6
TOP LINE Arbeitsmarktservice Salzburg Informationen für das PERSONALMANAGEMENT www.ams.at Nr. 2 2019 Der demografische Wandel ist eine Tat sache. In den letzten vierzig Jahren ist das Durchschnittsalter der Salzburgerinnen und Salzburger um ca. 6 Jahre gestiegen. Der Trend setzt sich fort: In weiteren 20 Jahren wird ein neuerlicher Zuwachs um drei bis vier Jahre – auf rund 84 Jahre bei Männern und knapp 88 Jahre bei Frauen – prognostiziert. Immer weniger junge Arbeitskräfte 375.000 Personen im Bundesland Salz burg befinden sich im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 65 Jahren. Ein knappes Drittel davon – rund 120.000 – gehören der Altersgruppe 50+ an. Von fast 260.000 unselbständig Beschäftigten im Jahresschnitt 2018 waren gut 70.000 fünfzig Jahre oder älter. 2008 waren es lediglich knapp 43.000 gewesen. Ein Zu wachs von über 63 Prozent in zehn Jah ren, während die Gesamtbeschäftigung aller Altersgruppen in derselben Zeit spanne nur um zehn Prozent gestiegen ist. Sinkende Geburtenraten verstärken den Effekt noch: bei den unter 50Jährigen ist die Beschäftigung um 1,4 Prozent, bei den unter 25Jährigen gar um 10 Prozent gesunken. Qualifizierten Nachwuchs zu rekrutieren wird damit zu einer Herausforderung, die sich diesen Gegebenheiten stellen muss. Nicht mehr nur der/die klassische jugendliche PflichtschulabgängerIn, son Das Plus von 50+ Wer dem Fachkräftemangel begegnen will, sollte auf ältere Arbeitskräfte bauen. Pinzgauer Unternehmen trafen beim Speed-Dating des AMS Zell am See auf ihre potenziellen Fachkräfte von morgen. Ein schnelles Kennenlernen von Betrieben, Berufen, Anforderun- gen und Chancen sind die vom AMS Zell am See regelmäßig veranstalteten Speed-Datings für künftige SchulabsolventIn- nen. Sie kommen unter anderem aus NMS, HASCH, aber auch aus Produktionsschule und AMS- Kursen für Jugendliche und junge Erwachsene und treffen dort auf mögliche spätere Dienstgeber, manche bereits Stammgäste bei diesen Events. Die Unternehmen Billa, SIG Combibloc, Intersport Bründl, Fahnengärtner, Hagleit- ner, Glasbau Tichy, Rieder Bau, Tischlerei Pabinger und Spengler- Glaser-Dachdecker Untergan- schnigg, Sporthotel Alpenblick und Senoplast boten ein wirklich breites Spektrum an Branchen und Berufen und beantworteten die Fragen der Jugendlichen. „Sie waren freundlich, sehr offen, brachten gute Praxisbeispiele und sparten auch nicht mit Anekdo- ten”, so der Tenor aus dem Kreis der SchülerInnen und Lehrperso- nen, während sich die Dienstge- ber über das lebhafte Interesse und die vielen Fragen freuten. Ein schnelles Kennenlernen Generation 50plus zeigt auf: in Salzburg 63% mehr Beschäftigte in 10 Jahren. Foto: iStock.com/Wavebreakmedia Die Zeller AMS-Chefin Karin Eiwan freut sich über das rege Interesse der Jugendlichen. Foto: AMS

Topline2 2019 web...112 ArbeiternehmerInnen über 50 Jahre konnten in den ersten drei Monaten dieses Jahres bereits davon profitieren. Gefördert werden kann die Teilnahme an Kursen

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Topline2 2019 web...112 ArbeiternehmerInnen über 50 Jahre konnten in den ersten drei Monaten dieses Jahres bereits davon profitieren. Gefördert werden kann die Teilnahme an Kursen

TOPLINEArbeitsmarktservice

Salzburg

Informationen für das PERSONALMANAGEMENT

www.ams.atNr. 2 2019

Der demografische Wandel ist eine Tat­sache. In den letzten vierzig Jahren ist das Durchschnittsalter der Salzburgerinnen und Salzburger um ca. 6 Jahre gestiegen. Der Trend setzt sich fort: In weiteren 20 Jahren wird ein neuerlicher Zuwachs um drei bis vier Jahre – auf rund 84 Jahre bei Männern und knapp 88 Jahre bei Frauen – prognostiziert.

