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57 CPFR SG SG (Strategische Managementkonzepte) 1. Kurzbeschreibung CPFR (Collaborative Planning, Forecasting and Replenishment) umfasst ein neun-stufiges Vorgehensmodell, das vorhandene Lö- sungsansätze der Supply- und Nachfrageseite integriert und dabei die unternehmensübergreifende Planung mit Marktpartnern in ei- nem Gesamtsystem synchronisiert. Basis von CPFR sind die Grund- sätze des ECR-Konzepts (Efficient Consumer Response). 2. Anwendungsgebiete Unternehmen bzw. Einheiten einer Wertschöpfungskette – theore- tisch vom Lieferanten des Rohmaterials bis hin zum Endkonsumen- ten – können auf der Basis von CPFR Informations- und Waren- ströme unternehmensübergreifend synchronisieren. 3. Nutzen Dient der Identifikation und Realisierung von Synergieeffekten zwischen Elementen einer Wertschöpfungskette. Optimiert die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit. Ermöglicht verkürzte Reaktionszeiten auf Marktbewegungen. 4. Voraussetzungen Bereitschaft der Geschäftspartner, relevante Bereiche der Pla- nungs-, Prognose-, Bevorratungsprozesse zu verknüpfen und gemeinsam zu steuern. Verantwortung für den Gesamt-/Teilprozess muss zwischen den Teilnehmern eindeutig definiert sein. Bereitschaft der Unternehmen/Bereiche, Know-how und Res- sourcen in den Aufbau eines CPFR-Systems zu investieren (u.a. eine IT-Plattform). C. Schawel, F. Billing, Top 100 Management Tools, DOI 10.1007/978-3-8349-6605-6_20, © Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011

Top 100 Management Tools || CPFR

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CPFR SGSG

(Strategische Managementkonzepte)

1. Kurzbeschreibung CPFR (Collaborative Planning, Forecasting and Replenishment) umfasst ein neun-stufiges Vorgehensmodell, das vorhandene Lö-sungsansätze der Supply- und Nachfrageseite integriert und dabei die unternehmensübergreifende Planung mit Marktpartnern in ei-nem Gesamtsystem synchronisiert. Basis von CPFR sind die Grund-sätze des ECR-Konzepts (Efficient Consumer Response).

2. Anwendungsgebiete Unternehmen bzw. Einheiten einer Wertschöpfungskette – theore-tisch vom Lieferanten des Rohmaterials bis hin zum Endkonsumen-ten – können auf der Basis von CPFR Informations- und Waren-ströme unternehmensübergreifend synchronisieren.

3. Nutzen Dient der Identifikation und Realisierung von Synergieeffekten

zwischen Elementen einer Wertschöpfungskette. Optimiert die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit. Ermöglicht verkürzte Reaktionszeiten auf Marktbewegungen.

4. Voraussetzungen Bereitschaft der Geschäftspartner, relevante Bereiche der Pla-

nungs-, Prognose-, Bevorratungsprozesse zu verknüpfen und gemeinsam zu steuern.

Verantwortung für den Gesamt-/Teilprozess muss zwischen den Teilnehmern eindeutig definiert sein.

Bereitschaft der Unternehmen/Bereiche, Know-how und Res-sourcen in den Aufbau eines CPFR-Systems zu investieren (u.a. eine IT-Plattform).

C. Schawel, F. Billing, Top 100 Management Tools, DOI 10.1007/978-3-8349-6605-6_20,© Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011

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5. Kernelemente/Vorgehen Die Implementierung von CPFR umfasst neun Schritte:

1. Definition Kooperations-/Rahmenvereinbarung

Festlegung von Regeln für ZusammenarbeitGegenseitige Willenserklärung des Top-Managements zur Kooperation

2. Entwicklung gemein-samer Geschäftsplan

3. EntwicklungVerkaufsprognose

4. IdentifikationAbweichungen inVerkaufsprognose

5. AnpassungVerkaufsprognose

6. EntwicklungBestellprognose

7. IdentifikationAbweichungen inBestellprognose

8. AnpassungBestellprognose

9. Generierung Auftrag,Auftragserfüllung und Absatz

Definition Warengruppenumfang, -ziele und -taktikenBasis ist Austausch relevanter Auftragsdaten

Umsetzung von Geschäftsplan in VerkaufsprognoseVerbesserte Warenverfügbarkeit als Ziel

Vergleich Prognose Handel versus Prognose Produzent bzw. Prognose versus VerkaufBedingung: Definition von Grenzwerten

Diskussion relevanter DifferenzenAktualisierung der Verkaufsprognose durch beteiligte Partnerunternehmen

Verknüpfung tatsächlicher Verkaufwerte, offene Aufträge und Transitware mit spezifischen Bestandsstrategien der Partner

Vergleich Prognosen/tatsächlicher Bedarf zur Identifikation von Waren, die kritische Abweichungen aufweisen

Diskussion kritischer AbweichungenAktualisierung der Bedarfsprognose durch beteiligte Partnerunternehmen

Transfer von kritischer Bestellprognose in BestellungErfüllung der BestellungAbsatz der geplanten Waren

Abbildung 17: Prozess zum Set-up von CPFR

6. Quellen/Weiterführende Literatur Seifert: CPFR. Collaborative Planning, Forecasting and Reple-nishment, 2002.