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1A~6 :Ber icht: Alp]gemeine ana lytische 3[ethoden usw. anhaftende grundsatzliche Fehler, dass zur Aufhebung der L'bers~ttigung das LSslichkeitsprodukt in der gesamten LSsung erheblich t~berschrittell werden mussi ehe eine Trabung beobachtet werden kann~ wird na:ch diesem neuen Verfahren dadurch vermieden, dass ein sehr kleiner Tropfen der einen L~sung in ein ihm gegeniiber sehr grosses Volumen der anderen gebracht wird, wodurch eine stark ]okale IJbershttigung entsteht, die zur Keimbildung und naeh Umschtitteln der LSsung zu einer Gesamttr~ibung f~ihrt. Bei Bariumcarbonat stimmt der mit dieser Ab~nderung ermittelte Wert sehr gut mit anderen Bestimmungen aberein. Die praktische Ausfiihrung geschieht folgenderma~en. Zu der im Titriergef~ss befindlichen GrundlSsung (bis zu 50 ccm im Erlen- meyerkolben yon 100 ccm Inhalt, bei grSsserem ¥olumen schmale Becherglaser) wird naeh je 7--8 Sekunden aus einer B~irette ein Tropfen TitrierlSsung gegeben, bis an der Diffusionszone eine sichtbare Trtibung auftritt. Darauf wird nach jedem Zutropfen and kurzem Stehen yon 5 Sekunden krhftig umgeschwenkt und beobaehtet, ob sich die Gesamt- 10sung im Laufe einer Minute trtibt. Hierdurch ist eine sehr sichere Entseheidung mSglich. Die Beleuchtung des Titriergef~sses erfolgt seitlich dureh Gltihlampe und Sammellinse. H. 1~ * e h e i m. Korrekturen fiir die Bestimmung yon Ionenkonzentrationen in sehr verdtinnten Hydroxydl0sungen hat E. L au e ~) ausgearbeitet. Bei der Bestimmung yon Ionenkonzentrationen in sehr verdtinnten Hydroxyd- 16sungen ist die im Leitfhhigkeitswasser enthaltene Kohlenshure zu beracksichtigen, da sie eine positive Korrektur an der gemessenen spezifischen Leitf~higkeit bedingt. Die Bereehnung dieser Korrektur wird folgendermafien durehgefahrt. Bedeutet u~ die gesuchte wahre spezifische Leitf/~higkeit, u~ die spezifische Leitf~higkeit, die durch den Versuch ermittelt wird, ~¢~ die Leitf~higkeit des Wassers und A~ die Leitf~higkeitshnderung, die auf Grund innerer Umsetzungen erfolgt, so ist Bei HydroxydlSsungen mit BodenkSrper wird die Leitfahigkeits- korrektur sehr klein, da die Fehlerquellen fast restlos eliminiert werden. Dagegen muss ffir die Bestimmung des tIydroxydkations eine stark negative Korrektur hinzugefagt werden, die umgekehrt proportional der LSslichkeit des Hydroxyds verlhuft. Zahlenbeispiele far die LSslich- keitsprodukte 10 -6, 1,39.10 -s, 10 -I° und 10 -1~ sind ira Original er- sichtlieh, ebenso eine Bestimmung der LSslichkeit yon Silberoxyd nach Methoden. H. N e h e i m. Uber den ]~influss der Konzentration der Wasserstoffionen auf die Verdr~ngung des Kupfers aus LSsungen bei hohen Drucken und 1) Ztschrft. f. anorg. Chem. 165, 305 (1927).

Über den Einfluss der Konzentration der Wasserstoffionen auf die Verdrängung des Kupfers aus Lösungen bei hohen Drucken und Temperaturen

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Page 1: Über den Einfluss der Konzentration der Wasserstoffionen auf die Verdrängung des Kupfers aus Lösungen bei hohen Drucken und Temperaturen

1A~6 :Ber icht: Alp]gemeine ana lytische 3[ethoden usw.

anhaftende grundsatzliche Fehler, dass zur Aufhebung der L'bers~ttigung das LSslichkeitsprodukt in der gesamten LSsung erheblich t~berschrittell werden mussi ehe eine Trabung beobachtet werden kann~ wird na:ch diesem neuen Verfahren dadurch vermieden, dass ein sehr kleiner Tropfen der einen L~sung in ein ihm gegeniiber sehr grosses Volumen der anderen gebracht wird, wodurch eine stark ]okale IJbershttigung entsteht, die zur Keimbildung und naeh Umschtitteln der LSsung zu einer Gesamttr~ibung f~ihrt. Bei Bariumcarbonat stimmt der mit dieser Ab~nderung ermittelte Wert sehr gut mit anderen Bestimmungen aberein.

Die praktische Ausfiihrung geschieht folgenderma~en. Zu der im Titriergef~ss befindlichen GrundlSsung (bis zu 50 c c m im E r l e n - m e y e r k o l b e n yon 100 c c m Inhalt, bei grSsserem ¥olumen schmale Becherglaser) wird naeh je 7 - -8 Sekunden aus einer B~irette ein Tropfen TitrierlSsung gegeben, bis an der Diffusionszone eine sichtbare Trtibung auftritt. Darauf wird nach jedem Zutropfen and kurzem Stehen yon 5 Sekunden krhftig umgeschwenkt und beobaehtet, ob sich die Gesamt- 10sung im Laufe einer Minute trtibt. Hierdurch ist eine sehr sichere Entseheidung mSglich. Die Beleuchtung des Titriergef~sses erfolgt seitlich dureh Gltihlampe und Sammellinse. H. 1~ * e h e i m.

