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85 1 chlorid ist zu vermeiden, weil sich sonst dxs Doppelsalz, das nusge- fallen ist, wieder auflost I). Der Zersetzungspunkt dieser Verbiiidung liegt bei 139". Rei der Platitibestimmung des Salzes wurdeii 17.13 pCt. statt 1G.98 pCt. Platin gefunden. Freibiirg i. B., den 19. Marz 1900. 137. Johannee Thiele: Ueber Condensationaproducte des Indene und Fluorens. (Eingegangen am 21. Mh.) Vor Kurzem theilte ich mita), dass dxs Cyclopentadign zu allerlei Condensationen iiusserst geneigt sei, und deutete an, dass das Inden, welches schoii Marckwilld in dieser Richtung unter- sucht hatte3), uiid das F1 u o r e n zu iibrilicben Reaetionen befahigt seien. Da Hr. W. Wislicenus4) mir scbreibt, dass er ebenfalls Coiiden- sxtionsversuche rnit beideri Iiohleii\~asserstoffen angestellt habe, bin icli veranlasst, einiges Niihere iiber meine Verauche in dieser Richtung anzugeben. Specie11 die Verauche mit Fluoren sind von Hrn. Franz H en1 e ausgefu hrt. E r wird mit dem Fluorenoxalester nach einer Uebereinkunft mit Hrn. W islicenus nicht weiter nrbeiten, wahrend Letzterer die Condeiisatioiien mit Aldehyden und Ketonen, sowie den Indenoxalester nicht weiter verfolgen wird. In d en o x a l e s t e r, 011 CH . CO . COOCz Hs ',,:>COO CZ Hg .. '-./'.CH odrr , ' ' .''\ I ' CH i '.-. , . 'CI1 --./ Zu einer Auflosung roil 1 g Natriuni in 20 ccm absoluteni Alko- 1101 setzt mail 5 g Inden (kaufliches, Cumaron enthalteiides I'rapar:it von etwa 90 pCt.) und (i g Oxalester. Nwh ciiier Viertelsturide giesst man die grlhe Fliissigkeit, die sich rtwas eriviirmt 1is.t: in Wnsser, athcrt Comaron und sonstige Verunreinigungen nus, entfernt den irn Wasser gelosteri Aether mit der Luftpumpe und fsllt den Indenoxal- ester rnit Shure als oratigegelbes Pulver, welches bald gut filtrirbar wird, aus. Ausbeute 5.2-6 g vom Schmp. 82". Man lijst in Ligroi'n, filtrirt warm von einer geringen Triibung und liest erkaltcn. Nadelige, . . I) Diese Berichte 28, 2118. 9 Diese Berichte 33, GGG. Auf Zeile 9 von oben IUIW es heissen 3) Dicse Rorichte 28, 1501. D. Red. Aetbylcnbindung statt Metlylen-. 4) Ygl. dies* Bcrichte 33: 771.

Ueber Condensationsproducte des Indens und Fluorens

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chlorid ist zu vermeiden, weil sich sonst dxs Doppelsalz, das nusge- fallen ist, wieder auflost I). Der Zersetzungspunkt dieser Verbiiidung liegt bei 139".

Rei der Platitibestimmung des Salzes wurdeii 17.13 pCt. statt 1G.98 pCt. Platin gefunden.

F r e i b i i r g i. B., den 19. Marz 1900.

137. Johannee Thie le: Ueber Condensationaproducte des Indene und Fluorens. (Eingegangen am 21. Mh.)

Vor Kurzem theilte ich mita), dass dxs C y c l o p e n t a d i g n zu allerlei Condensationen iiusserst geneigt sei, und deutete a n , dass das I n d e n , welches schoii M a r c k w i l l d in dieser Richtung unter- sucht hatte3), uiid das F1 u o r e n zu iibrilicben Reaetionen befahigt seien. Da Hr. W. W i s l i c e n u s 4 ) mir scbreibt, dass e r ebenfalls Coiiden- sxtionsversuche rnit beideri Iiohleii\~asserstoffen angestellt habe, bin icli veranlasst, einiges Niihere iiber meine Verauche in dieser Richtung anzugeben. Specie11 die Verauche mit Fluoren sind von Hrn. F r a n z H en1 e ausgefu hrt. E r wird mit dem Fluorenoxalester nach einer Uebereinkunft mit Hrn. W i s l i c e n u s nicht weiter nrbeiten, wahrend Letzterer die Condeiisatioiien mit Aldehyden und Ketonen, sowie den Indenoxalester nicht weiter verfolgen wird.

