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ANNALEN DER PHYSIK. JAHRGANG 1821, NEUNTES STOCK. I. Ueber den Zufammenhang ewt$chen den Kern - oder Grund-GeJ?altt% der JkryJtdb, und der A:ZZCZM ihrer hen doppelter Strahlenbrec hung; von DAVID BAEWSTER Dr. d. R.) Mi@. d. L. U. E. SOC. (Sehr frei ausgezogen aus zwei Vorlefungen von Gilbert ) Diere beiden Vorlefnngen find von Hrn Dr. BrewRer in der Werner'l'chen Naturliillorilclien Gelellfcliaft zu Cdinbnrg gehalten worden, die rrfie am 20 MYrz 1819, die zweite, wel'clie er Additional Obfcrvntions etc. iiberfchreibt , am 5 Aug~iR 1820. Beide fillden Gch in den1 eben erfcliienenen drilten Baiide der Scliriften die- fer Gelellrchaft abgedruckt. Indem ich die Zul'titze niit dem Aufl'atz verfchmelze , und was Iich in ihnen doppelt findet nur einmal, in der verbeuertcn GeRalt gebc, er~ialtenmeine Leiix cine vcrfi~ndlic~e uiid kurze Ueberficht iiber den jeizigen Znliand diefer in- tcreflanten Forlchnngen iind ilirer Rel'ultaic, in der Art, wie an lie das iliahiit, was iii dem vorigcn Stiik- Le von deu liryftallographic des Hrn Molls enihal- icii ill. G: ilhert. Aiuial. d, Ph~fik. B.69. Si. 1. 3.182.1. St, y. A

Ueber den Zusammenhang zwischen den Kern- oder Grund-Gestalten der Krystalle, und der Anzahl ihrer Axen doppelter Strahlenbrechung

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Page 1: Ueber den Zusammenhang zwischen den Kern- oder Grund-Gestalten der Krystalle, und der Anzahl ihrer Axen doppelter Strahlenbrechung

ANNALEN DER PHYSIK.

J A H R G A N G 1821, NEUNTES STOCK.

I. Ueber den Zufammenhang ewt$chen den Kern - oder Grund-GeJ?altt% der JkryJtdb, und der A:ZZCZM ihrer

h e n doppelter Strahlenbrec hung; v o n

DAVID BAEWSTER Dr. d. R.) Mi@. d. L. U. E. SOC. (Sehr frei ausgezogen aus zwei Vorlefungen von Gilbert )

Diere beiden Vorlefnngen find von Hrn Dr. BrewRer in der Werner'l'chen Naturliillorilclien Gelellfcliaft zu Cdinbnrg gehalten worden, die rrfie am 20 MYrz 1819, die zweite, wel'clie er Additional Obfcrvntions etc. iiberfchreibt , a m 5 Aug~iR 1820. Beide fillden Gch in den1 eben erfcliienenen drilten Baiide der Scliriften die- fer Gelellrchaft abgedruckt. Indem ich die Zul'titze niit dem Aufl'atz verfchmelze , und was Iich in ihnen doppelt findet n u r einmal, in der verbeuertcn GeRalt gebc, er~ialten meine Leiix cine v c r f i ~ n d l i c ~ e uiid kurze Ueberficht iiber den jeizigen Znliand diefer in- tcreflanten Forlchnngen iind ilirer Rel'ultaic, in der Art, wie an lie das iliahiit, was i i i dem vorigcn Stiik- Le von deu liryftallographic des Hrn Molls enihal- icii ill.

G: ilhert.

Aiuial. d, Ph~fik. B.69. Si. 1. 3.182.1. St, y. A

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I. 2 1 Es fcheint niclit dals die Mineralogen bci ilireri

Uatcrfuchuiigen dor Kryllalle irgend eineir 'Lul'ani- nieiiliaiig zwiAiiheii dcr primitiven GeRalt und zwifcllcli deli phvfikalildien uiid chcmil'chen EiSenfcllaften der kry fiallifirten liiirper wahrgenommen liaben. Sie find dalier in ilwcn krylSnIlogr.lpliil~icn A,behcn von h i ~

nem allgemeinen Priricip geleitet worden, und To kianimt es, dafs Gc in dcr Bcfiirnniung der Kern-Gd- fialteii (nucleus) nicht irntuer rriit Iich A'elbR uiid si- ner mit dcm andcni iibcreingefiirnnit haben. Cs i f i iiideb Ehon vor gerannicr h i t von Hra. TJa P l a c e in siner Abhandlmg, iii welclier er VOII den KryliaL len voii doppelter Sirah1e;ibrccliung liairdelt * I , bc- nierkt 1;-ordcn , ,, dalb das auf die uiigenialrnliche Bre- cli 11ng Iicl I k w i c h d e 1 3 i i d in den I l L c n darcIr die Erfaliriing Lcfiimnit xl*rdeii n i i ih , uird dare 4.5

Lklir ~valirfclicinlicli fey, d.ds die ['age diri'cs JAJijdoid~ in Xeziclinng nuf die iiatiidiclitn I.'lt~clicii in jcdciii Lry- R i l e , vie1 Liclit libor die Mattti- der Iileizrlieii 'IiieiI- cllen ( molecules intggrantes) der kryfiallifirlan Kiar- per verbreiten werde, indein diefe Tlreilclien alle die- felben Eigcnfcliaften a h der gaiize Iiryfiall liaben miif-

Dalh ⪙: Vorhrlngnng in ilirem vollen [Jtn-

fang in Erfiillung g e ~ a n ~ e i i ift , wird niau weiierliiri lichen, obl'chon auf eiiie gain andere ale die an~;eden- tcte Wcile; denn danials wul'ste niaii noch niclit, dafs

*) Ueber die doppelte Strahlelsbrechuug in den durchficlitigen Kryilallen von La Place, dirfe &analen JaLr 1 8 q St. 8. oder

") So klirieb Hr. BrewRer im Mirz 1809, alo er zwar das Hauy'fche, aber noch nicht das Mohs'fche SyRem der Kryfial-

B. 32 S. 446. 6.

lographie kanuta. 0.

