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Kapitel 4, Teil 1: Übersicht
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4 Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik
4.1Klassische Formulierungen
4.1.1Kelvin-Planck-Formulierung der 2. Hauptsatzes der Thermodynamik
4.1.2 Clausiussche Formulierung des 2. Hauptssatzes
4.2 Irreversible und reversible Prozesse
4.3 Entropie
4.3.1 Energiequalität und Ordnung
4.3.2 Definition der Entropie nach Clausius
4.3.3Zustandsgleichung der Entropie: Die Fundamentalgleichung
4.1 Klassische Formulierungen 4.1.1 Kelvin-Planck-Formulierung des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik
Thermischer Wirkungsgrad einer Arbeitsmaschine:
Beispiel Ottomotor
Wie groß ist der maximale Wirkungsgrad einer Arbeitsmaschine?
Erlaubt lt. 1. HS.: und damit möglich
4. Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik
Arbeitsmaschine KP-
Kelvin-Planck-Formulierung:
Es ist für eine Arbeitsmaschine, die als Kreisprozess arbeitet, unmöglich mit nur
einem Reservoir Wärme auszutauschen und dabei Arbeit zu produzieren.
oder
Für eine Arbeitsmaschine ist ein thermischer Wirkungsgrad
von 100% unmöglich!
Kelvin-Planck-Formulierung des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik
Leistungszahl einer Kältemaschine:
Wie groß ist der maximale erreichbare Leistungszahl?
Erlaubt lt. 1. HS.: und damit möglich
4.1.2 Clausiussche Formulierung des 2. Hauptssatzes
Kältemaschine C-
Clausius-Formulierung:
Es ist für eine Kältemaschine, die als Kreisprozess arbeitet, unmöglich ohne einen
weiteren Effekt (z.B. ohne Zufuhr von Arbeit) Wärme von einem kalten zu einem
wärmeren Reservoir zu befördern.
oder
Für eine Kältemaschine ist eine unendlich große Leistungszahl unmöglich!
e ∞ w > o
Clausiussche Formulierung des 2. Hauptsatzes
• Betrachte eine Arbeitsmaschine, die im Widerspruch zur Kelvin-Planck-
Formulierung steht:
Die so produzierte Leistung könnte benutzt werden eine Kältemaschine zu betreiben.
• Fasse beide Maschinen zu einem System zusammen.
Äquivalenz der Formulierungen
Arbeitsmaschine Kältemaschine
Kopplung einer KP-Maschine mit einer erlaubten Kältemaschine
In der Summe ergibt sich eine Kältemaschine, die der
Clausiusschen Formulierung widerspricht.
Folgerung:
Kelvin-Planck- und Clausiussche Formulierung
des 2. HS führen zu den gleichen Aussagen
Beide sind äquivalent
+
=
=
• Beide Formulierungen basieren auf Beobachtungen und sind nicht beweisbar
• Energie hat Quantität und Qualität
Energiemenge und 1. HS beschreiben Quantität der Energie
2. HS macht Aussagen über Qualität der Energie
• Sowohl Kelvin-Planck- als auch Clausius-Formulierung sind qualitativ
• Quantitative Betrachtung des 2. HS durch Einführung der Entropie
• Apparaturen, die ersonnen werden und dem 2. HS widersprechen, werden
Perpetuum mobile 2. Art
genannt
Energie Quantität und Qualität
Kapitel 4, Teil 1: Übersicht
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4 Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik
4.1 Klassische Formulierungen
4.1.1Kelvin-Planck-Formulierung der 2. Hauptsatzes der Thermodynamik
4.1.2 Clausiussche Formulierung des 2. Hauptssatzes
4.2 Irreversible und reversible Prozesse
4.3 Entropie
4.3.1 Energiequalität und Ordnung
4.3.2 Definition der Entropie nach Clausius
4.3.3Zustandsgleichung der Entropie: Die Fundamentalgleichung
• Die Erfahrung lehrt:
Zeit hat eine eindeutige Richtung!
