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Thomas Herrmann
Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 1
Synchroner Austausch von Text am Beispiel Internet Relay Chat
- Konferenzartige Konversation via eingetippter,"natürlich-
sprachlicher" Äußerungen
- Es gibt themenspezifische Kanäle
- mehrere Nutzer können auf einem Kanal aktiv sein
- wird als Telephonersatz genutzt
- es gibt öffentliche und private Kanäle
- Auflistung der an einem Kanal beteiligten Teilnehmer ist möglich
Thomas Herrmann
Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 2
Chatting
TeilnehmerkontrolleThemenvorgabe
Moderator
Kanal aussuchen& anmelden
Sonderkom-mandos
Chat-software
Konfigurieren
Server
Kanalfenster
N
ankündigen
BOT
Bild
Themen-liste
Teilnehmer- liste
Nickname& Name
1 N
Chat-Kanal
übermitteln
lesenschreib-fenster
schreibenprivat, öffentl.
A B
1 1:N
Thomas Herrmann
Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 3
Chatting-Verhalten und Etiquette
• Man grüßt bei Eintritt in den Kanal
• Man grüßt nicht jeden
• Man insistiert nicht darauf, dass Fragen beantwortet werden
• Man muss nicht sofort auf Fragen oder auf einen neuen Teilnehmer
eingehen
• man verwendet angemessene Formulierungen
• Humor muss als solcher gekennzeichnet sein (Smiley :-))
• Es werden Abkürzungen genutzt
Thomas Herrmann
Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 4
Asynchroner
Textaustausch
Thomas Herrmann
Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 5
Tabellarischer Vergleich der Textdienste
Telex
FAX
Teletext
Darstel-
lung
Teil-
nehmer-
zahl
ja
zu geringmitteljaja
*sehr be-
schränkthoch
weiter-
verarbeit-
bar
gespei-
chert
transiente
Daten
ja *
*umfassend
(Qualitäts-
probleme)
sehr hoch
Thomas Herrmann
Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 6
Electronic Mail (1)
Grundprinzip bei e-mail zur Übertragung von Briefen:- Dokumente werden elektronisch am eigenen Rechner (UA) erstellt,- elektronisch über ein Netz übermittelt und zwischengespeichert,- vom Empfänger zunächst am Rechner zur Kenntnis genommen.
Zwei Dienste:
Meldungsübermittlung:
zuverlässige, verbindungslose Übermittlung von Nachrichten
Interpersonal Messaging:
Übermittlung von Nachrichten zwischen zwei Personen
Nachrichten bestehen aus:- strukturiertem Nachrichtenkopf (z.B.: Sender, Empfänger, Subjekt,
Priorität)- nicht vorstrukturiertem Nachrichtenrumpf (dem eigentlichen Brief)
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Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 7
Das MHS-Modell der X.400
Message Handling Environment
Message Handling System
Message Transfer System
MTA
UA
MTA MTA
MTAMTA
UA
AU
MS UA
Teilnehmer
Teilnehmer
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Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 8
Dokument erstellen
Empfänger spezifizieren
Meta-Informationen erzeugen
Absenden
Löschen
Mailbox prüfen und Mails übertragen
Lesen
Speichern
Weiterleiten
Antworten
Mail User Agent (MUA)Dokument erstellen
Empfänger spezifizieren
Meta-Informationen erzeugen
Absenden
Löschen
Mailbox prüfen und Mails übertragen
Lesen
Speichern
Weiterleiten
Antworten
Mail User Agent (MUA)
Absender Empfänger
Administrator Administrator
User-Mailbox
Mails annehmen
Annahme verweigern
Mails vervielfältigen
Envelope ändern
Header ändern
Weiterleiten
Zustellen
Mail Transport Agent (MTA)Mails annehmen
Annahme verweigern
Mails vervielfältigen
Envelope ändern
Header ändern
Weiterleiten
Zustellen
Mail Transport Agent (MTA)
MTA
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Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 9
Header Informationen
From: <[email protected]>To: <[email protected]>Cc: <[email protected]>Bcc: <[email protected]>Subject: unser Treffen am DonnerstagDate: Wed, 28 Jul 1999 10:14:31 +0200Message-ID: <[email protected]>Received: from domain1.de by domain2.de
with SMTP id KAA21428 for<[email protected]>;Wed, 30 Jun 1999 10:45:11 +0200(MET DST)
In-Reply-To: <[email protected]>
Thomas Herrmann
Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 10
Kontext
K - arten
extra – kommunikativer Kontext
mH
innerer Kontext
Nachricht erstellen
Kommunikation bei E-Mail
Kontextexplizieren
Na planen
als gemeinsamunterstellt
als relevant abernicht gemeinsam u
gemeinsamer Kontext
räumliche Kommunikationsbedingung zeitliche Kommunikationsbedingung
non-verb
extra-kommunikativesVerhalten
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Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 11
E-mail Verteilerlisten
Verteilerliste legt Menge von Teilnehmern fest.