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c 5 3 es Kryfi~l le mit nielir als eincr Axe fiir die doppc]te Stralrlenbrcch t i n g g ; c t k L L ")

,,Bci ciiier s r o l ' h A rbeit irbw die oplirclien FJi- geiil'clinftcn der Mi i i e rahn rind dpr kiiiifilic'llen Kry- fialle wurde ich daraitf gcfdwt, die .Anzalil ihrer nxen dcr doppelieii Stral~lei ibrecl iun~ auszux~iitteln, ilnd ich war no& nicht wcit i n diefer UnierfuchunS forige- I'chritten, als Gcli ergab, dds die Gefialt des primiti- ven Kerns, uiid die Anzahl der Axen &r doppelten Stralilenbrechung i n ciiiem nicbt zu verkennenden Zi i l i~ i i~nc~i l iange niit eiiiander fieheit. Nachdanl i& die n~elirfien Korper , deren primitiver Kern yon H m H ~ L I Y befiirtinit worden war, gepriift Iiattc +*I, zeiste, & I i , dafs allc Krynialle, welclir: iinr eine folciie A x e

haLen , zu einer gewiITeii Keihe von ICerii - GeRaltm, die niit zwei Axen bepb ten aher 7u e h e r ail-

derli J\eilie gelioren ; und d a b die iibrjgen Kern. Geiialicn in dcnjeiiigm KryRal len vorkonimeii , cie-

rc11 doppcli - breclieiide Krhfte im Clcichpviclite

*) In Huygliens Anficht gieht ficli das Crdetz der angewiihnii- chen Eirechr$g iii dcin Ie.!:indif'chci: Kryltdlle mittelfi diefes EI- lipfoids , deKen Axe i n den1 rl~otnboedrifcheii Kalkij>atlie (und, wie wir gleich feehen werden, in allen Kryftailen des rliom-

boedrifchen v.nd pyraniidalen Syfiems) die Richtnng t,efiimtxt, nach welcliu,. der Strahl abgelenkt wird. Seitdem Hr. La Place diefes fchrieb, hat marl aber eine noch gr6fsere Anzshi von Kryrtallen tcent~all gelerrit, welche nicht , wie diefe eilze,

fondern zwe i Axen dor doppelten Strahlenbrechong h? ben ; auf

diefe pacst das Huy~hen'fche Gefetz nicht, und fie haben dem Ganzen eine verlnderte Anficht gegeben. G1-h

a*) Die Zahl der Axen leitete Hr. BrewRer aus dem SYfiem der Farben, welche diinne Plattohen derfelben darltellen, ab.

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find dtirch Sic vcreintc 'C'fiirkiing von c h i gleichen auf ieinnizder rec l i i~ inPl icI ten Axen. Dal's jcdoch von dizlkrn merkwiirdigen Zufamineiifiinimen der op- t&Iicn mit den I~-ry~2alloriietri~cl;;hell Befiirnmungen dea Hrii Hauy e m g e bedeuteiidc Aiisiiilhien vorkommen, werdcn wir logleicli f'elicn.

. . ,,Lakt Gcli aber wohl cin zureichender Grund a n s ~ b e n , Wari i i i i zii ~ C W ~ K ~ I I Gclialten eine gcwilic Anzalil von Axcii der doppeltcii S t r ~ l i l c n b r e c l ~ u i i ~ SC-

h i ; r t ? '' Aid diek Frage, welclie ficli 1-11,. Dr. Brewfier vorlegt , aiiiwortet er wie foist :

,, Es erliellt a m dcrn ollgcmeincii Princip cler Zer- legiing wid der Z n h r n t n e i i f c k z u n g polarifircnder Kriif- te, welclie ich in den Schrifteii der Iloiiriiier Societiit J. 1818 S. 245 erkl3rt IinLe, dafs eine eiizzige polnriG- rende Axe in cinein Kq-fiall, eiiie iniltlere Axe leyn kann, welclie nus i r p d c inc i Riizalil gleiclicr Axen yon entgcgeiigektztem Cliilrahier ciitrpringt *I. Die Wirkung melirerer eiiizeliier Axcn von dcmklbe~l Charaliter , yon v-elclicr Iiifeiilitiit uiid in welclicr An-

. .

') Vergl. Annalen 1820 St. 5 , (8. 65 S. ?): Des Hrn Laplace's, allgerneiner Ausdruck f i r die Gcfchwindigkeit der Liclitthcil-

cbcn, welche den u ~ . r ~ e w i j h ~ ~ l i c l ~ c n StrdhlenbSndel bei der hechung im isliinii:fchen ICryflalle bilden, zeigte, dafs diefe Lichttheilchen von dcn andcrn:durch eine von; der Axe des

Kryfialls ernanireridc MrJt geirennt wertien , welchc ,,u&&-

Dars fie diefees aber nicht in allen Ifr,fiallen init e z 7 w Axe der doppelten Strshlenbrecbung thut , dafs vielmehr in rnanchen, z. €3. im Bergkryihll, der ungewohn- liche Strahlenbiindel nacli der Axe hinw#rts azgezqrr . \ w d ,

bemerkte zuerfi Hr. h o t . Gilb.

:v;rkt.

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I I^, I 2aLl Iie auch vorhanden und wie fie 31iG11 sepcn ciiiiii-

dcr geneigt lEyn mijgen, likt Iicli irrirncr nacli IGiicr Axe zerlegen, eniweder von dcnii’c’clbcn odcr voii titigr-

gengefetziem Cliarakier, weim 11111’ die IntcnGt:tcn, die N c i g u i i ~ e n uiid die Riclitiingeii der eiiizehien A x e n

alle fynimetrifcli firid in I3ezieliiing anf &c gcradc T‘i- nie , welche die entlpringende niiitlere Axe ifi.“ Die- fes iD das ailgemeiiie Princip.

