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78 Bericht: Spezieile analytische ~ethoden l~-~u : Luminal 0,54--0,56, Veronal 0,56--0,58, Dial 0,66--0,68, Somni/en 0,72 bis 0,74, iVoetal 0,75--0,77, Medomin 0,76--0,78, Sandoptal 0,80--0,82, Amytal 0,85--0,87, Seconal 0,87--0,90, Evipan 0,88--0,90, Persedon 0,93~0,96 und Doriden 0,96--0,97. 1 BXVMLER, J.: Mitt. Gebiete Lebensmittelunters. ttyg. (Bern) 46, 431 (1955); vgh diese Z. 154, 79 (1957). -- 2 Mitt. Gebiete Lebensmitteinnters. Hyg. (Bern) 48, 135--145 (1957). Kanton. Lab. Basel (Schweiz). K. S6LLNEI~ Naehweis and quantitative Bestimmnng yon u im Inhalt eines Exanthems beschreiben G. ADE]~At~ and G. I~EISSLA~D i. Man schfittelt den Blaseninhalt mit Chloroform and dieses nach seiner Abtremmng wieder mit 0,5 n Natronlauge aus. Von dem nunmehr als Natriumsalz in der wiBrigen Phase vorliegenden Barbiturat bestimmt man die UV-Absorption ffir die Wellenlangen 225--280 m#. Die Ab- sorptionskurve zeigt je ein ausgepr~gtes Maximum und Minimum, deren Lage eharakteristisch fiir die Art des voriiegenden Barbitursanrederivates ist, so dal3 mit ihrer Hilfe die Identifizierung durchgefiihrt werden kunn. Dureh Vergleich der erhaltenen Absorptionskurve mit denen yon Veronalnatriuml6sungen bekannter Xonzentration laBt sich aul3erdem die Menge der Substanz mit einer Fehlerbreite yon d: 2% ermitteln. 1 Arch. Toxikol. 16, 408--41t (1957). Univ. X61~. K. $6LLr162 ~Jber den Nachweis von Schlafmittein in 0rganteilen und KSrperausseheidungen nnter besonderer Beriicksichtigung yon .~thylcrotylbarbiturs~ure (Kalypnon) be- richter H. J. BAVE• i. Es werden die bekanntesten Nachweisreaktionen der foren- sischen Medizin auf Barbitale und bew~hrte Isolierungsverfahren aus X6rperaus- seheidungen un4 Organteilen besprochen. -- Arbeitsweise. Zur Isolierung der Schlafmittel aus dem Urin alkalisiert man die Urinprobe mit Na,tronlauge, um bet saurem Harn ausgefallene Barbitale zu 15sen, filtriert in einen Scheidetriehter, s~uert mit Salzsiure an and s chiittelt mit dem gleich en Xthervoinmen aus. Der abgetre~mte ~xtherextrakt wird zur lgeinignng erst mit Salzs~ture, 4anach mit BleiaeetatlSsmlg behandelt. Anschliel~end verdampft man vorsichtig zur Trockne, 15st den igiick- stand in wasserfreiem Xther und filtriert durch ein kleines Filter mit etwa 0,3 g Aktivkohle. Der so erhaltene, gereinigte Atherextrakt wird znr Durehfiihrung der :Nachweise verwendet. -- Zur vorbereitenden ~einignng yon Organteilen werden die gnt zerkleinerten Organe mit Weinss anges~aert und mit reiehlich Ammonium- sulfur versetzt. Dadurch wird ein gro~er Tell der kolloidal]6slichen EiweiB- und Scifieimstoffe ausgef~llt nnd der hohe extracelinl~re Druck der konz. Ammonium- sulfatlSsung l~tl~t die intraeellulire Fliissigkeit mit den 4arin vorhandenen echt ge- 15sten Stoffen hcrausdiffundieren. Ansehlie~cnd verriihrt man die Masse einige Zeit in ether geibsehale mit 96%igem Alkoho], filtriert, extrahiert den Riiekstand ein 2. Mal mit Alkohol, dampft die vereinigten Filtrate tin, bis eine dieke, sirup~hnliche Fliissigkeit erhalten wird, verdtinnt den Eindgmpfriiekstand mit Alkoho], filtriert, dumpft erneut ein und nimmt den gfiekstand mit Wasser auf. Die erhaltene wiBrige LSsung wird filtriert and kann nun zur Atherextraktion verwendet werden. -- Zum Nachweis der Barbitale werden mikrochemische Iqristal]f~llungsreaktionen mit Metallreagentien nach F. Li~DY-T~NGER2 bzw. W. LANG nnd H. STEPttAN3 emp- fohlen. Man la2t 1--2 Tropfcn der erhaltenen Jktherextrakte auf einem Objekttriger verdunsten, verr~in$ den Riiekstand mit 1 Tropfen der ReagenslSsung, legt vor- sichtig ein Deckgl~sehen auf, erwirmt bis zur Blischenbildung (Mikrobrenner) und l~l~t wieder abkiihlen. Das entstandene Xristallbild wird unter dem Mikroskop an Hand yon Vergleichsproben ausgewertet. Zum Nachweis der kurzwirkenden Barbi-

