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60 Bericht: Spezielle analytische Methoden [~ber den Nachweis und die Bestlmmung yon Thujon in iitherisehen (}len, Drogen und ])rogenausziigen, sowie in Muskateller- und Wermutweinen und weinhaltigen Getr~inken berichtet P. H. JOPPIE~1. Thujon wird als 2,4-Dinitro- phenylhydrazon papierchromatographisch erfaSt und spektralphotometrisch be- stimmt. Die Erfassungsgrenze betragt 5 #g Thujon. -- Arbeitsweise. Bestimmung von Thu]on bel Abwesenheit st6re~er Aldehyde. Die methanolische LSsung der ~therischen ~)le mit einem Thujongehalt yon 1--10 rag/10 ml wird mit 1 ml Dinitro- phenylhydrazinreagens (10 g 2,4-Dinitrophenylhydrazin werden auf dem Wasserbad unter Erw~rmen in 120 hal 85%iger Phosphors~ure gelSst und naeh dem Erkalten mit 96 vol-%igem Alkohol auf 200 ml aufgeffillt) versetzt und fiber Nacht stehen- gelassen. Nach Verdfilmen mit Wasser wird erschSpfend mit Pentan extrahiert. Ein aliquoter Tell der PentanlSsung mit nicht mehr als 10--20 #g Thujon wird strichfSrmig auf Filterpapier (Schl. & Sch. 2043b) aufgetragen und unter Verwen- dung yon Methanol als station~rer und Isooctan als beweglieher Phase fiber eine Laufstrecke yon 10 em aufsteigend entwickelt (sofern noch andere Terpenderivate vorliegen, wird absteigend entwicke]t). Der deutliehe ge]be Streffen mit einem l~f-Wert yon ann~hernd 1 wird ausgeschni~ten and mit warmem -(thylalkohol eluiert. Man ffillt das Eluat im 25 ml-Mei~kolben mit Alkohol zur Marke auf und bestimmt die Extinktion bei 360 m#. Im Konzentrationsbereich yon 1--3 #g Hydrazon in 1 ml folg~ die Kurve dem Beerschen Gesetz. Zur Aufstellung der Eichkurve dient eine ~hanolische LSsung, yon der 1 ml 50/~g Thujon- 2,4-dinitrophenylhydrazon enthi~l~. -- Thu]onbestimmung in 1)rogen und 19rogen- au,~zi~gen. Drogen werden mit Petrol~ther extrahiert und wie ~therisehe O]e auf- gearbeitet. Alkoho]isehe Drogenauszfige werden mit Wasser auf 20 Vol-% verdiinnt und destflliert. Das Destfllat wird bei Gegenwart groi~er Mengen Aldehyde 1 Std bei 50--60 ~ C mit schwach natronalkalischer ammoniakaliseher SilbernitratlSsung behandelt, der Uberschul~ an Silberionen nfit Salzs~ure gef~llt, wobei ein S~ure- fiberschul] nach MSgliehkeit zu vern~eiden ist. Das Filtrat wird mit Dhfitrophenyl- hydrazinreagens versetzt und wie oben beschrieben weiterbehandelt. -- Bestimmung yon Thu]on in Weiu und weinhaltigen Getriinken. 500 ml der Probe werden destflliert, das Destflla~ (200 ml) wird mit 20 ml 4%iger alkoholischer AgNO~-LSsung, 5 ml 10%iger AmmonialdSsung und 2 m] 0,5 n Na~ronlauge 1 Std auf etwa 60~ C er- w~rmt, der UberschuI3 an Silberionen mit Salzs~ure gef~]lt, die LSsung filtriert, das Filtra~ mib Wasser auf etwa 20 VoL% Alkohol verdfinnt und 5real mit je 30 r~t Pentan extrahiert. Die vereinigten Extrakte werden ini~ 40 ml Methanol und 2 ml Dinitropheny]hydrazinreagens versetzt, das Pentan verdampft, die Methanoll5sung fiber Naeht stehengelassen. Anschlieitend wird nlit Wasser auf etwa 200 ml verdfilm~ und 3real mit je 20 nil Chloroform ausgeschfittelt. Die Chloro- formlSsung wird zur Trockne eingedampft, der Riickstand wiederholt mit Pentan geschfittelt, die PentanlSsung eingeengt und qnantitativ als Streifen auf das Papier aufgetragen. Man entwiekelt aufsteigend in der bescbriebenen Weise fiber eine Laufstrecke yon 15 cm, schneider den Streifen yore Rf-Wert nahe an i heraus, ehiert das Phenylhydrazon mit ~thylalkohol und mil~t die Extinktion der erhal- tenen L5sung zwischen 350 und 370 m#. Ein ausgepr~gtes Absorptionsmaximum dieh~ oberhalb 361 m# ist ]~ewe~sfiir die Anwesenheit yon Thujon. Bei unseharfcm Maximum muI~ absteigend chromatographiert werden. K. MACI~NER Die versehiedenen Methoden der Bestimmung yon freien und gebundenen Aldehyden mit Hydrogensulfit in Branntweinen werden yon J. F. GvY~o~ und J. A. ~AomI ~ kritiseh besprochen. Das indirekte Verfahren, das auch amtlieh ange- Z. Lebensmittel-Unters. u. -Forsch. 104, 393-401 (1956). Hyg. Inst., tIumburg. J. Assoc. off. agrie. Chemists 40, 561--575 (1957). Univ. Davis, Calif. (USA).