Die Kern - Gefialten, welche die w p e Klafi‘e m s -

m ach en , I’cheineii verm ii s e d c r Seonie tr i fch en Nai iir diefer Kijrperformen , auf einc c i m i p Axc LeTcl:rBrikt zii feyn, es fey, d a b fie wirklicli niir cine Axe halxn, oder d& in ihnen nus mehrercn einzelnen Wirlcun- gen eine einzige nii tilere ciztll~riiigt. So ill z. B. in deni Jiumpfen Rfiomboeder *I die Diqonale zwifc’chen den beiden fitimpfen Eclten die eimigc gerade Linic , die fich fymrnetrifch in diefern fiiirper anbringen I&t, und lie ili zugleicli die Axe 3es KryStalls und die Axe

der doppelten S~ralilcnhrecliun,rr. Eheri To h i d iii deni Jjiteen Rhomboeder die Diagoiiale zwifchen drn +it- Z e n Ecken, in1 6 feit<yen Prisrren die gerade Linie mvi- rclien den &~itte~pIUliitelJ d e r bcjden Grundflliclien, irii Octaeder mit qi~adratifclier Rafis wid im Rzjyrnrnirlnl Uodccneder, endlicli die DinSonale dnrcli die Spitzen der heidcri Pyramiden, die einzigen Seraden Linicn, welche fich in diefen KGrpern fyinmetrifcli zielien InKen, ulid fie find zusleicli Iiier die Axen der Polarilirung. In alleii diefen die erfiek‘lafle a i i sn i ;~c l i e~de i iKern-~e~a l ten 1:ann jedocli die Axe dcs Kryl2alls cine ails mehreren Rxcn ,

. .

*) Die wahre Renennung der Kryaall-Geltalt, welche Hr. Erew- iter Ilhomboid nennt. 6.

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welche die in dcm allgenieinen Princip crfordcrteii Hc- dinpungeri erfiillen, entlpringende mitilere Axe 1iy1.'' S o z ~ i m Heil'picl iallkn fief, in dern j?~~n7i?j'en Khomboe- der die tine Axe au:' %rlfverScliiccfeiie von I-Irii Urcw- iier i i d p s i v i e i n e Weii'en lyrtinicLri:'ch in t lwi Axen zerlcgeii, a n d 1 in n!le zugleich, oder in dercn 10 viele als nun lynimetriMi niiiiiiit j uiid did" Axcn haLen deniLllen oder den ciitgegcnp&tzien C1inral:ter als die e ine , je nachdem illre Keigiins gegeri dic Axe des Rhomboetler kleiner oder p o l s e r als 54" 44' 8" ifi. Dd- k1Le sil t von deni jpi tzcn RJLomboeder mutatis inittan- dis. Irn 6 feitigen Prismn IYlst fich die eine Axe a u f zwei Ai*ien in 5 Axen (Tenkreclit anf die Seiten, aiif

die Xariten) 11nd auf zwei Arteri in 6 Axen (die ge- gpntiberl'tehenden Ecken oder Kanten der beiden Gmndflhchen verbindcnd), zerlegcn ; und fafi eben 1'0 in1 Bi~yrnmidn l Uadecneder. Endlicli iiii O r ~ r i e ( ? r r mit Orindrat -BqFs, rtuf zwei Arteii iil 2 Axcn t i?acIL

Diagonaleii der Xafis) und auf drei Arten i n 4 Axen ( a a f 4 Sciienfl~clien fich beziehend) etc. . . , ,In allcii dief'en Fallen IiaLen die Linien, denen man die Wrir- de ~irizeliier v o n melireren Axen giebt , cine fymme- trL@CiLe Loge in dein Kryfiall. L;;s ifi Sew& eine reclit merkwiirdige 'I'llatl;clle, dab oline eiiie einzige Aus- naliine allc Kern - GeRalten welche die erRe KlaITe ausmachen, iiur eine Axe, wie es rclieint , haben kiin- lie, dielk fey nun eine wirkliche oder eine niittlcre ails

mehrcren fyriimotril'ch iini fie liegenden entrpringende .3xe. . . l C

,, Vcrflhrt man eben fo bei den ICern - GeIialtcn 3er zwciien KZnre, giebt den 1iypo:Iietil'clien Axen ei- ne IymmctriTclie Lase in dem Kr)-lidl iiiid eine Liinge,

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1 7 1 wefclie die Inteiifitiiten der Wirkungen nach JenfeI- beri dnrfiellt, To 2eigt ficli, dafs hier nicht w ~ l t l eine niittlere Axe m6glich i R ) Gndern J a 6 alles TO ifi, als hitten fie ewei a i d einander rcJitwvinkliciie Anu; mid in cler T h a t findcri Iidi did" auch in den Kryiini- len der zweiten K M c . flier- rnaclit jcdoch &is . / & / I &

recfite Prismn niit qunrlv.ntr$c?'sei- Bcji:: eiiie Ausnali- me. Oenii nacli deni allgenieinen G e i t n e i'allte Zielres nur eine einzige Axe der dopycltcn Stralilenbi-cclinng und der Polarifirung haban, iiiciers die meiirrteii Kry- ltalle, welc:tcn lir. 1 T a c y d i d 2 Bern - Gefialt anweik, z. B. cliromfaures Riei, ItLXotyp Ctiliwcfellhcrc 3'1x8- n e h etc., ewei Axen beGtzen (Vefiivian und T i i a n i t liabeii aber wirklich nur eine Axe). Es i l l niir da- her (lclirieb Herr Erewfiar im Msrz i8ic~) fehr wahrfclieinlicli , dal's alle jene Kry Ralle niit zwei Axan eine aiidere Kern - Gelialt, als das reclit- win Mi ch e P r isma mi t qu ad rat ilclcller Gr u i d fliiclie h a-

