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294 .Bericht: Allgemeine analytische ~ethoden usw. sie haben dann die Zusammensetzung MoS s - 2 HsO bzw. SnS~. 2 H~O. -- Aus- ffihrung: Bestimmung yon Molybdiin. Die LSsung wird ffir je 50 mg Mo mit 15 ml einer 15 n Ammoniumsulfid- oder 2 n ~Natriamsulfidl5sung versetzt, dann mit einem Uberschul] verdfinnter Salzs/iure angesauert, zum Sieden erhitzt nnd dureh Glas- filtertiegel G 4 filtriert. Hierauf wird mit Wasser, Alkohol und :4~her gewaschen, 15 mill mit der Wassers~rahlpumpe trocken gesaugt und ~ Std im Vakuum- exsiecator getrocknet. -- Fi~r die Analyse yon Zinn wird zu einer SnCl~-L5sung so viel Ammoniak gegeben, dab sich eben ein weiBer Niederschlag auszuseheiden beginnt. Dann gibt man fiir je 50 mg Sn etw~ 15 ml 2 n Natriumsulfidl5sung hinzu und zersetzt die gelbe L5sung mit 2--3 n Essigsaure. Das ausgesehiedene Zinn(IV)- sulfid wird naeh 10 rain filtriert und dann wie das )/[olybd/insulfid weiterbehandelt. G. D~. Bestimmung yon Gold, Platin und Antimon 1. Man versetzt die LSsung yon Goldchlorid, Pl~tinchlorid oder K~liumantimonyltartrat mit einem UberschuB an 2 n N~triumsulfidlSsung (etwa 20--25 ml je 50 mg Metall), ffigt fiir Au oder Sb einen kleineI1 ~Tberschul~ an 2 n Saizs~ure, ffir Pt soviel konz. Salzs~ure zu, dat~ die LSsung wenigstens 6 n salzsauer wird, koeht kurz uuf, l~[lt den Sulfidniederschlag absitzen, filtriert Au~S3 und Sb2Sa dutch einen Glasfiltertiegel, w~seht Au~S~ nach- einander mit heil~em Wasser, Sehwefelkohlenstoff, Alkohol und J(ther, Sb2S a nur mit heiitem Wasser, trocknet Std bei 105--110 ~ C und wagt als Au~Sa bzw. Sb2S~. Der Platinsulfidniederschlag wird dutch ein Papierfilter filtriert, mit heiltem Wasser chlorfrei gewasehen, fiber einem M~Km~-Brenner ]/2 Std geglfiht und als Metall gewogen. Die I~esultate sind auf wenige Zehntel Prozente genau. H. KUI~TEIq~CKER. [~ber Anwendungen yon Perjodat als oxydimetrisehem Reagens ~ in der Marl- analyse berichten V. S. SYno~oMs~:IJ und S. I. MELA~D a. Als Indicator dient Diphenylamin. Die perjodatometrische Methode wurde angewandt zur Bestimmung yon Eisen, Antimon und Arsen, wobei gut fibereinstimmende l~esultate erzielt wurden. Bestimmung yon Eisen in reinen SalzlSsungen. Man versetzt 25 ml Analysen- 15sung mit 25 m] 2 n Schwefels~ure, 2 ml konz. Phosphorsi~ure und 2 Tropfen friseh zubereiteter 1%iger DiphenylaminlSsung in konz. Schwefels/iure und titriert mit 0,02 n Kaliuraperjodatl5sung bis zur bestiindigen Blauf~rbung. -- Bestimmung von Eisen in Eisenerzen. Die bei 105--110 ~ C getrocl~nete Erzeinwaage wird mit einigen Tropfen Wasser befeuehtet und durch Erw~rmen in 10 ml konz. Salzs~ure gelSst. Man ~r mit 30--50 ml Wasser, fiberffihrt in einen 250 ml- MeBkolben und verdtinnt bis zur Marke. Ein aliqu0ter Teil der LTsung (25 ml) wird mit Cadmiumreduktor reduziert und mit 0,02 n PerjodatlTsung in Gegenwart yon Phosphors~ure und Diphenylamin als Indicator titriert. Die Eisenbestimmung wird durch verdfinnte Salzs/~ure nicht gestTrt. -- Die Bestimmung yon Antimon ist abh~ngig yon der AcidiC/it der LSsung und tier Antimonkonzen~ration in der LSsung. Die zu untersuchende L6sung, mit einem Gehalt yon 5--30 rag Antimon, wird mit der 4--5faehen Menge Wasser verdiinnt, danach werden 1--2 Tropfen 0,02 n Eisen- ammoniumsulfatlSsung und 1--2 Tropfen 1%ige DiphenylaminlSsung zugegeben. Man ti~riert mit 0,02 n PerjodatlOsung his zur Blauf~rbung. -- Bestimmung yon Arsen. 5--30 ml etwa 0,02 n Natriumarsenit16sung werden mit der 4--5fachen Menge Wasser verd/innt) mit 2 Tropfen 9,02 n EisenammoniumsulfatlTsung, 1--2 1 I. K. TAI~NI und R. P. AGAgWAL: Anal ehim. Acta (Amsterdam) 10, 312--316 (1954). 20ber Perjodat als Reagens vgl. auch diese Z. 142, 67 (1954). Zavodskaja Laborat. (Betriebslab.) 16, 273--277 (1950) [R.ussisch].

