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Themen Erfolgsrate von Implantaten mit sand- gestrahlter und geätzter Oberfläche im Oberkiefer nach einer Einheilzeit von zwölf Wochen Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate eines Fünf-Tage-in-vitro-Biofilmmodells Dentale Implantation bei intraoraler Epidermolysis bullosa Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation von Hart- und Weichgewebe Fünf Jahre und ein bisschen weiser? Ein Studienvergleich 2002/2007 ZZI 3/2007 Herausgeber/Editor Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V. und/and Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V. und/and Organ der Österreichischen Gesellschaft für Orale Chirurgie und Implantation Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie JDI Journal of Dental Implantology

Titel ZZI 03-07 · Proponenten die jeweilige Therapie vertreten und im Streitgespräch verteidigen. Der Wissensgewinn für Sie als Kongressteilnehmer ist so sicherlich

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Page 1: Titel ZZI 03-07 · Proponenten die jeweilige Therapie vertreten und im Streitgespräch verteidigen. Der Wissensgewinn für Sie als Kongressteilnehmer ist so sicherlich

Themen

Erfolgsrate von Implantaten mit sand-gestrahlter und geätzter Oberfläche imOberkiefer nach einer Einheilzeit vonzwölf Wochen

Wirksamkeit von Desinfizienzien aufverschiedene Candida albicans-Isolateeines Fünf-Tage-in-vitro-Biofilmmodells

Dentale Implantation bei intraoralerEpidermolysis bullosa

Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentationvon Hart- und Weichgewebe

Fünf Jahre und ein bisschen weiser? Ein Studienvergleich 2002/2007

ZZI3/2007

Herausgeber/EditorDeutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V.und/andDeutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V.und/andOrgan der Österreichischen Gesellschaft für Orale Chirurgie und Implantation

Zeitschrift für Zahnärztliche ImplantologieJDI Journal of Dental Implantology

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Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!

Es ist nun schon sieben Jahre her, dass die implantologischen Fachgesellschaften Deutschlands, der

Schweiz und Österreich beschlossen haben, alle zwei Jahre eine Gemeinschaftstagung in einem der drei

Länder abzuhalten. Aus einer anfänglichen Idee hat sich mittlerweile einer der größten implantologi-

schen Kongresse entwickelt. So konnten bei der letzten Gemeinschaftstagung in Bern mehr als 1.800

Teilnehmer gezählt werden. Einer der auffälligsten Aspekte bei diesen Veranstaltungen ist ein durchaus

länderspezifischer differenter Zugang zur Lösung implantologischer Probleme. Dies zeigte sich vor allem

bei der ersten Gemeinschaftstagung in Salzburg, wo im Rahmen lebhaft geführter Streitdiskussionen

durchaus extrem konträre Standpunkte mit teils heftig geführten Argumentationen aufeinander prallten.

Gerade in dieser lebhaften Diskussion ist die Möglichkeit für die Teilnehmer am größten, sich ein um-

fassendes Bild über den aktuellen Stand der implantologischen Versorgung zu verschaffen. Innerhalb

von wenigen Tagen ist es der interessierten Kollegin und dem interessierten Kollegen möglich, am neu-

esten Stand der Implantologie teilhaben zu können.

Dennoch steht aber das Verbindende im Vordergrund und länderübergreifende

Freundschaften sind wesentliche Triebfedern solcher Tagungen. So entstand

auch der Wunsch, nach Außen hin zukünftig die Gemeinschaftstagungen unter

einem gemeinsamen Logo abzuhalten. Dieses neu gestaltete Logo, der aktuellen

und auch der zukünftigen Gemeinschaftstagungen, das ich nun vorstellen darf,

soll das Gemeinsame zum Ausdruck bringen: Drei getrennte, durchaus im

Wetteifer stehende Gesellschaften, die gemeinsam, länderübergreifend Fach-

themen diskutieren.

Die kommende Tagung in Wien, steht unter dem Motto: „Ästhetik in der

Implantologie“. Wir wollen zum ersten Mal alle bisher, im implantologischen

Spektrum benutzen Therapien, speziell unter dem Aspekt des ästhetischen

Langzeitergebnisses, beleuchten:

Internationale Referenten werden das gesamte Spektrum der implantologischen Behandlungsmög-

lichkeiten hinsichtlich ihres ästhetischen Stellenwertes untersuchen. Es ist oberste Priorität der Kongress-

leitung, dass vor allem Langzeitergebnisse gezeigt werden. Dass dabei aber nicht – wie so oft bei fach-

spezifischen Kongressen – am eigenen Tellerrand Halt gemacht wird, zeigen auch einzelne fachfremde

Vorträge wie beispielsweise über die Anwendung von Hart- und Weichgewebstransplantaten bei extra-

oralen Indikationen. Derartige facherweiternde Präsentationen gestatten es sicherlich noch besser, z. B.

den Stellenwert einzelner augmentativer Verfahren für die Anwendung im oralen Bereich einzuschätzen.

Das Hauptaugenmerk des Kongresses wird auf aktuellen Fragestellungen liegen:

Zeitpunkt der Rehabilitation für einen optimalen ästhetischen Erfolg, Versorgung der Extraktions-

alveole: Luxus, Notwendigkeit oder Risiko?, Besonderheiten bei der ästhetischen Versorgung des paro-

dontal vorgeschädigten Gebisses und vieles mehr.

Ein Thema, das nur auf wenigen Kongressen Beachtung findet, ist die ästhetische Rehabilitations-

möglichkeit bei Zahnaplasie. Nicht selten sind dazu neue operative Konzepte gefragt. Das explizite Ziel

dieses Kongresses ist es deshalb auch, neue Möglichkeiten aufzuzeigen.

Eine große Herausforderung stellt auch die Sanierung bei fehlgeschlagenem Implantat bzw. bei

ästhetisch kompromittiertem Implantat dar. Auch das soll am Kongress in extenso diskutiert werden.

Denn nur, wer auch die Komplikation (ästhetischer Misserfolg) beherrscht bzw. die Grenzen der

Sanierungsmöglichkeit erkennt, kann als Meister seines Faches gelten.

Es ist die dezidierte Absicht der Kongressleitung, diese Diskussionskultur am nunmehr vierten

Gemeinschaftskongress wieder etwas zum Leben zu erwecken: Dort, wo das Thema es gestattet, sollen

EDITORIAL 161

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Proponenten die jeweilige Therapie vertreten und im Streitgespräch verteidigen. Der Wissensgewinn

für Sie als Kongressteilnehmer ist so sicherlich wesentlich größer, im Vergleich zu einem reinen Frontal-

vortrag, der vor allem die Meinung des jeweiligen Referenten wiedergibt.

Dass wir uns bei derartigen wissenschaftlichen Tagungen alle auf statistisch untermauerte Studien

stützen müssen, liegt auf der Hand. Doch nur selten bedenkt man dabei, dass manchmal bewusst, selten

unbewusst, mit fragwürdigem Studiendesign und falsch eingesetzter statistischer Aufarbeitung getrickst

wird, um das gewünschte Ergebnis auch tatsächlich zu erzielen. Auch dazu wollen wir auf dem Kongress

eine kleine Hilfestellung anbieten, wie durch einfaches aber gezieltes Hinterfragen das Erkennen von

Fehlinformation in der wissenschaftlichen Forschung möglich wird.

Als Ort dieser 4. Gemeinschaftstagung wurde Wien gewählt. Diese Stadt bietet eine Fülle von kultu-

rellen Möglichkeiten, sodass der Aufenthalt nur für die Dauer des Kongresses fast zu kurz ist. Die

Kongressleitung hat sich bemüht, ein Rahmenprogramm zusammenzustellen, das einen interessanten

und abwechslungsreichen Einblick in das Leben dieser Stadt ermöglicht und etwas abseits des Main-

streams liegt. Für den, der will, steht natürlich das gesamte Spektrum des kulturellen Angebotes dieser

Stadt zur Verfügung.

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, als Tagungspräsident möchte ich Sie sehr herzlich einladen, das

erste Adventwochenende in Wien zu verbringen und sich der speziellen Ästhetik, die Wien während

der Adventzeit bietet, hinzugeben

Ihr

Prof. DDr. Robert Haas

Tagungspräsident der 4. Gemeinschaftstagung

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EDITORIAL162

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■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

INHALT164

Organ der DGI und der Österreichischen Gesellschaft für Orale Chirurgie und Implantation (ÖGOCI)Official Organ of the DGI

Herausgeber/Editor

Deutsche Gesellschaftfür Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V.und/andDeutsche Gesellschaftfür Zahn-, Mund-, und Kieferheilkunde e.V.

Schriftleitung/Editorship

Prof. Dr. Dr. Henning SchliephakeDr. Sebastian Schmidinger

Erweiterte Schriftleitung/Expanded Editorship

Dr. Karl-Ludwig AckermannProf. Dr. Stefan Schultze-MosgauProf. Dr. Manfred Wichmann

Koordination/Coordination

Irmingard Dey

Beirat/Advisors

Prof. Dr. J. Becker, DüsseldorfProf. Dr. N. Behneke, MainzProf. Dr. G. Dhom, LudwigshafenProf. Dr. Dr. K. Donath, RödinghausenDr. H. Duelund, PassauProf. Dr. B. d’Hoedt, MainzUniv. Prof. Dr. Dr. N. Jakse, GrazProf. Dr. Th. Kerschbaum, KölnProf. Dr. G.-H. Nentwig, FrankfurtProf. Dr. Dr. F. W. Neukam, ErlangenProf. Dr. E.-J. Richter, WürzburgDr. M. Schlee, ForchheimProf. Dr. W. Schulte, TübingenProf. Dr. Dr. P. Tetsch, MünsterProf. Dr. G. Watzek, Wien

Dieselstraße 2, 50859 KölnPostfach/P.O. Box 40 02 54,50832 KölnTelefon/Phone: (0 22 34) 70 11-0www.aerzteverlag.de

Editorial / Editorial 161

ORIGINALBEITRÄGE / ORIGINAL STUDIES

W. Semper, D. Hildebrand, H. Özyuvaci, K. Nelson

Erfolgsrate von Implantaten mit sandgestrahlter und geätzter Oberfläche im Oberkiefer nach einer Einheilzeit von zwölf Wochen: Eine retrospektive Analyse

Success rate of sandblasted and acid-etched maxillary implants after a healing period of twelve weeks: A retrospective analysis 176

S. Sennhenn-Kirchner, G. Cevik, S. Ahlborn, H.G. Jacobs, P. Schwarz,

M. Borg-von Zepelin

Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans -Isolate eines Fünf-Tage-in-vitro-Biofilmmodells

Decontamination efficacy of antiseptical agents on various Candida albicans isolates of a five day in-vitro biofilm model 188

FALLBERICHT / CASE REPORT

A.J. Bähr, M.O. Klein, B. Kleis-Fischer, D. Wittstock-Casian, B. Al-Nawas

Dentale Implantation bei intraoraler Epidermolysis bullosa – ein Fallbericht

Dental Implantation in patients with epidermolysis bullosa – a case report 202

AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS / FROM PRACTIONER TO PRACTIONER

A. König, J. Hermann

Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation von Hart- und Weichgewebe – Eine Falldarstellung

Pre implant orthodontic measures for augmentation of hard and soft tissue – Treatment rationale and case report 208

S. Schmidinger, T. Schneider

Fünf Jahre und ein bisschen weiser?Ein Studienvergleich 2002/2007 216

TAGUNGSBERICHT / CONFERENCE REPORT

J.H. Koch

Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration5. Internationales Osteology Symposium mit Schwerpunkt Weichgewebsmanagement 228

DGI-NACHRICHTEN / DGI-NEWS

Erfolgskurs: Das Curriculum Implantologie 237

S. Schmidinger

Was macht denn…? Prof. Dr. Dr. Peter Tetsch im Interview mit Dr. Sebastian Schmidinger 239

Continuum Compact und Auslandsreisen: DGI entwickelt Angebote weiter 246

Tagungskalender / Meetings 166

Industrie und Handel / Industry and Trade 170, 172, 174

Weltpresse / World Press 242

Buchbesprechung / Book Review 243

Impressum / Imprint 248

Weitere Informationen zur Zahnheilkunde sowie die ausführlichen Autorenrichtlinien

finden Sie im Internet unter www.zahnheilkunde.de.

Das Inserentenverzeichnis dieses Heftes finden Sie auf Seite 243.

ZZIZeitschrift für Zahnärztliche Implantologie

JDI Journal of Dental Implantology

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September 2007Qualitätszirkel Schwaben-SüdTermin: 12.09.2007 (19:00 Uhr)Thema: „Komplexe Rehabilitationim atrophen Kiefer“Ort: Institut für ZahnÄrztlicheFortbil-dung, Dr. Iglhaut, Steinbogenstr. 26,87700 MemmingenReferent: Dr. Karl-Ludwig Acker-mann, Filderstadt

Qualitätszirkel ChiemgauTermin: 12.09.2007 (19:00 Uhr)Thema: „Weichgewebsmanagementin Verbindung mit Platform-Switch-ing“Ort: Gasthof/Hotel „Hirzinger“ inSöllhubenReferent: Dr. H.-J. Hartmann,Tutzing

Qualitätszirkel Freising undMünchenTermin: 12.09.2007 (19:00 Uhr)Thema: „Präimplantologische Modi-fikation des atrophierten Alveolar-fortsatzes“Ort: Forum M des PressezentrumsAirport/MünchenReferent: Prof. Dr. Dr. Nils-ClaudiusGellrich, Hannover

Qualitätszirkel MittelfrankenTermin: 12.09.2007 (18.00 Uhr)Thema: „Zirkonoxydimplantate“Ort: Zahnärztehaus/3. Stock, Laufertorgraben 10, NürnbergReferent: Dr. Melllinghoff, Ulm

Qualitätszirkel RegensburgTermin: 14.09.2007 (18.00 Uhr)Thema: „Cave Implantate. Ausfüh-rungen zu dem, was implantolo-gisch Lust und Frust macht“Ort: Sorat Insel-Hotel, Müllerstr. 7,RegensburgReferent: Dr. Karl-Ludwig Acker-mann, Filderstadt

Qualitätszirkel UlmTermin: 19.09.2007 (19.00 Uhr)Thema: „Simplify your augmentation– socket preservation leicht gemacht“Ort: Institut für gesundes Leben,Pfauengasse 14, UlmReferent: Dr. Dietmar Weng,Starnberg

Qualitätszirkel MainfrankenTermin: 19.09.2007 (19.00 Uhr)Thema: „Hart- und Weichgewebe-management mit und ohneImplantate“Ort: Saalbau Luisengarten, Martin-Luther-Str. 1, 97072 WürzburgReferent: Dr. Guido Petrin, Stuttgart

Oktober 2007Qualitätszirkel STA, WM, FFBTermin: 24.10.2007 (19.00 Uhr)Thema: noch nicht bekanntOrt: Chirurgische Klinik Seefeld,Hauptstr. 23, 2. Stock, 82229 SeefeldReferent: Dr. Sebastian Schmidinger,Seefeld

November 2007Qualitätszirkel Schwaben-SüdTermin: 14.11.2007 (19.00 Uhr)Thema: „Implantologie in der ästhe-tisch kritischen Zone: Möglichkeiten,Grenzen, Alternativen“Ort: Institut für ZahnÄrztlicheFortbil-dung, Dr. Iglhaut, Steinbogenstr. 26,87700 MemmingenReferent: Dr. Stefan Ries, Wertheim

Qualitätszirkel MittelfrankenTermin: 21.11.2007 (18.00 Uhr)Thema: „Sinuslift mit Eigenknochen“Ort: Zahnärztehaus/3. Stock, Laufertorgraben 10, NürnbergReferent: Prof. Dr. Dr. Kniha, Dr. Gahlert

Qualitätszirkel UlmTermin: 28.11.2007 (19.00 Uhr)Thema: „Aktuelle Verfahren bei derSinusbodenelevation – Tipps aus derPraxis für die Praxis“Ort: Institut für gesundes Leben,Pfauengasse 14, 89073 UlmReferent: Dr. Friedemann Petschelt

TAGUNGSKALENDER / MEETINGS

Qualitätszirkel der DGI / Landesverband Bayern

Gaumenfreier,teleskopierendverankerterZahnersatz.

Beitrag A.J. Bähr, Seite 202

RadiologischeKontrolle einerLKG-Patientin bei Nachinsertionvon Implantatenim Unterkiefernach fünf Jahren.

Beitrag W. Semper et al., Seite 176

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

TAGUNGSKALENDER

21. DGI-Tagung / 4. Gemein-schaftstagung ÖGOCI, DGI, SGITermin: 29.11. – 02.12.2007Ort: Hofburg Kongresszentrum,WienKongressorganisation/Auskunft:MCI, Annette Gleich, Alserstr. 32/20,A-1090 Wien, Tel.: ++43(0)1-4062235, Fax: ++43(0)1-4063128, E-Mail: [email protected]

Jenaer ImplantologierundeTermine: 19.09.2007 (15:00 – 18:30 Uhr) und 05.12.2007 (15:00 – ca. 18:30 Uhr)Thema: am 19.09.2007: „Implanta-tion im ortsständigen Knochen“Am 05.12.2007: „Augmentations-techniken“Ort: Universitätsklinikum Jena, Klini-kum 2000 (Jena-Lobeda), ErlangerAllee 101, 07747 Jena, Hörsal 1Referenten: Univ.-Prof. Dr. Dr. S. Schultze-Mosgau, Dr. Dr. M. Thorwarth, R.-D. BaderAuskunft: Klinik und Poliklinik fürMund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/Plastische Chirurgie des Universitäts-

klinikums Jena, Univ.-Prof. Dr. Dr. S. Schultze-Mosgau, Postfach 07740Jena, www2.uni-jena.de/med/kichi/

3. Tagung des Landesverban-des Mecklenburg-VorpommernTermine: 02.11.2007 (15:00 – 18:00 Uhr) und 03.11.2007 (09:00 – ca. 16:00 Uhr)Thema: „Sofortimplantation –Sofortversorgung“ Ort: Kongress-Zentrum des LKVMecklenburg-Vorpommern, „Viehhalle“, Speicherstr. 11, 18273 GüstrowReferent: Dr. Dr. Buhtz, Berlin, Dr. H.-J. Hartmann, Tutzing,

Dr. A. Kraus, Bad Wörishofen, ZTM Ch. Müller, Freiburg, PD Dr. Dr. E. Nkenke, Erlangen, PD Dr. F. Schwarz, DüsseldorfAuskunft: DGI GmbH, Stefan Werner, Henkestr. 91, 91052 Erlangen, Tel.: 09131-920070

Tagungen der DGI Veranstaltungen allgemein

Weitere Informationen zurZahnheilkunde sowie die aus-führlichen Autorenrichtlinienfinden Sie im Internet unterwww.zahnheilkunde.de.

Auskunft für die Termine derQualitätszirkel: Sekretariat desLV, Monika Pangerl, c/o Praxis Dr. Schmidinger,Hauptstraße 26, 82229 Seefeld, Fax: 08152-990916, E-Mail:[email protected]

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Page 6: Titel ZZI 03-07 · Proponenten die jeweilige Therapie vertreten und im Streitgespräch verteidigen. Der Wissensgewinn für Sie als Kongressteilnehmer ist so sicherlich

Termin: 15.09.2007(9.00 – 16.00 Uhr)Thema: „Altersspezifische Indikation,Differentialindikation des Alveolar-fortsatzaufbaus – Distraktionsosteo-genese versus Augmentat“Referent: Prof. Dr. Dr. B. Hoffmeis-ter et al.Kursort: BerlinKursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 27/07; 10 Fortbildungspunkte

Termin: 21.09.2007(9.00 – 17.00 Uhr)Thema: „Sinuslift-Spezialkurs mitLive-Operationen“Referent: Dr. J. TetschKursort: MünsterKursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 08/07-II; 9 Fortbildungspunkte

Termin: 21.09. – 22.09.2007(Fr. ab 09.0; Sa. bis 19.00 Uhr)Thema: „Marketing und Manage-ment: Ich begeistere mich undmeine Patienten“Referent: Prof. Dr. G. DhomKursort: LudwigshafenKursgebühr: 600,00 € zzgl. MwSt.für die 1 Person./ 500,00 € zzgl.MwSt. für BegleitpersonenKurs-Nr.: 45/07; 16 Fortbildungspunkte

Termin: 22.09.2007(9.00 – 17.00 Uhr)Thema: „DVT-Analyse und Kompen-sation lokaler Kieferdammdefizite:Spreading – An- und Auflagerung –Sinuslift mit navigierter, simultanerImplantatinsertion“

Referent: Dr. Dr. R. StreckbeinKursort: LimburgKursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 28/07; 8 Fortbildungspunkte

Termin: 24.09 – 26.09.2007(Mo. ab 09.00 / Mi. bis 17.00 Uhr)Thema: „DGI-Fortbildungsreise: OP-Trainingskurs an Humanpräparaten”Referent: Prof. Sculean, Prof. Quiry-nen, Prof. Schliephake, Prof. Terhey-den, Dr. de Santis, Dr. Iglhaut et al.Kursort: Graz/AKursgebühr: 1800,00 € zzgl.MwSt. für DGI-Mitgl. / 2100,00 €zzgl. MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: R2/07; 27 Fortbildungspunkte

Termin: 29.09.2007(9.00 – 17.00 Uhr)Thema: „Implantologie in Klinik undAbrechnung – Dissens oder Konsens“Referent: Dr. H.-J. HartmannKursort: FeldafingKursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 30/07; 9 Fortbildungspunkte

Termin: 05.10.2007(8.00 – 16.00 Uhr)Thema: „Bewährte und sichereAugmentationstechniken“Referent: Dr. W. HotzKursort: SigmaringenKursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 29/07; 8 Fortbildungspunkte

Termin: 06.10.2007(9.00 – 18.00 Uhr)Thema: „Implantatplanung, -chirur-gie und -prothetik in der ästhetischenZone“Referent: Dr. M. StimmelmayrKursort: ChamKursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 31/07; 10 Fortbildungspunkte

Termin: 13.10.2007(9.00 – 17.00 Uhr)Thema: „Systematische implanto-logische Diagnostik mit CT undDVT-Verfahren“Referent: Dr. E. FrankKursort: BesigheimKursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 32/07; 8 Fortbildungspunkte

Termin: 13.10.2007(9.00 – 18.00 Uhr)Thema: „Digitale Fotografie in derZahnmedizin und Implantologie“Referent: Dr. A. KraußeKursort: KölnKursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 33/07; 9 Fortbildungspunkte

Termin: 19.10.2007(9.00 – 17.00 Uhr)Thema: „Ursachen und Fehlersuchebei implantologischen Misserfolgenund ihre Korrekturbehandlung“Referent: Prof. Dr. Dr. P. Tetsch, Dr. J. TetschKursort: Münster

Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 34/07; 8 Fortbildungspunkte

Termin: 19.10. – 20.10.2007(Fr. ab 14.00 / Sa. bis 17.00 Uhr)Thema: „Management in einerimplantologisch orientierten Praxis“Referent: Dr. J. MellinghoffKursort: UlmKursgebühr: 680,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 780,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 35/07; 15 Fortbildungspunkte

Termin: 20.10.2007(09.00 bis 16.30 Uhr)Thema: „Weniger ist mehr – über-schaubarer Aufwand mit dem Zielminimierter Implantatchirurgie undeffektiver sowie zugleich ästhetischerProthetik“Referent: Prof. Dr. Dipl.-Ing. E.-J.RichterKursort: WürzburgKursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 46/07; 8 Fortbildungspunkte

Termine von Kursen in den Folgemonaten finden Sie auf unserer Homepage (www.dgi-ev.de)

Titelseitenhinweis:

Oben: Detailansicht eines individuell gefrästenSteges auf Implantaten. Die Verankerung derabnehmbaren Suprakonstruktion erfolgt übereinen distal positionierten Schubriegel.

Unten: Fertiggestellte Suprakonstruktion mitindividuell gebrannten Keramikersatzzähnenund eingebautem, geöffnetem Schubriegel.

Fotos: ZTM Michael Bergler, Erlangen

Plaque auf rauer Oberfläche.

Beitrag S. Schmidinger, T. Schneider, Seite 216

Continuum Implantologie

TAGUNGSKALENDER / MEETINGS

© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■

BILINGUALITÄT

Anmeldung/Auskunft: DGI-Sekretariat für Fortbildung, Bis-marckstr. 27, 67059 Ludwigs-hafen, Tel.: 0621-68124451,Fax: 0621-68124469, E-Mail:[email protected]

Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass seit der Ausgabe 1/2006 der Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie nun zwei Originalarbeitenbilingual publiziert werden. Dies ist ein weiterer Schritt, die ZZI internationaler zu gestalten. In Zukunft können gerne in Englisch abgefassteArbeiten bei der Schriftleitung eingereicht werden.

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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■

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INDUSTRIE UND HANDEL170

DAMPSOFT

Gold-Anwendertreffenauf der ColorLine Nach der Spaltung des Kieferkamms

beim Bone Split retrahiert sich der Kno-chenspalt innerhalb kurzer Zeit.Dadurch kommt es beim anschließen-den Bohrvorgang zu einer ungewünsch-ten und unnötigen Knochenabtragungan beiden gesplitteten Knochensegmen-ten. Somit ist eine optimale Platzierungdes Implantats nicht gewährleistet,zusätzliche augmentative Maßnahmenkönnten notwendig werden. Mit denBone Split Retraktoren von Aesculapwird der Knochenspalt offen gehalten.Das vorhandene Knochenangebot kanndadurch für das Einbringen des Implan-tats optimal genutzt werden. Das Systembesteht aus zwei Titankeilen (Retrakto-ren) und einem Applizier-Instrument.Die trokarförmigen Retraktoren stehenin den zwei Größen 3 mm x 5 mm und4 mm x 6 mm zur Verfügung, passend

für jede Situation. Das Appli-zier-Instrument für die Aufnah-me der Retraktoren ist mit einerFeder ausgestattet, die ein siche-res und komfortables Platzierenin den Knochenspalt ermög-licht. Zusätzliche Sicherheitgegen ein Aspirieren der Retrak-toren durch den Patientengeben Bohrungen in den Kei-len, die das Sichern der Retrak-toren mit Nahtmaterial ermög-lichen.

AESCULAP AG & CO. KGAm Aesculap–Platz78352 TuttlingenTel.: 0 74 61 / 95 24 67Fax: 0 74 61 / 16 11 54http://www.aesculap-dental.deE-Mail: [email protected]

Aesculap

Bone Split Retraktionssystem

Dentsply Friadent

Kooperation mit derUni Göteborg

Dentsply Friadent hat mit der Uni-versität Göteborg in Schweden einenrenommierten Partner für eine wis-senschaftliche Zusammenarbeitgewonnen. Von dieser Partnerschaftsoll die dentale Implantologie in dennächsten Jahren profitieren. Dents-ply Friadent ist weltweit einer derführenden Implantathersteller, dieUniversität Göteborg ist ebenfalls seitvielen Jahren wissenschaftlich undklinisch auf dem Gebiet der enossa-len Implantologie aktiv. Aus derZusammenarbeit versprechen sichbeide Partner, die dentale Implanto-logie durch maßgebliche Entwicklun-gen weiter zu prägen. Gemeinsamsollen experimentelle, präklinischeund klinische Forschungsprojektesowie klinische Aus- und Fortbildungerstklassiger Qualität verwirklichtwerden.

Dentsply Friadent GmbHSteinzeugstraße 5068229 MannheimTel.: 06 21 / 43 02 - 000Fax: 06 21 / 43 02 - 001http://www.friadent.deE-Mail: [email protected]

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GEBR. BRASSELER

Neue Implantatgrößesorgt für festen Sitz

Die besonders von älteren Patientengeschätzte minimalinvasive Implantat-lösung MicroPlant von Gebr.Brasseler/Komet für die Therapie deszahnlosen Unterkiefers wurde um eineweitere Implantatgröße ergänzt. Gab esdas Implantatsystem bisher in der Größevon 2,5 mm, kann der Zahnarzt jetztauch auf die Größe 3,2 mm zugreifen.MicroPlant ist ein enossales, aus Reinti-tan hergestelltes Schraubimplantat. Mitseinem selbstschneidenden Gewindesorgt es für eine hohe Primärstabilität imKnochen. Dadurch wird ein horizon-tales Verschieben der Vollprothese imUnterkiefer verhindert. Der Zahnarztkann das Implantat leicht und sicher aus einer sterilen Primärverpackung, inForm einer Ampulle, entnehmen. In

dieser Ampulle befindet sich das Handlingteil mit demaufgesteckten Implantat.Eine Klemmwirkung ver-

hindert das Herunterfallendes Implantatkörpers.

GEBR. BRASSELER GmbH & Co. KGTrophagener Weg 2532657 Lemgo Tel.: 0 52 61 / 701 - 700Fax: 0 52 61 / 701 - 289 http://www.kometdental.deE-Mail: [email protected]

Im Juni 2007 fand die erste Gold-Anwender-Fortbildung von Dampsoftauf der Color-Fantasy statt. 122 Gold-Anwender aus dem gesamten Bundes-gebiet folgten der Einladung der vier-köpfigen Familie Greifenberg und tra-ten die zweitägige Fortbildungsreisevon Kiel nach Oslo bei strahlendemSonnenschein und hochsommerlichenTemperaturen an. Neun Referentenpräsentierten vielfältige, praxisnaheund spannende Themen zu Bereichenwie Wirtschaftlichkeits- und Effizienz-steigerung in Zahnarztpraxen, Fotobe-funde, QM, karteikartenloses Arbeiten,und mehr. Immer ging es auch darum,darzustellen, wie sich die Themenin-halte mithilfe der Dampsoft-Produkteim Praxisalltag hilfreich realisieren las-sen. Für individuelle Fragen undLösungen standen den Anwendern 16Dampsoft-Mitarbeiter aus allen Unter-nehmensbereichen zur Verfügung.

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INDUSTRIE UND HANDEL172

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Astra Tech

600 Teilnehmer beim Implantag

Der Implantag von Astra Tech Anfang Juni richtete sich an Interessierte,die noch nicht implantologisch tätig sind. Das Programm stand unter demMotto der ganzheitlichen Information für das Praxisteam. Neben den Vor-trägen und Referaten im Plenum wandten sich einzelne Spartenangebotean die im Implantationsprozess beteiligten Fachgruppen. So wurde in einem Vortrag zur Biomechanik die kontinuierliche Entwicklung derAstra Tech Systemmerkmale hervorgehoben, besonders das Micro Thread,die bioaktive, raue OsseoSpeed Oberfläche sowie das Conical Seal Design.Weitere Themen beschäftigten sich mit der Behandlungsplanung, derBedeutung des Zusammenspiels von Zahnarzt und Chirurg bei schwieri-gen Indikationen, den Erfolgsfaktoren eines Implantat-Systems und derBedeutung der Plaquebehandlung im Vorfeld einer Implantation.

Astra Tech GmbH An der kleinen Seite 8, 65604 Elz Tel.: 0 64 31 / 98 69 214, Fax: 0 64 31 / 98 69 321 E-Mail: [email protected]

Pharmatechnik

Praxissoftware hilft beim Management

Eine leistungsstarke Praxissoftware, wieLinuDent von Pharmatechnik, nimmtdem Zahnarzt einen Großteil der anfal-lenden Verwaltungsaufgaben ab underleichtert den Alltag. Sie verwaltet nichtnur Patientendaten und übernimmt

Abrechnungen, sondern zeigt auchbetriebswirtschaftliche Stärken undSchwächen der Praxis auf: Die Softwareunterstützt den Zahnarzt, etwa mit Sta-tistiken, Leistungshistorie, Praxislisten,Recalls und Auswertungen. Sie bietet die

Möglichkeit, verschiedene Aspekte desPraxismanagements zu veranschau-lichen und einander gegenüberzustellen:Einzelne Leistungen oder der gesamteLeistungsumfang der Praxis werden aufalle oder auf einzelne Behandler, Zeiträu-me, fachliche Bereiche oder Kassen auf-geschlüsselt, die grafischen Darstellun-gen sind auf einen Klick ersichtlich.

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Neue Implantologie-Plattform

170-174.qxd 29.08.2007 14:31 Seite 172

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INDUSTRIE UND HANDEL174

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Seit dem 1. September 2007 haben diebeiden Firmen mectron DeutschlandVertriebs GmbH und Rocker & NarjesGmbH ihre Verkaufsaktivitäten zusam-mengelegt, um die Präsenz am Markt zuverbessern. Zukünftig werden alle Pro-dukte des Herstellers Mectron, einer seitüber 25 Jahren tätigen Firma im Dental-bereich, per Direktvertrieb an die Zahn-ärzte und an die Kliniken verkauft. Diesgilt sowohl für die Prophylaxelinie,(Zahnsteinentferner, Pulverstrahlgeräte:Easyjet, Combi S) als auch für die LEDLampen (Starlights). Des Weiteren wer-den alle sich im Programm der FirmaRocker & Narjes GmbH befindlichenProdukte, wie das „Piezosurgery“-Gerät,das neue orale Krebsvorsorge System„Velscope“, das Ozon-Gerät Ozotopsowie Verbrauchsmaterialien wie das

Knochenaufbaumaterial der Firma Bio-teck und das Nahtmaterial der FirmaMedipac angeboten. Die neueGeschäftsleitung mit Sitz in Köln, wirddurch Frau Ursula Rocker vertreten. Daskompetente, bundesweit ansässige Ver-kaufsteam mit zehn Mitarbeitern freutsich auf diese neue Herausforderung.

Rocker & Narjes GmbHWaltherstr. 80/200151069 KölnTel.: 02 21 / 49 20 15-0Fax: 02 21 / 49 20 15-29E-Mail: [email protected]://www.rocker-narjes.com

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Zusammenschluss erhöht Präsenz am Markt

Straumann

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Die K.S.I.-Bauer-Schrau-be ist ein einteiligesImplantatsystem. Dasspezielle Design ermög-licht ein einphasigesVorgehen, verbundenmit transgingivaler Ein-heilung. Der minimalin-vasive Eingriff bewirktunmittelbar nach Inser-tion die sofortige festeAdaption des periim-plantären Gewebes amImplantathals und führtso zu optimaler Gewe-beerhaltung. Ein beson-derer Vorteil der Eintei-ligkeit liegt zudem imFehlen des Mikrospaltes,wodurch auch die evtl.

Ursache für eine Periimplantitis wegfällt.Für den Patienten ist die minimalinvasi-ve atraumatische Vorgehensweise ohneZweiteingriff von Vorteil. Auch derBehandler profitiert von der Einteiligkeitdurch einfaches Handling und reduzier-tes damit kostengünstigeres Instrumen-tarium.

K.S.I. Bauer-SchraubeKeramische Dental-Labor GmbHAbteilung SchraubenimplantatSchulungs- und FortbildungszentrumEleonarenring 1461231 Bad NauheimTel.: 0 60 32 / 3 19 11Fax: 0 60 32 / 45 07http://www.ksi-bauer-schraube.deE-Mail: [email protected]

K.S.I. Bauer-Schraube

Vorteil durch Einteiligkeit

Sirona hat eine Demoversion der 3D-Röntgensoftware Galaxis/GalileosIm-plant entwickelt, die auf CD-ROM kos-tenlos erhältlich ist. Sie ermöglicht es,die Arbeit mit Galaxis und der integrier-ten Implantatplanungs-software GalileosImplantam eigenen Computer zusimulieren. Die Anwen-dung ist leicht und bereitetso viel Freude wie einComputerspiel. Die 3D-Röntgen-Software Galaxisist die Schaltzentrale desGalileos-Systems. Sie führt

durch alle Schritte der Diagnose, Thera-pieplanung und -umsetzung. Mit derDemo-CD kann der Anwender fast alleFunktionen der Software am mitgeliefer-ten Beispieldatensatz kennenlernen:

Ausgehend von derbekannten Panoramaan-sicht, startet er die Naviga-tion mit dem Untersu-chungsfenster intuitiv undin Echtzeit durch die 3D-Ansichten. Auch Ceph-Darstellungen, transversaleSchichtaufnahmen undradiologische Schichten

lassen sich per Mausklick aufrufen. Da-rüber können die in Galaxis integriertenWerkzeuge ausprobiert werden. Mitihnen kann der Behandler Strecken,Winkel oder Volumina verzerrungsfreimessen. Die Demo-CD kann kostenfreiper E-Mail bei [email protected] werden.

