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107 IX. Ueher (Icn Pleochroismus ties oxulsuiutvi Chrornoayilkuli’s; cott W fuirlinger. (Aus dem drillen Huh der Sitrungrbericlitc dcr K. hcdemie der Wio- senscldten zu M‘ien vorn Iirn. Vd. milgellirilt.) S e i l Iliugcrer Zcit init Uiitcrsucliungen von Krystalleii iii Beziehung nrif ilire cliroinntisclie Licli~absorptioii bcsclijif- tigt, driiiigte sich inir dcr Gedaiikc auf, dnts cs iniiglicli seyii iniifsstc, gewisseii Gcsctzcii ties Vorkoinmeii der 118- tiirlichen Farbeii nuf dic Spur zu koiniiicii, wcnii cs gelsiige, die Farben gewisser einfaclier Kiirper uiid illre ersteii Ver- bindungen unter verschicdenen Verhaltnisseu zu vcrfolgcu. Laogst hattc ich gewiiiisclit, das voii W. Gregory ciit- decktc blaue Doppelsnlz von oxalsnurcin Clirolnoxyd tind oxalaaurein Knli (3 K 2 + 4;r C3 + 6 €1) bci der voii nn- h e n Cliroinsnlzeii so verscliicdcncii blnucii Fnrlie zu 1111- tcrsuchen. Nocli vicl lcbhnfter wurdc iiicin Wunsch, als sicli a11 den Krystnllcn dcs urnlischcii Chrysobcrj-lls, v. W ii r t 11’s hlcxandrit, der glaiizcnde Tricliroisinus licrnrisgcstellt liatte I), und zwar init I’arbcn, die aucli bci nnderii Cliroinverbin- dungen gain eigentliiimlichc Ersclieiiiuiigcii erwnrten licfseii. Eine tler Farbeii dcs Alexaiidrits stimmte aber gain init der Farbe dcr Auflilsungeii voti Chroinalann oder Chromclilo- rur in dcr Eigenschaft fiberein, dafs sie in diiiineii Lagcii selndongriin, in dickeii Lagcn coloinbiurotli ist, uiid i d diese Art selbst durcbsiclitige Mittcl voii dcrjenigcii Classc hervorbriiigt, wclchc H e rs c h e I ? ) dicltromatische getiaiint hat. Es fiiidcn n~inlich bei dergleiclicii Mittelii zwei Maxiina tlcs Ihhtdurchgnngs stntt, \vie bei den blauen Kobaltglji- serii. Auch jciie Chroiiiliisongen, wenii inan drirch sie hiii- durch etwn das durch ciii Prisina hervorgcbrachlc Bild einer ... ... 1 ) Ucber dcrr Plcocliroisrour dcs Clirysoberylli. 2) Vom Lidit. Uebcrsctzt yon Sclimidi. S. 251. Dcriclrle iibcr die hlil- tlieilungeo 11. s. w., BJ. 2, S. 440.

Ueber den Pleochroismus des oxalsauren Chromoxydkali's

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Page 1: Ueber den Pleochroismus des oxalsauren Chromoxydkali's

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IX. Ueher (Icn Pleochroismus ties oxulsuiutvi Chrornoayilkuli’s; cott W f u i r l i n g e r .

(Aus dem drillen H u h der Sitrungrbericlitc dcr K . hcdemie der Wio- senscldten zu M‘ien vorn Iirn. V d . milgellirilt.)

S e i l Iliugcrer Zcit init Uiitcrsucliungen von Krystalleii iii

Beziehung nrif ilire cliroinntisclie Licli~absorptioii bcsclijif- tigt, driiiigte sich inir dcr Gedaiikc auf, dnts cs iniiglicli seyii iniifsstc, gewisseii Gcsctzcii ties Vorkoinmeii der 118-

tiirlichen Farbeii n u f dic Spur zu koiniiicii, wcnii cs gelsiige, die Farben gewisser einfaclier Kiirper uiid illre ersteii Ver- bindungen unter verschicdenen Verhaltnisseu zu vcrfolgcu. Laogst hattc ich gewiiiisclit, das voii W. G r e g o r y ciit- decktc blaue Doppelsnlz von oxalsnurcin Clirolnoxyd tind

oxalaaurein Knli ( 3 K 2 + 4;r C3 + 6 €1) bci der voii nn- h e n Cliroinsnlzeii so verscliicdcncii blnucii Fnrlie zu 1111-

