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Nr. 76 :: Februar 2014 Spezial: Gebärdensprachdolmetschen Sehen, verstehen, umsetzen Zwischen komplizierten Konstanten und verworfenen Zeichnungen (M)ein Tag im Studiengang Mechatronische Systemtechnik Einmal China und zurück Sechs Monate Praktikum in Shanghai

treffpunkt campus 76 (Februar 2014)

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#76, Magazin der Hochschule Magdeburg-Stendal

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Page 1: treffpunkt campus 76 (Februar 2014)

Nr. 76 :: Februar 2014

Spezial: GebärdensprachdolmetschenSehen, verstehen, umsetzen

Zwischen komplizierten Konstanten und verworfenen Zeichnungen(M)ein Tag im Studiengang Mechatronische Systemtechnik

Einmal China und zurückSechs Monate Praktikum in Shanghai

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Zukunftssicherung dank gut funktionierenderHochschulen Hochschulentwicklungsplan, Promotionsrecht undein Abschied 2

Von Skepsis bis Begeisterung: Der erste Tag fürStudium und Lehre an der Hochschule„Auszeit für Austausch“ 4

Der lange Weg zu einem nachhaltigen Einsatz von Informationstechnologien Ecocom2013: Digitale Wirtschaft effektiv gestalten 5

TITELTHEMAEinmal China und zurückSechs Monate Praktikum in Shanghai 6

Mit viel Kreativität und praktischen Erfahrungenzum TraumberufMyriam Parada hat Industrial Design studiert 7

Unternehmen setzen auf Authentizität undGlaubwürdigkeit bei BildbeschaffungStudie im Bereich Unternehmenskommunikation 8

Aus der Arbeit eines DatenschützersAuch ein Thema an der Hochschule: Sensible Daten, Noten und Akten 9

campusgeflüster 10

Hochschuldidaktische Wochen im MärzWorkshops für Lehrende 10

Musizierende Studierende 10

Sportkurs im Selbsttest: Sich verteidigen können,wenn es ernst wird Ein unerwartet sportliches Angebot 11

TITELTHEMASpezial: GebärdensprachdolmetschenSehen, verstehen, umsetzen 12

„Ich bin am Leben meiner Kunden ganz nah dran“Stefanie Sens hat Gebärdensprachdolmetschen studiert 14

Fachübersetzen ist mehr, als zwei Sprachen zu beherrschenMenschen an der Hochschule: Carlos Melches 15

Studierende zahlen 20 Prozent mehr als 2013Erhöhung des Semesterbeitrags 15

TITELTHEMAZwischen komplizierten Konstanten und verworfenen Zeichnungen(M)ein Tag im Studiengang Mechatronische Systemtechnik 16

Suche nach dem inneren Schweinehund1. Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten 17

campusgeflüster 18

Fußballspiel: Hochschule gegen UniversitätStudentenvergleich in der MDCC-Arena 18

Nachrichten 19

Relaunch der Hochschulwebseite Making-of 22

Impressum 22

Personalien 23

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Inhalttreffpunkt campus

Editorial

16 Jahre im AmtHochschulstrukturreform, Hochschulentwicklungspläne, Bud-getkürzungen, Ministerwechsel, Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen, Abschaffung des Konzils, Einführung des Kuratoriums und nicht zuletzt das Zusammenwachsen zweier Hochschulstandorte: Dieser kurze Text reicht nicht im Mindesten aus, um zu beschreiben, was Professor Dr. Andreas Geiger in den 16 Jahren seiner Amtszeit als Rektor an Themen zu bearbeiten hatte. Es soll hier auch einer Würdigung seiner Leistungen nicht vorgegriffen werden. Diese Ausgabe von treff-punkt campus allerdings ist die letzte, die während seiner Amts-zeit erscheint (S. 3). Die nächste folgt Anfang April.Die Kandidatinnen für die Wahl zur Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal stehen fest. Die hochschulöffentliche Vor-stellung der beiden Kandidatinnen findet am 5. Februar von 14 bis 17 Uhr im Audimax am Hochschulstandort Magdeburg statt. Die Veranstaltung wird per Videokonferenz nach Stendal übertragen. Gebärdensprachdolmetscherinnen werden am 5. Februar nicht zu übersehen sein. Wir haben in dieser Ausgabe den Fokus auf den entsprechenden Studiengang gerichtet und sind dabei auch auf die Besonderheiten der Gehörlosenkultur eingegangen (S. 11/12). Wer wissen will, was nach dem Studium folgt, dem sei das Absolventeninterview (S. 13) empfohlen.So wird wieder sehr schön deutlich, welche Anziehungskraft von Hochschulen ausgeht: Junge Leute werden geholt und ge-halten. Dass Magdeburg auch für 2013 wieder mehr Zuzüge als Wegzüge vermeldet hat, ist mit Sicherheit auch auf die weiter-hin hohe Zahl an Studierenden zurückzuführen. So werden sich die Satiriker der Initiative Pro Holzweg nicht durchsetzen, die auf ihrer Webseite fordern: „Renaturierung Sachsen-Anhalts jetzt!“ Auch wenn der Wolf durch Sachsen-Anhalt zieht und die Altmark mit der grünen Wiese wirbt: Die Attraktivität der bei-den Hochschulstandorte ist ungebrochen, jüngster Beweis: Das riesige Interesse an den Schnupperstudientagen (S. 19). So kann es weitergehen an den Campus Days und Bewerbertagen, meint

NoRBERT DoKToR

Titelbild

Gebärdensprache an derHochschuleNoch vor Anerkennung der Gebärdensprache durch das Behindertengleichstellungsgesetz richtete die Hochschu-le Magdeburg-Stendal 1997 den Vollzeitstudiengang Ge-bärdensprachdolmetschen ein. Der Studiengang ist an den Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen angegliedert. Für hörende Menschen ist es etwas Besonderes, Gebärdensprach-dolmetscher oder taube Menschen beim Kommunizieren zu sehen. Für Sabrina Zelder, Studentin im 3. Semester, gehören Gebärden zum Alltag. Sie ist die Tochter tauber Eltern und beherrscht sowohl die Gebärdensprache als auch die Deut-sche Lautsprache. „Die Deutsche Gebärdensprache ist nicht schwerer oder leichter zu lernen als andere Sprachen. Auch hier gilt: sehen, verstehen und umsetzen“, so Sabrina.

NWFoto: Bastian Ehl

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Februar 2014

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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studierende,

fast zwei Monate ist es schon her, dass wir Rektoren mit dem Ministerpräsidenten nach monatelangen Auseinandersetzun-gen zwischen Landesregierung und den Hochschulen einen Schlussstrich gezogen und uns auf ein moderates Einsparpro-gramm verständigt haben. Seitdem ist es relativ ruhig. Doch die Ruhe ist trügerisch. Der im Frühjahr letzten Jahres angelaufene Prozess ist nicht beendet. Das zuständige Ministerium bzw. wir als Hochschulen sind gefordert, in Kürze einen Hochschulstruk-tur- bzw. Hochschulentwicklungsplan vorzulegen. Dabei muss es unser dringendes Interesse sein – dies gilt analog für alle Hochschulen des Landes –, unsere eigenen Vorstellungen so zu präzisieren, dass sie Eingang finden in den Plan, den Minister Hartmut Möllring dem Landtag präsentieren muss.

Durch die Vereinbarung mit dem Ministerpräsidenten hat es eine Zäsur gegeben im Hinblick auf den finanziellen Rahmen für die nächsten Jahre. Dies ist zwar eine wichtige Vorausset-zung für die weiteren Planungen, wir wissen aber auch, dass wir die strukturelle Unterfinanzierung, die uns schon einige Zeit begleitet, ebenfalls bei unserer Strukturplanung „in den Griff“ bekommen müssen. Wir sprechen dabei insgesamt von 1,2 bis 1,5 Millionen Euro weniger, auf die wir unsere Strukturplanun-gen und damit unser Einsparpotential ausrichten müssen. Die-se Aufgabe liegt unmittelbar vor uns. Zwar ging der Minister unlängst davon aus, dass hierfür das erste Halbjahr des neuen Jahres zur Verfügung steht. Er wurde jedoch aus beiden Regie-rungsfraktionen sofort „zurückgepfiffen“, indem die Vorlage ei-nes entsprechenden Konzeptes bis zum Ende des ersten Quar-tals gefordert wurde.

Nun ist dies nicht nur Aufgabe der Hochschulleitung. Auch in vielen Arbeitsgruppen wird in der Hochschule intensiv an Strukturvorschlägen gearbeitet. Wir werden noch im Februar und März erste Beschlüsse zu Strukturveränderungen fassen. Gleichzeitig laufen die Gespräche zur intensiveren Zusam-menarbeit mit der otto-von-Guericke-Universität im akademi-schen und im Verwaltungsbereich unvermindert weiter. Eine

gemeinsame Sitzung der beiden Rektorate hat hierfür noch ein-mal entscheidende Weichenstellungen vorgenommen.

Ein anderes Thema: Promotionsrecht der Fachhochschulen. Durch eine Gesetzesinitiative in Schleswig-Holstein und den Koalitionsvertrag in Hessen ist das Thema wieder auf die Tages-ordnung gekommen. Es wird natürlich beflügelt durch die anhal-tenden Widerstände in Universitäten, gemeinsam mit Fachhoch-schulen kooperative Promotionsverfahren durchzuführen, die diesen Namen auch verdienen. Das gilt auch für unser Land. Darin sind der Rektor der otto-von-Guericke-Universität, Prof. Dr. Jens Strackeljan, und ich uns weitgehend einig – anders als es kürzlich in einem Zeitungsartikel zum Ausdruck kam. Ich gehe davon aus, dass die Entwicklung des Wissenschaftssystems in einigen Jahren ohnehin nicht mehr zwischen den Hochschularten Universitäten und Fachhochschulen in der heutigen Form differenzieren wird. Darum stehe ich – gerade nach den Vorkommnissen der letzten Jahre – für deutlich stärker qualitätsgesteuerte Promotionsverfah-ren. Dass ein wesentliches Kriterium hierbei die Forschungsstärke sein muss, ist evident. Es geht nicht mehr nur um die Differen-zierung zwischen den Hochschularten, da es Forschungsstärke in-zwischen auch in verschiedenen Bereichen an vielen Fachhoch-schulen gibt. Auch wenn viele Fakultäten an den Universitäten, die laut Universitätssatzungen Herr der Promotionsverfahren sind, dies noch nicht wahrhaben wollen und sich weiterhin gegen eine Kooperation im echten Sinne stellen, wird die Entwicklung in der beschriebenen Form nicht aufzuhalten sein. Dabei sollten wir unsere Interessen besonnen aber deutlich vertreten.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studierende, dies ist meine letzte Kolumne in treffpunkt campus als Rektor. Nach 16 Jahren im Amt verlasse ich diese Bühne am 31. März. Das heißt nicht, dass mir die weitere Entwicklung der Hochschule egal sein wird. Nein, das mit Sicherheit nicht! Meinen zukünftigen Beitrag werde ich aber in anderem Kontext leisten. Natürlich schwingt ein wenig Wehmut mit. Vorrangig verbinde ich meinen Abschied aus diesem Amt aber mit der Hoffnung, dass Sie mit meiner Amtsführung – zumindest weitgehend – zufrieden waren. Meiner Nachfolgerin *) wünsche ich für die kommenden Aufgaben Ideenreichtum, Ziel-strebigkeit, Beharrlichkeit, Geduld, Energie, maximale Unterstüt-zung aus allen Fachbereichen und der Verwaltung und diplomati-sches Geschick auf der politischen Bühne.

Gut funktionierende Hochschulen sind die Zukunftssicherung für Sachsen-Anhalt. Darum bitte ich Sie, liebe Kolleginnen und Kol-legen, liebe Studierende: Nutzen Sie die Chancen, die Ihnen die hervorragend aufgestellte Hochschule in Magdeburg und Stendal bietet. Dann profitiert auch die gesamte Region von Ihren Studi-enleistungen und von Ihrer Arbeit.

Mit besten Grüßen Ihr ANDREAS GEIGER

*) Die Entscheidung des Senats stand bei Redaktionsschluss noch aus.

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Hochschulentwicklungsplan, Promotionsrecht und ein Abschied

Zukunft sichern mit guten Hochschulen

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treffpunkt campus

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Am 11. Dezember 2013 fand der erste hochschulweite Tag für Studium und Leh-re statt. Unter dem Motto „Auszeit für Aus-tausch“ diskutierten gut 200 Studierende, Lehrende und Verwaltungsbeschäftigte der beiden Standorte intensiv über Studi-um, Lehre und Hochschulservices.

Der Vormittag stand unter dem Motto: „Gute Lehre und gutes Lernen sichtbar ma-chen“. Bereits in seinem Grußwort bekräf-tigte der Rektor, dass bei allen Exzellenz-bestrebungen und Forschungsinitiativen die Lehre als Kernaufgabe der Hochschu-len nicht vergessen werden dürfe. Dem-entsprechend sollte der vom Zentrum für Hochschuldidaktik und angewandte Hoch-schulforschung (ZHH) organisierte Tag gute didaktische Ansätze würdigen und den hochschulweiten Austausch fördern.

In ihrer Keynote, die durchaus kontrovers diskutiert wurde, skizzierte Prof. Dr. Ma-rianne Merkt, Leiterin des ZHH, das kom-plexe Zusammenspiel von Lehren, Lernen und Prüfen für die Qualität von Studium und Lehre und gab einen kurzen Einblick in relevante wissenschaftliche Studien. „Gute Lehre sichtbar machen“ hieß der Pro-grammpunkt, in dem Lehrende und Studie-rende ihre innovativen Projekte und Lehr-Lern-Szenarien aus der Ideenförderung und dem Lehrpreis 2013 präsentierten.