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Die thermoplastische Bohrschablone von Straumann hat den Medical Design Excellen-ce Award (MDEA) gewonnen. Die Schablone bietet eine schnelle und präzise Lösung füreine optimale Implantatpositionierung. Sie besteht aus einer Titanbohrhülse, die verti-kal in eine flache Kunststoffscheibe eingebettet ist. Diese wird bei Erwärmung formbarund verfestigt sich bei Abkühlung. Vor dem Einsatz wird die Schablone in heißem Was-ser erwärmt und dann über einem Modell des Patientengebisses geformt, wobei dieBohrhülse an der vorgesehenen Implantatachse ausgerichtet wird. Wenn der Kunststoffabgekühlt ist und sich verfestigt hat, kann die Bohrschablone im Mund des Patientenfür die präzise Führung des Pilotbohrers verwendet werden. Dieser zusätzliche Beitragzur Vorhersagbarkeit der Behandlung ist beeindruckend, vor allem, weil es nur wenigeMinuten erfordert, die Schablone zu erstellen. Angeboten wird die Schablone in zweiFormen – für die Behandlung von Einzelzahnlücken und für Freiendsituationen.

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W. Semper1, D. Hildebrand2, H. Özyuvaci3, K. Nelson1

Erfolgsrate von Implantaten mitsandgestrahlter und geätzter Oberfläche im Oberkiefer nach einerEinheilzeit von zwölf Wochen: Eine retrospektive Analyse

Zielsetzung dieser retrospektiven Analyse war nachzuwei-sen, dass bei Insertion von Implantaten mit sandgestrahlter

und geätzter Oberfläche eine Verkürzung der Einheilzeit im Ober-kiefer auf zwölf Wochen sich nicht nachteilig auf die Erfolgsrate derImplantate auswirkt. Untersucht wurden 448 maxillär inserierteImplantate bei 104 Patienten mit einem durchschnittlichen Altervon 61 Jahren (58 männlich, 46 weiblich), welche über einen Zeit-raum von drei Monaten post insertionem unbelastet einheilten.Unter Anwendung der Erfolgskriterien nach Buser wurden diese inregelmäßigen, zeitlichen Abständen im Rahmen eines standardi-sierten Recallprogramms kontrolliert. Ein Implantat wurde vorBelastung explantiert, somit konnte eine 5-Jahres-Überlebensrateder untersuchten Implantate von 99,8 % ermittelt werden. DieErfolgskriterien nach Buser wurden von allen weiteren nachunter-suchten Implantaten (n = 447) erfüllt. Die Ergebnisse zeigen auf,dass sich eine Verkürzung der Einheilzeit gestrahlter und geätzterImplantate zweier unterschiedlicher Systeme auf die untersuchtenZeiträume nicht negativ auf den Erfolg maxillärer Implantationenauszuwirken scheint.

Schlüsselwörter: SLA, Promote, stegretinierter Zahnersatz, festsit-zender implantatgetragener Zahnersatz

ORIGINALARBEIT176

Success rate of sandblasted and acid-etched maxillaryimplants after a healing period of twelve weeks: A retrospective analysisThe aim of this retrospective study was to prove that the successrate of implants with a sandblasted and acid-etched surface placedin the maxilla is not adversely affected by reducing the healingperiod to twelve weeks. The study examined 448 implants placedin the maxilla of 104 patients (58 men and 46 women) with anaverage age of 61 years; the implants were allowed to heal postinsertion for a period of three months without loading. Theimplants were checked at regular intervals based on the success cri-teria of Buser within the parameters of a standardized recall pro-gramme. One implant was explanted before loading, resulting in a5-year survival rate of 99.8 % for the implants in the study. All otherimplants (n = 447) fulfilled the success criteria of Buser. Theseresults indicate that a reduction in the healing period to the timesspecified in the study for sandblasted and acid-etched implants oftwo different systems does not seem to have an adverse effect onthe success of implants placed in the maxilla.

Keywords: SLA, Promote, bar-retained restoration, fixed implant-borne restoration

1 Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Klinische Navigationund Robotik, Charité Campus Virchow,

2 Privatpraxis Dr. Hildebrand, Westhafenstr. 01, 13353 Berlin3 Abt. für Oralchirurgie, Zahnmedizinische Fakultät, Istanbul Universität,

34390 Istanbul, Türkei

1 Department of Oral and Maxillofacial Surgery and Clinical Navigation andRobotics, Charité Campus Virchow, Berlin, Germany

2 Private Practice Dr. Hildebrand, Westhafenstr. 01, 13353 Berlin, Germany3 Department of Oral Surgery, Faculty of Dentistry, University of Istanbul,

34390 Istanbul, TurkeyEnglische Übersetzung: LinguaDent

176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 176

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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■

1 Einleitung

Dentale Implantate werden seit Jahrzehnten erfolgreich –

basierend auf dem bis heute geltenden Brånemark-Protokoll aus

dem Jahre 1977 [7] – inseriert. Dieses sieht für Implantationen

im Oberkiefer eine Einheilzeit von sechs Monaten bis zur

Belastung vor, um eine ausreichende Osseointegration gewähr-

leisten zu können [6, 38, 39]. Diesbezüglich erhobene Daten

basierten auf der Verwendung von Implantaten mit glatter,

maschiniert behandelter Oberfläche (Brånemark System, Nobel

Biocare, Göteborg, Schweden).

Weiterführende Forschungen ergaben, dass eine erfolgreiche

Osseointegration maßgeblich mit der Implantatoberfläche

assoziiert ist: Thomas und Cook wiesen nach, dass die Verwen-

dung von Implantaten mit rauer Oberfläche die Anlagerung

von Osteoblasten auf die Implantatoberfläche beschleunigt

[12, 24, 33, 43, 47].

In-vitro-Vergleiche von rauen und glatten, maschiniert bear-

beiteten Implantatoberflächen zeigten auf, dass bei Verwen-

dung von Implantaten mit rauerer Oberfläche eine forcierte

Anhaftung von Osteoblasten [5] zu verzeichnen ist [14].

Verschiedene Untersuchungen ergaben zudem, dass auch

der Grad der Rauigkeit bei unterschiedlich behandelten

Implantatoberflächen beeinflussend wirkt [2, 8-10, 22, 30, 46].

So konnte bei Evaluation fünf unterschiedlich behandelter

Titanoberflächen dokumentiert werden, dass SLA (sandblasted,

large-grit, acid-etched)-Oberflächen in Bezug auf den zu erwar-

tenden Knochenkontakt positivere Resultate als Titanplasmas-

pray- oder weitergehend modifizierte Oberflächen von denta-

len Implantaten aufzeigten [8]. Unterstützt wurde die These

der Überlegenheit von SLA- gegenüber TPS-beschichteten

Implantatsystemen u. a. durch den In-vitro-Nachweis einer

stärkeren Knochenzellanhaftung und -proliferation an SLA-

beschichteten Oberflächen [26]. In-vivo-Studien ließen identi-

sche Schlussfolgerungen zu: Cochran et al. untersuchten 1997

Einheilzeiten und -erfolge dentaler Implantate mit SLA- bzw.

TPS-beschichteten Oberflächen nach Platzierung in der Mandi-

bula bei sechs Hunden [13]. Cochran et al. wiesen nach, dass

durch Insertion von Implantaten mit sandgestrahlter und

geätzter Oberfläche im Vergleich zu andersartig bearbeiteten

Implantattypen eine Verkürzung der Einheilzeit erreicht wer-

den kann [13, 15, 16].

Subjektive Patientenzufriedenheit bezüglich der Funktion [29]

durch eine schnelle definitive, prothetische Versorgung [37] stellt

neben den bisher erhobenen hohen Erfolgsraten ein Hauptargu-

ment für die Anstrebung einer verkürzten Einheilzeit dar.

Bis dato veröffentlichte Ergebnisse von Forschungen zu ver-

kürzter Einheilzeit von dentalen Implantaten beinhalteten

überwiegend sehr spezielle Einschlusskriterien. Als Beispiele

dafür seien in diesem Zusammenhang der Zahnstatus der

Patienten [4, 32] oder die Insertion von Implantaten ausge-

wählter Systeme [4, 16, 25, 32,] genannt.

In der Vergangenheit wurden für maxillär gesetzte Implan-

tate weitaus schlechtere Prognosen für die Rehabilitation der

Patienten als für mandibulär inserierte Implantate getroffen

[17].

Als Zielsetzung der vorliegenden Studie galt die Untersu-

chung des Erfolges einer verkürzten Einheilzeit gestrahlter und

geätzter Implantate nach maxillärer Insertion.

W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten 177

1 Introduction

Dental implants have been successfully placed for decades –

based on the Brånemark protocol of 1977, which is still valid

[7]. This requires a healing time of six months prior to load-

ing for implants placed in the maxilla to ensure adequate

osseointegration [6, 38, 39]. The data acquired for the proto-

col was based on the use of implants with a smooth,

machined surface (Brånemark System, Nobel Biocare,

Gothenburg, Sweden).

Further research has revealed that the implant surface is a

decisive factor in successful osseointegration: Thomas and

Cook proved that the use of implants with a rough surface

accelerates the attachment of osteoblasts on the implant sur-

face [12, 24, 33, 43, 47].

In vitro comparisons of rough and smooth machined

implant surfaces demonstrated accelerated attachment of

osteoblasts when using implants with a rougher surface [5,

14].

Various studies also found that the degree of roughness is

an influencing factor with differently conditioned implant

surfaces [2, 8-10, 22, 30, 46]. An evaluation of five different-

ly conditioned titanium surfaces determined that SLA (sand-

blasted, large-grit, acid-etched) surfaces exhibited more posi-

tive results with regard to anticipated bone contact than sur-

faces of dental implants modified by titanium plasma spray-

ing etc. [8]. The thesis that implant systems with an SLA-

conditioned surface are superior to those with a TPS-coated

surface is supported for example by in vitro evidence of

increased bone cell attachment and proliferation on SLA-

conditioned surfaces [26]. In vivo studies came to the same

conclusion: in 1997 Cochran et al. studied the healing time

and success of dental implants with SLA-conditioned and

TPS-coated surfaces placed in the mandible of six dogs [13].

Cochran et al. proved in a comparison with differently con-

ditioned implants that the healing period can be reduced by

placing implants with a sandblasted and acid-etched surface

[13, 15, 16].

Apart from the high success rates recorded to date, one of

the main arguments for aiming to reduce the healing period

is subjective patient satisfaction in terms of function [29]

because they can be fitted quickly with a permanent pros-

thetic restoration [37].

The findings of research on a reduced healing time for

dental implants published to date mostly contained very

specific inclusion criteria, e. g. the dentate status of patients

[4, 32] or the placement of implants of selected systems [4,

16, 25, 32,].

In the past the prognosis for the rehabilitation of patients

with implants placed in the maxilla was much poorer than

for those with implants placed in the mandible [17].

The aim of this study was to examine the success rate of

sandblasted and acid-etched maxillary implants after a

reduced healing period.

176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 177

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2 Materialien und Methoden

Die retrospektive Analyse zur Verkürzung der Einheilzeit bei

Insertion von rauen, sandgestrahlten und geätzten Implanta-

ten erfolgte bei Patienten, welche anhand eines standardisier-

ten Protokolls nachuntersucht wurden.

2.1 Patienten

Das Patientenkollektiv bestand aus 237 Patienten, denen in den

Jahren 2000 bis 2005 in der Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschi-

rurgie der Charité, Berlin maxillär lokalisierte Implantate mit

einer verkürzten Einheilzeit von zwölf Wochen inseriert wur-

den; von diesen wurden 104 Patienten (58 männliche [55,8 %],

46 weibliche [44,2 %]) im Rahmen dieser retrospektiven Analy-

se bis dato nachuntersucht. Das Durchschnittsalter der betref-

fenden Personen betrug 61 Jahre (Altersspanne: 23 bis 86 Jahre).

Das Kollektiv enthielt im Gegensatz zu bereits veröffentlich-

ten Studien auch Patienten, welche an hämatologischen

Erkrankungen leiden bzw. eine regelmäßige Medikation mit

Cumarin-Derivaten oder vergleichbaren Pharmaka erfahren.

Gleiches galt für Patienten, bei welchen prae insertione eine

Augmentation mit autologem Beckenkammknochen in bereits

beschriebener Weise vorgenommen wurde [28]. Implantatset-

zungen post extractionem erfolgten nach einer Heilung der

Extraktionswunde von sechs bis acht Wochen.

Folgende Ausschlusskriterien wurden formuliert (Tab. 1):

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten178

2 Materials and methods

In this retrospective analysis on reducing the healing

period by placing rough, sandblasted and acid-etched

implants patients were examined using a standardized

protocol.

2.1 Patients

The patient collective comprised 237 patients who attended

the Department of Oral and Maxillofacial Surgery, Charité,

Berlin and had implants placed in the maxilla with a

reduced healing period of twelve weeks; 104 patients (58

men [55.8 %], 46 women [44.2 %]) of the collective have

been examined to date as part of this retrospective analysis.

The average age of the patients was 61 years (age span: 23 to

86 years).

In contrast to previous published studies, the collective

also contained patients suffering from haematological disor-

ders and taking regular medication with coumarin deriva-

tives or comparable medicines. The collective also contained

patients who had undergone autologous iliac crest bone

grafting using the procedure described prior to implant

placement [28]. Following extraction, the wound was

allowed to heal for a period of six to eight weeks before

placement of the implants.

The following exclusion criteria were formulated (Tab. 1):

starkes Zigarettenrauchen heavy smokers

Auftreten von Alkohol- oder Drogenabusus innerhalb dervergangenen fünf Jahre

alcohol or drug abuse within the previous five years

schwerer Bruxismus severe bruxism

unbehandelte chronische Parodontitis untreated chronic periodontitis

verbliebene Wurzelanteile im Implantatbett residual root sections in the implant site

lokale Entzündungszeichen oder Schleimhauterkrankungen (z.B. OLP)

localized signs of inflammation or mucosal diseases (e.g. OLP)

Patienten mit hohem Risiko für eine bakterielle Endokarditis Patients with a high risk of bacterial endocarditis

unbehandelter Diabetes mellitus untreated diabetes mellitus

leukozytäre Dysfunktion leukocyte disorders

metabolische Knochenerkrankungen metabolic bone disease

bekannte renale Insuffizienz known renal insufficiency

Lebererkrankungen liver diseases

immunsupprimierte Patienten immunosuppressed patients

Kortikosteroidbehandlung corticosteroid treatment

derzeitige Chemotherapie current chemotherapy

voran gegangene Bestrahlung des Kopf-Halsbereiches previous radiotherapy of the head/neck region

psychiatrische Kontraindikationen psychiatric contraindications

motorische Einschränkungen des Patienten, die die Zahn- bzw.Implantatpflege beeinträchtigen (vgl. [16])

limited patient motor skills that impair tooth or implant hygiene(cf. [16])

Tabelle 1 Auschlusskriterien. Table 1 Exclusion criteria.

176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 178

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Den betreffenden Personen wurden im Verlauf der Studie

insgesamt 448 Implantate inseriert. Von diesen entfielen 96

Implantate auf teilbezahnte Kiefer für implantatgetragenen

Einzelzahnersatz; 352 Implantate wurden bei zahnlosen

Patienten für festsitzenden Zahnersatz oder zum Zwecke der

Verankerung von herausnehmbaren, stegretinierten Deckpro-

thesen gesetzt.

2.2 Implantattypen

Es kamen Implantatsysteme mit sandgestrahlter und geätzter

Oberfläche zur Anwendung:

• Camlog RootLine und ScrewLine (Promote-Oberfläche,

Camlog Vertriebs GmbH, Wimsheim, Deutschland)

• Straumann ITI Dental Implant System (SLA-Oberfläche,

Institut Straumann AG, Waldenburg, Schweiz)

2.3 Implantatinsertion

Die Implantatsetzung erfolgte in 71 Fällen unter Lokalanäs-

thesie (Ultracain D-S forte mit einer Epinephrinkonzentra-

tion von 1:100000, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH,

Frankfurt am Main, Deutschland), 33 Patienten wurden in

Intubationsnarkose operiert. Eine prophylaktische antibioti-

sche Abschirmung fand nur bei Patienten mit Endokarditisri-

siko statt. Der chirurgische Eingriff wurde gemäß dem her-

stellerspezifischen Anwenderprotokoll durchgeführt. In allen

Fällen wurde ein Mukoperiostlappen präpariert. Der „place-

ment torque“ betrug 25 Ncm bis 35 Ncm, somit wiesen alle

Implantate eine primäre Stabilität auf. Ein speicheldichter

Wundverschluss erfolgte mittels einer fortlaufenden Naht

(Monocryl 5-0, Ethicon Products, Norderstedt, Deutschland).

Die Einheilung gestaltete sich nach Bedarf ein- oder zweizei-

tig; die Implantate heilten trans- bzw. submukös ein. Bei den

untersuchten, maxillär inserierten Implantaten betrug die

unbelastete Einheilzeit zwölf Wochen.

2.4 Nachsorge

Wundkontrollen erfolgten nach einem Tag und nach sieben

Tagen. Die Nahtentfernung wurde sieben Tage nach dem Ein-

griff vorgenommen. Vorhandene Prothesen wurden im

Anschluss an die Operation weichbleibend unterfüttert (Softli-

ner, GC, Tokio, Japan), die Patienten jedoch instruiert, inner-

halb der ersten Woche nach dem Eingriff nicht mit dem Zah-

nersatz zu kauen, sondern ihn nur zu ästhetischen Zwecken zu

verwenden. Bei zweizeitiger Einheilung wurden die Implantate

nach zwölf Wochen freigelegt und mit Heilungsdistanzhülsen

versehen, nachdem eine Überprüfung der Stabilität mithilfe

des Drehmoments (Torque > 35 Ncm) ausgeführt wurde. Selbi-

ges erfolgte bei transgingival einheilenden Implantaten. Sofern

das angegebene Drehmoment gewährleistet werden konnte,

erfolgte eine prothetische Weiterversorgung, die in der Regel

nach zwei bis vier Wochen abgeschlossen war.

W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten 179

In the course of the study a total of 448 implants were

placed in the patients. Ninety-six of the implants were

placed in partially edentulous patients for implant-borne

single-tooth restorations; 352 implants were placed in eden-

tulous patients for fixed restorations or for retaining remov-

able bar-borne overdentures.

2.2 Types of implant

Implant systems with sandblasted and acid-etched surfaces

were used in the study:

• Camlog RootLine and ScrewLine (Promote surface, Camlog

Vertriebs GmbH, Wimsheim, Germany)

• Straumann ITI Dental Implant System (SLA surface, Institut

Straumann AG, Waldenburg, Switzerland)

2.3 Implant placement

In 71 cases the implants were placed under local anaesthetic

(Ultracain D-S forte with an epinephrine concentration of

1:100000, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am

Main, Germany) and in 33 cases surgery was completed

using intubation anaesthesia. Only patients at risk of devel-

oping endocarditis were treated prophylactically with

antibiotics. Surgery was carried out in accordance with the

user protocol specified by the manufacturer. A mucope-

riosteal flap was prepared in all cases. A placement torque of

25 Ncm to 35 Ncm was used, which produced primary sta-

bility in all the implants. The wound was closed saliva-proof

using a continuous suture (Monocryl 5-0, Ethicon Products,

Norderstedt, Germany). Healing was one-stage or two-stage

as required; the implants healed transmucosally or submu-

cosally. The healing period without loading for the maxil-

lary implants in the study was twelve weeks.

2.4 Follow-up treatment

The wounds were checked after day 1 and after day 7. The

sutures were removed seven days after surgery. Following

the operation, existing dentures were relined with soft

acrylic (Softliner, GC, Tokio, Japan), though the patients

were instructed that, for the first week after surgery, the

dentures should only be used for aesthetic purposes and not

for chewing. In the case of two-stage healing, the implants

were exposed after twelve weeks and fitted with healing

spacers following a check of the stability with a torque of

> 35 Ncm. The same procedure was carried out with trans-

mucosally healed implants. Once the prescribed torque had

been guaranteed, prosthetic treatment was carried out.

Prosthetic treatment was normally completed in two to four

weeks.

176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 179

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2.5 Prothetische Versorgung

Die inserierten Implantate dienten anschließend als Basis für

rein implantatgetragenen festsitzenden oder herausnehmbaren

Zahnersatz.

2.6 Klinische Nachuntersuchungen

Kontrolluntersuchungen fanden in folgenden Intervallen statt:

nach vier Wochen, vierteljährlich im ersten Jahr und halbjähr-

lich im zweiten Jahr post insertionem.

Sie erfolgten gemäß einem standardisierten Protokoll, wel-

ches in Tabelle 2 dargestellt ist. Der Erfolg der Implantate wur-

de unter Verwendung der Kriterien nach Buser beurteilt [16].

Im Rahmen des Recalls wurden bei allen Patienten in indivi-

duell abgestimmten Abständen professionelle Zahnreinigun-

gen vorgenommen.

2.7 Röntgenologische Nachuntersuchungen

Kontrollaufnahmen wurden postoperativ, vor der Freilegung,

im Verlauf der folgenden zwei Jahre im Zeitraum von sechs

Monaten und anschließend einmal jährlich mithilfe des

ORTHOPHOS XGPlus (Sirona Dental Systems GmbH, Bens-

heim, Deutschland) angefertigt. Die Röhrenspannung betrug

entsprechend der Konstitution des Patienten 62,8 kV bis

73,15 kV. Der verwendete CCD-Sensor wies eine Pixelgröße

von 27 µm auf, das Bild wurde mit 16 bit erfasst und automa-

tisch vorverarbeitet.

2.8 Statistik

Alle Daten wurden deskriptiv ausgewertet. Zum Vergleich der

„Überlebenszeit“ zwischen den Kategorien der einzelnen Ein-

flussfaktoren wurden Kaplan-Meier-Kurven für die grafische

Darstellung erstellt. Um eventuelle Unterschiede in der Wahr-

scheinlichkeit des Auftretens der Ereignisse – ohne Berücksich-

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten180

2.5 Prosthetic treatment

The placed implants were used for fixed or removable

restorations, based on implants only.

2.6 Clinical follow-up

Patients were recalled at the following intervals: after four

weeks, every three months in the first year and twice a year

in the second year after implant placement.

The recalls followed a standardized protocol, which is

shown in Table 2. Implant success was evaluated based on

the criteria of Buser [16].

At recall professional tooth cleaning was carried out on all

the patients at individually specified intervals.

2.7 X-ray checks

Check X-rays were taken using the ORTHOPHOS XGPlus

(Sirona Dental Systems GmbH, Bensheim, Germany) post-

operatively, prior to exposure, over the next two years at

intervals of six months and then once annually. The tube

voltage was 62.8 kV to 73.15 kV depending on the health of

the patient. The CCD sensor had a pixel size of 27 µm and

the image was recorded with 16 bit and preprocessed auto-

matically.

2.8 Statistics

A descriptive analysis was performed on all data. Kaplan

Meier curves were produced for the graphs to compare the

“survival rate” between the categories of individual influ-

encing factors. The Chi-square test, or more precisely Fisher’s

exact test, was used to determine any possible differences in

Kontrolle der Okklusion und Artikulation Check of the occlusion and articulation

Sichtkontrolle bezüglich der prothetischen Versorgung und deseinzelnen Implantats

Visual check of the prosthetic restoration and each implant

Stichprobenartige Messungen des mPBI und mAPI Sample measurements of the mPBI and mAPI

Feststellung der Stabilität (Festigkeit der festsitzenden Arbeit und der Implantatschraube)

Determination of the stability (stability of the fixed restoration and implant screw)

Bei Schraubenlockerung: Abnahme der prothetischen Arbeit undÜberprüfung der Implantatfestigkeit mithilfe des torques

In the case of screw loosening: removal of the prostheticrestoration and check of implant stability using the torque

Erhebung der Erfolgskriterien nach Buser et al.:• Immobilität freistehender Implantate• kein radiologischer Anhalt für periapikale Transluzenzen• Abwesenheit von Schmerz und weiteren Zeichen persis-

tierender oder irreversibler Beschwerden• fehlende periimplantäre Entzündungssymptome (vgl. [11])

Determination of success criteria according to Buser et al:• Immobility of free-standing implants• No radiological evidence of periapical translucency• No pain or other signs of persistent or untreatable complaints• No symptoms of peri-implant inflammation (cf. [11])

Tabelle 2 Bei der Kontrolluntersuchung verwendetes Standardprotokoll. Table 2 Standard protocol followed during recall.

176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 180

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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■

tigung der Zeit, wann sie auftraten – zwischen den einzelnen

Gruppen festzustellen, wurde der Chi-Quadrat-Test, genauer

der exakte Test von Fisher verwendet.

Ein p-Wert < 0,05 wurde als signifikant angesehen, alle

Ergebnisse wurden explorativ betrachtet.

Die statistische Auswertung erfolgte mithilfe des Programms

SPSS, Version 11.5 (SPSS Inc., Chicago, USA).

3 Ergebnisse

Die untersuchten 448 Implantationen waren im Oberkiefer der

Patienten lokalisiert – 250 Implantate wurden dort bei männ-

lichen Patienten, 198 bei weiblichen eingesetzt. Es wurden ins-

gesamt 363 Implantate des Typs Camlog RootLine (81 %), 40

Camlog ScrewLine (9 %) und 45 ITI-Implantate (10 %) inse-

riert. Eine transgingivale Einheilung der Implantate (n = 95,

19 %) erfolgte nach Insertion von Implantaten des ITI-Systems

sowie des Typs Camlog RootLine.

Die Lokalisation der gesetzten Implantate gestaltete sich wie

folgt:

247 Implantationen wurden im Oberkiefer-Frontzahnbe-

reich vorgenommen. 196 Implantate entfielen dort auf das Sys-

tem Camlog RootLine, 27 auf Camlog ScrewLine und 24

Implantate auf das ITI-System. Bei 201 inserierten Implantaten

im Bereich der Oberkiefer-Seitenzähne wurden 167 des Typs

Camlog RootLine, 13 des Typs Camlog ScrewLine und 21

Implantate des ITI- Systems verwendet (Abb. 1).

Der gemittelte Durchmesser der bei den Patienten inserierten

Implantate der erwähnten Systeme betrug 4,11 mm (Abb. 2).

Der errechnete Mittelwert der Implantatlängen der im Zuge

dieser Studie inserierten Implantate der Systeme Camlog RootLi-

ne, ScrewLine und ITI ergab eine Länge von 11,2 mm; verwendet

wurden Implantate mit Längen von 8 mm bis 16 mm (Abb. 3).

Bezüglich 352 in zahnlose Kiefer gesetzter Implantate wurde

nach erfolgter Einheilung und ggf. Freilegung in 265 Fällen

eine prothetische Versorgung mittels individuell-gefräster Gal-

vanostege [32] als Verankerungselement für Cover-denture-

Prothesen durchgeführt. 87 Implantate dienten eingeheilt als

Pfeiler für festsitzenden Zahnersatz.

W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten 181

the likelihood of events occurring – without taking into con-

sideration the time the events occurred.

A p value of < 0.05 was considered significant and all

results were interpreted exploratively.

The results were statistically analysed using the SPSS pro-

gramme, Version 11.5 (SPSS Inc., Chicago, USA).

3 Results

The 448 implants in the study were placed in the maxilla of

the patients – 250 implants in male patients and 198 in

female patients. In total 363 Camlog RootLine (81 %), 40

Camlog ScrewLine (9 %) and 45 ITI (10 %) implants were

placed. The ITI and Camlog RootLine implants (n = 95,

19 %) were allowed to heal transmucosally following

implant placement. Implants were placed in the following

positions:

247 implants were placed in the anterior region of the

maxilla. 196 of these were Camlog RootLine implants, 27

were Camlog ScrewLine implants and 24 were ITI implants.

201 implants were placed in the posterior region of the maxil-

la; 167 of these were Camlog RootLine implants, 13 were

Camlog ScrewLine implants and 21 were ITI implants (Fig. 1).

The implants of the above systems placed in patients had

a mean diameter of 4.11 mm (Fig. 2).

The mean length of the Camlog RootLine, ScrewLine and

ITI implants placed in course of this study was calculated as

11.2 mm; implant lengths of 8 mm to 16 mm were used

(Fig. 3).

After healing and if necessary exposure, 265 of the 352

implants placed in edentulous patients were fitted with a

prosthetic restoration with a custom-milled electroformed

bar [32] as a retentive unit for overdentures. Eighty-seven

healed implants were used as abutments for fixed restora-

tions.

Ninety-six implants were placed in partially edentulous

patients and fitted with an appropriate prosthetic restora-

tion.

Abbildung 1 Graphische Illustration derImplantatpositionen im Oberkiefer.

Figure 1 Graph illustrating the implantpositions in the maxilla.

(Abbildungen und Tabellen: K. Nelson)

IMPLANTATPOSITION / IMPLANT POSITION

Imp

lant

atan

zahl

/ N

umbe

r of

imp

lant

s

Implantatposition / Implant position (Federation Dentaire International)

176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 181

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96 Implantate wurden bei teilbezahnten Patienten inseriert

und entsprechend prothetisch versorgt.

Die durchschnittliche Betreuungsdauer der Patienten betrug

3,67 Jahre, da die betreffenden Personen über einen Zeitraum

von 1,07 bis 5,69 Jahren beobachtet wurden. Der Implanta-

tionserfolg konnte bei einem Patienten (0,96 %) über einen

Zeitraum von zwei Jahren dokumentiert werden. Vier Jahre

wurde der Erfolg bei 13 Patienten (12,5 %) im Rahmen des

Recalls in der Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie der

Charité, Berlin, nachkontrolliert. Bei 90 Patienten (86,54 %)

ergab sich eine fünf Jahre währende Betreuungsdauer.

Bei 41 Implantaten (39,4 % der 448 inserierten Implantate)

in sechs Patienten (5,8 % des Patientenkollektivs) erfolgte prae

insertione eine Augmentation autologen Beckenkammkno-

chens. Es wurden nach der Einheilzeit der Knochentransplan-

tate elf Implantate in den mit Beckenkammspongiosa augmen-

tierten Sinus und 30 Implantate in den mit kortikospongiösem

Span vertikal augmentierten Kieferkamm inseriert. In vier Fäl-

len erfolgte anschließend eine festsitzende prothetische Versor-

gung zur Rehabilitation der Patienten, in zwei Fällen wurden

die Patienten mittels herausnehmbaren Zahnersatzes versorgt.

Bei 35 Patienten (33,7 %), welche eine Summe von 130

Implantaten (29 %) erhielten, wurden Implantatsetzungen in

Alveolen extrahierter Zähne nach einer Heilungsperiode von

sechs bis acht Wochen vorgenommen.

Acht Patienten des Kollektivs (7,7 %) nahmen regelmäßig

Cumarin-Derivate oder vergleichbare Medikamente ein. Diese

Patienten erfuhren vor Operationsbeginn eine antibiotische

Abschirmung, um das Risiko einer bakteriellen Endokarditis zu

minimieren. Es handelte sich ausnahmslos um männliche

Patienten, bei welchen insgesamt 42 Implantate (9,4 % aller

Implantate) inseriert wurden.

Ein submukös eingeheiltes Implantat in regio 23 (Camlog

RootLine, Durchmesser: 4,3 mm, Länge: 13 mm) wurde zum

Zeitpunkt der geplanten Freilegung aufgrund von Lockerung

explantiert.

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten182

The average aftercare period was 3.67 years, as patients

were observed over a period of 1.07 to 5.69 years. Implant

success with one patient (0.96 %) was documented over

two years. Implant success with 13 patients (12.5 %) was

followed up as part of the recall programme in the Depart-

ment of Oral and Maxillofacial Surgery, Charité, Berlin. In

the case of 90 patients (86.54 %) aftercare covered a period

of five years.

Autologous iliac crest bone was grafted prior to the place-

ment of 41 implants (39.4 % of the 448 placed implants) in

six patients (5.8 % of the patient collective). After the heal-

ing period for the bone graft, eleven implants were placed in

the sinus with an iliac crest spongiosa graft and 30 implants

were placed in the alveolar ridge vertically augmented with

corticocancellous chips. In four cases a fixed prosthetic

restoration was then fitted for rehabilitation of the patients

and in two cases the patients were fitted with removable

restorations.

In the case of 35 patients (33.7 %), who received a total of

130 implants (29 %), implants were placed in the extraction

alveoli after a healing period of six to eight weeks.

Eight patients in the collective (7.7 %) regularly took

coumarin derivatives or comparable medicines. Antibiotics

were administered to these patients before surgery to mini-

mize the risk of bacterial endocarditis. This only involved

male patients, in whom a total of 42 implants (9.4 % of all

implants) were placed.

One submucosally healed implant in the 23 region (Cam-

log RootLine, diameter: 4.3 mm, length: 13 mm) was

explanted at the time of planned exposure due to loosening.

The implants still in situ (n = 447) were each fitted with a

prosthetic restoration during the period of the study and ful-

filled the success criteria of Buser at the follow-up examina-

tions (Fig. 4 and 5).

This produced a survival rate of 99.8 % over the entire

observation period. No statistically significant differences

Abbildung 2 Verteilung der verwendeten Implantatdurchmesser.

Figure 2 Distribution of implant diameters used.

IMPLANTATDURCHMESSER / IMPLANT DIAMETER

Imp

lant

atan

zahl

/ N

umbe

r of

imp

lant

s

Durchmesser (mm) / Diameter (mm)

Abbildung 3 Darstellung der verwendeten Implantatlängen.

Figure 3 Delineation of implant lengths used.

IMPLANTATLÄNGE / IMPLANT LENGTH

Imp

lant

atan

zahl

/ N

umbe

r of

imp

lant

s

Länge (mm) / Length (mm)

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Die in situ verbliebenen Implantate (n = 447) wurden inner-

halb des untersuchten Zeitraumes individuell prothetisch ver-

sorgt und erfüllten bei den Kontrolluntersuchungen die

Erfolgskriterien nach Buser (Abb. 4 und 5).

Somit ergab sich über den gesamten Beobachtungszeitraum

eine Überlebensrate von 99,8 %. Statistisch signifikante

Unterschiede bezüglich des Geschlechts, des verwendeten

Implantatsystems und der Kieferregion konnten aufgrund der

geringen Anzahl vorgenommener Explantationen nicht

erfasst werden

4 Diskussion

Die vorliegende Analyse zeigt auf, dass eine verkürzte Einheil-

zeit dentaler Implantate mit sandgestrahlter und geätzter Ober-

fläche bezüglich der Maxilla bei einer Einheilung von drei

Monaten als Alternative zu dem von Brånemark et al. formu-

lierten Protokoll aus dem Jahre 1977 dienen kann [7].

Mechanische, histologische und histomorphometrische

Beweise, dass ein Implantat-zu-Knochen-Kontakt weitaus frü-

her als angenommen erreicht wird, konnten durch verschiede-

ne Studien anhand von Versuchen mit Tieren gewonnen wer-

den [41, 45].

W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten 183

were recorded with regard to the sex of the patient, the

implant system used or the position in the maxilla because

of the low number of explantations.

4 Discussion

This analysis demonstrates that reducing the healing time

for dental implants with a sandblasted and acid-etched sur-

face placed in the maxilla to three months provides an alter-

native to the protocol formulated by Brånemark et al. in

1977 [7].

Based on animal experiments, various studies have pro-

duced mechanical, histological and histomorphometric evi-

dence that implant-to-bone contact can be attained much

earlier than assumed [41, 45].

Abbildung 4 Die für die radiologische Auswertung verwendeten orthopantomographischen Aufnahmen eines mit Implantaten (CamlogRootline) versorgten zahnlosen Patienten direkt nach (a) Insertion der Implantate und nach 4,5 Jahren Tragedauer (b).

Figure 4 Orthopantomograph images of an edentulous patient fitted with implants (Camlog Rootline) taken directly after implant placement (a) and after 4.5 years (b), which were used for radiological analysis.

Abbildung 5 Radiologische Kontrolle einer LKG-Patientin direkt nach Insertion der Implantate (a) und bei Nachinsertion von Implantaten imUnterkiefer nach fünf Jahren (b). Vor Implantatinsertion wurde ein externer Sinuslift mit Beckenkammspongiosa beidseitig im Oberkieferdurchgeführt. Die prothetische Versorgung umfasste eine stegretinierte Deckprothese.

