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Alcatel-Lucent Enterprise Communication Solutions Januar 2013 1 Topologie - Netzwerkdienste Topologieübersicht – Implementierungsdesign Der Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server ist eine IP-basierte Unternehmens- TK-Anlage der nächsten Generation, zum Beispiel der OpenTouch Business Edition. Das System wurde auf Basis nativer IP-Technologie entwickelt und ermöglicht dem Kunden die Erstellung gemischter und konventioneller Lösungen für die Unterstützung konvergenter Daten-Sprach- Netzwerke. Die Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server-Architektur bietet ein einheitliches, logisches Kommunikationssystem mit folgenden Vorteilen: Skalierbarkeit und die Fähigkeit zur Steigerung der Systemleistung sowie der Erhöhung der Zahl der unterstützten Teilnehmer: flexible Lösungen für Unternehmen aller Größen Stabilität und Zuverlässigkeit, sodass bei der Nutzung ein äußerst stabiles Serviceniveau gewährleistet ist: Einfacher Zugang von überall: Kommunikationslösungen, die für alle Typen von Benutzerprofilen geeignet sind Technologische Transparenz: reibungslose Migration des bestehenden Netzwerks Einfach zu aktualisieren und auf dem neuesten Stand der Technik: Schutz und optimale Nutzung vorhandener Investitionen Dank dieser flexiblen Architektur kann der Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server in einer vollständig dezentral ausgelegten Konfiguration an einem einzigen Standort (Campus-Netzwerk) oder an mehreren Standorten installiert und betrieben werden. Der Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server eignet sich für sämtliche Architekturen und Konfigurationen. Die Wahl einer Telekommunikationslösung beruht hauptsächlich auf der Topologie und der Architektur: Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server-Lösungen können auf die folgenden Implementierungsmodelle ausgerichtet sein und dabei Dienste auf dem neuesten Stand der Technik ermöglichen: Ein Einzelsystem bei lokalen Umgebungen. Das einfachste Paket basiert auf einer einfachen Applikationskonfigurtion mit integrierten Applikationen. Alle Benutzer können entweder mit dem Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server oder dem ICM verbunden werden. Entsprechend den Lizenzen können Benutzer auf die Meldungs-, Konferenz-, Zusammenarbeits- oder Sicherheitsdienste zugreifen.

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Topologie - Netzwerkdienste

Topologieübersicht – Implementierungsdesign Der Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server ist eine IP-basierte Unternehmens-TK-Anlage der nächsten Generation, zum Beispiel der OpenTouch Business Edition. Das System wurde auf Basis nativer IP-Technologie entwickelt und ermöglicht dem Kunden die Erstellung gemischter und konventioneller Lösungen für die Unterstützung konvergenter Daten-Sprach-Netzwerke.

Die Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server-Architektur bietet ein einheitliches, logisches Kommunikationssystem mit folgenden Vorteilen:

– Skalierbarkeit und die Fähigkeit zur Steigerung der Systemleistung sowie der Erhöhung der Zahl der unterstützten Teilnehmer: flexible Lösungen für Unternehmen aller Größen

– Stabilität und Zuverlässigkeit, sodass bei der Nutzung ein äußerst stabiles Serviceniveau gewährleistet ist:

– Einfacher Zugang von überall: Kommunikationslösungen, die für alle Typen von Benutzerprofilen geeignet sind

– Technologische Transparenz: reibungslose Migration des bestehenden Netzwerks

– Einfach zu aktualisieren und auf dem neuesten Stand der Technik: Schutz und optimale Nutzung vorhandener Investitionen

Dank dieser flexiblen Architektur kann der Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server in einer vollständig dezentral ausgelegten Konfiguration an einem einzigen Standort (Campus-Netzwerk) oder an mehreren Standorten installiert und betrieben werden.

Der Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server eignet sich für sämtliche Architekturen und Konfigurationen. Die Wahl einer Telekommunikationslösung beruht hauptsächlich auf der Topologie und der Architektur: Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server-Lösungen können auf die folgenden Implementierungsmodelle ausgerichtet sein und dabei Dienste auf dem neuesten Stand der Technik ermöglichen:

– Ein Einzelsystem bei lokalen Umgebungen. Das einfachste Paket basiert auf einer einfachen Applikationskonfigurtion mit integrierten Applikationen. Alle Benutzer können entweder mit dem Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server oder dem ICM verbunden werden.

Entsprechend den Lizenzen können Benutzer auf die Meldungs-, Konferenz-, Zusammenarbeits- oder Sicherheitsdienste zugreifen.

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– Ein zentralisiertes System zur Anrufverarbeitung mit verteilter Hardware für einen Campus oder für Netzwerke mit vielen Standorten (z. B. Filialen, Niederlassungen). Zentralisierte Anrufverarbeitung bedeutet, dass ein zentraler Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server oder OpenTouch Business Edition Server ein oder mehrere lokale oder entfernte Media Gateways steuert.

– Eine Lösung aus verteilter Anrufverwaltungsfunktion mit verteilter Hardware in Umgebungen mit mehreren Standorten: Verteilte Anrufverwaltung bedeutet, dass mehrere Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server, die einen OpenTouch Business Edition Server enthalten, zu einem Unternehmensnetzwerk verbunden sind. Mit dem Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server kann eine Vielzahl von Gebäuden, Standorten und Campus-Netzwerken unabhängig von ihrer geografischen Lage vernetzt werden. Bei diesen Konfigurationstypen wird jeder Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server und jede OpenTouch Business Edition als Netzwerkknoten betrachtet.

Die Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server-Lösungen sind nicht durch die Netzwerkinfrastruktur beschränkt und können zusammen mit IP (einschließlich H.323 und SIP), TDM, Frame Relay und ATM eingesetzt werden.

Diese Arten von Infrastruktur können im Unternehmen nebeneinander existieren.

OmniPCX Enterprise ermöglicht den Aufbau eines Netzwerks aus mehreren Standorten, das sich durch ein hohes Maß an Dienstintegrität und Transparenz auszeichnet. Zudem schafft die Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Verbindungsmöglichkeiten zu bereits bestehenden herkömmlichen TK-Anlagen oder zu IP-fähigen TK-Anlagen der neuen Generation, indem sie mit digitaler TDM- bzw. IP-Technologie arbeitet.

Firmen-ABC-Netzwerke: Infrastruktur Der Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server unterstützt unter Verwendung verschiedener Topologien (IP oder konventionell) bis zu 100.000 Teilnehmer (TDM, DECT, IP). Bei einer konventionellen Topologie (TDM) werden bis zu 32 vollständig oder teilweise vermaschte Communication Server und 68 entfernte Communication Server unterstützt. Dies führt zu einer Gesamtkonfiguration des Netzwerks mit maximal 100 Systemen und vollständig transparenten Funktionsmerkmalen.

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Diese Netzwerklösung verwendet das leistungsfähige Alcatel-Lucent Business Communications- (ABC-) Protokoll, das auf ETSI-QSIG basiert und mit diesem Protokoll kompatibel ist.

Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server können in unterschiedliche Topologien vernetzt werden: Bus- oder Sternstruktur sowie vollständig vermaschte Struktur oder eine Mischung dieser Varianten.

