kreativität als auch die Fertigkeiten rund um Computer und Software.

Einreichungen und AuswahlVon insgesamt 370 SchülerInnen wur-den 69 Projekte eingereicht: 12 Arbeiten in der Kategorie Primarstu-fe (6 bis 10/11 Jahre), 11 Arbeiten in der Sekundarstufe I (10 bis 14/15 Jahre) und 46 Arbeiten in der Sekundarstufe II (14 bis 20 Jahre).

Eine Jury wählte im Vorfeld aus allen Einreichungen die 10 Finalisten, welche

computer talents austria ‘12Kreativer Informatik Wettbewerb für SchülerInnen

am 15. Juni im Unterrichtsministerium ihre Projekte präsentieren durften und anschließend in einer kurzen Jurysitzung bewertet wurden.

Die Jury setzt sich aus folgenden Per-sonen zusammen:• Ao.Univ.Prof. DI Dr. Gerald Futschek,

TU Wien• DI Margarethe Grimus und

Christian Wirth, JKU Linz• DI Gudrun Keller, TU Wien• DI Helmut Ludwar, IBM• Gerald Stürzlinger, RZL• Mag. Karl Lehner, bm:ukk

Die PreisverleihungDie Siegerprojekte wurden im PalaisHarrach durch Mag. Heidrun Strohmeyer (bm:ukk) und ao.Univ.Prof. DI Dr. Gerald Futschek (im Namen der OCG) prämiert.Zu gewinnen gab es Geld- und Sach-preise.

Folgende Projekte haben gewonnen:

Primarstufe1. Wir bringen Strichmännchen zum

Laufen – ÖKoVS Sittendorf2. Zeitabenteuer mit Thermis Freunden

– VS Oberlaa3. Trickfi lm Der Strudel – VS Krems-

Lerchenfeld Sekundarstufe I1. Moa Software – BRG Schloss

Wagrain2. Balancing Robot – HS Telfs3. Sörk de oje – HS Steinkirchen Sekundarstufe II1. Omnibot - HTL Jenbach2. Posture Recognizer for Physiotherapy

– HTBLA Braunau3. ALIS – HTL Salzburg

Sonderpreise1. Photovoltaikmodell – Allgemeine

Sonderschule Langenstein2. Scratch Programmierung mit Lern-

spielen der VS – VS Neußerling

Sonderpreis: VS Neußerling

1. Preis Sekundarstufe II: HTL Jenbach

1. Preis Primarstufe: ÖKoVS Sittendorf

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News – Aktuelles aus der OCG

OCGJOURNAL 18

Veranstaltungsthema Termin/Ort Weiterführende Informationen

GLOGIFT 201230.07.-01.08.2012Wien

http://glogift2012.com/

EGOVS/EDEM 201203.-07.09.2012Wien

http://www.dexa.org/egovisedem2012

OCG Impulse20.09.2012Innsbruck

http://www.ocg.at/events/impulse/

OCG Horizonte20.09.2012Wien

http://www.ocg.at/horizonte/index.html

Safecomp 201225.-28.09.2012Magdeburg (D)

http://www-e.uni-magdeburg.de/safecomp/about-sc-2012

OCG Impulse18.19.2012Wien

http://www.ocg.at/events/impulse/

OCG Horizonte23.10.2012Wien

http://www.ocg.at/horizonte/index.html

Einen ausführlichen, aktuellen Überblick über Veranstaltungen der OCG und ihrer Partner bietet Ihnen der Veranstaltungskalender unter blog.ocg.at

Ausblick auf Veranstaltungen 2012:

www.ocg.at/horizonte

NEU: Junge WissenschafterInnen stellen sich vor

Erster Computer Science Day 2012

Das war die ICCHP 2012

Medieninhaber und Herausgeber: Österreichische Computer GesellschaftPräsident: Mag. Reinhard GoeblGeneralsekretär: Dr. Ronald BieberAdresse: Wollzeile 1-3, 1010 WienTel.: +43 1 512 02 35-0 | Fax: +43 1 512 02 35-9E-Mail: [email protected] | URL: www.ocg.at

Gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie.Hinweis: Geschlechtsbezogene Aussagen in diesem Magazin sind auf Grund der Gleich stellung für beiderlei Geschlechter aufzufassen/auszulegen.IM

PR

ES

SU

M

>>>Lesen Sie im nächsten Heft . . .>>

Kontakt zur Redaktion: Elisabeth Waldbauer, [email protected]: Therese Frühling

Desktop Publishing: Elisabeth WaldbauerFotos: Archiv OCG, Autoren, Privatarchive

Druck: „agensketterl“ Druckerei GmbH

ISSN 1728-743X

Verleihung von ECDL Start Zertifi katen an SchülerInnenAm 26. Juni 2012 besuchte die Klasse 2a der Ko-operativen Mittelschule mit Informatikschwer-punkte (KMSI15) in der Sechshauser straße die OCG. Anlass war die Zertifi katsverleihung an die 11 bis 12 jährigen Schülerinnen und Schü-ler anlässlich der bestandenen Prüfungen zum ECDL Start.

Bemerkens- und anerkennungswert ist der Background der ausgezeichneten Schüler Innen: Der Großteil der Kinder ist mit Migrationshin-tergrund. „Nach einem halben Jahr haben wirDiagnosetests zu den ersten Prüfungen ge-macht. Alle hätten noch einmal bestanden“, präsentiert Christian Hofmeister, Lehrer und ECDL Prüfer in der Schule, stolz.

Die OCG gratuliert nochmals zum bestandenen Zertifi kat!

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