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durck Digestion von Queclisilberoxyd mit einfach benzoe- saurem Ammonialr, so wie durch Rufliisen von einfach ben- zoesanrem Quecksilberoxyd in einfach benzoesaurem Am- moniak. Da das einfach benzoesaure Ammoniak schon heim Abdampfen leicht einen Antheil Ammoniak verliert, und sich dann das schwerliisliche saure benzoesaure Ammoniak ausscheidet, so ist es nathig, beim Iiochen des benzoesaii- ren Queclrsilberoxy ds mit wiissrigem benzoesniirein dmmo- niak, ziiweilen eiuige Tropftn liaustische AmmonialiRiissig- keil zuzusetzen. BLIS der heiss filtrirten Fliissigkeit lrrystal- lisirt beim Erkalten das benzoesaure Quecksilberoxyd -Am- monialr in ‘rechtwinklichen , farblosen, glimmerartiggliin- zenden Tafeln heraus, die sich am Lichte nicht schwiirzen und einen salzigmetallischen Ge6chinacli besitzen. Eeim Er- hitzen schmilzt das -Salz , entwickelt Aminonialc, Benzoe- sffure und metallisches Queclrsilber , und hinterlffsst nach plijtzlichem Ergliihen eine voliiminiise Kohle. hIit kausti- schem Kali erwsrrot , entwiclrelt es Ammoniak. Es Kist sich in kaltern und kocliendem Wasser vollsliindig auf, und verhiilt sich gegen Lacltmus - und Kurcumiipapier neutral. Verdiinnte und concentrirte SBuren losen es ebenfalls , con- centrirte SchwefelsPure schwHrzt sich beim Sieden dainit nicht. - Ueber dcn Indigo ; von D tc m a s. (Am 29. Decbr. 1836 hat Dumas in der Akademie der Wis- serischaften zu Paris esine Abhandlung uber den Indigo gelesen, ails welcher das Folgeiide ausgezogen worden ist) Die blaue Firhende Materie des Indigs hat Pumas aufs neue analysirt , und wesentlich dasselbe Resultat erhalten, 3 s ihm seine Analyse des Indigs vor fiinfzehn Jahren gab. NiiratlicZi : Kohlenstoff . . . . 73,O Wasserstoff . . . . 4,O Sticlrstoff . . . . . 10,s Sauerstoff , . . . 12,2 100.

Ueber den Indigo

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Page 1: Ueber den Indigo

durck Digestion von Queclisilberoxyd mit einfach benzoe- saurem Ammonialr, so wie durch Rufliisen von einfach ben- zoesanrem Quecksilberoxyd in einfach benzoesaurem Am- moniak. Da das einfach benzoesaure Ammoniak schon heim Abdampfen leicht einen Antheil Ammoniak verliert, und sich dann das schwerliisliche saure benzoesaure Ammoniak ausscheidet, so ist es nathig, beim Iiochen des benzoesaii- ren Queclrsilberoxy ds mit wiissrigem benzoesniirein dmmo- niak, ziiweilen eiuige Tropftn liaustische AmmonialiRiissig- keil zuzusetzen. BLIS der heiss filtrirten Fliissigkeit lrrystal- lisirt beim Erkalten das benzoesaure Quecksilberoxyd -Am- monialr in ‘rechtwinklichen , farblosen, glimmerartiggliin- zenden Tafeln heraus, die sich am Lichte nicht schwiirzen und einen salzigmetallischen Ge6chinacli besitzen. Eeim Er- hitzen schmilzt das -Salz , entwickelt Aminonialc, Benzoe- sffure und metallisches Queclrsilber , und hinterlffsst nach plijtzlichem Ergliihen eine voliiminiise Kohle. hIit kausti- schem Kali erwsrrot , entwiclrelt es Ammoniak. Es Kist sich in kaltern und kocliendem Wasser vollsliindig auf, und verhiilt sich gegen Lacltmus - und Kurcumiipapier neutral. Verdiinnte und concentrirte SBuren losen es ebenfalls , con- centrirte SchwefelsPure schwHrzt sich beim Sieden dainit nicht. -

Ueber dcn Indigo ; von

D tc m a s.