Verbindungen erfolgen in der Regel über folgende Vernetzungen:

– TDM-Mietleitungen

– ABC-VPN über ISDN/PSTN

– IP

Homogene Netzwerke können ausschließlich aus Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server R10.0-Knoten bestehen. Es sind aber auch Knoten mit Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server R10.0, R9.0, R8.0, R8.0.1 und R7.1 möglich.

Wenn in einem Kundennetzwerk einige Knoten in einer niedrigeren Version als 9.0 laufen, ist innerhalb eines kontrollierten Migrationszeitraums ein einfacher Übergang durch Verbindung der Knoten verschiedener Versionen noch möglich. In diesem spezifischen Zeitraum wäre ein gleiches homogenes Netzwerk zulässig, so zum Beispiel ein Knoten in der Version 8.0.1 und ein anderer in Version R10.0.

So können Kunden auf Knotenbasis migrieren, ohne auf bereits vorhandene Dienste oder Funktionen verzichten zu müssen.

Einschränkungen bei Merkmalen

Werden in einer neuen Software-Version neue ABC-F2-Funktionen eingeführt, können diese Funktionen nur auf einem System ausgeführt werden, das dieselbe Software-Version verwendet („End-to-End-Dienst“). Durch die im ABC-F2-Protokoll enthaltene Nachrichtentransparenz können Knoten, auf denen eine frühere Software-Version installiert ist, neue Nachrichten jedoch weiterleiten.

Das Implementieren nicht zulässiger Konfigurationen kann aufgrund der Sprachkomprimierungs- und Sprachdekomprimierungszyklen zu Einbußen bei der VoIP-Qualität führen. Es gibt Richtlinien zum Erarbeiten einer VoIP-Lösung, die optimale Sprachqualität und Interaktivität hinsichtlich der Sprachkommunikation über IP-Netzwerke gewährleistet.

Konfiguration und Skalierbarkeit von privaten Netzwerken

Supra-Netzwerk (über 100 Knoten)

Mehrere homogene Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server-Netzwerke können zu einer erweiterten Konfiguration verknüpft werden, die als „Supra-Netzwerk“ bezeichnet wird. In einem Supra-Netzwerk, werden homogene Netzwerke (bestehend aus 1 bis 100 Knoten) über eine TDM ABC-F-Amtsbündel-Gruppe oder eine IP ABC-F-Amtsbündel-Gruppe miteinander verknüpft.

Eine ABC-F-Amtsbündel-Gruppe wird anstelle einer ABC-Verknüpfung verwendet, um:

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– den Anforderungen an die Skalierbarkeit (über 100 Knoten oder über 100 000 Terminals in einem Sub-Netzwerk; bis zu 250 Sub-Netzwerke) zu entsprechen.

– Um den Anforderungen der Kunden an die Organisation oder/ und Nummernplan gerecht zu werden:

Jedes Sub-Netzwerk kann völlig selbstständig verwaltet werden.

Der Nummernplan kann homogen oder heterogen sein.

Werden die ABC-F (Funktionen), ABC-M (Management) und die virtuellen Serviceleistungen von einer ABC-Verknüpfung übernommen, so wird nur die ABC-F von einer ABC-Amtsbündel-Gruppe übernommen. Daher werden in einem Supra-Netzwerk die homogenen Netzwerke selbstständig verwaltet. Die Anwendungen (z. B. Voice Mail) werden auf der Ebene jedes homogenen Netzwerks zentralisiert.

In einem Supra-Netzwerk behält jedes homogene Netzwerk seine eigenen externen Verbindungen und Vermittlungsplätze. Daher besteht ein Vorteil dieser Konfiguration darin, dass ein großes Unternehmen mit internationalen Kontakten über ein unternehmensweites Netzwerk verfügen und zugleich die lokalen Anschlussmöglichkeiten zu den örtlichen Telefonnetzen beibehalten kann.

Private ABC-Netzwerke über TDM-Mietleitungen

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Systeme können folgendermaßen miteinander verbunden werden:

– Mit Hilfe von G.703/G.704 T1/E1-Mietleitungen. Die ABC-Signalisierung wird über IT16 [TS16] transportiert. Die Sprache wird in den verbleibenden digitalen Frames transportiert.

– Die Systeme können mit mehreren T1/E1-Schnittstellen oder einem Teil einer T1/E1-Leitung („Fractional T1/E1“) miteinander verbunden werden. Außerdem ist es möglich, ABC-VPNs über Mietleitungen bereitzustellen. Wenn eine Mietleitung ausgelastet ist, können zusätzliche Anrufe über das öffentliche Telefonnetz geleitet werden. Voraussetzung hierfür ist, dass der Teilnehmer über eine entsprechende CoS (Class of Service; Dienstklasse) verfügt (Priorität).

ABC-VPN (Virtual Private Network) über öffentliche PSTN-/ISDN-Netze

ABC-VPN und Mietleitungen

Bei der Konzeption von privaten Netzwerken steht oft die Kostensenkung im Vordergrund; dies führt zu einer Einschränkung der Bandbreite. Um dennoch eine gute Netzwerkverfügbarkeit zu erreichen, müssen die VPN-Verbindungen für das maximale Verkehrsaufkommen ausgelegt werden. Die Folge sind lange Zeiten, in denen die Bandbreite nicht benötigt wird, aber dennoch hohe monatliche Mietgebühren anfallen. Der beste Weg zur Optimierung der Bandbreite ist eine Verringerung der Anzahl von Mietleitungen, die an den durchschnittlichen Verkehrsanforderungen orientiert ist, wobei in Spitzenzeiten ein Überlauf zu einem alternativen Netz erfolgt:

Dienstmerkmale

Die Alcatel-Lucent VPN-Konfiguration bietet alle ABC-Dienste. Dabei spielt es keine Rolle, welches Netzwerk für die Sprachübertragung verwendet wird. Die Telefonsignalisierung erfolgt grundsätzlich über einen dafür reservierten Kanal der digitalen Mietleitung (D-Kanal).

Die Applikation arbeitet mit Virtual DID (virtuelle direkte Einwahl), um bei Auslastung der Mietleitung einen Anrufüberlauf zu ermöglichen. Je nach Verkehrsaufkommen wird eine begrenzte Anzahl an DID-Nummern für diesen Dienst reserviert, um Teilnehmer mit oder ohne DID in das Netzwerk einbinden zu können und dabei DID-Teilnehmergebühren einzusparen.

Der Netzwerkmanager kann den Überlauf exakt steuern. Der Dienst kann für jeden einzelnen Teilnehmer freigeschaltet werden. Auf diese Weise lassen sich die Kosten bei Wahrung einer hohen Dienstqualität begrenzen.

Wenn die Mietleitungen ausgelastet sind, wird den Teilnehmern ohne Überlaufberechtigung von einer Sprachansage eine automatische Rückrufanforderung angeboten.

Außerdem werden die vom Überlauf betroffenen Anrufe in der Gebührenerfassungs-Applikation des Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Servers mit einem Flag markiert. Damit verfügt der Netzwerkmanager über einen genauen und auf Fakten basierenden Indikator, mit dem sich die Konsistenz des Dienstes innerhalb eines bestimmten Zeitraums analysieren lässt.

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ABC-VPN ohne Mietleitung für Sprache

Bei einigen Konfigurationen mit niedrigem Verkehrsaufkommen ist eine digitale T1/E1-Standleitung keine wirtschaftliche Lösung. Immer mehr Unternehmen wechseln daher von eigenen Netzwerken aus Mietleitungen zu virtuellen Vermittlungsnetzen für Sprachverbindungen (Sprach-VPN).

