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20 RammeEsberg, gegeben. Zersetzt man ihn durch Chlorwasserstoffsliure, 80 enthiilt. die Kieeelsaure noch eine grosse Menge jener Basen, und, was bemerkcnswerth ist, es steht in diesem Theile daa Lanthan- und Didymoxyd: in einem vie1 gros- seren Verhaltniss zum Ceroxydul,. als in der chlorwasser- stoffsauren Au0osung. Ueber den Magnoferrit vom Vesuv and die Bildung des Magneteisens und Bhnlicher Verbindungen durch Sublimation ; yon D em s el b en. In einer am 15. Juli v. J. der Akademie vorgetra- genen Abhandlung habe ich angefiihrt, dass die bisher fir Eiaenglanz gehaltenen regularen Octaeder aua den Fumarolen der Eruption des Vesuvs vom Jahre 1855 eine Verbindung von Magnesia und Eisenosyd sind, und neben Eisenglanz sich auch zu anderri Zeiten dort gcbildet haben. Als ich Anfangs September v. J. in Hrn. Ehren- berg’s Gesellschaft den Vesuv besuchte, waren ausser zahlreichen kleinen Lavastrijmen auch mehrere Fumarolen von hoher Temperatur in Thiitigkeit, allein es liess sich keine Spur von Eisenglanz, mohl aberKochsalz an ihnen wshrnehmen, was auch mit den Erfahrungen der 1113. G u i s c a r d i und P a 1 m i e r i ubereinstimint. Dageg.cn thcilte mir Hr. Scacchi eine grossere Quanti~t jener Krystalle mit, welche ich seitdem zur Wiederholnng mei- ner alteren Vcrsuchc benutzt habe. Eine fractionirte Hehandlung des Yulvers unter Wasser mit dem %lagnet gab das Resultat, dass die einzelnen Portionen unter sich sowohl, wie mit den friiher unterauchten nahe dasselbc verhaltniss der Bcstandtheile liefern, d. h. 14-16 Proc. hfagnesia. Das niedrigstc spec. Gewicht = 4,568 ergab die erste Portion. Diesc Constanz dcr Mischung macht cs sehr wenig

Ueber den Magnoferrit vom Vesuv und die Bildung des Magneteisens und ähnlicher Verbindungen durch Sublimation

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Page 1: Ueber den Magnoferrit vom Vesuv und die Bildung des Magneteisens und ähnlicher Verbindungen durch Sublimation

20 RammeEsberg,

gegeben. Zersetzt man ihn durch Chlorwasserstoffsliure, 80 enthiilt. die Kieeelsaure noch eine grosse Menge jener Basen, und, was bemerkcnswerth ist, es steht in diesem Theile daa Lanthan- und Didymoxyd: in einem vie1 gros- seren Verhaltniss zum Ceroxydul,. als in der chlorwasser- stoffsauren Au0osung.

Ueber den Magnoferrit vom Vesuv and die Bildung des Magneteisens und Bhnlicher Verbindungen durch Sublimation ;

yon D e m s e l b en.

In einer am 15. Juli v. J. der Akademie vorgetra- genen Abhandlung habe ich angefiihrt, dass die bisher fir Eiaenglanz gehaltenen regularen Octaeder aua den Fumarolen der Eruption des Vesuvs vom Jahre 1855 eine Verbindung von Magnesia und Eisenosyd sind, und neben Eisenglanz sich auch zu anderri Zeiten dort gcbildet haben. Als ich Anfangs September v. J. in Hrn. E h r e n - berg’s Gesellschaft den Vesuv besuchte, waren ausser zahlreichen kleinen Lavastrijmen auch mehrere Fumarolen von hoher Temperatur in Thiitigkeit, allein es liess sich keine Spur von Eisenglanz, mohl aberKochsalz an ihnen wshrnehmen, was auch mit den Erfahrungen der 1113. G u i s c a r d i und P a 1 m i e r i ubereinstimint. Dageg.cn thcilte mir Hr. Scacch i eine grossere Q u a n t i ~ t jener Krystalle mit, welche ich seitdem zur Wiederholnng mei- ner alteren Vcrsuchc benutzt habe. Eine fractionirte Hehandlung des Yulvers unter Wasser mit dem %lagnet gab das Resultat, dass die einzelnen Portionen unter sich sowohl, wie mit den friiher unterauchten nahe dasselbc verhaltniss der Bcstandtheile liefern, d. h. 14-16 Proc. hfagnesia. Das niedrigstc spec. Gewicht = 4,568 ergab die erste Portion.

Diesc Constanz dcr Mischung macht cs sehr wenig

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iiber den Mtzgnoferrit vom Vesuv etc . 21

wahrscheinlich, dass die Krystalle. eigentlich MgO, Fez03 seien (20MgO und 80Fe203), und ich halte an der frii- her ausgesprochenenhsicht fest, dass sie aus 31CigO,4Fe20? bestehen, und dass uberhaupt Verbindungen m RO, nR'-O3 isomorph seien, eine Ansicht, welche durch meine Ver- suche am Franklinit eine wesentliche Stutze erhaIt, inso- fern in diesem zur Spinellgruppe gehorigen Mineral, wel- ches aus den Oxyden von Eisen, Mangan und Zink be- steht, 5 At. der Metalle gegen 6 At. Sauerstoff enthalten sind, wonach es 3 RO, R2O3 ist *).

Bckanntlich erhiilt man durch Zusammenschmelzen von Eisenvitriol und Kochsalz Eisenoxyd. Halt man den Zutritt der Luft ab und behandelt die l\lasse unter Was- ser mit dem Magnet, so folgt demselben ein Theil in Form eines schwarzen Pulvers , welches grossentheils M a g n e t e i s e n ist.

Erhitat man Eisenchloriir zum Gluhen und leitet Wasserdarnpfe und Luft dariiber, so entsteht ein schwar- zes Sublimat, welches reines FeO, Fez03 ist.

Unterwirft man ein Gemenge von Eisenchlorur und Chlormagnesium dieser Operation, so erhalt man ein Sub- limat von gleichem Aussehen, welches immer nahe die- selbe Zusammensetzung hat, niirnlich 16 -18 Proc. Mag- nesia, 13 - 14 Proc. Eisenoxydul, 67 - 69 Proc. Eisen- oxyd, und sehr wohl als eine Verbindung 3RO,2Fe203 betrachtet werden kann.

Hieraus folgt, dass Magneteisen und iiberhaupt Ver- bindungen mRO, n R2O3 auf gleiche Art wie Eisenoxyd als Sublimate entstehen konnen, und in dieser Weise hat sich offenbar die octaedrische Verbindung am Vesuv er- aeugt, fur welche ich den Namen ,,Mapoferrit" in Vor- schlag zu bringen mir erlaube.

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*) Specjell FeO 17 Fez03 ZnO I 1 MnZO3.