Nachrichten an eine Verteilerliste werden an alle ihre Teilnehmer weitergeleitet: Expansion
Regeln
• Einschränkung derjenigen, die etwas an eine Verteilerliste schicken dürfen
• Verteilerliste wird durch einen Besitzer gepflegt
• Verteilerliste kann andere Verteilerlisten enthalten
(Problem: Duplikate und Rekursion)
• Verteilerlisten sind nicht erkennbar
• Verteilerlisten-Expansion kann unterdrückt werden
Thomas Herrmann
Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 12
Semistrukturierte Nachrichten I
Def: Semistrukturierte Nachrichten sind solche,
- die einem wohldefinierten Nachrichtentyp zuzuordnen sind.
- die jeweils einen Satz an Feldern mit festvorgeschriebenen
Alternativen für jedes Feld beinhalten.
(pro Nachrichtentyp definiert )
- die einige Felder mit schwach strukturierten Nachrichteninhalten
umfassen.
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Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 13
Semistrukturierte Nachrichten II
Beispiel: Vorlesungsankündigung
Absender:
Empfänger:
Nachrichtentyp: Vorlesungsankündigung
Zeit:
Ort:
Vortragender:
Thema:
Inhalt:
Header
Body - Inhalt
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Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 14
Semistrukturierte Nachrichten III
Vorteile:
• hochstrukturierter Teil erlaubt eine automatische Bearbeitung von Nachrichten.
• schwachstrukturierter Teil lässt die Nachrichten flexibel einsetzbar bleiben.
• lassen sich kontinuierlich einführen und sind verschieden stark automatisch zu bearbeiten, da die Struktur sowohl automatisches als auch manuelles Auswerten erleichtert.
• lehnen sich an gängige "vorelektronische" Mechanismen
(z.B.: Betr.: - Feld) an.
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Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 15
Anwendungsbeispiel: Information Lens SystemAuf Basis einer normalen e-mail Anwendung implementiertes Nachrichtensystem:
Leistungsmerkmale:
• Unterstützung des Senders bei der Erstellung von Nachrichten durch vorgegebene Nachrichtentypen mit bestimmten Default-Werten.
• Automatisches Filtern, Klassifizieren in Ordner und Bearbeiten von eingehenden Nachrichten beim Empfänger:
• in bestimmte Ordner
• löschen
• direkt auf dem Bildschirm anzeigen
• weiterleiten an andere Nutzer (z.B.: Sekretärin )
• Eintrag in Terminkalender
• Automatische Unterstützung beim Antworten auf Eingehende Nachrichten
z.B.: bestimmte Nachrichtentypen können als Antwort auf eingehende Typen vorgeschlagen werden.
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Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 16
Beispiele von Regeln zur automatischen Bearbeitung von Nachrichten
(a)IF Message type: Action request Action deadline: Today, tomorrowTHEN Move to: Urgent
(b)IF Message type: Meeting announcement Day: Not Tuesday
THEN Delete
(c)IF Message type: Meeting proposal Sender: Not AxsomTHEN Resend: Axsom
(d)IF From: Silk, SiegelTHEN Set Characteristcs: VIPIF Message type: Action request Charcteristics: VIPTHEN Move to: Urgent
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Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 17
automatisch bearbeiten
MHS
Schreiben
Informationsfilterungs Systeme
lesen
B
Header
Body
Kategorisieren
A
Mail AgentBMail Agent
A
auf Wiedervorlage
Reply vorbereiten
löschen
KategorienB
Directory vonB
auf Ordner verteilen
direkt anzeigen
weiterleiten
Unterstützen
Transparenzschaffen
lesen
C
?
Mail AgentC
KategorienC
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Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 18
Vorteile des Information-Lens-Systems
Vorteile:
- Möglichkeit zur Handhabung von Junk-Mail
- Möglichkeit zur differenzierten Bearbeitung von elektronischer Post
- Möglichkeit den spezifischen Kommunikations- und
Kooperationsnotwendigkeiten von einzelnen Organisationseinheiten
gerecht zu werden, durch Erweiterung von e-mail Funktionen
Thomas Herrmann
Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 19
Probleme des Information-Lens-Systems
Probleme:
- Starre Festlegung von Nachrichtentypen, deren jeweiligen Feldern und den Attributen, die alternativ zu nutzen sind.
- Verständnisprobleme bezüglich der Bedeutung von alternativen Ausprägungen von Attributen.
- Aushandlungsnotwenigkeiten bezüglich der Systemveränderungen werden technisch nicht unterstützt.
- Keine Transparenz für den Absender darüber, ob ein Filter beim Empfänger seine Nachricht automatisch gelöscht hat.
- Keine Transparenz für den Empfänger, ob eine Nachricht automatisch generiert wurde.