Bei derartigen Topologien verbindet der Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server die ABC-Systeme entweder unter Verwendung des öffentlichen Fernsprechnetzes (zur Unterstützung von ISDN-Diensten) oder mit Hilfe eines privaten QSIG-Netzes für Sprachübertragung. Für die Übertragung der Signalisierung wird eine Standleitung verwendet (s. Abbildung unten):

IP-Netzwerk:

Dienstmerkmale

Die Alcatel-Lucent VPN-Konfiguration bietet alle ABC-Dienste. Dieser Dienst verwendet Virtual DID. Je nach Verkehrsaufkommen wird eine begrenzte Menge von DID-Nummern reserviert, um Teilnehmer mit oder ohne DID in das Netzwerk einbinden zu können und dabei Kosten für DID-Amtsleitungen einzusparen.

VoIP-Vernetzung in ABC-Netzwerken

Der Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server stellt sowohl über Mietleitungen als auch über ISDN-/PSTN-Netze vollständige Leistungsmerkmal-Transparenz bereit. Diese Funktionstransparenz ist auch dann gewährleistet, wenn die verschiedene Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server-Systeme im privaten Netzwerk über ein IP-Netzwerk miteinander verbunden sind.

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Der Einsatz des H.323-Gateways und der ABC-Bausteine eröffnet folgende Möglichkeiten:

– Standard-VoIP (H.323): Sprach-Codecs G.711, G.723.1 und G.729A und Fax.

– Hohe Leistungsmerkmal-Transparenz in Verbindung mit dem ABC-Protokoll.

– Direct RTP zwischen IP-Telefonen und dezentralen Media Gateways auf verschiedenen Knoten zur Minimierung von Verzögerungen im Netzwerk (kein Transit im Netzwerk).

– Transparenter Überlauf von Anrufen zum ISDN/PSTN-Netz, wenn das IP-WAN ausgefallen ist oder wenn die IP-Leitungen ausgelastet sind. (Weitere Informationen finden Sie im Kapitel über Zugangskontrolle.)

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Interne Mechanismen der Zugangskontrolle in H.323-VoIP-Netzwerken

Mit CAC (Call Admission Control; Zugangskontrolle) kann verhindert werden, dass ein neuer Anruf über das IP-Netzwerk geleitet wird, wenn dessen verfügbare Bandbreite dazu nicht mehr ausreicht. In diesem Fall wird der Anruf unter Gewährleistung der Transparenz entweder abgelehnt oder über das öffentliche Telefonnetz (PSTN) umgeleitet.

Bedingt durch die Beschaffenheit von IP-Netzwerken ist es nicht möglich, eine dynamische Anpassung an die verfügbare Bandbreite eines IP-Netzwerks vorzunehmen. Der Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server bietet jedoch zwei Möglichkeiten, um in einem ABC-Netzwerk eine statische Zugangskontrolle (CAC) durchzuführen:

– Globale Beschränkung der für einen Knoten zulässigen H.323/ABC-Anrufe, beispielsweise höchstens zehn kommende/gehende Anrufe. Der elfte Anruf würde dann abgewiesen.

– Diese Lösung eignet sich besonders für IP-Netzwerke mit Sterntopologie (eine einzelne WAN-Verbindung pro Knoten).

– Anrufbeschränkungen für bestimmte Richtungen, wenn der Standort über mehrere WAN-Verbindungen zu anderen Standorten verfügt. Beispielsweise zehn Anrufe in Richtung 1, fünf Anrufe in Richtung 2 usw.

Diese Lösung eignet sich besonders für IP-Netzwerke mit einer vermaschten Topologie.

Zugangskontrolle in H.323-VoIP-Netzwerken durch externe Gatekeeper

Gatekeeper sind bei der H.323-Kommunikation in IP-Netzwerken für Adressen-Auflösung und Bandbreiten-Management zuständig.

In ABC-Netzwerken mit einem Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server können Gatekeeper für die Zugangskontrolle eingesetzt werden.

Um einen internen Anruf zwischen zwei Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server-Systemen durchzuführen, ist eine positive Antwort des Gatekeepers erforderlich. Bei einer ablehnenden Antwort des Gatekeepers kann der Anruf in das öffentliche Netz (PSTN) überlaufen.

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Zugangskontrolle für SIP

Die Zugangskontrolle (CAC) verwaltet den Datenverkehr für SIP-Telefone auf die gleiche Art wie bei IP Touch-Telefonen oder IP Media Gateways, da die SIP-Endpunkte im Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server SIP-Proxy registriert sind.

Für über ein SIP-Telefon getätigte oder entgegengenommene Anrufe innerhalb einer Domäne wird der Codec für die Domäne verwendet, in der Regel ist dies G711.

Wenn die maximale Anzahl an Anrufen innerhalb der Domäne erreicht ist, wird das SIP-Telefon veranlasst, den vordefinierten Extra-Domänen-Codec zu verwenden.

Die CAC-SIP-Konfiguration (j/n) begrenzt die Anzahl der SIP-Anrufe pro Domäne, um eine ausreichend hohe Sprachqualität zu gewährleisten.

Private ABC-Subnetze mit ABC-Amtsbündeln auf IP

Die ABC-Amtsbündel-Gruppen auf IP sind eine Alternative zu den TDM-Mietleitungen, um ABC-Sub-Netzwerke in einem aus ABC-Sub-Netzwerken (d.h. Supra-Netzwerk) bestehenden Netzwerk miteinander zu verknüpfen.

Mit ABC-Amtsbündel-Gruppen auf IP ist eine vollständige IP-Lösung für Verbindungen in einem ABC-Supra-Netzwerk möglich. In den ABC-Sub-Netzwerken werden die Inter-Knoten-IP-Verbindungen über die logischen ABC-Verbindungen auf IP zur Verfügung gestellt.

Über diese IP-Verbindungen baut das ABC-Netzwerk ein globales IP-Netzwerk auf, in dem IP-Verbindungen im ABC-Supra-Netzwerk von Anfang bis Ende sichergestellt sind.

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In einem ABC-Supra-Netzwerk können über ABC-Amtsbündel-Gruppen auf IP bis zu 250 ABC-Sub-Netzwerke aufgebaut werden.

– Wenn es in einem ABC-Sub-Netzwerk (OmniPCX Enterprise-Produktlimit) zu viele Com Server gibt.

– Für die Kundenverteilung und die Organisation (pro Bereich)

– Für den Nummernplan (In einem ABC-Sub-Netzwerk muss der Nummerierungsplan homogen sein.)

Die Serviceleistungen der ABC-Amtsbündel-Gruppen auf IP sind:

– Die gleichen Serviceleistungen wie bei den TDM-Mietleitungen

– Direkte RTP zwischen den IP-Geräten in den verschiedenen ABC-Sub-Netzwerken

– Zugangskontrolle/ Anrufsteuerung (CAC) über IP

– IP Touch-Service (Verschlüsselung)

– T.38 -Fax-Verbindung über IP

– Möglichkeit, im ABC-Supra-Netzwerk heterogene Nummernpläne zu konfigurieren

– Kompatibilität mit aktuellen Netzwerk-Serviceleistungen von Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server (z.B. Automatische Wegwahl)

Eine ABC-F Amtsbündel-Gruppe auf IP kann nur zwischen zwei Knoten (verschiedener ABC Sub-Netzwerke) in R9.0 oder höher konfiguriert werden. Ein ABC-Subnetz kann Knoten in Versionen niedriger als R9.0 enthalten (das hängt von der Alcatel-Lucent-Kompatibilität der einzelnen Versionen ab).