( A m 29. Decbr. 1836 hat Dumas in der Akademie der Wis- serischaften zu Paris esine Abhandlung uber den Indigo gelesen, ails welcher das Folgeiide ausgezogen worden i s t )

Die blaue Firhende Materie des Indigs hat P u m a s aufs neue analysirt , und wesentlich dasselbe Resultat erhalten, 3 s ihm seine Analyse des Indigs vor fiinfzehn Jahren gab. NiiratlicZi :

Kohlenstoff . . . . 73,O Wasserstoff . . . . 4,O Sticlrstoff . . . . . 10,s Sauerstoff , . . . 12,2

100.

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Der Indig liist sich bekanntlich in Schwefelsture auf, und diese Aufliisung giebt mit Basen blaue Salze, die B e r - z e 1 i 11 s als eine Art von Lack betrachtet, und Mi t s c h e r- l i c h nimmt an, dass der Indig darin die Eolle des Krystall- wasser; spiele. D u m a s aber hat sich eine andere ganz abweichende Ans.cht gebildet. Er sieht dariir eine der SchwefelweinsZure analoge Verbindung, und mit einem Wor te in dem Indig einen dem Alkohol und Holzgeist ma- logen.Kijrper, da der Indig zu einem Atom mit zwei Ato- men Sdtwefelslure zu der blauen SBure, das sogenannte siicfi- sische Blau , sich verbindet , die e r SchweJeZindybaure (Aci- de su&?ndyZique) nennt.

Uiese S l u e nun giebt mit KaZi ein in Wasser 16sIi- ches , in feineri seidengllnzenden Blrittchen ltrystallisirendes dunkelblaues Salz.

das in kaltem Wasser schwerlijslich ist , i n heissem Wasser aber vie1 leichter sich IGst, und nach Erbalten in grossen Flocken sich aus- scheidet.

D&ch die Darstellung dieser festen Verbindung liess sich nun die Atomenformel des Indigs festsetzen; die nach der Analyse dieser Salze isl: c 3 2 H I O AZZ 0 2 . Als be- merkenswerth hebt D u m a s noch hervor die 2 At. Sauer- stoff, die sich auch in den heltannten Allroholarten wieder iinden. Die Sulfindylsiiure hat die Formel C 3 z H r o Azz 0 2 +- 2SOs. Das Kali- und Barytsulfindylat haben die Formel:- C 3 Z €110 Azz 0 2 , SO3 + KO, so3 uiid C33

HIO Azz 0 2 , so3 + B a O , sos. Eei der Behandlung des Indigs mit SchweFelsBure bil-

det sich oft eine purpurfarbene Materie , die von der blauen schwer zu trennen ist. Diese purpurfarbene Materie ist auch eine Verbindung des Indigd mit SchweFelsiiiire, aber der Indig ist darin auf einc rnodificirte Weise enfhalten,

Mit Boryt bildet sie ein Salz,

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urid zwar auf die Weise, dass zwei Atome Indig nur eins ausmachen. Sie besteht niimlich aus 2 Atomen Indig und 2 Atomen SchwefelsHure ode. aus Schwefelindylskre mit einem Atom Indig. Sie bildet iqit Iiali ein in Wasser 16s- liches purpurfarbiges Salz. Die S lure hat also die Formel: C64 I320 Az4 0 4 i- 2so3, und die Formel des Kaiisalzes ist: C64 Hzo Az4 0 4 , so3 + KO, so3.