ben, welche HI*. Hauy ihneir airweikiL In dem zweiten Au€ratze vorn A~igiilt 1820 fiigte er hinzu: ,,Jetzt ifidie- fcs nielir als bloLe Verniuthung, feitdem es lich gefun- den h a t , dafs M?/htyp iind NadelJZein ein fenkrechtes Prisma mit rhoinb~fcf~er Grundflaclie uiid das cfwom-

fcmre SZei (nach Hrii Soret ein lcliiefes Rh~niboidnl - Prisma zur Kern - Gefialt haben, welches letztere lclion Graf Bournon ( CataZogzte p. 355 vcrmutliet liatte, und Hi.. Hauy jetzt aucli als walir anerkennt. Mein allgcmeines Princip gilt dalier jetzt ohne allc Ausnah- me, und das fenkrechtc Prisina init quadrat@flcr Ba-. jis geliort zur erfien KlaKc der Kern - Gefialten, W O I I ~ I I icIi es in aern optiCchen Syfieme nuuniehr and: verfetze."

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Aucli die dritte KZnJe der Kern - Gefinlten zeigt ficli dcm allgeineinen Princip aiif cine henierkcnswer- the Weife entfprecliend. Alle zii diel'er KlaIle geliij- renden Kryltalle aursern weder doppelte Stralilmbre- ahung nocli Polarifation; icli haLe abw 1wwie.l'en , clnfs wenn ein Kryltall diwi gleiclie; anf 4

winkliche Axen h a t , die alle pofitiv oder aiiP ncpativ Gild, dieKrafic, welclie von deiiifccllwn aiisgebcn, in jrdcm Theilc des Kryfialls i n vollltonime~iem Gleirligen irlite find, i d dalier weder doppl te Stralilcnbrecli i i n ~

iiocli Polarifirung Statt finden kann. Nun ill es felir mcrkwiirdis , Jars der Wiirfel , das regeluiiril'sige Oc- taedcr und das Rlioniboidal- Dodccacdcr , weiclie rlicfe Klafe niismacIien, die einzigen &jrper liild, in denen nicht melir iuid niclit weniger als drei folclie Axcn fy-rn- nietrifcli gefiellt werden kijnnen. 111 dcin W z i r - e l ficlieii

dielk drei Axen onf den Seitenfl~clien fciihreclit ; in Jem regekn+igen Octneder find fie die drci Dingo- nalen zwifchea den einander gegeniiber helienden E k - Iten, iind i n dem Rliomboiclnl- Uodecneder die Dia- gonalen zwifclien den von vier f1)itzcii Winke ln der rhomboidifclien Seiteii Sebildeten Ecken .

EinJelirsfihvncs G@tz oKmbart fich , wcnn man i n der gaiizeii l leihc der Rhonzboeder von dem Itnnipf- ficn bis zii dern fpitzefien die aiis den verfc'chiedenen C,ombinationrn von drei gleiclien Axen entrpringen- den Axen r t n t e r f ~ ~ ~ l l i . In deni allerfitnmpfelten , niit dem die Reilie anfangt, ifi deL* Winkel der rlioniboi- difchen Seitenflacheii 120' *) und die drei a d ' diefen

') Es i R alfo gar kein Rhomboeder, f o n d m i rine Ebene, welche 6ch nlr Grliize der Rhomboeder Jeiikeii lafst. c.

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E 9 3 Ebenen renkrecliten Axen find Linter einander paidlel, nnd bildcn alro pine mittlere Axe von demfelbcn Cha- rakter, deren Intenfitat dreimal fo Srofs ifi, als die jede der einzelnen Axen. Nimmt die Ecke z u , und wird das Iilioniboeder niinder h r n p f , To find die drci Axen gegen die Axe des Rlioniboeders Sencigt und geben ei- ne mittlere Axe, welche niit der Axe des Rhomboeders zufammenfdlt iind einerlei Cliarakter mit den einzel- lien Axen hat. Die Intenlitat der mittlern Axe nimnit inliner melir ab , je fpitzer das Rhomboeder wird, von ';J bis 0, wobei ilir Charaliter aber immcr derfclbe bleibt. H a t der W i n k e l der rliomboedrikchen Sciten- flhclicn abgenommen bis goo, lo liaben wir den WCr- f.1, und es fielien nwi die drei Axcn, die fich ziivor unier fpitzen W i n k e l n fchnitten , auf eiriander I'cnk- reclit, nnd jede derfelbcn inadi t niit der Axe des Rlioni- boeders, die imn eine der Diagonalen des Wiirfels ilt, einlln W i n k e l von 54" 44' 8", und die Intenfitst dcr entliprinSenden mittleren Axe ifi 0, da die Krnfte iiber- all im ZuRande vollliommenen Gleichgewiclits find. Nelinieii die W i n k e l der rliomboidalen Seitenflaclien Linter goo ab , To Iiiid wir in dvr Reihe der Jpitzen Klzomloeder ; ihre Asen durchfchneiden licli linter h m p f e n Winkel i i , und die Intenfit$t der mittlern Axc wgclifi wieder von o a n , aber ihr Cliarakter ill r.un dem der einzelnen Axen, aus denen fie entfpringt, entgegengefeetzt. W e n n die W i n k e l dcr rliornbordri- L&en Seitenflgchen bis o abgeiioninien liaben , lo ver- wandelt Gcli das lpitze Rhomboeder in das 6Jei4q-e Prismn; die drei Axen liegen nun i n derlelben Eberie, und die Intenfi t~t der aus ihr entfpringenden mittle- Fen Axe iR i tf, ilir C!:ara!rter abcr immer 110~13 yola