Die Nutzung von ABC-Amtsleitungsgruppen auf IP bringt die folgenden Einschränkungen mit sich:

– Die beiden ABC-Amtsbündel-Gruppen auf IP und TDM-Mietleitungen können nicht gleichzeitig von zwei ABC-Sub-Netzwerken unterstützt werden.

– Von zwei Knoten auf den verschiedenen ABC-Sub-Netzwerken wird nur eine ABC-Amtsbündel-Gruppe unterstützt.

Funktionen von ABC-Netzwerken Dezentrale Anrufverarbeitung steht für Unternehmen mit mehreren Standorten zu Verfügung.

Jeder Standort verfügt über seinen eigenen Communication Server E-CS (mit oder ohne Duplizierung), der dieselbe Basis-Software verwendet wie konventionelle Einzelstandort-Konfigurationen (konventionelle oder IP-Konfiguration).

Die Server sind miteinander verbunden, damit der Kunde alle erwarteten Vorteile eines Netzwerks nutzen kann (Kostenoptimierung, zentrale Ressourcen, transparente Dienste für den Endbenutzer, zentrales Management usw.).

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Ermöglicht werden diese Dienste durch das erweiterte ABC-Protokoll (ABC steht für „Alcatel-Lucent Business Communications“), das mit dem QSIG-GF-Standard kompatibel ist.

Das ABC-Protokoll besteht aus vier Hauptmodulen:

– Leistungsmerkmal-Transparenz (ABC-F) stellt Teilnehmern unabhängig von ihrem Aufenthaltsort im Unternehmen dieselben Telefondienste bereit.

– Netzwerkweites Management (ABC-M) ermöglicht vereinfachtes Management eines Netzwerks von einem zentralen Punkt aus.

– Netzwerkweites Routing (ABC-R) optimiert das Routing im Netzwerk mit dem Ziel der Kosten-/Ressourcen-Optimierung und der Vereinfachung des Routing-Managements.

– Virtuelle Dienste mit ABC-A (Anwendung)-Protokoll. Dieses ermöglicht die Zentralisierung der Anwendungen (z.B. Voice Mail-Zentralisierung) und der spezifischen Informationen zur Anrufverteilung oder der Multi-Line-Funktion (Die Manager können sich in einem Knoten, ihre Sekretärin auf dem anderen befinden, ein an einen Knoten angeschlossenes Telefon kann von einem an einen anderen angeschlossenes Telefon überwacht werden etc.)

Da die Protokolle QSIG-BC und GF unterstützt werden, können vernetzte Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server-TK-Anlagen mit QSIG-Geräten oder TK-Anlagen (PABX) von Fremdanbietern zusammenarbeiten.

Private Rufnummernpläne in ABC-Netzwerken

Der private Rufnummernplan ist homogen. Die Rufnummern eines homogenen ABC-Netzwerks haben maximal acht Ziffern und sind innerhalb des Netzwerks eindeutig.

In einem Netzwerk aus homogenen ABC-Netzwerken (Supra-Netzwerk) und in QSIG-Netzwerken kann der private Rufnummernplan auch heterogen sein (zwischen homogenen Netzwerken) und maximal 20 Ziffern unterstützen.

Umzug eines Teilnehmers in einem homogenen ABC-Netzwerk

Die Rufnummer eines Teilnehmers, der von einem Knoten zu einem anderen Knoten umgezogen ist, kann beibehalten werden. Besonders wichtig ist dies in Campus-Netzen, in denen Teilnehmer häufig umziehen und dabei ihre Rufnummern mitnehmen möchten.

Im gesamten Netzwerk verfügbare Telefonie-Leistungsmerkmale

Der Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server bietet die folgenden, netzwerkweit verfügbaren Leistungsmerkmale:

– Basisanruf

– Erkennung von Rufnummer und Name

– Namenwahl

– Anklopfen

– Gesprächsanfrage

– Rückruf bei besetzten Verbindungen

– Rückruf bei freien oder besetzten Nebenstellen

– Parken

– Anrufumleitung

– Camp on

– Individuelles Heranholen

– Datenübertragung

– Sonderrufton

– Halten

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– Interner Anruf

– Rückfrage

– Makeln

– Weiterleitung

– Konferenz

– Aufschalten

– Allgemeine Rufumleitung

– Rufumleitung besetzt

– Substitution (eingeschränkt)

– Anrufschutz

– DISA

– Mini-Messaging

– Transparenz von Impuls- und MFV-Wahl

– Wahlwiederholung der zuletzt gewählten Nummer

– ISDN/PSTN-Zusatzdienste

– Dreier-Konferenz

– 6-Teilnehmer-Casual-Konferenz

– „Meet-Me“-Konferenz mit 29 Teilnehmern

– Moderierte Konferenz mit 29 Teilnehmern (mit „Konferenzleiter“)

– Durchsage/Paging über Lautsprecher

Leistungsmerkmale für Teilnehmergruppen

Die Leistungsmerkmale für Gruppen von Teilnehmern, zu denen das Besetztlampenfeld (BLF), Supervision und DSS (Direct Station Selection; Direkte Nebenstellenwahl) gehören, stehen ebenfalls im gesamten Netzwerk zur Verfügung:

– Partner im Netzwerk

– Allgemeine Rufumleitung zum Partner

– Rufumleitung besetzt zum Partner

– Chef/Sekretär-Funktion mit Filterung

– Objekt-Überwachung: frei, teilweise besetzt, vollständig besetzt, Rufton

– Sammelanschluss-Gruppen

Mobilitäts-Leistungsmerkmale

Die Mobilitätsfunktionen des Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Servers umfassen:

– WLAN

– DECT-Mobilität im Netzwerk: Roaming, Teilnehmer-Zugangsberechtigungen und Gebührenerfassung zur Nummer im Stammknoten

Als Roaming bezeichnet man die Fähigkeit eines DECT-Mobilteils, an einem beliebigen Ort innerhalb des von Basisstationen abgedeckten Bereichs lokalisiert und angerufen werden zu können. Wenn in einem private Netzwerk mehrere Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server-Systeme existieren, müssen die Mobiltelefone für das Leistungsmerkmal „Roaming im Netzwerk“ registriert sein. Nur dann können sie innerhalb der Funkreichweite sämtlicher Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server-Systeme im Netzwerk eingesetzt werden. Die Teilnehmer erhalten von einem Gastknoten die gleichen Zugangsberechtigungen wie von ihrem jeweiligen Stammknoten.

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Möglich wird dies durch eine transparente Übertragung von Dienstklasse- (CoS-) Informationen und Gesprächsdatensätzen für die Gebührenerfassung. Roaming ermöglicht außerdem die Benachrichtigung über Voice Mail-Nachrichten, das Filtern u.v.m.

