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XVI. Ueber dns Verfahren BU Unterscheidung des Arsens uom Antinion bei der MarsIc'schen iTlethode iind die Atiffindung von Metall- cerbinduizgen in sehr dunkel gefurbten e x t 9' CI c I i v s I off h cc It i 9 en I? 1 iis s ig k e i t en. Ton Dr. L. ELSNER. Ich habe im vorigen Jahre eine Methode beksnnt gemacht, nach melcher es sehr leictit ist, geringe Mengen von Metall- verbindungen in Milch, Milch-CaKce untl Chocolade sicher nach- euweisen. Eine eben so sicher zum Ziele Piihrende Melhode ist nachslehende, wenn niimlich IMe~allverbitiilri~igen in sehr dun- kel gefarbten extraclivstoff halligen Fliissigkeiten auhusuchen sind. Zu diesein Zweck machte ich mir eine sehr concentrirte, viillig undurchsiohlige dirnkelbraune Lbsung von Siisshohextract' in Wasser, setxte ?;u dieser Pliissigkeit ein gleiches Maass Milch hinm , siiuerte snit etwas Essigsiiure an und erwiirmte, wodurch zwnr die uber dem It!isigen Niederschlage stcheride Flussigkeit viillig lililr und durchsichlig wurde, allein Rich noch briluri gefiiirbt eeigte. Ein wieilerholter Zuaatz von Milch und Siiure zu' der vom K6se abfiltrirten Flussigkeit brachk keine weifere Entfi'irbung hervor; eben SO verhielt es sich, als aus- geglijhte Kohle mit der %war klsren, aher doch noch braun gefirbten Fliissigkeit mehrere Stunden lang bei Digestionswiirme in Beriihrung gelassen wurile. Beide Miltel, die Fliissigkeit zu entfiirben, gaben demnach kein giinstiges Resulfat ; dngegen fiihrte nachstehende Methode leicht und sicher zu dem gewiinschten Ziel. Es ist bekanrit, dass Hr. Prof. H. Wac k en r od e r schon vor mehreren Jnhren in Bra niles's ArcAic Bil.39, S. 17-335 nntl dann im pAar- mnceutischen Cenlralblatt 18.31, S. SO1 eine Methode ver- ijffentlichte, vermittelst welcher siirnmlliche Melalle, mit eiliziger Ausnahme des Silbers, sie mijgen an Sauersfoff, Chlor oiler Schwefel gebuntfen sein , in lhierischcn Snbstarizen ausgemittelt werden libiinen. Es ist dieses ni'imlich die gleichzeitige An- weiidung des Chlorlislks mit sslzsiiure. Diese Methode ist es, . 8 5:

Ueber das Verfahren zu Unterscheidung des Arsens vom Antimon bei der Marsh'schen Methode und die Auffindung von Metallverbindungen in sehr dunkel gefärbten extractivstoffhaltigen

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XVI. U e b e r d n s V e r f a h r e n BU U n t e r s c h e i d u n g d e s A r s e n s u o m A n t i n i o n be i d e r MarsIc'schen

iTlethode i i n d d i e A t i f f i n d u n g v o n M e t a l l - c e r b i n d u i z g e n i n s e h r d u n k e l g e f u r b t e n

e x t 9' CI c I i v s I off h cc It i 9 e n I? 1 iis s i g k e i t en. Ton

Dr. L. E L S N E R .

Ich habe im vorigen Jahre eine Methode beksnnt gemacht, nach melcher es sehr leictit ist, geringe Mengen von Metall- verbindungen i n Milch, Milch-CaKce untl Chocolade sicher nach- euweisen. Eine eben so sicher zum Ziele Piihrende Melhode ist nachslehende, wenn niimlich IMe~allverbitiilri~igen in sehr dun- kel gefarbten extraclivstoff halligen Fliissigkeiten auhusuchen sind.