Über den Nachweis von Schlafmitteln in Organteilen und Körperausscheidnngen

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78 Bericht: Spezieile analytische ~ethoden

l~-~u : Luminal 0,54--0,56, Veronal 0,56--0,58, Dial 0,66--0,68, Somni/en 0,72 bis 0,74, iVoetal 0,75--0,77, Medomin 0,76--0,78, Sandoptal 0,80--0,82, Amytal 0,85--0,87, Seconal 0,87--0,90, Evipan 0,88--0,90, Persedon 0,93~0,96 und Doriden 0,96--0,97.

1 BXVMLER, J . : Mitt. Gebiete Lebensmittelunters. t tyg. (Bern) 46, 431 (1955); vgh diese Z. 154, 79 (1957). - - 2 Mitt. Gebiete Lebensmitteinnters. Hyg. (Bern) 48, 135--145 (1957). Kanton. Lab. Basel (Schweiz). K. S6LLNEI~

Naehweis and quantitative Bestimmnng yon u im Inhalt eines Exanthems beschreiben G. ADE]~At~ and G. I~EISSLA~D i. Man schfittelt den Blaseninhalt mit Chloroform and dieses nach seiner Abtremmng wieder mit 0,5 n Natronlauge aus. Von dem nunmehr als Natriumsalz in der wiBrigen Phase vorliegenden Barbiturat best immt man die UV-Absorption ffir die Wellenlangen 225--280 m#. Die Ab- sorptionskurve zeigt je ein ausgepr~gtes Maximum und Minimum, deren Lage eharakteristisch fiir die A r t des voriiegenden Barbitursanrederivates ist, so dal3 mit ihrer Hilfe die Identifizierung durchgefiihrt werden kunn. Dureh Vergleich der erhaltenen Absorptionskurve mit denen yon Veronalnatriuml6sungen bekannter Xonzentration laBt sich aul3erdem die Menge der Substanz mit einer Fehlerbreite yon d: 2% ermitteln.