– Paging-Dienste im Netzwerk

– Rufumleitung aus der Ferne

– Substitution

– Ubiquity-Dienste

Zentrale und dezentrale Vermittlungsplätze

Vermittlungsplätze können an zentraler Stelle eingerichtet oder dezentral über ein ABC-Netzwerk verteilt sein und auf die folgenden Funktionen zugreifen:

– Basisanruf

– Erkennung von Rufnummer und Name

– Vermittlungsplatz kann Dreier-Konferenzen einleiten

– Makeln

– Namenwahl

– Anrufverteilung für dezentrale und zentrale Vermittlungsplätze

– Gesprächsanfrage

– Kettengespräch

– CoS-Erkennung

– Anzeige der Verkehrsklasse auf den Leitungstasten (interner Anruf, externer Anruf, Überlauf)

– Durchbrechen von „Anrufschutz“

– Dynamischer Zugang zu Teilnehmer-Ressourcen (DECT, Voice Mail, Textnachrichten usw.)

– Rückfrage

– Halten

– Aufschalten

– Supervision auf großem Besetztlampenfeld

– Dienste für Mehrfirmenbetrieb

– Überlauf von nicht angenommenen externen Anrufen

– Wahlwiederholung der zuletzt gewählten Nummer

– Routing und Dienste für Mehrfirmen-Anlagen mit mehreren Abteilungen

– Nebenstellenreservierung

– Textbenachrichtigung bei besetztem Apparat auf Teilnehmerdisplay

– Mini-Messaging

– Verkehrsüberlauf für Vermittlungsgruppe oder Vermittlungsplätze basierend auf Wartezeit des Anrufers

– Weiterleiten mit oder ohne Darstellung

– Transparente Verwendung von Impuls- und MFV-Wählverfahren

– Zuweisung von Amtsleitungen mit oder ohne Beschränkung für gehende Anrufe

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Zentrale, dezentrale und gemeinsam genutzte Sprachspeicher-Systeme

Eine Voicemail-Architektur kann auf verschiedene Arten konfiguriert werden:

– Der Dienst wird für das gesamte Netzwerk zentralisiert. Hierbei unterstützt ein einziges Voicemail-System mehrere vernetzte Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server-Systeme. Dieser Dienst steht unter Verwendung folgender Systeme zur Verfügung:

o Alcatel-Lucent 4635 Voice Messaging System

o Alcatel-Lucent 4645 Voice Messaging System

o Alcatel-Lucent OmniTouch 8440 Messaging Software

– In einem Netzwerk kann eine Vielzahl von Voice Mail-Systemen (max. 127 externe Voice Mails) konfiguriert werden, von denen jedes System für eine Gruppe aus mehreren Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server-Plattformen zuständig ist, die jeweils folgenden Systeme verwenden:

o Alcatel-Lucent 4635 Voice Messaging System

o Alcatel-Lucent 4645 Voice Messaging System. Vernetzung mehrerer A4645-Sprachspeicher: Über VPIM kann jeweils ein einzelnes Voicemail-System einem einzelnen Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server-System zugeordnet werden.

o Alcatel-Lucent OmniTouch 8440 Messaging Software

Für Teilnehmer und Netzwerkmanager ist der Voicemail-Dienst, unabhängig von der Konfiguration, mit einem einzelnen Voicemail-System identisch.

Dezentrales Contact Center

Die dezentralen CCD-Funktionen (Contact Center Distribution) des Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server sind oberhalb der Netzwerkfunktionen des Communication Servers angesiedelt und werden daher in praktisch jeder Konfiguration eines ABC-Netzwerks unterstützt. Die Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server-CCD-Funktion verfügt über zwei leistungsfähige, integrierte Mechanismen für die Verarbeitung an mehreren Standorten:

– Kooperation zwischen Ressourcen an unterschiedlichen Standorten. Die für die Zusammenarbeit verfügbaren Einrichtungen bieten Optionen für das Anruf-Routing in Situationen, in denen die gewünschte Dienstklasse lokal nicht gewährleistet werden kann.

– Virtuelle Anruf-Verteilung mit dem Konzept des virtuellen Contact Centers. Hierbei werden die Anrufe einzeln auf die am besten geeignete Ressource verteilt, ohne dass ihr Standort berücksichtigt wird.

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Adaptives Routing

Auf TDM-Mietleitungen

In einem Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server-ABC-Netzwerk, das auf TDM-Mietleitungen (T2, T1 oder T0) basiert, übernimmt eine leistungsfähige Routing-Applikation die Umleitung der Anrufe: Das adaptive Routing ist ein Routing-Mechanismus, bei dem der Weg schon vor Aufbau des Gesprächs berechnet wird. Der Gesprächsaufbau schließt den einzuschlagenden Weg bereits ein, sodass in den Durchgangsknoten kein Routing erforderlich ist.

Jeder Communication Server kennt die genaue Topologie des privaten Netzwerks zu jedem Zeitpunkt und wird in Echtzeit über die Verfügbarkeit verschiedener Leitwege und deren jeweilige Verkehrsbelastung informiert. Ein Communication Server wählt unter den verfügbaren Leitwegen sofort den optimalen Weg aus. Dabei berücksichtigt er die Auslastung der einzelnen Verbindungen und die Anzahl der zur Verbindungsherstellung benötigten Hops (durchlaufene TK-Anlagen).

Adaptives Routing bietet ein hohes Sicherheitsniveau (keine Schleifen), eine messbare Optimierung der Verbindungen und vermeidet Routing-Management im privaten Netzwerk.

Mit Hilfe des adaptiven Routings lässt sich der private Rufnummernplan ohne zusätzlichen Managementaufwand innerhalb des Netzwerks verteilen. Beispiel: Rufnummer 56000 auf Knoten 1, 56001 auf Knoten 2, 56002 auf Knoten 3, 56003 auf Knoten 4 usw.

Adaptives Routing in ABC-VPN-Netzwerken (über Vermittlungsnetzwerke)

Das adaptive Routing bei einer Vernetzung über Vermittlungsnetze unterscheidet sich vom Routing über Mietleitungen.

Die über ein öffentliches Fernsprechnetz realisierte private Sprach-Topologie lässt sich durch die Einrichtung so genannter „VPN-Hops“ zwischen verschiedenen Knoten „logisch“ definieren, sodass eine vollständig oder teilweise vermaschte Topologie entsteht.

Jedem VPN-Hop werden „Kosten“ zugewiesen.

Bevor ein Gespräch innerhalb des privaten Netzwerks aufgebaut wird, wählt der Routing-Dienst den besten Leitweg aus, d. h. den Leitweg mit den berechneten geringsten Kosten.

ARS (Alternate Route Selection)

Die alternative Leitwegwahl (ARS) – auch als LCR (Least Cost Routing) bezeichnet – kommt zum Einsatz, wenn ein Teilnehmer eines Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server-Systems eine externe Nummer wählt (d. h. nicht intern und nicht über ein privates ABC-Netzwerk), z. B. um Anrufe ins öffentliche Netz oder Privatgespräche (über Querleitungen usw.) zu führen.

ARS ermöglicht dem Communication Server die Auswahl von Amtsbündeln und die Änderung von Wählziffern basierend auf bestimmten Parametern, wie der gewählten Nummer, der Entität des Anrufers oder der Tageszeit.