Immer weniger junge Arbeitskräfte

375.000 Personen im Bundesland Salz­burg befinden sich im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 65 Jahren. Ein knappes Drittel davon – rund 120.000 – gehören der Altersgruppe 50+ an. Von fast 260.000 unselbständig Beschäftigten

im Jahresschnitt 2018 waren gut 70.000 fünfzig Jahre oder älter. 2008 waren es lediglich knapp 43.000 gewesen. Ein Zu­wachs von über 63 Prozent in zehn Jah­ren, während die Gesamtbeschäftigung aller Altersgruppen in derselben Zeit­spanne nur um zehn Prozent gestiegen ist. Sinkende Geburtenraten verstärken den Effekt noch: bei den unter 50­Jährigen ist die Beschäftigung um 1,4 Prozent, bei den unter 25­Jährigen gar um 10 Prozent gesunken.

Qualifizierten Nachwuchs zu rekrutieren wird damit zu einer Herausforderung, die sich diesen Gegebenheiten stellen muss. Nicht mehr nur der/die klassische jugendliche PflichtschulabgängerIn, son­

Das Plus von 50+Wer dem Fachkräftemangel begegnen will, sollte auf ältere Arbeitskräfte bauen.

Pinzgauer Unternehmen trafen beim Speed-Dating des AMS Zell am See auf ihre potenziellen Fachkräfte von morgen.

Ein schnelles Kennenlernen von Betrieben, Berufen, Anforderun-gen und Chancen sind die vom AMS Zell am See regelmäßig veranstalteten Speed-Datings für künftige SchulabsolventIn-nen. Sie kommen unter anderem aus NMS, HASCH, aber auch aus Produktionsschule und AMS-Kursen für Jugendliche und junge Erwachsene und treffen dort auf mögliche spätere Dienstgeber, manche bereits Stammgäste bei diesen Events. Die Unternehmen Billa, SIG Combibloc, Intersport Bründl, Fahnengärtner, Hagleit-ner, Glasbau Tichy, Rieder Bau, Tischlerei Pabinger und Spengler-Glaser-Dachdecker Untergan-schnigg, Sporthotel Alpenblick und Senoplast boten ein wirklich breites Spektrum an Branchen und Berufen und beantworteten die Fragen der Jugendlichen.

„Sie waren freundlich, sehr offen, brachten gute Praxisbeispiele und sparten auch nicht mit Anekdo-ten”, so der Tenor aus dem Kreis der SchülerInnen und Lehrperso-nen, während sich die Dienstge-ber über das lebhafte Interesse und die vielen Fragen freuten.

Ein schnelles Kennenlernen

Generation 50plus zeigt auf: in Salzburg 63% mehr Beschäftigte in 10 Jahren. Foto: iStock.com/Wavebreakmedia

Die Zeller AMS-Chefin Karin Eiwan freut sich über das rege Interesse der Jugendlichen.

Fo

to: A

MS

Page 2: Topline2 2019 web...112 ArbeiternehmerInnen über 50 Jahre konnten in den ersten drei Monaten dieses Jahres bereits davon profitieren. Gefördert werden kann die Teilnahme an Kursen

TOPLINE Nr. 2 2019AMSSalzburg

dern (noch) nicht qualifizierte, mehr oder weniger junge Erwachsene rücken in den Fokus bei der Heranziehung des Fach­kräftenachwuchses. Dazu richtet sich das Augenmerk auch verstärkt auf Absolvent­Innen höherer Schulen.

Die Soft Skills Älterer

Vor allem aber geht es darum, die Arbeits­ und Beschäftigungsfähigkeit älterer Mit­arbeiterInnen möglichst lange zu erhal­ten, ihr Know­how zu fördern und durch Weiterbildungsaktivitäten auszubauen. Wer in Zukunft über eine produktive und wettbewerbsfähige Belegschaft verfügen will, muss schon heute umdenken, be­triebliche Strukturen, Prozesse und Ge­

wohnheiten erneuern und den Entwick­lungen anpassen.