tcrsuchen. Nocli vicl lcbhnfter wurdc iiicin Wunsch, als sicli a11 den Krystnllcn dcs urnlischcii Chrysobcrj-lls, v. W ii r t 11’s hlcxandrit, der glaiizcnde Tricliroisinus licrnrisgcstellt liatte I), und zwar init I’arbcn, die aucli bci nnderii Cliroinverbin- dungen gain eigentliiimlichc Ersclieiiiuiigcii erwnrten licfseii. Eine tler Farbeii dcs Alexaiidrits stimmte aber gain init der Farbe dcr Auflilsungeii voti Chroinalann oder Chromclilo- rur in dcr Eigenschaft fiberein, dafs sie in diiiineii Lagcii selndongriin, in dickeii Lagcn coloinbiurotli ist, uiid i d

diese Art selbst durcbsiclitige Mittcl voii dcrjenigcii Classc hervorbriiigt, wclchc H e r s c h e I ? ) dicltromatische getiaiint hat. Es fiiidcn n~in l ich bei dergleiclicii Mittelii zwei Maxiina tlcs Ihhtdurchgnngs stntt, \vie bei den blauen Kobaltglji- serii. Auch jciie Chroiiiliisongen, wenii inan drirch sie hi i i -

durch etwn das durch ciii Prisina hervorgcbrachlc Bild einer

... ...

1 ) Ucber dcrr Plcocliroisrour dcs Clirysoberylli.

2 ) Vom L i d i t . Uebcrsctzt yon S c l i m i d i . S. 251.

Dcriclrle iibcr die hli l- tlieilungeo 11. s. w., BJ. 2, S . 440.

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Liclilliiiie betrachtet, zeigeii selir scliiiii abgesondert eiu grii- lies uiid ciii rothes Bild. Ich hatte sp)iter melirfach Gele- ;;enlici t, Hrii. Dr. S c h 11 e i d e r , Assisteiiteii dcs clicinisclieii Lelirfaclics ail der k. k. Uiiiversit;it, fiir die freundliclie Mit- llieilung iiitcressniiter Krystalle daiikbnr zu seyn. Aucli G r e - i; o r y ' s Chronioxydsalzc verdaiikc ich seiner zuvorkoiiimen- tl en Gefslligkeit.

Ueber das Salz sclbst und verwnndtc Verbindungcn siiid chemische U~itersuchungcn mclirfiiltit; niigestellt wortlcn, v o ~ i G r e g o r y , G r a h a i n , M i t s c 11 e r 1 i c 1 1 , C r o f t , B e r l i n , M a l a g u t i , W a r r i n g t o n , B u s s y I ) . Dabei fiudct sicli als Fnrbe des oxalsaureii Cliromosydkalis aiigegebcii: ,,L)ie Krystalle sind scliwarz uiid gliinzend, abcr a n diiniien K n n - tcii sintl sie i i i i Durclisclicii blnu" z). Als icli ganz feiuc, nadelfiirinigc Krystalle, die i n gewiilinliclicm Lichtc schiin d u 11 k e I b 1 a u e rs cli ei 11 eu , d iircli die d i ch rosk o pi scli c L 0 ti pe untcrsuchtc, zeigtc sicli ciii aufserordentlich sclioncr Gegeli- satz dcr zwei iin ordiiiiircii uiid cxtraordiniircii Bilde cr- schciuendcn Fnrbcu. 13ei seiikrccliter Stellung der Prismcu war clas oberc ordin:irc Biltl griin, das uritcrc extraordi- iidre blau, untl zwar das Blnu dcs untcrcn etwns heller, ;~ls dirs Griiii dcs obcreo, so dafs der Gesnmintciudruck iii i

gc~viihulicl~eu Liclite aach blnu hervorbriugen inufs. Die regeliiZbigcn Forinen dcs Snlzes gehiircti iii das

augitisclic Krystallsystem. Da sich bei so viclcli nndcrrn I< ry s t a1 Is p eci es schon d rei v ers ch i ed en e F a rb cii L ii 11 e iia rli (1 e I I

tlrci Elnsticitztsaxcii orientirt gefuiiden hatten, so lnurste nucli Iiier die Uiitersuchung darauf fortgcfuhrt werden, was nucL gclaiig, obwolil bei dcr geriugen Durclisiclibigkeit dic Tone sich iiur uiiter besonders giinstigen Uiiist~uden mahr- iiehineii licfseii. B e r z e l i u s hat folgeiidc Beschreibung: , ,Die Krystalle werdeii gewiihnlich grofs w d regelm2lsig, rhoinbische Prismen iiiit zweiseitiger Z~ispitzung bildeud. Die

1 ) H c r t . c l i u s , Leliibudi 5. AuIL 3. Utl. S. 1OU7. L. Gnie l in , HnndLucli dcr orpnischcn Clieniic, 4. Aufl . 1848. S. 840.