Korrekturen fiir die Bestimmung yon Ionenkonzentrat ionen in sehr verdtinnten Hydroxydl0sungen hat E. L au e ~) ausgearbeitet. Bei der Bestimmung yon Ionenkonzentrationen in sehr verdtinnten Hydroxyd- 16sungen i s t die im Leitfhhigkeitswasser enthaltene Kohlenshure zu beracksichtigen, da sie eine positive Korrektur an der gemessenen spezifischen Leitf~higkeit bedingt. Die Bereehnung dieser Korrektur wird folgendermafien durehgefahrt. Bedeutet u~ die gesuchte wahre spezifische Leitf/~higkeit, u~ die spezifische Leitf~higkeit, die durch den Versuch ermittelt wird, ~¢~ die Leitf~higkeit des Wassers und A~ die Leitf~higkeitshnderung, die auf Grund innerer Umsetzungen erfolgt, so ist

Bei HydroxydlSsungen mit BodenkSrper wird die Leitfahigkeits- korrektur sehr klein, da die Fehlerquellen fast restlos eliminiert werden. Dagegen muss ffir die Bestimmung des tIydroxydkations eine stark negative Korrektur hinzugefagt werden, die umgekehrt proportional der LSslichkeit des Hydroxyds verlhuft. Zahlenbeispiele far die LSslich- keitsprodukte 10 -6, 1,39.10 -s, 10 -I° und 10 -1~ sind ira Original er- sichtlieh, ebenso eine Bestimmung der LSslichkeit yon Silberoxyd nach

Methoden. H. N e h e i m.

Uber den ]~influss der Konzentration der Wasserstoffionen auf die Verdr~ngung des Kupfers aus LSsungen bei hohen Drucken und

1) Ztschrft. f. anorg. Chem. 165, 305 (1927).

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Bericht: Al,lgemeine analytische IvIetkoden usw. 147

Temperaturen berichten W. I p a t i e w und W. I p a t i e w jr. 1). Bei Kupferformiat und -acetat gelingt es, bei gewissen Temperaturen und Drucken einen Zerfall ihrer Anionen unter Bildung yon Wasserstoff zu bewirken, wodurch Kupferoxydul oder metallisches Kupfer zur Ab- scheidung gebracht wird. Es hat sich gezeigt, dass Knpferoxydul sich nur bei geringen Konzentrationen der Wasserstoffionen bildet und dass bei gewissen Temperaturen aus neutralen KupferformiatlSsungen unter Wasserstoffdruck metallisches Kupfer nicht zu erhalten ist~ da die l~eduktion bei der 0xydulstufe stehen bleibt. Einzelheiten iiber die notwendigen Temperaturen und Drucke sind im Original zu ersehen. Die Einwirkung des Wasserstoffs auf Kupfersalze wurde in den Temperaturgrenzen 90--180 ° untersucht, der Wasserstoffdruck schwankte zwischen 0 und 150 Atmosphhren, der Shuregehalt war 0--12,5-normal.

It. N e h e i m .

]~ine Methode zur Bestimmung der Gegenwart odor Abwesen- heit komplexer Salze oder Ionen in verdfinnten w~sserigen L6sungen teilen W. H. P a t t e r s o n und J. D u e k e t t ~) mit. Die Erh~hung der kritischen LSsungstemperatur yon Wasser und Phenol durch Salz- zusatz ist yon der Salzkonzentration abhhngig und setzt sich additiv aus den Betrhgen der einzelnen Ionen zusammen; bei der Komplex- bildung aus Salzpaaren ist die gefnndene kritische LSsungstemperatur dem- nach tiefer als die berechnete. Keine Komplexbildung konnte beobachtet werden bei folgenden Salzpaaren: LiC1-KC1, ~NgC1-KC1, MgS04-KCI , ~IgS04-K,~SO~i Na2SOa-MgS0 ~; Kaliumsulfat in Gegenwart yon Aluminium- odor Chromsulfat ergab dagegen Komplexbildung zu Alaunmolekfilen.

H. N e h e i m .

{~uantitative Trennungen undBestimmungen durch Verflfichtigung mittels Salzs~uregas, insbesondere eine quantitative Bestimmung des 0xydgehaltes yon Aluminiumlegierungen haben G. J a n d e r und W. B r ~ s s e ~) ausgearbeitet. In einem K i p p schen Apparat erzeugtes Salzshuregas wird zur Entfernung der letzten Spuren Luftsauerstoff mit Wasserstoff gemischt, fiber glahenden Platinasbest geleitet, sorgfMtig mit Calciumchlorid und Schwefels~iure getrocknet und in ein Rohr yon etwa 35 c c m L~inge und 18 m m Durchmesser geleitet, in dem sich in einem Quarzschiffchen etwa 1 g der zn untersuchenden Aluminium- legierung befindet. In das Rohrende ist ein Jenaer Glasfilter ein- gesetzt. Nach sorgfhltigem Ausspfilen der gesamten Apparatur wird das Rohr durch einen Reihenbrenner auf etwa 220 ° erhitzt, wodurch das elementare Aluminium, bezw. Silicium als Aluminium, bezw. Silicium- ehlorid in die Vorlage destillieren, whhrend Magnesinmchlorid durch dasFilter oder ein elektrisches Fold zuriickgehalten wird. Nach Wechseln tier Vorlage wird nunmehr das Eisen im Chlorstrom iiberdestilliert. Im

1) Ber. Deutsch. Chem. Ges. 60, 1982 (1927). -- 2) Journ. of Chem. Soc. (London) 127, 624 (1925).- ~) Ztschrft. f. angew. Chem. 41, 702 (1928).

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