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ANNALEN DER <':HEMlE UND PHARMACIE. LXIV. Bandes drittes Heft. Ueber das Verhalten des metallischen Zinks gegen Quecksilberaufliisungeii ; von H. Rose. (Berliner lonatbcrichte). Das Zink fallt vollstandig das Quecksilher aus den Auflo- sungen des salpetersaured und schwefelsauren Quecksilberoxyds, nachdem in diesen durch Salpetersaure und Schwefelsaure die Fallung der basischen Salze verhindert worden ist. Das Queck- silber scheidet sich als graue Kiigelchen aus, ohne sich mit dem Zinke zu verbinden. Gegen eine Quecksilberchloridauflosung verhalt sich zwar Zink eben so; hat man aber zu derselben Chlorwasserstoffsirure gesetzt, so wird die in die Aufliisung gelegte Zinkstange blank und glanzend. Es Bndet dabei keine Gasentwickelung statt, nur einige Gasblasen adhliriren bestandig an der blanken Oberflache des amalgamirten Metalls. Das Quecksilber wird nur unvollstandig aus der Aufliisung gefallt , aber nicht als ein Niederschlaq von grauen Kiigelchen , sondern es verbindet sich mit dem Zinke ; untl selbst nach mehreren Tagen kann in der Auflosung durch Redgentien die Gegenwart des Quecksilbers nachgewiesen wmden. - Der Erfolg erscheint noch sonderbarer, wenn inan eine Zink- stange in Chlorwasserstoffsaurg legt und eine Quecksilberchlorid- Annnl. d. Clieinic 11. Phnrm. LXlV. Bd, 3. Jhl't. 18

Ueber das Verhalten des metallischen Zinks gegen Quecksilberauflösungen

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Page 1: Ueber das Verhalten des metallischen Zinks gegen Quecksilberauflösungen

A N N A L E N

DER

<':HEMlE UND PHARMACIE.

LXIV. B a n d e s d r i t t e s Heft.

Ueber das Verhalten des metallischen Zinks gegen Quecksilberaufliisungeii ;

von H. Rose.

(Berliner lonatbcrichte).

Das Zink fallt vollstandig das Quecksilher aus den Auflo- sungen des salpetersaured und schwefelsauren Quecksilberoxyds, nachdem in diesen durch Salpetersaure und Schwefelsaure die Fallung der basischen Salze verhindert worden ist. Das Queck- silber scheidet sich als graue Kiigelchen aus, ohne sich mit dem Zinke zu verbinden.

Gegen eine Quecksilberchloridauflosung verhalt sich zwar Zink eben so; hat man aber zu derselben Chlorwasserstoffsirure gesetzt, so wird die in die Aufliisung gelegte Zinkstange blank und glanzend. Es Bndet dabei keine Gasentwickelung statt, nur einige Gasblasen adhliriren bestandig an der blanken Oberflache des amalgamirten Metalls. Das Quecksilber wird nur unvollstandig aus der Aufliisung gefallt , aber nicht als ein Niederschlaq von grauen Kiigelchen , sondern es verbindet sich mit dem Zinke ; untl selbst nach mehreren Tagen kann in der Auflosung durch Redgentien die Gegenwart des Quecksilbers nachgewiesen wmden. - Der Erfolg erscheint noch sonderbarer, wenn inan eine Zink- stange in Chlorwasserstoffsaurg legt und eine Quecksilberchlorid-

Annnl. d. Clieinic 11. Phnrm. LXlV. Bd, 3. Jhl't. 18

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274 C'eber dus ~'erl~alten des ~natallisclreri Z h k s etc.

auflosung hinzugiefst, wenn die Gasentwickelung sahr stark irn Gange ist. Dieselbe hort dadurcli pliitzlich auf, das Zink wird hlank und glaiizgtl und das Queclisilber ist nach rriehreren Tagen nur unvollstandig aus der Auflosung ausgeschirden.

Es ist nothwendig , di)fS, wenn das ain;ilgamirle Zink sein merkwiirdiges Vei~hallen gegen C)uccksiltierchl~ridauflosun,rr bchal- ten soll, freic Siurc zugegcii seyn mnfs. Es ist Iiicrhei gleicli- giillig, oh diese freie Slure ChlorwasserstoffsBur~~ Schwefelsaure oder Salpetorsaure sey, welclie letztere bridc heknnntlicli tlils Queck- silberchlorid nicht zersetzen Itiinncn. Hat ninn Zink niit diesen Sauren ubergossen , so hort die sturniische Entwickelung von WasserslolFgas und Slicltsloffoxydgas sogleich auf, wenn Queck- silberchloridauflijsung hinzugehgt w i d .

Das Eisen fiillt das Quecksilber RUS den Auflbsungen seiner Oxydsalze so vollstlndig \vie das Ziiili, und auch aus einer Queck- silberchloridarifliisuii~ wird das lCIctilll vollstiindig durcli Eisen ausgeschictlert , untl cin Zusatz yon Clilorwessersloffs~ure hernint weder die Gasentwickelung, tiocli dio Ausscheidung dcs Quecksil- bers., ;,Da das Eisen sich nicht arnalgamirt, so crfolgt die Aus- scheidung des Quecksilbers als ein Niedersclilag voii Kiigelclien.

M'ihreiitl das % i n k atis eiiicr salpclersauren Queclrsilberoxydul- aufliisung das Quecksilber vollstiiritlig aussclieidet , ist es niclit im Stande, das Quecksilberclilorur, selbst irn friscli gefallten Zu- stande, bei Gegeriwarl von Wssser zu zerlegen. Die Unliislich- keit des Salzes liaiin i n sofern wold niclit die Ursache dieser Erscheinung seyri, da bekaniitlicli das Cblorsilber selir leiclit durch Zink bei Gegeuwart voti Wasser zersetzt wird. - Aucli das un- losliclie scliwefelsaure Quecksilberoxytlul wird hei Beriihrung niit Wasser durcli Zink riiclit reduciit ; nach iitelireren Tagen amal- geniirt sich indessen das Ziiik eiii wenig,, besoriders bei Gegcn- wart von etwas freier SchwefelsPure.