Upload
dinhtu
View
222
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
Zulieferertag Automobil Baden-Württemberg13. November 2012
Komplexitätsmanagement in der Automobil-industrie – Globale Wertschöpfung zwischen Elektrifizierung und Leichtbau
Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl
Institutsleiter
IFF, Universität Stuttgart
Fraunhofer IPA, Stuttgart
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
2
Herausforderungen
Energiewende neue Antriebskonzepte:
Otto / Diesel / Gas / Hybrid / Brennstoffzelle
Elektroantrieb
Ressourcenverknappung
neue (nachwachsende) Materialien
neue Technologien
closed loop Logistik
erweiterte Wertschöpfung
Stoffkreisläufe (Recycling)
demografischer Wandel
Arbeitsorganisation
Arbeitsmittel
ArbeitszeitmodelleBildquellen: Gresh et al. „Le Monde Diplomatique“ 2009
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
3
Wie reagiert bisher die Automobilindustrie daraufHandhabung von Komplexität
Produktkomplexität
Standardisierung
Modularisierung
Technologiekomplexität
Outsourcing
Zuliefererpyramide
Qualitätsmanagement (ISO TS 16949)
Prozesskomplexität
Linienproduktion (Austaktung, Verkettung, Perlenkette)
Arbeitsteilung (Hours per Vehicle – HPV)
Lean management
Supply chain managementIT-Lösungen
Bildquellen: webdesigndev.com, gemeinde.bozen.it, business-wissen.de, auto-medienportal.net/audi
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
4
Die 4 Lebenszyklen in der industriellen Fertigung
PLM
PRODUKTIONMES
CAx
SCMERP
PDM
CAI
Simulation
CRM
CAx
QMS/CRM
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
5
IT als Verursacher von Komplexität
IT-Komplexität im Unternehmen resultiert aus1:
Vielzahl und Heterogenität von IT-Elementen,
deren Abhängigkeiten, Redundanzen und Inkonsistenzen sowie
der Änderungsdynamik.
Spuren verschiedener Entscheidungsträger mit eigenen Vorstellungen, Zielen und Anforderungen.
Immer neuen Technologiewellen „Pile-up-Effekte“.
Aktuelle Ansätze zur Reduzierung der IT-Komplexität:
IT-Governance zur Sicherstellung des optimalen Betriebs der IT zur Erreichung der Unternehmensziele
Enterprise Architecture Frameworks zur Strukturierung und Entwicklung der Ausrichtung der Unternehmens-IT an die Geschäftsziele
Quellen1: Beetz, R.: IT Organisation und Machtverteilung zwischen Fachbereich / IT und die Auswirkungen auf IT Komplexität in UnternehmenHansche, I.: Beherrschen der IT-Komplexitat mit hilfe von EAM International IT Benchmark Associtaion
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
6
Komplexität im Wertschöpfungsnetzwerk nimmt zu
Quelle: IEA – World Energy Outlook 2011, Paris 2011
Globale Nachfrage nach individueller Mobilität wächst weiter
Local content und nutzen der Standortfaktoren (Marktnahe Produktion)
Pricing
Innovationsdruck
Verkürzung der Entwicklungszeiten
Automobilbesitz-Szenario 2010 – 2035
Pkw-Verkäufe weltweit 2000 – 2010
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
7
Herausforderungen der Automobilindustrie in China
Quelle: CAAM & CATARC, Global Insight, Arthur D. Little expertise
Pkw in Mio.
Umsatzprognose Automotive Markt China 12. Fünfjahresplan: zum ersten Mal Vorgabe zur CO2-Senkung:
-17% je BIP-Einheit
Pkw-Verbrauch: 160 g CO2/km
heute: 80% der Kunden sind Neukunden
2019: mehrere bestehende Kunden als Neukunden
Gebrauchtwagenmarkt: Zuwachs von ca. 30% p.a.
zunehmender Wettbewerb und die innere Struktur des chinesischen Marktes;
Beschaffung, Entwicklung und Beibehaltung von (Management-) Personal;
Ad-hoc behördliche Änderungen und Mangel an Transparenz;
Geistiger Eigentum aus Forschung und Entwicklung ist ständig in Gefahr;
Unterentwicklung der Infrastruktur und Kapazitäten im Gebrauchtwagenmarkt.
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
8
Paradigmenwechsel zur emissionsfreien Mobilität führt zu einer Komplexitätsexplosion
Ansätze zur nachhaltigen Entwicklung individueller Mobilität
Gesetze InfrastrukturRohstoffe
Recycling Mobilität als ProduktLeichtbauElektrifizierung
Werte
Bildquellen: www.autozeitung.de; www.autodino.de
Treiber des Paradigmenwechsels in der Automobilindustrie
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
9
Fehlendes dominantes Design führt zu neuen Wettbewerbsbedingungen
Bildquellen: focus.de; pagenstecher.de; topnews.de; spiegel.de; bmw.de
… … … … …
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
10
Steigende Variantenvielfalt
Steigende Varianz bei Technologie und Stückzahl erfordert flexible Lösungen in wandlungsfähigen Strukturen!
