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334 Ozongehak der atherischen Oele ti. anderer Suhtanzen. eine herausgenommene und erkaltete Probe der gebilde- ten Seife mit dem Finger geschabt, eine feste und glan- aende Oberflkche zeigt und beim Zerbrechen knackt. 1st dies der Fall, so ist das Fett vollstandig zersetzt, seine Sauren haben sich mit dem Kalke zii einer unloslichen Kakseife verbunden, und das ausgeschiedene Glycerin findet sich neben dem iiberschiissigen Kalke im Wasser gelost. Nach dem Abkiihlen und Absetzen wird die Fliissigkeit von der Seife abgeseihet und bei massigem Feuer eingeengt, wobei sich ein Theil des iiberschiissi en Kalkes absetzt, weil er in heissem Wasser weniger yos- lich ist, als in kaltem. Der nun noch in der Fliissigkeit befindliche Kalk wird durch Einleiten eines Stromes Kohlensaure entfernt, worauf das Ganze abermals erhitzt wird, um etwa aufgelosten doppeltkohlensauren Kalk in unloslichen einfachkohlensauren zu verwandeln, nach dessen trollstandigem Absetzen die iiberstehende klare Flussig- keit abgegossen oder abgeseihet uncl, wenn es nijthig sein sollte, weiter eingedampft wird. Wird diese Procedur niit Aufmerksamkeit und Ge- nauigkeit durchgefiihrt, so liefert sie eiii vollstandig rei- nes Glycerin. Die als Nebenproduct gewonnene l<alkseife lasst sich zur Fabrikation von Stearin verwandeln. (Sdlinamn’s Journ. - Anieric. Jown. of Phumu. July 1853.) H. Ueber den Ozongehdt ler iitherischen Oele und eini- ger anderen Substanzen. Dr. Plumnier in Richmond in Indiana veroffent- licht nachtraglich zu seinen Versuchen iiber die bleichende Kraft der atherischen Ocle noch folgcnde von ihm erhal- tenen Resultate, die gleichzeitig den Ozongehalt der athe- risclien Oelausdunstungen bestiitigen. 1) Eine geringe l\Icngc ranzigen Fettes mit einer Indigoschwefelsaure-Liisung bis 600 R. erhitzt, bcnahm der Losung schnell alle Farbe. 2) Mit einer L6simg von Jodkaliuin in St3rkewasser behandelte Papicrstreifen in einen, Leinahc leeren, Topf mit ranxigeni Fette gehangen, murclcii in diescr Atmo- sphiire schwai*z. 3) Die Diinste cler Gnmmiharze wirkten nicht auf jodirtes Papier.

Ueber den Ozongehalt der ätherischen Oele und einiger anderen Substanzen

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Page 1: Ueber den Ozongehalt der ätherischen Oele und einiger anderen Substanzen

334 Ozongehak der atherischen Oele ti. anderer Suhtanzen.

eine herausgenommene und erkaltete Probe der gebilde- ten Seife mit dem Finger geschabt, eine feste und glan- aende Oberflkche zeigt und beim Zerbrechen knackt. 1st dies der Fall, so ist das Fett vollstandig zersetzt, seine Sauren haben sich mit dem Kalke zii einer unloslichen Kakseife verbunden, und das ausgeschiedene Glycerin findet sich neben dem iiberschiissigen Kalke im Wasser gelost. Nach dem Abkiihlen und Absetzen wird die Fliissigkeit von der Seife abgeseihet und bei massigem Feuer eingeengt, wobei sich ein Theil des iiberschiissi en Kalkes absetzt, weil er in heissem Wasser weniger yos- lich ist, als in kaltem. Der nun noch in der Fliissigkeit befindliche Kalk wird durch Einleiten eines Stromes Kohlensaure entfernt, worauf das Ganze abermals erhitzt wird, um etwa aufgelosten doppeltkohlensauren Kalk in unloslichen einfachkohlensauren zu verwandeln, nach dessen trollstandigem Absetzen die iiberstehende klare Flussig- keit abgegossen oder abgeseihet uncl, wenn es nijthig sein sollte, weiter eingedampft wird.