Bei der Einschätzung älterer Arbeitskräf­te stehen meist deren tatsächliche oder vermeintlichen Defizite, zu selten aber ihre Potenziale im Vordergrund. Mit­arbeiterInnen über 50 beherrschen ihr Handwerk, verstehen die Zusammenhän­ge und Abläufe und verfügen über rele­vantes Firmen­Know­how. Sie kennen die Branche und haben gute Kontakte. Hinzu kommen „Soft Skills“, Schlüssel­qualifikationen, die nach der üblichen Schul­ und Berufsausbildung „on the job“ erworben werden: persönliche Fä­higkeiten, die es ihnen ermöglichen, Pro­bleme rasch einzuschätzen, Zusammen­hänge zu erkennen, eigenverantwortlich

und selbstständig zu arbeiten und auch in heiklen Situationen Ruhe und Übersicht zu bewahren. Ressourcen, die es zu för­dern und zu erhalten gilt.

Das AMS hat dazu die passenden Unter­stützungsangebote. Zum Beispiel bei der Qualifizierung Beschäftigter. Denn die innerbetriebliche Weiterbildung von Mit­arbeiterInnen ab Fünfzig zahlt sich aus. Immerhin werden sie noch an die 15 Jah­re im Arbeitsleben stehen. Auch wer bei der Einstellung älterer Arbeitskräfte nicht auf das Geburtsdatum, sondern auf ihre Fähigkeiten schaut, findet beim AMS pas­sende Förderungen. Und für den Fall, dass Kompetenzen erworben werden sollen, unterstützt das AMS mit arbeitsplatznaher Qualifizierung.

Die Generation 50+ gewinnt immer mehr an Bedeutung – auch am Arbeitsmarkt. Im Bundesland Salzburg ist derzeit mehr als jede/r vierte unselbständig Beschäftigte älter als 50 Jahre.

Verlieren diese Personen aber ihren Job, dauert es deutlich länger, bis sie wieder den Einstieg ins Erwerbsleben schaffen. Im Bundesland Salzburg sind derzeit rund 770 Arbeitskräfte über 50 Jahre länger als 1 Jahr ohne Beschäftigung. Das AMS bie­tet deshalb allen Arbeitgebern Förderun­gen für die Einstellung und Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Generation 50+ an:

Eingliederungsbeihilfe:Mit der Eingliederungsbeihilfe gewährt das AMS allen Betrieben, die auf das

Know­how und die berufliche Erfahrung arbeitsloser Älterer setzen, eine Förde­rung in Form eines Lohnkostenzuschus­ses. Im Bundesland Salzburg konnten schon im ersten Quartal dieses Jahres Beschäftigungsverhältnisse von rund 200 Personen über 50 Jahre mittels Eingliede­rungsbeihilfe gefördert werden.

Die Förderungshöhe wird im Einzelfall je nach arbeitsmarktpolitischem Erfordernis zwischen AMS und Arbeitgeber verein­bart, wobei bis zu maximal zwei Drittel der Lohn­ und Lohnnebenkosten (Bemes­sungsgrundlage: laufendes Bruttoentgelt plus 50% Pauschale für Nebenkosten) für eine zu vereinbarende Förderdauer ge­währt werden können.Die Förderung ist an ein Beratungsge­spräch zwischen AMS und Arbeitge­

Doppelt gewinnen

Förderprogramme bieten Unternehmen die Chance, von den Fähigkeiten älterer Arbeitskräfte und den Zuschüssen des AMS zu profitieren.

„Das Plus von 50+” – Fortsetzung

ber bezüglich der zu fördernden Person gebunden. Dies erfordert, dass der/die FörderungswerberIn vor Beginn der Be­schäftigung mit der zuständigen regio­nalen Geschäftsstelle des AMS Kontakt aufnimmt.

Einstellung und Weiterbildung Älterer werden vom AMS gefördert.

Fo

to: sto

ck.a

do

be

.co

m/W

ave

bre

akm

ed

ia

Page 3: Topline2 2019 web...112 ArbeiternehmerInnen über 50 Jahre konnten in den ersten drei Monaten dieses Jahres bereits davon profitieren. Gefördert werden kann die Teilnahme an Kursen

TOPLINE Nr. 2 2019AMSSalzburg

Erste Tourismusjobbörse „Work for us“

Gemeinsamer Event des AMS Zell am See mit der Touristiker-Plattform.

