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ANNALFIN DER PMARMACIE. -I_ XXX. &suiles erases Heft. Rrste Abtlicilung. Cham i e u 16 d p h arm a ce u t isc h e C h c ni i c i 11 I h cia n d e r a. Ueber das Verlralten einiger Silbersalze in Wasserstotlgas ; von E Wfihtw. - Bei Unlenuchungen iiber die eigentliche Zusammcitser- rungsweisc der HonigsteiDsiiure maclite ich die Beobachtung, dafe das Silberdr dieser SSure, lei IOUo der Eirrwirkuog von reinern Ws?leerstoffgos auggeretzt, seine wei he Farbe rehr mh ia eine scliwrrze amiinderte und uaeliher mi8 dner in. tensir bruungclben Farbe in Wwer l6elich war. El war& dabei etwu Wurer gebildet uiid dar Salr erlitt vhen 6e- richuverlwt, nelcher dem hdbes Saaerstoll'gchalt iler Oqds entapnch. Die branne dadlsung des veriinderten Salzeo war rtuk muer and eetrcte nrch kurzer &it einen Spiegel ron metallirehem Silber rb, indem de rich entfiirbte und hieranf das gewiihnliche farblose Silbermlr in freier Siiure auf&dlat enthielt. Jb war klrr, dafs diemen verhrlten asf der Bildwig ei- aer niedrigewn ~xydationmtuR der Silbem beruheii reulite; durch Untemuch8eg den Verhrltear tioch anderer Silbersdre hat dch dies vollkomrnen bestStigt, und CY is? .d.clurch die Aitimd. 11. Pbanu. XXX. Bdr. I. Heft. 1

Ueber das Verhalten einiger Silbersalze in Wasserstoffgas

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A N N A L F I N

DER PMARMACIE. -I_

XXX. & s u i l e s erases H e f t .

R r s t e Abtlicilung.

Cham i e u 16 d p h a r m a c e u t isc h e C h c ni i c i 11 I h c i a n d e r a.

Ueber das Verlralten einiger Silbersalze in Wasserstotlgas ;

von E Wfihtw. -

Bei Unlenuchungen iiber die eigentliche Zusammcitser- rungsweisc der HonigsteiDsiiure maclite ich die Beobachtung, dafe das Silberdr dieser SSure, lei IOUo der Eirrwirkuog von reinern Ws?leerstoffgos auggeretzt, seine wei he Farbe rehr m h ia eine scliwrrze amiinderte und uaeliher mi8 dner in. tensir bruungclben Farbe in Wwer l6elich war. El war& dabei etwu Wurer gebildet uiid dar Salr erlitt vhen 6e- richuverlwt, nelcher dem hdbes Saaerstoll'gchalt iler Oqds entapnch. Die branne dadlsung des veriinderten Salzeo war rtuk muer and eetrcte nrch kurzer &it einen Spiegel ron metallirehem Silber rb, indem de rich entfiirbte und hieranf das gewiihnliche farblose Silbermlr in freier Siiure auf&dlat enthielt.

Jb war klrr, dafs diemen verhrlten asf der Bildwig ei- aer niedrigewn ~xydationmtuR der Silbem beruheii reulite; durch Untemuch8eg den Verhrltear tioch anderer Silbersdre hat dch dies vollkomrnen bestStigt, und CY is? .d.clurch die

Aitimd. 11. Pbanu. XXX. Bdr. I. Heft. 1

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2 W a t e r , riber clas Ferhaltatr siniger Sibwudsc

sehen ron Far rday rermuthete Esistenr eines Silberoqduls = Ag2 0 mit Gewihheit nacligewftsen worden. *) Die mei- sten Silbersalze, nainentlich die wit erganisehen Sfuren, schei- nen sich aualog zu rcrlialteii, und die Kenntnifs diesea Urn- standes kanii andl in sofern ion leterwse scjn, a h er viel- laiclit in manclieii Falleii kei Besfimrnungeli f h b Waeserter- lugtes . den organiectre Snbatanzen iri Verbincliing wit Silber- oxyd beirn Nrhitren erleidcs, in Betraclit kommeri hihote.

Unter den iibrigen yon niir rernuc.hteti Silbersnlzen zeigte eich die VerPiideruug am deutlichsten uiid \ oilstiindigaten beirn citrensauren Siiberoxyyd. Bei loOo, cinem Strom voii

getracknetem Wasemtoffgss rssgesetzt, wird es sehr rascli dureh aeine game Masse liindurclr dnnkelbraun. Selbet schon bei gewiihnticher Temperatur a n g t die VeSiiderung an. Ee tot nun ein Gemenge von citronsaureni Silberoxydirl and frder Citronsiiure. Von 2 Atomgewicliten Oxydsalz gelit die Hiilfte dee Sanerstoffs vom Silberoxyd a h Wanuer iveg, es bil- det sich Ag,O, welches rnit der einen IIalfle dcr Sitire rer- bunden bleibt, wiihrend die aiidare frei wird. Aid einem Filtrum rieht Waerer die frcie S u r e Bus, arid sobald dieso mfiyt enifernt 20. E ~ Y I I , lost sich das Oxydalsalz mit tiiefer Portweinfarbe in dem reinen Warner aaf. In trocknem Za- e h d irt drlr ausgewahclrene Orydulsah ein dunkelbrann- Polver. Beim Erhitzen rersetzt es sich mit schwachemr Verpuffnng ala das weiBc Oxydsalz. Es hinterliifst dabei 'z(1 P~oc. metallisches Silber, was die Meage iat , die nacli der Formel Ag,O + C, 11, 0, ruriickbleiberi InuB.