Figure 5 Control x-ray of a cleft patient directly after implant placement (a) and after placement of implants in the mandible five years later (b). Pri-or to bilateral implant placement in the maxilla, external sinus augmentation was performed using spongious iliac bone. The prosthodontic treatmentcomprised a bar-retained overdenture.

176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 183

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Zur Einheilung von Implantaten mit SLA-Beschichtung wur-

den bereits zahlreiche Studien verschiedenster Untersuchungs-

weisen publiziert [10, 13, 15]. Forschungen bezüglich der Inser-

tion von Implantaten dieses Typs in menschliche Kiefer erfolg-

ten überwiegend bei stark begrenztem Patientenkollektiv [4, 16].

Die Einheilung von Implantaten mit der von Camlog

erstellten Promote-Oberfläche betreffende Publikationen ähn-

lich der vorliegenden Studie wurden bis dato nicht veröffent-

licht. Studien, welche Camlog-Implantate mit Promote-

Beschichtungen untersuchten, behandelten häufig weiterge-

hende Fragestellungen [35]; alternativ fungierten Ergebnisse,

die durch Insertion von Implantaten dieses Systems gewonnen

werden konnten, als Kontrollresultate zu Erfolgen von Implan-

tationen weiterer Systeme mit andersartig bearbeiteten Ober-

flächen [3].

Oberflächen von Implantaten des SLA-Typs werden

zunächst mithilfe grobkörnigen Aluminiumoxides sandge-

strahlt und anschließend durch Applikation von HCl und

H2SO4 geätzt. Promote-Oberflächen erhalten durch analoge

Bearbeitungsweisen eine vergleichbare, charakteristische

Mikro- und Makrostruktur.

Gestützt auf die topographische Ähnlichkeit der betreffen-

den Oberflächen könnten vergleichbare Resultate in Bezug auf

Einheilzeit und -mechanismen vermutet werden. Die Ergeb-

nisse dieser Studie unterstützen die erstellten Thesen und legen

dar, dass die Insertion von Implantaten der unterschiedlichen

Systeme zu vergleichbaren Resultaten bei Einheilung führen

könnte.

Die vorliegende Studie schloss starke Zigarettenraucher aus;

dem Patientenkollektiv gehörten jedoch mehrere Patienten an,

die regelmäßig wenige Zigaretten rauchen. Nachgewiesen wur-

de 2006 eine Abhängigkeit zwischen Implantatverlust und

Tabakkonsum [35]. Dieser Aspekt konnte in der vorliegenden

Studie jedoch nicht statistisch bewertet werden, da keine dies-

bezüglichen Daten erhoben wurden.

Der Erfolg von Sofortimplantationen nach vorgenommenen

Extraktionen wird derzeit weitreichend untersucht. Gegenwär-

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten184

Numerous studies that used very different study designs

have already been published on the healing of SLA-condi-

tioned implants [10, 13, 15]. Research into placement of this

type of implant in the human jaw has mostly been carried

out on a very limited patient collective [4, 16].

Literature, similar to this study, relating to the healing of

implants with the Promote surface produced by Camalog

has not yet been published. Studies, which examined Cam-

log implants with Promote conditioning, often covered other

questions [35]; results obtained by placing implants of this

system could be used as reference results for evaluating the

success of implants of other systems with differently condi-

tioned surfaces [3].

Surfaces of SLA implants are first sandblasted using coarse

grit aluminium oxide and then acid-etched by applying HCl

and H2SO4. Similar processing techniques produce a compa-

rable, characteristic microstructure and macrostructure on

Promote surfaces.

Based on the topographic similarity of the respective sur-

faces, comparable results could be assumed in terms of heal-

ing time and healing mechanisms. The results of this study

support the thesis put forward and demonstrate that place-

ment of implants of the different systems could produce

comparable results in terms of healing.

This study excluded heavy smokers, though several

patients in the patient collective regularly smoked a few cig-

arettes. In 2006 a correlation was established between

implant failure and tobacco consumption [35]. This aspect

could not be statistically evaluated in this study, as no rele-

vant data was recorded.

There are at present extensive studies on the success rate

of immediate implant placement after extraction. Current

studies indicate that these techniques are only very slightly

less successful than delayed implant placement [1, 35]. In

the relevant 35 cases implants were placed six to eight weeks

after extraction; there was no evidence that this affected the

success of implant placement.

Study Year Number of implants

System Restriction Success rate

Cochran et al. 2002 383 ITI 4.1 mm, no risk patients,bone quality

99.1 % (after 2 yrs)

Luongo et al. 2005 82 ITI Posterior region, no augmentation or freshextraction wounds

98.8 % (after 1 yr)

Sullivan et al. 2005 526 Osseotite No augmentation, not > 10 cigarettes/day, only fixed restorations

97.9 % (after 5 yrs)

Fischer & Stenberg 2004 142 ITI

4.1 mm, edentulous maxilla,bone quality, no risk patients,no augmentation or freshextraction wounds

100 % (after 1 yr)

Turkyilmaz 2006 52 Brånemark Edentulous mandible, no riskpatients, no augmentation or fresh extraction wounds

100 % (after 1 yr)

Bornstein et al. 2005 104 (100) ITI Posterior region, bone quality

99 % (after 5 yrs)

Tabelle 3 Übersichtvorhandener Studienüber Implantate mit verkürzter Ein-heilzeit.

Table 3 Overview of existing studies of implants with areduced healingperiod.

176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 184

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tige Studien weisen nach, dass diese Maßnahmen nur unwe-

sentlich geringere Erfolgsraten als Spätimplantationen aufzei-

gen [1, 35]. In den vorliegenden 35 Fällen wurden Implantatio-

nen sechs bis acht Wochen post extractionem durchgeführt;

ein Einfluss auf die Erfolge der Implantatsetzungen konnte

nicht nachgewiesen werden.

Zahlreiche veröffentlichte Untersuchungen beziehen sich

auf Implantationen bei spezieller Lokalisation im Munde des

Patienten. So ist in der anterioren Region der Mandibula eine

relativ hohe Knochendichte vorzufinden, die eine Stabilität des

inserierten Implantates maßgeblich positiv beeinflusst [20]. Bei

Implantaten, welche maxillär inseriert werden, waren bis dato

hingegen geringere Erfolgsraten zu erwarten [17]. Aktuelle

Untersuchungsergebnisse zeigen jedoch auf, dass auch bei Ver-

kürzung der Einheilzeit sehr hohe Überlebensraten der gesetz-

ten Implantate sowohl bei unbezahnter [19, 31] als auch bei

teilbezahnter [44] Maxilla der Patienten resultieren.

Eine negative Voraussetzung für den Erfolg von Implantat-

setzungen stellt die Implantation bei Knochen schlechter Qua-

lität und Quantität dar [18]. Die bestehende Knochenqualität

der betreffenden Kieferregionen wurde nicht in allen Fällen

erhoben; eine statistische Auswertung konnte demnach nicht

durchgeführt werden. Das Spektrum der ermittelten Qualitä-

ten beinhaltete die Kategorien D I-IV, die 448 Implantationen

erfolgten demzufolge unabhängig von der vorzufindenden

Knochenqualität. Augmentationen mittels Beckenkammtrans-

plantaten wurden zwölf Wochen vor Implantatsetzung gemäß

Standardprotokoll vorgenommen. Somit heilte der transplan-

tierte Knochen ebenfalls verkürzt ein [28], bis dato wurde ein

Einheilzeitraum des Transplantats von vier bis sechs Monaten

angestrebt [34, 40].

Die statistische Auswertung nach Kaplan-Meier kann auf-

grund der geringen Anzahl erfolgter Ereignisse (Explantatio-

nen) kritisch betrachtet werden; ein Errechnen der Erfolgsrate

ergibt jedoch einen vergleichbar guten Zahlenwert.

In der vorliegenden Studie konnten entsprechende Überle-

bensraten der Implantate im Vergleich zu bereits veröffentlich-

ten Forschungsarbeiten ermittelt werden (Tab. 3). Die Ergeb-

nisse deuten darauf hin, dass verkürzt eingeheilte Implantate

im Oberkiefer bei Verwendung von Systemen mit rauen sand-

gestrahlten und säuregeätzten Oberflächen sich nicht nachtei-

lig auf die Erfolgsrate auswirken. Zur Untermauerung dieser

These sollten weiterführende prospektive Untersuchungen

durchgeführt werden.

5 Schlussfolgerung

Eine Verkürzung der Einheilzeit bei Insertion von Implantaten

mit SLA- bzw. Promote-beschichteter Oberfläche auf drei

Monate in der Maxilla wirkt sich, im Vergleich zu historischen

Kollektiven, nicht negativ auf den Erfolg der Implantate aus

und scheint somit als Alternative zu bestehenden Einheilungs-

protokollen angesehen werden zu können.

W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten 185

Numerous published studies relate to implant place-

ment in a specific location in the patient’s mouth. The

anterior region of the mandible has a relatively high bone

density, which definitely has a positive impact on the sta-

bility of the placed implant [20]. On the other hand, up to

now a lower success rate has been anticipated with maxil-

lary implants [17]. The latest study results indicate, how-

ever, that even with a reduced healing time implants

placed in both the edentulous [19, 31] and partially eden-

tulous [44] maxilla of patients have a very high survival

rate.

Poor bone quality and availability have an adverse effect

on the success of implant placement [18]. The existing bone

quality in the respective jaw region was not recorded in all

cases; a statistical analysis could not therefore be completed.

The bone quality recorded ranged from Class D I-IV and the

448 implants were placed regardless of the available bone

quality. Augmentation using iliac crest bone grafts was com-

pleted using a standard protocol twelve weeks before

implant placement. The grafted bone also had a reduced

healing time [28]; previously the aim was to allow a healing

period of four to six months for the graft [34, 40].

Kaplan-Meier statistical analysis can be viewed critically

due to the low number of events (explantations); a calcula-

tion of the success rate, however, produces a comparably

good result.

This study documented the relevant survival rates of the

implants in comparison with published research (Tab. 3).

The results indicate that early loading of maxillary

implants with a rough sandblasted and acid-etched surface

does not have an adverse effect on the success rate. Further

prospective studies should be carried out to substantiate

this thesis.

5 Conclusion

Reducing the healing period to three months when placing

implants with an SLA or Promote conditioned surface in

the maxilla does not have an adverse effect on implant suc-

cess, in comparison with historical collectives, and can

therefore be considered an alternative to existing healing

protocols.

Korrespondenzadresse:

Dr. Katja NelsonKlinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Klinische Navi-gation und Robotik, Charité Campus VirchowAugustenburger Platz 113353 BerlinTel.: 0049/ 30/ 450 55 50 22Fax: 0049/ 30/ 450 55 59 01E-Mail: [email protected]

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S. Sennhenn-Kirchner1, G. Cevik1, S. Ahlborn1, H.G. Jacobs1, P. Schwarz2, M. Borg-von Zepelin3

Wirksamkeit von Desinfizienzien aufverschiedene Candida albicans-Isolateeines Fünf-Tage-in-vitro-Biofilmmodells

Die Wirksamkeit verschiedener, häufig in der Therapie derPeriimplantitis eingesetzter Antiseptika wird an einem Fünf-

Tage-in-vitro-Biofilmmodell an Candida albicans-Isolaten gezeigt.Das Biofilmmodell wurde in Anlehnung an Chandra et al. [5] eta-bliert und auf die jeweilige Fragestellung hin modifiziert. Die vi-talen Hefen im Biofilm wurden mittels photometrischer Messungnachgewiesen. Morphologische Veränderungen der Hefezellenkonnten mit Lichtmikroskopie und Rasterelektronenmikroskopiedargestellt werden. Die Wirksamkeit von Octenisept, Chlorhexidin0.12 %, Listerine und Zitronensäure (20 %) wurden für zwei und60 Minuten in diesem Biofilmmodell im Vergleich zu Amphoteri-cin B sowie einem unbehandelten Kontrollansatz untersucht. Es zeigte sich, dass nach 60 Minuten Einwirkzeit die Mehrzahl dergetesteten Antiseptika, nicht jedoch Amphotericin B, eine deutlicheWirkung auf den Candida-Biofilm von mehr als 90 % Reduktion imVergleich zu den Kontrollansätzen hatte. Die schwer zu therapie-renden Hefepilze sind in dem Fünf-Tage-in-vitro-Biofilmmodellnach der klinisch relevanten Einwirkzeit von zwei Minuten gegen-über einzelnen Antiseptika unterschiedlich stark empfindlich,während das Antimykotikum Amphotericin B eine deutlich längereWirkzeit benötigt.

Schlüsselwörter: Periimplantitis, Candida albicans-Biofilm, Desinfizienzien

ORIGINALARBEIT188

Decontamination efficacy of antiseptical agents onvarious Candida albicans isolates of a five day in-vitrobiofilm model A five-day biofilm model with Candida isolates has been estab-lished to show the efficacy of different often used therapeutic regi-mens for peri-implantitis. This in-vitro Candida biofilm model wasestablished according to Chandra et al. [5] and was then modifiedto address the various aspects of the investigation. The viable Can-dida yeasts in the biofilm were photometrically measured. Morpho-logical changes in yeast cells were demonstrated by light micros-copy, fluorescence microscopy and scanning electron microscopy.The efficacy of Octenisept, chlorhexidine 0.12 %, Listerine and citricacid (20 %) was measured in this biofilm model for two minutesand 60 minutes and compared to amphotericin B and to untreatedcontrols. After 60 minutes of application, the majority of the tested antisepticsubstances were efficient for Candida grown in the biofilm reveal-ing more than 90 % of Candida reduction compared to the con-trols. In contrast, amphotericin B was not efficient after this time.Bacteria and yeasts grown in biofilms are predominantly protectedagainst environmental attacks. Candida yeasts grown in the fiveday in-vitro biofilm were variably sensitive to the different antisep-tic substances used for the clinically relevant incubation time of twominutes, while the antifungal substance amphotericin B needsdistinctly more time to be effective.

Keywords: Peri-implantitis, Candida albicans biofilm, disinfectant

1 Abteilung für Zahnärztliche Chirurgie, Georg-August Universität Göttingen2 Zentrum für Anatomie, Georg-August Universität Göttingen3 Institut für Medizinische Mikrobiologie, Georg-August Universität Göttingen

1 Department of Oral Surgery, Georg-August University Göttingen2 Centre of Anatomy, Georg-August University Göttingen3 Institute for Medical Microbiology, Georg-August University Göttingen

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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■

Einleitung

Zwischen periimplantären Infektionen und persistierenden Bio-

filmen auf den rauen Implantatoberflächen bestehen wissen-

schaftlich bestätigte klinische Zusammenhänge [18, 19, 34].

Oberflächendekontamination und die daraus resultierende

Reduktion pathogener Keime auf Implantatoberflächen ist ein

Ansatz zur Prävention und Therapie periimplantärer Infektio-

nen [18], wobei die verschiedensten Mikroorganismen periim-

plantär nachgewiesen worden sind [15, 34]. Die Besiedlung mit

Bakterien und Pilzen steht in Zusammenhang mit periimplan-

tären Entzündungen, z. T. sogar mit Implantatverlusten [14,

24]. Um unterschiedliche Therapieansätze gegenüber Mikroben

reproduzierbar untersuchen zu können, wurden In-vitro-Bio-

filmmodelle auf verschiedenen Oberflächen etabliert [5, 8, 22,

36]. Bakterien, die in Biofilmstrukturen wachsen, sind deutlich

resistenter gegenüber antimikrobiellen Therapieansätzen [1,

27], besonders Oberflächen mit Pilzbesiedlungen lassen sich

hierbei schwer dekontaminieren [5, 7, 21].

Die vorliegende Studie untersucht das Dekontaminations-

potenzial der antimikrobiell wirksamen Substanzen Octenisept,

Listerine, Chlorhexidin und 20 % Zitronensäure im Vergleich

zu dem Breitspektrum-Antimykotikum Amphotericin B gegen-

über Candida-Hefen. Die vorliegende Arbeit verwendet ein

Candida-Biofilmmodell, das in Anlehnung an Chandra et al.

[5] modifiziert und auf die Fragestellung angepasst wurde.

Anhand dieses Modells können unterschiedliche antimikro-

bielle Therapieansätze parallel verglichen, reproduzierbare Ver-

suchsbedingungen für unterschiedliche Fragestellungen

geschaffen und somit neue Erkenntnisse zu den unterschied-

lichen Therapieansätzen beigetragen werden.

Material und Methoden

Antiseptische und antimykotische Agenzien

Amphotericin B wurde als Reinsubstanz bei Sigma Chemie

(Taufkirchen, Deutschland) kommerziell erhalten, in einer

Stammkonzentration von 1 mg/ml in DMSO (Dimethylsulfo-

xid) gelöst und bei -20°C gelagert. Für die Untersuchungen

wurde dieses Breitspektrum-Antimykotikum in einer Konzen-

tration von 32 mg/ml eingesetzt. Chlorhexidin (0,12 % Chlor-

hexidindigluconat, Oral B, Gillette Gruppe Deutschland, Kron-

berg), Octenisept (0,1 % Octenidindihydro-2-phenoxyethanol-

chlorid, Schülke & Mayr GmbH, Norderstedt, Deutschland),

Listerine (Thymol 0,064 %, Eucalyptol 0,092 %, Methylsalicy-

lat 0,060 %, Menthol 0,042 %; Pfizer Consumer Healthcare,

Morris Plains, USA) und Zitronensäure, 20 % (R-2-amino-3-

mercapto-propansäure, Apotheke der Universitätsklinik, Göt-

tingen, Deutschland) wurden in den einzelnen Untersuchun-

gen in den kommerziell erhältlichen Konzentrationen einge-

setzt.

Hefestämme und Wachstumsbedingungen

Candida albicans SC 5314 ist ein ursprünglich klinisches Isolat,

das mittlerweile weltweit für verschiedenste Fragestellungen

S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate 189

Introduction

Scientifically confirmed clinical connections exist between

peri-implant infections and persisting biofilms on rough

implant surfaces [18, 19, 34]. One concept for the preven-

tion and the therapy of peri-implant infections is the decon-

tamination of the surface which leads to a reduction of the

number of pathogenic microbes on the implant surface [18].

Different microorganisms have been peri-implantarily

detected [15, 34]. The proof of colonization of certain bacte-

ria and yeasts was associated with peri-implant infections, in

some cases even with loss of implants [14, 24].

In-vitro biofilm models have been established on various

surfaces to investigate different antimicrobial strategies with

good reproducibility [5, 8, 22, 36]. Bacteria protected by

growth in biofilms show a distinct defence against antimi-

crobial therapeutic regimens [1, 27]. In particular, when the

surfaces are seeded with yeasts, they are difficult to decon-

taminate [5, 7, 21].

The aim of the present study was to investigate the anti-

fungal potential of decontamination of the following anti-

septic substances Octenisept, Listerine, chlorhexidine und

20 % citric acid as well as of the broad spectrum antifungal

substance amphotericin B. A Candida biofilm model was

established in vitro on different surfaces according to Chan-

dra et al.[5] and modified for the various aspects. The pre-

sent study uses the established Candida biofilm model and

adds new knowledge gained from the different antimicrobial

therapy regimens.

Materials and Methods

Antiseptic and antifungal agents

Amphotericin B was commercially available from the Sigma

(Taufkirchen, Germany). It was dissolved at a concentration

of 1 mg/ml in DMSO (dimethyl sulfoxide) and was stored at

-20°C prior to use. For the tests, this antifungal substance

was used as a working solution at 32 µg/ml. Chlorhexidine

(0.12 % chlorohexidine digluconate, Oral B, Gillette

Gruppe Germany, Kronberg, Germany), Octenisept (0.1 %

octenidindihydro-2-phenoxyethanol chloride, Schülke &

Mayr GmbH, Norderstedt, Germany), Listerine (thymol

0.064 %, eucalyptol 0.092 %, methyl salicylate 0.060 %,

menthol 0.042 %; Pfizer Consumer Healthcare, Morris

Plains, USA) and citric acid, 20 % (R-2-amino-3-mercapto-

propionic acid), pharmacy of the university clinic, Göttin-

gen, Germany) were used in the commercially available con-

centration.

Yeast strains and growth conditions

Candida albicans SC5314 is a clinical isolate, which is now

used in many laboratories world wide. Candida albicans NRZ

188-200.qxd 29.08.2007 14:39 Seite 189

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eingesetzt worden ist, so dass dieser Stamm sehr gut charakteri-

siert ist. Candida albicans NRZ 578 ist ein klinisches Isolat aus

dem Nationalen Referenzzentrum für Systemische Mykosen,

welches ursprünglich aus einem zentralen Venenkatheter von

einem Patienten mit Sepsis isoliert worden war.

Zur Etablierung des Biofilmmodells wurden die Hefezellen

in Glucose-Bouillon über Nacht bei 37°C inkubiert. Die Hefe-

zellen befanden sich darauf am Ende der logarithmischen

Wachstumsphase. Die Hefen wurden zentrifugiert und dreimal

mit Phosphat gepufferter Kochsalzlösung (pH 7,0) gewaschen.

Sie wurden darauf auf 1 x 107 Zellen/ml eingestellt.

Etablierung des Biofilms

Die Bildung des Biofilms wurde in Anlehnung an Chandra et

al. [5] mit den folgenden Modifikationen durchgeführt: 100 µl

einer standardisierten Candida-Zellsuspension wurden in 24-

Well Kulturplatten (Corning Nr. 3524, Corning Inc., New

York, USA) entweder auf runde Glas-Deckgläschen mit einem

Durchmesser von 12 mm (Nr. 4710888, Fa. Menzel, Braun-

schweig, Deutschland) aufgebracht, die zuvor für 24 Stunden

mit fetalem Kälberserum (Biochrom, Berlin, Deutschland)

beschickt worden waren, oder aber auf Polymethylmetacrylat-

Scheibchen mit einem Durchmesser von 12 mm aufgetragen.

Diese waren in den wissenschaftlichen Werkstätten des Klini-

kums Göttingen aus einer herstellergefertigten Platte (Erhardt

Hippe KG, Hildesheim, Deutschland) ohne weitere Bearbei-

tung der Oberfläche in Sandwich-Technik gedreht worden.

Die Candida-Zellsuspension adhärierte für 90 Minuten bei

37°C (Adhäsionsphase). Danach wurden nicht adhärente Zel-

len durch vorsichtiges Waschen mit 2 ml PBS von den Schei-

ben entfernt. Die so vorbereiteten Scheibchen wurden jeweils

in 2 ml frische Nährlösung überführt und 24 Stunden bei

37°C inkubiert. Jeweils alle 24 Stunden wurde die Nährlösung

gegen frische Lösung ausgetauscht. Zum Vergleich wurden für

den gleichen Zeitraum Kontrollansätze mit Scheibchen mitge-

führt, die nicht mit Candida-Zellen infiziert worden waren.

Diese wurden parallel in gleicher Weise behandelt. Kontroll-

scheibe und infizierte Scheiben wurden für zuvor bestimmte

Untersuchungszeiträume (ein bis fünf Tage) inkubiert (Bio-

film-Wachstumphase).

Quantitative Auswertung der Candida-Biofilme

In Anlehnung an Chandra et al. [5] wurde die gebildete Biofilm-

menge mit Hilfe eines kolorimetrischen Verfahrens bestimmt.

Dieses Verfahren nutzt die mitochondrialen Dehydrogenaseak-

tivität als Indikator des metabolischen Zustands der Pilzzellen.

Die quantitative Bestimmung der Pilzmenge erfolgte mittels

Messung der Menge eines wasserlöslichen braunen Formazan-

Produktes, welches zuvor aus der metabolischen Reduktion von

2,3- bis (2-Methoxy-4-Nitro-5-Sulfophenyl)-2H-Tetrazolium-5-

carboxanilid (Tetrazolium Salz: XTT) entstanden war.

Am Ende der jeweiligen Testphasen wurden die Scheiben in

24-Loch-Gewebekulturplatten überführt, die 2 ml PBS/Position

enthielten. Jeder Position wurde darauf 25 µl XTT (1 mg/ml in

PBS) sowie 2 µl Menandionlösung (Stammlösung 1 mM in Aze-

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate 190

578 is a clinical isolate, derived from a central venous

catheter. The Candida cells were grown for three to twelve

hours at 37°C in glucose broth to achieve the end of the

logarithmic growth phase. Cells were harvested, washed

three times with phosphate-buffered saline (PBS, pH7.0) and

standardized to 1 x 107 cells/ml.

Biofilm formation

The biofilm formation was performed according to Chan-

dra et al. [5] with the following modifications. A 100 µl

quantity of the standardized Candida albicans cell suspen-

sion was applied to the surfaces of round slips placed in a

24-well tissue culture plate (Corning No 3524, Corning

Inc., New York, USA). Therefore, either glass slides (diame-

ter 12 mm) were used covered by fetal calf serum

(Biochrom, Berlin, FRG) for 24 hours before the adhesion

phase or round polymethyl metacrylate slips (diameter

12 mm). These slips were turned out of a producer manu-

factured disc (Erhardt Hippe KG, Hildesheim, Germany)

without changing the surface at the scientific facilities of

the University of Goettingen. The cells were allowed to

adhere for 90 min. at 37°C (adhesion phase). Non-adherent

cells were removed from the slips by being gently washed

with 2 ml PBS. The slips were then submerged in 2 ml of

the appropriate medium. This medium was replaced every

24 hours by the same new medium. Slips to which no cells

were added served as negative controls. Control and

experimental slips were incubated at 37°C for specified

time periods (biofilm growth phase).

Quantitative measurement of the biofilms

According to the method of Chandra et al. [5] the biofilm

mass was measured with a colorimetric assay which deter-

mines mitochondrial dehydrogenase activity, an indicator

of the metabolic state of the fungal cells. This assay

involved the metabolic reduction of 2.3- bis (2-methoxy-

4-nitro-5-sulfophenyl)-2H-tetrazolium hydroxide (XTT) to

a water so-luble brown formazan product. Slips with

biofilms were transferred to 24-well tissue culture plates

containing 2 ml PBS/well. 25 µl XTT (1 mg/ml in PBS) and

2 µl menadione solution (1 mM in acetone) were added to

each well. Plates were incubated at 37°C for five hours.

The entire contents of the well were transferred to a tube

and centrifuged (5 min, 10000 g). XTT formazan in the

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ton) zugefügt. Die Positionen wurden mindestens fünf Stun-

den bei 37°C inkubiert. Der Gesamtinhalt einer jeden Position

der Mikrotestplatten wurde in ein Zentrifugationsgefäß über-

führt und für fünf Minuten bei 10.000 g zentrifugiert. Das XTT-

Formazan-Produkt des Überstandes wurde daraufhin bei

492 nm spektrophotometrisch quantifiziert.

Exposition der Candida-Biofilme mit antiseptischenAgenzien

Das Desinfektionspotenzial der antiseptischen Wirkstoffe wur-

de nach klinisch relevanten bzw. angepassten Einwirkzeiten

von zwei und 60 Minuten bei 37°C untersucht. Dazu wurde am

Ende der Biofilm-Wachstumsphase die Nährlösung vollständig

entfernt. Darauf wurden die Antiseptika Chlorhexidin in einer

0,12%igen Zubereitung, 0,1%iges Octenisept, 20%ige Zitro-

nensäure und Listerine in der handelsüblichen Zubereitung

direkt auf den Candida-Biofilm aufgetragen und für die oben

angegebenen Zeiten inkubiert. Zum Vergleich wurden das

Antimykotikum Amphotericin B in einer End-Konzentration

von 32 µg/ml im parallelen Testansatz mitgeführt. Am Ende

der Inkubationszeit wurden die Antiseptika entfernt und die

verbleibende Candida-Menge wurde mit Hilfe der XTT-Forma-

zan-Methode wie beschrieben bestimmt.

Mikroskopische Untersuchungen der Candida albicans Biofilme

Licht-und FluoreszenzmikroskopieDie Beurteilung der Proben am Ende der jeweiligen Tests wurde

zum Vergleich mittels Durchlicht-Mikroskopie mit Hilfe der

Phasenkontrast-Darstellung durchgeführt. Zum besseren Erhalt

der morphologischen Struktur wurden die Candida-Zellen

zunächst mit 2 % Paraformaldehyd in phosphatgepufferter

Kochsalzlösung (PBS) fixiert und mindestens 24 Stunden bei

8°C darin belassen (Mikroskop: Leica DMR, Leica Microsys-

tems, Heidelberg, Deutschland)

Die Darstellung der Candida-Pilzzellen wurde weiterhin mit

Hilfe des Fluoreszenzfarbstoffes Calcofluor-Weiss durchgeführt.

Diese Substanz bindet selektiv an Glukan und Chitin von Pilz-

zellen [4, 10]. Der Farbstoff wurde in einer Endkonzentration

von 40 µg/ml auf die mit 2 % Paraformaldehyd fixierten Can-

dida-Biofilme aufgetragen und dort für zwei Minuten belassen.

Die Tests wurden einmal mit PBS gespült und zur Konservie-

rung mit p-Phenylendiamin (Serva, Heidelberg) eingedeckt.

Die Auswertung der Proben erfolgte mit Hilfe eines Leica DMR

Fluoreszenzmikroskops mit UV-Lampe, Leica Mikrosysteme,

Heidelberg, Deutschland) mit einem Kombinationsfilter (BP

395-440/ FT 460/ LP 470).

Die mikroskopische Analyse der Zellwände wurde qualitativ

im Hinblick auf die Morphologie der Pilzzellwände durchgeführt.

Rasterelektronenmikroskopie:Zur Vorbereitung der Candida albicans-Biofilme für die Ras-

terelektronenmikroskopie wurden sie am Ende der jeweiligen

Inkubationszeiten in 2 % frisch angesetztem Paraformaldehyd

S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate 191

supernatant was determined spectrophotometrically at

492 nm.

Exposure of the Candida biofilms with antisepticagents

In order to test the efficacy of the antiseptic agents under con-

ditions relevant for clinical situations, the substances were

applied to the Candida biofilms for short time periods of two

minutes and one hour at 37°C, respectively. At the end of the

biofilm growth phase the growth medium was removed. The

antiseptics were then directly applied to the Candida biofilms.

Therefore the concentrations used in the assay were chosen as

follows: chlorhexidine was used at a 0.12 % solution,

Octenisept was used as 0.1 % solution, citric acid was used as

20 % solution and Listerine was used as the commercially

available solution. For comparison amphotericin B was used at

a concentration of 32 µg/ml.

At the end of this incubation time, the antiseptic substances

were removed. The remaining Candida cells were then photo-

metrically measured using the XTT-formazan method.

Microscopic analysis of the Candida biofilms

Light and fluorescence microscopyThe analysis of the samples at the end of each test was per-

formed by light microscopy with phase contrast. For preser-

vation of the morphological structures, the Candida cells

were fixed with 2 % paraformaldehyde in PBS, for at least 24

hours at 8°C. For the analysis, a light microscope (Leica

DMR, Leica Microsystems, Heidelberg, Germany) was used.

A further analysis was performed with fungal cells stained

with the fluorescence dye Calcofluor white, which selective-

ly binds to glucan and chitin of fungal cells [4, 10]. The dye

was used at a final concentration of 40 µg/ml. It was applied

to the fixed Candida cells for two minutes. The samples were

then rinsed once with PBS. To conserve the fluorescence, the

samples were embedded with p-phenylenediamine (Serva,

Heidelberg, Germany). The evaluation of the samples was

performed with a fluorescence microscope (Leica DMR, fluo-

rescence microscope with ultra violet lamp, Leica Microsys-

tems, Heidelberg, Germany) with the filter combination BP

395-440/ FT 460/ LP 470. The microscopic analysis of the

samples was qualitatively performed with focus on the fun-

gal morphology of the cell wall.

Scanning electron microscopyThe samples of the Candida biofilm were fixed at the end of

the tests with 2 % freshly prepared paraformaldehyde in

PBS, for at least 24 hours at 8°C. The samples were dehydrat-

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in PBS fixiert. Die Testansätze wurden mindestens 24 Stunden

bei 8°C gelagert. Die Proben wurden darauf mittels aufsteigen-

der Alkoholreihe (60 % bis 100 % Äthanol) entwässert und der

kritischen Punkttrocknung (Polaron, Watford, Großbritan-

nien) nach Anleitung des Herstellers unterworfen. Sie wurden

anschließend mit Gold-Palladium beschichtet (gesputtert)

(Fisons Instruments, Uckfield, Großbritannien). Die Auswer-

tung der Proben wurde mit einem Rasterelektronenmikroskop

DSM 960 (Zeiss, Oberkochen, Deutschland) durchgeführt.

Jedes Präparat wurde qualitativ hinsichtlich Form und Inte-

grität der dargestellten Pilzzellen beurteilt.

Statistische DatenanalyseJede Untersuchung wurde im Doppelansatz mit einer Wieder-

holung durchgeführt. Die Mittelwerte und Standardabwei-

chungen für überlebende Candida-Zellen wurden für jedes

Antiseptikum und für jede Einwirkzeit gesondert berechnet.

Der Vergleich der erhobenen Testdaten für die verschiedenen

Tage zeigte eine geringe Schwankungsbreite im Bereich von

10 % bis 15 %. Die weitere statistische Analyse wurde somit

über alle Werte durchgeführt. Die Prüfung der signifikanten

Unterschiede zwischen zwei Proben erfolgte mit dem t-Test.

Voraussetzung war eine Normalverteilung der Stichproben. Für

die Aussage, dass sich zwei Versuchsreihen signifikant unter-

scheiden wurde die Irrtumswahrscheinlichkeit p mit p < 0,01

(1 %) angenommen.

Ergebnisse

Das von Chandra et al. [5] beschriebene Modell wurde mit

zwei verschiedenen klinischen Candida albicans-Isolaten über

fünf Tage in einem In-vitro-Modell an mit Serum beschichte-

ten Glasobjektträgern auf der einen Seite und an Polymethyl-

metacrylat-Scheiben auf der anderen Seite etabliert. In diesem

Modell konnte darauf die Wirkung von vier in der praktischen

Zahnheilkunde häufig eingesetzten Antiseptika untersucht

werden. Die Einwirkzeiten orientierten sich dabei sowohl an

klinischen (zwei Minuten) als auch an mikrobiologischen

(60 Minuten) Gesichtspunkten. Die Unterschiede waren

jedoch für die einzelnen Testserien sehr konstant. Die an den

verschiedenen Tagen erhaltenen Ergebnisse schwankten nie-

drig im Bereich von 10 % bis 15 %. Somit wurde die statisti-

sche Analyse immer über alle gemessenen Werte für die einzel-

nen Antiseptika durchgeführt. Die Antiseptika und das Breit-

spektrum-Antimykotikum Amphotericin B zeigten nach einer

Stunde Einwirkzeit deutliche Unterschiede in der Wirkung auf

die vitalen Candida-Biofilme der Stämme SC5314 und

NRZ578. Amphotericin B wies nur eine geringgradige Wirkung

auf, die im Bereich von 0 % bis 12 % Reduktion für die beiden

getesteten Stämme lag. Diese Reduktionsraten waren statis-

tisch nicht signifikant (SC5314 – p = 0,178; NRZ578 –

p = 0,605). Dagegen war die Wirkung der Antiseptika nach

dieser Zeit deutlicher. Chlorhexidin reduzierte die Candida-

Biofilme im Bereich von 65 % bis 72 % (SC5314 – p = 0,00036;

NRZ578 – p = 0,000014), die Wirkung der drei anderen Anti-

septika reduzierte die vitalen Candida-Biofilme um mehr als

90 % (Octenisept :– 91 %, SC5314 – p = 0,000038; NRZ578 –

p = 0,000042, Listerine 92 % bis 93 %, SC5314 – p = 0,001;

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate 192

ed with ethanol (60 % to 100 %). They were dried by the

critical point method according to the instructions of the

manufacturer (Polaron, Watford, Great Britain). They were

then sputtered with gold-palladium (Fisons Instruments,

Uckfield, Great Britain). The evaluation of the samples was

performed using an SEM (Zeiss DSM 960, Oberkochen, Ger-

many) at 15 kV.

Each sample was qualitatively analysed concerning the

shape and the integrity of the cells.

StatisticsEach test was performed in duplicates and was once repeat-

ed. The mean survival rates and the standard deviations for

the Candida cells were calculated for each separate test. The

day-to-day variation of the values for each test parameter

varied in the range of 10 % to 15 %. Therefore the statistical

analysis was performed with all gained values. For the analy-

sis of significant differences between two test series the t-test

was applied. Precondition was the normal distribution of

the samples. For the statement that two test series are statis-

tically significant, the probability value p was assumed with

p < 0.01 (1 %).