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c 1 0 1 der entgegungefetzten Natur. Folgendev iR dic Inten- litvt der aus drei -+ Axen entfpringcnden mittleren Axe des Rhomboeders, nacli Verfchiedenheit der NeiguIi- sen jeder der drei cinzelnen Axen gegcn diefclbc:

Neigung : 0 ; 28'8'; 41°48'; 54"44'8"; 70~32'; 90" Intenfitat: 3f; 2 . f ; i f ; o ; I S ; i $ f

Charakter: + .+ + - - ,,Es ift merkwurdiS, dds alle Kryfialle ill der

weiterhin folsenden Tafe l , drren Kern - Geltnlt e in h m p f e s oder ein fpitzes Rhomboeder oder ein 6 fciti y s Prisma iR, eine negative Axe liaben. Es folgt dcn-aus, d d s , falls die Eine Axe eine mittlere BUS drci Axen ent- fpringenclc ifi, im K.alk&at!ie, in1 EiiterlI)atIir, irn f l3X-

tigeii EiCenfiein iind irn 'I'nrmalin die drei Axcn ne- g a t i v e find, iiidefs iin Knbiii, Saphir, Kornnd, Zin- obcr , arlenikfauren Kupfcr, Apatit, Beryll, Schmx- ragd und Nephelin die drei Axen poJitive find." '1

Ein alinliches GeGtz findct Statt in den octneclri- f c h e n KryJallen m i t qr~ndratz~ccher CrundjLache , un d es bildet hier das regelmafsige Octaedron den Ueber-

*) Da alle Kryltalle, welche nur eine Axe doppe!ter Strahlenbre- chung haben, fagt Hr.BrewRer in deli Addzt. OhJew., in rwei grofse Klaffen zerfallen, nimlichpoJititJe und ne:;atiue, nach der Natur ihrer Wirkung auf den ilngewiihnlich gebrochenun Strnbl, fo habe ich forgf3tig geforfcht, ob nicht irgend eine Verbin- dung zwikhen diefem Ciiarakter und der Kern- GeRalt Statt

fiiide, habe sber keine gefunden. Doch verdicnt es benierkt zii firerden, dafs unter den drei erlten Arten der Kcrii - GeRal- ten dierer KlaKe nicht ein eiaziger politiver vorkijmnit, iiidefs fich in deli drei Ietzten Arten fowolil pofitive ala negative Kry- Ralle fitiden,

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t 11 3 gang aiis den Riimpfen in die fpitzen Octaeder. Urn clicLs naclizuweircn, will ich niir die eine Axe als ails viw cinzeliien, auf deli Seitcnflkichcn der beiden Fyra- miden fenkrccfit fielienden Axeii entr1)riiiigeii denkcn. Die Reihe der.pumpfenOctaedcr fiingt an mit dem Fall, dal's diele vier Axeii einander parallel find und eiiie niitt- lere Axe von gleichem Cliarakter als lie iind von der In- teiiGtiit 4 f geben. Je niiiider Riimpf das Octaeder wird , nnter defio g~ii lsern \Viiilteln diirchbhneiden Iicli die eiiizeliien Axeii, nnd die Intenfitat der mittle- rcn iiimnit ah , bis fie, ~ e n n die Neigiiiigen 54" 44' 8" find, iintl das r.~geLtmifi(.q-e Octaeder. tlrr i f i , o wird, da i i i d i e h i die vier Axeii i m C;leicli~e\vicIite find a&

eiriairder veriiichteii. Ueber diere Neigungen hinaiis fbnqen die .$itecn Octaedcr an j die vier Axeii geben JIILXL eiiie niittlere Axe voii enfgegcngel'etztcm Charakter, and wenn die Reihe diefcr Octaeder fich mi t dern 4Jei- /<qen Frisnzn endist , ifi die Intenlittit der mittleren Axe 2f: Die folgende Nachweifiiiig ifi wie die vori- ge, fiir die aus vier eiiizelnen + Axen entrpringeiide rnittlcre Axe, zii verficlien :

Neig. : 0 ; 24O5'42"; 35°1j'52"; 45'; 540448%"; 65"54'20"; 9om Intenf'.:4f; 3f ; Pf ; If; o ; 1.f ; z f - - Char. : + + + +

Dns was liier von dem Rfiomboeder iind von den] Octaeder nachgewiefen wordeii ilt, gilt aucli mutatis mutnntlis voii allen Pyramiden, wie vie1 Seitenfl~chen Ge auch haben magen. Das GcJeetz lafst Gcli allgenleiil fol~ciidernia~sen ausdriicken : ,,Wenn irgend eine An- ~a111 N v o ~ i Axen voii gleichem Charakter fyrnme- trilcli urn cinc ~ ; c ~ & e i i c Sera& Linie gcfiellt in, (welcheg

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r 12 J

be; zwei Axon vorausfetzt, dais lie ficli rcchtwinkliclt durchkreuzen), und lie maclien niit d i c h Lillie ei- lien W i n k e l von 00 ( das heilst fallen niit ilir zulam- m e n ) , fo entlpringt ails ihnen eine mittlerc Axe i n der Riclitiing diefer Linic von dcr Intenfitit -+ Nf u ~ i d von demlelben Cliarakter mit jeder der einzelnen Axen, (wobei .f die Kraft jeder einzclnen Axc bedciitet 1. Wiichfi der Winke l , den die Axe init dieler Linic inaclit , lo nimmt die I n t e n k i t der entrpringenden niittleren Axc ab. Bei einer T\ j~ jg~ing von 54" 44' 8", ( dern Wii ike l , welcl~en im Kubus , im regelmslGsen Octaeder, und im Rhomboidal -Dodecander die Seiteii mit der Axo dieler ICGrpcr bildcn , find alle einzelnen Axen in vollkonirnenem Gleicligewiclite , oder ver-

nichten die eine die andere, luid ifi daher dia ICraft dcr niittleren Axe 0. Bei einer gr6fsern Neigung er- fcIieiiit die mittlere Axe wieder niit einein entgegen~c- fetzten Charakter , uud wtichlt allmiilrlig m i Intenfii;it, bis der tVinke1 goo il? und allc Axeii fich in einerlei Ebene befiiiden, und die Kraft der mittlern Axe be-

- N f tr;igt + -. Dieles Geretz klst fich in folge~~doll - Fornieln darfiellen :

- n . o . 6 6 6 6 . N '

fin 9~ = 0,6666 +

3% bcdeiitet Hier K die Azahl der verbundenen Axen, n d i e h z a b l von Axen, deren die In ten i i t~ t der mitile- ren gleich ifi , und @ die Neignng jeder einzelnen Axe gegen die niittlere. Das 4- Zeiclien gilt, wenil n von ~ntgegengefetztein Charakter niit N ilt."