Interessante Ansätze des problemorien-tierten, projektbasierten oder forschenden Lernens und des Wissensmanagements in Studiengängen sowie innovative Beispiele der Verbindung von Studien- und Praxis-feldern wurden vorgestellt.

Die Ergebnisse „Guten Lernens“ wurden in den Laudationes deutlich, die anlässlich der Preisverleihungen für ausgezeichne-te Abschlussarbeiten des Jahres 2013 aus allen Fachbereichen gehalten wurden. Im „Speed-Dating“ am Mittag konnten sich Interessierte detailliert über die Projekte der Ideenförderung informieren und im Gespräch mit dem ZHH-Team Kooperati-onsmöglichkeiten sowie Projekte der hoch-schuldidaktischen Beratung und Qualifizie-rung kennen lernen.

Der Nachmittag galt den thematischen Workshops, die sich Lehrende, Studierende und Verwaltungsbereiche gewünscht hat-ten. So wurden vom ZHH vorgeschlagene Themen aufgegriffen. Zum Beispiel setzte sich der Fachbereich Wirtschaft mit dem Modell der geblockten Module auseinander und gab den Anstoß für ein Modellprojekt zur Überarbeitung zeitlicher Strukturen in Studium und Lehre. Ebenso nutzten Fach-bereiche den Tag, um intensive Diskussi-onen über drängende didaktische Fragen zu führen. Der Fachbereich Angewandte

„Auszeit für Austausch“

Von Skepsis bis Begeisterung: Der erste Tag für Studium und Lehre an der Hochschule

Humanwissenschaften erarbeitete mit ei-ner Moderation die Integration eines neu-en Studiengangs in das bestehende Studi-enangebot. Im Fachbereich Wasser- und Kreislaufwirtschaft wurde die Vorarbeit für anstehende Reakkreditierungen begonnen und die Anforderungen an eine kompe-tenzorientierte Curriculumsentwicklung zwischen Studierenden und Lehrenden dis-kutiert.

Neben eingeladenen Referenten und Re-ferentinnen wurden auch Workshops von Lehrenden oder Studierenden selbst um-gesetzt. Mitbestimmung und Mitgestaltung war den Studierenden dabei besonders wichtig. So führte die Einbindung von in-ternationalen Studierenden sowie Studie-renden mit Handicap zu konkreten Ver-besserungsvorschlägen für ihre jeweilige Studiensituation.

Der Tag für Studium und Lehre griff auch bereits existierende Reflexions- und Diskus-sionsformate der Hochschule auf. Formate wie die „Reflexionstage“ in Stendal oder der „Runde Tisch“ im Fachbereich Bauwesen zeigen, dass längst über Studium und Lehre an der Hochschule diskutiert wird.

Am 11. Dezember 2013 erhielten die-se Diskussionen erstmals ein hochschul-übergreifendes Forum. Fach- und Verwal-tungsbereiche konnten „über den eigenen Tellerrand“ schauen und in Workshops zusammenarbeiten. Insbesondere die Ver-waltung war über die neue Gelegenheit zur Mitarbeit erfreut. Die ersten Rückmeldun-gen und Ergebnisse zeigen, dass die „Aus-zeit für Austausch“ konstruktiv genutzt und neue Ideen entwickelt wurden.

Sowohl das positive Feedback als auch die kritischen Rückmeldungen und Verbesse-rungsvorschläge gilt es nun in die Planung des nächsten Tags für Studium und Lehre 2014 einfließen zu lassen, damit der „TSL“ zu einem erfolgreichen Format der Quali-tätssicherung in Studium und Lehre an der Hochschule wird. Das Qualitätspakt-Leh-re-Projekt „Qualität hoch zwei“, das einen jährlichen Tag für Studium und Lehre ein-geplant hat, gibt uns noch mindestens bis 2016 die Möglichkeit dazu.

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Einer von 16 Workshops am Tag für Studium und Lehre: „Das Modell der geblockten Module“

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Februar 2014

Prof. Dr. Michael Herzog ist Wirtschafts-informatiker und beschäftigt sich mit Nachhaltigkeit in Zeiten der Digitali-sierung. Der Professor am Fachbereich Wirtschaft in Stendal weiß, dass viele Unternehmen die Vorteile von moder-ner Computersoftware nur gewinnori-entiert für kurzfristige Geschäfte einset-zen. Gleichzeitig ist ihm das Potenzial moderner Computersoftware bewusst.

Um die Idee einer nachhaltigen Kombina-tion von Ökonomie und Kommunikation zu diskutieren, organisierte Michael Herzog die Veranstaltung „Ecocom2013“ zusam-men mit der Forschungsgruppe SPiRIT, Science Projects in Radio and Information Technology, der Hochschule Magdeburg-Stendal.

Der Einladung zur Tagung, die im Novem-ber in Berlin stattfand, folgten insgesamt 70 Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Kern aller Themen war die Frage, welche Infor-mations- und Kommunikationstechno-logien die digitale Wirtschaft nachhaltig gestalten können. Weil die Antwort darauf, so Prof. Michael Herzog, nur übergreifend und interdisziplinär gefunden werden kön-ne, freut es ihn, Wissenschaftler aus sechs Nationen als Referenten gewonnen zu ha-ben, darunter Informatiker, Ökonomen und Designer. Ihre Vorträge fokussierten die fortschreitende Digitalisierung durch alle Lebensbereiche und waren impulsge-bend für die Diskussionstische im zweiten Teil der Veranstaltung. Getragen wurde die Ecocom2013 durch Mittel der Alcatel-Lucent-Stiftung, der Gesellschaft für Infor-matik und des Landes Sachsen-Anhalt. Das

Thema Nachhaltige Informationstechno-logien ist zu jung, als dass Michael Herzog Aussagen darüber treffen könnte, wohin die wissenschaftliche Beschäftigung damit

geht. Bei den bestehenden Problemen aber wird er sehr konkret: Der Sekundenhandel an der Börse habe eine Dimension erreicht, die völlig entkoppelt von der Realwirtschaft agiert; Bänker würden selten in innovative Konzepte investieren, sondern primär in Gewinn versprechende Kennzahlen.

Ein Bereich, in dem die Digitalisierung vo-rangebracht werden könne, sei das inef-fiziente Verkehrswesen Deutschlands: im Schnitt wird bloß ein von fünf Autos be-wegt bzw. gebraucht, was eine enorme Res-sourcenverschwendung darstelle. ob in der Finanzwirtschaft, bei der Kon-zeptfinanzierung und im Verkehrswesen: Informationstechnologie (IT) ist in viel-fältigen Lebensbereichen mit ganz unter-schiedliche Herausforderungen verbunden. Gleichzeitig macht es moderne IT möglich, Versuchsmodelle zu simulieren, mit denen Lösungsansätze dafür erprobt werden kön-nen. So ließe sich die unökologische Ver-kehrsbelastung mit einem effizienten Car-Sharing-Modell verringern. Ein positives Beispiel für den nachhaltigen Einsatz von IT ist der elektronische Handel mit Emmissi-

Ecocom2013: Digitale Wirtschaft effektiv gestalten

Der lange Weg zu einem nachhaltigenEinsatz von Informationstechnologien

onszertifikaten, wodurch der Co2-Ausstoß verringert wurde. Deutlich wird, wie ver-flochten Kommunikation und Wirtschaft sind und wie viele Anknüpfungspunkte es

gibt. Gleich welche Entwicklungen sich in den kommenden Jahren ergeben, ist das Anliegen von Michael Herzog, dass Nach-haltigkeit einen hervorgehobenen Stellen-wert darin bekommt: „Es kann nicht sein, dass Computer heute in der Lage sind, aus dem Zusammenhang heraus das Wort ‚Bank’ als Geldinstitut oder Sitzgelegenheit zu unterscheiden, und dieses Potential zur Ressourcenschonung nicht genutzt wird.

Die Ecocom2013 sei ein Anfang gewesen, der Aufmerksamkeit erzeugt habe, sagt Michael Herzog. „Wir müssen als nächstes versuchen, unsere Ideen und Verschläge zu einer Agenda zusammenzufassen und damit die Finanzierung von Forschungs-projekten anzustreben.“ Vielleicht ist darin auch eine Idee von Mandy Paraskewopu-los enthalten. Sie studiert Innovatives Ma-nagement in Stendal und die Teilnahme an der Ecocom veranlasste sie, zusammen mit Kommilitonen die elektronischen Gesund-heitskarte und ihren Postversand in puncto Nachhaltigkeit zu untersuchen.

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Florian Brody (rechts) aus San Francisco bei einem Gastvortrag 2012 an der Hochschule. Bei der Ecocom2013 sprach er über die aktuellen Marktbewegungen im Silicon Valley.

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Sechs Monate Praktikum in Shanghai

Einmal China und zurück

treffpunkt campus

Aubry Laschek studiert Journalistik /Medienmanagement an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Sein Auslands-praktikum verbrachte der 28-Jährige in der chinesischen Großstadt Shanghai. Für treffpunkt campus hat er seine Er-lebnisse zusammengefasst.

Im Vorfeld dieser sehr langen Reise infor-mierte ich mich gezielt darüber, wie ich mein Auslandspraktikum am besten gestal-ten kann und welche Vorbereitungen ich treffen sollte. Ein Tipp vorweg: Besonders hilfreich in der Vorbereitung empfand ich die Auslandsveranstaltungen wie „Fern-durst und Wissensweh“ oder das „Buddy programm“ an unserer Hochschule. So konnte ich bereits vor meinem Praktikum von den Erfahrungen anderer Studierender im Ausland profitieren. Meine Wahl fiel auf China, da ich wissen wollte was hinter dem Begriff „Made in China“ steckt und ob die asiatische Kultur wirklich so vielfältig ist.

Mit Shanghai lernte ich eine Metropole kennen, in der heute über 23 Millionen Menschen leben und die zu den größten Städten Chinas gehört. Ich wohnte im zen-tralen Stadtbezirk Xujiahui im 19. Stock eines Hochhauses. Es lag verkehrsgünstig und ich konnte schnell das Zentrum mit der Metro erreichen. Dort liegt der Peop-les Square und die Nanjing Lu. „Lu“ ist die umgänglichere Bezeichnung für Straße in China. Die Nanjing Lu ist eine der größten Einkaufsstraßen der Welt. Nahezu jede Fir-ma scheint hier vertreten zu sein, ein wah-res Shopping-Paradies für die Chinesen.

Durch die unterschiedlichen Leuchtrekla-men ist diese Straße besonders am Abend sehr sehenswert. Am Ende der Nanjing Lu lässt sich der „Bund“, die Attraktion im Zentrum der Stadt, erreichen. Diese 1,5 Ki-lometer lange Uferpromenade liegt direkt am Huangpu-Fluss, an dem sich Touristen oder Geschäftsleute treffen, um die bunt beleuchtete Skyline zu betrachen. In den Seitengassen der Touristenzentren lassen sich viele kulinarische Kostbarkeiten fin-den, die allerdings für europäische Gaumen auch viel Seltsames bereithalten. Probiert habe ich zum Beispiel Skorpion am Spieß, aber auch Insekten, Schlangen und Frösche wurden an den Ständen angeboten. Auf diese kulinarischen Herausforderungen habe ich allerdings verzichtet. Die Chinesen sind sehr gastfreundlich und gemeinsames Essen von einer riesigen Servierplatte ge-hört zur Kultur im Land. Die chinesische Küche ist sehr vielfältig, regional unter-schiedlich und eng mit Tradition oder Fes-ten verbunden.

Mein Praktikum absolvierte ich bei einer deutschen Werbemittelfirma in Shanghai. Ich konnte hier Einblicke in die Entwick-lung und Produktion von Werbeartikeln in China bekommen. Im ersten Teil mei-nes Praktikums habe ich vornehmlich im Grafik- und Designbereich gearbeitet, um ein Gefühl für den Gestaltungsprozess in der Produktentwicklung zu bekommen. Im Rahmen der Produktion und Qualitäts-kontrolle besuchte ich mehrere Produkti-onsstellen in Shanghai, um die Serienfer-tigung vor ort zu betrachten. In Absprache

mit dem Geschäftsführer durfte ich die Ideen unserer Kunden in Photoshop und 3D-Programmen visualisieren und eigene Vorschläge unterbreiten. Ich entwickelte Ideen für Büroartikel, Schreibutensilien, organizer, Taschen oder Textilien. Neben Design-Entwicklungen für Kunden, über-arbeitete ich die Corporate Identity meines Praktikumsunternehmens. Ich entwickelte ein neues Firmenlogo, mehrere Broschü-ren, Produktinformationen und einen Wer-bemittelkatalog auf Englisch und Deutsch. Das Alleinstellungsmerkmal meines Un-ternehmens ist die Entwicklung und Pro-duktion von Werbeartikeln aus einer Hand. Viele Unternehmen kaufen ihre Werbe-mittel vom regionalen Großhändler, der wiederum vom Großhändler in China be-zieht. Dadurch dass Shanghai Everjoy Gift diese beiden Schritte umgeht (indem das Unternehmen selber in China produziert), profitieren die Kunden von einer günstigen Preisstruktur.