Thomas Herrmann
Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 20
Social Kontext and Information Exchange bei Kommunikation per e-mail (1)
Zeitaufwand für Beschlüsse
00
35
30
25
20
15
10
05
Ex.1 Ex. 2 Ex. 3 Ex. 4
face-to-face
real-time Computer-Conferences
aus: Sproull, Lee und Kiesler, Sara: "Connections: new ways of working in
the networked organization". Cambridge und London: 1991. S. 59ff
mittlerer Zeitaufwandin Minuten
Thomas Herrmann
Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 21
Social Kontext and Information Exchange bei Kommunikation per e-mail (2)
.05
.30
.25
.20
.15
.10
face-to-face
real-time Computer-Conferences
aus: Sproull, Lee und Kiesler, Sara: "Connections: new ways of working in
the networked organization". Cambridge und London: 1991. S. 59ff
BeteiligungAbweichung vongleichmäßiger
Teilnahme
Ex.1 Ex. 2 Ex. 3 Ex. 4
Thomas Herrmann
Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 22
Social Kontext and Information Exchange bei Kommunikation per e-mail (3)
00
1,0
0,7
0,5
0,2
heftige Bemerkungen
Ex.1 Ex. 2 Ex. 3 Ex. 4
face-to-face
real-time Computer-Conferences
Anzahl heftiger Benmerkungenpro Diskussion
aus: Sproull, Lee und Kiesler, Sara: "Connections: new ways of working in
the networked organization". Cambridge und London: 1991. S. 59ff
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Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 23
Social Kontext and Information Exchange bei Kommunikation per e-mail (4)
2%
12%
10%
8%
6%
4%
aus: Sproull, Lee und Kiesler, Sara: "Connections: new ways of working in
the networked organization". Cambridge und London: 1991. S. 59ff
Face-to-face e-mail
Einfluss des ersten Wortbeitrages
Die Werte geben an, in wie viel Prozent der Fälle die Meinung der Person mit dem ersten Wortbeitrag mit der letzlichen Entscheidung der Gruppe identisch war.
high status
high status
low status
low status
Thomas Herrmann
Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 24
Verschiebungen, die die Kontextrekonstruktion erschweren können
• Beschleunigung (z. B. Briefpost Fax)
• Von synchroner zu asynchroner Kommunikation, d.h. weniger Interaktivität (Telefon mail)
• Wechsel von fixierter nach fließender Information (e-mail Voice-mail; mail-conferencing video-conferencing; shared screens)
• Reduktion der Ausdrucksmöglichkeiten
a) Verlust des visuellen Kontaktes (face-to-face Telefon)
b) Einengung verbaler Ausdrucks- und Darstellungsmöglichkeiten (e-mail semi-structured messages)
Thomas Herrmann
Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 25
Kontextreduzierung und RekonstruktionMan kann keine absoluten Aussagen machen (wie z.B. : "E-Mail
reduziert den Kontext der Kommunikation").
Bei jedem Kommunikationsmedium muß Kontext rekonstruiert werden.
Entscheidend sind die Möglichkeiten, die hierzu zur Verfügung stehen.
Dimensionen der Kontextrekonstruktion sind:
• verfügbare Zeit
• mögliche Interaktivität
• verfügbare Darstellungs- und Ausdrucksmöglichkeiten
Man kann sagen, daß es bei der Unterstützung desselbenKommunikationsgeschehens durch ein Medium A, statt durch eine
Medium B, zu einer Verschiebung der Möglichkeiten der
Kontextrekonstruktion beim Wechsel von B nach A kommt.vgl.:Herrmann (1994): Loss of situative Context
Thomas Herrmann
Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 26
Strategien zur Bewältigung von Kontextproblemen
• Wechsel des Mediums• Abwarten• Verweigerung der Bearbeitung• Zusatzinformationen besorgen• Strukturierung der Information abfordern• Gelegenheits-orientiertes Handeln
Imagination wird
notwendig durch Kontextreduktion
und wird
erleichtert durch Kontextreduktion
aber erschwert langfristig die Verständigung virtuelle Verständigung.
Thomas Herrmann
Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 27
Beispiele für Missverständnisse in der E-mail Kommunikation
• fehlende Kontext-Explikation: „Das Treffen im Mai wird nicht
stattfinden.“
• Mangelnde Strategie bzgl. Subjektionssicherung: Ganz zum Schluss – nach drei Seiten Formatierungshinweisen – steht eine persönliche Nachricht oder das Subject-Feld enthält eine eigene, nicht im Body wiederholte Message.
• Falsche Unterstellung bzgl. Empfängerkontext. z.B. bzgl. der Weiterleitung von Informationen
• fehlende Aufmerksamkeitssicherung: unzureichender Hinweis im Subject-Feld
• Mangelndes Erkennen, dass Kontext fehlt z.B. bzgl. Wichtigkeit von Aufgaben oder bzgl. Relevanz von zusätzlichen Dokumenten.
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Kommunikation und Kooperation mit Groupware 2000
24.02.2000 28
Optimierungsmöglichkeiten
UNDO und nachträgliches Ändern
Strukturierter Nachrichtenteil für Kontext (insbesondere für dieHandlungsrelevanz)
Nachvollziehbarkeit des - kommunikativen und des - extra-kommunikativen Kontextes via Links (z.B. Threads)
Kopplung mit einer Organisationsunterstützung (z.B. Wiedervorlage)
Informationsangemessenheit - Ergänzbarkeit - Strukturierbarkeit - Referenzierbarkeit