Antriebsvielfalt
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
11
Leichtbau im MaterialmixDas richtige Material an der richtigen Stelle
Schlüsseltechnologie für Wettbewerbsvorsprung
Deutschland führend in Entwicklung und Produktion
Großes Potenzial für Umsatz-steigerung und Arbeitsplätze
Großer Forschungsbedarf im Bereich Recycling
Leichtbau in Mobilität und FertigungChancen für Baden-Württemberg
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
12
Wandlungsfähigkeit und KomplexitätAutomobilproduktion: OEM-Wertschöpfung im Umbruch
Verschiebung der
Machtverhältnisse in der
Zuliefererpyramide
Neue Definition – Eketrifizierung
(make or buy)
Gefahr der Entwertung von
know-how (neue Wettbewerber)
Hohe Investitionen notwendig
(ROI?)
OEM Wertschöpfungskette: von Zuliefererpyramide zum –netzwerk
Automotive Lieferanten
NonautomotiveLieferanten
Quellen: Grafik re.o.: Prof. Weber, Daimler AG;Grafik unten: Dr. Göschel, BMW Group
WS OEM
WS Lieferant
System integrators, Component manufacturers,…
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
13
Alte Wertschöpfungsstrukturen müssen neu gedacht werdenHeute: Getaktete Herstellung des Automobils am Band
Bildquelle: PSA
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
14
DezentralisierungVon der fraktalen Fabrik zur Smart Factory
Cyber-Physical Systems
Eingebettete Systeme (als Teil von Geräten, Gebäuden, Verkehrsmittel, Verkehrswegen,
Produktionsanlagen, medizinischen Prozessen,
Logistik-, Koordinations- und Managementprozessen)
Internet-Dienste
Kennzeichen: Erfassung unmittelbar
physikalische Daten mit Sensoren
Verwendung weltweit verfügbarer Daten und Dienste
Daten auswerten und speichern
Vernetzung über digitale Kommunikationstechnologien (drahtlos/drahtgebunden, lokal/global)
Einwirken auf physikalische Welt mit Aktoren
Verwendung multimodaler Mensch-Maschine-Schnittstellen (Touchdisplays, Sprachsteuerung,
Gestensteuerung, …)nach ACATECH 2012
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
15
Die Automobilproduktion in 10 Jahren
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
16
Alte Wertschöpfungsstrukturen müssen neu gedacht werdenMorgen: Entkoppelte, voll flexible und hochintegrierte Produktionssysteme
Auto fährt autonom als CPS durch die Prozessmodule des Montageraums:
Prozessmodule mit unterschiedlichen Takten
Individualisierende Fertigungsschritte in Montage integriert
Skalierbare Aufgabeninhalte
Mensch-Maschine-Kooperation (zaunlose Fabrik)
Kontextbasierte Planung und Steuerung
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
17
Active Research Environment for theNext Generation of Automobiles ARENA2036
• PPP• Dauer: 15 Jahre• Forschungsfabrik als
Integrationsplattform
Forschungsfabrik
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
18
IT-Architektur der Zukunft
Service Orientierung Die weitergehende Service-orientierung (XaaS) in allen Bereichen des Lebens
(use it but do not own it) wird auch vor der Digitalen Fabrik nicht halt machen Service-orientierte IT-Architekturen (SoA) werden in allen Bereichen der
industriellen Produktion Einzug halten De-Hierarchisierung
Auflösung von hierarchischen Gliederung in verschiedene Ebenen Neue Funktionen / Applikationen basierend auf Services aus verschiedenen
Bereichen und Ebenen App-isierung
Aufgabengerechte Zusammenfassung von Funktionalitäten basierend auf SoA App-entwicklung durch Spezialisten (z.B. Endanwendercommunity) möglich Möglichkeit der Durchführung von Simulationen in Echtzeit
Offene Standardisierung Verwendung von offenen Standards essentiell Alle Effizienzvorteile von IT-clouds können realisiert werden Fokus auf Information / Semantik
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
19
Zusammenfassung
Produkt-, Prozess- und Ressourcenkomplexität in der Automobilindustrie
ist sehr hoch
Elektrifizierung und Leichtbau treiben eine Explosion von Komplexität
IKT bietet nicht ausreichend Unterstützung zur Handhabung von
Komplexität
Änderung der Wertschöpfungsstrukturen ist im vollen Gange
Interne Komplexität muss der externen Komplexität entsprechen;
Dezentralisierung ist dafür der Schlüssel
Ein vielversprechender Ansatz zur Beherrschung der Komplexität:
Wandlungsfähigkeit und Flexibilität werden durch cyber-physische
Systeme ermöglicht
© F
rau
nh
ofe
r IP
A, I
FF U
niv
ersi
tät
Stu
ttg
art
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl
www.ipa.fhg.de
www.iff.uni-stuttgart.de