DPB Oxydnlsala ist h Warner nur langsam lorlicl~ Wird die tief roihe Anfliisnng gekocht, RO wird sie unter schwaclier

*> P a r a d a y erbielt win Silberorgdal dadarcb, dab er eire Aotio- &g des Oxydr in Ammoiiiak der Laft rusrctzte. Ich lame cy daUu gertellt myn, ob die Ton ihm be5chricbene Subetanz wirk- lieh SilbcroxydaI war (Auu8L de Chh. el 4. Plips. T. XX.).

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L ~au8er8loflgIau. 3

GaeBtwickelnng dlmiihlig rersekl, sie ninimt eine eigen- thiimliche. gelblich @in nu61 blan schillernde Farbe an, setrt spiter metallischeil Silber rb und wid farbloa. In Aeumoiiiak iLt dch das branne Oxydiilsalz mit eincr ebenfalta eehr in- tenriren rothgelben Farbe leicht mf. det die Auflosung- eine iihnliclie Zerseieiing wie die vorhet- geliende. Znweilen Bekleiden sich dabei die Wlnde den Gebfaea mit einem gliinzendcu, fnst volkoinineii goldhrbnen metdlisclieii Spiegel, der, wic fein vertlieiltes Gold, niit sclriin @per Farbe durcbsclieinetid iat. Beim Erhitaen wird die Substana in weifses, metallimher, Silber vcrwatideit. Ich ge- denkc eie noch niiher zu nntersuehen.

Ans der rothen AnRiisong dee Silberoxyydalsaizea fillt Rali , uitter Entfiirbnng derselhen , ein rcliwarzes , schwerer Pulver. Man erhiilt ee auclr durch unmittelbare Zersetznng des lrockiien Salree mit Kalilosung. Es bleiht nach dem Trocknen twhwarz, niinmt durch Dnick vellkoinninen, cliinklen Yetallglrnz an, und wird beim, Erhiben, ririter Entwirkelung ven Sanemtoffgas, t u weifscm Silber. OEY Rcheint das reirie Silberouydul zu rep. lndeJeen ist ee eigentlicli nur die be- rtimmte rchwuze Farbe, die dafir spricht; denn scinem Verhrlteu nach konnte m eben SO gnt ein in dein Abschei- dungmoment atlo dam Oxydd entotandencs innigee Gemenge von Silbcroxyd and mehlllsehem Silber seyn. Mit GEuren rerfllt aa sogleich in Metall uiid Oxjdmlz; eben so mit Am- moniak. Von Chiorwassersteff'riiure wird eu iu eine braune Substans verwandelt, die entweder daa dem Oxydul prbpor- tionrle Chloriir , oder ebenfalls iiur ein Geniengc von Silber and gewohnlichem Chlorsilber ist. Man erhiilt es a w h , d a einen brannen, sich msch ansrmmelnden hiederschlag, durch FiUlung der mthen Auflosung d q citronraumn Oxydaldaea mit ;Tlrlaiinre. Durch Drnck nirnml es Metallglana an. Bio tu der Tempentor erhitzt, wobei Chlokilher sclimilzl, sintevt

Rein, Erliitzen erlei

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4 Llebig, Untersuchurog dut & e r ~ u e U e n w Soden ctt.

es uur zurammen, wird gelb, and iet jedenfallr alrclann ein Genieiige von Silber und geuiilinlichem Qiloriir geworden. Mit Arnmoniak, und selbst mit eiiier concentrirten Sslmiak- Jiisirirg , zerfeilt das braune Cldonilber in aich aa85oender ge- wEhnliches Chloriir ond in suriickbleibendee WehU.

O.ralaaure.9 Wataryd , bei lM0 der Eiowirknng von Warserstoffgas ansgeretat , rird bell briiiinlich gelb ; aber die Zersetausg scheint bei Jieser Ternperntur nnr partiell N bleihen. l e i 140" rordc es braun und zugleich entstand eine gebr lieftige Explonioa Bernstei?maures Sziierox~~d wird bei 1000 in Waesersteffp citrongelb. Bei etwas liiilierer Tem- peratur mblimirt die Hiilfte der Bernsteindure hvon nb. Duo m gebildete gelbe bernsteirrsailre Siiberoxydui Set in Was- ser ttnliirlich. R&es &Ikwpf wird in' Wuser~toffps ge- nau bei 100° so Metall reducirt.

Untersiichung der Mineralquellen zu &Soden und Benterkungen uber die Wirkuog der

&he auf den Organismus; van J . i w Liebig. -

In neucrer Zeit dad Salzbider ond Soolen zar Aeilang mmnigfakiger Prankheitsformen mit so ansgereiehnet giiiirti- gem Erfolg in Anwendung gekommen, dab die Fmge Pber die a1 tgetneine Wirkqmwdre dieser Warner SOH vedient, ciiier Discussion unterrrorfea to werden. Von einew Chenli- ker alrsgehend kann rich diem nrtiirficher Wciee nur aut einc ZuriickKirmg d i e m Wirkungweise auf physikalhche oder chemibche Beolmchtunpn beechribken, hdern die A&-