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1 TU Graz I Institut für Fahrzeugsicherheit Ernst Tomasch, Konstanz, 7. Dezember 2012 Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung Technische Universität Graz Institut für Fahrzeugsicherheit www.vsi.tugraz.at Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung 2 TU Graz I Institut für Fahrzeugsicherheit Ernst Tomasch, Konstanz, 7. Dezember 2012 Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung Ausgangslage und Motivation Fragestellung und Ziel Forschungsprojekts Problembeschreibung Tiefenanalyse der Unfallszenarien Empfehlungen Inhalt

Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen Schnellstraßen ... · • Ausgangslage und Motivation ... • Numerische Ziele des VSP 2010 – Halbierung der tödlichen Verkehrsunfälle

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TU Graz I Institut für FahrzeugsicherheitErnst Tomasch, Konstanz, 7. Dezember 2012

Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

Technische Universität Graz Institut für Fahrzeugsicherheit

www.vsi.tugraz.at

Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen –

Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

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TU Graz I Institut für FahrzeugsicherheitErnst Tomasch, Konstanz, 7. Dezember 2012

Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

• Ausgangslage und Motivation 

• Fragestellung und Ziel Forschungsprojekts

• Problembeschreibung

• Tiefenanalyse der Unfallszenarien

• Empfehlungen

Inhalt

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TU Graz I Institut für FahrzeugsicherheitErnst Tomasch, Konstanz, 7. Dezember 2012

Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

Ausgangslage und Motivation, Fragestellung und Ziel des Vortrags

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Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

• Österreichisches Verkehrssicherheitsprogramm (VSP) 2002‐2010

• Handlungsfelder: Mensch, Infrastruktur, Fahrzeug, Rahmenbedingungen

• Numerische Ziele des VSP 2010– Halbierung der tödlichen Verkehrsunfälle  ‐42,3%

– Reduktion von Verkehrsunfällen mit Personenschaden um 20%  ‐14,3%

• Österreichisches Verkehrssicherheitsprogramm 2011‐2020

• Numerische Ziele bis 2020:– 50% weniger Verkehrstote 

– 40% weniger Schwerverletzte

– 20% weniger Verkehrsunfälle mit Personenschaden

• 17 Handlungsfelder

Ziel: „Österreich unter die fünf sichersten Länder Europas!“

Ausgangslage und Motivation

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Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

Indexverlauf Verkehrsunfälle in Österreich

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TU Graz I Institut für FahrzeugsicherheitErnst Tomasch, Konstanz, 7. Dezember 2012

Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

Auf dem Autobahnen‐ und Schnellstraßennetz haben tödliche Verkehrsunfälle mit nur einem Beteiligten einen Anteil von fast 50%

Tödliche Verkehrsunfälle mit nur einem Beteiligten sind mit Unfällen im Begegnungsverkehr die häufigsten Unfalltypen in Österreich

Aufgabenstellung 

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Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

• Eine Absicherungsmaßnahme stellt die Leitplanke dar  das vorwiegend schräg ausgeführte Anfangselement stellt hierbei jedoch eine kritische Stelle dar. Besonders auf Autobahnen liegen hohe Geschwindigkeiten vor

• Erarbeitung von grundsätzlichen Vorschlägen für die Ausbildung der Anfangsbereiche

Ziel des Forschungsprojekts

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Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

Test oder Realunfall?

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Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

Problembeschreibung

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Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

• Rund 2.145 Straßenkilometer Autobahnen und Schnellstraßen in beide Richtungen sind in Österreich vorliegend

• Vor‐Ort Untersuchungen an repräsentativen Straßenabschnitten zeigten– Etwa 6.000 Anfangselemente von Leitschienen (Leitplanken) und Betonbarrieren existieren

– Etwa 1.700 Leitplankenlücken mit einer durchschnittlichen Lückenstrecke von 81m

– Etwa 600 Ausfahrten

– Etwa 3.700 weitere Stellen mit angerampten Leitplanken

• rund 1,5 schräge Leitplankenanrampungen pro Autobahnkilometer 

Anrampungen Leitplanken auf Autobahnen

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Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

Verletzungsschwere bei Anrampungsunfällen

Turned-down

(shoulder)

Turned-down

(median)

SRT-350SKT-350MELTET-2000Bullnose Attenuator

BCT

60

50

40

30

20

10

0

Co

un

tINJURY SEVERITY VS. GUARDRAIL END TYPE FOR DIVIDED HIGHWAYS

O

B/C

A/K

Injury Severity

K: tödliche VerletzungenA: schwere VerletzungenB: leichte VerletzungenC: Verl. unbest. GradesO: reiner Sachschaden

Leitplankenabsenker:• Turned‐down (shoulder)• Turned‐down (median)Nachgiebige Elemente:• BCT• Bullnose Attenuator•MELT• SRT‐350Energieabsorbierende E.:• ET‐2000• SKT‐350

• 24,2% der Gesamtunfälle 

• 51,5% der tödlichen und schweren Verletzungen 

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Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

Kollisionsobjekte bei PKW Überschlägen auf Autobahnen

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Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

• Anpralltests der BAST gegen Anrampung Leitplanke

• Fahrzeugtyp: PKW,  900 kg, 

• Anprallgeschwindigkeit: 80 kph, 

• Anpallsituation: Frontanprall – ¼ Fahrzeugoffset zur Leitplanke

Anfahrtests an Anrampungen

Anrampungsverhältnis 1:4 Anrampungsverhältnis 1:12

Klöckner R., Fleisch J.: Prüfung von Fahrzeug‐Rückhaltesystemen an Straßen durch Anprallversuche gemäßDIN EN 1317; Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen BASt; 2007

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Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

Tiefenanalyse der Unfallszenarien und Empfehlungen

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Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

Vergleich Nationale Statistik mit Realunfalldaten ZEDATU

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Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Winkel

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Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

Zusammenhang zwischen Kurvenradius und Winkel

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Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

Empfohlener Verschwenkwinkel

25%; φ=3°

75%; φ=9°

50%; φ=5°

vAnprall

vt, Anprall

vn, Anprall

γ

φ

EN 1317‐2 φ=20°95%; φ=16,5°

x

y

Verschwenkverhältnis: x:y=1:8

γ

R

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Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

• Schließen von Leitplankenlückenein Leitplankenschluss von Lücken mit einem Abstand von ca. 200 Metern würde die Anzahl der Anrampungen um ein Drittel verringern

• Verziehen der Anfangselemente zur StraßenseiteDurch das Verziehen der Anfangselemente mit einem Verzugsverhältnis von bis zu 1:8 würde die Zahl der Anrampungen um weitere 50% verringern

• Energieabsorbierende AnfangselementeAn Straßenabschnitten wo eine Kollisionsgeschwindigkeit von über 80km/h zu erwarten und ein Verziehen der Anfangselemente nicht möglich ist, sollten energieabsorbierende Anfangselemente stationiert werden

Empfehlungen

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Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

• ASFINAG (Autobahnen‐ und Schnellstraßen‐Finanzierungs‐Aktiengesellschaft)

• Verkehrssicherheitsfonds of Austrian Ministry for Transport, Innovation and Technology

Acknowledgement

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Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen – Gefahrenstelle Leitplankenanrampung

Technische Universität Graz Institut für Fahrzeugsicherheit

www.vsi.tugraz.at

Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen –

Gefahrenstelle LeitplankenanrampungKontakt: Ernst Tomasch