Eine Ausbildung im Tourismus eröffnet vielfältige Chancen, auch tolle Karriere­ und Verdienstmöglichkeiten. Das aufzu­zeigen, war Anfang April das Anliegen der ersten Jobbörse von „work for us“, einem Zusammenschluss von 29 touristi­schen Vorzeigebetrieben im Pinzgau. Die teilnehmenden Mitglieder (Hotel Sonne, Romantikhotel Metzgerwirt, Tauern Spa, Hotel Saalbacherhof, Das Alpenhaus) informierten Schülerinnen und Schüler, Interessierte und Arbeitsuchende über

B e r u f s b i l d e r , A u s b i l d u n g s ­ und Aufstiegs­

möglichkeiten im Tourismus. Ergänzt wurde das Beratungsangebot durch Karin König­Gassner von „work for us“ und Verena Rössler vom Arbeitsmarkservice, die über Fördermöglichkeiten (Arbeits­platznahe Qualifizierung, Lehrstellenför­derung) informierte.Der Event sollte dazu beitragen, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken und Jugendliche und junge Erwachsene für eine Lehrausbildung zu motivieren, denn „nach wie vor sind Arbeitskräfte ohne Lehrabschluss am Arbeitsmarkt be­nachteiligt und öfter von Arbeitslosigkeit betroffen“, so Karin Eiwan, Leiterin des Arbeitsmarktservice Zell am See.

Informationen: www.workforus.at; www.ams.at

In Salzburg ist fast ein Drittel der erwerbsfähigen Bevölke-rung zwischen 50 und 65 Jahre alt – Tendenz steigend. Den Fachkräfte nachwuchs aus dem sinkenden Potenzial Junger zu rekrutieren und qualifizieren wird immer herausfordernder.

Bei meinen zahlreichen Betriebs-besuchen höre ich von Personal-verantwortlichen viel Positives über ihre Erfahrungen mit älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern. Motiviert, verantwortungs-bewusst, loyal und erfahren – das sind einige der Skills, die ihnen zugeschrieben werden.

Bei der Anstellung älterer Arbeit-suchender hakt es aber oft an hö-heren Lohnkosten. Hier habe ich eine Antwort: Die Eingliederungs-beihilfe für Ältere. Viele Unter-nehmen quer durch alle Branchen haben von diesem Förderangebot des AMS schon Gebrauch ge-macht. Im letzten Jahr konnten wir in Salzburg fast tausend Be-triebe damit unterstützen.

Auch für die arbeitsplatznahe Qualifizierung und die Weiter-bildung im Unternehmen haben wir Angebote. Heute Fünfzigjäh-rige haben noch an die fünfzehn produktive Jahre vor sich. Nutzen auch Sie diese Chancen!

Produktive Jahre

Jacqueline Beyer, Landesgeschäfts­führerin des AMS Salzburg

KOMMENTAR

Foto: AMS/Eva Giritzer

der TeilnehmerInnen verbessert werden. 112 ArbeiternehmerInnen über 50 Jahre konnten in den ersten drei Monaten dieses Jahres bereits davon profitieren. Gefördert werden kann die Teilnahme an Kursen mit einer Dauer von mindestens 16 Kurs­stunden. Die Auswahl des Kurses erfolgt durch das Unternehmen in Absprache mit dem Arbeitnehmer/der Arbeitnehmerin. Eine vollständige Begehrenseinbringung spä­testens eine Woche vor Kursbeginn ist er­forderlich.

Die Höhe der Förderung beträgt:§ 50% der Kurskosten§ 50% der Personalkosten ab der 25. Kurs­stunde; bei Arbeitnehmern und Arbeitneh­merinnen mit höchstens Pflichtschulab­schluss ab der 1. Kursstunde.

Ansuchen zu beiden Förderungen können Sie natürlich auch über Ihr eAMS-Konto stellen. Weitere Infor-mationen zu allen betrieblichen Förderungen erhalten Sie bei den SfU-Beraterinnen und -Beratern in den regionalen Geschäftsstellen des AMS.

Qualifizierungsförderung für BeschäftigteUm die Beschäftigung älterer Arbeitneh­merInnen zu sichern, fördert das AMS die Hälfte der Kosten für arbeitsmarktbezo­gene, überbetrieblich verwertbare Wei­terbildungen. Damit sollen die Beschäfti­gungsfähigkeit und Arbeitsplatzsicherheit

Page 4: Topline2 2019 web...112 ArbeiternehmerInnen über 50 Jahre konnten in den ersten drei Monaten dieses Jahres bereits davon profitieren. Gefördert werden kann die Teilnahme an Kursen

TOPLINE Nr. 2 2019AMSSalzburg

Produkte für die Ewigkeit

Neue Regelung für Saison­ArbeitskräfteDie bisher nach Sommer- und Wintersaison geteilten Saiso-nier-Kontingente werden in Ganzjahreskontingente umge-wandelt.

