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1236 Hr. Kraut scheint zu glaubeu, daee ich ihn fur die Angaben der verechiedensteo Chemiker, die sich in eeioem Handbuch zu6ammen- gestellt finden, veraotwortlich machen will. Eine solche Anforderung wire aber einfach absurd, and sie iet gewiea bei vorortheilefreier Lektiire meiner kurzen Notit darin nirgends zu finden. Delft, am 17. Juni 1879. 304. M. Conrad : Ueber den Formyltricarbonriinreerter. [Bus dem chemischen Institut der kgl. Forstlehranstalt Aschaffenburg.] (Eingegangen am 19. Juni; verlesen in der Sitzung von Ern. A. Piuner.) Bei meinen zuletzt mitgetheilten Versuchen iiber die Daretellung einfach und zweifach organisch substituirter Malonsiiuren habe icb auch die Einwirkung von Chlorkohlensffureester auf feeten , alkohol- freien Natriummalonsaureester erwiibnt. Seitdem wiederholte ich den Versuch mit grijsseren Quantitaten und bin dabei zu folgenden Re- sultaten gelangt. Der ForroyltricarbonsiiureHthyleater ist eine farblose, angenehn, riechende, in Wasser unlosliche Fliissigkeit, die hauptsiichlich zwischen 254-2600 iibergeht. Sie besitzt das specifische Gewicht 1.10 bei 19@ gegen Wasser von 15O. 1) 0.1725g Substanz lieferten 0.1 155g Wasser und 0.3275g Eohlensaure Die Analyse ergab folgende Zahlen : %) 0.1825g - - 0.12Og - - 0.3475g - Cefunden Berechnet fur CH(COOC,H,), C,, 51.77 51.91 51.72 H,, 7.41 7.31 6.90 06 - - 41.38 100.00, - Mit ungefiibr der doppelten hlenge der zur Vereeifung niithigen, miissig concentrirten Kalilauge rersetzt, erwiirmte aich die Fllssigkeit ziemlich stark und nach kurzem Erhitzen auf dem Wasserbade war die Blige Schicht vollstandig verschwunden. Nachdem die Fliiseigkeit mit Salzsiure neutralisirt war, wurde auf Zusatz von Chlorbarium ein Niederschlag erhalten. Derselbe wurde ausgewaschen, mit salz- azure zersetzt und die in Liisung befindliche, organiscbe Siiure mit Aether extrahirt. Nach dem Verdunsten des litheriscben Auszuge hinterblieb ein krystallinischer Riickstand , deeeen Schmelzpunkt an- fanga bei 129 lag, nach iifterem Umkrystallisiren aue Waeser in Aether bis 132O stieg. 0.1345 g Substanz lieferten 0.0410 g Wasser und 0.170 g Kohleneiiure Die Analyse ergab fiir diese Saure folgende Zahlen: = 3.39 pCt. Wasserstoff und 34.37 pCt. Kohlenstoff.

Ueber den Formyltricarbonsäureester

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Page 1: Ueber den Formyltricarbonsäureester

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Hr. K r a u t scheint zu glaubeu, daee ich i h n fur die Angaben der verechiedensteo Chemiker, die sich in eeioem Handbuch zu6ammen- gestellt finden, veraotwortlich machen will. Eine solche Anforderung w i r e aber einfach absurd, and sie iet gewiea bei vorortheilefreier Lektiire meiner kurzen Notit darin nirgends zu finden.

D e l f t , am 17. J u n i 1879.

304. M. Conrad : Ueber den Formyltricarbonriinreerter. [Bus dem chemischen Institut der kgl. Forstlehranstalt Aschaffenburg.]

(Eingegangen am 19. J u n i ; verlesen in der Sitzung von Ern. A. Piuner.)

Bei meinen zuletzt mitgetheilten Versuchen iiber die Daretellung einfach und zweifach organisch substituirter Malonsiiuren habe icb auch die Einwirkung von Chlorkohlensffureester auf feeten , alkohol- freien Natriummalonsaureester erwiibnt. Seitdem wiederholte ich den Versuch mit grijsseren Quantitaten und bin dabei zu folgenden Re- sultaten gelangt.

Der ForroyltricarbonsiiureHthyleater ist eine farblose, angenehn, riechende, in Wasser unlosliche Fliissigkeit, die hauptsiichlich zwischen 254-2600 iibergeht. Sie besitzt das specifische Gewicht 1.10 bei 19@ gegen Wasser von 15O.