1 Arch. Toxikol. 16, 408--41t (1957). Univ. X61~. K. $6LLr162

~Jber den Nachweis von Schlafmittein in 0rganteilen und KSrperausseheidungen nnter besonderer Beriicksichtigung yon .~thylcrotylbarbiturs~ure (Kalypnon) be- richter H. J . BAVE• i. Es werden die bekanntesten Nachweisreaktionen der foren- sischen Medizin auf Barbitale und bew~hrte Isolierungsverfahren aus X6rperaus- seheidungen un4 Organteilen besprochen. - - Arbeitsweise. Zur Isolierung der Schlafmittel aus dem Urin alkalisiert man die Urinprobe mit Na, tronlauge, um bet saurem Harn ausgefallene Barbitale zu 15sen, filtriert in einen Scheidetriehter, s~uert mit Salzsiure an and s chiittelt mit dem gleich en Xthervoinmen aus. Der abgetre~mte ~xtherextrakt wird zur lgeinignng erst mit Salzs~ture, 4anach mit BleiaeetatlSsmlg behandelt. Anschliel~end verdampft man vorsichtig zur Trockne, 15st den igiick- stand in wasserfreiem Xther und filtriert durch ein kleines Filter mit etwa 0,3 g Aktivkohle. Der so erhaltene, gereinigte Atherextrakt wird znr Durehfiihrung der :Nachweise verwendet. - - Zur vorbereitenden ~einignng yon Organteilen werden die gnt zerkleinerten Organe mit Weinss anges~aert und mit reiehlich Ammonium- sulfur versetzt. Dadurch wird ein gro~er Tell der kolloidal]6slichen EiweiB- und Scifieimstoffe ausgef~llt nnd der hohe extracelinl~re Druck der konz. Ammonium- sulfatlSsung l~tl~t die intraeellulire Fliissigkeit mit den 4arin vorhandenen echt ge- 15sten Stoffen hcrausdiffundieren. Ansehlie~cnd verriihrt man die Masse einige Zeit in ether geibsehale mit 96%igem Alkoho], filtriert, extrahiert den Riiekstand ein 2. Mal mit Alkohol, dampft die vereinigten Filtrate tin, bis eine dieke, sirup~hnliche Fliissigkeit erhalten wird, verdtinnt den Eindgmpfriiekstand mit Alkoho], filtriert, dumpft erneut ein und nimmt den gfiekstand mit Wasser auf. Die erhaltene wiBrige LSsung wird filtriert and kann nun zur Atherextraktion verwendet werden. - - Zum Nachweis der Barbitale werden mikrochemische Iqristal]f~llungsreaktionen mit Metallreagentien nach F. Li~DY-T~NGER 2 bzw. W. LANG nnd H. STEPttAN 3 emp- fohlen. Man la2t 1--2 Tropfcn der erhaltenen Jktherextrakte auf einem Objekttr iger verdunsten, verr~in$ den Riiekstand mit 1 Tropfen der ReagenslSsung, legt vor- sichtig ein Deckgl~sehen auf, e rwirmt bis zur Blischenbildung (Mikrobrenner) und l~l~t wieder abkiihlen. Das entstandene Xristallbild wird unter dem Mikroskop an Hand yon Vergleichsproben ausgewertet. Zum Nachweis der kurzwirkenden Barbi-

5. Toxikologisehe Analyse 79

turate, insbesondere des Kalypnons, hat die Untersuchung yon Urhl, Leber un4 Nieren, sowie Magen- un4 DarminhMt den grS]ten Erfolg.

1 Pharmazie 12,753--756 (1957). Bezirkshygiene-Inst. Mag4eburg. --- ~ Pharmac. Acta ]-Ielvetiae 19, 385 (1944). - - 3 Siiddtsch. Apotheker-Ztg. 90, 739 (1950).