Über Anwendungen von Perjodat als oxydimetrischem Reagens2 in der Maß-analyse

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294 .Bericht: Allgemeine analytische ~ethoden usw.

sie haben dann die Zusammensetzung MoS s - 2 HsO bzw. SnS~. 2 H~O. - - Aus- ffihrung: Bestimmung yon Molybdiin. Die LSsung wird ffir je 50 mg Mo mit 15 ml einer 15 n Ammoniumsulfid- oder 2 n ~Natriamsulfidl5sung versetzt, dann mit einem Uberschul] verdfinnter Salzs/iure angesauert, zum Sieden erhitzt nnd dureh Glas- filtertiegel G 4 filtriert. Hierauf wird mit Wasser, Alkohol und :4~her gewaschen, 15 mill mit der Wassers~rahlpumpe trocken gesaugt und ~ Std im Vakuum- exsiecator getrocknet. - - Fi~r die Analyse yon Zinn wird zu einer SnCl~-L5sung so viel Ammoniak gegeben, dab sich eben ein weiBer Niederschlag auszuseheiden beginnt. Dann gibt man fiir je 50 mg Sn etw~ 15 ml 2 n Natriumsulfidl5sung hinzu und zersetzt die gelbe L5sung mit 2--3 n Essigsaure. Das ausgesehiedene Zinn(IV)- sulfid wird naeh 10 rain filtriert und dann wie das )/[olybd/insulfid weiterbehandelt.

G. D ~ .

Bestimmung yon Gold, Platin und Ant imon 1. Man versetzt die LSsung yon Goldchlorid, Pl~tinchlorid oder K~liumantimonyltartrat mit einem UberschuB an 2 n N~triumsulfidlSsung (etwa 20--25 ml je 50 mg Metall), ffigt fiir Au oder Sb einen kleineI1 ~Tberschul~ an 2 n Saizs~ure, ffir P t soviel konz. Salzs~ure zu, dat~ die LSsung wenigstens 6 n salzsauer wird, koeht kurz uuf, l~[lt den Sulfidniederschlag absitzen, filtriert Au~S 3 und Sb2S a dutch einen Glasfiltertiegel, w~seht Au~S~ nach- einander mit heil~em Wasser, Sehwefelkohlenstoff, Alkohol und J(ther, Sb2S a nur mit heiitem Wasser, trocknet �89 Std bei 105--110 ~ C und wagt als Au~Sa bzw. Sb2S~. Der Platinsulfidniederschlag wird dutch ein Papierfilter filtriert, mit heiltem Wasser chlorfrei gewasehen, fiber einem M~Km~-Brenner ]/2 Std geglfiht und als Metall gewogen. Die I~esultate sind auf wenige Zehntel Prozente genau.