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Alcatel-Lucent Enterprise Communication Solutions Januar 2013 16

ARS wird bei Standalone-Systemen oder vernetzten Konfigurationen für eine Kostenoptimierung bei der externen Telekommunikation eingesetzt.

– Direkter oder indirekter Zugang zu mehreren Netzbetreibern (Standalone-System, Netzwerk)

– Forced-on-net (Netzwerk)

– Break-out (Netzwerk)

Für Teilnehmer im Netzwerk sind diese Dienste transparent. Die Hauptmerkmale von ARS sind:

– mindestens 20.000 Leitwege (keine Begrenzung)

– 4.000 Routing-Tabellen

– Analyse von 1 bis 30 Ziffern aus der Rufnummer, Ausnahmenmanagement

– Rufnummern-Umsetzung (Hinzufügen oder Löschen)

– Überlauf zu zehn verschiedenen Netzbetreibern

– Überlauf zu anderen Netzbetreibern entsprechend der Dienstklasse (CoS) des Teilnehmers

– Informationsansage bei Überlauf auf einen teureren Leitweg

– Informationsansage, wenn der kostengünstigste Leitweg nicht verfügbar ist

– ARS in Abhängigkeit der Zeit:

o Wochentag: 100 Wochentabellen

o Stunde und Minute des Tages: Fünf Tagestabellen pro Wochentabelle

o 24 Zeitperioden pro Tag

Forced-on-Net-Routing

Die ARS/LCR-Applikation des Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Servers analysiert die gewählte öffentliche Nummer, bevor das Gespräch aufgebaut wird (ARS-Präfix). Wenn die angerufene Person dem privaten Netzwerk angehört, wählt die ARS-Applikation automatisch den kostengünstigsten Leitweg, in diesem Fall einen privaten Leitweg. Dabei bleibt die Transparenz der ABC-Leistungsmerkmale erhalten.

Break-out (OFF-Net-Routing)

Wenn ein Teilnehmer im Netzwerk einen externen Gesprächspartner anruft, wird die gewählte Nummer von ARS/LCR analysiert. Jedes Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server-System kennt zu jedem Zeitpunkt die genaue Topologie des privaten Netzwerks und wird in Echtzeit über die Verfügbarkeit verschiedener Routen und deren jeweilige Verkehrsbelastung informiert. Diese Informationen werden über den D-Kanal übertragen. Der Alcatel-Lucent OmniPCX

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Enterprise Communication Server wählt einen Pfad in den privaten Infrastrukturen aus, damit externe Anrufe über die Leitungen des öffentlichen Telefonnetzes (PSTN) so kostengünstig wie möglich ausgeführt werden.

Auswahl mehrerer Netzbetreiber (Carrier)

Wenn ein Teilnehmer einen externen Gesprächspartner anruft, wird die gewählte Nummer von der ARS-Applikation analysiert. In Abhängigkeit vom Ziel des Anrufers wird der preisgünstigste Netzbetreiber (Carrier) ausgewählt.

Die Adressen-Information wird (durch das Hinzufügen, Entfernen oder Konvertieren von Ziffern) an das Rufnummernschema des Netzbetreibers angepasst. Die gewählten und konvertierten Nummern werden von der Gesprächsdatenerfassungs-Applikation gespeichert.

Wenn der preisgünstigste Netzbetreiber für diesen Anruf nicht verfügbar ist (Überlastung), wird der Anrufer bei Vorliegen einer entsprechenden Berechtigung auf einen anderen Netzbetreiber mit höheren Kosten umgeleitet. Eine Sprachansage informiert den Teilnehmer über den geänderten Leitweg. Der Teilnehmer hat dann die Möglichkeit, entweder aufzulegen und es später erneut zu versuchen (bei weniger dringlichen Gesprächen) oder den Überlauf des Anrufs abzuwarten. Nach Durchlaufen der Warteschlange wird der Anruf auf den zweiten Netzbetreiber umgeleitet. Dabei erfolgt wie im zuvor beschriebenen Fall eine automatische Konvertierung der Nummer. Die ARS-Applikation ermöglicht eine aufeinander folgende Auswahl von bis zu zehn verschiedenen Netzbetreibern.

Partielles Re-Routing

Zur Senkung der Kosten für ISDN-Zugriffe gestattet das partielle Re-Routing auf innovative Art und Weise die Rufumleitung eines externen Anrufs zu einer externen Rufnummer.

Diese Funktion steht Geschäftsgeräten für eine Rufumleitung zu externen Nummern zur Verfügung. Folgende Umleitungsformen sind dabei möglich:

– Allgemeine Rufumleitung (CFU)

– Rufumleitung bei Besetzt (CFB)

– Rufumleitung bei Nichtannahme (CFNR)

Im folgenden Schema ruft Teilnehmer A den Teilnehmer B an, wobei der Teilnehmer B zum Teilnehmer C umgeleitet wird.

Die Rufumleitungsgerätemeldung wird an das öffentliche Fernsprechnetz zurückgegeben, die Anrufverbindung wird, falls der Teilnehmer C antwortet, über das öffentliche Fernsprechnetz aufgebaut und der Anruf wird Alcatel OmniPCX Enterprise Communication Server-seitig als blinde Übertragung beendet.

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Heterogene Netzwerkintegration

ISVPN (landesabhängig)

Ein ISDN-basiertes VPN (ISVPN) stellt eine Art Netzwerklösung für Einsteiger dar, die auf einem Teil des privaten ABC-Netzwerkprotokolls basiert, wobei nur das ISDN-Netz genutzt wird.

Weder für die Sprach- noch für die Telefonsignalisierung wird eine Mietleitung benötigt. Die Sprache wird über das standardmäßige öffentliche ISDN-Netz übertragen. Die Übertragung der Signalisierung basiert auf dem USS1-Dienst des öffentlichen ISDN-Netzes. Der Dienst stellt die folgenden Leistungsmerkmale bereit:

– Verteilung der kommenden Anrufe aus dem öffentlichen Telefonnetz basierend auf virtueller direkter Einwahl (DID)

– Homogener privater Rufnummernplan

– ISVPN-Anrufe werden nicht als öffentliche, sondern als interne Anrufe betrachtet

– Namenerkennung (mit Übermittlung der Nummer)

– Wegeoptimierung (Vermeidung von Schleifen und optimierte Rufumleitung)

– Rückrufanforderung (in der Alcatel-Lucent 8/9-Serie)

– Aufschalten

– Weitere Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server-Leistungsmerkmale über ISDN (ohne die Vorzüge von ISVPN)

– Anrufverteilung im Netzwerk: Zentrale Vermittlungsplätze

– Zusammenarbeit mit ABC-Netzwerken

– Zentrale Verwaltung

ISVPN wird auch durch die Alcatel-Lucent OmniPCX Office unterstützt und ermöglicht den Aufbau von kleinen und einfachen Enterprise-/Office-Netzwerken über ISDN.

