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Operationen, Apparate und Reagentien. 37 sitzen, als der elektrisehen Leitungsfahigkeit der Flassigkeit far constante Str~me entsprechen wiirde..Mit Sicherheit hat der Yerfasser elektrisehe Anomalie eonstatirt bei solchen KSrpern, welche die ttydroxylgruppe enthalten. Ueber die Messung tiefer Temperaturen berichten L. go I b o r n und Wien 1). Die ¥erfasser ~erglichen zuerst das Wasserstoffthermo- meter mit dem Luftthermometer und fanden, dass das erstere sich auch far Temperaturen unter --200 0 noch verwenden lasse. Das Wasser- stoffthermometer wurde darauf zur Priifung yon Widerstandsthermometern aus reinem Platin yon ttergus und yon Thermoelementen aus Eisen- und Constantandraht '~) verwendet. Die Thermoelemente zeigten keine merkliche Abweichung unter einander, wenn die Drghte yon derselben Drahtsorte stammten. Sie wurden nur in flassiger Luft und in einem Oemiseh yon Alkohol und fester Kohlensgure mit dem Wasserstoffthermometer verglichen, die Em- pfindlichkeit der Thermoelemente nimmt mit sinkender Temperatur ab. Das Widerstandsthermometer zeigte Abweiehungen im Temperatur- co~fficienten aueh dann, wenn die Drghte aus e iner Rolle entnommen wurden, es ist daher nSthig bei tiefen Temperaturen die Angaben mit dem Gasthermometer zu vergleichen. Auf die Einzelheiten der interessanten Arbeit kann ich nieht n~her eingehen, ich bemerke nut noeh, dass die Verfasser die Schmelzpunkte einer Anzahl yon Substanzen bestimmten. Zur Messung tiefer Temperaturen bis zu --120 o empfiehlt Niehls a) Alkoholthermometer; die Riehtigkeit der Angaben bis zu --79 0 wird yon der physikalisch-technischen Reichsanstalt beglaubigt. Die Scala der Thermometer ist aus einem Vergleich mit dem Wasserstoffthermo- meter abgeleitet. 4) Ueber den ]~influss des 8auerstoffs auf die Zersetzung der Halogenwasserstoffs~uren dutch Metalle, insbesondere ~ueeksilber, beriehtet Berthelot. ~) 1) Annalen d. Physik u. Chemic IN. F ] 59, 213. 2) Constantan ist eine Legirung yon Knpfer und Nickel im Verhgltniss 60:40, ihr I%me ist deshalb gewghlt, well ihr elektrischer Widerstand sich mit der Temperatur fast gar nicht gndert. s) Dingler's polyt. Journal 80~, 57. 4) Vergl. hierzu auch diese Zeitschrift 87, 37. s) Comptes rendus 125, 746.

Ueber den Einfluss des Sauerstoffs auf die Zersetzung der Halogenwasserstoffsäuren durch Metalle, insbesondere Quecksilber

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Operationen, Apparate und Reagentien. 37

sitzen, als der elektrisehen Leitungsfahigkeit der Flassigkeit far constante

Str~me entsprechen w i i r d e . . M i t Sicherheit hat der Yerfasser elektrisehe

Anomalie eonstatirt bei solchen KSrpern, welche die t tydroxylgruppe

enthalten.

Ueber die Messung tiefer Temperaturen berichten L. g o I b o r n und W i e n 1). Die ¥erfasser ~erglichen zuerst das Wasserstoffthermo-

meter mit dem Luftthermometer und fanden, dass das erstere sich auch

far Temperaturen unter - - 2 0 0 0 noch verwenden lasse. Das Wasser-

stoffthermometer wurde darauf zur Priifung yon Widerstandsthermometern

aus reinem Platin yon t t e r g u s und yon Thermoelementen aus Eisen-

und Constantandraht '~) verwendet.

Die Thermoelemente zeigten keine merkliche Abweichung unter

einander, wenn die Drghte yon derselben Drahtsorte stammten. Sie

wurden nur in flassiger Luft und in einem Oemiseh yon Alkohol und

fester Kohlensgure mit dem Wasserstoffthermometer verglichen, die Em-

pfindlichkeit der Thermoelemente nimmt mit sinkender Temperatur ab.

Das Widerstandsthermometer zeigte Abweiehungen im Temperatur-

co~fficienten aueh dann, wenn die Drghte aus e i n e r Rolle entnommen

wurden, es ist daher nSthig bei tiefen Temperaturen die Angaben mit

dem Gasthermometer zu vergleichen.