Ein weiterer wichtiger Teil des Praktikums war die eigenverantwortliche Übernah-me sämtlicher online- und Social-Media-Marketingaktivitäten auf Facebook, Twitter, Linkedin oder Xing. Hierbei ist zu erwäh-nen, dass aufgrund der Internetzensur in China manche onlineaktivitäten auf regio-nale Webseiten, wie z. B. „Weibo“, „QQ“ oder „Alibaba“, ausgelagert wurden.

Zusammenfassend kann ich meinen Aus-landsaufenthalt als sehr lehrreich, nützlich und interessant bezeichnen.

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Mit der Liebe zum Beruf und zum In-terface Design, arbeitet Myriam Parada an der automobilen Zukunft, unter an-derem für einen deutschen Automobil-hersteller.

Warum haben Sie sich für diesen und keinen anderen Studiengang ent-schieden?Für mich stand es schon relativ früh fest, dass ich später eine gestalterische Tätig-keit ausüben möchte. Die Gestaltung ge-koppelt mit dem technischen Ansatz, hat mich für diesen Studiengang begeistert. Bereits während meiner Ausbildung bei VW gab es erste Kontakte mit dem De-sign-Bereich. Weitere Eindrücke als Desi-gnerin bekam ich im Grafikdesign-Büro Grunddesign in Wolfsburg. Der Studien-gang Industrial Design in Magdeburg bot mir die Chance, meinen Wunschberuf zu erlernen.

Welche praktischen Erfahrungen konnten Sie während Ihres Studiums sammeln?Der hohe praktische Anteil im Gestal-tungsbereich des Studiengangs wirkte sich positiv auf meine Fertigkeiten aus. Die Erfahrungen mit Material, Formspra-che und das Verständnis für die Herstel-lung von Produkten, konnte ich in jedem Semester festigen und erweitern. Gut ge-fiel mir die Vielfalt der unterschiedlichen Projekte, die es mir erlaubten, viele For-men des Designs auszuprobieren. Beson-ders prägend war der Auslandsaufenthalt

im 5. Semester in Großbritannien, am Leeds College of Art and Design. Durch lange, analytische Gespräche mit meinem Dozenten Steve Hoffman, über meine In-tentionen als Designerin, festigte sich für mich der Wunsch meinen Schwerpunkt im grafischen Bereich zu suchen. Am Ende entdeckte ich die Liebe zum Inter-face Design.

Wie ging es für Sie nach dem Studi-um weiter?Während meines 6. Semesters absolvier-te ich ein Praktikum in der renommier-ten Designagentur Phoenix Design in Stuttgart, auf das eine Zusammenarbeit im Kontext der Bachelorarbeit folgte. Als Resultat wurde mir eine Anstellung ange-boten. Nach einem halbjährigen Trainee- Programm begann ich als Junior Interface Designer. Das Besondere für mich waren die kreativen, konzeptionellen Phasen zu Beginn eines jeden Projektes. Außerdem die Zusammenarbeit des Interface- und Produkt-Designs sowie des Modellbaus. Insgesamt arbeitete ich knapp drei Jah-re für Phoenix Design. Die Zeit und die Projekte bei Phoenix Design haben mich als Designerin stark geprägt und ermög-lichten mir einen guten Einstieg in mein Berufsleben.

Wo arbeiten Sie im Moment und wie sind Sie zu diesem Job gekommen?Seit Juni 2013 arbeite ich im Grafikmodul bei den Uedelhoven Studios in Ingolstadt. Das tue ich vorwiegend im Interface De-sign, das unter anderem für den Automo-bilhersteller Audi arbeitet. Grundsätzlich entwickeln wir in den Uedelhoven Stu-dios Interface Design-Konzepte für den Automobilbereich, sei es für Serienfahr-zeuge oder Showcars auf Messen. Dies ist, wie ich finde, ein sehr spannendes Themenfeld, was jedoch unter strenger Geheimhaltung steht.

Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?Einen typischen Arbeitstag als Designer gibt es bei uns so nicht. Je nach Phase des Designprozesses gestaltet sich der Arbeitstag unterschiedlich. Zu Beginn spielt die Planung des Projekts und die Definition des Resultats des Projekts eine

Myriam Parada hat Industrial Design an der Hochschule studiert

Mit viel Kreativität und praktischenErfahrungen zum Traumberuf

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große Rolle. Generell kann man sagen, dass jeden Tag Kreativität bei der Erstel-lung von Designs und das Finden von Lösungsansätzen gefordert wird, die den technischen und gestalterischen Anfor-derungen gerecht werden. Primär tragen dazu die Kommunikation und der Ideen-austausch mit Kollegen und anderen Ab-teilungen bei.

Was ist das besondere an Ihrer Ar-beit?Ein interessanter Punkt ist für mich die Tatsache, dass wir an der Gestaltung der automobilen Zukunft beteiligt sind. Die-se Arbeit bedeutet auch, mit unheimlich vielen verschiedenen Menschen zu- sammenzuarbeiten, die alle ihre eige-nen Anforderungen mit in das Projekt bringen. Die Besonderheit hier, ist die Kunst der Vermittlung zwischen den Abteilungen. Es geht darum die Form-sprache für einen spezifischen Fahr-zeugtyp zu finden, diesen innerhalb anderer Fahrzeuggruppen zu differen-zieren und dennoch den Markenkern und dessen Aussage konstant zu prä-sentieren. Eine der anspruchsvollsten Aufgagen ist, das erarbeitete Design-konzept überzeugend und und nach-drücklich zu vertreten. Ich liebe diesen Beruf einfach und neben den alltägli-chen Aufgaben ist es für mich immer noch etwas Besonderes als Designerin zu arbeiten.

Was würden Sie Studierenden Ihrer Fachrichtung während und nach dem Studium raten?Es lohnt sich, den Kontext der Hoch-schule zu nutzen, um mit und durch die Kommilitonen zu wachsen und sich gegenseitig zu pushen. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, das eigene Portfolio aktuell zu halten und bei der Erstellung daran zu denken, dass es Möglichkeiten eröffnet, die eigene gestalterische Per-sönlichkeit darzustellen. Meiner Mei-nung nach sind praktische Erfahrungen mindestens genauso viel Wert, wie ein weiterführendes Studium. Wenn es sich ergibt, Erfahrungen auf dem Markt zu sammeln, so nutzt sie!

Das Interview führte NANCY WÖHLER

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treffpunkt campus

Wie beschaffen deutsche Unternehmen Bilder für ihre interne und externe Unter-nehmenskommunikation? Welche Qua-litätsmerkmale stehen im Mittelpunkt? Diesen und anderen Fragen geht die Stu-die der Bildjournalisten an der Hochschu-le Magdeburg-Stendal auf den Grund.

Mal schnell ein Foto mit dem Smartphone geschossen und auf die Unternehmens-website gestellt oder mit dem Newsletter verschickt. Heutzutage kann wirklich je-der ohne viel Zeitaufwand digitale Fotos produzieren. Aber wie sieht die Realität in deutschen Unternehmen mittlerweile aus? Eines der Ergebnisse der durchgeführten Studie belegt, fast 80 Prozent der Befrag-ten stellen fest, dass der Bedarf an Bildern durch das Internet stark bis sehr stark ge-stiegen ist. Dabei wird vermehrt Wert auf qualitativ hochwertige Fotos gelegt.

Studierende des Studiengangs Bildjour-nalismus haben unter Leitung von den Lehrenden Rainer Hotz und Michael Ebert eine Studie zum Thema Bildbeschaffung in der Unternehmenskommunikation durch-geführt. „Es gibt keinerlei Material oder Information darüber, wie Unternehmen dem größer werdenden Bildmarkt entge-gentreten und wie sie an ihr Bildmaterial gelangen“, erklärt Michael Ebert zum Ent-stehungsansatz der Studie.

Der berufsbegleitende, anwendungsorien-tierte Studiengang Bildjournalismus, mit den beiden Schwerpunkten Fotojourna-

lismus und Bildredaktion, bildet die Stu-dierenden zu Fotojournalisten und Bild-redakteuren für alle bildjournalistischen Tätigkeiten im redaktionellen und freibe-ruflichen Bereich aus. Entwickelt wurde der Studiengang im Jahr 2008 von Michael Ebert und Renatus Schenkel.

Unterstützt wurden die Studierenden von dem Dienstleister vor-ort-foto.de, der seit 2009 bundesweit Auftragsfotografie zu günstigen Pauschalpreisen anbietet. Über 150 professionelle Bildjournalisten sind dort unter Vertrag und können ohne gro-ßen Aufwand Fotoaufträge für Unterneh-men erledigen. Mit Hilfe von vor-ort-foto.de wurden insgesamt 10.000 Unternehmen angeschrieben. Mit über 400 Rückläufern konnten die Studierenden durchaus re-präsentative Daten zusammenstellen und auswerten. Im Punkt Qualitätsmerkmale kommt die Studie zu einem klaren Ergeb-nis. Die Unternehmen setzen in erster Linie auf authentische und glaubwürde Aufnah-men für die interne, aber vor allem externe Unternehmenskommunikation. Gerade im Bereich online-Präsenz hat sich der Bedarf an Bildern erhöht. Diese ist für die Außen-darstellung von Unternehmen unverzicht-bar geworden.

Die größte Herausforderung für die Unter-nehmen ist der Spagat zwischen steigen-dem Bedarf und stagnierendem Budget – zwischen Kosten und Qualität. Denn auch die Erkenntnis vieler Unternehmen führt nicht unbedingt zu einer Budgeterhöhung

Studie im Bereich Unternehmenskommunikation

Unternehmen setzen auf Authentizitätund Glaubwürdigkeit bei Bildbeschaffung

und im Umkehrschluss, zu wenig gestiege-nen Bildhonoraren. Um den Kostenvorga-ben dennoch einigermaßen gerecht zu wer-den, nutzen viele Unternehmen einen Mix der Angebote im Bereich Bildbeschaffung.

77,2 Prozent der Befragten setzen auf pro-fessionelle Fotografen. Mit einem Anteil von 66 Prozent landen die eigenen enga-gierten Mitarbeiter auf dem zweiten Platz und mit 60,8 Prozent liegen die Micro-stock-Agenturen, wie Fotolia oder iStock-Foto, auf dem dritten Platz. „Für unsere Studierenden zeigt sich, dass die Arbeit für Unternehmen einen immer größe-ren Teil ihres Marktes ausmachen wird. Erfreulich ist, dass die klassischen Qua-litätsmerkmale auch hier gefragt sind“, kommentiert Michael Ebert das Ergebnis der Studie.

Zur Verschiebung und Schrumpfung des Betätigungsfelds eines Bildjournalisten, trägt auch die Krise der Printmedien bei. Diese Entwicklungen müssen auch zu Veränderungen in der Ausbildung der Bildjournalisten führen. Sie müssen sich während ihrer Ausbildung bereits mit Pro-dukten und Anforderungen der Unterneh-menskommunikation auseinandersetzen und zunehmend werden auch crossmedia-le Fähigkeiten erwartet.

Die Ergebnisse der Studie zum download:www.vor-ort-foto.de/studie/

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Für welche Zwecke setzt Ihre Unternehmens-kommunikation Bildmaterial ein?

Für die öffentliche Darstellung desUnternehmens, vermittelt durchdie Presse

Für die interne Unternehmens-kommunikation in Printform (Unternehmenszeitung)

Für die interne Unternehmens-kommunikation online (Intranet, Newsletter)

83,1%

94,7%

64,2%

67,1%

Prozentsatz der Antworten

Für die öffentliche Darstellung desUnternehmens in Online-Medien(Internetauftritt, Social-Media, Blogs)

Die Studenten des Bachelor-Studienganges Bildjournalismus mit ihren Dozenten (v.l.n.r) Andre Sommerfeld, Michael Ebert, Gesa Sophie Marth, Rainer Hotz, Benedikt Fürstenau

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Welche Anliegen haben Sie in der Zeit als Datenschutzbeauftragter bereits bearbeitet?In meiner kurzen Tätigkeit als Datenschutz-beauftragter wurden drei Angelegenheiten an mich herangetragen. Für das Rektorat entwickle ich zurzeit neue Regelungen zur Vernichtung und Entsorgung von Papier und Akten. So soll bestmöglich verhin-dert werden, dass sensible und personen-gebundene Daten in den Umlauf geraten. Ein zweiter sehr wichtiger Punkt ist die Noteneingabe direkt durch die Lehrenden der Hochschule. Bisher ist dies rein hand-schriftlich per Dienstpost zum Prüfungs-amt erfolgt. In Zukunft sollen die Prüfer die Möglichkeit bekommen, die Noten der Stu-dierenden direkt online einzupflegen. Bei der neuen Methode muss natürlich sicher-gestellt werden, dass mit diesen empfindli-chen Daten sorgsam umgegangen wird. In diesem Bereich gilt es, die Interessen zwi-schen zukunftsorientierter und flexibler Arbeitsweise und dem absoluten Schutz der Daten abzuwägen. Weiterhin beschäfti-ge ich mich mit den Evaluationsbögen für Lehrende und deren Lehrveranstaltungen. Die Studierenden hatten bisher die Mög-lichkeit diese handschriftlich auszufüllen. Auch das soll demnächst online möglich sein.

Wie wichtig sind in Zukunft die Matri-kelnummern der Studierenden?Primär wurden die Matrikelnummern an Hochschulen eingeführt, um die Identi-fikation der Studierenden zu erleichtern. Das ist weniger aufwändig, als die Iden-tifikation mit Namen und Geburtsdaten. Weiterhin dienen sie der verschlüssel-ten Notenbekanntgabe durch Aushänge.