Vernetzung über DPNSS

DPNSS steht für Digital Private Network Signaling System. Der Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server stellt eine DPNSS-Schnittstelle (einschließlich entsprechendem Protokoll) zur Verfügung, die hauptsächlich dazu dient, das System für Sprachanrufe mit folgenden Produktlösungen zu verbinden:

– Installierte DPNSS-Systeme, die nicht mit QSIG kompatibel sind

– VPN-Angebot von BT (FEATURENET) und Cable & Wireless in Großbritannien

– Alternative Netzbetreiber (Carrier), beispielsweise GSM-Betreiber in Deutschland und Schweden

– Übernommene Applikationen

Unterstützt werden die folgenden DPNSS-Dienste:

– Sprachanruf (6 und 7)

– Rückruf wenn frei (Verbindungsherstellung bei besetztem Apparat) (9)

– Aufschalten (10)

– Rufumleitung (11)

– Halten (12)

– Rückfrage (13)

– Weiterleiten (13)

– Konferenz (13)

– Gesprächsanfrage (14)

– Dienstunabhängige Zeichenfolge (16) – Name

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Alcatel-Lucent Enterprise Communication Solutions Januar 2013 19

– Anklopfen (17)

– Leitwegoptimierung (19)

– Zentraler Nachtdienst (25)

– Anrufschutz (32)

QSIG

Das QSIG-Protokoll ist die optimale Lösung für die Anbindung von PBXs-Anlagen anderer Hersteller. QSIG ist ein offener, internationaler Standard, der von den weltweit führenden Herstellern von TK-Anlagen unterstützt wird. Das QSIG-Protokoll basiert auf ISDN und sorgt für die Dienstkompatibilität von öffentlichen und privaten ISDN-Netzen. QSIG kann in jeder beliebigen Topologie eingesetzt werden und unterliegt keinerlei Beschränkungen hinsichtlich der unterstützten Knoten oder des Rufnummernplans.

Der Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server verfügt über eine Netzwerkschnittstelle zur Implementierung von QSIG-BC (QSIG Basic Call). QSIG BC (ETS 300 172) ist der Teil des Protokolls, der den Basisanruf beschreibt und das Zugangsprotokoll zum öffentlichen ISDN-Netz für die Nutzung von privaten Basisanschlüssen (BRA) und Primärmultiplexanschlüssen (PRA) erweitert. Als eines der Gründungsmitglieder des QSIG-Forums unterstützt Alcatel-Lucent diesen Standard und verpflichtet sich, Weiterentwicklungen der Norm fortlaufend zu implementieren, sobald diese vom OSI-Ausschuss zum Standard erklärt wurden.

QSIG-Rufnummernplan

Die folgenden Rufnummernpläne werden unterstützt:

– Heterogener Rufnummernplan

– Geschlossener Rufnummernplan

– Offener Rufnummernplan (maximal 20 Ziffern)

Dienste von QSIG-BC

Der Dienste-Umfang von QSIG-BC (Basisanruf) ist derselbe wie bei konventionellen Querverbindungen, bietet gegenüber diesen aber die folgenden Vorteile:

– Erkennung der Nummern von Anrufer und verbundenem Teilnehmer

– Sprachanruf

Gebührenerfassung/-abrechnung

Jede gehende Verbindung auf der QSIG-Querleitung erzeugt einen Gesprächsdatensatz (CDR, Call Detail Record) mit der Gesprächsdauer.

Interaktion zwischen verschiedenen Systemen

Ein Benutzer, der den Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server nutzt, kann über die QSIG-BC-Schnittstelle einen Anruf von der öffentlichen Amtsleitung einer anderen TK-Anlage aus tätigen. In diesem Fall kontrolliert der Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server die Beschränkung/Sperre externer Anrufe. Wenn die angeschlossene TK-Anlage die Dienstkategorie des Teilnehmers übermittelt, kann der Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server außerdem bei allen ankommenden QSIG-BC-Anrufen unterscheiden, ob diese von privaten Teilnehmern stammen oder über eine öffentliche Amtsleitung eingegangen sind, und darauf wie folgt reagieren:

– Anrufe aus privaten Netzwerken werden in Warteschlangen von Vermittlungsplätzen wie interne Anrufe behandelt.

– Anrufe aus dem öffentlichen Telefonnetz werden in der Liste der nicht angenommenen Anrufe geführt.

– Bei Anrufen, die über QSIG-BC aus dem öffentlichen Telefonnetz ankommen, kann der Überlauf bei Nichtannahme oder bei besetztem Teilnehmertelefon in Abhängigkeit von

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Alcatel-Lucent Enterprise Communication Solutions Januar 2013 20

den Verwaltungseinstellungen entweder im Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server oder im Transitnetzwerk verarbeitet werden

QSIG-GF/SS

GF (Generic Function) und SS (Supplementary Services) sind Diensterweiterungen von QSIG-BC. Im Rahmen des neuen Standards sind zusätzliche Dienste definiert worden. Diese Standards werden mit ihrer Veröffentlichung im proprietären Netzwerkprotokoll des Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Servers implementiert.

QSIG-GF stellt Namenerkennung sowie transparente Leistungsmerkmale bereit. QSIG-SS stellt folgende Telefonie-Dienste bereit:

– CLIP (Calling Line Identification Presentation; Anzeige der Nummer des anrufenden Teilnehmers)

– COLP (Connected Line Identification Presentation; Anzeige der Nummer des angerufenen Teilnehmers)

– CLIR/COLR (Calling/Connected Line Identification Restriction; Rufnummernunterdrückung des anrufenden/angerufenen Teilnehmers)

– CNIP (Calling Name Identification Presentation; Anzeige des Namens des anrufenden Teilnehmers)

– CONP (Connected Name Identification Presentation; Anzeige des Namens des angerufenen Teilnehmers)

– CNIR/CONR (Calling/Connected Name Identification Restriction; Namenunterdrückung des anrufenden/angerufenen Teilnehmers)

– Allgemeine Funktionsabläufe

– Allgemeine Rufumleitung

– Rufumleitung bei Besetzt

– Rufumleitung bei Nichtannahme

– Rufweiterleitung

– Wegeoptimierung

– CCBS (Call Completion to Busy Subscriber; Warteschaltung, wenn Teilnehmer besetzt)

– Warteschaltung bei Nichtannahme

– Gesprächsanfrage

– Gebührenanzeige

– Aufschalten

– Anrufschutz

– Anzeige wartender Nachrichten (in Verbindung mit den Messaging-Systemen Alcatel-Lucent 4635 oder Alcatel-Lucent 4645)

Interoperabilität bei H.323

Der Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server stellt eine H.323 v2-Gateway-Funktion bereit, die „fast–connect“ unterstützt und so die Interoperabilität mit anderen auf dem Markt erhältlichen H.323-Standardterminals und -Gateways ermöglicht. Es können Sprache (G.711, G.729A oder G.723.1) und G3-Fax (T.38-Kodierung) übertragen werden.

Die Kompatibilität mit H.323 ermöglicht Anrufe zwischen Telefonen und einem H.323-Client, zum Beispiel einem PC, auf dem Microsoft NetMeeting oder Netscape Communicator ausgeführt wird. Jeder Telefon-Teilnehmer kann einen PC anrufen, indem er dessen Rufnummer wählt. Der Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server übersetzt die PC-Telefonnummer (E 164) in seine IP-Adresse.

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Alcatel-Lucent Enterprise Communication Solutions Januar 2013 21

Wenn der PC-Benutzer ein Telefonat führen möchte, sendet der PC die IP-Adresse des INT-IP-Boards, gefolgt von der Rufnummer des Telefons. Aufgrund der derzeitigen Beschränkungen des H.323-Standards ist der Dienste-Umfang zwischen PC und PC/Telefonen auf Basisanrufe beschränkt.