I n d en o x a l e s t e r , 011

CH . CO . COOCz Hs ',,:>COO CZ Hg . . '-./'.CH odrr ,'' .''\

I ' CH i '.-. ,. 'CI1 --./ Zu einer Auflosung roil 1 g Natriuni i n 20 ccm absoluteni Alko-

1101 setzt mail 5 g Inden (kaufliches, Cumaron enthalteiides I'rapar:it von etwa 90 pCt.) und (i g Oxalester. Nwh ciiier Viertelsturide giesst man die grlhe Fliissigkeit, die sich rtwas eriviirmt 1is.t: i n Wnsser, athcrt Comaron und sonstige Verunreinigungen nus, entfernt den irn Wasser gelosteri Aether mit der Luftpumpe und fsllt den Indenoxal- ester rnit Shure als oratigegelbes Pulver, welches bald gut filtrirbar wird, aus. Ausbeute 5.2-6 g vom Schmp. 82". Man lijst in Ligroi'n, filtrirt warm von einer geringen Triibung und liest erkaltcn. Nadelige,

. .

I ) Diese Berichte 28, 2118. 9 Diese Berichte 33, G G G . Auf Zeile 9 von oben IUIW es heissen

3) Dicse Rorichte 28, 1501. D. Red. Aetbylcnbindung statt Metlylen-.

4) Ygl. dies* Bcrichte 33: 771.

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orangerothe Aggregate vom constanten Schmp. 85 O, leicht liislich i n organischen LBsungsmitteln au8ser Pettolather, nnliislich in Waseer, leicht loslich in Soda. Die alkoholische Liisung reagirt auf Lakmus deutlich saner.

0.1811 g Sbst.: 0.4802 g COs, 0.0912 g HsO.

C13H~103. Ber. C 72.22, H 5.56. Gef. )) 72.31, v 5.59.

Indenoxalester verschmiert ziemlich leicht theilweise beim Ein- ditmpfen seiner Liisungen. Mit Diazobenzolsulfoshure kuppelt e r sowohl in verdiinnt schwefelsaurer, wie in alkalischer Losung mit intensiv orange bis rother Farbung. Aetznatron entfiirbt die gelbe, nlkalische Losung allmlhlich fast vol la thdig , Sluren flllen dann eine orangerothe Saure, wohl die freie I n d e n o x a l s g u r e .

Indeu rondensirt sich unter der Einwirknng von Aetbylat aurh leicht mitAm e i s e n s i i u r e e s t e r . Das orangerothe,alkalilosliche und mit Diazobenzolsulfosaure kuppelnde Reactionsproduct bedarf noch naherer Uiitersuchung.

Durch Condensation von Inden mit Benzrldehyd erhielt M a r c k - w a l d ein gelbes Additionsproduct vom Schmp. 135O. In den Mutter- laugen findet sich nach nieinen Versucben noch eine nndere Ver- bindung, die in orangerothen, grossen Warzen vom Scbmp. 87O kty- stallisirt, wahrscheinlich B e n z y l i d e n i n d en.

Wahrscheinlich liegt hier das F o r m y l i n d e n vor.

F I u o r e n o x a1 e s t er. Ueber denselben sei mit Riicksicht auf die Abmachung mit Hro.

W i s l i c e n u s nur ganz kurz berichtet. Derselbe entsteht i n guter Ausbeute (120 pCt. vom angewandten Fluoreu) durch Kochen Bqui- valenter Mengen Fluorell, Oxalester und Natriumathylat in alko- holischrr Loeung.