? ) S. 1088.

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stuinpfeii Kanteii des Prisma's siiid zoweilen durcli Fliicheii crsetzt, wodurch das Prisma sechsseitig wird".

lch beobachtetc die in der Skizze Fig. 3. Taf. I. dar- gestclltc Form, bestehend aus der geneistell Basis P, dem Liiogsprisma d und dein der Axc parallelen Prisma M , iiiit

dcr Bezeichnuug

O ( P ) . D ( d ) . m A ( B - ) . a D ( r ) . Aniialicriide Messungeu gabeii die Winke l :

d gegeii d (iiber P) = 140"

0 gcgen dic vordcre scharfe Kaiite M JZ = 110"

M gegen 11.1 = 70"

Die FIachen P und d siud gilt gebildet uiid ziemlich eben, dic Flachen M aber siiid iminer etwas unebeii, mch- rere Krystalle in wenig vcrschiedencr zuin Theile divergi- render Stellung zusainineiigehiiuft, so dafs die 3lessungeii mit bessern Krystnllen wiederholt werdcn sollten. Dic Kry- stalle wareii bis eineii halbcn Zoll lang, bei eineni Durcli- messer voii eiuer Linic, aber die am besten ausgebildeteii vie1 kleiner.

Es zcigteii sich iiiin die Farbeiitdne durch die dicliros- kopische Loupe, wie folgt: .

Norma'c} I r i n ~,wisclrcn und seladon- Iauch-/{ went: vio;etpreu mchr I{ cliinkel- stcr }, griin, in das Vio- wcoig melir mittlcrcr "'".

2 Qucraxc lctte richend gelbl. g r i n 3 Axe Ihrlinerblau . . . . . , . . . lirllrter

Die Prismen siiid oft zwischeii zwei Flachen von M @ill"

duuii, man kann danu zuweileii leiclit die geringe Differeiiz zwisclien den zwei gruneii Tiincii wahrnehmen. Auf quer iiach der Axe abgesprengten Schiefer~i gelingt cs wegen der Dunkelheit der Farbeii iiicht. Weu i i man dagegen eiiie A u h u n g des Salzes in den gewahulicheu Cgliiider -Pro- beglasern der laiigsaiueu Abdainpfung iiberlafst , SO setzcli sicli mauchmal so diinne Blattchen gerade auf die Fkiche P aufkrystallisirt an , dafs mau gute Beobachluiigeii erhalt.

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Dtircli die Sonne erlcitchtct, weiin inaii t lns Soiineiibild durch cine der Axc ~ 0 1 1 111 l>nriillele I<rtnte, wie diircli eiii Prisina betrnclitct, ist dns obcre Bild iiur an den Zufsersten dunlisten Stcllcii griin, a n deli dickereii Stelleii ist es C O -

lornbiiirolli, wic der scliiiiistc Gi*niiat. Gei Kcrzeiiliclit ist (Ins oberc Gild bci j t d c b r Dicke rotli, das game Salz ist riitliliclivioleI. Das uiitcrc blauc lrild bclialt i n jetlcr Art voii diesen Eelcuclituiigcii seiiic schiiiic Farbc. Der Uli- scliictl dcr Durchsichtigkcil zwischen dein Roth und dcin Blaii bei Iierzenliclit ist iiiclit so grofs als der zwisclicii deiii Griiii und dein Elnu bei dcin geiviihnlichcii Tages- liclite.

I n Gi t l e l i i i ' s IIandbiich fiiidet sich folgende Angnbc: ,,Die Krystnllc lnsscii iiiclit dcii inittlercii Tlicil dcs rothcn Stralils dcs Spectrums hiiidurcligchcii.