H. KUI~TEIq~CKER.

[~ber Anwendungen yon Perjodat als oxydimetrisehem Reagens ~ in der Marl- analyse berichten V. S. SYno~oMs~:IJ und S. I. MELA~D a. Als Indicator dient Diphenylamin. Die perjodatometrische Methode wurde angewandt zur Bestimmung yon Eisen, Ant imon und Arsen, wobei gut fibereinstimmende l~esultate erzielt wurden. Bestimmung yon Eisen in reinen SalzlSsungen. Man versetzt 25 ml Analysen- 15sung mit 25 m] 2 n Schwefels~ure, 2 ml konz. Phosphorsi~ure und 2 Tropfen friseh zubereiteter 1%iger DiphenylaminlSsung in konz. Schwefels/iure und titriert mit 0,02 n Kaliuraperjodatl5sung bis zur bestiindigen Blauf~rbung. - - Bestimmung von Eisen in Eisenerzen. Die bei 105--110 ~ C getrocl~nete Erzeinwaage wird mit einigen Tropfen Wasser befeuehtet und durch Erw~rmen in 10 ml konz. Salzs~ure gelSst. Man ~r mit 30--50 ml Wasser, fiberffihrt in einen 250 ml- MeBkolben und verdtinnt bis zur Marke. Ein aliqu0ter Teil der LTsung (25 ml) wird mit Cadmiumreduktor reduziert und mit 0,02 n PerjodatlTsung in Gegenwart yon Phosphors~ure und Diphenylamin als Indicator titriert. Die Eisenbestimmung wird durch verdfinnte Salzs/~ure nicht gestTrt. - - Die Bestimmung yon Antimon ist abh~ngig yon der AcidiC/it der LSsung und tier Antimonkonzen~ration in der LSsung. Die zu untersuchende L6sung, mit einem Gehalt yon 5--30 rag Antimon, wird mit der 4--5faehen Menge Wasser verdiinnt, danach werden 1--2 Tropfen 0,02 n Eisen- ammoniumsulfatlSsung und 1--2 Tropfen 1%ige DiphenylaminlSsung zugegeben. Man ti~riert mit 0,02 n PerjodatlOsung his zur Blauf~rbung. - - Bestimmung yon Arsen. 5--30 ml etwa 0,02 n Natriumarsenit16sung werden mit der 4--5fachen Menge Wasser verd/innt) mit 2 Tropfen 9,02 n EisenammoniumsulfatlTsung, 1--2

1 I. K. TAI~NI und R. P. AGAgWAL: Ana l ehim. Acta (Amsterdam) 10, 312--316 (1954).

2 0 b e r Perjodat als Reagens vgl. auch diese Z. 142, 67 (1954). Zavodskaja Laborat. (Betriebslab.) 16, 273--277 (1950) [R.ussisch].

Bericht: Allgemeine aualytische ~ethoden usw. 295

Tropfen DiphenylaminlSsung und 1--2 Tropfen Methylorange versetzt. Die LSsung mu{~ sehw~ehgelb gefi~rbt sein. Man titxiert mit 0,02 n PerjodatlSsung.

A. TROFL-VIOW.

l~eduktionen mit Quecksilber oder Quecksilber(I)-salz. Die Gleichgewichte im System Hg/Hg2(SCN)~/Hg(SCN)(- wurden yon F. BURRI~,L und F. LvcElv~ 1 unter- sucht. Man kann die ~nderungen der Redoxpoteatiale Hg/gg2 ++ bzw. Hg/Hg ++ durch Rhodanid zur Durchftihrung versehiedener analytischer Bestimmungen be- nutzen, so zur Bestimmung yon einwertigem Queeksilber, dreiwertigem Eisen (vgh das folgende geferat) und von zweiwertigem Kupfer 2. IRNC~D SGI:IWEITZEt~,