1) 0.1725g Substanz lieferten 0.1 155g Wasser und 0.3275g Eohlensaure Die Analyse ergab folgende Zahlen :

%) 0.1825g - - 0.12Og - - 0.3475g - Cefunden Berechnet fur CH(COOC,H,),

C,, 51.77 51.91 51.72 H,, 7.41 7.31 6.90 0 6

- - 41.38 100.00, -

Mit ungefiibr der doppelten hlenge der zur Vereeifung niithigen, miissig concentrirten Kalilauge rersetzt, erwiirmte aich die Fllssigkeit ziemlich stark und nach kurzem Erhitzen auf dem Wasserbade war die Blige Schicht vollstandig verschwunden. Nachdem die Fliiseigkeit mit Salzsiure neutralisirt war, wurde auf Zusatz von Chlorbarium ein Niederschlag erhalten. Derselbe wurde ausgewaschen, mit salz- azure zersetzt und die in Liisung befindliche, organiscbe Siiure mit Aether extrahirt. Nach dem Verdunsten des litheriscben Auszuge hinterblieb ein krystallinischer Riickstand , deeeen Schmelzpunkt an- fanga bei 129 lag, nach iifterem Umkrystallisiren aue Waeser i n Aether bis 132O stieg.

0.1345 g Substanz lieferten 0.0410 g Wasser und 0.170 g Kohleneiiure Die Analyse ergab fiir diese Saure folgende Zahlen:

= 3.39 pCt. Wasserstoff und 34.37 pCt. Kohlenstoff.

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Der Sobmelzpunkt wie die Analyee weieen anf Malomiinre hin, fir die eich 3.85 pCt. Waeserstoff ond 34.61 pCt. Kohlenstoff berechnen.

Um mir iiber die Nator der vorliegenden SBure Gewieeheit ro verecbaffen , bereitete icb dnrch Fiillong einer neutralen nilseerigen AmmonsalzMsuug dieser Siiore mit Silbernitrat das Silbersalz und nnalyeirte dasselbe.

1) 0.2515 g gaben 0.020 g Waseer nnd 0.102 g Kobleneiiare, 2) 0.1745g - 0.118g Silber.

Anch dieee Analyee etimmt fGr malonsaures Silber: Gefbnden Berechnet

C, 11.06 - 11.33 0.88 - 0.63 - 67.62 67.92

Ha

20.1 2. Ag, 0, - -

Der Formyltricarboneiureeeter erleidet also dorch Verseifong mit Kalilauge folgende Zemetzung:

COOC,H, COOK

CHCOOC,H, + 4KOH - CH2

COOC SH j COOK

+ C08K, t 3C9H,0H,

and die Daretellung der freien Formyltricarboneiinre , deren Existenz ich von vornherein bezweifelte, aber nach der Analyse einer jetzt ale unrein erkannten Subetane in meiner ereten Mittheilung doch anneh- men zu miieeen glanbte, echeint nicht mijglich EU eeh.

305. L. Barth u. 0. Goldrchmiedt: Studien uber die Ellagrhre. [Der kaiser]. Akademie der Wissensch. in Wien vorgelegt am 20. M i n 1879.1

(Eingegangen am 20. Juni; verl. in der Sitzung von Hm. A. Pinner.)

Ale wir vor nngefiibr einem Jahre feetgestellt hatten I ) , daee der bei der Destillation von Ellageiiore iiber Zinketaub entatehende Kohlenwaeserstoff Flooren oder Diphenylenmethan sei , haben wir die Aneicht aoegeeprochen, daee ee miiglich eein werde, mit Zuhilfe- oahme dieser Reaction die Conetitution der Ellagaiiure en ermitteln.

Wir haben une eeither eingehend mit dieser Frage beschiiftigt und sind in der That en Resultaten gelangt, welche nicht nor die Structor der EllagePore mit an Sicberheit grenzender Wahrecheinlich- keit erkennen lassen, sondern aoch iiber die Beziehungen dieeer Substanz zur Gallus-, Gerb- und Rofigalluseiiure ein ziemlich klaree Bild geben. - ...

1) Akad. Ber. LXXVIJ, 11. Abth. Febrnarheft 18 i8 .