Page 13: Ueber den Zusammenhang zwischen den Kern- oder Grund-Gestalten der Krystalle, und der Anzahl ihrer Axen doppelter Strahlenbrechung

c 13 1 Hr. Dr. Brewfier Iiannte, als e r diefe feine Abliand-

Iiing lclirieb , die kryfiallograpl~ifclien Anfichten deo EIrn Mo 11 s nocli niclit. Zwar hatie diefer Minera- log Edinbnrg in1 Friililiiig 1818 bef'ucht , man lernte dort feine Kryfi'tnllographie aber erfi a m dem AbriKe gehcrig Jicnncii und wiirdigen, der davoii i n der Zeit- lchrift der HH. Brc-wRer und Jamefon irn Juli 1820 er- lcliieii, und die AclclitionnZ OOJervntions, wclche Hr. Bre\riter in der Wernerlclien Societgt am 5 A i i p f i i&o vorlns , ziir iininittelbaren Fo!ge Sehabt zu habetr l'cheint. Tn diel'er Ikiner zweiten Abhandlung fagt er:

,,Dau neiie und fchiine Syfiem der Kryftalloga- phie , welclies Profellbr AT o h s i n Freiberg aufge- liellt, llnd wovon er in dem Eclinb. P f d o p Journal ei:icn ALrifs segcben hat *), liarmonirt aiif eine [el-ir nierkwiirdige W e i f e dnrcligiingig rnit der optilchen Anordniing der Mincralien. Hr. MoIis vertlieilt die einfacl~en Kryfinll - Gefialten Linter folgende vier gro- I'se Reilien : il ) da6 pymmidnLe Svltem ; 3 ) das prismntzfcche SyRem ; 4 ) das Tell;~'ii r - Syfieni. V o ~ i dici'cn einfaclien Ge- fialtcn laKen lich die ciner Reihe m s keiner der an- dern Ileihen ableiten, nnd dalier m d s jede derfelben voii der andern, und miireen eben f'o ilrre Cornbinit- tionen genan von einander imtcrf&ieden werden.

i ) das rliomboedr+iLe Syftem;

*) OutZines of Profeyvr Hchs X e w SyJ7em of CryJaUography and Mineralogy. Cominznicated bey a PupJ 0s Prof: Mahs. (wahr- fcheinlich Hrti Grafer: von Breurler in Wien, der mit Hrn Mobs die Reife nach England gen;acht und fich Lhgere Zeit in Edii1-

burg aufgehalw~ hat, G.1

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c 14 3 Die folgende Tafel (1) zeigt, wie Gch dic Kern - Cc-

f iahen EIaiiy's, die einfaclien Gefialten Molls, 1:lllj

die Eintheilung nach der A ~ ~ ~ i t l i l der Axen der dop-

pelteu Strahlenbrechung ZLI eiiidiider verhaltcll :

1.

2. 3;

i 9

i Rhomboeder {$g!fes > 1)rhomboe- I RegelmIfsiges 6 k i t . Prisma > drirches I Wpyramidal -Dodecaeder I 'yflern >'I . rvlialle lidit i.,,,e)

J, , Axe der doppelien < . I 4. Qctaeder mit Quadrat-Balk fit Senkrecht.Prism~m.Qu.BaT.3

frectangularer Bar.? 6' Senkr* < rhomhoidqler Raf. I

Prisms Lfctiief-praiie1gr.B. I 13) pr ima- 12) KryRalle mit zwcz 7, Schiefes Crectangularer BaK

P r i m a ~fchief-p,alle]gr.R. 1 SyRern I Strahlenbrechung rcctanqular Ralis

8'0ctaeder{rhomb;ida1 Bafis

2 ) pyrami- I Strahlrnbrechul'g

I

1

mit

i-

< rhomboidaler~ar. > tlrches < Axen der doPPe[tell

ryfialle mit drei aaf einandw fenk-

9. Wtirfel 7 I recht fiehenden Axen 10. Hegelmlfsiges Octaeder >q)Teffu*ar- ' iit! ?.iiRande d. Gleich- 11. Rhomboidal - Dodecaeder j Sy'em (I gewichts, und dalier I keine doppelte Strah-

leabrechung iiufs'sernd.

1. I f3 ' K

I

I I

, ,Wie man aus der Tafel fiellt , fcliliefst die erlte KlaITe des optifclien Syltems die erJe iind die zweitf: Reilie der Grund-Geltalten nacll Hrn Mohs Syltcni in licli. Es ilt mir dalier felir wahrlclieinlicli , dal's lich diere beiden Reihen der Kryltall- GeRolteii a d irgend eine Art in eine einzige werden vereiiiigen lairen. Die rhomboedril'che lind die pyraiinidale Keilie gleichen einander dnrin, dafs beide nur eitze eiiizigc iymnictri -