Nacli B u s s y und B c r l i i i ist das Pulvcr dcr Krystnllc grun, eiii eiiifnrbiger duukelblaucr Kiirper kiiiintc keiii 311-

dercs als aucli eiii blaues Pulver hnbcii; aber das Pulvcr dicscs Salzes ist wirlilich griiii. Es gescliiclit h e r , tln dic I<rystallc pleocliroinntiscli sind, iiiclits aiideres, nls dafs durcli das Pulverii sliinmtliche Farbentiiuc licller mcrdeii. Der blauc nls der diirclisiclitigere verscliwiiidet gniiz, soivie innii viele blnuc Krystirllc hat, dic ciii wcilscs Pulvcr gebcn, abcr dcr griiiic Ton ist vicl dutikler, cr blcibt dnhcr attcli i i i dein Pulver ubrig. Hci I<erzciilicht betraclitet, ist nber dns Pul- vcr iiiclit inehr gruii, soiidcrii rijthlicligrau.

Die Farbe dcr Aufliisuiig ist nacli den vcrscliiedeneii Siit~igungsgraden voii ciiieiii blasseii Sclndoiigriin bis ziim cluiilielsteii Colombinroth. S ic zeigt sehr deutlicli, die Er- schciiiung der eiiifarbigen Ringe, die zucrst voii L ii w e ) beobachtet wurden, iiiid zwar gerade i n dcr Ucbergangs- farbe voii Griin zii Violelt erscheineii deutliche violette Kiiige i i i i griineii Grundc. Gesiittigte Troplen der Aufl~suiig, ivie tliefs bereits bcschriebeii worden ist, erstarreii ainorph wie Griinini, wenii innii sic z. B. $ bis 14 Lillie g d s auf einc Glasplatte briugt. Ihre Farbc ist geiiau die dichrolnatisclie,

I: r c w s L C r".

1 ) Bericlitc 11. S. w. nil. 2. S. 77. ( A n n . Rd. 70. S . 403.)

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urn mit H e r s c h e l zu sprechen, der Aufliisang. Spl te r tritt i u deuselbeu schon crstarrten Kiirpern eine Krystallbewe- gung eiu, uiid sie ordnen sich entweder iii aus eiuem oder wcnigen Puiikteii auslaufeiideti Krystallfaserti a u , oder es zieht sich auch mob1 Alles auf ciiieii eiuzigeii Krystall zu- saiwneii. Zuwcilcn zerspriiigcii die guiiimiAhnlich erstarrten Massell, uiid liiscii sich leiclit voin Glnsc a h

Gernc U t t e ich uoch inehrerc analogc Verbiuduugc~i untersuclit , auch habc ich deswcgen zuin Tlieil die Bc- kai~nt~nachung cliescr a11 sich so schiiiicu Ersclieiuung an dem Gregory’scheii Snlze verscli~heii , abcr der Krystallo- graph, der l’liysikcr iiiufs sich Jer Hand dcs Cheinikers bedietien, der selbst wieder lieber aiidere Wegc verfolgt, als die dercu Zweck blofs die Hervorbriugung iii clieini- sclier Beziehuiig schoii bekaiiiiter Krystalle ware.

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X. Ez’n gerneinscha filichcs Vorkomrnen con Augd rrriil Flornblmdt!; rniigeiheilL oon DF. F. Sn n t l -

herger zu 7TiesbmI~~ri.

D u r c l i die geistreicheii Arbeiteu vou G. R o s e (dicse A i l .

naleii Bd. 20, S. 322. Bd. 27, S. 79. Bd. 31, S. 619) wur- den ziierst Beziehungen zwischeri Pyroxcn - riud Ampbibol- substauz nachgewieseii uud die Tliatsaclic constatirt, d a k a n gewisseii, in Porphyr eiiigeivncliseneii Krystallen, die l u k e r e Forin deiu eioeii, das Gefiige dein aiidern der bei- den Miiieralien niigeliiire, souiit eine nnhe Verwnndtschnft zwischcti beideii stattfiiiden inusse. Das Iuteresse an die- w i n Gegenstnnde wurde durch die weitere Eiitdeckung uocli erliiiht, dafs gewisse Amphibolvarietaten beim Schmelzeii i n der Forin des Augits erscheiuen.

Da eiue Zersetzuiig des Miuerals wahreiid des Sclimelz- processes nicht wohl aiizuneliineii ist, so kaiin inan a n der