Results

The Candida biofilm model described by Chandra et

al. [5] was established with two different clinical

Candida albicans isolates. The Candida cells of the in-

vitro model grew for five days with two different adhesion

materials, glass cover slips coated with serum and

round discs made of polymethacrylate. In this model,

the efficacy of four antiseptics often used in practical

dental medicine was tested. The four antiseptics and

the broad spectrum antifungal substance amphotericine B

showed distinctly different results on vital Candida

biofilms after one hour of application. These different

results were consistently gained in all different test

series. The day-to-day-variation of these tests was

received in the range of 10 % to 15 %, which is low. There-

fore the statistical analysis was always performed with

all gained values. Amphotericine B revealed only a low

efficacy ranging from 0 % to 12 % reduction for the

two tested strains. These reduction rates were statistically

not significant (SC5314 – p = 0.178; NRZ578 – p = 0.605).

In contrast, the other antiseptics were more effective after

this time. Compared to controls in the absence of any

antiseptic substance, chlorhexidine reduced the Candida

biofilms in the range of 65 % to 72 % (SC5314 – p =

0.00036; NRZ578 – p = 0.000014), while the other three

antiseptics reduced the vital Candida biofilms by more

than 90 % (Octenisept – 91 %, SC5314 – p = 0.000038;

NRZ578 – p = 0.000042, Listerine 92 % to 93 %, SC5314 –

p = 0.001; NRZ578 – p = 0.0027, citric acid 92 % to 94 %,

SC5314 – p = 0.0000031; NRZ578 – p = 0.000062). All tests

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NRZ578 – p = 0,0027, citric acid 92 bis 94 %, SC5314 –

p = 0,0000031; NRZ578 – p = 0,000062). Alle Tests zeigten sta-

tistisch signifikante Reduktionsraten (Abb. 1). Wurde die Ein-

wirkzeit der Antiseptika auf die klinisch relevante Zeit von

zwei Minuten verkürzt, so zeigte sich eine noch deutlichere

Variationsbreite in der Wirkung der Antiseptika auf Candida-

Biofilme. Die Wirkung von Listerine nach zwei Minuten führ-

te zu einer Reduktion vitaler Candida-Zellen im Bereich von

54,6 % bis 64,5 % (SC5314 – p = 0,0066; NRZ578 –

p = 0,0027), Chlorhexidin und Octenisept reduzierten die

vitalen Candida Zellen im Biofilm im Bereich von 61,2 % bis

62,7 % (CHX, SC5314 – p = 0,00276; NRZ578 – p = 0,00275)

und 77,8 % bis 83,9 % (Octenisept: SC5314 – p = 0,00380;

NRZ578 – p = 0,0039), während Zitronensäure hier die deut-

lichste Wirksamkeit mit einem Bereich von 88 % bis 95,7 %

(SC5314 – p = 0,00175; NRZ578 – p = 0,00178) zeigte. Jedoch

war im Vergleich zu den Kontrolltests die Behandlung mit

allen Antiseptika weiterhin statistisch signifikant (Abb. 2).

Durch die Verwendung von Glasobjektträgern kann die

Wirkung der Antiseptika mittels Lichtmikroskopie kontrolliert

werden. Die Kontrollansätze in der Phasenkontrastdarstellung

zeigen morphologisch einen vielschichtigen Biofilm mit

S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate 193

revealed statistically significant reduction rates (Fig. 1).

When the application time of the antiseptics was distinct-

ly shortened to clinically relevant times of two minutes, dis-

tinctly broader variations of the efficacy of the antiseptics

on Candida biofilms was observed. After two minutes appli-

cation, Listerine reduced the vital Candida cells grown in the

biofilm in the range of 54.6 % to 64.5 % (SC5314 –

p = 0.0066; NRZ578 – p = 0.0027), the reduction in vital Can-

dida cells of the biofilm caused by chlorhexidine and

Octenisept ranged between 61 % to 62.7 % (CHX: SC5314 –

p = 0.00276; NRZ578 – p = 0.00275) and 77.8 % to 83.9 %

(Octenisept : SC5314 – p = 0.0038; NRZ578 – p = 0.0039)

respectively. Citric acid revealed the best efficacy in the

range of 88 % to 95.7 % (SC5314 – p = 0.00175; NRZ578 –

p = 0.00178). However, compared to the control tests the

treatment with all antiseptics was statistically significant

(Fig. 2).

With round glass cover slips it was possible to control the

efficacy of the antiseptics by light microscope. Using phase

contrast microscopy, the controls demonstrated a morpho-

logical multi-layered biofilm with intact round or oval Can-

dida cells, sometimes starting with pseudomycelia formation

Abbildung 1 Wirkung der vier Antiseptika und von Amphotericin B auf C. albicans SC5314 und C. albi-cans NRZ 578 in fünf Tage altem Biofilm nach 60 Minuten Inkubation.Die vier Antiseptika, sowie das Antimykotikum Amphotericin B wurden für 60 Minuten mit Candida-Hefen inkubiert, die fünf Tage in einem Candida-Biofilm gewachsen waren (in Anlehnung an Chandra etal. [5]). Im Vergleich zu Kontrolltests ohne Antiseptika (100 %) ist der verbleibende Anteil vitaler Candi-da-Hefen (%) für jedes getestete Antiseptikum für beide Candida-Stämme dargestellt. Für die untersuch-ten Antiseptika, nicht jedoch für Amphotericin B ist die Reduktion im Vergleich zur unbehandelten Kon-trolle statistisch signifikant (p < 0,01).

Figure 1 Efficacy of four antiseptics and of amphotericin B applied for 60 minutes to C. albicans SC5314 andto C. albicans NRZ578 grown in a five-day biofilm.The four antiseptics and the antifungal substance amphotericin B were incubated for 60 minutes with themultilayer of Candida grown for five days in a biofilm (according to Chandra et al. [5]). In comparison tocontrol tests in the absence of antiseptics (100 %) the remaining portion of vital Candida yeasts (%) isshown for each antiseptic tested. For the tested antiseptics but not for amphotericin B the reduction rates arestatistically significant (p < 0.01) compared to the untreated controls.

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intakten, runden bis ovalen Candida-Zellen, sowie teilweise

beginnender Pseudomyzelbildung.

Die Wirkung von Chlorhexidin nach zwei Minuten Inkuba-

tion ist im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle (Abb. 3a) in

Abbildung 3b mittels Phasenkontrast exemplarisch dargestellt.

Hierbei zeigte sich, dass noch deutlich weniger mikroskopisch

veränderte Zellen vorhanden sind, die jedoch zusammenge-

klumpt gelagert scheinen. Nach zwei Minuten Octenisept

waren nur noch wenige, morphologisch abgerundete, z.T.

deutlich ballonierte Zellen zu finden (Abb. 3c).

Die Candida-Zellen im Biofilm konnten weiterhin mit Hilfe

des Fluoreszenz-Farbstoffes Calcofluor Weiß spezifisch darge-

stellt werden. Dieser Farbstoff bindet selektiv an Chitin in der

Zellwand von Pilzzellen. Im Vergleich zur Phasenkontrastdar-

stellung konnte mit dem Fluoreszenzfarbstoff die Vielschich-

tigkeit des Biofilms nicht deutlich dargestellt werden, hingegen

waren hier morphologische Veränderungen der einzelnen Zel-

len deutlicher zu sehen. Abbildung 4a zeigt die Kontrolle des

Candida-Biofilms mit runden bis ovalen Candida-Zellen. Nach

zwei Minuten Einwirkzeit von Listerine stellt sich zumindest

im Mikroskop ein im Vergleich zu den Kontrollansätzen nur

wenig verändertes Bild dar (Abb. 4b). Die Wirkung von Chlor-

hexidin nach zwei Minuten ist deutlicher. Es sind weniger Can-

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S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate 194

(Fig. 3a). The efficacy of chlorhexidine after two minutes of

application is demonstrated in Figure 3b. Fewer cells can be

observed which seem to be microscopically nearly

unchanged. However, they are situated in clumps which

might be caused by chlorhexidine. When Octenisept was

applied for two minutes only a few cells were observed

which were round and sometimes distinctly larger than the

untreated cells (Fig. 3c).

The Candida cells in the biofilm can be further specifically

stained by the fluorescence dye Calcofluor white. This sub-

stance selectively binds to the chitin in the cell wall of fun-

gal cells. Compared to phase contrast microscopy, Calco-

fluor white staining does not show the multilayer of the

biofilm. In contrast, the morphological changes of different

cells can be evaluated more distinctly. Figure 4a shows the

control for Candida grown in biofilm with round to oval

fungal cells. The two minutes of application with Listerine

reveals nearly the same picture as for the controls in the

absence of any antiseptic substance (Fig. 4b). When

chlorhexidine was applied for two minutes, differences to

the controls were detected with fewer Candida cells which

are distinctly round and have a larger volume (Fig. 4c). The

application of Octenisept for two minutes to the Candida

Abbildung 2 Wirkung der vier Antiseptika auf C. albicans SC5314 und C. albicans NRZ 578 in fünf Tagealtem Biofilm nach zwei Minuten Inkubationszeit. Die vier Antiseptika wurden – angepasst an die klinische Situation – für zwei Minuten mit Candida-Hefeninkubiert, die fünf Tage in einem Candida-Biofilm gewachsen waren (in Anlehnung an Chandra et al.[5]). Im Vergleich zu Kontrolltests ohne Antiseptika (100 %) ist der verbleibende Anteil vitaler Candida-Hefen (%) nach der Einwirkzeit jedes getesteten Antiseptikums für beide Candida-Stämme dargestellt.Die Reduktion ist für alle untersuchten Antiseptika statistisch signifikant (p < 0.005).

Figure 2 Efficacy of four antiseptics applied for two minutes to C. albicans SC5314 and to C. albicansNRZ578 grown in a five-day biofilm.Adapted to the clinical situation, the four antiseptics were incubated for two minutes with the multilayer ofCandida grown for five days in a biofilm (according to Chandra et al.[5]). In comparison to control tests inthe absence of antiseptics (100 %), the remaining portion of vital Candida yeasts (%) is shown for each antiseptic tested. Differences in the efficacy of the substances for fungal cells can be clearly demonstrated. Allreduction rates are statistically significant (p < 0.005) compared to the untreated controls.

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dida-Zellen zu beobachten, die zudem z.T. deutlich abgerundet

und balloniert aussehen (Abb. 4c). Wenn Octenisept für zwei

Minuten auf dem Biofilm einwirkt, so zeigt sich eine deutliche

Verringerung der Candida-Zellen auf den Objektträgern, diese

Candida-Zellen erscheinen zudem durch die Wirkung dieses

Antiseptikums beeinträchtigt. Wenn noch Pseudomyzelien

vorhanden sind, so stellen sich diese fein und im Bereich der

Zellwand angegriffen dar (Abb. 4d).

Mit Hilfe der Rasterelektronenmikroskopie lässt sich die

Komplexität und die Mehrschichtigkeit des Biofilms deutlicher

darstellen (Abb. 5a und 5b). Die Wirkung des Antiseptikums

Octenisept reduzierte die Anzahl von Candida-Zellen auf den

Objektträgern deutlich. Morphologische Zellveränderungen im

Vergleich zu Kontrollansätzen kamen mit Hilfe dieser Methode

nur geringgradig und diskret zur Darstellung (Abb. 5c und 5d).

Diskussion

Der Zusammenhang zwischen persistierenden mikrobiellen

Besiedlungen von supra-und subgingivalen Implantatoberflä-

chen und periimplantären Infektionen ist vielfach belegt [18, 19,

34]. Der Argumentation Heydenrijks [11] folgend, verursacht die

alleinige Anwesenheit parodontopathogener Keime an Implan-

S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate 195

biofilms evokes a further reduction in the number of Candi-

da cells on the glass slips. Additionally, the remaining Candi-

da cells seem to be injured by this substance, the

pseudomycelia present appear fine and small (Fig. 4d).

By scanning electron microscopy, the complexity and the

multilayer of the biofilms are clearly shown (Fig. 5a and 5b).

The efficacy of the antiseptics was only demonstrated by the

lower number of Candida cells. Compared to the controls,

the changes in the Candida cells can only be weakly detected

(Fig. 5c and 5d).

Discussion and conclusions

The connection between persisting microbial colonisation

of supra-and subgingival implant surfaces and peri-implant

infections has often been demonstrated [18, 19, 34]. Follow-

ing the arguments of Heydenrijk [11] the presence of paro-

dontopathogenic microbes on implants alone does not

Abbildung 3 Wirkung von Chlorhexidin und Octenisept nach zweiMinuten Inkubationszeit auf Candida NRZ 578, gewachsen im Bio-film. Die Markierungen repräsentieren 10 µm.a) Kontrolle in Abwesenheit von Antiseptika; b) Wirkung von Chlor-hexidin; c) Wirkung von Octenisept.

Figure 3 Effect of chlorhexidine and Octenisept after two minutes ofapplication on C. albicans NRZ 578 grown in a biofilm. Bars represent10 µm.Control in the absence of any antiseptic substance (a); effect ofchlorhexidine (b) and of Octenisept (c)

a b

c

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taten jedoch noch keine periimplantäre Infektion, solange ihre

Anzahl gering ist und keine anderen prädisponierenden Fakto-

ren vorliegen. Die Keimreduktion auf den Oberflächen ist somit

ein essentieller Schritt in der Therapie periimplantärer Infektio-

nen. Intraorale Oberflächen, gerade auch raue Implantatoberflä-

chen, werden bevorzugt von Mikroorganismen in Form von Bio-

filmen besiedelt [9, 19]. Durch diese spezielle Organisationsform

sind die Keime vor unterschiedlichen exogenen Einflüssen

geschützt, und die Therapie von derartigen Infektionen ist

schwierig und häufig wenig erfolgreich [1, 6, 7, 27, 35].

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S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate 196

cause peri-implant infections as long as their number is low

and no other predisposing factors exist. Therefore, the

reduction of microbes on the surfaces is an essential step in

the therapy of peri-implant infections. Intraoral surfaces, in

special rough implant surfaces were predominantly colo-

nized by microorganisms grown in biofilms [9, 19]. These

organisms were protected against the different exogenic

influences by this kind of growth network and the subse-

quent therapy of such infections is difficult and often less

successful [1, 6, 7, 27, 35].

Abbildung 4 Wirkung ausgewählter Antiseptika auf C. albicans NRZ 578 nach Wachstum im Biofilm. Darstellung mit Hilfe des Fluoreszenzfarbstoffes Calcofluor Weiß, der selektiv an Chitin in der Zellwand von Pilzzellen bindet. Die Markierungenrepräsentieren 10 µm. a) Kontrolle des Wachstums von C. albicans NRZ 578 in Abwesenheit jeglicher Antiseptika; durch die Fluoreszenzeinstellung kann nur jeweils

die oberflächliche Schicht dargestellt werden.b) Ergebnis nach Wirkung von zwei Minuten Listerine; das mikroskopische Bild stellt sich wenig verändert dar. c) Ergebnis nach zwei Minuten Einwirkzeit von Chlorhexidin; weniger Candida-Zellen sind vorhanden, die zum Teil deutlich runder und ballo-

niert scheinen.d) Ergebnis der Wirkung von zwei Minuten Octenisept. Nur noch wenige Candida-Zellen sind mikroskopisch nachweisbar.

Figure 4 Effect of selected antiseptics on C. albicans NRZ578 grown in a five-day biofilm. Staining of Candida was performed with Calcofluor whitethat selectively binds to the chitin of the cell wall. Bars represent 10 µm.a) Control of growth of C. albicans NRZ 578 in the absence of any antiseptic substance. Due to the fluorescence staining only one layer can be

shown.b) Effect of Listerine after two minutes of application, the microscopic picture remains unchanged.c) Result of chlorhexidine after two minutes of application, fewer Candida cells are present that are round and larger in volume.d) Result for Octenisept after two minutes of application, the number of Candida cells is distinctly further reduced.

a b

dc

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Viele Studien evaluieren die Wirksamkeit antimikrobieller

Substanzen auf der Basis von planktonischen, in der Regel bakte-

riellen Mikroorganismen oder Biofilmen im Frühstadium. Sekino

et al. [32] beispielsweise benutzten CHX Lösung (0,2 %) und Gel

(1 %), Auschill et al. [3] untersuchten 0,2 % CHX mit 7,0 Vol. %

Ethanol gemischt. Beide Arbeitsgruppen konnten eine signifikan-

te bakterielle Reduktion von Biofilmen im Frühstadium zeigen,

wenn das CHX während der Phase der Biofilmentwicklung ange-

wendet wurde. Kramer et al. [13] und Pitten & Kramer [25] konn-

ten eine höhere Effektivität von Octenisept verglichen mit CHX

0,2 % auf planktonische Bakterien zeigen. Die breite antimikro-

bielle Effektivität von CHX ist somit unter verschiedenen pro-

phylaktischen und therapeutische Kautelen dokumentiert [3, 13,

23, 25, 32]. Die Wirksamkeit verschiedenster Antiseptika und

Zubereitungsformen gegenüber unterschiedlichsten Bakterienar-

S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate 197

Many studies have evaluated the efficacy of antimicrobial

substances on the basis of planktonic, often bacterial

microorganisms or biofilms in an early stage of growth. For

example Sekino et al. [32] used CHX solution (0.2 %) and gel

(1 %), Auschill et al. [3] investigated 0.2 % CHX in a mixture

with 7.0 vol. % ethanol. Both groups were able to show sig-

nificant bacterial reduction in early stage biofilms when

mouthrinse with CHX was performed during biofilm

growth. Kramer et al. [13] and Pitten & Kramer [25] were able

to show higher efficacy of Octenisept in comparison with

CHX 0.2 % on non sessile bacteria during oral rinsing. Thus,

the broad antimicrobial effects of CHX have been well docu-

mented under different prophylactic and therapeutic regi-

men [4, 13, 23, 25, 32]. The antimicrobial efficacy of anti-

septic substances against different bacteria was shown in

Abbildung 5 Darstellung der Wirkung von Octenisept nach zwei Minuten Einwirkzeit auf C. albicans NRZ578 nach Wachstum im Biofilm –Darstellung mit Hilfe der Rasterelektronenmikroskopie. Die Markierungen repräsentieren 10 µm.a, b) Kontrolle der Candida-Zellen in Abwesenheit jeglicher Antiseptika. Die Mehrschichtigkeit des gewachsenen Biofilms ist deutlich zu erkennen.c, d) Ergebnis der Wirkung von Octenisept nach zwei Minuten Inkubationszeit. Es sind deutlich weniger Zellen vorhanden, wenn auch diemorphologischen Veränderungen der Candida-Zellen nur diskret zu erkennen sind. Die Zellen stellen sich abgeflacht und gestreckt dar.

Figure 5 Effect of Octenisept after two minutes of application on C. albicans NRZ 578 grown in a biofilm – scanning electron microscopy. Bars represent 10 µm.a) and b) Controls in the absence of antiseptic substances. The multilayer of the grown biofilm is clearly demonstrated.c) and d) Results of the two minute-application of Octenisept; the number of cells is reduced, however, morphological changes in the Candida cellscan hardly be detected. The cells start to lose their original shape.

a b

dc

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Page 32: Titel ZZI 03-07 · Proponenten die jeweilige Therapie vertreten und im Streitgespräch verteidigen. Der Wissensgewinn für Sie als Kongressteilnehmer ist so sicherlich

ten ist im Rahmen von In-vitro-[5, 30, 33, 37] und In-vivo-Unter-

suchungen [2, 3, 28] nachgewiesen worden.

Wenige Studien haben bislang Hefen in ihre Modelle einbe-

zogen. Einige Arbeiten, die In-vitro-Modelle nutzen, unterstüt-

zen aber die Annahme einer erhöhten Widerstandsfähigkeit

von Candida albicans-Biofilmen gegenüber Amphotericin B [5,

16, 26]. Es ist weiterhin anzunehmen, dass Interaktionen zwi-

schen Pilzen und Bakterien in kombinierten Biofilmen zu einer

therapeutischen Resistenz der einzelnen Keime führt [12].

Die vorliegende Studie untersucht die Wirksamkeit verschie-

dener antiseptischer Agenzien in einem in-vitro Candida-Bio-

film-Modell, das in Anlehnung an Chandra et al. [5] modifiziert

wurde. Die in diesem Modell eingesetzten Candida-Isolate sind

nicht in Gegenwart von Speichel gewachsen, da die beiden ver-

wendeten Candida-Stämme nicht intraoralen Ursprungs waren.

Dennoch zeigen beide Arbeiten übereinstimmend, dass keine

durchgreifende Devitalisierung der Hefen im Candida-Biofilm

durch CHX und Amphotericin B sowie andere Antiseptika

ermöglicht wird, wenn klinisch relevante Einwirkzeiten einge-

setzt werden (vgl. Abb. 2). Die Ergebnisse der Tests der einzel-

nen Antiseptika an unterschiedlichen Tagen waren konstant

und zeigten eine geringe Schwankungsbreite im Bereich von

10 % bis 15 %. Die statistische Analyse wurde immer über alle

Werte durchgeführt und war für die getesteten Antiseptika sta-

tistisch signifikant gegenüber den Kontrolltests. Dagegen

scheint das Breitspektrum-Antimykotikum Amphotericin B für

eine Wirkung deutlich mehr Zeit zu benötigen. Aufgrund sei-

nes Wirkungsmechanismus führten die eingesetzten Anwen-

dungszeiten nicht zu einer signifikanten Verringerung der Can-

dida spp. im Biofilm (vergleiche Abb. 1). Diese Ergebnissen

gehen nicht konform mit Studien von Shapiro et al. [33], die

die Wirksamkeit verschiedener Mundspüllösungen in einem

kombinierten Polyspezies-Modell untersuchten, an dem Candi-

da albicans als Hefe beteiligt war. Wenn Einwirkzeiten von

einer Minute Dauer in regelmäßigen Abständen wiederholt

wurden, war die Wirkung von CHX in diesem Polyspezies-

Modell, mit oder ohne Inkorporation des Candida-Stammes,

gleichermaßen herausragend. Die in der hier vorliegenden Stu-

die mikroskopisch darstellbaren Veränderungen in der Mor-

phologie der Hefen können in diesem Zusammenhang zu der

Annahme führen, dass zwar eine hohe Rate vitaler Candida-Zel-

len nach der Behandlung über zwei Minuten verbleibt, eine

Schädigung aber verzögert immanent werden kann. Die Über-

lebensrate nach Applikation von CHX von 27,4 % resp. 34,8 %

der Candida-Hefen in unserem Modell nach einer Einwirkzeit

von einer Stunde kann dennoch auf eine verminderte Emp-

findlichkeit der Hefezellen durch die Konsolidierung im Bio-

film hinweisen, die auch von anderen Arbeitsgruppen

beschrieben wurde [5, 36]. Die Wirkung von Octenisept auf

Candida-Biofilme steigt mit der Einwirkdauer, seitens des Her-

stellers ist jedoch der klinische Einsatz bei diesem Antisepti-

kum auf eine Minute zu begrenzen. Durch Listerine wird in

einer Studie von Pan et al. [23] eine Zerstörung von Plaquebio-

filmen bis in die untersten Schichten mit einer Überlebensrate

für Bakterien von nur 21,3 % erreicht, Meiller et al. [17] fanden

eine hohe Effektivität von Listerine gegen Pilze in einem künst-

lichen Biofilm. Unsere Untersuchungen jedoch konnten diese

Ergebnisse nicht bestätigen. Zitronensäure weist eine

besonders gute Wirksamkeit nach zweiminütiger Einwirkzeit

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate 198

various investigations under in-vitro conditions [5, 28, 30,

34] and in in-vivo studies [2, 3, 27]. Few investigations have

included Candida in their models. Some reports using in-vit-

ro models support the assumption of augmented resistance

of Candida albicans grown in biofilms to amphotericin B [5,

16, 26]. Additionally, it has to be considered that the interac-

tion between fungi and bacteria in combined biofilms

increases the therapeutic resistance [12].

The present study evaluates the efficacy of different anti-

septic agents in an in-vitro Candida biofilm model modified

according to Chandra et al. [5]. The Candida albicans isolates

in the model did not grow in the presence of saliva, because

the Candida strains used were not of intraoral origin. How-

ever, in accordance with Chandra et al. [5] the present study

shows that the application of some antiseptics and ampho-

tericin B does not completely eradicate the Candida cells in

the biofilm, especially when clinically relevant application

times are used (compare Fig. 2). However, when the test series

were repeated on another day, the results showed no great

variation of the gained values. They varied in the range of 10

% to 15 % which is low. The statistical analysis was performed

with all gained values of a test. In contrast, the broad spec-

trum antifungal substance amphotericin B needs distinctly

more time to show effective reduction of fungal growth. Due

to its mechanism of action, with the used application times

no significant antifungal effect was seen (compare Fig.1) The

results of this study are contrary to results of Shapiro et al. [33]

who investigated the efficacy of different mouth rinse solu-

tions in a combined in-vitro polyspecies model with Candida

albicans as one part. These authors applied the antiseptic solu-

tions for one minute with several repetitions on the biofilms.

The efficacy of CHX in that model was with or without Candi-

da cells in the biofilm equally excellent. In this context, the

microscopically demonstrated changes in the morphology of

the Candida yeasts may lead to the assumption that, after the

application time of two minutes, despite a high rate of vital

Candida cells remains, an injury to the cells can be obvious

with delay. The survival rate after the application of CHX for

one hour in the range of 27.4 % and 34.8 %, respectively, in

our model indicates a reduced sensitivity of the Candida cells

when grown in the biofilm which has also been described by

other working groups [5, 36]. The efficacy of Octenisept for

Candida biofilms increases with the incubation time. Due to

the manufacturer’s limits, the clinical period of usage of this

antiseptic is restricted to one minute. In a study by Pan et al.

[23], it was demonstrated that a destruction of plaque biofilms

down to the lowest layer with a survival rate for bacteria of

21.3 % was achieved by Listerine. Meiller et al. [17] showed a

high efficacy of Listerine against fungi in an artificial biofilm.

Our study does not confirm these results. Citric acid is effi-

cient in particular when applied for two minutes. Compared

to the other antiseptics the effect of citric acid was less clear

when applied for 60 minutes. This indicates a low long-term

effect of this substance. Therefore, this substance cannot be

recommended for clinical usage for the intraoperative therapy

of peri-implantitis. The results of the present study indicate

that an efficient therapy of peri-implant infections cannot be

undertaken with antiseptics, especially when Candida albicans

is involved. Additionally, a local therapy with the broad spec-

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auf. Nach einer Stunde jedoch ist die Wirkung im Vergleich zu

den anderen Antiseptika weniger deutlich, was für eine sehr

gering ausgeprägte Remanenzwirkung spricht und somit einem

klinischen Einsatz im Rahmen der Periimplantitis, besonders

intraoperativ, nicht zuträglich scheint.

Andere effektive Dekontaminationsmaßnahmen wie der

Einsatz von Laser-oder Ultraschallsystemen müssen der Wirk-

samkeit antiseptischer Lösungen gegenübergestellt werden [20,

28, 29, 31], da die Ergebnisse der vorliegenden Studie die

Annahme nahe legen, dass speziell im Falle einer Beteiligung

von Candida albicans an periimplantären Infektionen eine effi-

ziente Behandlung mit Antiseptika nicht zu erwarten ist und

auch die lokale Therapie mit dem Breitspektrum-Antimykoti-

kum Amphotericin B nicht Erfolg versprechend scheint.

Schlussfolgerungen:

Das in der vorliegende Studie beschriebene Fünf-Tage-in-vitro-

Candida albicans-Biofilmmodell stellt eine Grundlage zur Eta-

blierung von weiteren In-vitro-Modellen dar, die weitere repro-

duzierbare Ergebnisse im Hinblick auf effiziente antimikrobiel-

le Therapien periimplantärer Infektionen liefern können. Die

Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen die Problematik der Wir-

kungsabschwächung einiger relevanter Antiseptika durch die

Organisation von Mikroorganismen in Biofilmen. Die klini-

sche Relevanz dieser Arbeit liegt in der Darstellung der Wir-

kung gängiger antimikrobieller Lösungen auf Candida albicans-

Biofilme im Vergleich zu der mangelnden Wirksamkeit des

häufig in der Zahnmedizin oral eingesetzten Amphotericin B.

Die Effektivität der untersuchten Desinfizienzien auf parodon-

topathogene Keime gilt evidenzbasiert als gesichert. In der vor-

liegenden Studie jedoch limitiert gerade die kurze klinische

Einwirkzeit von zwei Minuten, die im Rahmen intraoperativer

Dekontaminationsmaßnahmen an infizierten Implantaten zur

Anwendung kommt, die Wirksamkeit auf Candida albicans-Bio-

filme zumeist deutlich.

S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate 199

trum antifungal amphotericin B does not seem to be success-

ful. This indicates that, furthermore, the efficacy of other

decontamination supplements as laser irradiation, ultrasonics

or air-powder-abrasives [20, 28, 29, 31] has to be compared to

the efficacy of antiseptic solutions.

Conclusions

The described five-day in-vitro Candida albicans biofilm

model is the basis for the further establishment of poly-

species models which may lead to further reproducible

results concerned with the efficient antimicrobial therapy of

peri-implant infections. The results of this study reveal the

problem of reduced efficacy of some relevant antiseptics for

Candida organised in a biofilm network, especially in con-

nection with peri-implant infections. This study is of clinical

relevance because the efficacy of clinically often used anti-

septics on Candida is demonstrated in comparison to the

inefficiency of the broad spectrum antifungal amphotericin

B when locally applied under normal dental conditions. The

efficacy of the tested antiseptics against parodontopatho-

genic microorganisms is evidence based. In the present

study the short application time of two minutes normally

used under clinical conditions distinctly limits the efficacy

on Candida albicans biofilms.

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Literatur

Korrespondenzadresse:

Dr. Sabine Sennhenn-KirchnerAbteilung für Zahnärztliche ChirurgieGeorg-August UniversitätRobert-Koch-Strasse 40D–37075 GöttingenTel.: 05 51 / 39 28 68Fax: 05 51 / 39 92 17E-Mail: [email protected]

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A.J. Bähr1, M.O. Klein1, B. Kleis-Fischer2, D. Wittstock-Casian3, B. Al-Nawas1

Dentale Implantation bei intraoralerEpidermolysis bullosa – ein Fallbericht

1 Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz2 Hautklinik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz3 Zahnärztliche Praxis, Obertshausen

Patienten mit Epidermolysis bullosa (EB) leiden schon beiminimalen Traumen unter schmerzhaften Blasenbildungen

in der Haut und Schleimhaut. Die intraoralen Blasenbildungen, ins-besondere auch hervorgerufen durch tegumental gelagerte Prothe-sen, führen zu erosiven und schmerzhaften Läsionen mit konsekuti-ver Einschränkung der Kaufunktion. Bisher steht die symptombezo-gene Behandlung der auftretenden Blasen im Vordergrund derTherapie. Es stellt sich die Frage, ob diesem Patientengut durcheine implantatgetragene Rehabilitation mit reduzierter tegumenta-ler Auflagefläche langfristig geholfen werden kann.Wir berichten über einen Patienten, bei welchem vor 18 Jahren EBdiagnostiziert wurde. Die durch die rein tegumental gelagerte Pro-these entstandenen multiplen schmerzhaften Läsionen der Mund-schleimhaut machten ihm das Tragen des Zahnersatzes unmöglich.Man entschied sich daher zur implantatvermittelten Reduktion dermechanischen Schleimhautreizung. Im Folgenden wurden jeweilsin Ober- und Unterkiefer vier Implantate inseriert und der Patientmit einem vorwiegend implantatgetragenen Zahnersatz versorgt.Die schon nach wenigen Wochen feststellbare deutliche Besserungder Beschwerdesymptomatik hält heute – fünf Jahre nach Insertionder Implantate – immer noch an.Der Verlauf dieses Falles zeigt, dass unter Berücksichtigung speziel-ler Kautelen die Insertion von Implantaten bei Patienten mit EBeine diskussionswürdige Alternative zu konventionellem, tegumen-tal gelagertem Zahnersatz darstellt.

Schlüsselwörter: Dentale Implantation, Epidermylosis bullosa

Dental Implantation in patients with epidermolysis

bullosa – a case report

Patients with epidermolyis bullosa (EB) suffer from painful blister-ing in skin and mucosa, even caused by minimal traumas. Theintraoral lesions – especially provoked by wearing of tegumentalsupported dentures – cause erosive and painful blisters with con-secutive restrictions of the orofacial system. So far therapy isfocussed on the symptomatic treatment of the blistering, lacking acausal approach. It has to be discussed if this patient collective canbe managed prospectively by implant supported dentures with areduced mucosal contact area.We demonstrate the case of a patient which was diagnosed withEB 18 years ago. Due to multiple painful lesions of the oral mucosacaused by a purely tegumental supported denture, the patient hadan impaired quality of life. Treatment strategy focussed on a dentalimplant supported reduction of the mechanical soft tissue irrita-tion. Four implants were inserted in each jaw and the patient wasrehabilitated with a basically implant-supported denture. A fewweeks later a significant improvement of the enoral situation wasobserved, which lasts until today, five years after treatment.The course of this case report confirms that the insertion of dentalimplants – regarding general precautions – is a serious alternativecompared to conventional dental rehabilitation in order to helppatients suffering from EB.

Keywords: Dental implant, epidermolysis bullosa

FALLBERICHT202

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1 Einleitung

In Deutschland sind nach statistischen

Erhebungen von 1999 mehr als 4.700

Patienten an Epidermolysis bullosa [12]

erkrankt. Bullöse Erkrankungen, zu

denen sowohl EB- als auch Pemphigoid-

erkrankungen zählen, gehen mit dem

klinischen Bild der erosiven und

schmerzhaften Blasenbildungen der

äußeren Haut und auch der enoralen

Schleimhäute einher. Histopathologisch

ist die feste Haftung der Epithelzellen im

Gewebsverbund aufgehoben. Je nach

Spielart der Erkrankung kommt es zur

Auflösung der Verbindungselemente (a)

zwischen benachbarten Zellen (Störung

der Zell-Zellkontakte), (b) der Zellen zur

Basalmembran bzw. (c) zur umgebenden

Bindegewebsmatrix der Haut (Abb. 1).

Bei der hier näher vorgestellten dys-

trophischen Form der EB handelt es

sich um eine hereditäre Autoimmuner-

krankung mit zahlreichen phenotypi-

schen Spielarten. Es liegen sowohl auto-

somal dominante als auch autosomal

rezessive Vererbungsmodi vor. Hierbei

sind der interzelluläre Verbund der Epi-

dermis bzw. der Verbund zwischen Epi-

thelzellen und Basalmembran intakt,

jedoch ist die Vernetzung mit der Der-

mis gestört. Dies ist auf eine Destabili-

sierung der sogenannten „Ankerfibril-

len“ zurückzuführen (Abb. 1). Haupt-

komponente der Ankerfibrillen der der-

malen-epidermalen Junktion ist das

Kollagen Typ VII. Für die dystrophische

Form der EB wurden Mutationen des

Kollagengens COL7A1 am kurzen Arm

des 3. Chromosoms (Region 3p21.1)

beschrieben. Des Weiteren sind Mosaik-

Konstellationen beschrieben worden [6,

9, 20, 28, 39]. Es besteht zudem eine

Prädisposition dieser Läsionen für die

Entwicklung eines konsekutiven Platten-

epithelkarzinoms [18, 19, 35].

Bis heute ist keine sicher wirksame

kausale Therapie bei EB etabliert [35].