Zu diesein Zweck machte ich mir eine sehr concentrirte, viillig undurchsiohlige dirnkelbraune Lbsung von Siisshohextract' in Wasser, setxte ?;u dieser Pliissigkeit ein gleiches Maass Milch h i n m , siiuerte snit etwas Essigsiiure an und erwiirmte, wodurch zwnr die uber dem It!isigen Niederschlage stcheride Flussigkeit viillig lililr und durchsichlig wurde, allein Rich noch briluri gefiiirbt eeigte. Ein wieilerholter Zuaatz von Milch und Siiure z u ' der vom K6se abfiltrirten Flussigkeit brachk keine weifere Entfi'irbung hervor; eben SO verhielt es sich, als aus- geglijhte Kohle mit der %war klsren, aher doch noch braun gefirbten Fliissigkeit mehrere Stunden lang bei Digestionswiirme in Beriihrung gelassen wurile.

Beide Miltel, die Fliissigkeit zu entfiirben, gaben demnach kein giinstiges Resulfat ; dngegen fiihrte nachstehende Methode leicht und sicher zu dem gewiinschten Ziel. Es ist bekanrit, dass Hr. Prof. H. W a c k en r od e r schon vor mehreren Jnhren in B r a niles's ArcAic Bil.39, S. 17-335 nntl dann im pAar- mnceutischen Cenlralblatt 18.31, S. SO1 eine Methode ver- ijffentlichte, vermittelst welcher siirnmlliche Melalle, mit eiliziger Ausnahme des Silbers, sie mijgen an Sauersfoff, Chlor oiler Schwefel gebuntfen sein , i n lhierischcn Snbstarizen ausgemittelt werden libiinen. Es ist dieses ni'imlich die gleichzeitige An- weiidung des Chlorlislks mit sslzsiiure. Diese Methode ist es,

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116 E 1 s n c r, iib. Auffindung v. D~c.tflllver~iridun,rren.

die ich zur Eliffarhung der lruhsten Extractaufliisungen ange- wantft babe uiid welctie ein Resultat liefcrt, diw niehts mehr xu wiinschen ijbrig liisst. Man liat nu; nijthig, die Extract- liisuiig in einern Becherglase mit elwas Chlorkalli und reinei: Palmiiure zu verretzen litid, mit eitier Glnspliltte betleckt, in ein Satvlbad zu stellen ; nach einigen Minuten ist die Fiiissiglieit viillig enlGrbt und geht witsserklar durch das Filter. DW Filtrat d m p f t man ein, bis alles freie Chlor enlwiclien ist, verdiinrtt mit destillirlcm Wasscr und reagirt nun mit SCfiWe- felwasserstofTgns nach den bekatinten Gesetxen auf einen m6g- lichen Mehllgehalt. War Silbersale in der Extraot!ijsung ge- wesen, so lindet sich solches 'als Hornailher auP d e n I" 'liter und kann a h die bekanntc Weise leicht nacligecviesen werden. Der gewijltnliche, vorher aber aue seinen 1Metallgehalt gepriifte Clilor- kalli ist vollliommen zu dem Versuch brauchbar. Ich liabe mich durch mehrere Vcrmche voii der Vorziiglichlicit diescr Me- lhode iiberzeugt und es ist leielit , klcine Merigen von Metall- vcrbintlungcri auP diese W e i s e in den dunkelsten Extriictliislitt$n diirzuthuri. Will inan nicbt Salzsiiure, rielimen, so gelingt der Versuch aucli, wenti man cniicenlrirten Es!ig statt jener an- wcnrlet. - Bei diesen Versuchen nahm ich zugkicii die Prii- furig der irn vorigen Jnllre von &la r s h angegebt.iien Methode der Untersc;lieidung des Arsen voni Anliuion :F) mit auf und Pant1 seine -Ang;<be vijllig b-estiitigt. Ich eiitwjckellc niinilich nus Zi~ili und Schwefclsiiurc Wiisserston'g:i;.ns, brannte das Gas nn, priifte es nach der bclmiiilen Weise durcb cine geriide iiber die Spilze dcs Flamxnenli~gels g~el~;illene reine Porcellanylalte auf Arseti, 13nt3 es aber vijllig Frei dnvori. Nun wurtlen schr lileiiie Mengen von arseniger Siiure und i n eitieln an2ern Ver- suehe mines, zu diesem flehure besoiiders dargestelltes Schwe- fclarseii (welcbes ich vorhcr i n Aetzliali liistc titid tlann in die Eiitwic~elurigs~asche sehiittetc), mit demsclben reinen Zir~k, tler reitien Scliwefclsiiure und Wasser auP die belinntite \Yeise in Berulirung gebracht. Sogleich zeigte sich in beiden Fiillen sehr deutlich wid uriverltenribar der linoblaucharligc Geruch des Ar- sens, uritl dilx ;rngeziindete Gas bratitile mit weisser Farbe. Als n u n geradc uber die Spilzc des Flammeuliegels eiiie reine wei3se