W enn Indig mit Alkalien urid reducirenden Icihpern in Beriihrung ist, so erhalt man ein Produkt, das man weissen

Indig genannt hat. Der InJig w i r d bekanntlich bei dieser Einwirlrung entfb‘rbt. Die direlrle Analyse gab fiir den weissen Indig die Zusammensetzung c32 H I Z Azz 0 2 , Lim- lich C3z HIO Azz O z + Ha, niimlich ein Hydriir des In- digs, einen Iiidigwaisserstoff. Es tritt hier deutlich eine Analogie dieser Formel mit der cles Renzoylwasserstoffs hervor. Der weisse Indig ist also lrein desoxgdirter Indig, wie man bisher allgemein annahm, sondern eine Wasser- stoffverbindung des Indigs.

Die Ina’igosii~cre, welche man nach C h e v r e u 1 erLilk, durch Behandeln des Indigo mit SalpetersPure, nennt D u- m a s jetzt AniZsiiure. Sie entstefit zwar vom Indig, sie hat aber nicht mehr dasselbe fiadikal. Die Analyse der Anil- ssure giebt die Formel C i s Hs A22 0 9 . Sic ist eine was-

serleere SPure, die nait Silberoxyd ein Salz bildet, beste- hend aus C Z S Hs A Z ~ Z 0 9 , Ag 0, und mit Ammonial: ein leichtliisliches unlrrystallisirbares Salz c28 Ha Aza 0 9 , AZZ H.5, HZ 0. Bei der Urnwaridlung des Indigs in BnilsPure verliert also der Indig 4 Atom Kohlenstoff unrl z Atom Was- serstoff.

Die Anilsiiure is l nicht das letzte Produkt der Action der SalpelersEure auf den Indig. Bei fortgesetzter Xeaction erhiilt marl bekanntliclh 3as sogenannte TIZeltthersche Bitter, welches eineSPure ist, die D u m a s , nach T h e n a r d , Bit-

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tersii'ure (Acide p i c r i p e ) nennt. Diese S h r e besteht aus c24 H4 Az6 0 1 3 . Das Slberpicrat enthtlt c 2 4 €11 Az6 O L ~ -+ Ag 0. Das Ammoniakpicrat besteht aus C24 H4, 8 2 6

0 1 3 A z H 6 , Hz 0. Die Anilsture verliert also beim Uebergange in Picrin-

su'ure noch 4 Atome. Kohlenstoff und 4 Atome Wasserstoff.

Ueber das Eblanin;

Dr. W. G r e g a r q . von

(Jaurn. de Pharmac. XXIII. 2%)

Herr S c a n l a n in DubIin hat eine Substanz im Holz- geist .entdeclrt, die von Dr. Apj o h n und mir 'analysirt worden '.ist. Diese Materie ist gelb, krystallisirt in Pris- n e n , I2sst ,sich verfliichtigen, in einer an einem Ende zuge- schmolzenen Riihre erhiizt wird sie aber zersetzt; sie ist unliislich i n Wasser und 41 Alkalien, liislich in Alliohol, Aeiher und concentr. Essigsture. Mit concentr. Schwefel- s h r e gieb1.si.e eine intensive indigblaue Farbe, Gie aber bald verschwindet unter Absatz einer starken Menge Kolle. Die mit' ihrem gleichen Gewicht Wasser verdiinnte Schwefel- ssure giebt damit in gelinder W l r m e eine purpiIrrofhe Auf- IGsung, die aber nacli zwei bis c h i ' Tagen ihre Farbe ver- liert , und braune Floclien absetzt. Chlorwasserstoffshre giebt damit eine so schijne und so intensive Purpurfarbe, dass man sie nur m h dec Aufl6sung eines Oxymanganates vergleiclen kann; diese Farbe verschwindet nach unil nach unter Abscheidung sehr fein zeitheilter Kohl?.. Durch Sal- peterslure werden die Kryslalle erst geschwijrzt, dann ent- steht Auff 6sullg ; Hyposalpetrichtskure entwickelt sich nur,

, ,

. .1.