Page 15: Ueber den Zusammenhang zwischen den Kern- oder Grund-Gestalten der Krystalle, und der Anzahl ihrer Axen doppelter Strahlenbrechung

c 15 3

f&e Axe Iiaben, und felbfi menn diefe Ac~linlicl~heit i i ic l i t noch dadurch, dafs 1Jeide 11111' eine Axc der dop- pclteil Strahlenbrechiuig beGtzen, crhijht w iirde, rnBch- te lie l c h n liinreiclicii iins ZLI bereclltigen, beide in eine I<laKe ZLI vcrciiiigen , niid lo das kryfiallographi- lclle Syfienl rnit delll optilclien Syfieme zu identi- iicircn.*L

,, Die Uebmeinfiimmnng zwifchen des Hrn Molls Syficni der Grund. Geftalten und dein SyReme , aiif

welclies die optiiclie Strnctur fiihrt , fallt nocli vie1 mehr in die Augen , wenn wir im Einzolnen die Be- fiimniiing der KryRall - GeRalten, auf welclie beide Se- fiihrt liaben, ziiljrnmen fiellcn, wie das in der zweifen der folgenden Tafeln gefdiieht; iind da die Kern - Ge- f i a l ten , wclchc Hr. H ~ L I ~ einigen Mineralien zu- fclireibt , mit h e r optifdien Strnclnr uiivereirihar find. lo giebt iins diefes 1iinlj;nglicl-ie Griindc das Vrrdlc 1115 des Fraiiz6fii'd~c~i u n d clas des Deutfeheii Sy- fieriis dcr I 'hyfialloppltie g c p n einander abzuwie- gon." .*I

* ) Befonders rnarkwiirdig war es ITrn Brewffer, dafs auoh nach

J e m Mohs'fchen Syfieme das fenkrechte P r i m a mit quadrati-

fcher GriindflZche gal12 ond gar zur erlten Klaffe der Kern-

Gefialten gTh6rt und ncbcn dem Octaeder mit quadratifcher

Balis geltellt werden mufs, indefs, nach den Nineralien zu ur-

th~ i l en , welclren Hr. H ~ u y eine t-olche Kern - Gefialt zuge-

fchrieben hat., es vie1 mehr zii dem prismatifchen Syfieme

(wrlches zwei Axen hat) als zu dem pyramidalen Syfieme zu

gehiiren kchien. Gilb.

Page 16: Ueber den Zusammenhang zwischen den Kern- oder Grund-Gestalten der Krystalle, und der Anzahl ihrer Axen doppelter Strahlenbrechung

TafeE II: Mineralien, welclie cine aiidere Kern- Gefialt haben miiakn, & Hr. Hauy ilineii angewie- fen hat.

I 1 ' nach Hauy 1 . G ~ ~ ~ ~ ~ 1 Kern-GeItalt voraus be-

ltimmt aus ihrer opti- fchen Natur

Scliwefelfaure Magnefia 4 Rechtwinklich.? I I Chrornfaures BIei > P r i m a mit > Prisnlatifches SyItern M e Tot yp quadrat. Bafis

. _ .

7 Kohlenfaurer Baryt Kohlenfaurer Strontian > > Prismatifches Syffein I 6 feitiges I

Prisma JoIit (Peliom) J J

7 7 Kryolit 1 Stumpfes I > Prismatifches Sy Item

I KreuzReih ( Rhoniboeder Schabafit J J

Schwefelfaures Eifen Spitzes Rhomb. Prismatifches SyRem Senkrechtes 7

EKonit ( KaneelRein?) < Iihomboidal - > Teriular SyRem h s m a J

Die folgende Tafel (111) Itellt neben einander erJtens die Kern-GeRalteii der Kryfialle, wie lie voii fiIerrn I f a u y befiiinmt morden iTt *), iind die Anzalil illrer Axen doppelter S t r a h l e n b r e c l i ~ u ~ ~ , und alCo in lofern das optifihe kry/2nllogrczph@e Svjiem , ZII F o l p der Verruclie und Beobachtungen des Dr. B I- c w fi e r; und zweitens das kryfiallographilche Syiiem der G rund- Gejinlten, wie fie von Hrn > l o 11s hi E'reiLerg be- fiinirnt worden find iii leiner SclirXt: ,,Die CIiara1,te- ,, re der KlaKen , O r d n u n p , Gelclilecliter und Arten, ,, oder die Cliarakterifiik des natnrl~ifiorifclien Minc- ,,raI-Sylienis, Dresdeii ~ 8 1 0 :', WOVOR in Ediiiliu*~

I

*) Trait& de ikfinerrul. e. 1 p. 9713, verbeflekrt in der crllen utid zweiten KlaKe von Hm BrewRer nacli dem Vorhergrlieti- den. Gilb.

Page 17: Ueber den Zusammenhang zwischen den Kern- oder Grund-Gestalten der Krystalle, und der Anzahl ihrer Axen doppelter Strahlenbrechung

*) Alro von Hrii Dr. BrewRer ausgezogen aus diefer erRen Aus- gabe, wo bei jedem Mineral die einfache KryRall -Gefi:~lt def- felben anpegeben ifi. Was ihn befiirnmt hat, die 211 (‘en ein- zelnen Heihen geti6renden Mineralien in die 0rtlni.inp; wie fie hier erfcheinen zu Rellen,uiid eine bedeutetideAnz~~h1. deren rin- f x h e Kryfiall - Geftalt Hr. hlolls Singiebt, wegzulaffeen , if? mir unbekannt. In der zweiten Spaltc h b e ich die !‘on Hrn Mohs angegebenen Werncr’fchen Natnen iiherall hinzrrgefiigt , such bier nlld d3 in der erften Spalte die t l a~!yWien Namen. Das Verzrichnik niit der n u w n Ausgabe ,ler Schrift des Hrn Mohs zn vergleichen , hielt icli , bei der Macgelhaftigheit ddelbcn, ftir tiberfliirfig. Gilb.

**) Mit folgenden IZryltallen : fcllwefelf‘aiire Magnefia , chrom- faures Blei , Mefotyp, Nailelfkin, Fchwefe1f:iurer Zink, blau- faurer Kali, fa1zf;iurer Bary?, welche iiisgefarnmt Kerne haban von anidern GeRalten. Gilb.