Darüber hinaus ist dieses Gateway in der Lage, sich mit Hilfe des RAS-Protokolls bei einem externen H.323-Standard-Gatekeeper (von Alcatel-Lucent oder Fremdanbietern) zu registrieren, um vom Gatekeeper die Adressenauflösung und die Zugangskontrolle (CAC) zu erhalten.

Es werden nur Basisanrufe (Basic Call) unterstützt. Für H.450-Dienste wird keine Unterstützung geboten.

Gateways, bei denen die Interoperabilität gewährleistet ist, sind die Alcatel-Lucent OmniPCX Office, Alcatel-Lucent VSA auf Daten-Switches (nur Sprache) und Audiocodes MP102.

Remote-Erweiterung und VoIP

Die Remote-Erweiterung unterstützt sowohl H.323-Geräte als auch analoge Geräte.

Folgende Dienste stehen zur Verfügung:

– Anzeige des Namens des anrufenden Teilnehmers (Calling Name Presentation)

– Anzeige der Nummer des anrufenden Teilnehmers (Calling Number Presentation)

– Gesprächsdatenerfassung für externe ausgehende Anrufe

Diese Funktion sollte nur für die Verbindungsherstellung mit Faxgeräten verwendet werden.

Weitere Informationen zur Remote-Erweiterungen finden Sie im Abschnitt „OmniMobility“.

Interoperabilität mit der OmniPCX Office

Der Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server kann über ein IP-Netzwerk mit der Alcatel-Lucent OmniPCX Office Communication Server vernetzt werden. Der bereitgestellte Dienst für Netzwerkanrufe ist mit Toll-Bypass vergleichbar. Basierend auf den ARS-Diensten der Alcatel-Lucent OmniPCX Enterprise Communication Server- und Alcatel-Lucent OmniPCX Office Communication Serversysteme werden Anrufe über das öffentliche Telefonnetz zu einem Standort des Unternehmens erkannt und über das IP-WAN zur IP-Amtsleitung des entfernten Standorts umgeleitet.

Mit Hilfe der ARS-Dienste sind auch Routing-Dienste, wie ISDN-PRI-Überlauf und Break-out, möglich. Diese Lösung bietet die folgenden Dienste:

– Basisanruf

– Erkennung des Anrufers

– Überlauf auf ISDN/PSTN bei Nichtverfügbarkeit des IP-Netzwerks

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OpenTouch-Design – OmniPCX-Netzwerkintegration

OpenTouch Business Edition-Konfigurationen mit mehreren Standorten Diese Netzwerkkonfiguration wird für eine Benutzergruppe verwendet, die über mehrere Standorte verteilt ist, indem an jedem Standort lokale Ressourcen verwendet werden

Der OpenTouch-Server 1500 für die OpenTouch Business Edition ist auf 1500 Benutzer beschränkt, dementsprechend werden im folgenden Netzwerkbeispiel drei weitere OmniPCX Enterprise Communication Server hinzugefügt, um weitere Benutzer zu ermöglichen.

Der OpenTouch Business Edition-Server verwaltet alle Standardbenutzergeräte an allen Standorten

Der integrierte OmniVista 8770 kann bis zu fünf OmniPCX Enterprise Communication Server verwalten, zum Beispiel:

– Der eingebettete OmniPCX Enterprise CS und

– bis zu 4 weitere OmniPCX Enterprise-Knoten

Die eingebetteten ICS/ACS verwalten alle ICM-Benutzer und alle angehängten OmniPCX Enterprise-Benutzer.

Die Netzwerkkonfiguration kann Applikationsserver enthalten, wenn bereits ältere Hardware vorhanden ist.

Wichtig: Auf allen Knoten muss OmniPCX Enterprise R 10.0 ausgeführt werden

In der OpenTouch Business Edition R1.0 ist die Gesamtzahl der Benutzer (OpenTouch-Benutzer + Standardbenutzer) auf 1500 beschränkt.

Jeder entfernte Standort kann mit einem PCS (Passive Communication Server) gesichert werden. Die OpenTouch Business Edition kann bis zu 32 PCS unterstützen.

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Alcatel-Lucent Enterprise Communication Solutions Januar 2013 23

OpenTouch Multimedia Services-Konfiguration mit mehreren Standorten Der OpenTouch Server 1500 kann zusätzlich zu OmniPCX Enterprise Standard-Benutzern bis zu 1500 OpenTouch-Benutzer verwalten, die in OmniPCX Enterprise-Netzwerken implementiert werden können.

OpenTouch- und Standard-Geräte können an lokalen und/oder entfernen Standorten verwendet werden (bis zu 100). In diesem Zusammenhang bietet OpenTouch Multimedia Services:

– OpenTouch-Benutzergerätverwaltung (bis zu 3000 Geräte)

– Alle Anwendungsdienste für alle OpenTouch-Benutzer und/oder einige Standardbenutzer (bis zu 1500 Benutzer)

– Homogene CAC-Verwaltung für alle Benutzer

Dere OmniPCX Enterprise Communication Server stellt für Standard- und OpenTouch-Benutzer die folgenden Dienste bereit:

– Dienste des öffentlichen Telefonnetzes (z. B. TDM oder SIP-Amtsleitungen, Automatische Routenwahl, Aufzeichnung der Anrufdetails usw.)

– Sprachzuverlässigkeits-/Überlebensfähigkeitsdienste (siehe den Abschnitt zu Infrastrukturdiensten/Hohe Verfügbarkeit)

Der OmniVista 8770-Server kann bis zu 100 000 Benutzer und 300 Knoten verwalten (weitere Angaben finden Sie in den entsprechenden Abschnitten).

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Alcatel-Lucent Enterprise Communication Solutions Januar 2013 24

Es kann nur ein OpenTouch Multimedia Services mit einem OmniPCX Enterprise- oder OmniPCX Enterprise-Netzwerk implementiert werden.

OmniPCX Enterprise-Systeme kann mit R9.0, R9.1 oder R10.0 implementiert werden.

Wenn CAC-Verwaltung für einen remoten Standort mit OpenTouch- und Standard-Geräten erforderlich ist, müssen die OmniPCX Enterprise-verwaltenden Standardgeräte in R10.0 vorhanden sein.

In großen Konfigurationen und um mehr Benutzer mit Anwendungsdiensten implementieren zu können, kann der OmniTouch 8400 ICS hinzugefügt werden, um Standardbenutzern Anwendungsdienste bereitzustellen.

Bei einer Implementierung von OpenTouch Multimedia Services und OmniTouch 8400 ICS stellt OpenTouch Anwendungsdienste nur für OpenTouch-Benutzer zur Verfügung.

Vernetzung wird für OpenTouch und Standardbenutzer auf Anwendngsebene bereitgestellt.

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Alcatel-Lucent Enterprise Communication Solutions Januar 2013 25

Mit dieser Konfiguration haben die Server folgende Möglichkeiten:

– Gemeinsames Nutzen von telefonischer Präsenz und Benutzerverfügbarkeit

– Ermöglichen von Instant Messaging zwischen Benutzern

– Anbieten geplanter Konferenz- und Zusammenarbeitsdienste zwischen Benutzern

– Bereitstellen homogener Voicemail-Dienste (mit oder ohne Möglichkeit der Weiterleitung von Nachrichten)