• Alle natürlichen Prozesse sind irreversibel, d. h. sie sind ohne
zusätzlich aufgewendete Arbeit oder Energie oder ohne andere
bleibende Veränderung in Umgebung nicht umkehrbar
4.2 Irreversible und reversible Prozesse
1. Mechanische Prozesse wie eine vom Tisch fallende, zerspringende Tasse
2. Wärme geht stets von einem Körper hoher auf einen Körper niedrigerer
Temperatur über
Prozess läuft nie umgekehrt ab
Einige Beispiel:
3. Chemische Prozesse wie rostendes Eisen
oder verbrennendes Holz
4. Mechanische Arbeit kann nicht dadurch gewonnen werden,
dass ein Wärmereservoir abgekühlt wird (Perpetuum Mobile
2. Art)
5. Mischung zweier Stoffe
• Mischung führt auf thermodynamisch stabiles Gemisch
• Entmischt nicht ohne Energiezufuhr aus Umgebung
• Prozesse wie Destillation,
Desalinierung und Trocknung
werden durch Energiezufuhr
von außen betrieben
6. Druckverlust durch Verwirbelung nach Blende im Rohr,
Strömungsrichtung zwingend vom hohen zum niedrigen Druck
1. Irreversible Prozesse (alle realen Prozesse)
• Nicht ohne andere Einflüsse umkehrbar
2. Reversible Prozesse (als Idealisierung)
• Durchlaufen eine Serie von Gleichgewichtszuständen
• Laufen damit unendlich langsam ab (quasistatisch)
• Sind reibungsfrei
Umkehrbar, ohne in der Umgebung Änderungen zu hinterlassen
Beispiel: Arbeit am geschlossenen Systems
Arbeit = reversible Volumenänderungsarbeit + Reibungsarbeit
Einteilung thermodynamischer Prozesse
Energie hat Quantität (1. HS) und Qualität (2. HS)
Ohne Beschränkung verteilt sich die Energie
Verteilung der Energie verringert die Qualität
Energiemenge U beschreibt Quantität
Beschreibung der Qualität durch Entropie
Änderungen in der Qualität der Energie
drücken sich in Änderungen der Entropie
aus!
Qualität der Energie
Kapitel 4, Teil 1: Übersicht
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4 Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik
4.1 Klassische Formulierungen
4.1.1Kelvin-Planck-Formulierung der 2. Hauptsatzes der Thermodynamik
4.1.2 Clausiussche Formulierung des 2. Hauptssatzes
4.2 Irreversible und reversible Prozesse
4.3 Entropie
4.3.1 Energiequalität und Ordnung
4.3.2 Definition der Entropie nach Clausius
• Beobachtung: Verteilung der Energie verringert Qualität
Mikroskopisches Experiment
• Sowohl der große als auch der kleine Behälter besitzen nur eine mögliche Anordnung
Ordnung
• Nach Öffnen der Klappe besitzt das Molekül eine größere Zahl von möglichen Anordnungen
höherer Grad an Unordnung
Definition der Entropie in der statistischen Thermodynamik: Entropie = log ( mögliche Anordnungen )
4.3 Entropie
4.3.1 Energiequalität und Ordnung
• Öffnen des Ventils führt wie im mikroskopischen Experiment zur Erhöhung des Grades der Unordnung
Materie und Energie werden dadurch im Raum verteilt
Höhere Zahl möglicher Anordnungen
Erhöhung der Entropie
Dies vermindert die Fähigkeit des Systems Arbeit zu leisten
Verringerung der Qualität der Energie
Je höherer der Grad an Unordnung,
desto geringer die Qualität der Energie,
desto höher die Entropie
Makroskopisches Experiment
• Verteilung der Energie führt zur Erhöhung der Entropie
• Spontan ablaufende Prozesse eines abgeschlossenen Systems führen zur
Erhöhung der Entropie
• Höhere Entropie führt zu verringerter Fähigkeit Arbeit zu leisten
• Ohne Eingriff von außen in ein reales System nimmt die Entropie stetig zu
Definition der Entropie aus der Statistischen Thermodynamik ist sehr
anschaulich, hier wird aber ein Zusammenhang der Entropie mit Größen der
klassischen Thermodynamik benötigt
Definition der Entropie nach Clausius
Beobachtungen:
Hier zur besseren Anschauung für ideales Gas!
1. HS
Therm. Zust.-gl.:
Kalor. Zust.-gl.:
Arbeit bei reversiblem Prozess:
• Die zu übertragende Wärme hängt vom Prozessverlauf ab,
der Druck muss als Funktion des Volumens angegeben werden
4.3.2 Definition der Entropie nach Clausius
Aber mit und folgt
kann für bekannte Temperaturabhängigkeit der spez. Wärme integriert werden:
Das Integral hängt lediglich von Anfangs- und Endzustand ab!