Wird diese Procedur niit Aufmerksamkeit und Ge- nauigkeit durchgefiihrt, so liefert sie eiii vollstandig rei- nes Glycerin.

Die als Nebenproduct gewonnene l<alkseife lasst sich zur Fabrikation von Stearin verwandeln. (Sdlinamn’s Journ. - Anieric. Jown. of Phumu. July 1853.) H.

Ueber den Ozongehdt l er iitherischen Oele und eini- ger anderen Substanzen.

Dr. P l u m n i e r in Richmond in Indiana veroffent- licht nachtraglich zu seinen Versuchen iiber die bleichende Kraft der atherischen Ocle noch folgcnde von ihm erhal- tenen Resultate, die gleichzeitig den Ozongehalt der athe- risclien Oelausdunstungen bestiitigen.

1) Eine geringe l\Icngc ranzigen Fettes mit einer Indigoschwefelsaure-Liisung bis 600 R. erhitzt, bcnahm der Losung schnell alle Farbe.

2) Mit einer L6simg von Jodkaliuin in St3rkewasser behandelte Papicrstreifen in einen, Leinahc leeren, Topf mit ranxigeni Fette gehangen, murclcii in diescr Atmo- sphiire schwai*z.

3) Die Diinste cler Gnmmiharze wirkten nicht auf jodirtes Papier.

Page 2: Ueber den Ozongehalt der ätherischen Oele und einiger anderen Substanzen

Darstellzing eines rollkonznzen seinen Stein&%. 335

4) Tinct. Galbani und ASCL foetidn mit Indigoschwe-

-5 Streifen von jodirtem Papiere in Gefiisse gehan-

durch die Ausdunstungen derselben alle folgendermassen verandert :

bei 01. Bergamott. in 5 Min. blau, in 10 Min. schwarz. ,, ,, Cinnamom. schwach gefarbt in 5 Mine, blau in

),

felsaure - Losung geschiittelt bleichten letztere.

gen, 2 ie nachstehende atherische Oele enthielten, wurden

10 Min. Lavandul. blassroth in 10 Min.

), Phi, Terebinth. und Czibebccsum schwachbraun

,, Ambrae und Rorisnznr. schwachpurpurroth in in 10 Min.

15 Nin. ), ), Crotolzis blassroth in 23 Min. ,) ,, Menth. pip. hellbraun in 25 Min. ), Sabinae schwach roth gefiirbt in 30 Wn. )) ), Cam., Gaultheriae, Sccssc~~., Foenicul., Caiyo-

plujllw. und -Chenopodii anthelmiiztic. trat erst nach meh- reren Stunden eine Farbenveranderung ein.

Ganz ahnlich waren die Resultate, wenn die Papier- streifen unmittelbar mit den Oelen in Beriihrung gebracht wurden. (Americ. Journ. of Phasnz. Novbr. 1853.) H.

IJeber fie Darstellung eines vollkommen reinen Steinols. Das Verfahren, dessen sich Bo ttch e r bedient, urn

das Steinol in vollkominenster Reinlieit zu erhalten, be- steht in Folgendem: Zuerst versetzt man das rohe, in einer dickwandigen Glasflasche befindliche Oel mit etwa den1 12. Theile (dem Raume nach) concentrirtester Sal- petersaure, wobei man Sorge tragen muss, die Flasche von aussen durch fortwahrcndes Aufwbiitten von kaltem Wasser moglichst kiihl zu haltcn ; die Saurc vcrharzt augenblicklich den grossten Theil der im Oele befind- lichen fremdartigen Beiniischungen, sie fiirbt sich schwarz- braun, verdickt sich, wiihrcnd das dariiber befindliche Oel durch Aufnahme von salpetriger S$iure ein gelbroth- liches ansehen erhdt. Man iiberschiittct jetzt den Inhalt der Flasche mit einer grossen Menge kalten Wassers, hebt mittelst eincr Pipette das obenauf schwimniendc Oel ab, behandelt es noch ein- oder zweinial auf gleiche Weise, und schiittelt es dann erst 2 oder 3 Ma1 ab, wech-