Uber den Naehweis renaler Ausscheidungsprodukte toxikologiseh wiehtiger Arzneistoile mit ttilfe tier Papierchromatographie berichtet E. VIDIC 1. Die Untersuchungen erstreckten sich auf die Gruppe der Morphinderivate, ferner auf die synthetischen Analgetica, 1,1-Diphenyl-l.dimethylaminoiithylbutanon-2-hydro- chlorid (Ticarda), 2-Dimethylamino-4,4-diphenylheptanon-(5).hydrochIorid ( Polami- don), J-Methyl4-(m-oxyphenyl)-piperidin-g.gthylketon-hydrochlorid ( Cliradon) und l-Methyl-~-phenylpiperidin-4-carbons~iure-~ithylester (Dolantin), sowie auf die er- weiterte Grul0pe der Wecl~amine. Bei der papiorchromatographischen Untersuchung yon tIarnproben naeh Einnahme yon Ticarda und Polamidon, wie aueh bei der Analyse dieser Harne nach einem modifizierten Verfahren yon G. Cno~-I~Er~ uncl P. A. WA~E 2 haben sich Hinweise ftir die renMe Ausscheidung am Stickstoff ent- methylierter Stoffwechselprodukte ergeben. Die Entmethylierung" konnte dureh Umsetzung mit salpetriger Siture, durch Bfldung yon Azok6rpern, durch Methylie- rung der Ausseheidungsprodukte und auf den Papierehromatogrammen durch Be- spriihen mit Reagentien fiir prim~ire Amine nachgewiesen werden. Die verwendeten Sp~'i~hreagentien, und zwar N~trium-fl-naphthochinonsulfona.t (Reag. I), Ninhydrin (Reag. II) und diazotiertes p-Nitrani]in (Reag. lII) haben aueh den papierehro- matographisehen Naehweis yon entmethylierten Ausscheidungsprodukten anderer basiseher Arzneist~ffe mit alkylierten Aminogrulopen erm6glieht. Anf diese Weise sind Stoffweehselprodukte yon Cliradon, Dolantin und Preludin (2-Phenyl-3- methyl-tetrahydro-l,4-oxazinhydroehlorid) papierehromatographiseh erfaSt und naehgewiesen wordem Es ergibt sieh analog zu friiberen Untersuchungen a folgendes Ver[ahren: Die Urinprobe (20 ml oder mehr) wird mig Carbonatpuffer auf PH 9,1 eingestellt und anschliel]end mit Amylaeetat ausgesehiittelt. Man ~eilt die organi- sehe Phase in zwei gleiehe Teile (sie wird vorher dutch Zentrifugieren gekl/~rt) uncl extrahiert die eine H/~ffte mit 1 n Salzs/iure, die andere tl/ilfte mit 15%iger Essig- s/~ure. Die sauren Ausziige werden auf die Startpunkte aufgetragen und einmal mit n-Butanol-Ameisens~ure-Wasser (12:1 : 7), das andere Mal mi~ ])ichlor- ~than-Eisessig-Wasser (10: 4:1) ehromatographiert. AnsehlieBend werden die Papiere mit Dragendorff-Reagens bespriih~ und die erhaltenen Flecke umrande~ und ausgemessen. Jedes der Chromatogramme wird nun, je naoh den gemessener~ t~f-Werten, mit der geeigneten Reagensl6sung noehmMs bespriih~ und entwiekelt. Ffir die Gruppe der Morphinderivate wird als zweites Sprtihreagens diazotier~es p-Nitranflin (Reag. III) verwendet, t~iir die Ausseheidungsproduk~e dot synthe- tisehen AnMgetica eignen sich folgendo Reagentien: Cliradon: I~eag. II und III , Dolan~in: :Reag. I und II, Polamidon und Ticarda: ~eag. I und III. PreJudin unterseheidet man yon den Weekaminen dutch Bespriihen mit Reag. I I nnd zur Erkennung yon Benzedrin (fl-Phenylisopropylamin) verwendet man Reag. III . ])urch die eharakteristisehen Anf~rbungen der Ausseheidungsprodukte wird eine zus/itzliehe, fiir forensisehe Zweeke meist ansreiehende Sicherung des vorgeselfla- genen papierchroma~ographisehen Naehweises mi~ zwei LSsungsmi$~elsystemen erreieht. Wegen Efl~zelhei~en kam~ auf ausfiihrlieh angelegte Tabellen nnd Be- sehreibut~gen in der Originalarbeit verwiesen werden.

Arz~eimi~tel-Forseh. 7, 314--319 (1957). Ins?~. geriehtl, soz. Med., Freie Univ. Berlin. - - e J. Pharmacol. exp. Therapeut. 92, 98 (1948). - - a Ym~c, E.: Arznei- mittel-]~'orsch. 3, 34 (1953); 5, 291 (1955); vgl. diese Z. 141, 306 (1954); 150, 159 (1956) und D~seh. Z. geriehtl. Med. 42, 582 (1954). K. M~te~x~