Über den Nachweis und die Bestimmung von Thujon in ätherischen Ölen, Drogen und Drogenauszügen, sowie in Muskateller- und Wermutweinen und weinhaltigen Getränken

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Page 1: Über den Nachweis und die Bestimmung von Thujon in ätherischen Ölen, Drogen und Drogenauszügen, sowie in Muskateller- und Wermutweinen und weinhaltigen Getränken

60 Bericht: Spezielle analytische Methoden

[~ber den Nachweis und die Bestlmmung yon Thujon in iitherisehen (}len, Drogen und ])rogenausziigen, sowie in Muskateller- und Wermutweinen und weinhaltigen Getr~inken berichtet P. H. JOPPIE~ 1. Thujon wird als 2,4-Dinitro- phenylhydrazon papierchromatographisch erfaSt und spektralphotometrisch be- stimmt. Die Erfassungsgrenze betragt 5 #g Thujon. - - Arbeitsweise. Bestimmung von Thu]on bel Abwesenheit st6re~er Aldehyde. Die methanolische LSsung der ~therischen ~)le mit einem Thujongehalt yon 1--10 rag/10 ml wird mit 1 ml Dinitro- phenylhydrazinreagens (10 g 2,4-Dinitrophenylhydrazin werden auf dem Wasserbad unter Erw~rmen in 120 hal 85%iger Phosphors~ure gelSst und naeh dem Erkalten mit 96 vol-%igem Alkohol auf 200 ml aufgeffillt) versetzt und fiber Nacht stehen- gelassen. Nach Verdfilmen mit Wasser wird erschSpfend mit Pentan extrahiert. Ein aliquoter Tell der PentanlSsung mit nicht mehr als 10--20 #g Thujon wird strichfSrmig auf Filterpapier (Schl. & Sch. 2043b) aufgetragen und unter Verwen- dung yon Methanol als station~rer und Isooctan als beweglieher Phase fiber eine Laufstrecke yon 10 em aufsteigend entwickelt (sofern noch andere Terpenderivate vorliegen, wird absteigend entwicke]t). Der deutliehe ge]be Streffen mit einem l~f-Wert yon ann~hernd 1 wird ausgeschni~ten and mit warmem -(thylalkohol eluiert. Man ffillt das Eluat im 25 ml-Mei~kolben mit Alkohol zur Marke auf und bestimmt die Extinktion bei 360 m#. Im Konzentrationsbereich yon 1--3 #g Hydrazon in 1 ml folg~ die Kurve dem Beerschen Gesetz. Zur Aufstellung der Eichkurve dient eine ~hanolische LSsung, yon der 1 ml 50/~g Thujon- 2,4-dinitrophenylhydrazon enthi~l~. - - Thu]onbestimmung in 1)rogen und 19rogen- au,~zi~gen. Drogen werden mit Petrol~ther extrahiert und wie ~therisehe O]e auf- gearbeitet. Alkoho]isehe Drogenauszfige werden mit Wasser auf 20 Vol-% verdiinnt und destflliert. Das Destfllat wird bei Gegenwart groi~er Mengen Aldehyde 1 Std bei 50--60 ~ C mit schwach natronalkalischer ammoniakaliseher SilbernitratlSsung behandelt, der Uberschul~ an Silberionen nfit Salzs~ure gef~llt, wobei ein S~ure- fiberschul] nach MSgliehkeit zu vern~eiden ist. Das Filtrat wird mit Dhfitrophenyl- hydrazinreagens versetzt und wie oben beschrieben weiterbehandelt. - - Bestimmung yon Thu]on in Weiu und weinhaltigen Getriinken. 500 ml der Probe werden destflliert, das Destflla~ (200 ml) wird mit 20 ml 4%iger alkoholischer AgNO~-LSsung, 5 ml 10%iger AmmonialdSsung und 2 m] 0,5 n Na~ronlauge 1 Std auf etwa 60 ~ C er- w~rmt, der UberschuI3 an Silberionen mit Salzs~ure gef~]lt, die LSsung filtriert, das Filtra~ mib Wasser auf etwa 20 VoL% Alkohol verdfinnt und 5real mit je 30 r~t Pentan extrahiert. Die vereinigten Extrakte werden ini~ 40 ml Methanol und 2 ml Dinitropheny]hydrazinreagens versetzt, das Pentan verdampft, die Methanoll5sung fiber Naeht stehengelassen. Anschlieitend wird nlit Wasser auf etwa 200 ml verdfilm~ und 3real mit je 20 nil Chloroform ausgeschfittelt. Die Chloro- formlSsung wird zur Trockne eingedampft, der Riickstand wiederholt mit Pentan geschfittelt, die PentanlSsung eingeengt und qnantitativ als Streifen auf das Papier aufgetragen. Man entwiekelt aufsteigend in der bescbriebenen Weise fiber eine Laufstrecke yon 15 cm, schneider den Streifen yore Rf-Wert nahe an i heraus, ehiert das Phenylhydrazon mit ~thylalkohol und mil~t die Extinktion der erhal- tenen L5sung zwischen 350 und 370 m#. Ein ausgepr~gtes Absorptionsmaximum dieh~ oberhalb 361 m# ist ]~ewe~s fiir die Anwesenheit yon Thujon. Bei unseharfcm Maximum muI~ absteigend chromatographiert werden. K. MACI~NER

Die versehiedenen Methoden der Bestimmung yon freien und gebundenen Aldehyden mit Hydrogensulfit in Branntweinen werden yon J. F. GvY~o~ und J. A. ~ A o m I ~ kritiseh besprochen. Das indirekte Verfahren, das auch amtlieh ange-

Z. Lebensmittel-Unters. u. -Forsch. 104, 393-401 (1956). Hyg. Inst., tIumburg. J. Assoc. off. agrie. Chemists 40, 561--575 (1957). Univ. Davis, Calif. (USA).