Auf die Einzelheiten der interessanten Arbei t kann ich nieht n~her

eingehen, ich bemerke nut noeh, dass die Verfasser die Schmelzpunkte einer Anzahl yon Substanzen bestimmten.

Zur Messung tiefer Temperaturen bis zu - - 1 2 0 o empfiehlt N i e h l s a)

Alkoholthermometer; die Riehtigkeit der Angaben bis zu - - 7 9 0 wird

yon der physikalisch-technischen Reichsanstalt beglaubigt. Die Scala

der Thermometer ist aus einem Vergleich mit dem Wasserstoffthermo- meter abgeleitet. 4)

Ueber den ]~influss des 8auerstoffs auf die Zersetzung der Halogenwasserstoffs~uren dutch Metal le , insbesondere ~ueeksilber, beriehtet B e r t h e l o t . ~)

1) Annalen d. Physik u. Chemic IN. F ] 59, 213. 2) Constantan ist eine Legirung yon Knpfer und Nickel im Verhgltniss

60:40, ihr I%me ist deshalb gewghlt, well ihr elektrischer Widerstand sich mit der Temperatur fast gar nicht gndert.

s) D i n g l e r ' s polyt. Journal 80~, 57. 4) Vergl. hierzu auch diese Zeitschrift 87, 37. s) Comptes rendus 125, 746.

38 Bvrieht: Allgemeine analytisehe l~!ethoden, analytische

W~ihrend Bromwasserstoff und Selenwasserstoff in Bertihrung mit

Qaecksilber dieses langsam angreifen, ist Chlorwasserstoff als Gas und

auch Sehwefelwasserstoff ohne jeglichen Einfiuss, vorausgesetzt, dass die

Siuren rein sin& Anders verhi l t sich die gasfSrmige Salzsiiure, wenn

Sauerstoff zugegen ist. Der Verfasser constatirte, dass Salzsiiure und

Sauerstoff allm~hlieh versehwinden, um Quecksilberchlorid und Wasser

zu bilden, ebenso verhiilt sich Schwefelwasserstoffgas, es bildet Queck- silbersulfid und Wasser.

Die Gegenwart yon Wasser verzSgert die Reactionen.

In einer weiteren Arbei t theilt B e r t h e 1 ot 1) auch die Ergebnisse

mit, welche er bet der Priffung des Verhalt~ns tier reinen concentrirten Schwefelsiure gegentiber Quecksilber erhielt.

Entgegen der Annahme, dass concentrirte Schwefelsiure ohne Ein-

wirkung sei, beobachtete der Yerfasser die Bildung eines Sulfats yon

gelblicher Farbe , das sieh bei geniigender Concentration ausschied.

Gleichzeitig neben der Bildung des Suliats t r i t t schweflige S~iure auf,

und auch eine kleine Menge Schwefelquecksilber ist zu beobachten.

Das benntzte Quecksilber war yon gr0sster Reinheit; eine Mitwirkung

anderer Metalle an tier Reaction war also ausgesehlossen.

Ueber Neue in r i ch tungen an dem Doppelpr isma des A b b e ' s e h e n Refractometers und ~ber die yon der Firma Z e i s s hergeste l l ten Refractometer dieser A r t berichtet C. P u 1 f r i c h 2).

Der Verfasser hat die eine der beiden~ die Fltissigkeit ein-

schliessenden polirten Fl~tchen des Doppelprismas and zwar diejenige,

welche dem unteren Prisma angehOrt, durch eine matte Fl~iche ersetzt.

St~irungen durch im Gesichtsfelde erscheinende und yon der Umgebung

herrtihrende Bilder, wie sie bet zwei polirten Fl ichen auftreten, werdeu

hierdurch verhindert ; ebenso treten die sogenannten M a s c a r t ' schen

Streifen, parallel zu cler Grenzlinie verlaufende Interferenzstreifen, viel

weniger hervor.

Zur Untersuchung fester KOrper hat P u 1 f r i c h das kleine Beleuch-

tungsprisma entfernt und dieses dureh eine matt geschliffene Fl~iche,

auf tier sonst das Prisma aufgesetzt war, ersetzt. Der Vortheil~ der hierdurch erzielt worden ist, besteht in vollst~indiger Eliminirung st0render

Reflexe und Erzielung einer Beleuchtung wie sie beim alten A b b e 'schen

1) Comptes rendus 125, 749. 2) Zeitschrift f. Instrumentenkunde 18, 107 ; hinsiehtlieh ether Reihe weibrer

sonst noeh nieht publicirter Co,~structionen set auf den soeben ausgegebenen Specialcatalog der Firma C a r 1 Z ei s s in Jena iiber Spectrometer and Refraeto- meter verwiesen.