Beschriebene systemische Therapiean-

sätze mit Steroiden [1, 16] oder Phenyl-

hydantoin [23, 38] wurden in nachfol-

genden Studien bezüglich ihrer Lang-

zeitwirkung widerlegt [7]. Kombina-

tionstherapien mit Kortikosteroiden

und Immunsuppressiva (z. B. Pulsthera-

pie mit Dexametason und Cyclophos-

phamid) scheinen zwar in vereinzelten

Fällen zu Remissionen zu führen, kön-

nen jedoch wegen einer erwiesenen

Anzahl von Krankheitsprogressionen bei

anderen Patienten nicht als allgemein

erfolgsversprechend angesehen werden

[33]. Systemische Gaben von Vitamin A

oder E gelten in Einzelfällen ebenfalls als

erfolgsversprechend [8, 24, 35]. Beide

Substanzen haben sich in größeren

Patientengruppen jedoch nicht bewährt

[35], ebenfalls wie eine Chemotherapie

mit Rituximab, einem anti-CD20-Anti-

körper, welcher ursprünglich zur NHL-

Therapie entwickelt wurde [34]. Ein wei-

teres modernes Therapiekonzept ver-

folgt bei nachgewiesener Mosaik-Kon-

stellation die Verpflanzung autologer

gesunder Keratinozyten [28], womit sich

aktuell noch in der Versuchsphase

befindliche gentherapeutische Ansätze

umgehen ließen [13].

Kernpunkt der Therapie bleibt somit

die symptombezogene Behandlung der

auftretenden Blasen im Rahmen einer

interdisziplinären Zusammenarbeit von

Hausärzten und Dermatologen. Die

Anbindung an ein spezialisiertes Zen-

trum wird empfohlen [35]. Ferner

kommt der zahnärztlichen Betreuung

dieser Patienten ein hoher Stellenwert

zu, da die Lebensqualität u. a. wegen

multipler schmerzhafter Läsionen im

orofazialen System stark eingeschränkt

ist [12, 35]. Selbst routinemäßige

Mundhygienemaßnahmen erweisen

sich für diese Patienten oft als schwierig

bzw. in Einzelfällen undurchführbar, da

sogar das tägliche Zähneputzen zu

schmerzhaften Blasenbildungen der

Mukosa führen kann [4, 12]. Die intrao-

rale Blasenbildung führt langfristig oft

zu Narbenbildungen, welche eine einge-

schränkte Mundöffnung, eine Fixierung

der Zunge am Mundboden und eine

Abflachung des Vestibulums zur Folge

haben können [4, 41]. Eine Verschlech-

terung der parodontalen Situation, ein-

hergehend mit einer erhöhten Kno-

chenresorption, wird ebenfalls oft beob-

achtet. Vorzeitiger Verlust der bleiben-

den Zähne, welcher einerseits durch die

eingeschränkte Mundhygienefähigkeit,

andererseits auch durch die durch EB

bedingte gestörte Zahnentwicklung ein-

treten kann [12], stellt den Prothetiker

früher als üblich vor die schwierige Auf-

gabe der prothetischen Rehabilitation,

welche die klinische Symptomatik oft-

mals verschlechtert. So führt die mecha-

nische Reizung der Mundschleimhaut

durch tegumental gelagerte Anteile

eines Zahnersatzes zu weiterer schmerz-

hafter intraoraler Blasenbildung.

Für das große onkologische Patienten-

gut mit durch Strahlentherapie stark

kompromittierten Schleimhautverhält-

nissen ist eine kaufunktionelle Rehabili-

tation durch enossale Implantate eine

akzeptierte und durch zahlreiche Studien

A.J. Bähr et al. | Dentale Implantation bei intraoraler Epidermolysis bullosa 203

Abbildung 1 Schematische Darstellung derepithelialen und bindegewebigen Ver-bundszone mit den für die einzelnen bullö-sen Erkrankungen charakteristischen Störun-gen der Verbindungselemente.

202-207.qxd 29.08.2007 12:24 Seite 203

Page 37: Titel ZZI 03-07 · Proponenten die jeweilige Therapie vertreten und im Streitgespräch verteidigen. Der Wissensgewinn für Sie als Kongressteilnehmer ist so sicherlich

belegte Therapieoption [10, 14, 15, 21,

22, 25]. Es stellt sich folgerichtig die Fra-

ge, ob ein implantatgetragener Zahner-

satz eine sinnvolle Therapiealternative

bei Patienten mit EB darstellen könnte.

2 Kasuistik

Wir berichten über einen 61-jährigen

männlichen Patienten, welcher seit 18

Jahren an histologisch gesicherter EB

leidet. Der Patient leidet an multiplen

extraoralen Manifestationen, vor allem

im Bereich der Extremitäten. Exponier-

te Areale mussten bei Erstvorstellung

des Patienten 2001 regelmäßig mit Ver-

bänden geschützt werden (Abb. 2 und

3). Die sichtbaren multiplen erosiven

Läsionen im Bereich der befestigten

Gingiva des Ober- und Unterkiefers

machten das Tragen seiner vorwiegend

tegumental gelagerten Prothese un-

möglich. In der Vergangenheit wurden

wiederholte Exazerbationen der EB-

Läsionen durch Prothesendruckstellen

beobachtet (Abb. 4). Die Mundhygiene

des Patienten war trotz der multiplen

intraoralen Läsionen zufriedenstellend.

Zum damaligen Zeitpunkt erfuhr der

Patient keine systemische Medikation.

Zur Entlastung der betroffenen

Schleimhautareale wurde daher im De-

zember 2001 eine Implantation mit je-

weils vier Camlog Rootline Implantaten

(Camlog Vetriebs GmbH, Wimsheim,

Deutschland) in Ober- und Unterkiefer

vorgenommen (Abb. 5). Die Implanta-

tion erfolgte unter antibiotischer Abschir-

mung und Prophylaxe mit einem oralen

Glucocorticoid. Die Implantate heilten

transgingival zeitgerecht und reizlos ein.

Eine Versorgung mit Konuskronen nach

sechs Monaten ermöglichte die Einglie-

derung eines vorwiegend implantatgetra-

genen, herausnehmbaren Zahnersatzes

mit reduzierter Zahnreihe (Abb. 6). Schon

kurze Zeit nach Eingliederung des Zahn-

ersatzes kam es zu einer objektivierbaren

Verringerung der oralen Beschwerde-

symptomatik mit einer guten und dauer-

haften Abheilung der EB-Läsionen. Die

neue kaufunktionelle Rehabilitation wur-

de vom Patienten als deutliche Verbesse-

rung gegenüber der alten, tegumental

gelagerten Versorgung empfunden.

Im weiteren Verlauf musste sich der

Patient im Dezember 2004 wegen einer

Verschlechterung des extraoralen Krank-

heitsbildes an Armen und Beinen einer

hochdosierten Chemotherapie unterzie-

hen (Dexamethason-Cyclophosphamid-

Pulstherapie, insgesamt 16 Zyklen in

monatlichen Abständen mit je 100 mg

Dexamethason und 500 mg Cyclophos-

phamid). Diese wurde im August 2006

abgeschlossen. Im Verlauf dieser hoch-

dosierten Chemotherapie ergaben sich

für den Patienten subjektiv weder zahn-

bezogene noch implantatbezogene Pro-

bleme. Im Rahmen einer Kontrollunter-

suchung im September 2006 wurde

jedoch eine Fraktur des Zahnes 13 fest-

gestellt. Des Weiteren wurden an den

Implantaten im Unterkiefer sowohl

erhöhte Taschentiefen (6 mm bis

8 mm), als auch ein leicht erhöhter Pla-

que- und Sulkusblutungsindex festge-

stellt. Die Schleimhaut des Patienten ist

jedoch auch noch fünf Jahre nach Inser-

tion der Implantate reizlos und ohne

Blasenbildung (Abb. 7).

Das im Rahmen dieser Kontrollun-

tersuchung angefertigte OPTG (Abb. 8)

zeigt die Fraktur des nicht erhaltungs-

würdigen und bereits extrahierten Zah-

nes 13, sowie vertikale Knocheneinbrü-

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

A.J. Bähr et al. | Dentale Implantation bei intraoraler Epidermolysis bullosa204

Abbildung 2 und 3 EB-assoziierte Läsionen des Unterschenkels und Unterarmes des Patienten.

Abbildung 4 Durch eine Prothesendruckselle entstandene erosiveund schmerzhafte Läsion am Übergang vom harten zum weichenGaumen.

Abbildung 5 Röntgenkontrollbild, direkt nach Insertion derImplantate.

202-207.qxd 29.08.2007 12:24 Seite 204

Page 38: Titel ZZI 03-07 · Proponenten die jeweilige Therapie vertreten und im Streitgespräch verteidigen. Der Wissensgewinn für Sie als Kongressteilnehmer ist so sicherlich

© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■

che, jeweils mesial und distal der

Implantate in Regio 34, 32, 41 und 44.

Die Implantate im Oberkiefer sind nach

wie vor regelrecht osseointegriert.

Eine periimplantäre Kürrettage im

Unterkiefer führte zu einer Verbesserung

der Indexwerte; zehn Tage nach dieser

Behandlung zeigten sich insbesondere

reizlose periimplantäre Schleimhautver-

hältnisse. In Anbetracht der im Rahmen

der Grunderkrankung außerordentlich

kritischen Schleimhautdisposition stel-

len sich insgesamt erfreulich stabile Ver-

hältnisse dar, welche auch mit der

hohen Zufriedenheit des Patienten mit

der erfolgten implantatgestützten Reha-

bilitation einhergehen.

3 Diskussion

Das Indikationsspektrum der Implanto-

logie hat sich in den letzten Jahren

immens erweitert [2, 3]. In einer Studie

von Landes et al. [22] wurden 99 % der

Implantate, die in den bestrahlten

Unterkiefer von Patienten inseriert

wurden, nach regelrechter Einheilung

in Funktion genommen. In einer retro-

spektiven Studie von 2002 berichten

Grötz et al. [15] von 47 Patienten mit

einem Krebsleiden im Kopf- Halsbe-

reich, bei denen nach der Bestrahlung

insgesamt 147 Implantate inseriert

wurden. Nach fünf und sechs Jahren

ergab sich für die Implantate eine Über-

lebensrate von 72 %. Heckmann et al.

[17] plädieren auch bei immunsuppre-

mierten Patienten für die Insertion

dentaler Implantate. Penchora et al. [31]

berichten über die erfolgreiche Inser-

tion von 15 dentalen Implantaten bei

vier zahnlosen Patienten mit EB. Als

Zahnersatz wurden in dieser Studie

jedoch Coverdentures eingegliedert.

Dies hatte eine weitere Prädisposition

für neue Blasen an den Kontaktstellen

von Schleimhaut und tegumental gela-

gerten Arealen der Prothesen zur Folge.

Die Indikation für dentale Implantate

bei diesen Patienten ist bezüglich der

immunsupressiven Wirkung evtl. ver-

ordneter Medikamente und die zu

erwartende mechanische Belastung der

Schleimhäute während des operativen

Eingriffs mit zu diskutieren. Der operati-

ve Eingriff sollte unter strenger Berück-

sichtigung folgender Kautelen vorge-

nommen werden: Grundsätzlich sollte

maximal atraumatisch vorgegangen

werden, da sich die Irritationen der

Schleimhäute während des operativen

Eingriffs als problematisch erweisen

können. So können sich schon bei mini-

malen Traumen für den Patienten belas-

tende Blasen bilden. Eine perioperative

A.J. Bähr et al. | Dentale Implantation

Abbildung 6Gaumenfreier,teleskopierendverankerterZahnersatz.

Abbildung 7Zustand der intraora-len Schleimhaut, fünfJahre nach Insertion.

202-207.qxd 29.08.2007 12:24 Seite 205

Page 39: Titel ZZI 03-07 · Proponenten die jeweilige Therapie vertreten und im Streitgespräch verteidigen. Der Wissensgewinn für Sie als Kongressteilnehmer ist so sicherlich

Lippenpflege (Vaseline) reduziert die

Wahrscheinlichkeit der Blasenbildung

an den Lippen [41, 42]. Soweit möglich

sollten oralchirurgische Eingriffe bei die-

sen Patienten in Lokalanästhesie vorge-

nommen werden, da Intubationsnarko-

sen das Risiko der pharyngealen, laryn-

gealen und bronchialen Ulkusbildungen

erhöhen [27, 36]. Leitungsanästhesien

sollten favorisiert werden, da so übermä-

ßiges Dehnen der Schleimhäute durch

Setzen eines submukösen Depots ver-

mieden wird. Intraoperativ besteht die

Gefahr der traumatisch bedingten Bla-

senbildung durch mechanische Irritatio-

nen bei der Weichgewebsinzision, einer

unzureichenden Entlastung des Muko-

periostlappens sowie durch das Kühlen

mit Kochsalzlösung (!) im Zuge der Auf-

bereitung des Implantatlagers. Die appli-

zierte Kochsalzlösung sollte daher zügig

abgesaugt werden, um einen zu langen

Kontakt der Lösung mit Schleimhautare-

alen zu vermeiden [31, 40]. Eine antibio-

tische Abschirmung (z. B.: Amoxicillin,

500 mg alle acht Stunden für fünf Tage)

erscheint sinnvoll [31], da lokale infekti-

öse Komplikationen zu einer Exazerba-

tion des enoralen Krankheitsbildes

sowie zu einer prolongierten Implantat-

einheilung und Schleimhautheilung

führen.

Wie auch im beschriebenen Kasus

dargestellt, erscheint die Einbeziehung

von dentalen Implantaten im Rahmen

der prothetischen Rehabilitation bei

Patienten mit EB insgesamt vorteilhaf-

ter als eine konventionelle rein

schleimhautgetragene Prothetik, da

betroffene Areale gezielt entlastet wer-

den können [37]. So kann die Implan-

tation dentaler Implantate zur langfris-

tigen Symptomlinderung beitragen,

wodurch die Lebensqualität der Patien-

ten deutlich verbessert werden kann.

In der Fachliteratur sind Kasuistiken

über Implantationen bei Patienten mit

autoimmun bedingten, nicht blasenbil-

denden Schleimhautaffektionen aufge-

führt. Oczakir et al. [26] berichten über

dentale Implantationen bei Patienten mit

Sjögren-Syndrom, Lichen planus und

Sklerodermie. Bei diesen Patienten trug

die Insertion von dentalen Implantaten

zur Verbesserung der Lebensqualität bei.

Payne et al. und Binon [5, 30] berichten

ebenfalls über positive Erfahrungen bei

Implantatinsertionen bei Patienten mit

Sjögren-Syndrom. Letzterer berichtet in

seiner Studie über Implante, welche noch

nach 13 Jahren regelrecht osseointegriert

sind. Esposito et al. [11] berichten über

zwei Patienten mit oralen Manifestatio-

nen von erosivem Lichen planus und

erfolgreicher Insertion dentaler Implanta-

te. Patel et al. [29] weisen auf einen deut-

lich verbesserten Sitz implantatveranker-

ter Prothesen bei Patienten mit Skleroder-

mie gegenüber einer konventionellen,

rein tegumental-dental getragenen Ver-

sorgung hin. Diese Ergebnisse werden

durch Raviv et al. [32] bestätigt.

4 Schlussfolgerung

Obwohl epidermolysis-assoziierte

Schleimhautläsionen als relative Kontra-

indikation für die dentale Implantation

angesehen werden könnten, demon-

striert dieser Fall, dass eine implantatge-

tragene, die Schleimhaut entlastende,

prothetische Versorgung die klinische

Beschwerdesymptomatik deutlich redu-

zieren kann. Das Risiko der Insertion

enossaler Implantate unter immunsup-

presiver Therapie sollte gegenüber der

Verbesserung der Lebensqualität abge-

wogen werden. Von zentraler Bedeutung

werden intraoperative Maßnahmen zur

Reduktion des mechanischen Traumas

bewertet. Unter Vorbehalt der spär-

lichen Datenlage erscheint die Langzei-

terfolgsrate und Implantatprognose,

analog anderen autoimmun bedingten

enoralen Affektionen, eher günstig.

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

A.J. Bähr et al. | Dentale Implantation bei intraoraler Epidermolysis bullosa206

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Literatur

Korrespondenzadresse:

PD Dr. Dr. B. Al-NawasJ. Gutenberg UniversitätMund-, Kiefer- und GesichtschirurgieAugustusplatz 2, 55131 MainzE-Mail: [email protected]

Abbildung 8 Rönt-genkontrollbild nachaggressiver Chemo-therapie, fünf Jahrenach Insertion derImplantate.

202-207.qxd 29.08.2007 12:24 Seite 206

Page 40: Titel ZZI 03-07 · Proponenten die jeweilige Therapie vertreten und im Streitgespräch verteidigen. Der Wissensgewinn für Sie als Kongressteilnehmer ist so sicherlich

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202-207.qxd 29.08.2007 12:24 Seite 207

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■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

Befund:

Bei einer 65-jährigen, unter Antikoa-

gulantientherapie stehenden Patien-

tin, zeigten sich oberer linker Eckzahn

und erster Prämolar (23, 24) aufgrund

parodontalem Attachmentverlust als

nicht erhaltungswürdig (12 mm maxi-

male Resttaschen Sondierungstiefe

und parodontaler Attachmentverlust

in Verbindung mit einem einwandi-

gen Knochendefekt). Der angrenzende

Zahn 22 wies einen erhöhten Locke-

rungsgrad auf (II). Das Röntgenbild

(Abb. 1) zeigt das Resultat einer zuvor

therapierten aggressiven Parodontitis

mit einem fast vollständigen Attach-

mentverlust an Zahn 23 und 24.

Der Wunsch nach einer festsitzen-

den Implantatversorgung oben links

wurde von Seiten der Patientin klar

artikuliert, entsprechend zu einer

schon zuvor kontralateral im Oberkie-

fer implantologisch versorgten Freiend-

situation.

Bei der Sondierung des Zahnes 23

imponierte dann auch ein von bukkal

nach palatinal durchgehender ossärer

Defekt. Eine sofortige Extraktion der

nichterhaltungswürdigen Zähne mit

späterer chirurgischer Augmentation

von Knochen zur Vorbereitung eines

zukünftigen Implantatlagers schien in

diesem Fall zu invasiv, nicht nur auf-

grund der gerinnungshemmenden

Dauermedikation, sondern auch wegen

der nicht vorhandenen Bereitschaft der

Patientin zu mehrstufigen chirurgi-

schen Interventionen.

A. König1, J.S. Hermann2

Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation von Hart- und Weichgewebe – Eine Falldarstellung

1 Kurbrunnenstr. 9, 67089 Bad Dürkheim2 University of Texas Health Science Center at San Antonio, Dental School – Department of Periodontics,

7703 Floyd Curl Drive, San Antonio, TX 78284-7894, USA

Summary Pre implant orthodontic measures for augmentation of hard and soft

tissue – treatment rationale and case reportPeriodontal hard and soft tissues were augmented by magnetic forced eruption on a 65year-old female patient who was ineligible for established augmentation/ridge preservationmethods due to compromised general health (obstructive vascular disease) and chronicwarfarin medication.Periodontally severely destroyed teeth (12 mm of maximum residual pocket probing depthand loss of clinical attachment in combination with a one-wall intrabony defect) wereresected down to the gingival margin after root canal fillings. The rationale was to graduallysupererupt the remaining roots and to augment both hard and soft tissue in a coronaldirection at the same time. This was facilitated by placing magnets into the coronal aspectof the resected teeth. Corresponding magnets were polymerised into the base of a partialdenture at a distance of 2 mm. It is crucial, that the removable partial denture is wellretained on the dentition of adjacent teeth during magnetic force application, allowing fora constant and gradually increasing magnetic force application.Under such circumstances, a complete approximation of both magnets occurs within a fewdays. However, the stimulated augmentation of hard and soft tissues takes several weeks.An appropriate remodeling as well as maturation of such tissues (quantity and quality)needs an increased amount of retention time. In this case, reactivations of magnetic erup-tion were initiated after eight weeks at a time, by placing new magnets into the eruptedand newly resected roots as well as the long term-provisional. After five approaches offorced magnetic eruption (ten months total), substantial amounts of newly formed andfunctionally oriented regenerated alveolar bone resulted, combined with a coronal migra-tion of soft tissue according to the principle of the Biologic Width [4]. The remaining rootresiduals were then extracted and after eight weeks dental implants were inserted.The method described here needs a slightly longer amount of time in comparison to con-ventional augmentation procedures prior to inserting dental implants. An advantage of theforced eruption is a gingival esthetic mainly free of scars and little stress for patients byminor invasive surgical procedures. Especially for patients with compromised general health and anticoagulative medication,forced eruption for augmentation of bone and soft tissue prior to the placement of dentalimplants could be an alternative to the established augmentation procedures.

AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS208

208-214.qxd 29.08.2007 12:25 Seite 208

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Forcierte Extrusion undExtraktion:

Deshalb haben wir uns entschieden,

die Zähne bis auf Gingivaniveau zu kür-

zen, mit Wurzelfüllungen zu versehen

und in die verbliebenen Wurzelreste

Magnete mit dem Ziel einzuarbeiten,

durch eine allmähliche Extrusion einen

vertikalen Gewinn an Knochen und

Weichgewebe zu erhalten. Abbildung 2

zeigt den Kontroll-Zahnfilm nach Kür-

zung der Zähne 23 und 24, Wurzelfül-

lung und Einarbeiten der Extrusions-

magnete in die Zahnstümpfe.

Wie in Abbildung 3 zu erkennen ist,

wurden in ein herausnehmbares Provi-

sorium/Interimsersatz die antagonisti-

schen Magnete mit einem Abstand von

2 mm zu den wurzelseitigen Extru-

sionsmagneten eingefügt. Hierfür ist es

hilfreich, einen Magneten als Platzhal-

ter zwischen Zahn und Provisorium zu

verwenden, der anschließend – nach

Einpolymerisieren des Magneten im

Provisorium – wieder entfernt wird. Der

Spalt zwischen Zahn und Provisorium

ist auf diese Weise genau definiert und

es kann zu keiner Verwechslung der

Polungen kommen.

Die nun einwirkende Kraft bewirkt

eine forcierte Extrusion der Zähne bis

zu einer Berührung der Magneten

bereits nach wenigen Tagen. Es ist dar-

auf zu achten, dass das Provisorium so

abgestützt ist, dass es sich nicht einla-

gert, um eine ungewollte Verringerung

des Abstandes der Magneten zu ver-

meiden.

Alternativ zu der Platzierung der

Extrusionsmagnete in ein herausnehm-

bares Provisorium ist selbstverständlich

auch ein mit temporärem Zement an

den Nachbarzähnen befestigtes Brü-

ckenprovisorium denkbar. Hier werden

in den basalen Kunststoffanteil des Brü-

ckenprovisoriums die Extrusionsmag-

nete in gleicher Weise eingearbeitet.

Diese Variante bietet den Patienten

sicherlich einen höheren Tragekomfort.

Bei fehlender Indikation für eine Über-

A. König, J.S. Hermann | Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation 209

Abbildung 1 Orthopantomogramm mit Ausgangsbefund.

Figure 1 Orthopantomograph with initial findings.(Fotos: A. König)

Abbildung 2 Kontrolle nach Kürzung der Zähne 23 und 24 bis aufGingivaniveau, Wurzelfüllungen und Einarbeiten der Magnete in dieZahnstümpfe.

Figure 2 Control after resecting the teeth 23 and 24 down to the gin-gival margin, root canal fillings and insertion of magnets into theremaining roots.

Abbildung 3 Extrusionsmagnete in situ.

Figure 3 Extrusion magnets inserted.

Abbildung 4 Klinische Ansicht nach zehnmonatiger forcierter Extru-sion mit Interimsersatz.

Figure 4 Clinical aspects after ten months of forced extrusion withremovable provisional.

208-214.qxd 29.08.2007 12:26 Seite 209

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kronung der benachbarten natürlichen

Zähne ginge dieser Komfort jedoch zu

Lasten der Zahnhartsubstanz. Eine

Adhäsivbrücke kann dann in Betracht

gezogen werden.

Die beabsichtigte Augmentation von

Knochen und Weichgewebe kann bei

derart parodontal geschädigten Zähnen

nicht schnell erfolgen. Der alveoläre

Knochen, der nur noch von den weni-

gen Sharpeyschen Fasern eines mini-

mal vorhandenen Restparodonts inse-

riert wird, braucht viel Zeit, um auf den

Reiz der forcierten Extrusion durch

Apposition reagieren zu können: Nach

jeweils acht Wochen Ruhezeit erfolgte

erst eine Reaktivierung durch Kürzen

der Wurzelreste und basale Reduktion

des Interimsersatzes/ oder Einarbeiten

neuer Magnete in die Wurzelreste und

die Basis des Interimsersatzes.

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

A. König, J.S. Hermann | Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation210

Abbildung 6 Zahnfilm der Wurzelreste 23 und 24 nach zehnmona-tiger forcierter Extrusion.

Figure 6 Radiograph of the root residuals of teeth 23 und 24 after tenmonths of forced extrusion.

Abbildung 7 Situation nach Extraktion der Wurzelreste und Einlagevon Tabotamp in die Zahnfächer.

Figure 7 Situation after extraction of the root residuals and insertion ofTabotamp into the remaining sockets.

Abbildung 8 Aufsicht auf den Kieferkamm acht Wochen nachExtraktion.

Figure 8 View of the alveolar ridge eight weeks after extraction.

Abbildung 9 Aufsicht auf den Kieferkamm nach Aufklappung undAnlegen der Implantatstollen.

Figure 9 View on the alveolar ridge after opening and establishing theimplant sites.

Abbildung 10 Situation nach Einbringen der Implantate.

Figure 10 Situation after placing the implants.

Abbildung 5 Ansicht nach zehnmonatiger forcierter Extrusionunmittelbar vor Extraktion der verbliebenen Wurzelreste.

Figure 5 View of the remaining root residuals after ten months offorced extrusion immediately before extraction.

208-214.qxd 29.08.2007 12:26 Seite 210

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■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

A. König, J.S. Hermann | Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation212

Abbildungen 4 und 5 zeigen das kli-

nische Resultat nach zehnmonatiger

forcierter Extrusion. Die peridentalen

Weichgewebe deuten die Autoren als

ein Ausstülpen des reichlich vorhande-

nen inneren Saumepithels.

Der korrespondierende Zahnfilm

(Abb. 6) imponiert mit einem im Ver-

gleich zum Ausgangsröntgenbild deut-

lichen Gewinn an vertikalem Knochen-

angebot, entsprechend zu den Prinzi-

pien der Biologischen Breite [4].

Extraktion und Implantation:

Die Wurzelreste konnten ohne Abset-

zen der gerinnungshemmenden Medi-

kation entfernt werden. Die Restalveo-

len wurden lediglich mit einer

gerinnungsfördernden Einlage (Tabo-

tamp) versorgt (Abb. 7).

Acht Wochen nach Extraktion zeigt

sich vor der Implantation ein regulärer

Wundverschluss mit einem in orovesti-

bulärer Richtung intaktem Kieferkamm

(Abb. 8).

Das peridentale Weichgewebe hat

sich in den acht Wochen nach Extrak-

tion in befestigte Gingiva umgewan-

delt.

Nach der Aufklappung zeigt sich

(Abb. 9) ein – gemessen an dem Aus-

gangsbefund vor Beginn der Extrusion

– erstaunlich gut ausgebildeter Kiefer-

kamm mit auch in oro-vestibulärer

Richtung gutem Knochenangebot, das

durch vorsichtige Kondensation mit

Bone Spreadern zusätzlich geschont

werden konnte.

Es konnten zwei Implantate mit

jeweils 13 mm Länge und 4,3 mm

Durchmesser (Camlog Screwline) inse-

riert werden (Abb. 10 und Abb. 11).

Die Implantate zeigten sich primär

stabil und konnten offen einheilen mit

einer provisorischen Langzeitversorgung.

Freilich befand sich das Provisorium

außerhalb der Okklusion/Artikulation.

Vier Monate nach Implantation

erfolgte die definitive prothetische Ver-

sorgung (Abb. 12 bis Abb. 15).

Ergebnis:

Gemessen an dem Ausgangsbefund

wurde durch Wiederherstellung der

Kaufunktion im Kauzentrum links mit

einer festsitzenden, rein implantatgetra-

genen Brücke ein funktionell und ästhe-

tisch gutes Ergebnis erreicht. Zudem

profitierte der bei Behandlungsbeginn

stark gelockerte (Grad II) Zahn 22 distal

derart von dem Knochengewinn, dass

keine Lockerung mehr festzustellen war.

Abbildung 11 Sofortbelastung mit Langzeitprovisorium.

Figure 11 Immediate loading with long term provisional.

Abbildung 12 Zahnfilm zur Kontrolle der definitiven Abutments.

Figure 12 Control radiograph of the definite abutments.

Abbildung 13 Palatinalansicht der definitiven Restauration (Zahn-technik: Wehner Dental-Labor, Ludwigshafen a. Rh.).

Figure 13 Oral view of the definitive restoration (Dental technique:Wehner Dental-Labor, Ludwigshafen a. Rh.).

Abbildung 14 Bukkalansicht der endgültigen Restauration. (Zahn-technik: Wehner Dental-Labor, Ludwigshafen a. Rh.)

Figure 14 Facial view of the definitive restoration. (Dental technique:Wehner Dental-Labor, Ludwigshafen a. Rh.).

208-214.qxd 29.08.2007 12:27 Seite 212

Page 45: Titel ZZI 03-07 · Proponenten die jeweilige Therapie vertreten und im Streitgespräch verteidigen. Der Wissensgewinn für Sie als Kongressteilnehmer ist so sicherlich

Diskussion:

Verfahren zur orthodontischen Distrak-

tion/forcierten Extrusion und anschlie-

ßender Extraktion parodontal geschä-

digter Zähne mit dem Ziel einer präim-

plantologischen Verbesserung der Hart-

und Weichgewebssituation, wurden

bereits in der Literatur beschrieben

[1-3, 5]. Hier werden als eine Mindest-

voraussetzung eine zirkumscripte Rest-

alveole von 50 % angegeben, um eine

effiziente Übertragung von Extrusions-

kräften über das Restparodontium auf

den Knochen zu gewährleisten.

Hingegen scheint es möglich, auch

bei deutlich ausgeprägterem Attach-

mentverlust mit Abbau von 90 % und

mehr, durch behutsame Extrusion

nichterhaltungswürdiger Zähne bei

Einhaltung längerer Ruhephasen, den

zur Rückgewinnung verlorengegange-

nen Alveolarknochens erforderlichen

Reiz auszuüben.

Im Vergleich zu chirurgischen aug-

mentativen Verfahren hat die hier dar-

gestellte Vorgehensweise den Nachteil

eines insgesamt etwas höhereren Zeit-

aufwandes für die Gesamtbehandlung.

Der Vorteil könnte in einer von Nar-

ben weitestgehend freien gingivalen

Ästhetik und einer geringeren Belastung

der Patienten durch wenig invasive chir-

urgische Maßnahmen gesehen werden.

Gerade für Patienten, bei denen

invasive Verfahren zur Augmentation

von Knochen und Weichgewebe nicht

in Frage kommen, könnte das hier

gezeigte Vorgehen eine Alternative dar-

stellen.

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

A. König, J.S. Hermann | Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation214

1. Ackermann KL, Kirsch A, BeschnidtSM: Maßnahmen zur Verbesserungder periimplantären Weichgewebsäs-thetik. In Koeck B, Wagner W:Implantologie, Urban und Fischer,München 2004, 162

2. Buskin R, Castellon P, Hochstedler JL:Orthodontic extrusion and orthodon-tic extraction in perioprosthetic treat-ment using implant therapy. PractPeriodontics Aesthet Dent 2000;12:213

3. Danesh-Meyer MJ, Brice DM: Implantsite development using orthodonticextrusion: a case report. N Z Dent J2000;18:423

4. Gargiulo AW, Wentz FM, Orban B:Dimensions and relations of the den-togingival junction in humans. J Peri-odontol 1961;32:261-267

5. Mantzikos T, Shamus I: Forced erup-tion and implant site development:soft tissue response. Am J OrthodDentofacial Orthop 1997;112:596

Literatur

Korrespondenzadresse:

Dr. med. dent. Achim König -Zahnarzt-Tätigkeitsschwerpunkt ImplantologieKurbrunnenstraße 9D-67098 Bad DürkheimTel.: 0 63 22 / 981-177E-Mail: [email protected]

PD Dr. med. dent. Joachim S. Hermann,FICOI, FITI, FPFASSO/SSP Periodontology Board CertifiedAssociate Professor and Head Division ofPeriodontics and Implant DentistryStuttgart Continuing Education CenterGerman Dental AssociationHerdweg 50D-70174 Stuttgart, GermanyTel.: 07 11 / 227-16 32E-Mail: [email protected] Assistant ProfessorUniversity of Texas Health ScienceCenter at San Antonio Dental School –Department of Periodontics7703 Floyd Curl DriveSan Antonio, TX 78284-7894, USA

Abbildung 15 Rönt-genkontrolle sechsMonate nach demdefinitiven Zementie-ren der Restauration.

Figure 15 ControlRadiograph six monthsafter the definitivecementation of therestoration.

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S. Schmidinger1, T. Schneider1

Fünf Jahre und ein bisschen weiser?Ein Studienvergleich 2002/2007

1 Hauptstr. 26, 82229 Seefeld

Vor fünf Jahren waren in dieser Zeitschrift die Ergeb-

nisse einer Umfrage bei „Vielimplantierern“ veröffent-

licht worden, die einige der damals offenen Fragen zum

Inhalt hatten [1]. Titel der Umfrage hieß: Was meinen wir,

was wissen wir? Ziel der Umfrage war es, herauszufinden, ob

es zu den einzelnen „weichen“ Themenbereichen, z. B. Ver-

blockung, Okklusion etc. einen Konsens gibt oder einen

deutlichen Trend, und in wie weit sich Erkenntnisse aus wis-

senschaftlichen Arbeiten in der Praxis niedergeschlagen hat-

ten. Nun sind fünf Jahre vergangen, eine Menge Kongresse,

wissenschaftlicher Arbeiten und Diskussionen zu eben den

anstehenden Fragen sind abgehalten und veröffentlicht wor-

den, da kommt die Frage auf, ob sich im Verhalten der ein-

zelnen Implanteure in der Praxis etwas geändert hat und

wenn ja, was macht „man“ heute anders als vor fünf Jahren?

Der Teilnehmerkreis der Umfrage [2] ist um drei Kollegenerweitert worden. An der Stelle des verstorbenen KollegenHaessler hat sein Nachfolger Prof. Prof. Dr. Gérman Gómez-Román mitgewirkt, ansonsten ist der Kreis nahezu identisch mitdem von 2002 geblieben (Dr. Karl-Ludwig Ackermann, Dr. Tho-mas Barth, Dr. Claudio Cacaci, Prof. Dr. Günter Dhom, Dr. MartinEggert, Prof. Dr. Dr. Christian Foitzik, Dr. Hans-Jürgen Hartmann,Dr. Gerhard Iglhaut, Prof. Dr. George Khoury, Dr. Ralf Masur,

Dr. Jörg Neugebauer, Prof. Dr. Dr. Friedrich Neukam, Prof. Dr.Dipl. -Ing. Ernst-Jürgen Richter, Dr. Stefan Rieß, Dr. MarkusSchlee, Dr. Sebastian Schmidinger, Prof. Dr. Dr. Henning Schliep-hake, Prof Dr. mult. Hubertus Spiekermann, Dr. MichaelStimmelmayer, Dr. Dr. Roland Streckbein, Prof. Dr. Dr. HendrikTerheyden, Prof. Dr. Peter Tetsch, Dr. Jan Tetsch, Prof. Dr. Dr.Wilfried Wagner, Univ. -Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller). Die 26 Teilnehmer setzen pro Jahr mehr als 15.000 Implantateein und versorgen sie größtenteils auch selber. Nach Angabender Industrie wurden im Jahre 2006 ca. 600.000 Implantateeingesetzt, das bedeutet, dass von den 26 Kollegen ca. 2,5 %aller Implantate eingesetzt wurden.

Summary

Two identic studies about so called “soft datas” at the field ofimplantology were done in 2002 and 2007. 26 members of DGIwith a long experience and 200 till 1000 implants (together15.000) a year were answering the questionnaire. Some trends are clear (connected crowns less, single tooth more), some resultsare 100 % (bruxism is no contraindication) and some themes arediscussed as before very controverse (occlusion). The results of thisstudy may help practicioners to make the “right” decision atpatient’s treatment.

PRAXIS216

216-227.qxd 29.08.2007 13:06 Seite 216

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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■

Hier nun die Ergebnisse der Umfrage zu den einzelnen Fragen:

1) Anzahl der gesetzten Implantate derTeilnehmer pro Jahr:

2.) Anzahl der verwendeten Systeme:

2a) Die Vielzahl der auf dem Markt befindlichenImplantatsysteme spiegelt sich in auch hierwieder. Die Anwenderpalette hat sich erheblichverändert. Mehrfachnennungen waren möglich:

2b) Gut die Hälfte der Kollegen setzen mehr als einImplantatsystem ein:

2c) Welche Formen werden eingesetzt?