Dr. Erwin Jan Gerd Albers ist seit 1995 als Professor im Bereich Wirt-schaftsinformatik an der Hochschule Magdeburg-Stendal tätig. Seit dem 1. oktober 2013 ist er darüber hinaus Datenschutzbeauftragter an beiden Standorten. Seine Aufgabe dabei ist es zu prüfen, ob die gesetzlich und vertraglich festgelegten Datenschutz-bestimmungen eingehalten werden.

Der Wirtschaftsinformatiker hat in seinem beruflichen Alltag oft mit diesem Thema zu tun. Auch IT-Sicherheit gehört zu den zentralen Bereichen seines Metiers. Dort hat er seine Kenntnisse erworben, die ihn für diese Aufgabe qualifizieren. Er ist Ansprechpartner für alle An-gehörigen der Hochschule – glei-chermaßen für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und Studierende.„Jeder, der den Eindruck hat, dassmit seinen Daten nicht sorgfältigumgegangen wird, kann sich vertrauensvoll an mich wenden“, erklärt Professor Albers.

Dadurch sollte eine direkte Verbindung zu einer bestimmten Person verhindert werden. Noten von Studierenden gehören absolut zur Rubrik empfindlicher Daten. Aber auch Matrikelnummern sind nicht gerade top secret. Durch die Einführung von online-Notenportalen an den Hoch-schulen werden Notenaushänge immer mehr verdrängt. Der komplette Verzicht auf solche Aushänge ist auch eine Empfeh-lung von mir. Somit benötigen die Hoch-schulen die Matrikelnummern nur noch zur Identifikation.

Wie schätzen Sie das Thema Vorrats-datenspeicherung ein? Das schätze ich in der Tat sehr kritisch ein. Die Frage ist doch, welchen Zweck diese Speicherung von personengebundenen Da-ten erfüllt? Daten auf Vorrat zu speichern, um sie später für irgendetwas zu verwen-den, widerspricht einem Grundsatz des Datenschutzes – und zwar dem der Zweck-mäßigkeit. Daten dürfen demnach nur für einen bestimmten Zweck erhoben und ge-speichert werden. Dieser wird aber in der aktuellen Diskussion nicht klar definiert. Weiterhin muss man fragen, wie erfolgver-sprechend das Ganze, beispielsweise im Be-reich Strafverfolgung, überhaupt sein wird. Ich habe an dieser Stelle erhebliche Beden-ken. Darüber hinaus hinterfrage ich auch die Arbeitsmethoden der amerikanischen National Security Agency (NSA). Inwieweit diese Arbeit, mit teilweise fragwürdigen Methoden, zur Terrorismusbekämpfung beiträgt, müsste genau untersucht werden. Die Relation zwischen Aufwand und Nut-zen ist unklar.

NANCY WÖHLER

Auch ein Thema an der Hochschule: Sensible Daten, Noten ud Akten

Aus der Arbeit eines DatenschützersSeit dem NSA-Abhörskandal und den Diskussionen zur Vorratsdatenspeicherung ist das Thema Datenschutz wieder in den me-dialen und politischen Diskurs gerückt. treffpunkt campus sprach mit dem Datenschutzbeauftragten der Hochschule.

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MELANIE SoKoLoWSKI (23) aus Stendal studiert im 3. Semester den Bachelor-Studien-gang Soziale Arbeit am Standort Magdeburg.

Warum hast Du Dich für ein Studium an der Hochschule Magdeburg-Stendal entschieden? Um ganz ehrlich zu sein, war der Hauptgrund die gute alte Liebe. Ich lebe schon seit einigen Jahren mit meinem Freund zusammen und wir haben lange überlegt, welcher ort unsere gewünschten Studienrichtungen vereint. Als er sich dann für Magdeburg entschieden hat, war es auch für mich beschlossene Sache.

Was gefällt Dir besonders an Deinem Studiengang?Ich schätze vor allem die Vielfältigkeit meines Studiums. Soziale Arbeit reicht von der Frühförderung von Kleinkin-dern über die Arbeit mit problembelasteten Jugendlichen und Erwachsenen bis hin zur Unterstützung von alten oder kranken Menschen. Man hat also ein breites Spektrum an möglichen Arbeitsfeldern, was die spätere Arbeitssuche hoffentlich erleichtern wird.

Welche interessanten Projekte gibt es im Studiengang?Es gibt eine Menge toller Projekte bei uns. Beispielsweise das Asylprojekt, welches unter anderem Hausaufgabenbe-treuung für Kinder aus Flüchtlingsfamilien anbietet, die Kinderstadt Elberado, in der Kinder leben wie ein Erwach-sener und das Projekt Schulsozialarbeit, bei dem wir krea-tive Angebote für Schulkinder entwickeln. In Letzteres bin ich involviert. Wo verbringst Du Deine Zeit, wenn Du nicht in der Hochschule bist?Ich verbringe so viel Zeit wie möglich im opernhaus, mei-nen momentanen Lieblingsplatz. Dort komme ich meiner großen Leidenschaft, dem Schauspiel, nach. Ich bin Mit-glied in der Theaterkiste am Alten Theater, welche sich im Übrigen immer über neue Gesichter freut, und zudem in der Inszenierung Macbeth am opernhaus zu sehen. Eine willkommene Abwechslung neben dem Hochschulbetrieb.

Wie stellst Du Dir Deine Zukunft nach dem Studium vor?Zur Zeit denke ich über ein anschließendes Masterstudium im Bereich Theaterpädagogik nach.

Die Fragen stellte KATHARINA REMIoRZ

Workshops für Lehrende

Hochschuldidaktische Wochen im März

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Das Ende des Semesters naht, die Hochschuldidaktischen Wochen kommen. Unter dem Motto „Zwischen den Semes-tern: Lehre planen, Neues ausprobieren“ bietet das Zentrum für Hochschuldidaktik und angewandte Hochschulfor-schung wieder eine Reihe von Workshops für Lehrende der Hochschule Magdeburg-Stendal an.

Vom 18. bis 31. März 2014 stehen in zehn je eintägigen Angebo-ten zum Beispiel Blended-Learning-Szenarien mit Moodle, kom-petenzorientiertes Prüfen und Lehr- und Beratungskompetenzen im internationalisierten Hochschulkontext auf dem Programm. Aber auch die hochschuldidaktischen Grundlagen und lernak-tivierende Methoden kommen nicht zu kurz. Ein zeitlicher Aus-reißer nach vorn ist der Workshop zur Arbeit mit ePortfolios, der bereits am 25. Februar von 10 bis 17 Uhr stattfindet: Sind ePort-folios nur neumodischer Schnickschnack oder (wie) können sie die Kompetenzentwicklung von Studierenden fördern?

Ein didaktischer Einführungskurs speziell für Neuberufene und neue Vertretungsprofessoren und Vertretungsprofessorinnen schließt am 31. März die hochschuldidaktische Weiterbildung in diesem Wintersemester ab. Die genauen Termine und weitere Informationen zu den Workshops finden Sie im Programmheft des ZHH und unter: www.hs-magdeburg.de/zhh.

ZHH

MusizierendeStudierendeDer Stendaler Domchor fehltein der oktoberausgabe 2013 alsüber die musikalischen Angeboteberichtet wurde.

Empfehlung: Einfach zu den Proben gehen!

Ansprechpartner: Johannes Schymalla

E-Mail: [email protected]: www.domkantorei-stendal.deProbe: dienstags um 19.30 Uhr ort: Cordatussaal des Domstiftes

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Das Gefühl, vermeintlich Unnützes zu lernen, ist Studierenden bekannt. Es trotzdem und leidenschaftlich zu tun, fällt schwer. Ich habe das Gegenteil erlebt und mit Begeisterung trainiert, was ich weder in naher noch in ferner Zukunft wirklich gebrauchen will – beim Probetraining im Selbstverteidi-gungskurs.

Auf meine Anfrage, sein Sportangebot in treffpunkt campus vorzustellen, re-agierte Kursleiter Veit Albrecht knapp: Der Artikel ginge klar, ich solle Jog-ginghose, Sportschuhe und genug Was-ser mitbringen. Das okay zum Artikel stimmte mich erst mal zufrieden, den Zweck der Utensilien verriet es aber nicht. Im Nachhinein tat ich gut daran, an alles zu denken. Ich sollte es beim Klettern, Sprinten und Schwitzen brau-chen. Denn der Kurs gleicht eher einem sportlichen Survivaltraining als gewalt-freier Kommunikation im Stuhlkreis. Das begriff ich schnell.

Schon beim Aufwärmen ging es zur Sa-che: Paare bilden, auf die oberschenkel des Gegenüber und schließlich um ihn herum klettern. Skurriler noch war diese Übung: kopfüber auf den Händen durch

den Raum tapsen und alle paar Meter Lie-gestütze stemmen. Auf diese Weise stieg – oder besser fiel – allen das Blut in den Kopf und auch dem letzten der insgesamt 30 Teilnehmer wurde warm. Ich hatte Selbst-verteidigung noch nie gemacht und es überraschte mich, körperlich so gefordert zu werden. Gleichzeitig gefiel mir, dass die Fitness nicht vergessen wird und Veit Alb-recht eine ganze Reihe solcher Warm-ups im Repertoire hat. Die gebrauchte er auch zwischendurch und hielt uns so bei Laune und auf Temperatur.

Danach kurz verschnaufen und was trin-ken, bevor es ans Eingemachte ging. Für heute standen „Cover Guard“ und „Leg-stamp“ auf dem Übungsplan. Das aber verschwieg Kursleiter Veit Albrecht, der nicht am Ende, sondern – logisch – vorn anfangen wollte. Auch generell schien der 30-jährige Master-Student ziemlich gut Bescheid zu wissen. Einleitend frag-te er uns nach dem wichtigsten Körper-teil bei der Selbstverteidigung. Der Kopf, dachte ich spontan – schließlich steuert der alles unter ihm. Falsch. Veit Albrecht zeigte auf seine Beine. Darum übten wir zuerst den festen Stand, wenn jemand schubst. Dann den festen Stand mit seit-lichem Wegducken, im Fachjargon „Co-

Ein unerwartet sportliches Angebot

Sportkurs im Selbsttest: Sich verteidigen können, wenn es ernst wird

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ver Guard“ genannt. Und schließlich mit Wegducken und Abwehr. Die Abwehr-methode richtig auszuführen erfordert Geschick – sowohl beim Ausführen, als auch beim nachträglichen Beschreiben. Vereinfacht ging es so: Nach dem Weg-ducken gegen Schienbein und Füße des Angreifenden treten – „Legstamp“ – ein Trick dabei bringt selbigen zu Fall. Wer den ebenfalls bildlich umschrieben möchte, besuche bitte ein Probetraining: Donnerstag, 19 Uhr, in der Sporthalle 2, Zschokkestraße.

Schritt für Schritt verinnerlichte ich die komplexe Wegduck-Abwehr-Übung. Das war anspruchsvoll, meine Bewegungen glichen dem Robo-Dance aus den 1980er Jahren. Später klappte es dynamischer. Das verdankte ich der Zeit zum Wieder-holen und der Geduld meiner Übungs-partnerin Ellen. Sie hatte es nicht immer leicht mit mir – und das buchstäblich – dafür aber eine Menge Spaß. Der darf in den 90 Minuten nicht zu kurz kommen, weiß Veit Albrecht: „Ich mache hier kei-nen Wettkampfsport, sondern wir üben Verteidigungsverhalten verschiedener Sportarten. So kannst du dich im Ernst-fall schützen und erstarrst nicht wegen des Stresses.“

Der Besuch des Hochschulsportkurses Selbstverteidigung war die Zeit, die zwei bis drei blauen Flecken, die vielen Liege-stütze und den Schweiß wert. Was gelernt habe ich obendrein. Eine Einladung, mich probehalber anzugreifen, soll das aber nicht sein.

NICo PFEILKursteilnehmerin Ellen simuliert einen Angriff, den ich im Cover Guard abwehre.

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Sehen, verstehen, umsetzen

Spezial: Gebärdensprachdolmetschen

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Wer das erste Mal in seinem Leben Gehörlose kommunizieren sieht, ist sofort interessiert und neugierig. „Es ist eine Traumsprache“, sagt Studen-tin Annika Bußmann und erntet dafür Zustimmung von ihren beiden Kom-militoninnen Sabrina Zelder und Nina Mühl.

Hochschule Magdeburg-Stendal als VorreiterLaut Deutschem Gehörlosen-Bund e.V. leben in Deutschland ca. 80.000 Gehörlo-se. Zeitgleich werden jährlich nicht mal 100 Gebärdensprachdolmetscher ausge-bildet. Denn bundesweit gibt es nur vier Hochschulen und Universitäten, die den Studiengang Gebärdensprachdolmet-schen anbieten. Einer der Vorreiter in der Akademisierung der Ausbildung war die Hochschule Magdeburg-Stendal. Sie rich-tete den Vollzeitzeitstudiengang Gebär-densprachdolmetschen am Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen bereits

1997 ein. Das geschah noch vor Anerken-nung der Gebärdensprache durch das Be-hindertengleichstellungsgesetz im Jahre 2002. Koordiniert wird der Studiengang seit Beginn von gehörlosen und hörenden Mitarbeitern, die heute ein sechsköpfiges Team bilden. treffpunkt campus hat sich mit einigen Dozenten und Studiereden in Verbindung gesetzt und einen Blick hinter die Kulissen geworfen.