"1 Dies$ Jouruiil l!d. SVIII. s. 445.

E 1s n e I*, lb. Auffiriclung, v. Metallverbindungen. i P 7

Porcellnnptattc g e h d c t i wurde, so zeigte sich schr bald in bei- den Versut:Jie:), hcsorrdcrs unter der Loupe, deutlich der metnll- gliinzende, rCgCnbogenfitrbig angelirni'ene Araenspiegel , welcller slch. leicht durch die Liit1:rohrflanimc verfliichligcn lies?. Urn nun die obcn citiilc Angabc van M a r s h zu prufen, cntwickclte ich iu dem eincn F d l c auf die beknnnte Weise aus ctwas ~~cch.rveiir~teitl i ij iung Antiiuon~vnssersto[as unri bei eiirem an- dcrn Vcrsuc!ic .%rsen rvassers fofp j iiber die Sgitze des Flain- ~nenh-~gcls iles enlziindelen A r ~ e r ! w n s ~ c r s t o L ~ ~ e s ivurdc eino Porcellanp!alte gcha!ten, die mit einigen 'P'ropfen deatillirlcn W n ~ s e r s befeuc:htct worden war, so dass die Spirze der Flnmmc gerade unter den benetztcii SLcllcn drr Pintfe sich h e h n d . Nach seh r kurzer Zeit ~ ~ u r d c die I'lnttc iius der Flamrne kntfcrnt unil , 11nchdei11 eini:;c Tropfen destillirtcs Wasscr nuf die Platte p h r i l c h t -n.ortlen wnrcn, mittelst snlpetersaurer Silbcrlij- sung untl Aetzammoninli d ie sehr dcutlich hcrvortrelende nil- (Iring des gclben arsenigsauren Bilberoxyds beobarhtet. Die weisse Farbe des Porcellans ist vorzugsweise hierbei geeigvet, die leisestc gelbe 'Triihung sogleiclr kcnntlich zu mnchen. Die An~veni~ung dcr beiden Rengentien gescltieht SUP die Weise am sichersten, dass man durch eiti Glasstiibchcn 'einen Tropfen der Silberliisung auf dic Platte bringt und eben so init der Aetzammoni:il \-P~u~si~l~eit verfiilirt. Rei griisseren Mcngen von Arsen befcuclrtet m:in cin gekijhnlic!iea Rengensglas, dessen 13otteri nusgeslossen ist , inwcndig tnit dcstillirtcrn Wasser und hiilt es so eingerichtet verlical iiber die brcnnendc G;isllamme. Riit det so erlialtenen wfissrigen Liis:.ing vou nrseaiger Siiure lnssen sich n u n nl le Rengena - Versuche leicht a:r,stellcn. Als i h s Atitimon\vasserstoi~~~~s g a i ~ denselbeti ebcn angegebenen Priifungcn un te r den nKiiilichen Ums(iinden untcrworfen wurde, eqzh sieli mittelst tler angcgebenco Eeagcntien durclinus Iieine Ver5nilerung. Es bestdtigt sich demnach viillig die von M a r s h angegcbene IPlclhorle xiir Uritersc1ieidut:g des Arsen vom Anti- mon. Man hat tfaher bei Unter~uchungs~i i le i~ mierst dits ge- wijhnliche Verrnlircn der Pruihng i1nC Arsen anzuwenden und bei einem mveitcn Versrrch die so cheti . angegelienc Unter- ~cliciiIn:igsprc:bc, uin sichcr zu sciri, ob m i i es lvit Ars-cn oiler Ailrimon zu tiiun habc.