Zylinder 6

Zylindrische Schraube 18

Konische Schraube 8

Wurzelförmige Schraube 14

Anzahl der verwendeten Systeme

1 6

2 10

3 1

4 4

mehr als 5 2

2002 2007

Ankylos 2 2

Astra 8

Camlog 5 11

Xive 2 6

Nobel - Biocare 3 4

Frialit 2 3 5

Straumann/ ITI 4 10

Bego Semandos 1 5

3i 2 2

Whitesky 1

Zimmer 1

SPI 1

Medical 1

Templant 2

Implantate/ Jahr

>200 10

>500 7

>700 3

>1000 6

S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007 217

216-227.qxd 29.08.2007 13:06 Seite 217

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2d) Welche Form wird für welche Indikation benutzt?

3.) Die Oberfläche der Implantate:

Diese Frage betrifft die Oberfläche der Implantate bei der

Osseointegration. In den letzten fünf Jahren sind einige

Modifikationen zur sandgestrahlten und geätzten Oberfläche

dazugekommen. Dennoch hat die Meinung darüber, ob das

wichtig ist, etwas abgenommen.

3a) Spielt die Oberfläche „initial“ eine Rolle?

3b) Welche Oberfläche bevorzugen Sie?

Hier dominiert eindeutig die

SLA Oberfläche; die maschi-

nierte Oberfläche hat dage-

gen kaum mehr eine Bedeu-

tung. Zirkoniumoxid hat

unter den Vielimplantierern

noch keinen Anwender ge-

funden.

3c) Die Meinung über die Wichtigkeit der Oberflächefür den „Erhalt“ der Osseointegration hat sichdeutlich geändert:

Sie liegt jetzt nahezu 50

zu 50. Hier spielen sicher

die Erfahrungen eine gro-

ße Rolle, die bei der Ver-

wendung mehrerer Im-

plantatsysteme gewonnen werden können, aber auch die

Unsicherheit darüber, dass die Oberfläche eben nur einen Teil

für den komplexen Hintergrund eines möglichen Implantat-

misserfolges darstellt.

4.) Hat ein Implantat mit Durchmesser-reduziertem Aufbauteil (platform – switching)Vorteile?

Bei dieser Frage, die neu in den Fra-

genkatalog aufgenommen wurde, ist

eine erstaunliche Antwort gegeben

worden. Erstaunlich deshalb, weil

nur acht der 27 Teilnehmer Implantatsysteme benutzen, die

durchmesserreduzierte Aufbauteile systemimmanent vorse-

hen. Das bedarf der Interpretation: Entweder ist es Mode im

Moment, so wie vor fünf Jahren das „progressive Loading“ in

aller Munde aber nicht in der Praxis war – heute ist es längst

in Vergessenheit geraten – oder es gibt ernste Hinweise, die

Vorteile für diese Form der Übergangszone erkennen lassen

und damit den nebulösen Begriff der „biologischen Breite“ in

Frage stellen.

Ja 85%

Nein 15%

2002 2007

Ja 80% 46%

Nein 20% 54%

Maschiniert 1

Ti-Plasma 5

SLA 18

Hydroxilapatit 1

SLA-Nanostruktur 8

SLA-flourdotiert 3

Zirkoniumoxid 0

2002 2007

Ja 90% 83%

Nein 10% 17%

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007218

Sandgestrahlt-geätzte Implantat-oberfläche.

TPS-Implantatober-berfläche.

Quelle: Camlog

Standard-indikation

OK-Front

UK-Front

Prämo-laren

Mo-laren

Sofortim-plantation

Sinus

Zylinder 3 1 2

ZylindrischeSchraube 14 1 1 3

KonischeSchraube 7 1

WurzelförmigeSchraube 6 6 1 2 1 4

216-227.qxd 29.08.2007 13:06 Seite 218

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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■

5.) Der „Spalt“ zwischen Implantat und Aufbau:

5a) Spielt der Mikrospalt zwischen Implantat undAufbau eine Rolle?

Nach wie vor ist die Mehr-

zahl der Behandler der

Meinung, dass der Mikro-

spalt eine Rolle spielt. Die-

se Meinung beruht sicher-

lich auf dem Wissen um eine starke bakterielle Besiedelung um

den Mikrospalt [3]. Eine Untersuchung am Tierversuch stellt

hingegen schon 2001 eher die Bewegung zwischen Implantat

und Aufbau in den Vordergrund. Die Größe des Spaltes spielt

hierbei keine Rolle für den Knochneabbau [7].

5b) Für den Versuch der Abdichtung und Keimfreiheitder Aufbauteile im Implantat wird wie vor fünfJahren von ca. der Hälfte der Teilnehmer einePaste benutzt.

5c) Zur Anwendung kamen:

6.) Halsbereich und Einbringtiefe:

Diese Frage befasst sich mit dem Halsbereich der Implantate

und der Einbringtiefe der Implantate beim Setzen. Als Refe-

renzimplantat wird ein Standardimplantat mit einem glatten

Rand von 1,5 mm vorausgesetzt. Die Frage ist darauf ausge-

richtet, ob ein Bearbeiten der Knochenoberfläche eine Rolle

bei der Einbringtiefe hat. Die Antwortmöglichkeit: „minimal

unter der Knochenkante“ wurde neu hinzugenommen.

6a) Zahnloser Unterkiefer, unversehrte Kompakta:

2002 2007

Glatte Rand schaut ganz heraus 30% 34%

Glatte Rand schaut halb heraus 60% 45%

Bündig mit der Knochenoberkante 10% 17%

Minimal unter die Knochenkante 4%

2002 2007

Ja 50% 46%

Nein 50% 54%

2002 2007

Ja 80% 80%

Nein 20% 20%

S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007 219

216-227.qxd 29.08.2007 13:07 Seite 219

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6b) Zahnloser Oberkiefer, unversehrte lamina dura:

6c) Unterkiefer, bearbeitete Kompakta:

6d) Oberkiefer, bearbeitete Lamina dura:

Hier hat sich eindeutig was getan, aber eben nicht nur in eine

Richtung. Ursache kann die Erfahrung mit den verschiedenen

Implantatsystemen sein. Eindeutig ist sowohl 2002 als auch

2007 die Tendenz, bei bearbeiteten Knochenoberflächen dem

möglichen vertikalen Abbau in der Einheilungsphase durch

tieferes Einsetzen zuvorzukommen.

7.) Spielt der Implantatdurchmesser für dieLangzeitprognose der Versorgung eine Rolle?

7a) Bei herausnehmbarem Zahnersatz?

7b) Bei zementierten Einzelkronen?

7c) Bei verblockten Kronenversorgung von drei bis vier Implantaten im Oberkiefer-Seitenzahn-bereich?

Offensichtlich wird dem Implantatdurchmesser weniger

Bedeutung als vor fünf Jahren zuerkannt. Es mag dabei die

Erfahrung mitspielen, dass auch durchmesserreduzierte

Implantate erstaunliche Langzeiterfolge aufweisen. Aber

mehr als die Hälfte der Kollegen bevorzugt beim Einzelzahn

einen großen Implantatdurchmesser.

8. Verblockung oder Einzelzahn?

8a) Unterkiefer Freiende: vier Implantate,Durchmesser: 3,3 mm, Länge: 13 mm, natürliche Gegenbezahnung:

8b) Unterkiefer Freiende: vier Implantate, Durchmesser: 5 mm, Länge: 13 mm, natürliche Gegenbezahnung:

8c) Oberkiefer Freiende: vier Implantate, Durchmesser: 3,3 mm, Länge: 13 mm, natürliche Gegenbezahnung:

2002 2007

Implantatkronen verblocken 90% 65%

Einzelne Implantatkronen 10% 21%

Je 2 verblocken 0% 14%

2002 2007

Implantatkronen verblocken 20% 22%

Einzelne Implantatkronen 60% 71%

Je 2 verblocken 20% 7%

2002 2007

Implantatkronen verblocken 80% 59%

Einzelne Implantatkronen 10% 19%

Je 2 verblocken 10% 22%

2002 2007

Ja, große Rolle 45% 8%

Kleine Rolle 45% 61%

Keine Rolle 10% 23%

Abhängig von der Anzahl 8%

2002 2007

Ja, große Rolle 60% 58%

Kleine Rolle 40% 38%

Keine Rolle 0% 4%

2002 2007

Ja, große Rolle 20% 8%

Kleine Rolle 50% 23%

Keine Rolle 20% 31%

Abhängig von der Anzahl 10% 38%

2002 2007

Glatte Rand schaut ganz heraus 10% 17%

Glatte Rand schaut halb heraus 30% 41%

Bündig mit der Knochenoberkante 60% 29%

Minimal unter die Knochenkante 13%

2002 2007

Glatte Rand schaut ganz heraus 0% 21%

Glatte Rand schaut halb heraus 60% 54%

Bündig mit der Knochenoberkante 40% 21%

Minimal unter die Knochenkante 4%

2002 2007

Glatte Rand schaut ganz heraus 0% 25%

Glatte Rand schaut halb heraus 90% 54%

Bündig mit der Knochenoberkante 10% 21%

Minimal unter die Knochenkante 0% 0%

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007220

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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■

8d) Oberkiefer Freiende: vier Implantate, Durchmesser: 5 mm, Länge: 13 mm, natürliche Gegenbezahnung:

Hier geht die Tendenz eindeutig hin zur Einzelzahnversor-

gung, selbst auf durchmesserreduzierten Implantaten. Nach

wie vor werden Implantate mit geringem Durchmesser gerne

verblockt, wobei sich, verglichen mit 2002, mehr Behandler

auch eine Einzelzahnversorgung vorstellen können. Bei gro-

ßen Implantatdurchmessern wird nach wie vor die Einzel-

zahnversorgung bevorzugt. Eine Differenzierung nach Ober-

und Unterkiefer fand nicht statt.

9.) Thema Okklusion:

Bei diesem Thema war 2002 ein vollkommen kontroverses

Ergebnis herausgekommen, das man dahingehend interpre-

tieren konnte, dass es offensichtlich egal ist, welche Art der

Okklusion gewählt wird. Hintergrund dafür ist wohl, dass in

Deutschland an den Universitäten noch sehr traditionell

gearbeitet wird und der Tatsache, dass ein osseointegriertes

Implantat kaum durch Scher- und Drehkäfte verloren geht,

nicht Rechnung getragen wird.

9a) Unterkiefer: Prothese auf zwei Implantaten,Oberkiefer: totale Prothese:

9b) Unterkiefer: Prothese auf vier Implantaten,Oberkiefer: totale Prothese:

2002 2007

Front-Eckzahn-Führung 35% 44%

Arbeitsseitige Führung 0% 19%

Bilateral balancierte Okklusion 65% 37%

2002 2007

Front-Eckzahn-Führung 35% 35%

Arbeitsseitige Führung 0% 23%

Bilateral balancierte Okklusion 65% 42%

2002 2007

Implantatkronen verblocken 30% 33%

Einzelne Implantatkronen 60% 60%

Je 2 verblocken 10% 7%

S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich

216-227.qxd 29.08.2007 13:07 Seite 221

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9c) Oberkiefer: Abnehmbarer Zahnkranz auf vier bissechs Implantaten; Unterkiefer: vollbezahnt:

9d) Einzelzahnersatz Oberkiefer-Front:

9e) Einzelzahnersatz bei Freiende oder Schaltlücke imSeitenzahnbereich mit drei bis vier verblocktenImplantaten, natürliche Gegenbezahnung:

Offensichtlich traut man fünf Jahre später und an „Okklu-

sionserfahrung“ reicher den Implantaten mehr zu und belas-

tet sie eher wie im natürlichen Gebiss, also weg von der aka-

demischen beidseitig balanzierten Okklusion hin zur Front-

Eckzahnführung und Gruppenführung.

10.) Kontraindikationen:

10a) Plaque

Ein Patient mittleren Alters, weist immer wieder etwas Plaque

auf, raucht fünf bis acht Zigaretten am Tag und hat keine oder

geringe Lockerung der Restzähne. Einzelne Lücken sollen mit

festsitzendem Zahnersatz versorgt werden. Liegt hier eine

Kontraindikation vor?

Plaque scheint nach wie vor keine Kontraindikation darzu-

stellen laut einer Untersuchung der Grazer Uni 1996 (Weg-

scheider et al.?????), die zeigt, dass Plaque und Implantatver-

lust keine Korrelation aufweisen.

10b) Bruxismus bei festsitzendem Einzelzahnersatz:

Obwohl die Literatur noch keinen Zusammenhang zwischen

Bruxismus und Implantverlust liefert [8], legen sich die

befragten Kollegen sehr eindeutig fest. Wie vor fünf Jahren

scheint Bruxismus kaum eine Kontraindikation darzustellen.

Allerdings benutzt inzwischen die Hälfte der Kollegen die

beim Bruxismus ohnehin sinnvolle Aufbissschiene.

10c) Bruxismus bei herausnehmbarem Zahnersatz:

Auch bei herausnehmbarer Prothetik wird Bruxismus nicht

als Kontraindikation angesehen.

2002 2007

Ja, Kontraindikation 0% 4%

Nein, kein Problem 100% 96%

2002 2007

Ja, Kontraindikation 10% 7%

Nein, kein Problem 90% 52%

Nein, aber Aufbissschiene 20% 41%

2002 2007

Ja 0% 4%

Nein 90% 85%

EngerRecall

10% 11%

2002 2007

Front-Eckzahn-Führung 50% 92%

Arbeitsseitige Führung 20% 4%

Bilateral balancierte Okklusion 20% 4%

Hypookklusion 10% 0%

2002 2007

Front-Eckzahn-Führung 50% 88%

Arbeitsseitige Führung 20% 8%

Bilateral balancierte Okklusion 10% 4%

Hypookklusion 20% 0%

2002 2007

Front-Eckzahn-Führung 70% 75%

Arbeitsseitige Führung 20% 17%

Bilateral balancierte Okklusion 10% 8%

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007222

Plaque auf rauer Implantat-oberfläche.

(Fotos: S. Schmidin-ger, T. Schneider)

Bruxismus beieinem Alzheimer-Patienten.

216-227.qxd 29.08.2007 13:07 Seite 222

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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■

10d) Parodontpathien: Ist eine vorausgegangeneaggressive, noch nicht zu Ende behandelte PA-Erkrankung eine Kontraindikation?

Hier wurde die Abhängigkeit vom Zeitplan angegeben:

Gedeckt implantieren ja, versorgen nein. Auch die Qualität

der Keimflora wurde als Entscheidungskriterium für eine

Implantation in der PA-Behandlungsphase genannt. Die gro-

ße Mehrheit der Befragten würde bei einer akuten PA-Proble-

matik nicht implantieren. Ein gutes PA-Konzept wird hier von

vielen Experten als unerlässliche Behandlung vor der Implan-

tation erachtet. In diesem Zusammenhang wurde besonders

die „Full-Mouth-Desinfektion“ mit mikrobiologischer Keim-

bestimmung und evtl. lokaler oder systemischer Antibiose

genannt. Ein engmaschiger Recall soll den Langzeiterfolg

sichern. Dies scheint insbesondere vor dem Hintergrund

wichtig, dass parodontopathogene Keime auf Implantate

übergreifen können [10].

10e) Würden Sie bei einem starken Raucher implantieren? (stark bedeutet eine Packung am Tag oder mehr)

10f) würden Sie bei einer starken Raucherinimplantieren?

Die wenigsten Behandler würden bei

einem starken Raucher, einer starken

Raucherin nicht implantieren. Aller-

dings verweist die Mehrheit der

Befragten auf ein größeres Verlustrisi-

ko, über welches der Patient aufgeklärt werden sollte.

Bedenkt man, dass bei starken Rauchern die Misserfolgsrate

von Implantaten auf über 30 % steigt, ist diese Vorsicht

durchaus begründet [11]. Nur zwei Befragte unterschieden

zwischen Mann und Frau.

2007

Nein 19%

Ja 81%

2007

Nein 13%

Ja 87%

2007

Ja, nicht implantieren 86%

Nein, würde ich implantieren 14%

Hängt ab von

S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007

FortgeschritteneParodontitis beieiner 39-JährigenPatientin.

216-227.qxd 29.08.2007 13:07 Seite 223

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11.) Schnittführung:

Diese Frage zielt auf das Verhalten bei unterschiedlichen Situ-

ationen bezüglich der keratinisierten Schleimhaut. Wird

nicht differenziert oder gibt es für die verschiedenen Situatio-

nen ein abgestimmtes Verhalten?

11a) Freiendsituation im Unterkiefer; zwei Implantate Durchmesser 3,8 mm; breiter Kieferkamm; breite (5 mm) Gingiva:

Die bevorzugte Schnittführung liegt bei diesen „Sonntagsver-

hältnissen“ nach wie vor in der Mitte der keratinisierten

Schleimhaut. Die Stanze wird nur selten benutzt, die Vestibul-

umplastik scheidet ebenfalls aus.

11b) (neu) Zahnloser Unterkiefer; vier Implantateinterforaminär, Durchmesser 3,8 mm; spitzerKieferkamm, 3-4 mm breite Gingiva, vertikalerAbtrag (ca. 3 mm) geplant:

Auch hier benutzen

knapp mehr als die

Hälfte eine Schnittfüh-

rung in der Mitte der

keratinisierten

Schleimhaut, die ande-

ren aber eine der Spalt-

lappentechniken. Die

Stanze scheidet hier

aus nahe liegenden

Gründen ganz aus.

11c) Ist es wichtig, fest angewachsene Gingiva um einImplantat herum zu haben?

Obwohl die meisten wissenschaft-

lichen Untersuchungen keinen

Zusammenhang zwischen Knochenab-

bau und dem Vorhandensein von kera-

tinisierter, fest angewachsener Gingiva

feststellen können [1, 13, 14], scheint es für die meisten Praktiker

aus eigener Erfahrung für die Langzeitstabilität wichtig zu sein,

fest angewachsene Gingiva um den Implantathals herum zu

haben. Ein wichtiger Grund hierfür ist wohl eine bessere und

komfortablere Reinigung bei fest angewachsener Gingiva.

12.) Thema Sofortimplantation:

12a) Wie wichtig ist die Sofortimplantation in Ihrer Praxis?

Hier hat sich deutlich etwas geändert: Keiner vermeidet die

Sofortimplantation mehr, aber die Kriterien scheinen klarer

zu sein, bei denen ein Erfolg eintritt. Obwohl mit Sofortim-

plantaten ein Langzeiterfolg erreicht werden kann [6, 12],

wird sie nur selten angewandt. Der Grund dafür liegt sicher in

dem häufig kompromittierten alveolären Implantatlager, bei

dem mehrere Risiken im Hintergrund stehen.

12b) In welcher Region kommt eineSofortimplantation in Frage?

Generell, wenn möglich 6

Nur im Frontzahnbereich 18

Nur im Seitenzahnbereich 8

Nur bei einwurzeligen Zähnen 14

2002 2007

Wichtige Rolle 30% 46%

Selten angewandt 20% 54%

Vermeide ich 50% 0%

2007

Ja 89%

Nein 11%

2007

Mitte keratin. Gingiva 52%

Paracrestal 6%

Vestibulumplastik 26%

Spaltlappen 16%

Stanzen 0%

2002 2007

Mitte keratin. Gingiva 65% 61%

Paracrestal 25% 13%

Vestibulumplastik 0% 0%

Spaltlappen 10% 10%

Stanzen 13%

Mitte Kieferkamm 3%

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007224

DVT-Aufnahmeeines sofort-belastetenSofort-implantates.

216-227.qxd 29.08.2007 13:07 Seite 224

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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■

13.) Sofortbelastung:

13a) Wie wichtig ist Sofortbelastung in Ihrer Praxis?

Auch hier hat sich etwas geändert: Auch wenn die Sofortbe-

lastung nicht so häufig angewandt wird, hat sie dennoch an

Wichtigkeit zugenommen. Hier mag hereinspielen, dass die

Kriterien auch außerhalb der klassischen Ledermann-Situa-

tion klarer sind für den Erfolg. Auch in der Literatur wurden

in den letzten Jahren gute Erfolge der Sofortbelastung in ver-

schiedenen Indikationen beschrieben [2, 4, 5, 9, 12].

13b) In welchen Situationen kommt eineSofortbelastung in Frage?

13c) Ab welcher Primärstabilität kommt Sofort-belastung in Frage? z.B. Oberkiefer-Front,Implantatdurchmesser: 4,5 mm, Länge: 13 mm;

Bei den Ergebnissen dieser neuen Frage fällt auf, dass nahezu

alle Ratschen nur eine Kalibrierung bis 30 Ncm aufweisen.

Das bedeutet, dass darüber liegende Werte „gefühlt“ sind,

oder dass hier maschinell eingedreht wird, wobei das maschi-

nelle Eindrehinstrument an seinem Kopfende dabei leicht

verformt werden kann.

13d) Wie wichtig ist die Sofortbelastung deszahnlosen Unterkiefer in Ihrer Praxis?

Hier hat sich nur wenig geändert: Auch 30 Jahre nach Leder-

manns hervorragend dokumentierter Einführung dieser Tech-

nik scheinen Alternativen, die eine unbelastete Einheilungs-

phase benötigen (Kugelkopf, Teleskop, Magnet, etc.) in der

Mehrheit der Fälle verwendet zu werden.

14.) Thema Augmentation:

Beim Setzten eines 13 mm langen Implantates entsteht vesti-

bulär ein vertikaler Defekt on ca. 6 mm Höhe.

14a) Was verwenden Sie zur Deckung? (Mehrfachnennung möglich)

Nur wenige benutzen Knochenersatzmaterial alleine. Die

meisten vertrauen doch noch auf die osseoinduktive Wirkung

des Eigenknochens und nutzen das Ersatzmaterial als Platz-

halter und/oder als Resorptionsschutz. Die seit vielen Jahren

propagierten knochenbildenden Proteine sind offensichtlich

noch nicht praxisreif.

14b) Welche Membran verwenden Sie?

2007

Keine, nur Periost 6

Resorbierbare Membran 19

Nicht resorbierbare Membran 5

2007

Nichts 0%

Eigenknochen 12%

Knochenersatzmaterial 4%

Knochen und Ersatzmaterial gemischt 18%

2002 2007

Wichtig 30% 35%

Selten angewandt 70% 61%

Vermeide ich 0% 4%

10-15 Ncm 0

15-20 Ncm 0

20-30 Ncm 15

ab 30 Ncm 9

Ästhetische Zone 7%

UK interforaminal 17%

Nur Seitenzahnbereich 1%

Wenn möglich immer 1%

Vermeide Sofortbelastung 10%

Hängt vom Durchmesser ab 5%

Hängt von Länge ab 6%

Hängt von Primärstab ab 1%

2002 2007

Wichtig 10% 27%

Selten angewandt 60% 54%

Vermeide ich 30% 19%

S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007 225

Implantatratsche mit Drehmomentbegrenzung.

216-227.qxd 29.08.2007 13:07 Seite 225

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In der Mehrzahl werden resorbierbare Membranen verwendet.

14c) Aus welcher Region gewinnen sie Knochen?

Diese Frage wurde 2007 zum ersten Mal gestellt (Mehrfach-

nennung möglich). Die Mehrzahl benutzt den aufsteigenden

Ast des Unterkiefers als Spenderregion – wohl wegen des

unproblematischen Zuganges.

Das Kinn scheint wegen der Gefahr von Sensibilitätsstörun-

gen seltener Verwendung zu finden. Die Entnahme aus der

Hüfte wird wohl nur bei großen Defekten angewandt, die

Tibia wird trotz einfachen Zuganges und guter Knochenqua-

lität nur selten verwendet.

15.) Thema Anzahl der Implantate:

Es steht im Unterkiefer-Seitenzahnbereich der Zahn 44 als

endständiger Zahn bei natürlicher Gegenbezahnung bis zum

Zahn 17. Der Zahn 44 ist klinisch fest, vital und hat eine klei-

ne okklusale Füllung. Der Interokklusalabstand beträgt im

Freiendabschnitt 5 mm bis 6 mm. Zum Mandibularkanal

bestehen 14 mm Abstand. Die Breite des Kieferkamms lässt

4,3 mm dicke Implantate zu. Die mundhygienebewusste

Patientin hat nicht im Lotto gewonnen. Welche Art der Ver-

sorgung schlagen Sie vor?

Hier hat sich das Verhalten der Kollegen dramatisch verän-

dert: Die Implantatbrücke auf zwei verhältnismäßig großen

Implantaten (180 mm 2 Oberflächen) scheint eine ausrei-

chende Sicherheit für einen Langzeiterfolg zu gewährleisten.

16.) Abstand der Implantate zueinander:

Hier hat sich den Zahlen nach einiges geändert, aber wenn

man die Dimensionen anschaut, in denen sich das ganze

bewegt, dann hat sich die „Natur“ durchgesetzt, d. h. der

Abstand der Zähne zueinander im natürlichen Gebiss ist mit

seiner spezifischen Anatomie wohl auch für den Implantatab-

stand zuträglich.

Fazit:

In den vergangenen fünf Jahren hat sich also einiges in der

kleinen Welt der Implantologie getan. Trends haben sich ver-

stärkt (Verblockung minus, Einzelzahn plus) und Ideen wer-

den ausprobiert (durchmesserreduzierte Aufbauten). Über

einige Themen herrscht Einigkeit unter den Experten

(Kontraindikationen), bei ein paar Themenkomplexen wer-

den sehr unterschiedliche Wege vertreten (z. B. Okklusion).

Beim Literaturstudium zu diesen Fragen fällt auf, dass nur

wenig fundierte Forschungsergebnisse vorliegen (z. B. Kontra-

indikationen). Insbesondere fehlen Langzeituntersuchungen

an einer wirklich großen Anzahl von Implantaten. Gerade

deshalb ist das Ergebnis dieser Befragung interessant. Die

praktische Erfahrung von 26 erfahrenen Kollegen mit 15.000

Implantaten pro Jahr gibt dem Leser doch eine Orientierungs-

hilfe bei der Behandlung, die die Wissenschaft, zumindest im

Moment; bei den so genannten „weichen“ Daten nicht ver-

mitteln kann.

2002 2007

Hängt von proth. Situation ab (neu) 14%

>1mm 10% 4%

>2mm 70% 39%

>3mm 10% 39%

≥4mm 10% 4%

2002 2007

3-4 Impl., Einzelkronen 40% 19%

3-4 Impl., verblockte Kronen 50% 15%

2 Impl. bei 45/47, Brücke ohne 44 10% 66%

1 Impl., Brücke fest zementiert bei 44 0% 0%

1 Impl., Geschiebe bei 44 0% 0%

2007

Linea obliqua externa, aufsteigender Ast 22

Kinn 8

Kalotte 0

Hüfte 5

Tibia 2

Resorbierbare Membran Nichtresorbierbare Membran

Bio-Gide® 10 Titan BoneShield Frios® 4

Kollagen 3? Cytoplast® 1

Tutoplast® 1

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007226

Korrespondenzadresse:

Dr. Sebastian SchmidingerDr. Tobias SchneiderHauptstraße 2682229 Seefeld/ Oberbayern

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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■

S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007

1. Chung DM, Oh TJ, Shotwell JL, MischCE, Wang HL: Significance of keratini-zed mucosa in maintenance of dentalimplants with different surfaces; Jperiodontal 2006;77(8):1410-1420

2. Chiapasco M, Gatti C: Implant-retai-ned mandibular overdentures withimmediate loading:a 3 to 8-year pro-spective study on 328 Implants; ClinImplant Dent Relat Res 2003;5(1):29-38

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4. Degidi M, Piatelli A, Carinci F: Parallel screw cylinder implants: comparative analysis between imme-diate loading and two-stage healingof 1005 dental implants with a 2-yearfollow up; Clin Implant Dent RelatRes 2006;6(3):151-160

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6. Gomez-Roman G, Schulte W, d'HoedtB, Axman-Krcmar D: The Frialite-2implant system: five-year clinicalexperience in single-tooth and imme-diately postextraction applications;Int J Oral Maxillofac Implants1997;12(3):299-309

7. Hermann JS, Schoolfield JD, SchenkRK, Buser D, Cochran DL: Influenceof the size of the mikrogap on crestalbone changes around titaniumimplants in the canine mandible; JPeriodontol 2001;72(10):1372-1383

8. Lobbezoo F, Van Der Zaag J, Naeije M:Bruxism: Its multiple causes and itseffects on dental implants - an updatereview J Oral Rehabil 2006;33(4):293-300 Review

9. Lorenzoni M, Pertl C, Zhang K, Wim-mer G, Wegscheider WA: Immediateloading of single-tooth implants inthe anterior maxilla.Preliminaryresults after one year; Clin OralImplants Res 2003;14(2):180-187

10. Quirynen M, Listgarten MA: Distribu-tion of bacterial morphotypes aroundnatural teeth and titanium implantsad modum Branemark; Clin OralImplants Res 1990;1(1):8-12

11. Sanchez-Perez A, Moya-VillaescusaMJ, Caffesse RG: Tobacco as a risk fac-tor for survival of dental implants; JPeriodontol 2007;78(2):351-359

12. Van den Bogaerde L, Rangert B, Wen-delhang I: Immediate/early functionof Branemark System TiUniteimplants in fresh extraction socketsin maxillae and posterior mandibles:an 18-month prospective clinical stu-dy; Clin Implant Dent Relat Res2005;7(Suppl.1):121-130

13. Weber HP, Cochran DL: The softtissue response to osseointegrateddental implants; J Prosthet Dent1989;79:79-89

14. Wennström JL, Lindhe J: Plaque-induced gingival inflammation in theabsence of attached gingival in dogs;Journal of Clinical Periodontology1983;10:266-276

Literatur

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■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

„Wer ein großes Ziel erreichen möchte,

muss sich mental vorbereiten.“ Zur

Eröffnung des Symposiums berichtete

der österreichische Bergsteiger Reinhold

Messner, wie er während seiner Allein-

besteigung des Mount Everest ohne

Sauerstoff in eine Gletscherspalte gefal-

len war. Er beschloss, wegen der

schwierigen Wetterlage die Expedition

im Falle seines Überlebens abzubre-

chen. Messner konnte sich retten, ver-

gaß seinen Vorsatz – und setzte den

Aufstieg fort. Seinen unbedingten

Willen führte er darauf zurück, dass er

sich über einen Zeitraum von zwei Jah-

ren Tag für Tag auf sein Ziel konzen-

triert hatte.

Die Rekonstruktion von Knochen

und Weichgewebe ist ein weniger spek-

takuläres Unterfangen. Doch nannte

Messner mit der mentalen Vorbereitung

ein Prinzip, das auch für die Regenera-

tion gilt: Der Erfolg einer chirurgischen

Maßnahme hängt zu 75 % von der

richtigen Therapie-Entscheidung und

anderen nicht-technischen Faktoren ab

– und nur zu 25 % vom Geschick des

Behandlers [6]. Eine fundierte Indika-

tionsstellung, Methodik und Material-

auswahl ist daher von größter Bedeu-

tung.

Volumenerhalt nachExtraktionen

Nach Extraktionen wird Knochen und

in der Folge bedeckendes Weichgewebe

abgebaut [1]. Dieser Gewebeverlust ist

offenbar genetisch festgelegt und beein-

trächtigt in vielen Fällen das ästhetische

Ergebnis einer nachfolgenden Implan-

tat- oder Brückenversorgung. Das Ein-

bringen von Knochen oder Ersatzmate-

rialien unmittelbar nach der Zahnent-

fernung soll den Volumenverlust und

nach Möglichkeit den Knochenabbau

aufhalten. Hierfür wurde eine ganze

Reihe von Materialien mehr oder weni-

ger erfolgreich getestet [3].

Mit einem kollagenhaltigen natür-

lichen Knochenmineral (Bio-Oss Colla-

gen, Geistlich Biomaterials) gelingt es

nach ersten tierexperimentellen Stu-

dienergebnissen, das Weichgewebe

effektiv zu stützen und einer Verkür-

zung der Epitheldecke über dem Defekt

entgegenzuwirken [4]. Auch der alveo-

läre Knochen wird durch diese Maß-

nahme offenbar stabilisiert [7].

In Monaco wurden diese Beobachtun-

gen durch eine neue, noch nicht publi-

zierte Untersuchung aus der Arbeitsgrup-

pe des emeritierten Professors Jan Lindhe

(Göteborg, Schweden) untermauert.

Prof. Dr. Lindhe ist einer der führenden

Forscher auf dem Gebiet der periimplan-

tären Gewebe. Im Tierversuch (Hund)

konnte er nachweisen, dass das Volumen

im koronalen Drittel der Alveole durch

Einbringen von Bio-Oss Collagen in die

Alveole und über die bukkale Knochenla-

melle vollständig erhalten bleibt. Die

Weichgewebsdecke über der Alveole

blieb bis drei Monate nach der Extrak-

tion stabil, im Gegensatz zur Kontroll-

gruppe ohne Socket Preservation.

Der als Bundle Bone bezeichnete

Anteil der bukkalen Knochenlamelle, in

den desmodontale Fasern einstrahlen,

resorbiert nach Extraktionen und wird

nur teilweise durch Geflechtknochen

ersetzt. Da der krestale Anteil der bukka-

len Lamelle vollständig aus Bündelkno-

chen bestehen kann, tritt häufig ein

vertikaler Verlust auf (im Hundemodell

durchschnittlich 1,3 mm Abbau). Dieser

Verlust konnte im Tierversuch durch die

Füllung der Alveole mit Bio-Oss Colla-

gen zum Teil kompensiert werden.

Prof. Lindhes Ergebnisse werden von

einer Arbeitsgruppe aus München

(Deutschland) bestätigt, die in Monaco

für ihr wissenschaftliches Poster den

Preis der Osteology-Foundation erhielt

(Fickl und Mitarbeiter, Arbeitsgruppe

Hürzeler). Die klinische Bedeutung die-

ser Beobachtungen ist darin zu sehen,

dass die Knochenresorption teilweise

aufgehalten wird und bei einer späteren

Implantation oder Augmentation mehr

Gewebe für die plastische Deckung zur

Verfügung steht.

Der Volumenerhalt gelang laut Prof.

Lindhe unter der Voraussetzung, dass das

Koagulum auf Höhe der alveolären Kno-

chenkante stabilisiert werden konnte,

J.H. Koch1

Neue Strategien für die periimplantäreRegeneration5. Internationales Osteology Symposium mit Schwerpunkt Weichgewebs-management

TAGUNGSBERICHT228

Wer Gewebe erfolgreich regenerieren will, benötigt ein klares Konzept. Das notwen-dige Wissen holten sich rund 2.500 Teilnehmer beim Internationalen Osteology

Symposium vom 10. bis 12. Mai 2007 in Monaco. Anerkannte Experten aus aller Welt verrie-ten dort ihre Rezepte für ein zuverlässiges ästhetisches Gewebemanagement. Neben neuenErgebnissen zum Thema Alveolenerhaltung wurden experimentelle Materialien zum Ersatzvon Bindegewebstransplantaten vorgestellt.

1 Dental Text and Consultancy Services, Parkstr. 14, 85356 Freising

228-234.qxd 29.08.2007 14:33 Seite 228

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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■

die Weichteile dicht vernäht und eine

Infektionskontrolle durchgeführt wurde.

In einem weiteren Referat zum Thema

Alveolenerhaltung zeigte Dr. Karl-Ludwig

Ackermann, niedergelassen in Filderstadt

(Deutschland), dass die Anwendung von

Bio-Oss Collagen auch ohne Deckung

mit Weichgewebe oder Membranen und

ohne antibiotische Prophylaxe zuverläs-

sig gelingen kann. Bei mehr als 100

Alveolen kam es nur in vier Fällen zu

entzündlichen Beschwerden, die sich

gut therapieren ließen. Volumetrische

Veränderungen wurden für diese Metho-

de noch nicht untersucht.

Weichgewebe ist das Ziel …

The tissue is the issue – das Weichgewe-

be ist das Ziel. Stabiler Knochen bildet

die Grundlage für eine gesunde, natür-

lich wirkende Gingiva. Damit der Kno-

chen kontrolliert und geschützt regene-

rieren kann, gibt es Membranen. Idea-

lerweise werden diese laut Prof. Dr. Jür-

gen Becker (Universität Düsseldorf,

Deutschland) frühzeitig in das umlie-

gende Bindegewebe integriert und

schirmen das gingivale Gewebe über

der Membran nur solange vom Kno-

chen ab wie notwendig. Als Beispiel

nannte Prof. Becker die Kollagenmem-

bran Bio-Gide (Geistlich Biomaterials).

