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Tutorium zur Einführung in die Phonetik II [email protected] Kategoriale Wahrnehmung

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Tutorium zur Einführung in die Phonetik II

[email protected]

Kategoriale Wahrnehmung

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1. Prosodie

2. Mikroprosodie

3. Makroprosodie

akustische Parameterprosodische Parameter

5. Wortakzent

4. Satzakzent

a) syntagmatische Strukturierung des Gesprochenen

c) zeitliche Strukturierung größerer Einheiten

IntonationRhythmus

Prominenz

F0

DauerIntensität

f) z. B. intrinsische Tonhöhe

e) phonetisch nicht vorhersagbar

b) Prominenz einer Silbe

d) Prominenz eines Wortes

6. prosodische Phrasierung

Ordne den prosodischen Parametern ihre akustische Korrelation zu!

Nachtrag: Prosodiewahrnehmung

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- Prosodie: zeitliche Strukturierung größerer Einheiten, Korrelation von

psychoakustischen und (messbaren) akustischen Merkmalen

* Intonation – F0

* Rhythmus, Sprechgeschwindigkeit, Pausen – Messung der zeitlichen Länge

* Prominenz – Schalldruckpegel

- Mikroprosodie: phonetisch vorhersagbar, z. B. intrinsische Tonhöhe

- Makroprosodie: phonetisch nicht vorhersagbar, relevant für Intonations-

wahrnehmung

- akustische Parameter: Tonhöhe, Dauer, Intensität

- prosodische Parameter: Intonation, Rhythmus, Prominenz

- Akzentuierung: Wortakzent (Prominenz einer Silbe) vs. Satzakzent

(Prominenz eines Wortes)

- prosodische Phrasierung

- kategoriale Wahrnehmung bei Perzeption von Akzentmustern (peak perception)

Zusammenfassung

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Kategoriale Wahrnehmung

- abrupte Übergänge zwischen Kategoriengrenzen- gute Diskriminationsfähigkeit über Kategoriengrenzen hinweg- schlechte Diskriminationfähigkeit innerhalb von Kategoriengrenzen- Vorhersagbarkeit der Diskriminationsfähigkeit aus der Identifkationsfähigkeit

Phonemgrenzen-Effekt- abrupte Übergänge zwischen Kategoriengrenzen- gute Diskriminationsfähigkeit über Kategoriengrenzen hinweg

kontinuierliche Wahrnehmung- unscharfe Übergänge zwischen Kategoriengrenzen- gute Diskriminationsfähigkeit auch innerhalb von Kategorien

= perzeptive Untergliederung eines akustischen Kontinuums in eindeutig voneinander abgrenzbare Lautkategorien (= Kategoriengrenzen)

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Kategoriale Wahrnehmung (CP)

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Wie sieht die Diskriminations-funktion aus?

Quelle: http://www.phonetik.uni-muenchen.de/~reichelu/kurse/perzeption/folien_perzeption_7_reichel.pdf

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- bei der kategorialen Wahrnehmung lässt sich die Identifikationsfunktion aus der Diskriminationsfunktion vorhersagen- Einflüsse: * Identifikations- und Diskriminationsfähigkeit kann durch Feedback und Training verbessert werden * Schrittbreite: Wie sehr unterscheiden sich die zu diskriminierenden Stimuli?

* Stimulusdauer, Lautklassen...

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selektive Adaption: perzeptive Herausbildung eines Prototypen führt zur Verschiebung der Phonemgrenze zugunsten der nicht adaptieren Kategorie

- CP auch in anderen Bereichen: Prosodiewahrnehmung, VOT, V/(V/K)-Ratio

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Dual Process Model (Fujisaki & Kawashima)

Quelle: http://www.phonetik.uni-muenchen.de/~reichelu/kurse/perzeption/folien_perzeption_3_reichel.pdf

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Wegen Variabilität und Encodiertheit suchen wir nach Invarianz (Filtern linguistisch relevanter Information) im Sprachsignal

- Variabilität durch Sprecher, Sprechstil, Lautkontext...- Encodiertheit: Laute über weite Bereiche im Signal codiert -> Koartikulation

Sprachperzeptionsmodelle

=> Wo können wir möglicherweise Invarianzen finden?

- in der Artikulation: Motor Theory of Speech- in der Akustik und Perzeption: Quantal Theory

anderer Lösungsansatz:- sprachlich relevante Information findet man in Redundanz, nicht in Invarianz: H&H Theory

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- trotz hoher Variabilität in der Akustik (hier: Transitionslokus) invariante k-Perzeption => Perzeption folgt der Produktion („motorische Gesten“) (Geste: Bewegungsmuster zum Erreichen eines artikulatorischen Ziels)=> Konsonanten werden kategorial produziert => kategoriale Wahrnehmung=> Vokale werden kontinuierlich produziert => kontinuierliche Wahrnehmung

Motor Theory of Speech (Liberman)

/ki/ /ku/

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- Duplex Perception of Speech

- Darbietung einer Plosiv-Vokal-Silbe mit fehlender F3-Transition => Artikulationsstelle des Plosivs nicht eindeutig identifizierbar

- Darbietung der isolierten Transition => wahrgenommen als nicht- sprachliches Glissando

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- gleichzeitige Darbietung der defekten Silbe auf ein Ohr und der isolierten Transition auf das andere Ohr=> gleichzeitige Wahrnehmung der Silbe mit eindeutiger Artikulationsstelle und des Glissandos=> isolierte Transition wird also gleichzeitig auf zweierlei Weisen perzipiert sprachlich (integriert in Silbe) und rein auditiv (als Glissando)=> „speech is special“: Wir besitzen ein phonetisches Modul, das gleichzeitig für die Produktion und Perzeption von Sprache zuständig ist