Definition:
Neue Zustandsfunktion!
Neue Zustandsfunktion heißt Entropie s:
und damit ds sind nicht vom Prozessverlauf abhängig
ds ist ein vollständiges oder totales Differential
s ist eine Zustandsgröße, Name Entropie
Beachte den Index rev !
Frage:
Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Entropie s und
der Qualität der Energie?
Zur Beantwortung sind empirische Beobachtungen notwendig,
wie zum Beispiel:
Die Entropie nimmt für spontan ablaufende Prozesse stets zu
Kelvin-Planck-Aussage
Betrachte Arbeitsmaschine mit innerer Reibung
1. HS
Clausiussche Ungleichung:
• Nur für einen reversiblen Prozess, wR = 0, gilt das Gleichheitszeichen
• Für alle realen Prozesse ist das Umlaufintegral negativ!
Betrachte Arbeitsmaschine mit innerer Reibung
1. HS
Clausiussche Ungleichung:
• Nur für einen reversiblen Prozess, wR = 0, gilt das Gleichheitszeichen
• Für alle realen Prozesse ist das Umlaufintegral negativ!
Kapitel 4, Teil 2: Übersicht
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4 Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik
4.1 Klassische Formulierungen
4.1.1 Kelvin-Planck-Formulierung der 2. Hauptsatzes der Thermodynamik
4.1.2 Clausiussche Formulierung des 2. Hauptssatzes der Thermodynamik
4.2 Irreversible und reversible Prozesse
4.3 Entropie 4.3.1 Energiequalität und Ordnung
4.3.2 Definition der Entropie nach Clausius
4.3.3 Zustandsgleichung der Entropie: Die Fundamentalgleichung
Entropie S [S] = J/K spezifische Entropie: s = S/m
molare Entropie: sm = S/n
Mit dem 1. Hauptsatz für einen reversiblen Prozess
und der Definition für die Entropie
folgt die Fundamentalgleichung für die Entropie:
Zustandsgleichung für die Entropie
4.3.3 Zustandsgleichung der Entropie: Die Fundamentalgleichung
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• Mit Fundamentalgleichung können Zustandsgleichungen für Entropie auch aus anderen Zustandsgrößen bestimmt werden
• Beispiel: Entropie als Funktion von Temperatur und Volumen Mit
folgt nach Einsetzen in Fundamentalgleichung
• Damit sind die partiellen Ableitungen in (*) auf leicht messbare und bereits bekannte Größen zurückgeführt:
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oder
liefert
bzw.
• Die Integrale lassen sich mit Stoffgesetzen auswerten
• Da Entropie eine extensive Größe ist, führt ein Massenstrom den Entropiestrom
Damit kann Entropiebilanz auch für offene Systeme formuliert werden
Integration der Fundamentalgleichungen
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• Gesucht:
• Für ideales Gas mit kalorischer und thermischer Zustandsgleichung • Fundamentalgleichung
• Integriert
• Für konstante Wärmekapazität
Entropie des idealen Gases
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• Spezialfall: Isentrope Zustandsänderung des idealen Gas
• Vergleich mit der Isentropenbeziehung zeigt:
Beim idealen Gas mit konstanten spezifischen Wärmen stimmt der
Isentropenexponent k mit dem Verhältnis der spezifischen Wärmen k
überein:
• Es folgt weiterhin:
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• Da die ideale Flüssigkeit inkompressibel ist, , bietet es sich an, von
der Fundamentalgleichung in der Form
auszugehen
• Ferner gilt für die ideale Flüssigkeit:
• Für die Entropie folgt:
• Integriert:
• Für konstante Wärmekapazität:
• Für die ideale Flüssigkeit bedeutet isotherm auch isentrop!
Entropie bei der idealen Flüssigkeit
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• Reine Stoffe im Nassdampfgebiet
• Wegen folgt mit p, T = const durch Integration:
mit Verdampfungsenthalpie r = h”- h’
• Zahlenbeispiel
- Wasserdampf wird bei p = 1 atm von J1 = 200 °C auf J2 = 20 °C abgekühlt
- 3 Schritte:
1. Abkühlung des Dampfes von 200 °C auf 100 °C
2. Kondensation
3. Abkühlung des flüssigen Wassers von 100 °C auf 20 °C
Beispiel: Nassdampfgebiet
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