Die natürliche Struktur unvernetzter

Kollagenmembranen führt aber auch zu

einem schnelleren Abbau, der nach bis-

heriger Meinung nicht in allen Indika-

tionen erwünscht war. Um die Barriere-

funktion zu verlängern, wurden daher

im Tiermodell verschiedene experimen-

telle und kommerziell erhältliche Kolla-

genmembranen mit vernetzter Struktur

getestet [8]. Mit zunehmendem Vernet-

zungsgrad nahm die Gewebeintegration

der Membranen ab.

Klinisch fand Prof. Becker für eine

experimentelle vernetzte Kollagen-

membran, dass bei Dehiszenzen auch

das Entzündungsrisiko anstieg. Dehis-

zenzen traten auch außerhalb des

Nahtbereichs auf und die Membran

musste in einigen Fällen entfernt wer-

den. Prof. Beckers Schlussfolgerung:

„Mit einer natürlichen Kollagenmem-

bran wie der Bio-Gide erreichen wir

J. H. Koch | Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration

Abbildung 1 „Beigroßen Zielen ist diementale Vorbereitungentscheidend.“ Rein-hold Messner berich-tete über Grenzerfah-rungen im Berg.

Abbildung 2 Unter-suchte den Einflusseines kollagenhalti-genKnochenersatzmaterials auf die Heilung vonExtraktionsalveolen:Prof. Dr. Jan Lindhe.

228-234.qxd 29.08.2007 14:33 Seite 229

Page 60: Titel ZZI 03-07 · Proponenten die jeweilige Therapie vertreten und im Streitgespräch verteidigen. Der Wissensgewinn für Sie als Kongressteilnehmer ist so sicherlich

eine gute Knochenregeneration und

-kontur. Diese Membran ist offenbar

nur schwer zu verbessern.“

Die eher ungünstigen Ergebnisse für

die kreuzvernetzten Membranen, wur-

den von zwei Arbeitsgruppen der schwei-

zerischen Universitäten Bern (Bornstein,

Arbeitsgruppe Buser) und Zürich bestätigt

(Annen, Arbeitsgruppe Jung und Häm-

merle). Auch in diesen noch nicht publi-

zierten Studien wurden Dehiszenzen

festgestellt, die die Knochenregeneration

beeinträchtigten. Zudem zeigte sich trotz

der verlängerten Barrierefunktion keine

deutliche Verbesserung in der Knochen-

regeneration im Vergleich zu einer natür-

lichen, unvernetzten Kollagenmembran.

Die Autoren folgerten, dass die biologi-

schen Probleme mit dem Vernetzungs-

grad zunehmen.

Offene Membran für mehrkeratinisierte Gingiva

Eine ausreichend breite und dicke

keratinisierte Gingiva um Zähne oder

Implantate hat, laut Prof. Dr. Massimo

Simion, Universität Milano (Italien),

eine Reihe von Vorteilen: bessere

ästhetische Ergebnisse, leichtere Lap-

penbildung, weniger Weichgewebs-

schrumpfung, weniger Plaque auf den

Restaurationen und dadurch auch

weniger Parodontitis oder Periimplan-

titis. Prof. Simion, einer der wissen-

schaftlichen Leiter des Symposiums,

nannte unterschiedliche Zeitpunkte,

zu denen eine Verbesserung der

Weichgewebssituation möglich sei.

Nach der Extraktion könne Material

im Sinne einer Alveolenerhaltung ein-

gebracht werden. Zum Zeitpunkt der

Implantatfreilegung ließen sich Roll-

Lappen-Techniken, Bindegewebstrans-

plantate und apikale Verschiebelappen

einsetzen.

Hier stelle sich die Frage, ob Bindege-

webstransplatate nicht durch kommer-

ziell erhältliche Materialien ersetzt wer-

den könnten. Zu beachten seien die

Breite des erzielbaren keratinisierten

Gewebes, die Gewebsspezifität, die Inte-

gration und die Kosten. Prof. Simions

Arbeitsgruppe testete eine neue, offen

einheilende Membran. Diese ist dicker

als die Bio-Gide, weist aber strukturelle

Unterschiede auf. Für eine verbesserte

Weichgewebsheilung wurde in der kli-

nischen Testung unterhalb der Mem-

bran der Wachstumsfaktor Platelet Deri-

ved Growth Factor (PDGF) eingesetzt,

der nachweislich die Regeneration von

Binde- und Knochengewebe fördert.

Prof. Simion untersuchte die Mem-

bran u. a. für die Korrektur ästhetisch

störender Weichgewebe nach Distrak-

tion oder Augmentation bei weitspan-

nigen Defekten. Ziel war es, die muko-

gingivale Grenze zu verlagern. Prof.

Simion: „Die Ästhetik ist nicht perfekt,

aber sehr gut.“ Prof. Dr. Carlo

Maiorana, ein Mailänder Kollege Prof.

Simions, verwendete die Membran im

stark atrophischen Oberkiefer und

stellte eine gute Augmentation der

keratinisierten Gingiva in Höhe und

Dicke fest, die mit der Kontrollseite

(Vestibulumplastik) vergleichbar war.

Eine vorläufige Bewertung der Mem-

bran mit Indikationsempfehlungen ist

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

J. H. Koch | Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration230

Abbildung 3 Ungünstige Heilungsverläufe nach Dehiszenzen: Prof.Dr. Jürgen Becker untersuchte künstlich vernetzte Kollagenmembranen.

Abbildung 4 Erste Ergebnisse zu einer offen einheilenden Kollagen-membran: Prof. Dr. Massimo Simion.

Abbildung 5 „Bei Sofortimplantationen besteht ein unkalkulierbaresRisiko für Rezessionen“, betonte Prof. Dr. Christoph Hämmerle.

Abbildung 6 Alloplastischer Ersatz für Bindegewebstransplantate?Dr. Ronald Jung sieht noch Forschungsbedarf.

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laut Prof. Simion frühestens in einem

Jahr zu erwarten.

Bindgewebstransplantate vermeiden?

Nicht immer sind Implantationen in

Verbindung mit Knochenaugmentatio-

nen die optimale Therapie für Zahnlü-

cken. So lässt sich die vertikale Dimen-

sion zahnloser Kieferabschnitte je nach

klinischer Situation mithilfe von Binde-

gewebstransplantaten korrigieren. Der

Bereich wird anschließend mit konven-

tionellen oder implantatgetragenen

Brücken versorgt. Für Weichgewebsaug-

mentationen sind jedoch laut Dr.

Ronald Jung, Universität Zürich, dicke

Bindegewebstransplantate notwendig,

die zu Komplikationen wie Blutungen,

Infektionen oder postoperativen

Schmerzen führen können.

Um dies zu vermeiden, wird zurzeit

eine Kollagenmatrix untersucht, die

den Einsatz körpereigener Transplanta-

te erübrigen soll. Für Weichgewebsinte-

gration, Menge und Farbe sowie Textur

des keratinisierten Gewebes und die

Handhabung des Materials ermittelten

Dr. Jung (Tiermodell, in Zusammenar-

beit mit Prof. Dr. Markus Hürzeler, Publi-

kation in Vorbereitung) und Lorenzo

(klinisch, Arbeitsgruppe Prof. Dr. Maria-

no Sanz, Studie Arbeit) sehr gute Ergeb-

nisse. Da jedoch die Dicke des regene-

rierten Gewebes im Gegensatz zu auto-

logen Transplantaten nicht verbessert

werden konnte, befindet sich zurzeit

eine mechanisch stärker belastbare Kol-

lagenmatrix in der Erprobung.

Die Arbeitsgruppe von Dr. Jung unter-

suchte außerdem, ob Bindegewebstrans-

plantate einen Einfluss auf die rote

Ästhetik implantatgetragener Restaura-

tionen haben (Jung, Studie in Druck).

Als wichtigstes Ergebnis wurde gefun-

den, dass bei einer Gewebsdicke von

mehr als 2 mm keine signifikanten gin-

givalen Farbunterschiede bei Verwen-

dung von Vollkeramik- oder Titan-Abut-

ments vorhanden sind. Da bei Vollkera-

mik-Abutments kein wahrnehmbarer

Unterschied zwischen transplantierten

und nicht transplantierten Regionen

festzustellen war, scheinen ästhetisch

motivierte Transplantate zur Verdi-

ckung des bukkalen Bindegewebes vor

allem bei Verwendung von Titan-Abut-

ments sinnvoll zu sein.

J. H. Koch | Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration

Abbildung 7Implantiert bei 90 %aller Augmentationensimultan: Prof. Dr.Daniel Buser.

Abbildung 8 Aug-mentiert vor ästhe-tisch relevantenImplantationenimmer den bukkalenKnochen: Dr. UeliGrunder.

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Voraussagbare Ästhetik nurmit Augmentation

Laut Prof. Dr. Daniel Buser, Leiter der Kli-

nik für Oralchirurgie an der Universität

Bern, ist für sichere Implantatversorgun-

gen im ästhetischen Bereich fast immer

eine Augmentation notwendig. Grund

sei, dass die bukkale Knochenlamelle im

Frontzahnbereich meist nur zirka 1 mm

dünn ist und nach der Extraktion sehr

häufig durch Resorption zumindest im

koronalen Abschnitt verloren geht [2].

Ohne Augmentation erfolgten Rezessio-

nen, die das ästhetische Ergebnis gefähr-

deten. Studien, die dies belegen, seien

leider noch nicht vorhanden.

Mehr als 90 % seiner Augmentatio-

nen führt Prof. Buser zeitgleich mit der

Implantation durch. Bei den restlichen

10 % der Augmentationen, die in der

Regel größere Lücken betreffen, erfolgt

die Implantation nach Einheilung des

Augmentats in einem zweiten Schritt

(staged approach). Als Materialien ver-

wendet er ein Gemisch von autologem

und xenogenem Knochen (Bio-Oss,

Geistlich Biomaterials) und eine Kolla-

genmembran (Bio-Gide).

Er erreicht damit mit hoher Sicher-

heit gute, wenn auch nicht immer per-

fekte ästhetische Ergebnisse. Infektio-

nen seien ebenso wenig zu beobachten

wie Rezessionen, der Knochen bleibe

über Jahre stabil. Eine Studie mit 45

Patienten dokumentiert den Langzeit-

erfolg der Methode (Buser, Publikation

in Vorbereitung); eine weitere, prospek-

tive Studie läuft derzeit.

Noch weiter geht Dr. Ueli Grunder,

niedergelassen in Zollikon, Schweiz. Er

betonte in Monaco, dass die in der Lite-

ratur empfohlenen 5 mm Abstand zwi-

schen zwei Implantaten im Frontzahn-

bereich nur selten erreichbar seien. Um

den interimplantären Knochen zu hal-

ten, müsse der Praktiker deshalb dreidi-

mensional denken und in 100 % der

ästhetisch relevanten Fälle den bukka-

len Knochen augmentieren.

Als Richtwert nennt Dr. Grunder eine

Knochendicke von 3 mm bis 4 mm.

Nach seiner umfangreichen Erfahrung

sei nur so die Ernährung des interim-

plantären Knochens gewährleistet.

Anderenfalls sei immer ein Knochenab-

bau von rund 2 mm zu erwarten, der

häufig erst nach Jahren auftrete [5]. Fol-

ge sei ein Verlust der natürlichen Kno-

chenkontur und ein Schatten, der das

ästhetische Ergebnis beeinträchtige.

Kombination von zwei Membranen

Für eine sichere Weichgewebsästhetik

eröffnet Dr. Grunder den Situs ohne ver-

tikale Inzisionen und mobilisiert den

bukkalen Spaltlappen bis in die Tiefe

und unter Berücksichtigung des Mus-

kelansatzes. Um die dreidimensionale

Ausdehnung des Augmentats vorauszu-

planen, verwendet er eine steife, nicht

resorbierbare Membran (ePTFE) in Ver-

bindung mit Bio-Oss Collagen.

Da dieser Membrantyp nach einer

noch nicht publizierten Untersuchung

von Dr. Grunder in knapp 9 % der Fälle

exponiert und aufgrund ungünstiger

Heilung zu ästhetischen Problemen

führen kann, platziert der Ästhetikspezi-

alist darüber eine Kollagenmembran

(Bio-Gide). Diese verbessere durch

ihre natürlichen, gewebefreundlichen

Eigenschaften die Einheilung und diene

quasi als Sicherheitsgurt. Die Voraussag-

barkeit seiner Technik dokumentierte

Dr. Grunder mit zahlreichen gelungenen

Vorher-Nachher-Beispielen.

Um die Erfolgsrate zu optimieren,

wird von führenden Implantologen eine

Risikoanalyse empfohlen. Damit ließen

sich problematische Fälle bereits im Vor-

feld erkennen und entsprechende Maß-

nahmen einleiten [6]. In einem separa-

ten Workshop empfahl Prof. Dr. Chris-

toph Hämmerle, Universität Zürich, eine

Einteilung in einfache, fortgeschrittene

und komplexe Fälle (SAC-Klassifizierng

der Schweizerischen Gesellschaft für

Implantologie). Eine offene Einheilung

von Implantaten ist laut Prof. Hämmerle

nur bei dickem Weichgewebstyp zu emp-

fehlen. Prof. Buser gibt zu bedenken, dass

Sofortimplantationen ein nicht kalkulier-

bares Risiko für Rezessionen darstellen.

Zukunft eingebaut

Alloplastischer Ersatz für Knochen- und

Weichgewebe, resorbierbare Membranen

mit Platzhalterfunktion, bioaktive Ersatz-

materialien oder extraoral erzeugtes

Gewebe: Die Referenten sagten in Mona-

co klar und deutlich, was sie sich für die

Zukunft wünschen. Entsprechend diesen

Vorgaben wird intensiv geforscht, wobei

die Zusammenarbeit zwischen weltwei-

ten Zentren und der Industrie mit Ver-

mittlung der Osteology Foundation

offenbar sehr fruchtbar ist. So zeigte in

Monaco eine Reihe von Forschergrup-

pen, wie die Modifikation von Knochen-

ersatzmaterial oder Membranen mit

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J. H. Koch | Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration232

Abbildung 9 „Tissue Engineering ahmt natürliche Vorgänge imKörper nach“, erläuterte Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden.

Abbildung 10 Nannte Forschungsschwerpunkte bei der biologi-schen Funktionalisierung von Membranen, Knochenersatzmaterialienund Implantaten: Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake.

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Wachstums- und Differenzierungsfakto-

ren die Regeneration beschleunigen und

sicherer machen kann.

Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden, Uni-

versität Kiel (Deutschland), betonte in

seinem Vortrag, dass Tissue Engineer-

ing kein naturfremdes Prinzip sei, son-

dern die körpereigenen Potenziale nut-

ze und natürliche Vorgänge nachahme.

Während die Erfolgsaussichten von in

vitro kultivierten Geweben nach seiner

Einschätzung wegen fehlender Gefäß-

versorgung der Implantate eher gering

seien, sieht er ein großes Zukunftspo-

tenzial für verschiedene Wachstums-

und Differenzierungsfaktoren, vor

allem für Bone Morphogenetic Proteins

(BMPs). Auch das Potenzial von mesen-

chymalen Stammzellen in der Kno-

chenregeneration wird zurzeit klinisch

getestet. Entscheidend ist laut Prof. Ter-

heyden immer eine gute Perfusion des

implantierten Materials oder Gewebes

Als Trägermaterial für regenerations-

fördernde Faktoren oder Zellen werden

verschiedene Knochenersatzmateria-

lien getestet, z. B. Kollagenschwamm,

Beta-TCP, Polylactid-Glykolid-Polyme-

re, Bio-Oss und Bio-Oss Collagen. Die

biofunktionale Struktur, die langsame

Resorption und die Volumenstabilität

von xenogenem Knochenmineral (Bio-

Oss), scheinen sich als Vorteil zu erwei-

sen. So fanden Roland Jung und Mitar-

beiter bereits im Jahr 2003 in einer kli-

nischen Studie, dass rhBMP-2 die Rei-

J. H. Koch | Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration

Abbildung 11 „Was ist der nächste Schritt?“ Praktische Workshops ergänzten in Monacodas Vortragsprogramm. (Fotos: Osteology Foundation)

Osteology Grant Session

Von Angiogenese und ResorptionsschutzIn einem separaten Sitzungsabschnitt präsentierten Wissenschaftler erste Ergebnissevon Studien, die durch die Osteology Foundation unterstützt wurden. Die Rolle derAngiogenese für die Knochenbildung bei Augmentation periimplantärer Dehiszenz-defekte mithilfe unterschiedlicher Membranen untersuchte Dr. Frank Schwarz (Univer-sität Düsseldorf). Er stellte fest, dass eine frühzeitige Durchsprossung der Membranmit Blutgefäßen die Knochenregeneration im peripheren Wundbereich förderte.

Eine weitere interessante Entdeckung machte Dr. Paolo Amerio (Universität Chieti,Italien). So könnten Cytokine, die während der Knochenregeneration an Bio-Oss-Partikel binden, für die verzögerte Resorption des Materials verantwortlich sein.Dies würde das günstige Verhalten des Materials beim Remodeling erklären.Außerdem könnte es für den gezielten Einsatz von Bio-Oss bei bestimmten Patien-tengruppen genutzt werden, die von einer langsamen Resorption profitieren. Hier-zu zählen Erkrankungen mit beschleunigtem Turnover, z. B. rheumatoide Arthritis.

Dr. Björn Möller (Universität Kiel) zeigte, dass die Beschichtung einer Kollagen-membran (Bio-Gide) mit Biphosphonaten das darunterliegende Gewebe vorResorption schützt. Gleichzeitig wurde allerdings die Remodelingrate an derGrenze zwischen autologem Knochenblock und ortsständigem Knochen redu-ziert. Dr. Möller führte dies auf die verwendete hohe Konzentration der Biphos-phonate zurück. Weitere Studien sind notwendig, um eine geeignete Wirkstoff-konzentration und einen möglichen klinischen Nutzen einschätzen zu können.

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fung des Knochens und die Kontaktrate

zwischen Knochen und Bio-Oss bei

Augmentationen verbessert.

Als Wachstumsfaktoren für implan-

tologische Indikationen haben sich laut

Dr. Brad McAllister, Portland (USA), vor

allem BMPs, für parodontologische

Anwendungen Platelet Derived Growth

Factor (PDGF) bewährt. Weitere Stu-

dien sind jedoch nach Meinung ver-

schiedener Referenten notwendig, um

sinnvolle Indikationen für Wachstums-

faktoren zu definieren.

Membranen undWachstumsfaktoren

Wachstumsfaktoren könnten auch in

Verbindung mit Membranen und osseo-

integrierten Implantaten die Knochen-

und Weichgewebsregeneration fördern.

Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake, Univer-

sität Göttingen (Deutschland), stellte

unterschiedliche Forschungsansätze vor,

darunter die Beschichtung von Implan-

taten mit Kollagen und BMPs und die

Dotierung einer resorbierbaren Mem-

bran mit Fibroblast Growth Factor

(FGF). Letztere bewirkte bei Diabetespa-

tienten eine ähnliche Knochenheilungs-

rate wie bei gesunden Patienten [9].

Andere, neue Ergebnisse sprechen

dafür, dass Membranen in Kombination

mit Wachstumfaktoren osteogenetische

Zellen aus dem Periost abschirmen und

die Regeneration eher behindern als för-

dern könnten. So erläuterte Dr. Isabella

Rocchietta von der Universität Milano,

dass Blockaugmenationen in Verbin-

dung mit dem Wachstumsfaktor PDGF

besser ohne als mit einer nicht resor-

bierbaren Membran funktionierten [10].

Dabei wurde der Wachstumsfaktor mit

einem natürlichen Knochenersatzmate-

rial in Blockform verwendet.

Prof. Dr. William Giannobile, Univer-

sität Michigan (USA), präsentierte neue

Methoden des parodontalen Tissue

Engineering. Dabei werden niedrige

Dosen PDGF in Verbindung mit einer

nanofibrösen Matrix getestet. Mithilfe

von Mikro-Computertomografien und

CAD-Herstellungsverfahren werden

patientenspezifisch passgenaue Gerüste

erzeugt. Diese können mit Wachstums-

faktoren, Stammzellen oder mit Vekto-

ren beladen werden. Vektoren sind Trä-

ger für DNA in der Gentherapie.

Vielseitige Einsatz-möglichkeiten

Als Indikationen für bovines Knochen-

mineral, gegebenenfalls in Kombina-

tion mit natürlichen Kollagenmembra-

nen, wurden in Monaco neben kleine-

ren periimplantären Maßnahmen, ver-

tikalen Augmentationen und Alveolen-

erhaltung viele weitere Indikationen

genannt. Verschiedene Referenten

hoben die gut dokumentierte Eignung

von Bio-Oss als Knochenersatzmaterial

beim Sinuslift hervor.

Dennoch reicht nach Meinung von

Dr. Franck Renouard, niedergelassen in

Paris und neben Prof. Simion wissen-

schaftlicher Leiter des Symposiums, die

Evidenz für verschiedene Aspekte der

Sinusboden-Augmentation aus Sicht

des Praktikers noch nicht aus. Wichtige

Aspekte wie Sinusform, Dicke der Kno-

chenwand, Beschaffenheit der Schleim-

haut und auch Materialfragen müssten

besser untersucht werden.

In der gesteuerten Geweberegenera-

tion hat sich offenbar ebenfalls die

Kombination von Bio-Oss oder Bio-Oss

Collagen mit der Bio-Gide Membran

bewährt. Dr. Giulio Rasperini, niederge-

lassen in Piacenza (Italien), zeigte ästhe-

tisch überzeugende Fälle, auch in Kom-

bination mit orthodontischer Behand-

lung. Die Praxis des Referenten war

eines der Zentren, welches die Daten für

die GTR-Multizenterstudie von Prof. Dr.

Maurizio Tonetti lieferte [11]. Dr. Rasperi-

ni hob hervor, dass die Chance, mithilfe

der gesteuerten Geweberegeneration

einen signifikanten Attachmentgewinn

zu erreichen, doppelt so hoch sei wie

mit Lappenoperationen.

Schlussfolgerungen

Neue Forschungsergebnisse wurden

beim 5. Osteology Symposiums vor

allem auf den Gebieten Weichgewebs-

management, Alveolenerhaltung und

Wachstums- und Differenzierungsfakto-

ren präsentiert. Neben der Wissenschaft

kamen auch praxisrelevante Informatio-

nen nicht zu kurz. „Linking science with

practice in regeneration“, das Motto der

im Jahr 2003 gegründeten Osteology

Foundation, wurde mit Leben erfüllt

und in die Realität umgesetzt. Die men-

tale Vorbereitung auf das nächste große

therapeutische Ziel wird den Symposi-

umsteilnehmern sicher leicht fallen.

J. H. Koch, Freising

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

J. H. Koch | Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration234

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Literatur

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Herzlichen Glückwunsch!

Dr. Emilia Adelmann, D-60385 FrankfurtSusanne Amza, D-79761 Waldshut-TiengenDr. Ralf Angermaier, D-83646 Bad TölzDr. Wolfgang Apelt, D-85221 DachauDr. Judith Aufenanger, CH-8055 Zürich Atef Ayyad, D-42105 WuppertalVolker Barth, D-88361 AltshausenAlexander Barz, D-30880 LaatzenDr. Tina Arlette Bascha, D-55262 HeidesheimAndrea Bauer, D-61231 Bad NauheimRenate Bauer-Küchle, D-61231 Bad NauheimDr. Volker Baumeister, D-87616 MarktoberdorftDr. Friederike Baxmann, D-38300 WolfenbüttelDr. Manfred Beckert, D-86554 PöttmesDr. Christof Beckmann, D-80801 MünchenChristoph Benedikter, D-88400 BiberachDr. Lavinia Bessenroth, D-12205 BerlinDr. med. dent. Steffen Beyer, D-85221 DachauDr. Ralph Bickel, D-83670 Bad HeilbrunnDr. Jörg Bischoff, D-38524 Sassenburg-TriangelDr. Roman Blühdorn, D-10717 BerlinDr. Vanessa Bluhm, CH-5400 BadenPeter Bochnia, D-34590 WabernDr. Stephan Bódvay, D-28325 BremenDirk Borchers, D-29221 CelleDr. Axel W. Bublitz, D-22459 HamburgDr. Manuel Burger, D-77756 HausachDr. Klaus Burkhardt, D-86368 GersthofenNiels Busche, D-31655 StadthagenManfred Doppelgatz, D-50823 KölnRalph Drechsler, D-32257 BündeThomas Egerer, D-10439 BerlinDr. Patrick Faust, D-13507 BerlinCornelius Feitl, D-82272 MoorenweisClaudia-Maria Ferstl, D-77883 OttenhöfenDr. Thomas Fetter, D-21435 StelleDr. Ralf Fischer, D-35390 GießenDr. Uwe Fischer, D-96257 RedwitzDr. Michael Frank, D-24211 PreetzDr. Burkhard-M. Frei, D-71229 LeonbergDr. Bettina Freichel, D-79106 FreiburgDr. Tom Froböse, D-40479 DüsseldorfDr. Ulrich Gaa, D-73614 SchorndorfDr. Markus Gabler, D-49681 GarrelDr. Stefan Gallenz, D-96047 BambergDr. Falk Gerath, D-23966 WismarDrs. Anton Gielen, D-52428 JülichDr. Dennis Gotterbarm, D-21029 HamburgJeanette Graf, D-30159 HannoverThomas Graf, D-85649 BrunnthalSteffen Grewe, D-22457 HamburgDr. Michael Grobitzsch, D-37671 HöxterDr. Jürgen Großmann, D-31675 BückeburgIsabella Habib, D-50823 KölnDr. Fritz Hagelauer, D-56410 MontabaurDr. Martin Wieland Hagner, D-53113 Bonn

Dr. Stefan Harder, D-22299 HamburgDr. Sabina Hase, D-49751 SögelDr. Gerhard Haupt, D-96047 BambergCem Jak Hayim, D-45968 GladbeckDr. Tim Heine, D-26122 OldenburgPhilipp Heitmüller, D-30823 GarbsenDr. Karl-Enno Hinrichs, D-30159 HannoverBoris Holl, D-30900 WedemarkDr. Ulrich Irrgang, D-58453 WittenDr. Alexander Jahn, D-53113 BonnDr. Dietrich Kappel, D-67547 WormsDr. Klaus Karau, D-21335 LüneburgDr. Matthias Karl, D-93449 WaldmünchenDr. Filip Klein, D-60313 FrankfurtHauke Kleinen, D-21509 GlindeDr. Kerstin Klischke, D-85757 KarlsfeldDr. Dorothea Knappe, D-81247 MünchenDr. Lars Knüppel, D-21029 HamburgDr. Michael Köhler, D-59229 AhlenOlav Kohlhaase, D-50859 KölnDr. Michael Korsch, CH-8004 ZürichDr. Mithat Köseoglu, D-58095 HagenMarcus A. Köster, D-44319 DortmundDr. Martin Kramel, D-93333 Bad GöggingDr. Björn Kranz, D-32457 Porta WestfalicaDr. Nina Küppers, D-50374 ErftstadtVolker Kurths, D-79114 FreiburgDr. Ralph List, D-90443 NürnbergDr. Kathrin Lorenz, D-92536 PfreimdDr. Jochen Lüpkes, D-24576 Bad BrahmstedtDr. Petra Mansfeld, D-42929 WermelskirchenDr. Jörg Meißner, D-22850 NorderstedtDr. Mahmoud Melyoni, D-30169 HannoverDr. Jochen Menz, D-87439 KemptenDr. Peter Mertens, D-22359 HamburgDr. Hermann Meß, D-74722 BuchenDr. med. dent. Hartmut Metz, D-73733 EsslingenStefan Mewes, D-50667 KölnHans-Ulrich Meyer, D-30659 HannoverDr. Christoph M. S. Möhrle, D-80636 MünchenDr. Tina Moll, D-74078 HeilbronnDr. Franziska Möller, D-28209 BremenDr. Ali Nasresfahani, D-55122 MainzSimone Nassadowski, D-30175 HannoverJoel Nettey-Marbell, D-20251 HamburgDr. John Volker Neumann, D-20355 HamburgDr. Yücel Öksüz, D-89081 UlmChristian Paulußen, D-41836 HückelhovenDr. Rainer Perplies, D-21335 LüneburgKaren Petermann, D-97286 SommerhausenDr. Tobias Plein, D-93049 RegensburgDr. Björn H. W. Pophal, D-28790 SchwanewedeJoachim Rausch, D-25746 HeideDr. Kirsten Redecker, D-30855 LangenhagenDr. Christian Reiter, D-86529 SchrobenhausenDr. Ralf Riedel, D-79183 Waldkirch

Bastian Romberg, D-28215 BremenDr. Felix Rubbert, D-58256 EnnepetalMarcus Rueppell, D-93333 NeustadtDr. Helko Sander, D-67229 GroßkarlbachGerd Saunus, D-24119 KronshagenWinfried Schaefer, D-30559 HannoverChristoph Schäfer, D-56626 AndernachRalf Schäfer, D-66740 SaarlouisDr. Marco Scherg, D-97816 LohrDr. Bernhard Schiebler, D-25421 PinnebergDr. Stefan Schlenker, D-04736 WaldheimDr. Hubert Schmidt, D-85591 VaterstettenDr. Rüdiger Schmischke, D-58675 HemerDr. Björn Schmitz, D-24558 Henstedt-UlzburgAndreas Schneider, D-13439 BerlinDr. Bernhard Schneller, D-83346 BergenDr. Jörn Patrick Schöfmann, D-41462 NeussDr. Dirk Schöttelndreier, D-33615 BielefeldYvonne Schreier, D-59174 KamenDr. Tanja Schreiner, D-20148 HamburgDr. Hans-Gerd Schumacher, D-53881Euskirchen-FlamersheimDr. Klaus Dirk Schumann, D-38642 GoslarTom C. Schwartzkopff, D-25436 UetersinDietmar Sellenrieck, D-32139 SpengeDr. Ali Sharifi, D-32756 DetmoldGeorgios Siavikis, D-93053 RegensburgDr. Thomas Sikora, D-93333 NeustadtChristoph Singer, D-42853 RemscheidDr. Marko Stanic, D-53859 NiederkasselDr. Roland Stigler, D-79111 FreiburgDr. Horst Stoltenberg, D-25746 HeideDr. Martin Stoltenberg, D-25474 BönnigstedtDr. Henrik Störring, D-71065 SindelfingenDr. Markus Stumbaum, D-82234 WesslingShafiq Terai, D-45891 GelsenkirchenDr. Stephan Thumerer, D-89346 BibertalDr. Wolfgang Treib, D-66740 SaarlouisMaria Tsiatsi, D-12101 BerlinDr. Lars Volkmann, D-30173 HannoverPD Dr. Dr. Patrick H. Warnke, D-24105 KielDr. Nadine Weber, D-30161 HannoverDr. Olaf Wegener, D-32278 KirchlengernDr. Christina Wegmann, D-85540 HaarDr. Stefan Wegner, D-24116 KielDr. Volker Wegner, D-51465 Bergisch-GladbachDr. Christiane Weichsler, D-49124GeorgsmarienhütteDr. Anja Wenger, CH-8032 ZürichDr. Felix Wiontzek, D-31275 LehrteDr. Ursula Maria Wolff-Kunze, D-91522 AnsbachDr. Frank Wolfrum, D-95482 GefreesDr. Manfred Wurbs, D-34121 KasselDr. med. dent. Falk Wytek, CH-9303 WittenbachPeter Zaruba, D-38518 GifhornAlexander Zitzer, D-76889 Klingenmünster

Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V.

D I E G A N Z E I M P L A N T O L O G I E

Herzlichen Glückwunsch!Die Deutsche Gesellschaft für Implanto logie (DGI) und die Akademie Praxis und Wissen -schaft (APW) gratulieren den Kolleginnen und Kollegen, die das postgraduale und zertifizierte Curriculum Implantologie jetzt mit einer Prüfung erfolgreich beendet haben. In Hannover erhielten am 8. Juni 2007 ihr Zertifikat:

DGI-Sekretariat für Fortbildung · Marion BechtBismarckstraße 27 · 67059 LudwigshafenTel.: 06 21-68 12 44 51 · Fax: 06 21-68 12 44 69 [email protected]

Weitere Informationen:

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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■

NACHRICHTEN

Am 8. Juni 2007 nahmen in Hannover

166 Zahnärztinnen und Zahnärzte aus

den Händen ihrer Prüfer die Urkunde

entgegen, die den erfolgreichen

Abschluss des DGI-APW-Curriculums

Implantologie dokumentiert. Mehr als

2.600 Zahnärztinnen und Zahnärzte

haben das Curriculum inzwischen

absolviert.

Die Deutsche Gesellschaft für

Implantologie bietet dieses Curriculum

in Zusammenarbeit mit der Akademie

Praxis und Wissenschaft (APW) der

DGZMK seit 1998 an. Die zertifizierte,

wissenschaftsbasierte und praxisorien-

tierte Fortbildung steht unter dem Mot-

to „Lernen von den Besten in Praxis

und Klinik“. Renommierte Dozenten

vermitteln den Teilnehmern in ihren

Kliniken und Praxen in ganz Deutsch-

land Einblicke in die vielfältigen Mög-

lichkeiten der modernen Implanto-

logie. Dieses einmalige Konzept hat das

DGI-Curriculum zum Goldstandard

der implantologischen Fortbildung

gemacht.

B. Ritzert, Pöcking

Erfolgskurs: Das Curriculum Implantologie

Abbildung 1Vier der insgesamt166 erfolgreichenAbsolventen desDGI-APW-Curricu-lums Implantologienahmen ihre Urkun-de von Dr. MathiasP. Ch. Sommer, Köln,links, und Prof. Dr.Dr. Dr. Hubertus C.Spiekermann, rechts,entgegen.

Abbildung 2Einige Absolventenfeierten ihrenAbschluss beiausgelassenerParty-Stimmung.

(Fotos: David Knipping)

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Dr. Christian Buhtz, HamburgMarkus Dillenburger, WormsDr. Wolfgang Dirlewanger, NagoldDr. Raimund Fussy, OberammergauDr. Stefan Gau, EuskirchenDr. Martin Gleisberg, HannoverDr. Christian Gobrecht, BielefeldDr. Walter Herrmann, StuttgartDr. Reinhard Herzog, AugsburgDr. Heiko Hintz, RheineDr. Elena Kaufmann, GrünwaldBurkhard Klossner, LangenhagenDr. Robert Lau, DorstenDr. Klaus-Joachim Mandelkow, ErlangenDr. Dr. Volker Michalczik, EssenEfthymia Mouka, Meersburg

Dr. Hans-Joachim Näbe, Neuhaus am InnDr. Hans-Joachim Nickenig, Troisdorf-SpichDr. Elisabeth Niggl, HalblechDr. Jörn-Oliver Noffke, VaihingenDr. Frank Püllen, Neu-IsenburgDr. Harald Rahmann, KrefeldDr. Katja Rauch, EckersdorfDr. Sven Rinke, HanauDr. Bernd Rohlfing, EssenDr. Ingo Röller, DortmundDr. Peter Schneider, HeidelbergDr. Klaus Seegers, HannoverHerbert Smith, BerlinThomas Stickel, HüttenbergDr. Jan Tetsch, Münster

Herzlichen Glückwunsch

zum Master of Sciencein Oral Implantology

Die Deutsche Gesellschaft für Implanto logie und die Steinbeis-Hochschule Berlin gratulieren den Kolleginnen und Kollegen, die den postgradualen Masterstudiengang jetzt mit der Abschluss-prüfung erfolgreich beendet haben. In München erhielten am 5. Mai 2007 ihre Urkunde:

Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich und dieSteinbeis-Hochschule Berlin bieten seit dem Jahr 2004 den ersten staatlich anerkannten deut-schen Studiengang zum Master of Science in Oral Implantology an. Er erfüllt die internatio-nal anerkannten Bologna-Kriterien. Das Studium ist sowohl wissenschaftsbasiert als auchpraxisorientiert und vermittelt profunde Kenntnisse und Fähig keiten nach dem aktuellenStand der Wissenschaft.