Mit 19. April wurde eine neue Verordnung des Bundesministeriums für Arbeit, Sozi­ales, Gesundheit und Konsumentenschutz verlautbart. Danach gelten für das Jahr 2019 in der Land­ und Forstwirtschaft sowie im Tourismus für die befristete Be­schäftigung von ausländischen Arbeits­kräften neue Kontingente. Die bisher bekannte Regelung von festge­legten Kontingenten für die Winter­ bzw. Sommersaison wird in eine neue Rege­lung für Ganzjahreskontingente umge­wandelt.Im Rahmen dieser Kontingente können zu den gleichen wie bisher bekannten recht­lichen Bestimmungen des Ausländerbe­schäftigungsgesetzes zur Abdeckung von erhöhtem Arbeitskräftebedarf Beschäfti­gungsbewilligungen mit einer Geltungs­dauer bis zu 6 Monate, für kroatische

StaatsbürgerInnen bis zu 9 Monate und für Erntehelfer bis zu 6 Wochen, erteilt werden.

Überschreitung bei Saison-spitzen möglich

Neben der Vergabe eines Ganzjahreskon­tingentes im Tourismusbereich wurde ebenfalls neu geregelt, dass die vergebe­nen Kontingente im Jahresdurchschnitt einzuhalten sind. Die Grundkontingente dürfen in den Monaten der Saisonspitzen bis zu 20 Prozent überschritten werden. Als Saisonspitzen wurden durch das Mi­nisterium für den Tourismus die Monate Dezember, Jänner und Februar sowie Juni, Juli und August definiert. Für die Landwirtschaft und die Erntehelfer sind es die Monate Mai bis einschließlich Sep­tember.Dies bedeutet gleichzeitig, dass über den Jahresdurchschnitt gesehen in den ande­ren Monaten des Jahres keine Kontingent­überschreitungen möglich sind, sondern vielmehr eine verringerte Auslastung not­wendig wird.

Bereits früher für das Jahr 2019 erteilte Beschäftigungsbewilligungen im Touris­mus sowie im Bereich Land­ und Forst­wirtschaft und Erntehelfer werden für die Auslastungsberechnung im laufenden Jahr bereits mit berücksichtigt.Für den Tourismus legt die Verordnung für das Bundesland Salzburg 396 Quoten­plätze fest. In der Land­ und Forstwirt­schaft sind es 26 Quotenplätze, sowie 4 weitere für Erntehelfer.

Holzindustrie Moser – Ein Lun-gauer Leitbetrieb mit Stamm-werk in St. Michael.

„Je besser wir unsere Kunden kennen, des­to mehr können wir auf ihre Anforderun­gen eingehen“, sagt Andreas Hinterndor­fer, Leiter des AMS Tamsweg: „Deshalb nutzen wir die Gelegenheit, wenn mein Team und ich eine Einladung zu einer Betriebsbesichtigung erhalten.“ So auch

kürzlich, als sich die Gelegenheit für ein Kennenlernen der Firma Holz industrie Moser in St. Michael bot. Hinter dem Namen steckt aber nicht etwa nur ein Sä­gewerk, wie Unwissende vermuten könn­ten, sondern ein Lungauer Leitbetrieb, in dem nahezu 100 Mitarbeiter und Mitar­beiterinnen ein hochwertiges Endprodukt herstellen. Beim Unternehmen handelt es sich nämlich um Österreichs größten Sarg­hersteller, der aus Lungauer Hölzern eine

breite Palette an Modellen für die Ewigkeit produziert.

Während von St. Michael aus der öster­reichische Markt beliefert wird, ermög­lichte der Aufbau eines zweiten Betrie­bes in Tschechien den Export auch nach Deutschland. Juniorchef Mag. Michael Moser informierte über die Besonderhei­ten der Branche, des Unternehmens so­wie die Anforderungen an das Personal und erweiterte damit das berufskundliche Wissen der AMS­Mitarbeiterinnen und ­Mitarbeiter – ein Gewinn bei der Vermitt­lung von Arbeitskräften.