Zur Annlyse wurde e r aus verdiinnter Eseigsiiure umkrptallisirt. C17Hl403. Ber. C 76.69, H 5.26.

Gef. D i6.67. n 5.34.

€3 e n z H 1 f 1 u o r e n (P h e n y 1 d i p ti e n y 1 e n ii t h e n),

CgH4>C : GI1 . CgHs. CS H4

Man lijst in 50 g abeolutem Alkohol 1 g Natrium und dann 5 g Fluoren und setzt 3 g Benzaldehyd und soviel absoluten Alkohol hinzu, dass sich beim Erkalten kein Fluoren ausscheidet. Nach einer Woche ist ein grosser Theil des Benzalflnorens in grossen Krystallen abgeschieden, die noch eehr unscharf schmelzen. Durch mehrrnaliges IJrnkrystallisiren itue Alkohol erhlilt man glanzende, fast weisse

Blattchen vom Schmp. 760, die in Losung oder geschmolzen, wie dae urn ein Phenyl reichere Diphenyl-diphenylenathen'), deutlich gelb sind. Leicht laslich in organischen Liisungsmitteln.

0.1237 g Sbst.: 0.4290 g Cog, 0.0622 g HsO. BoHld. Ber. C 94.49, H 5.51.

Gef. D 94.58, * 5.59.

138. C. Willgerodt: Ueber die Darstellung v o n Jodoso- und Jodo-Verbindungen.

(Eingegangen am 16. Mkrz.)

In neuester Zeit ist es E u g . B a m b e r g e r und Ad. H i l l 9 ) ge- lungen, aromatische Jodverbindungeu mit Hiilfe des C a r o'schen Oxy- dationsmittels direct zu Jodoverbindungen zu oxydiren. Es ist dies unzweifelhaft eine anerkennungawerthe, hochinteressante Errungen- schaft auf dem Gebiete der Jodochemie. - Wenn indessen die genrnnten Autoren auf S. 534 dieser Berichte behaupten : *@isher ist das Jodobenzol bekaniitlich nach W i l l g e r o d t 's Vorschrift aus Jodosobenzol hergestellt wolden, welches, f i r sich oder rnit Wasser erhitzt, in Jod- und Jodo-Benzol zerfallta, so musa ich diese Mit- theilung dahin erweitern, daas ich bereits im J a h r e 189SS) eine Abhandlnng, betitelt: SRationelle Darstellungsweisen von Jodover- bindungena, veroffentlicbt habe, i n der ich nachweise, dass sich Jodo- verbindungen in ausgezeichneter Weise mit guter Ausbeute nus Jodiden, Jodidchloridm und Jodosoverbindungen auf anderen Wegen gewinnen lassen.

Auf S. 1570 meiner Schrift heisst ea z. B. unter b2: BWird Phenyljodidcblorid mit einer wPssrigen Chlorkalklasung behandelt, so geht es ebenfalls quantitativ in Jodobenzol fiber.<

Muss man der Arbeit vou B n m b e r g e r - H i l l volle Originalitat zuschreiben, so kann dsa von derjenigen, die Hr. G i o v a u n i O r t o l e v a in1 Giornale della Societh di Scienze Naturali ed Economicbe, VoI. XXIII, 1, herausgegeben hat, und die e r betitelt: SSopra un nuovo mod0 di preparazione dei Jodoso- e- Jodilderivatic, geradc nicht be- hauptet werden. G. 0 r t o l e v a ' s neue Darstellungsweise der Jodoso- und Jodo-Verbindungen ht a h e i n e v a r i a t i o n der meinen zu betrachten; derselbe ersetzt nur die von mir angewandten, anorganibchen Basen uiid Carbonate durch das Pyridin. - Werden Jodidchloride mit

- __ l) K l i n g e r und Lonnes, diese Berichte 29, 739, 2152. '?) Diese Berichtc 33, 533. 3) Diese Berichte 29, l X 7 .