Mut zur KommunikationÜber den Alltag von gehörlosen Mitar-beitern an der Hochschule war treffpunkt campus mit Thomas Finkbeiner im Ge-spräch (Foto oben). Er ist taub und seit ok-tober Lehrkraft für besondere Aufgaben im Studiengang Gebärdensprachdolmetschen. In der Arbeit an der Hochschule genieße er die „Kommunikation auf Augenhöhe“ und merkt, dass es nichts gibt, was in Lautspra-che aber nicht in Gebärdensprache aus-gedrückt werden kann. An anderer Stelle allerdings gäbe es Unterschiede, sagt der

Gebärdensprachler: „Zum Beispiel werde ich morgens von einem Vibrationswecker geweckt. Außerdem sind für mich schriftli-che Medien wichtiger als etwa Fernsehen, in dem deutsche Sender nur wenige Pro-gramme untertiteln. Um auf dem Laufen-den zu bleiben, lese ich Nachrichten häufig mittels Smartphone. In manchen Arbeiten, wie Studentenberatungen oder Auswer-tungsgesprächen, unterstützt mich ein Dolmetscher.“ Diese werden vom Integrati-onsamt und zum Teil von der Hochschule finanziert. In der Kommunikation zwischen hörenden und tauben Menschen sieht Tho-mas Finkbeiner nur wenig Probleme: „Es ist erst einmal wichtig, dass wir voreinander nicht gehemmt oder unsicher sind. Dar-über hinaus gibt es ein paar einfache Re-geln: langsam und deutlich sprechen, Mut haben, Mimik und Gestik einzusetzen und sich dabei nicht lächerlich vorkommen. Zur Not kann man immer auch zu Papier und Stift greifen. Ich freue mich über jeden Kon-taktversuch.“

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Deutsche Gebärdensprache (DGS) und Deutsche LautspracheWas das Besondere an der Deutschen Ge-bärdensprache ist, schildert Jens Heßmann für treffpunkt campus. Er ist seit 1998 Pro-fessor für Gebärdensprachdolmetschen am Standort Magdeburg ist. „Für Kinder gehörloser Eltern ist die Gebärdensprache die Muttersprache. Es ist die Sprache der Eltern, mit der das Kind aufwächst“, erklärt er. Als eigenständige Sprache verfügt die Deutsche Gebärdensprache über eine voll-ständige Grammatik und auch über Di-alekte, die genauso wie in der Deutschen Lautsprache in verschiedenen Ballungs-räumen entstanden sind. Es gibt jedoch keine Tempusflexionsformen bei Verben, also beugende Zeitformen. Stattdessen wird mit Gebärden für die Begriffe heu-te, gestern, morgen usw. gearbeitet. „Eine weitere wichtige Eigenschaft besteht in einer ausgeprägten Simultanität, die ins-besondere durch das Zusammenspiel mit Händen und Armen, sowie Aktionen des oberkörpers, Kopfes und Gesichts ermög-licht wird“, sagt Jens Heßmann.

Gehörlos oder taub?Immer wieder hört man Diskussionen über die richtigen Ausdrücke gegenüber gehörlosen Menschen. „Taubstumm“ sei dabei ein ungeeigneter Begriff, weil Gehör-lose im doppelten Sinne nicht stumm sind: „Sie lernen, wenn auch häufig unvollkom-men oder auffällig, zu sprechen, und sie haben ihre eigene Sprache, die Gebärden-sprache“, erklärt Jens Heßmann. Seit etwa den 1920er Jahren hat sich der Begriff „ge-hörlos“ verbreitet, der bis heute allgemein üblich ist. „Allerdings nehmen jüngere Gehörlose und Gebärdensprachaktivisten inzwischen vermehrt Anstoß an dem defi-zitären Anklang des Wortes ‚gehörlos‘ und geben dem Wort ‚taub‘, in Anlehnung an das international verbreitete Wort ‚deaf‘, den Vorzug“, führt der Professor aus.

Die Schwierigkeiten desDolmetschensEine Kollegin von Jens Heßmann ist Prof. Dr. Regina Leven. Sie selbst hört, ihre Eltern aber sind gehörlos und somit kennt und lebt sie die Kultur von Gebärdensprach-lern. Ihr sei es ein persönliches Anliegen gewesen, sich wissenschaftlich mit der Ge-bärdensprache zu beschäftigen, meint sie im Interview mit treffpunkt campus. Regi-na Leven lehrt unter anderem das „Voicen“, den Transfer der Gebärde in die Deutsche Lautsprache und bereitet Studierende auf die Schwierigkeiten des Dolmetschens vor. Die lägen beispielsweise darin, mit

Gebärden sind von Region zu Region unterschiedlichAnnika, Justin und Sabrina zeigen drei verschiedene Gebärden für das Wort „Wasser“.

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„Wasser“, Region Berlin

„Wasser“, Norddeutschland

„Wasser“, Bayern

bestimmten Gesichtsaktivitäten wie He-bung und Senkung der Augenbrauen Fra-gen von Aussagen zu unterscheiden oder Bedingungssätze zu markieren. Des Wei-teren ließen sich lange und verschachtelte Sätze besonders schwierig übersetzen, ge-nauso Redewendungen, wie „Vom Regen in die Traufe“, sagt Regina Leven. Trotz aller Schwierigkeiten sei Gebärdensprachdol-metschen eine Dienstleitung für Hörende und Gehörlose: Es ginge also nicht darum, das Ausgedrückte zu interpretieren, son-dern zu dolmetschen, was gesagt wurde. In ihren Veranstaltungen üben Studieren-de auch die Technik des Simultandolmet-schens. „Das ist anspruchsvoll und nicht allen gelingt das gleichzeitige Hören und Gebärden gleich gut. Darum erreichen in jedem Jahr einige Studienanfänger nicht das Ziel des Studiengangs. Für jene ist es schade, nicht in das Berufsfeld der litera-rischen Übersetzers wechseln zu können, weil die Gebärdensprache keine Schrift-sprache besitzt“, sagt die Professorin.

Von Muttersprachlern lernt man am schnellstenZum Glück sind die Schwierigkeiten für die Studierenden nicht das Primäre. Jedes Wintersemester erhalten maximal 16 Stu-dieninteressierte die Zusage für den Stu-diengang Gebärdensprachdolmetschen. Unter den Studierenden im dritten Se-mester befinden sich derzeit Annika Buß-mann, Sabrina Zelder und Nina Mühl. Sie schätzen vor allem die praxisorientierte Ausbildung. In den ersten Semestern wird zunächst die Gebärdensprache und deren Soziologie und Kultur vermittelt. „Am An-fang gibt es viele Übungen im Satzaufbau, in der Grammatik oder in der Raumbe-schreibung“, berichtet Nina. „Die Kurse fin-den in kleinen Gruppen statt. Wir halten immer Blickkontakt und haben die Mög-lichkeit, von Muttersprachlern wie Herrn Neuhäusel oder Frau Fischer zu lernen“, ergänzt Annika. In höheren Semestern be-suchen die Studierenden unter anderem Seminare anderer Studiengänge, um dort für Übungszwecke zu dolmetschen. Das Ganze wird von einer Kamera aufgezeich-net und anschließend analysiert. Studien-interessente sollten neben Grundkennt-nissen in der Gebärdensprache eine gute Auffassungsgabe, Mut zur Körpersprache und Geduld mitbringen. „oftmals haben Anfänger Probleme mit der Handrichtung. Wichtig ist, zu wiederholen und zu korri-gieren. Man muss sehen, verstehen und umsetzen“, fasst Sabrina zusammen.

KATHARINA REMIoRZ, NICo PFEIL

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Im Jahr 2008 beendete Stefanie Sens ihr Studium des Gebärdensprachdolmets-chens. Direkt danach machte sie sich hier in Sachsen-Anhalt selbständig und be-gleitet seitdem gehörlose Menschen als Dolmetscherin durch den Alltag.

Warum haben Sie sich für den Studi-engang Gebärdensprachdolmetschen entschieden?Ich bin beim Tag der offenen Tür auf diese Studienrichtung aufmerksam geworden. Mich haben die Sprache und Art der Kom-munikation sehr fasziniert und ich fand die berufliche Perspektive sehr spannend.

Wie lang hat es gedauert, bis Sie die Gebärdensprache beherrschten?Es ist möglich diesen Studiengang mit un-terschiedlichen Grundlagen anzufangen. Es gab in meinem Semester Kommilito-nen, die keine Gebärdensprachkenntnisse besaßen, wiederum aber auch welche, die bereits vor dem Studium Volkshochschul-kurse besucht hatten. Ich habe vor Beginn des Studiums einen Volkshochschulkurs absolviert. Dort konnte ich bereits einige Basiskenntnisse erlangen. Man bekommt hier während des Studiums eine Art „Werk-zeugkasten“, um die Grundlagen zu schaf-fen und alles, was darüber hinaus geht,

muss man in Eigenarbeit lernen und festi-gen. Das heißt, man muss Weiterbildungen besuchen und immer dran bleiben, denn auch die Gebärdensprache entwickelt sich im Laufe der Zeit immer weiter.

Welche praktischen Erfahrungen konnten Sie während Ihres Studiums sammeln?Das Studium ist sehr praxisorientiert ange-legt und beginnt mit einem orientierungs-praktikum. Ich war sechs Wochen in einer Beratungsstelle für Menschen mit Hörbe-hinderung tätig, einerseits in der Administ-ration und andererseits in der Begegnungs-stätte, wo Gehörlose zu verschiedenen Veranstaltungen zusammengekommen sind. Das vierte Semester besteht komplett aus einem Hospitationspraktikum. Dort haben wir Dolmetscher bei ihrer Arbeit be-gleitet und beim Zuschauen gelernt. Dieses Praktikum habe ich in Dublin verbracht und habe dort mit einer Kommilitonin zu-sammen Dolmetscher begleitet. Ich habe einen guten Einblick in die Vielfältigkeit des Berufs bekommen, besonders in die unterschiedlichen Stile der Dolmetscher und auch in die Sprache verschiedener Re-gionen. Im siebten Semester habe ich noch einmal ein Praktikum gemacht, in dem ich 20 Wochen in verschiedenen deutschen Städten gearbeitet habe.

Wie ging es für Sie direkt nach dem Studium weiter?Nach dem Studium habe ich mich 2008 selbständig gemacht. Ich wollte unbedingt in Sachsen-Anhalt bleiben. Das war für mich schon ein kleines Abenteuer, weil ich nach dem Studium nicht genau wusste, wie das alles mit der Selbständigkeit funktio-niert. Ich habe mich in dieser Zeit mit vie-len Kollegen ausgetauscht, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen.

Warum sind Sie nach dem Studium hier in der Region geblieben?Ich bin aus zwei Gründen hier geblieben. Erstens war ich zur richtigen Zeit am rich-tigen ort. Das heißt einfach, dass ich den Bedarf an Gebärdensprachdolmetschern in Sachsen-Anhalt erkannt habe. Zu dieser Zeit gab es hier nicht viele Gebärdensprach-dolmetscher mit Abschluss. Und zweitens bin ich der Liebe wegen geblieben.

Stefanie Sens hat Gebärdensprachdolmetschen studiert

„Ich bin am Leben meiner Kundenganz nah dran.“

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Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?Ich bekomme Anfragen von gehörlosen Kunden, zum Beispiel per SMS, in denen sie mich bitten, sie zu Terminen zu begleiten, um dort zu dolmetschen. Das können ganz unterschiedliche Termine sein. Von der Be-hörde bis zum Arzt ist alles dabei. Wenn ich einmal keine Zeit habe, vermittle ich die Menschen an andere Kollegen weiter. Dann gibt es eine Vermittlungsstelle, bei der ich als Dolmetscherin gelistet bin, die mich bei Bedarf auch anrufen können. Meine Wo-chen und dementsprechend auch meine Arbeitszeit gestalten sich also immer unter-schiedlich.

Welche Dienstleistungen bieten Sie Ihren Kunden genau an?Ich begleite meine Kunden als Dolmetsche-rin zu ganz verschiedenen Terminen oder Anlässen. Das sind Arzttermine, Termine bei Ämtern oder Behörden, aber auch Hoch-zeiten und Vorlesungen. Darüber hinaus koordiniere ich auch Aufträge, indem ich beispielsweise einen Co-Dolmetscher enga-giere, falls die Termine über mehrere Stun-den oder auch Tage gehen. Dort wechseln wir uns dann beim Dolmetschen ab, um eine perfekte Begleitung zu gewährleisten.

Was ist das Besondere an Ihrem Beruf?Das Besondere an meinem Beruf ist, dass ich immer mit ganz unterschiedlichen Menschen zu tun habe, und auch Teil ih-res Lebens bin. Durch die Begleitung der Menschen in bestimmten Situationen ihrer Alltagswelt bin ich natürlich auch ganz nah am Leben meiner Kunden dran. Das kann durchaus auch schwierig für mich sein, wenn ich jemanden zum Beispiel zum Arzt begleite, und derjenige bekommt eine ne-gative Diagnose.

Was würden Sie Studierenden Ihrer Fachrichtung während und nach dem Studium raten?Wichtig ist für mich an erster Stelle das Sammeln praktischer Erfahrungen. Sie sollten auch Angebote von außerhalb nut-zen, wie zum Beispiel Vorträge oder den wöchentlichen Stammtisch, bei dem sich gehörlose und hörende Menschen in einer Bar treffen und austauschen.