Gerne hörte Geschäftsstellenleiter Hin­terndorfer von der guten Auftragslage und dass alle offenen Stellen dem AMS gemeldet werden. Zu erfahren war auch, dass das Unternehmen viel in die Sicher­heit und Zufriedenheit der Mitarbeiter/in­nen investiert.

Für Saisoniers gelten jetzt Jahres-kontingente. Foto: iStock.com/JackF

Juniorchef Mag. Michael Moser (2. v. r.), Marcus Sucher, Produktion (3. v. r.) mit AMS-Geschäfts-stellenleiter Andreas Hinterndorfer (4. v. r.) und seinem Team. Foto: AMS

Page 5: Topline2 2019 web...112 ArbeiternehmerInnen über 50 Jahre konnten in den ersten drei Monaten dieses Jahres bereits davon profitieren. Gefördert werden kann die Teilnahme an Kursen

TOPLINE Nr. 2 2019AMSSalzburg

Die Arbeitsmarktentwicklung im ersten Quartal war deutlich von den Saisonbran­chen geprägt. Die in diesem Jahr beson­ders tiefwinterlichen Jänner­Temperatu­ren haben die Saisonarbeitslosigkeit im Bauwesen zusätzlich erhöht, während

die Schneemassen den guten Start in die Fremdenverkehrssaison beinahe wieder zunichte machten. Der im Vergleich zum Jahr 2018 eher magere Rückgang der Ar­beitslosigkeit war aber vor allem durch den späten Ostertermin erst in der zweiten

Der Arbeitsmarkt im ersten Quartal

Trotz ungünstiger Vorzeichen durch Witterung und Feiertagstermine entwickelte sich die Arbeitsmarktlage im Bundesland Salzburg letztlich positiv.

Noch sind die Handwerker im neuen Para­celsus Bad & Kurhaus zu Gange, aber der futuristisch gestaltete Neubau am Beginn der Auerspergstraße in der Stadt Salzburg ist bereits weit fortgeschritten. Die end­gültige Inbetriebnahme des modernen Zentrums für Gesundheit und Wellness soll im Herbst 2019 erfolgen. Bereits im April startete die Geschäftsführung mit der Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Kurhaus, Hallenbad und Sauna. Als Partner bei der Personal­suche für die Bad­ und Saunaaufsicht, Rezeption, Kassa und Reinigung vertraut das Paracelsusbad auf das Arbeitsmarkt­service Salzburg.

Der Suchradius erstreckte sich dabei nicht nur auf Stadt und Salzburger Umland, son­dern auch auf das angrenzende Bayern, da dort ebenfalls ausgebildete Fachkräfte, wie etwa Bademeister, zu finden sind. Neben den beim AMS vorgemerkten Ar­beitskräften wurden per Online­Jobbörse und Inseraten in den Salzburger Nach­richten auch wechselwillige Beschäftigte angesprochen und zu einer Jobbörse im Kurhaus Anfang April eingeladen. Darü­ber hinaus fand die Akquisitionskampa­gne auch ein redaktionelles Echo in den Medien.

„Schon im Vorfeld liefen die Telefone bei uns heiß und bei der Jobbörse selbst riss der Strom der Bewerberinnen und Bewer­ber den ganzen Nachmittag nicht ab“, so David Duschl, Organisator und Berater im Unternehmensservice­Team des AMS Salzburg über den Verlauf der Veranstal­tung, die bis in den Abend dauerte. Grup­penweise in mehreren Tranchen wurden die Interessenten und Interessentinnen durch Gerhard Smöch, Leiter der Kur­

hausbetriebe und Andreas Neuhofer über die Jobangebote informiert.

Der Aufwand war von Erfolg gekrönt. Das Resümee von Andreas Neuhofer: „Rückblickend auf unsere Jobbörse kann ich sagen, dass wir vom Ergebnis posi­tiv überrascht waren, es waren über 100 Personen bei der Veranstaltung und wir haben mehr als 60 vollständige Bewer­bungsunterlagen erhalten.“

Bald verschwinden die Bauzäune – das Personal steht bereit. Foto: AMS

Die Telefone liefen heißDas AMS Salzburg rekrutierte Personal für das neue Paracelsus Bad und Kurhaus

Aprilhälfte verursacht. Viele Hotel­ und Gastgewerbebetriebe hatten deshalb die Saison schon früher beendet, die Saison­arbeitslosigkeit wurde damit schon Ende des ersten Quartals deutlich spürbar.