Informationen: DGI e.V. Bismarckstraße 27 · 67059 Ludwigshafen Tel.: 0621-68124452 · Fax: 0621-68124466E-Mail: [email protected] · www.dgi-master.de

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NACHRICHTEN 239

Prof. Dr. Dr. Peter Tetsch (66) ist„Urgestein“ der deutschen undeuropäischen Implantologie. Lan-ge Jahre hat er den ArbeitskreisImplantologie in der DGZMK gelei-tet, hat die ZZI herausgegeben undhat jetzt in dem LandesverbandNordrhein/Westfalen der DGIzusammen mit Prof. Dr. Dr. Dr.Hubertus Spiekermann eine füh-rende Rolle. Er führt zusammenmit seinem Sohn Dr. Jan Tetscheine umfangreiche Praxis mitSchwerpunkt Implantologie. Er istein sehr beliebter Lehrer sowohlim Curriculum Implantologie alsauch im Masterstudiengang. Unshat interessiert, was denkt undfühlt ein so erfahrener Mann.

Dr. Schmidinger: Lieber Kollege

Tetsch, ich habe gehört, Sie lassen es

jetzt ein bisserl langsamer angehen und

sind nicht mehr Tag und Nacht in der

Praxis. Und doch sehe ich Sie bei allen

Tagungen und Prüfungen und mit Bei-

trägen in der ZZI. Also vielleicht mehr

eine Schwerpunktverlagerung. Wie

geht so was: mit Schmerzen oder ganz

leicht?

Prof. Tetsch: Als mir im letzten

Jahr ein Rentenausweis zugestellt wur-

de, hat das doch einige Irritationen aus-

gelöst. Zeitgleich erhielt ich ein Schrei-

ben des Hartmannbundes, in dem mir

die Mithilfe bei meiner zukünftigen

beruflichen Tätigkeit angeboten wurde.

Ganz konkret war die Stelle eines

Schiffsarztes zu besetzen und es bestan-

den mehrere Möglichkeiten in Entwick-

lungsländern (Afrika und Südamerika)

zu arbeiten. Als Segler habe ich einen

Moment über den Schiffsarzt nachge-

dacht, hatte aber keine Möglichkeiten

diese Idee zu realisieren. Neben der

etwas reduzierten Tätigkeit in der Praxis

habe ich eine Vielzahl von Aufgaben

übernommen, die mir nur wenig Zeit

lassen. Die Hauptbelastung liegt in der

Betreuung der Studenten des Masterstu-

dienganges der DGI und der Steinbeis-

Universität (Master of Science in Oral

Implantology). Die Studenten müssen

während des zweijährigen Studiums

eine Masterthesis schreiben, an die sehr

hohe Anforderungen gestellt werden.

Viele Kolleginnen und Kollegen haben

diese Aufgabe anfangs unterschätzt und

bedurften dann doch einer intensiven

Betreuung, um die Thesis termingerecht

abgeben zu können. Auf der anderen

Seite hat mich die Kreativität, der Ideen-

reichtum und das Engagement über-

rascht. Neben der ganz normalen Pra-

xistätigkeit ein solches Studium mit vie-

len langen Wochenenden zu absolvie-

ren und dann noch eine wissenschaftli-

che Arbeit zu schreiben, verdient sehr

viel Respekt. Da mein Sohn den ersten

Studiengang absolviert hat, habe ich

sozusagen hautnah die enorme Belas-

tung miterlebt und gesehen, wie positiv

sich das Gelernte auf den Praxisalltag

auswirkt und die implantologische

Tätigkeit zum Wohle der Patienten

bereichert. Zurzeit betreue ich 25 Stu-

denten und sehe darin eine attraktive

und spannende Aufgabe. Es ist also tat-

sächlich eine Schwerpunktverlagerung,

die ganz leicht und ohne Schmerzen

gegangen ist.

Dr. Schmidinger: Sie haben

unzählige Artikel geschrieben, Bücher

verfasst, einen Sohn gezeugt und viel-

leicht einen Baum gepflanzt, was

kommt jetzt?

Prof. Tetsch: In meinem Leben

habe ich schon eine ganze Reihe Bäume

gepflanzt und bin immer wieder mit

Arbeiten im Garten beschäftigt. Es ist

eine anstrengende aber auch anregende

Tätigkeit, bei der sehr viele Ideen ent-

standen sind. Ein relativ junges Projekt

ist das Praxismarketing, das in der Medi-

zin und Zahnheilkunde eine immer grö-

ßere Rolle spielt. Seit drei Jahren gebe

ich monatlich eine Praxiszeitung her-

aus, die vor allem über bewährte Verfah-

ren und Neuerungen in der Implantolo-

gie berichtet. Daneben werden zahlrei-

che (auch sehr aktuelle) Themen ange-

sprochen, die für unser Fachgebiet von

Interesse sind. Die Patienten lesen

besonders aufmerksam alle Dinge, die

sich mit den Mitarbeitern der Praxis

beschäftigen. Inzwischen schreiben

unsere Patienten auch Artikel für die

Zeitung, wenn sie darum gebeten wer-

den. Meist handelt es sich um Reisebe-

richte, die dann wieder anderen Patien-

ten oder auch uns selbst als Anregung

dienen. Nach dem Abschluss des Mas-

terstudienganges meines Sohnes haben

wir eine Sonderausgabe der Zeitung her-

ausgegeben, in der sehr ausführlich

über das Studium, die Abschlussprüfung

und die Verleihung der Urkunden wäh-

rend einer beeindruckenden Abschluss-

feier in München berichtet wurde. Die

Resonanz war sehr ungewöhnlich. Sehr

viele Patienten haben nachgefragt und

gratuliert.

Was macht denn….?

Prof. Dr. Dr. Peter Tetsch im Interview mit Dr. Sebastian Schmidinger

Prof. Dr. Dr. Peter Tetsch. (Foto: privat)

Dr. Sebastian Schmidinger.

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NACHRICHTEN240

In zahlreichen Marketing-Seminaren

versuchen wir, die zunehmende Bedeu-

tung des Marketings für die Praxis an

Kolleginnen und Kollegen weiter zu

geben. Dabei benötigen wir in vielen

Fällen professionelle Hilfe. Ich hatte

das Glück, in einem Expertenteam mit-

arbeiten zu können, das sich aus-

schließlich mit Marketingstrategien

beschäftigt. Als Zahnärzte stehen wir

hier sicher erst ganz am Anfang einer

möglichen Entwicklung, die unsere

Tätigkeit aber ganz entscheidend beein-

flussen wird.

Dr. Schmidinger: Sie haben von

Anfang an die Implantologie begleitet

und mitgeformt. Wo geht die Reise

hin? Wird in zehn Jahren nur noch in

Fachpraxen und Zentren navigiert,

oder wird die Implantologie in ihrer

einfacheren Form Bestandteil der täg-

lichen Praxis sein?

Prof. Tetsch: Ganz sicher wird die

Implantologie in zehn Jahren integrier-

ter Bestandteil der zahnärztlichen Pra-

xis sein. Sicher nicht in jeder Praxis –

aber weiter verbreitet als das heute der

Fall ist. Ich sehe eine Entwicklung, die

zu einer weiteren Spezialisierung führt.

Wir haben heute schon Experten, die

besondere Erfahrungen in der Weich-

teil- oder Knochenchirurgie haben und

die dann auch erfolgreicher arbeiten.

Wir sehen Ansätze, dass die Therapie

von Komplikationen in der Implanto-

logie zu einem eigenen Fachgebiet wer-

den könnte. Zunehmende gerichtliche

Auseinandersetzungen bei Implantat-

Fehlpositionen, ästhetisch nicht befrie-

digende Lösungen oder anderen Kom-

plikationen werden uns vor ganz spe-

zielle Probleme stellen. In Zukunft wird

das Teamwork eine zunehmende

Bedeutung gewinnen. Wir versuchen,

auf Anregung unseres DGI-Präsidenten,

Prof. Dr. Günter Dhom, in Teamwork-

Seminaren die Zusammenarbeit mit

niedergelassenen Zahnärztinnen und

Zahnärzten zu intensivieren.

Als Routineverfahren wird sich die

Navigation nach meiner Auffassung

nicht durchsetzen. Erste Ergebnisse aus

Masterarbeiten zeigen, dass aufwändige

Planungen und navigierte Eingriffe bei

vielen Ausgangssituationen nicht zu

besseren Ergebnissen führen. Wenn ich

Ihnen als ausgewiesenem Morphologie-

Experten sage, dass gründliche anato-

mische Kenntnisse und sorgfältige Pla-

nungen unter prothetischen Gesichts-

punkten sehr viel wichtiger sind als

jede Navigation, heißt das sicher, Eulen

nach Athen tragen.

Dr. Schmidinger: Was macht

Ihnen derzeit am meisten Freude?

Prof. Tetsch: Beruflich ist es die

intensive Zusammenarbeit im Praxis-

team, mit den Lehrern und Studenten

der Masterstudiengänge. Man kann

auch in fortgeschrittenem Alter noch

eine Menge lernen, wenn man neugie-

rig bleibt.

Im privaten Bereich versuche ich

den fünf Enkeln das Segeln näher zu

bringen. Sie absolvieren alle gemein-

sam zurzeit mit großer Begeisterung

den ersten Segelkurs auf dem kleinen

Aasee in der Nähe der Praxis in Müns-

ter. Als Abschlussaufgabe ist eine

schwimmfähige Skulptur zu basteln,

bei der der Opa natürlich tüchtig hel-

fen muss.

Dr. Schmidinger: Viele jüngere

Kollegen kommen in der Mitte ihres

Lebens in die Krise, weil sie Beruf und

Familie nicht unter einen Hut bekom-

men. Können Sie einen Rat geben?

Prof. Tetsch: Dieses Problem haben

wir sehr intensiv bei den ersten Master-

studiengängen erlebt. Sie sind nur zu

schaffen, wenn die Familie „mitspielt“

und möglichst intensiv in viele Akti-

vitäten eingebunden wird. Prof. Dhom

hat dieses Problem sehr früh erkannt

und die Familie zu allen wichtigen

„Events“ eingeladen. So werden die

geforderten Auslandsmodule zu Begeg-

nungen auch der Familien. Auf diese

Weise sind viele Freundschaften ent-

standen, die möglicherweise auch weit

über das Studium hinaus bestehen blei-

ben. Dafür gibt es mit der Gründung

des MOI Clubs auch sehr sichere Anzei-

chen. Im Internet findet ein sehr reger

Gedankenaustausch statt, über den man

sich unter der Adresse: www.implanto-

logieportal.de informieren kann. Ich

konnte mich persönlich davon überzeu-

gen, dass die eindrucksvolle Abschluss-

feier in München zu einem echten

Familienfest wurde (siehe S. 237).

In einer Lebenskrise gibt es also

einen guten Weg: Berufliche Neuorien-

tierung am besten in einem Masterstu-

diengang der DGI!

Dr. Schmidinger: Vielen Dank für

das Gespräch, Herr Prof. Tetsch.

red. seb.

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Chiapasco M., Zaniboni M., Rimondini L.

Autogene Auflagerungsosteoplastik vs. Alveolar-kammdistraktion zur Korrektur des vertikalenAlveolarkammdefizits: eine prospektive 2-4 Jahresstudie am Menschen

Autogenous onlay bone grafts vs. alveolar distractionosteogenesis for the correction of vertically deficientedentulous ridges: a 2-4-year prospective study onhumans

Clin Oral Implants Res 2007 Jul;18(4):432-440

Fragestellung: Ziel dieser Studie war, die Stabilität der vertikalen Kiefer-

kammaugmentation sowie die Implantatüberlebensrate

nach autogener Knochentransplantation als auch die Dis-

traktionsosteogenese zu vergleichen.

StudiendesignProspektiv, randomisierte, zweiarmige Studie.

UmfeldEine italienische Universität.

Patienten17 Patienten mit vertikalem Knochendefizit im Unterkie-

fer, davon acht Patienten, die eine Transplantation von

Kieferwinkelknochen (KW) erhielten, sowie neun Patien-

ten, die eine Distraktionsosteogenese (DO) erhielten. Bei

Patienten der Gruppe KW wurde eine Einheildauer des

Knochenblocks von vier bis fünf Monaten abgewartet und

später insgesamt 19 Implantate inseriert. Bei Patienten der

Gruppe DO wurde pro Tag 1 mm distrahiert und nach

einer Reifungsphase von zwei bis drei Monaten wurden

insgesamt 21 Implantate inseriert. Die Einheildauer der

Implantate betrug für beide Gruppen drei bis fünf Monate.

Wesentliche ZielkriterienRadiologische Knochenstabilität; Implantaterfolg.

Wesentliche ErgebnisseDie Knochenresorption zur Implantatinsertion war in der

Gruppe KW signifikant höher als in der Gruppe DO.

Bezüglich Implantatüberlebens, Erfolg und Knochenver-

lust nach der prothetischen Versorgung, ergab sich kein

signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen.

SchlussfolgerungDie Autoren schließen, dass beide Techniken geeignet

sind zur Behandlung des vertikalen Alveolarkammdefizits.

Die Überlebens- und Erfolgsraten der Implantate entspre-

chen bei beiden Methoden denen von Implantaten im

originären Knochenlager.

KommentarDiese Arbeit zeigt, dass qualitativ hochwertige, randomi-

sierte Studien auch in der Chirurgie möglich sind. Die

Ergebnisse suggerieren zwar die Ebenbürtigkeit beider

Therapieformen, dennoch stellen die Autoren klar die

Vor- und Nachteile beider Vorgehensweisen dar. Damit

werden beide Therapieformen je nach individueller Aus-

gangslage ihre Indikation haben. Es ist in diesem

Zusammenhang bedauerlich, dass die Autoren keine Fall-

zahlschätzung („Power“) angeben. Auffällig ist, dass die

Einschlusskriterien (Kieferabschnitt, Restknochenhöhe)

nicht eindeutig beschrieben sind. Ebenso unverständlich

ist, wieso die in den CONSORT Kriterien (www.consort-

statement.org) geforderte Auflistung der Patienten fehlt,

die zwar untersucht wurden, aus irgendwelchen Gründen

aber nicht in die Studie eingeschlossen wurden.

Albrektsson T., Gottlow J., Meirelles L., Ostman P.O., Rocci A.,Sennerby L.

Überleben von NobelDirect Implantaten: eine Analyse von 550 nacheinander gesetztenImplantaten an 18 Zentren

Survival of NobelDirect implants: an analysis of 550 consecutively placed implants at 18 differentclinical centers

Clin Implant Dent Relat Res 2007 Jun;9(2):65-70

Fragestellung Verlustrate von einteiligen Implantaten eines speziellen

Typs.

StudiendesignEinarmige, retrospektive Studie.

Umfeld18 internationale klinische Zentren (Universitäten und

Kliniken).

Patienten279 Patienten mit 550 Implantaten, davon 492 sofort-

oder frühbelastet. 58 Implantate nach sechs Wochen

belastet.

Wesentliche Zielkriterien1-Jahres Implantatüberleben.

Wesentliche ErgebnisseInsgesamt 59 Verluste (11 %). Die 58 in der Einheilungs-

phase unbelasteten Implantate wiesen einen Verlust (2 %)

auf. Die übrigen Sofortbelasteten Implantate wiesen 58

Verluste (12 %) auf. Bezüglich der Implantatdimension

wiesen Implantate mit 3 mm Durchmesser (n = 55) die

höchste Verlustrate von 20 % auf, Implantate mit 4,3 mm

(n = 287) die niedrigste von 3 %. Bei den Zentren, die über

zehn Implantate einschließen konnten, fand sich eine

Verlustrate zwischen 4 % und 80 %.

SchlussfolgerungDie Autoren schließen, dass die untersuchten einteiligen

Implantate, die mittels Schleimhautstanze transgingival

inseriert und sofort belastet werden, eine ungewöhnlich

hohe Verlustrate aufweisen.

KommentarAuch wenn in dieser Studie keine Kontrollgruppe existiert

und es sich nicht um den höchsten Evidenzgrad handelt,

finden sich wertvolle Hinweise für den Kliniker. Wün-

schenswert wäre eine solche Studie vor der Markteinfüh-

rung des Implantats gewesen.

Auffällig in dieser retrospektiven Studie ist der große Unter-

schied zwischen den Zentren. Ebenso finden sich deutliche

Unterschiede bezüglich des Implantatüberlebens für die

WELTPRESSE242

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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■

verschiedenen Implantatdurchmesser. Interessanterweise

findet sich keine multivariate Analyse, so dass unklar ist,

welcher Effekt (Belastung, Durchmesser, Zentrum) hier der

kritischere ist. Auffällig ist, dass auf diese wichtigen Unter-

schiede zwischen den Zentren und den Implantatdurch-

messern im Abstract nicht eingegangen wird. Damit ist die-

se Studie ein Musterbeispiel dafür, dass die Zusammenfas-

sung in Abstracts eine Interpretation der Autoren darstellt

und gerade für solch kritische Ergebnisse die Informationen

im Abstract meist nicht ausreichend sind.

PD Dr. Dr. B. Al-Nawas, Mainz

WELTPRESSE 243

Mit fast 1.300 Seiten ist das neue

Dental Vademecum erschienen.

Es beschreibt Eigenschaften, Zusam-

mensetzung und Anwendung von

nahezu 8.000 Dentalprodukten. In

zehn Kapiteln werden unter den Stich-

worten „Wirkstoffe für Notfälle“, „Praxis-

hygiene“, „Prophylaxe“, „Zahnfreund-

liche Süßwaren“, „Funktionstherapie“,

„Zahnerhaltung“, „Endodontie“, „Paro-

dontologie“, „Implantologie und Kno-

chenersatzmaterial“ sowie „Zahner-

satz“ alle Produkte, die einen Zahnme-

diziner interessieren könnten, aufgelis-

tet. An der Zusammenstellung und

Gestaltung der tabellarischen Übersich-

ten haben namhafte Kollegen aus Pra-

xis und Wissenschaft mitgewirkt. Der

Zahnarzt kann sich trotz des Umfangs

dieses Nachschlagewerks rasch anhand

der Gliederung und der übersichtlichen

Darstellung der wichtigsten Eigenschaf-

ten eines Werkstoffs einen Überblick

über die Marktsituation verschaffen.

Preisvergleiche, Eigenschaftsvergleiche

und Hinweise auf Sicherheitsdatenblät-

ter oder weiterführender Information

helfen dem Zahnarzt, sich im Dschun-

gel der Dentalprodukte leichter zu-

rechtzufinden. Das Dental Vademecum

ist nicht nur ein Muss für jeden Praxis-

neugründer. Auch Wissenschaftler und

erfahrene Praktiker finden eine Fülle

von Informationen. Neben der Auflis-

tung und Beschreibung von Dental-

produkten sind im Anhang das Medi-

zinproduktegesetz, die Medizinproduk-

tebetreiber-Verordnung und die CE-

Kennzeichnung

erläutert. Emp-

fehlungen zur

Infektionspro-

phylaxe in der

Zahnmedizin,

Leitlinien zu Prophylaxemaßnahmen

sowie eine Auflistung der wissen-

schaftlichen Stellungnahmen der

Deutschen Gesellschaft für Zahn-,

Mund- und Kieferheilkunde sowie ein

Verzeichnis dentaler DIN-Normen

runden das Dental Vademecum ab.

Die Fülle der Informationen, die die-

ses Buch beinhaltet, rechtfertigt den

Preis allemal.

M. Behr, Regensburg

Dtsch Zahnärztl Z 2007;62:368

Das Dental Vademecum 2007/2008Deutscher Zahnärzte Verlag, Köln 2007, 9. Aufl., ca. 1300 Seiten, ISBN 978-3-7691-3338-7,89,95 €

BUCHBESPRECHUNG

Inserenten dieser zzi-Ausgabe 03/2007

Astra Tech GbmH 3. Umschlagseite

BIOMET 3i Deutschland GmbH Seite 171

BPI GmbH & Co.KG Seite 231

BTI Deutschland GmbH Seite 213

Camlog Vertriebs GmbH Seite 168, 169

DGI GmbH Seite 215, 235, 236, 238

DOT GmbH Seite 217

Geistlich Biomaterials Vertriebsges. mbH Seite 165

Heraeus Kulzer GmbH Seite 173

HI-TEC IMPLANTS Vertrieb Deutschland Seite 205

Imtegra OHG Seite 187

InteraDent Zahntechnik AG Seite 229

K.S.I. Bauer-Schraube GmbH Seite 233

Neue Gruppe Seite 219

NSK Europe GmbH Seite 201

Oraltronics Dental Implant

Technology GmbH 4. Umschlagseite

Pharmatechnik GmbH & Co. KG Seite 221

Rocker & Narjes GmbH Seite 175

Sirona Dental Systems GmbH Seite 244, 245

Straumann Holding AG 2. Umschlagseite

Trinon Titanium GmbH Seite 227

W & H Deutschland GmbH & Co. KG Seite 211

Wieland Dental Implants GmbH Seite 223

Wolf Dental Seite 237

Zimmer Dental GmbH Seite 163

Ziterion GmbH Seite 207

Einhefter: BEGO Implant Systems GmbH & Co.KG

Dentsply Friadent

Kavo Dental GmbH

Philips Oral Healthcare

242-243.qxd 29.08.2007 13:14 Seite 243

Page 73: Titel ZZI 03-07 · Proponenten die jeweilige Therapie vertreten und im Streitgespräch verteidigen. Der Wissensgewinn für Sie als Kongressteilnehmer ist so sicherlich

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

DGI-Fortbildungsreferent Dr. Ger-hard Iglhaut, Memmingen, gibteinen Einblick in die „Fortbil-dungs-Werkstatt“ der DGI, woderzeit die neuen Angebote undKonzepte für 2008 entwickeltwerden.

In zwei Wochen findet die zweiteFortbildungsreise der DGI in die-sem Jahr statt. Diese führt nachGraz. Was ist das Besondere daran?

Iglhaut: Wir haben die einzigartige

Möglichkeit, 40 Kollegen aus Deutsch-

land eine Fortbildung an Humanpräpa-

raten anzubieten. Diese dauert drei

Tage, gestaltet von zehn internationa-

len Referenten auf höchstem Niveau.

Normalerweise haben solche Kurse

höchstens sechs bis acht Plätze.

Schließlich sind Humanpräparate ein

rares Gut. Bei dem Kurs in Graz steht

uns demgegenüber eine relativ große

Zahl mit einer Spezialfixierung zur Ver-

fügung, das ist die so genannte Fixie-

rung nach Thiel. Präparate, die mit die-

sem Verfahren bearbeitet wurden, sind

sehr viel realistischer als beispielsweise

formalinfixierte Präparate. Realistisch

bedeutet dies, dass das Gewebe bei wei-

tem in seiner Konsistenz nicht so ver-

ändert ist wie formalinfixiertes Gewe-

be. Das macht es vom Handling her

deutlich praxisnäher für uns.

Warum muss man dazu nachÖsterreich fahren?

Iglhaut: In der dortigen Kultur ist

es mehr verankert, dass Menschen

schon zu Lebzeiten entscheiden, sich

nach dem Tod für medizinische Studien

zur Verfügung zu stellen. Darum gibt es

in Österreich eine große Zahl an

Humanpräparaten. Für unseren Kurs in

Graz bedeutet dies, dass jeweils zwei

Kollegen an allen drei Tagen des Kurses

ein neues komplettes Kopfpräparat

erhalten.

Diese einzigartige Fortbildungsmög-

lichkeit am anatomischen Institut der

Universität Graz verdanken wir den

sehr guten persönlichen Kontakten.

Nur so ist es möglich, dass wir als DGI

überhaupt eingeladen wurden und da-

rüber hinaus die Mehrzahl der Plätze,

40 von insgesamt 60, belegen dürfen.

Die Veranstaltung findet im Vorfeld des

österreichischen Zahnärztetages statt,

damit haben wir einen weiteren Bonus.

Wie geht es mit den Fortbildungs-reisen im nächsten Jahr weiter?

Iglhaut: Im nächsten Jahr steht

zum einen wieder eine gemeinsame

Fortbildung mit Kollegen in Südeuropa

auf dem Programm. Dieses Mal in

Kooperation mit den griechischen Kol-

legen. Wir werden uns im Juni 2008 an

einem Kongress auf Kreta beteiligen.

Als weiteres Highlight steht auch wie-

der eine Reise nach den USA an. Nach

dem großen Erfolg unserer Seattle-Reise

im Jahr 2006, wird es 2008 wieder eine

Veranstaltung mit weltweit sehr gefrag-

ten Kollegen geben. Dabei handelt es

sich um Professor Edward P. Allen aus

Dallas, Dr. Robert Winter und Dr. Willi-

am Becker, Tucson. Die Veranstaltung

wird in der Praxis von Robert Winter in

Newport Beach, Kalifornien, stattfin-

den.

Was hat die DGI bei ihren Fortbil-dungsangeboten sonst noch inder Pipeline?

Iglhaut: Neu sind die Continuum

Compact-Serien. Diese geben Kollegin-

nen und Kollegen die Möglichkeit, zu

einem Thema ihr Wissen strukturiert zu

intensivieren.

Was heißt Compact?Iglhaut: Compact bedeutet drei bis

vier Veranstaltungen von jeweils ein bis

zwei Tagen Dauer. Ein Beispiel wäre die

Continuum Compact-Serie Implantat-

prothetik. Bei dieser Serie finden an vier

Wochenenden, also jeweils Freitags und

Samstags, Tagesveranstaltungen statt,

bei denen das Spektrum der Implantat-

prothetik umfassend dargestellt wird.

Mit diesem Angebot wollen wir nicht

nur jene Kolleginnen und Kollegen

ansprechen, die implantologisch tätig

sind, sondern auch jene, die eher oder

überwiegend Implantatprothetik betrei-

ben und die nicht unser Curriculum

Implantologie absolvieren wollen, weil

sie prothetisch ausgerichtet sind. Es gibt

darüber hinaus auch die Möglichkeit,

diese Continuum Compact-Serie im

Team zu absolvieren, also etwa Zahnarzt

mit Zahntechniker. Ganz neu ist dabei,

dass die Zahntechniker die Möglichkeit

haben, zwei weitere Zusatzwochenen-

den zu belegen, die rein zahntechnisch

ausgerichtet sind. Damit haben sie das

neue Curriculum Implantatprothetik

und Zahntechnik für Zahntechniker

absolviert und können so ein DGI-Zerti-

fikat erlangen.

Wie ist nach Ihrer Beurteilungzurzeit die Akzeptanz und dasInteresse Ihrer Kolleginnen undKollegen an Curriculum und Con-tinuum?

Iglaut: Das Interesse ist sehr hoch.

Ich bin sehr zufrieden mit der guten

Belegung. Gleichwohl entwickeln wir

die Angebote weiter. Die Continuum

Compact-Serien richten sich an Kolle-

gen, die beispielsweise das Curriculum

schon absolviert haben und sich nun

intensiv mit einer Disziplin innerhalb

der Implantologie oder einem Schwer-

punkt beschäftigen wollen. Die Com-

pact-Serien bieten den aktuellen State

of the Art. Wir haben Serien geplant zur

Implantatprothetik, zur Ästhetischen

Implantologie, Serie Nummer drei wird

sich der Planung und CT-Diagnostik

widmen und im Mittelpunkt der vier-

ten Serie steht die Augmentation.

B. Ritzert, Pöcking

NACHRICHTEN246

Continuum Compact und Auslandsreisen: DGI entwickelt Angebote weiter

Dr. Gerhard Iglhaut, Fortbildungsreferentder DGI. (Foto: D. Knipping)

246.qxd 29.08.2007 13:15 Seite 246

Page 74: Titel ZZI 03-07 · Proponenten die jeweilige Therapie vertreten und im Streitgespräch verteidigen. Der Wissensgewinn für Sie als Kongressteilnehmer ist so sicherlich

HerausgeberDeutsche Gesellschaft für Implantologie imZahn-, Mund- und Kieferbereich e.V. und Deut-sche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kiefer-heilkunde e.V. (Centralverein, gegr. 1859)

Schriftleitung wissenschaftlicher Teil:Prof. Dr. Dr. Henning SchliephakeKlinik für MKG-Chirurgie, Universität GöttingenRobert-Koch-Str. 40, 37075 GöttingenTel.: 05 51 / 39-83 43, Fax: 05 51 / 39-1 26 [email protected]

Nachrichten aus der DGI und praktischer Teil:Dr. med. dent. Sebastian SchmidingerHauptstraße 26, D-82229 SeefeldTel.: 0 81 52 / 99 [email protected]

Erweiterte Schriftleitung/ExpandedEditorshipDr. Karl-Ludwig AckermannProf. Dr. Stefan Schultze-MosgauProf. Dr. Manfred Wichmann

Redaktionelle KoordinationIrmingard DeyTel.: 0 22 34 / 70 11-242; Fax: 0 22 34 / 70 [email protected]

Beirat

Prof. Dr. J. BeckerPoliklinik für zahnärztliche Chirurgie undAufnahme, Westdeutsche KieferklinikMoorenstraße 5, D-40225 Düsseldorf, Tel.: 02 11 / 81-1 81 49

Prof. Dr. N. BehnekePoliklinik für Zahnärztliche ProthetikAugustusplatz 2, D-55131 Mainz, Tel.: 0 61 31 / 17-30 20

Prof. Dr. G. DhomBismarckstraße 27, D-67059 Ludwigshafen,Tel.: 06 21 / 68 12 44 51

Prof. Dr. Dr. K. DonathWiehenstraße 73, D-32289 Rödinghausen

Dr. H. DuelundBahnhofstraße 16 b, D-94032 Passau, Tel.: 08 51 / 5 65 65

Prof. Dr. B. d’HoedtPoliklinik für Zahnärztliche ChirurgieAugustusplatz 2, D-55131 Mainz, Tel.: 0 61 31 / 17-73 32

Univ. Prof. Dr. Dr. Norbert JakseDepartment für Zahnärztliche Chirurgie undRöntgenologie, Univ. Klinik für Zahn-, Mund-und Kieferheilkunde, Medizinische UniversitätGraz, Auenbruggerplatz 12, A-8036 Graz, Österreich, Tel.: 00 43 / 316 / 385-34 86

Prof. Dr. Th. KerschbaumKlinik und Poliklinik für Zahn-, Mund- undKieferheilkunde der Universität zu KölnKerpener Straße 32, D-50931 Köln, Tel.: 02 21 / 4 78 47 15

Prof. Dr. G.-H. NentwigAbteilung für Zahnärztliche Chirurgie im Zen-trum der Zahn-Mund-KieferheilkundeTheodor-Stern-Kai 7, D-60596 Frankfurt, Tel.: 0 69 / 63 01-56 32

Prof. Dr. Dr. F. W. NeukamKlinik und Poliklinik für Mund-Kiefer-Gesicht-schirurgie, Glückstraße 11, D-91054 Erlangen, Tel.: 0 91 31 / 85-36 01

Prof. Dr. E.-J. RichterPoliklinik für Zahnärztliche ProthetikPleicherwall 2, D-97070 Würzburg, Tel.: 09 31 / 20 17 30 20

Dr. Markus J. Schlee, Bayreuther Str. 39, D-91301 Forchheim, Tel.: 0 91 91 / 8 91 11

Prof. Dr. W. SchulteHeuberger-Tor-Weg 25, D-72076 Tübingen,Tel.: 0 70 71 / 6 14 26, vorm. Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Parodontologie der Universität Tübingen

Prof. Dr. Dr. P. TetschAnnette-Allee 28, D-48149 Münster, Tel.: 02 51 / 8 85 15

Prof. Dr. G. WatzekUniversitätsklinik für Zahn-, Mund- undKieferheilkunde, Abteilung für orale ChirurgieWähringerstraße 25 a, A-1090 Wien, Tel.: 00 43 / 1 42 77 / 6 70 11

OrganschaftDeutsche Gesellschaft für ImplantologieÖsterreichische Gesellschaft für Orale Chirurgie und Implantation

AufgabengebietAufgabe der Zeitschrift ist es, die Entwicklungder zahnärztlichen Implantologie kontinuier-lich darzustellen und zugleich die Zusammen-arbeit mit allen Disziplinen der Zahnheilkunde– insbesondere der Chirurgie, Prothetik undPathologie – zu fördern. Die Zeitschrift nimmtnur unveröffentlichte Originalarbeiten, Über-sichten und Diskussionsbeiträge aus demgesamten Gebiet dieser Disziplin auf. Für dieAbfassung von Manuskripten gelten Richt-linien, die im Heft 1 dieses Bandes veröffent-licht werden; sie können bei der Schriftleitungangefordert werden.

VerlagDeutscher Ärzte-Verlag GmbHDieselstraße 2, D-50859 Köln, Postfach40 02 54, D-50832 KölnTel.: 0 22 34 / 70 11-0, Fax: 0 22 34 / 70 11-255 od. -515.www.aerzteverlag.de

GeschäftsführungJürgen Führer, Dieter Weber

Leiter ZeitschriftenverlagNorbert Froitzheim, [email protected]

Vertrieb und AbonnementNicole Schiebahn, Tel.: 0 22 34 / 70 11-218,[email protected]

Erscheinungsweisevierteljährlich, Jahresbezugspreis Inland € 152,–, für Mitglieder der DGZMK jährlich € 129,–, ermäßigter Preis für Studenten € 132,–, Jahresbezugspreis Ausland € 157,12, Einzelheftpreis € 38,–; Preise inkl.Porto und 7% MwSt.Die Kündigungsfrist beträgt 6 Wochen zumEnde des Kalenderjahres.Für die Mitglieder der DGI ist der Bezugspreisdurch den Mitgliedsbeitrag abgegolten.Gerichtsstand Köln.

Verantwortlich für den AnzeigenteilMarga Pinsdorf, Tel.: 0 22 34 / 70 11-243, [email protected]

Verlagsrepräsentanten

Nord/Ost:Götz Kneiseler, Uhlandstr. 161, 10719 Berlin, Tel.: 0 30 / 88 68 28 73, Fax: 0 30 / 88 68 28 74, E-Mail: [email protected]

Mitte/Südwest:Dieter Tenter, Schanzenberg 8a, 65388 Schlangenbad, Tel.: 0 61 29 / 14 14, Fax: 0 61 29 / 17 75, E-Mail: [email protected]

Süd:Ratko Gavran, Racine-Weg 4, 76532 Baden-Baden, Tel.: 0 72 21 / 99 64 12, Fax: 0 72 21 / 99 64 14, E-Mail: [email protected]

Bereich Non-Dental: Melson Marketing- und MedienService, IngoMelson, Scharrenbroichweg 24, 51427 Bergisch GladbachTel.: 0 22 04 / 9 79 94 31, Fax: 0 22 04 / 9 79 94 32, E-Mail: [email protected]

International Business Development: Marianne Steinbeck, Badstr. 5, 83714 Miesbach, Tel.: 0 80 25 / 57 85, Fax: 0 80 25 / 55 83, E-Mail: [email protected]

HerstellungVitus Graf, Tel.: 0 22 34 / 70 11-270, [email protected] Krauth, Tel.: 0 22 34 / 70 11-278,[email protected]

Datenübermittlung AnzeigenISDN 0 28 31 / 396-313; -314

LayoutSybille Rommerskirchen

DruckereiL.N. Schaffrath, Geldern

KontenDeutsche Apotheker- und Ärztebank, Köln,Kto. 010 1107410 (BLZ 370 606 15), Postbank Köln 192 50-506 (BLZ 370 100 50).

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 6, gültig ab 01.01.2007Auflage: 7.200 Ex.Verlag ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft LA-MED Kommunikationsforschung imGesundheitswesen e.V.23. JahrgangISSN 0177-3348

Urheber- und VerlagsrechtDie Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen ein-zelnen Beiträge und Abbildungen sind urheber-rechtlich geschützt. Mit Annahme des Manus-kriptes gehen das Recht der Veröffentlichungsowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabevon Nachdruckrechten, zur elektronischenSpeicherung in Datenbanken, zur Herstellungvon Sonderdrucken, Fotokopien und Mikroko-pien an den Verlag über. Jede Verwertungaußerhalb der durch das Urheberrechtsgesetzfestgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung desVerlags unzulässig.© Copyright by Deutscher Ärzte-Verlag GmbH,Köln

IMPRESSUM248

ZZIZZIZeitschrift für Zahnärztliche Implantologie

JDI Journal of Dental Implantology

■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)

248_Impressum.qxd 29.08.2007 13:16 Seite 248