Das Interview führte NANCY WÖHLER

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Prof. Dr. Carlos Melches ist gebürtiger Spanier und begann seine Tätigkeit an der Hochschule Magdeburg-Stendal 1996. Zwei Jahre später wurde er zum Professor am Fachbereich Kommunikation und Medien berufen und lehrt seitdem „Grundlagen des Interkulturellen Handels“. Mit treffpunkt campus sprach er unter anderem über deutsch-spanische Unterschiede.

Herr Prof. Melches, Sie sind Experte für den Austausch von Spaniern und Deutschen. Warum reicht es dafür nicht, beide Sprachen sprechen zu können?Das wäre in der Tat ein bisschen wenig, um professionell zu übersetzen. Men-schen verschiedener Länder unterschei-den sich ja nicht nur durch ihre Sprache, sondern auch in ihren Gesten , ihrer Men-talität und ihrem Weltbild. Fachüberset-zer und Dolmetscher müssen das Wissen darüber in ihre Arbeit einfließen lassen.

Und wie ebnen Sie den Studieren-den dafür den Weg?In der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Übersetzen. Unsere Studieren-

den sollen Texte nicht Wort für Wort transferieren, wie es teilweise Literatur-übersetzer tun. Fachübersetzen heißt hingegen, Material so zu übersetzen, dass Menschen es einfach gebrauchen kön-nen; es wird sozusagen für das aktuelle Verständnis der Bevölkerungsgruppe aufgearbeitet. Dafür müssen sich die Stu-dierenden mit den Unterschieden zwi-schen Menschen beschäftigen und inter-kulturell kompetent sein. Darüber hinaus verlangt die Tätigkeit des Fachübersetzers oder -dolmetschers auch mediale Fertig-keiten, beispielsweise wenn ein Bündel spanisches Material für einen deutschen Flyer oder eine Homepage aufbereitet werden soll.

Sind die Menschen denn so unter-schiedlich? Worin unterscheiden sich Deutsche und Spanier?Die Deutschen sind sehr tiefgründig und ernst, wenn es um Herausforderungen geht. Sie suchen ihre Probleme schon fast. Die Spanier sind etwas leichtlebiger und nicht so genau bei Problemen – ha-ben aber auch weniger. Dennoch sind die internationalen Beziehungen gut und beide Länder hätten gern ein bisschen vom anderen.

Und dafür sind Sie nach Deutschland und schließlich an die Hochschule gekommen?Nein, dass hatte mit meinem Studium zu tun. Als Philosophie-Student war es üb-lich, sich vor ort mit deutscher Philoso-phie auseinander zu setzen. In Köln habe

Menschen an der Hochschule: Carlos Melches

Fachübersetzen ist mehr, als zwei Sprachen zu beherrschen

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Erhöhung des Semesterbeitrags

Studierende zahlen 20 Prozent mehr als 2013der Gesamtfinanzierung trägt. Die Mensapreise und die Wohn-heimmieten würden jedoch stabil bleiben, so das Studenten-werk. Für den Standort Stendal beläuft sich der Semesterbeitrag nun auf 51 Euro, Magdeburger Studierende zahlen 91,28 Euro. Innerhalb eines Jahres ist der Beitrag in Magdeburg damit um 20 Prozent gestiegen. PM

Der Semesterbeitrag wird zum Sommersemester 2014 angeho-ben. Während die Magdeburger Verkehrsbetriebe den Semester-ticketpreis von 27 auf 31,28 Euro erhöht haben, steht beim Stu-dentenwerksbeitrag in Magdeburg ein Zuschlag von 10 Euro an. Dies sei erforderlich, da die Landesregierung ihren Zuschuss auf 900.000 Euro halbiert hat und damit nur noch rund 7 Prozent

ich 1982 mein Studium abgeschlossen, dann promoviert und anschließend un-ter anderem in Luxemburg als Sprach-lehrer für EU-Abgeordnete gearbeitet. Darüber hinaus habe ich über meine Fa-milie väterlicherseits Beziehungen nach Deutschland. Zur Hochschule bin ich wegen einer ausgeschriebenen Professur gekommen.

Und wie gefällt ihnen die Tätigkeit hier?Sehr. Zum Beispiel kann ich mich mit meiner Heimat beschäftigen und auch philosophische Fragen diskutieren. Auf der praktischen Seite habe ich mittler-weile viel Erfahrung im Lehren, bin älter geworden und das prägt die Beziehung zu den Studierenden positiv. Gleichzei-tig wird einem das Altern im Lehrberuf leichter gemacht als anderswo. Man muss allerdings aufpassen: Die Hoch-schule ist eine kleine Welt, in deren Bü-rokratie man sich gern verliert. Darum engagiere ich mich auch außerhalb. Im Verein „Sprache und Medien Magde-burg“ – kurz SUMMA e. V. – beispiels-weise, in dem Austauschschüler betreut werden aber auch immer Platz ist für studentische Projekte. Daneben forsche ich am Deutsch-Arabischen-Dialog, der sich aus dem Arabischen Frühling entwickelte. Hier begleite ich den Aus-tausch öffentlicher Akteure aus Arabien und Deutschland, die zukünftig zusam-menarbeiten wollen.

Das Interview führte NICo PFEIL

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Als erstes steht Technische Mechanik bei Professor Michael Markworth auf dem Lehrplan. Knapp 100 Studierende sitzen mit mir im Hörsaal. Davon studieren etwa 20 Mechatronische Systemtechnik im ers-ten Semester. Die restlichen Studierenden stammen aus dem ersten Semester Wirt-schaftsingenieurwesen. Professor Mark-worth zeichnet eine Skizze an die Tafel. Aufgabe ist es, die Kräftewirkung bei der Belastung einer Türklinke zu berechnen. „Wichtig für diesen Studiengang ist das Zu-sammenspiel zwischen Mechanik, Elektrik, Elektronik und Informatik“, so Markworth und weiter: „Studieninteressierte sollten gute Kenntnisse in Physik und Mathe so-wie technisches Interesse mitbringen.“ Auf den Ausklapptischen der Studieren-den liegen Bleistift, verschiedene Farbstifte und Taschenrechner. „Mby3 (Z3=a) = F1a + F2b“, rechnet ein Student laut vor. Prof. Markworth arbeitet mit den Studierenden zusammen und bleibt geduldig, wenn Je-mand nicht gleich auf die richtige Antwort kommt. „Alle verstanden?“, hört man ihn alle paar Minuten nachfragen.

Im Bericht des Wissenschaftsrats 2013 heißt es: „Die Kombination der klassischen Ingenieurdisziplinen Elektrotechnik und Maschinenbau mit der gestalterischen Disziplin Design kann bundesweit eine Solitärstellung beanspruchen.“ Dem kann Prof. Yongjian Ding, Direktor des Instituts für Elektrotechnik, nur zustimmen: „Der Studiengang ist eine Perle des Fachbe-reichs. Er ist eine gesunde Mischung von allem und fördert die Kommunikation zwischen den drei Instituten.“ Besonders geeignet ist der Studiengang für Leute, die ganzheitlich in allen Facetten denken. 40 Prozent Elektrotechnik, 40 Prozent Ma-schinenbau, 20 Prozent Industriedesign. Von der Idee über die Funktionalität bis hin zur Verarbeitung.

Es geht weiter im Designlabor. Analyti-sches Zeichnen bei Martina Stark steht auf dem Programm. Hier sind die ange-henden Mechatronischen Systemtechni-ker unter sich. „Wir trainieren die räum-liche Vorstellungskraft. Ziel ist, eine Idee anhand einer Skizze räumlich zu visua-

(M)ein Tag im Studiengang Mechatronische Systemtechnik

Zwischen komplizierten Konstanten und verworfenen Zeichnungen

lisieren, um damit dem Kunden ein bes-seres Verständnis über die Produktform zu vermitteln,“ erklärt sie mir. Martina Stark beginnt ein einfaches Fischerboot an die Tafel zu zeichnen. Wir tun es ihr nach. Erst der Horizont, daraus ein Drei-eck, Fluchtlinien, Diagonalen für die per-spektivische Mitte… und schon ist die Fläche des Bootes fertig. oder eben auch nicht. Ich beginne von vorn. Vom Punkt zur Flucht und wieder zum Punkt. Immer wieder vergleiche ich das Tafelbild und meine Skizze. Unmöglich. Nach meinem vierten Versuch, lasse ich den Bleistift fallen. Würde man auch nur eines mei-ner gezeichneten Boote bauen, es würde vermutlich schräg in den Wellen liegen, wenn nicht sogar untergehen.

Nach einer kurzen Pause steht nun noch Technische Physik mit Christian Wartini auf dem Plan. Mittwochs finden immer mathematisch-physikalische Übungen statt. Eine Woche zuvor hat Professor Wartini mehrere Aufgaben auf dem Ser-ver abgelegt, die die Studierenden zu Hause lösen sollten. Die Antworten wer-den heute besprochen. „Durch Gruppen- und Projektarbeiten vermitteln wir den Studierenden interdisziplinäre Denk- und Handlungsweisen. Nehmen wir als Beispiel einen elektrischen Fensterheber im PKW. Hier arbeiten ein mechanisches Getriebe und ein Elektromotor in Verbin-dung mit Sensorik und Steuerung zusam-men. Die Bedienungselemente müssen zweckmäßig sein und sollen dabei auch noch ansprechend aussehen.“

Die Industrie zeigt, dass solche Absolven-ten benötigt werden. Einsatzfelder kön-nen zum Beispiel die Produktentwicklung und Fertigung mit interdisziplinären An-spruch sein, wie bei der Medizintechnik. Denkbar ist auch der Betrieb komplexer Anlagen, zum Beispiel bei Kraftwerken. Professor Ding verscihert: „Die Grenzen verschwinden und Bereiche werden ver-zahnt. Daher bietet dieser Studiengang gute Berufsperspektiven“.

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Seit 2006 wird an der Hochschule der Studiengang Mechatronische Systemtechnik angeboten, eine Verknüpfung aus Elektro-technik, Maschinenbau und Industriedesign. Dieser Studiengang verbindet alle Bereiche und lässt dadurch Synergieeffekte sichtbar werden. Der Regelstudienplan erstreckt sich von Betriebswirtschaftslehre über Technische Physik und Robotik bis hin zum Produktdesign. Einen Tag lang schlüpfe ich in die Rolle der Studierenden und besuchte die Vorlesungen des Studiengangs.

Studierende skiziieren ein Fischerboot mit Perspektive.

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Schluss mit „Hammerprinzip“ und „What the hell-Effekt“. Mit der 1. Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten griff die Bibliothek der Hochschule in Mag-deburg ein bekanntes Problem im Stu-dienalltag auf – die „Aufschieberitis“. An diesem Abend bekamen die Studieren-den die Möglichkeit etwas über Zeitma-nagement und Schreibstrategien zu ler-nen, um endlich aufgeschobene Arbeiten fertigzustellen.

Nur noch schnell Facebook checken, den Abwasch erledigen oder doch noch 15 Mi-nuten mit den Freunden im Park treffen. Diese und viele andere Dinge fallen Studie-renden ein, wenn eigentlich die Hausarbeit geschrieben oder das Referat vorbereitet werden muss. Der „What the hell-Effekt“ beschreibt genau diese Aneinanderrei-hung von Aufgaben, bevor man sich dem Wesentlichen, dem Wichtigen, wie zum Beispiel einer Hausarbeit widmet. Plötz-lich sieht man sich mit Zeitknappheit und schlechtem Gewissen konfrontiert.

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Hochschulbibliothek haben die Wichtigkeit dieses Problems erkannt, und veranstalte-ten am 9. Januar 2014 die 1. Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten. „Inspi-riert hat uns eine ähnliche bundesweite Ak-tion“, erzählte Sibylle Wegener, Mitarbeite-rin der Bibliothek am Standort Magdeburg. Von 18 bis 24 Uhr konnten interessierte Studierende an verschiedenen Vorträgen in den Räumen der Bibliothek teilneh-men. Das Programm beinhaltete Vorträge

zu Zeitmanagement, Themenfindung für Abschlussarbeiten und Schreibstrategien. Darüber hinaus wurden im Anschluss an die Vorträge individuell abgestimmte Ein-zelcoachings angeboten.

Das Ziel der Veranstaltung war, ein Ange-bot für Studierende zu schaffen und ihnen einen Motivationsschub zu verleihen. Wei-terhin ist es den Mitarbeitern und Mitarbei-terinnen wichtig, dass die Bibliothek als ort wahrgenommen wird, an dem Studierende nicht nur Bücher ausleihen können.

„Ich bin kein Zeitmanagement-Guru“, gab Stephanie Dawid, Trainerin für Zeitmanage-ment aus Berlin, zu. Das erstaunte zunächst alle 40 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, denn schließlich hielt sie den Vortrag zum Thema Zeitmanagement. Auch sie hatte während der Schul- und Studienzeit so ihre Probleme mit dem Thema. „Aber man kann an sich und seinen Gewohnheiten arbei-ten“, sagte Stephanie Dawid. Das Lernen im Studium unterscheidet sich grundlegend zu dem in der Schule. In der Schule geht es um Hören, Lesen, Notieren und Wiederho-len. Im Studium dreht sich aber alles ums Verstehen, Hinterfragen und Anwenden. Hier gilt es seine Gewohnheiten zu durch-brechen und andere Lernstrategien anzu-wenden. Das sogenannte „Hammerprinzip“, also das regelrechte Einhämmern von Wis-sen, bringt Studierende im Studienalltag nicht weiter. Stephanie Dawid betonte, dass es wichtig sei, sich Tagesziele zu setzen und sich klarzumachen, was das ganz persönli-che „Mission Statement“ ist, also wofür man

1. Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten

Suche nach dem inneren Schweinehund

etwas macht. Diese Strategie soll einen zu-sätzlichen Motivationsschub geben.