Von tier ErhShung der reduzierenden Wirkung yon metallischem Quecksilber bei Gegenwart komplexbildender Ionen handelt auch ein Bericht yon F. BV~RIEL-M~Ti, F. LUCENA-CoI\~I)E und S. BOLLE-TAceg~O a. Es ist bekannt, dag man nli~ Hg bei Gegenwart yon Salzs~ure z. B. Eisen- oder Vanadat-Ionen quantitativ reduzieren kann. Da aber das dabei ausfallende HgeC12 st6rt, versuehten Verf. die Reduktion bei Anwesenheit yon Rhodanid oder Cyanid durchzuffihren. - - a) Wenn geniigend SCN- vorhanden ist, entsteht naeh Hg + 4 SCN- = [Hg(SCN)4] 2~ + 2 e eine 15sliche Komplexverbindung. Die reduzierende Wirkung des Queeksilbers in Gegen- wart yon Rhodanid ist etwa gleich der in Gegenwart yon Salzs~ure und weitgehend unabh~ngig yore pH-Wert. So wird FenI aueh bei Gegenwart yon Luft in wenigen Sekunden zu FeII reduziert. FeII kann dann in iiblicher Weise titriert werden, wobei man dureh Zugabe yon Hg ~+ die SCN--Ionen maskiert. Aueh Cu 2+ und [Fe(CN)6] a- werden reduziert, ebenso Vanadat und Molybdat, aber nur in saurer LSsung. - - Aus]i~hrung der Eisenbestimmung. Zur LSsung, die in 100 ml hSehstens 70 mg Fe enthalten soll, gibt man 5 ml konz. Sehwefels~ure, 5 ml m KMiumrhodanidlSsung und etwa 10 ml Queeksilber. Man riihrt, bis die LSsung farblos geworden ist, de- kantiert yore Quecksilber und w~scht mit verd. Schwefelsaure. Dureh Zusatz yon CC14 kann die Trennung yore Hg er]eichtert werden. Die LSsung wird mit 5 ml m QueeksilbersulfatlSsung und 5 ml Phosphors~ure (D 1,42) versetzt und mit Diehromat- oder Cer(IV)-sulfatl5sung titriert. Molybdat, Vanadat und Cu 2+ stSren, Salzs~ure stSrt nur, wenn ihre Konzentration grSBer als 0,1 n is t . - - Die Methode eignet sieh aueh fiir den Halbmikroma[~stab. - - b) J~hnlich reduzierend wirkt Queek- silber bei Gegenwart yon Cyanid. Z. B. wird Luftsauerstoff zu H202, MnO 2 zu Mn 2+, [Fe(CN)6] a- in wenigen Sekunden zu [Fe(CN)6] t - reduziert; das Verfahren ist daher zur Bestimmung yon Cyano/errat ( H I ) geeignet: 50 ml einer L5sung yon [Fe(CN)6] a- und KCN werden mit 100 g Hg gerfihrt, bis die LSsung farblos geworden ist. Man dekantiert, koeht einige Minuten, l ~ t abkiihlen, s~uert mit 6 ml 10 n Sehwefel- s~ure an und titriert mit 0,1 n Cer(IV)-sulfatl5sung. Als empirische Korrektur muB yon der verbrauehten Menge Cer(IV)-sulfatlSsung 0,1 ml ~bgezogen werden.

G. DELVE.

Quecksilber(I)-salz als reduktometrisches Reagenz in alkaliseher L6sung. In Ge- genwart yon Jodid als Komplexbildner hat einwertiges Quecksilber aueh in alkaliseher L5sung stark reduzierende Eigenschaften und kann nach F. BUEI~IEL- MAI~TI, F. LUCENA-CONDE und S. ARmB~S-JI~ENO ~ zur Bestimmung yon Cyano-

Inform. Qufm. anallt. 6, 1--5 (1952). Lab. Quire. Anal., C.S.I.C. Madrid. -" Vgh F. B u ~ I E ~ - ~ T i u. F. LUCEI~A-CONDE: An. Real Soc. espafi. Fisiea

Qulm., Ser. B, 4=7, 257 (1951); vgl. diese Z. 138, 119 (1953). a Anal. ehim. Aeta (Amsterdam) 9, 293--304~ (1953). Fae. Science und High

Counc. Scient. Res., Madrid (Spanien). Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 10, 301--309 (1954). Univ. und High Council

Seientif. Res., Madrid (Spanien).