Trotzdem ist die Arbeitslosigkeit um 2,8 Prozent (Österreich: ­4,7%) auf 13.976 Vorgemerkte gesunken. Gleichzeitig nah­men 2.468 Personen an Schulungen des AMS teil. Diese eingerechnet, waren

Page 6: Topline2 2019 web...112 ArbeiternehmerInnen über 50 Jahre konnten in den ersten drei Monaten dieses Jahres bereits davon profitieren. Gefördert werden kann die Teilnahme an Kursen

TOPLINE Nr. 2 2019AMSSalzburg

Redaktion: Wilfried Beer. MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Gerhard Bogensperger, David Duschl, Karin Eiwan, Thomas Mayr, Alexandra Mitterhauser, Richard Riener, Kathrin Weinzierl. Gestaltung: Kreativbüro Zenz. Hersteller: Samson Druck GmbH, 5581 St. Margarethen 171.Erscheinungsdatum: 1. Juni 2019

Das Arbeitsmarktservice (AMS) ist ein Dienstleistungsunternehmen des öffentlichen Rechtes mit eigener Rechtspersönlichkeit. Dem AMS Salzburg obliegt die Umsetzung der Aufgaben des AMS Österreich auf Landesebene. TOPLINE richtet sich mit arbeitsmarktrelevanten Themen an Führungskräfte und Personalverantwortliche von Unternehmen im Bundesland Salzburg. Organe: www.ams.at/impressum.html

IMPRESSUM – Medieninhaber, Herausgeber, Redaktion:Arbeitsmarktservice Salzburg, Landesgeschäftsstelle. Alle: Auerspergstraße 67 a · 5020 Salzburg · Tel. 0 66 2/88 83 · Fax 0 66 2/88 83­70 90 E­Mail: [email protected] · Internet: http://www.ams.at · UID­Nr. ATU38908009

16.444 ohne Beschäftigung, ein Minus von 4,2 Prozent.Die Jugendarbeitslosigkeit bis 24 Jahre ist mit einem Minus von 2,4 Prozent etwa im Schnitt der Gesamtarbeitslosigkeit gesun­ken, während bei älteren Arbeitskräften ab 50 ein Zuwachs um 2,8 Prozent zu ver­zeichnen war. Erfreulicherweise deutlich rückläufig war dagegen die Langzeitar­beitslosigkeit über 1 Jahr mit einem Mi­nus von 9,7 Prozent.Die nach wie vor gute Konjunktur fand in

einem mit minus 5,9 Prozent überdurch­schnittlich hohen Abbau der Arbeitslo­sigkeit in der Warenproduktion ihren Ausdruck. Die geringeren Rückgänge im Bauwesen (­1,8%) und im Hotel­ und Gastgewerbe (­0,1%) verweisen auf die genannten witterungsbedingten und saisonalen Effekte. Die „sonstigen wirt­schaftlichen Dienstleistungen“ zählten mit einem Minus von 6,9 Prozent zu den Wirtschaftsklassen mit den am stärksten rückläufigen Arbeitslosenzahlen. Dazu

beigetragen haben vor allem die Branchen Arbeitskräfteüberlassung sowie Wach­ und Sicherheitsdienste.

Zweitniedrigste Arbeits-losenquote

Unter den Bezirken war der Lungau je­ner mit der am deutlichsten rückläufigen Arbeitslosigkeit (­6,3%). Es folgen der Tennengau (­4,4%), der Flachgau mit der Stadt Salzburg (­4,1%) und der Pinzgau (­0,1%). Einen Zuwachs verzeichnete der Pongau (+2,8%).Die unselbständige Beschäftigung ist im ersten Quartal um 0,9 Prozent (Österreich: +2,0%) auf 264.245 Dienstverhältnisse gestiegen. Daraus ergibt sich eine Arbeits­losenquote von 5,0 Prozent (Österreich: 8,3%) nach nationaler Berechnungsme­thode. Bundesweit war dieser Wert nur in Tirol noch niedriger.Die stärksten Zuwächse bei der unselb­ständigen Beschäftigung erbrachten die Warenherstellung (+2,0%) und die Wirt­schaftsklasse „freiberufliche, wissen­schaftliche und technische Dienstleistun­gen“ (+ 6,3%). Leicht rückläufig war die Beschäftigung im Hotel­ und Gastgewer­be (­0,8%) sowie in der öffentlichen Ver­waltung (­0,3%).