Diesen Motivationsschub erhoffte sich auch Erik Steiner an diesem Abend. Er ist Student im Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit und steht kurz vor seiner Abschluss-arbeit. „Aufgrund meiner Legasthenie habe ich Probleme mit dem Lesen und Schrei-ben, darum habe ich auch ein wenig Angst vor meiner Bachelorarbeit. Die Veranstal-tung in der Bibliothek hat mich sofort an-gesprochen und ich erhoffe mir dadurch mehr Motivation und die richtigen Tipps, um die Arbeit bewältigen zu können.“ Wertvolle Tipps zur Themenfindung für wissenschaftliches Arbeiten und Schreib-strategien erhielten die Studierenden an diesem Abend von Franziska Nauck. Sie ist Dozentin für wissenschaftliches Schreiben an der Hochschule Magdeburg-Stendal und gibt Text- und Schreibcoaching-Seminare. „Schreiben ist für die meisten eine entschei-dende Schlüsselkompetenz für beruflichen Erfolg. Aus diesem Grund vermittle ich in Seminaren und Einzelcoachings Techniken und Strategien, mit denen das Schreiben professioneller und effektiver wird und gleichzeitig leichter von der Hand geht.“„Für uns war es eine erfolgreiche Veran-staltung und wir freuen uns über die rege Teilnahme der Studierenden. Wir hoffen, dass wir an diesem Abend interessante Themen aufgegriffen und spannende In-formationen vermittelt haben“, resümierte Sibylle Wegener.

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Was gefällt Dir besonders an Deinem Studiengang?Besonders gut gefällt mir der riesige Praxisanteil. Dinge, die ich im Studium lerne, kann ich direkt anwenden. Im vergangenen Semester haben wir uns beispielsweise mit dem Thema Marke-ting beschäftigt. Für mein Unternehmen habe ich anschließend eine Marktanalyse erstellt. Außerdem kommen unsere Dozen-ten meist direkt aus der Praxis. Lobenswert ist auch die Arbeit unserer Betreuerin, Anke Koch. Sie organisiert jedes Semester Exkursionen in andere Unternehmen und kümmert sich um die Belange der Studierenden.

Du bist seit diesem Semester Mentor und Tutor. Welche Auf-gaben übernimmst Du?Als Mentor für den Fachbereich Wirtschaft betreue ich Erstse-mester während ihrer ersten Monate an der Hochschule und versuche ihnen somit den Einstieg in das Studentenleben zu erleichtern. Im 3. Semester des Studiengangs habe ich ein Tuto-rium in Rechnungswesen angeboten. Es ist ganz interessant und eine gute Gelegenheit, sich in der Präsentation von Vorträgen zu üben.

Wie stellst Du Dir Deine Zukunft nach Deinem Studium vor?Eigentlich ist geplant, dass ich weiterhin in meinem Unternehmen in Bernburg bleibe. Aber ich würde gerne noch meinen Master machen. Leider wird an der Hochschule Magdeburg-Stendal in den Bereichen Consulting, Unternehmerisches oder Strategisches Management kein dualer Master-Studiengang angeboten.

Die Fragen stellte KATHARINA REMIoRZ

JoHANNES LATZEL (23) aus Bernburg studiert im 5. Semester den dualen Bachelor-Studien- gang Betriebswirtschaftslehre am Standort Stendal.

Warum hast Du Dich für ein Studium an der Hochschule Magdeburg-Stendal entschieden? Nach meiner Ausbildung zum Bürokaufmann wollte ich nicht nur arbeiten, sondern mich weiterqualifizieren. Ich wollte mei-nen Betrieb aber nur ungern verlassen, deshalb habe ich mich für einen dualen Studiengang entschieden, den ich am Standort Stendal gefunden habe. Das Studium gestaltet sich dort so, dass wir jeweils im Wechsel ein Vierteljahr studieren und ein Viertel-jahr arbeiten. Insgesamt erstreckt sich das Studium auf 7 Semes-ter. Das lässt sich sehr gut vereinbaren.

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Studentenvergleich in der MDCC-Arena

Fußballspiel: Hochschule gegen Universität

Ab 13.30 Uhr spielt dann der Regionalligist gegen den SV Babelsberg 03. Im vergangenen Jahr ging der studentische Vergleich übrigens 0:0 aus. Da gibt es noch Reserven. Ge-naue Informationen im nächsten Heft. doc

Was 2013 begann, wird in diesem Jahr fortgesetzt: Vor einem Punktspiel des 1. FC Magdeburg treffen zwei studen-tische Mannschaften in der MDCC-Arena aufeinander. Am 11. Mai gegen 11.30 Uhr beginnt das Vorspiel.

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Nachrichten

Podium für den wissenschaftlichen Nachwuchs: NWK 15

Magdeburg. Am 24. April ist die Hochschule Magdeburg-Stendal Gastgeber der 15. Nachwuchswissenschaftlerkonferenz ostdeutscher Fachhochschulen (NWK 15). Die Schirmherrschaft hat der Minis-ter für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, Hartmut Möllring, übernommen. Insgesamt wurden 160 Beiträge eingereicht, die bis Ende Februar durch mehr als 60 Fachexperten begutachtet werden. Die ausgewählten Beiträge werden in einem Tagungsband dokumentiert, der zur Veranstaltung ausgegeben wird. Mehr Informationen: www.nwk-15.de

doc

Existenzgründung im Bereich Übersetzen und Dolmetschen

Magdeburg. Der Weg in die Freiberuflichkeit ist für angehen-de Dolmetscherinnen und Dolmetscher, Übersetzerinnen und Übersetzer mit zahlreichen Fragen gepflastert: Welchen Preis soll-te man für eine Zeile oder ein Wort verlangen, wie kommt man an Kunden und welche Versicherungen sollten unbedingt abge-schlossen werden? Antworten auf diese und viele weitere Fragen bot der Existenzgründertag am Fachbereich Kommunikation und Medien am 16. Januar 2014. Über 50 Studierende der Bachelor- und Masterstudiengänge für Dolmetschen und Übersetzen nutz-ten diese Gelegenheit, die entscheidenden Fragen der beruflichen Zukunft zu diskutieren und sich mit erfahrenen Referenten des BDÜ Landesverbandes Sachsen-Anhalt e.V. auszutauschen.

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Elektrotechniker besuchten Rolls-Royce in Dahlewitz

Magdeburg. Der diesjährige Kurs „Zerstörungsfreie Prüfung“ im Stu-diengang Elektrotechnik, der von Prof. Dr. Johann Hinken gehalten wird, war am 15. Januar 2014 zu Besuch bei Rolls-Royce in Dahle-witz bei Berlin. Rolls-Royce stellt Flugzeug- und Schiffsturbinen für den zivilen, geschäftlichen sowie militärischen Bereich her. Im Zuge der zerstörungsfreien Prüfung in der Fertigung der Turbinenbau-teile bietet dieses Unternehmen für den Kurs ein gutes praktisches Beispiel, da Verfahren angewandt werden, die in der Vorlesung vorgestellt wurden. Die Firma Rolls-Royce beschäftigt in Dahlewitz etwa 2.200 Beschäftigte. Davon sind 60 Prozent Ingenieure, die fast ausschließlich in der Entwicklung tätig sind. Die dortige Fertigung beschränkt sich auf Turbinen mittlerer Größenklasse, die sich zu-meist in Geschäftsflugzeugen wiederfinden, wie zum Beispiel das Triebwerk BR700 oder die Tay-, Spey- und Dart-Triebwerke. Des Weiteren werden Zweiwellen-Triebwerke für Kurz- und Mittel-

strecken-Flugzeuge vom Typ Airbus endmontiert und getestet. Die Tests beziehen sich auf die von der Flugsicherheitsbehörde gefor-derten Bestimmungen, die selbstverständlich eingehalten werden. Um die Triebwerke zu optimieren, wendet Rolls-Royce in Dahlewitz numerische Modellierungen an, womit im Vorfeld simuliert und getestet werden kann. Die Berechnungen in der Simulation sind mittlerweise so genau, dass es kaum Unterschiede zu den fertigen Prototypen gibt. Die Gäste aus Magdeburg erkundeten die Mon-tage der Testturbinen sowie den Bereich, in dem die Rissprüfung mittels UV-Licht durchgeführt wird, um feine oberflächenfehler zu detektieren. Abgerundet wurde der aufschlussreiche Tag durch den Besuch des Montagebereichs für BR700-Triebwerke und die Gele-genheit, den Testkanal für diese Triebwerke zu betreten.

Marco vom Berg

Evaluation online und mit neuen Fragebögen

Magdeburg/Stendal. Die Hochschule führt für die Lehrevaluation neue Fragebögen ein, die kürzer und kompetenzorientiert sind. Es werden je nach Typ der Lehrveranstaltung verschiedene Fragebö-gen eingesetzt. Diese ermöglichen eine bessere Rückkopplung der Ergebnisse zur Verbesserung der Lehre. Neu in diesem Semester ist auch die Möglichkeit, für einige ausgewählte Lehrveranstaltungen, an der Evaluation online über mobile Endgeräte teilzunehmen. Die Testphase der online-Evaluation hat am 24. Januar begonnen. Aus-gewählte Teilnehmer haben per E-Mail eine Einladung zur online-Befragung erhalten, die einen Zugangslink und eine TAN enthält. Da es keine Verbindung zwischen TAN und Votum gibt, ist also nicht erkennbar, wer wie abgestimmt hat. Für alle anderen Lehrveran-staltungen gibt es in diesem Semester wie bisher die Papiervariante.

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Rekordandrang auf Schnuppertage

Ramona Stirtzel vom Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen in Magdeburg informiert über den Studiengang Soziale Arbeit.

Magdeburg/Stendal. Mehr als 200 Schülerinnen und Schüler be-suchten vom 21. bis 24. Januar die Schnupperstudientage der Hochschule Magdeburg-Stendal. Die sieben Fachbereiche boten Einblicke in Vorlesungen und Seminare, zeigten Labore und er-klärten Studieninhalte und -ziele. Die Gäste kamen sowohl aus Magdeburg und Stendal als auch aus Niedersachsen, Potsdam, Hamburg, Dessau und der Nähe von Mainz. Insgesamt war das Interesse auch an den technischen Studiengängen hervorragend.

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Die nächsten Schnuppertage finden am 5. und 6. Juni in Stendal statt – für die Studiengänge Betriebswirtschaftslehre, Angewandte Kindheitswissenschaften und Rehabilitationspsychologie.

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Magdeburger Oberbürgermeister ehrte verdienstvolle Einwohner

oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper würdigte am 4. Dezem-ber 2013 im Alten Rathaus das ehrenamtliche Engagement von Magdeburgerinnen und Magdeburgern. Gleichzeitig dankte er ihnen für ihre herausragende Einsatzbereitschaft zum Wohle des Gemeinwesens unserer Stadt. Zu den insgesamt 51 Geehrten gehören zwei Studentinnen und eine Mitarbeiterin der Hoch-schule Magdeburg-Stendal.

Juliane Rudolph ist im Katastrophenschutz der Landeshaupt-stadt Magdeburg in der Sanitätseinheit des Arbeiter-Samariter-Bundes, Regionalverband Magdeburg e.V. aktiv. Herausragenden Einsatz zeigte sie beim Hochwasser im Juni letzten Jahres. Für ihre tatkräftige Unterstützung der technischen Einsatzleitung „Evakuierung-Verpflegung-Unterkunft" setzte Frau Rudolph uneigennützig Prioritäten, indem sie die Prüfungsphasesituation ihres Studiums an der Hochschule Magdeburg-Stendal sowie die Abgabe ihrer Bachelor-Arbeit kurzfristig zurückstellte. Trotz der zeitlichen Verschiebung und der außerordentlich hohen Belastung hat sie ihr Bachelor-Studium inzwischen erfolgreich beendet.

Die drei Studierenden Anne Bretschneider, Felix Mertin und Nancy Wöhler (Hochschule) haben sich intensiv bei den Protes-ten gegen die Sparpolitik des Landes im Hochschulbereich ein-gesetzt. Ihr großes persönliches Engagement trug zum Erfolg der Großdemonstration auf dem Domplatz bei. Darüber hinaus ha-ben sich die drei im Landesbündnis der Hochschulen engagiert und in Magdeburg durch kreative Protestideen dafür gesorgt, dass die Interessen des Wissenschaftsstandortes Magdeburg in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.

Ramona Stirtzel, Lehrkraft für besondere Aufgaben und Leiterin des Praxisamtes im Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen, war „Geburtshelferin“ und langjährige Begleiterin des Spielhau-ses im Elbauenpark. Seit 1996 hat Frau Stirtzel stets die beson-deren Interessen der Kinder vertreten und großen Wert auf

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Nachrichten

deren unmittelbare Einbeziehung gelegt. Nach der Fertigstel-lung des Spielhauses war sie mit zahlreichen Studierenden für den Betrieb der Einrichtung zuständig. Ihr Einsatz ging weit über die Grenzen ihrer Aufgabe als Dozentin hinaus. Ramona Stirtzel engagierte sich in unzähligen Stunden auch ehrenamt-lich für das Spielhaus und dessen kleine Gäste.

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Erhebung zum Bildungs- und Teilhabepaketim Landkreis Stendal

Stendal. Der Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften führt in enger Kooperation mit dem Jobcenter Stendal und dem Landkreis Stendal im kommenden Jahr Befragungen zum Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) durch. Das BuT soll ein Mindestmaß an gesellschaftlicher, kultureller und poli-tischer Teilhabe von Kindern aus sozialschwachen Familien ermöglichen. Dies wird unter anderem durch Aufwendungen für Schulausflüge, Lernförderung, Mittagessen sowie Sportver-eins- oder Musikunterrichtsbeiträge gewährleistet.

Ziel des seit 2013 unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Mor-feld und Prof. Dr. Raimund Geene bestehenden Forschungs-projektes mit Studierenden der Rehabilitationspsychologie und der Kindheitswissenschaften ist es, Hintergründe über die Inanspruchnahme des BuT im Landkreis Stendal zu erfah-ren. Nachdem bereits im Sommersemester mehrere Bache-lor-Arbeiten zum BuT in Schulsozialarbeit und Kitas erstellt wurden, stehen nunmehr Interviews mit Nutzern und Nut-zerinnen und mit Experten und Expertinnen an. Die Auswer-tung und Verwendung der Ergebnisse erfolgt in einem Stu-dienprojekt an der Hochschule Magdeburg-Stendal in enger Kooperation mit dem Jobcenter Stendal und dem Sozialamt, die dieses Projekt begleiten und unterstützen. Ab Sommer 2014 werden die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt.

PM

Fachbereich Bauwesen zeigt, was er kann

Magdeburg. Vom 28. Februar bis 2. März findet die 24. Landes-Bau-Ausstellung statt. Mit dabei sind Studierende, Mitarbeiter-innen und Mitarbeiter sowie Professorinnen und Professoren

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des Fachbereichs Bauwesen, die die Messebesucher über Studi-um, Lehre, Praxis und Forschung informieren wollen.

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Deutschlands Wissenschaftsjournalisten kommen nach Magdeburg

Magdeburg/Bremen. Vom 24. bis 26. November 2014 findet die Wissenswerte, das Dialogforum für Wissenschaftsjournalisten, Wissenschaftskommunikatoren und Forscher, in Magdeburg statt. Erstmals verlassen die Veranstalter die Hansestadt Bremen: „In Magdeburg gibt es sehr gute räumliche und technische Voraus-setzungen und es lag eine herausragende Bewerbung in perfektem Zusammenspiel von Wissenschaft und Politik vor“, so die organisa-toren. „Wir freuen uns, dass wir Magdeburg als dynamischen Wis-senschaftsstandort präsentieren können“, sagt Dr. Klaus Puchta, Teamleiter Wissenschaft bei der Landeshauptstadt Magdeburg. Für die Wissenswerte engagieren sich die Deutsche Forschungsge-meinschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemein-schaft, die Leibniz-Gemeinschaft und die Max-Planck-Gesellschaft und tragen damit entscheidend zum Erhalt der wichtigsten Konfe-renz für Wissenschaftsjournalismus in Deutschland bei. Mehr Informationen: www.wissenswerte-bremen.de.

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Hugo-Junkers-Preis: Zweiter Platz

Magdeburg. Im Wettbewerb um den Hugo-Junkers-Preis 2013 waren zwei Einreichungen aus der Hochschule erfolgreich.Einen 2. Platz erreichte Prof. Dr.-Ing. Jürgen Häberle vom Institut Maschinenbau, in der Kategorie „Innovativste Produktentwick-lung“ mit dem Wirbelstrom-Schienenprüfgerät New Technology. Mit Schienenprüfzügen werden Eisenbahnschienen und Wei-chenteile im Gleis auf Materialfehler untersucht. Zur Nachprüfung kann ein handgeführtes Schienenprüfgerät eingesetzt werden. Prof. Dr. Jürgen Häberle hat ein solches Wirbelstromschienen-prüfgerät nach ganz neuen Gesichtspunkten entwickelt. Der kostengünstige Leichtbau – er wiegt nur 25 Kilogramm – erlaubt zahlreiche Systemfunktionen: Anpassung an unterschiedliche Nennspurweiten, automatische Anpassung an Spurweitenände-rungen, Einmannbedienbarkeit, kurze Entnahmezeiten aus der Schiene, kompakte Transportabmessungen und die Möglichkeit der Prüfung von Weichen. Das Gerät wird bereits europaweit ver-trieben. Der zweite Platz ist mit 7.000 Euro dotiert.

PM

Hugo-Junkers-Preis: Dritter Platz

Magdeburg. In der Kategorie „Innovativste Projekte der ange-wandten Forschung“ erreichte Mirjam Bäse, ebenfalls vom In-stitut für Maschinenbau den 3. Platz für ihre „Wirkungsgradop-timierung von tribologisch beanspruchten Fahrzeugaggregaten durch Anwendung innovativer, sensitiver Finishtechnologien“. Energie- und Materialverluste in Maschinenelementen verursa-chen in Deutschland Kosten von ca. 35 Mrd. Euro im Jahr. Die-se können durch die Triboforschung (Reibungslehre) um ca. 5 Mrd. Euro pro Jahr gesenkt werden. Mirjam Bäse untersucht in erster Linie die Wirkungsgradoptimierung von Fahrzeugkupp-lungen. Dabei geht es vor allem um die innovative Bearbeitung von Funktionsflächen durch ein sensitives Finish-Verfahren. Erste Ergebnisse zeigten einen positiven Einfluss im Reibungs-

verhalten der Kupplung. Die Verlängerung der Lebensdauer eines Bauteils ist nur ein Vorteil dieses Verfahrens. Außerdem kommt es zu einer Minimierung von Geräuschemissionen und der Verbesserung von Form- und Laufgenauigkeiten. Der dritte Platz ist mit 3.000 Euro dotiert.

PM

MVB startet Betriebliches Gesundheitsmanagement

Magdeburg. Neue Maßstäbe will die Magdeburger Verkehrsbetrie-be GmbH & Co. KG (MVB) mit der Einrichtung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM), in Zusammenarbeit mit der Hochschule Magdeburg-Stendal und der EUMEDIAS Heilberufe AG, im Unternehmen setzen. Ziel ist es, einen gesunden Lebensstil zu fördern und ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen.Als großes Unternehmen und Arbeitgeber in Magdeburg mit über 650 Mitarbeitern will die MVB verstärkt in die Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter investieren. Dazu setzt die MVB nach eigenen Angaben auf kompetente Partner zur Umsetzung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements, bestehend aus der EUMEDIAS Heilberufe AG und Studentinnen und Studenten der Hochschule Magdeburg-Stendal unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Rudolph, Professor für Gesundheitsmanagement. Auch die eigenen Mitarbeiter der MVB unterstützen das Projekt mit ihrem Ideenreichtum. Inhalte des Betrieblichen Gesundheitsprogramms sind u.a. Präventionsangebote für eine bessere Gesundheit, Ar-beitsschutzmaßnahmen und Konzepte zur verbesserten Verein-barkeit von Beruf und Familie. Diese sollen nicht nur das Wohlbe-finden der Beschäftigten steigern, sondern auch deren Motivation und Leistungsbereitschaft, was sich wiederum positiv auf die Um-setzung der Unternehmensziele auswirken wird.

Das Projektteam unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Rudolph arbeitet seit dem 1. oktober intensiv daran, einen individuellen Maßnahmenplan für das Betriebliche Gesundheitsmanagement zu entwickeln. Die Beschäftigten der MVB haben dabei einen ho-hen Stellenwert, weiß auch Prof. Dr. Rudolph: „ohne die Beschäf-tigten geht gar nichts. Wenn etwas funktionieren soll, ist Zuhören der Schlüssel zum Erfolg.“

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Ulf Kazubke, Personalleiter der MVB (vierter von links) präsentiert das Team mit Prof. Dr. Peter Rudolph (rechts im Bild)

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Relaunch derHochschulwebseite

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Ins rechte Licht gerückt: Für die neue Hochschulwebseite galt es, die Fachbereiche und Einrichtungen in Szene zu setzen. Mit professioneller Unterstützung von Fotograf Bastian Ehl entstanden an insgesamt elf Shooting-Tagen und über 90 Sets in Magdeburg und Stendal hunderte neue Impressionen aus Studium, Forschung und Campusleben. Vielen Dank an alle Beteiligten!

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Offizieller Förderer:

Impressum treffpunkt campus

Herausgeber: Rektor der Hochschule Magdeburg-Stendal ISSN 1614-8770

Redaktion: Norbert Doktor (DoC) , verantwortlichMitarbeit: Nancy Wöhler, Katharina Remiorz, Nico Pfeil, Claudia MischLayout / Satz: Carsten Boek

Druck: Druckerei Mahnert, AscherslebenAuflage: 3.000Titelfoto: Bastian Ehl

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 12. März 2014

Für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind die Autoren verantwortlich. Diese Beiträge geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion wieder. Kürzungen behält sich die Redaktion vor.

Hochschule Magdeburg-Stendal – PressestelleBreitscheidstraße 2, 39114 Magdeburg

Telefon: (0391) 886 41 44Fax: (0391) 886 41 45Web: www.hs-magdeburg.deE-Mail: [email protected]

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JöRN BORKE

Seit Semesterbeginn lehrt Dr. Jörn Borke am Fachbereich Angewandte Humanwissenschaf-ten der Hochschule Magdeburg-Stendal. Er vertritt die Professur „Entwicklungspsychologie der Kindheit“. Studiert hat der 41-Jährige Psychologie an der Universität osnabrück. Dort be-gann er 2002 als wissenschaftlicher Mitarbeiter zu arbeiten. Danach spezialisierte sich Jörn Borke auf kulturvergleichende Familienforschung, die er sowohl an der Universität als auch am Forschungsinstitut „Nifbe“ betrieb. Seine Tätigkeit führte ihn auch nach Griechenland, wo er das Erziehungsverhalten von Eltern und die Entwicklung ihrer Kinder untersuchte.

Parallel zur wissenschaftlichen Arbeit beriet der Psychologe Eltern in der Babysprechstun-de der Universität und übernahm 2004 die Leitung der Beratungsstelle. Seine Doktorarbeit schrieb Jörn Borke 2008 zu Ressourcen und Risikofaktoren von werdenden Eltern. Am Sten-daler Campus der Hochschule fühle sich der Niedersachse wohl. Dafür sorgen das familiäre Klima und die kurzen Wege. Dem Ruf gefolgt ist Borke auch, um im Kompetenzzentrum Frühe Bildung und an der Ausrichtung des für 2014 geplanten Bachelor-Studiengangs Kind-heitspädagogik mitzuwirken.

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JENS WUNDERLING

Seit oktober 2013 vertritt Jens Wunderling die Professur „Interaction Design Technologies und Mediale Systeme“ am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Industriedesign der Hochschule Magdeburg-Stendal. In seinen Lehrgebieten, zu denen Interaction Design, Gene-rative Gestaltung und Physical Computing gehören, vermittelt der gebürtige Bonner Studie-renden, neue Medien und Technologien zur Gestaltung von Interaktionen zu nutzen.

Der 34-Jährige studierte an der Universität der Künste (UdK) in Berlin Visuelle Kommuni-kation. Berufliche Erfahrungen sammelte Jens Wunderling überwiegend freiberuflich in verschiedenen Projekten – als Grafikdesigner und als Interaction Designer. Seit zwei Jahren arbeitet der Diplom-Designer freiberuflich im Studio SYNToP, dessen Gründungsmitglied er ist. Seine Lehrtätigkeit begann Jens Wunderling 2011 an der Fachhochschule Potsdam und gleichzeitig arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Berliner UdK. Für die Tätig-keit an der Hochschule Magdeburg-Stendal entschied sich Jens Wunderling, um seine Praxis-erfahrungen weitergeben zu können und neue Inspirationen zu erhalten. NP

MICHAELA HOKE

Prof. Dr. Michaela Hoke ist seit Dezember 2013 Professorin für Allgemeine Betriebswirt-schaftslehre und Internationale Rechnungslegung an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Die Professur am Fachbereich Wirtschaft in Stendal vertrat die gebürtige Bayerin bereits seit oktober letzten Jahres. Michaela Hoke lehrt in mehreren Studiengängen zur Betriebs-wirtschaftslehre (BWL) internes und externes Rechnungswesen. Zu ihren Spezialgebieten gehört wertorientierte Unternehmensführung.

Die heute 44-Jährige begann ihre Ausbildung mit einer Banklehre, an die sie ein BWL-Studium an der Universität Erlangen-Nürnberg anknüpfte. Dem Grundstudium folgte ein Semester am Institut d’Etudes Politiques der Universität Straßburg und das Hauptstudium an der Universität St. Gallen. Dort arbeitete Michaela Hoke anschließend als wissenschaftli-che Assistentin und promovierte 2001 zum Thema Konzernsteuerung. Praktische Erfahrung sammelte die Betriebswirtin durch ihre Tätigkeit als Unternehmensberaterin, die sie 15 Jahre ausübte – zunächst in München und darauf als geschäftsführende Gesellschafterin in Köln und Potsdam. An der Hochschule Magdeburg-Stendal möchte Michaela Hoke die Inhalte ihres Fachgebietes kombiniert mit beruflichen Erfahrungen an Studierende vermitteln. NP

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Studieren im Grünen

Konferenz

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www.hs-magdeburg.de www.hs-magdeburg.de/nwk-15

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Fachhochschulen24. April 2014, Magdeburg