B Aunal. d. PhyCk. B. 69. St. I. J. 1831. St. 9.

Page 18: Ueber den Zusammenhang zwischen den Kern- oder Grund-Gestalten der Krystalle, und der Anzahl ihrer Axen doppelter Strahlenbrechung

KollcnF~urerICsIk(~a1kfpath etc,) Kohlciil: lCilli u. Magnefia *) Kohlenf. Iialk u Bifeti (Spat-&

Kohleiif. !UM:tgnc.f. (rcheTdkerde) Kohleiii; %id; (G:ilmei) FliospborT. L ~ i k (Apntit etc.) PhosplrorC Biei CGriin - , Hratin-

B I e ierz) Rhomboidal -Glinimer (Lepido-

lith, Glimmer) h'cpir el: n

Beryl, Scl~ni.~r.~;;;J. Iioruiid, Ritbia. Silpliir Koth-f.;ilhfiein? (Oh@ Iron-mu) Spiuellrii Huthgiltig Erz Zionober Turmalin Rubellit {Siberit) Uioptrr (Kiipfer-Schmaragd)

Fen fiein)

*) (Braunfpalh Dolamit, Rauteurpath W.)

* ) Siehe des Grafen v o t i J3 o u r n o n Abhuidl. in den Philt$ l'rcurzactions Y . ig61 p. thy. Brew/&r. [ Hr. Molis rechiiet dies Lhj&RiifacIre Kupjer zti dem prisnratfihen SyRetne , fo- aolil das Linjiarr:: (/;ei&du.r C'oppcr j.), wls audr dao eng- lifclie Olivcnerz (i1ctc:dar Olivcnitr J-) und dar urigarifclie Oli- vciierz (fogenanntes Phosphor - Kupfer von tibehen), utid nellt fie nebrn dem Phospho$wma fipfercrze (Primintic Oliveni- ie or Phosphate of Copper J.) unter f'inc Orc'no:)g Malachile. Hr. Brewfier 'hat rt le dide Minerale aos dem Mohs'khm Sy- ffetne weggelrkn, otine dartiber etwas zu fagen. gill^.]

Page 19: Ueber den Zusammenhang zwischen den Kern- oder Grund-Gestalten der Krystalle, und der Anzahl ihrer Axen doppelter Strahlenbrechung

4) Octaetler mit quadrat. Bafis ZirIron HonigRein Molybdlnfaurcs Blei Zinnoxyd (Etain oxydC) Octncdrrt (Ti tane AnaRafe) S'cileclJuirrrr Kalt (TungRein)

5) Sonkrechtes P r i s m a niit quadrat. UaGs

Vefuvian (1docrafe) Ti tn n i t ( 2'rl a m orj/de)

iM el or: i t Uranit *) Werirerit

G)Bipyrarnidal-Dod~carder*i i

QLI a rz P l l ~ ~ p l ~ ~ r f a u r e s Diei

Schabalit Jolith ( u n d Peliom) Quarz al ler Art (E i kr ig lanz ?) +I e c d a r Iron-ore

Pyrntnidnl Slvjern Scb\vefelL Ralk (SchwerCcin) ?ply h d 2 n fau r. B lei (Gel b-H I ei erz) Zi'nnoxyd (Zinnftein, Korn. Zinn) A !:npby I li t (A1 b in, Ich tli yo p 11th .) Mcjonit Werner i t (SkapoIit,SchmeJzff ein) Veruvian (uiid Eqeran) Zirlron (und tlyazinth) HonigRein Ua..i ri i t (Ura ng 1 i m in er) Titanit (Hut i l , N i g h ) Olrtaedrit Scliwefelfaurer Zink (Z:nl;vitr.)

*) Dcr IJrati - Glimmer hat e ine f d i r fchvnbhe c?ot)pelte Sfrahlen- b i ~ c l r u n ~ ; ich habe fie frGberbil1 ganz i i b d e h e n , da i c h bei feiiirr weiiigeii I j~irchficJ~t igkei t nur reli!. diinne E1Lttcl.en n e l ~ m e n m i i l s t e , iind die Axe der doppelten Brechung auf dicfe ~ ~ : i t t c h e n fenkrecht fteht. Br.

**) Sollte die rechte Stel le fiir diefe GrundgeRdt nicht vielmehr die vierto feyn, gleich nach d t m regelmZfsigcu 6 reitigpr, P n s -

m a ? VVcti,;;ffeiis gehiiren die unter i!ir 'aiifgefiihrten Mi11 :Len

dem Mohc'fchen rllamboedrifchen , n i c h feinem pris inat ikhen Syylteme an. Gilb.

B z

Page 20: Ueber den Zusammenhang zwischen den Kern- oder Grund-Gestalten der Krystalle, und der Anzahl ihrer Axen doppelter Strahlenbrechung

Peridot Prelinit Stilbit Anliydrit (Rourn.!.d.m. 13.3461 WeinReinfaur. Kali (id.Cat.rjr) Pr ismatifcilkr Apoyhyllit (Tef-

2) Scnkrcchtes (ITeitig. Prisrna die Grundfliiche e .Rhombus

Topas Staurolith Datolith CJ. d. m. V. 19. p. 362) Glimmer Taik SFodurnen (Triphane) Schwefelfaurer Biryt SchwefelT. Strontiin Schwefelf.Natron(B.Cat.p.r 53 Citronfaurc (daf. p. 194) WeinReinfaur.Kali und Natro

3). ..die Griindfl%che e, Fdiief winkl. Para l le logramin

relit) ")

(dsf. P* 193)

Schwefelfaurer Kalk Piltazit (Epidote) Axinit

4) Schiefes 4reitigesPrismn cli Grundflache e. R e c h e c k

5 ) . . . die Grundfl. e.Rhombi Borax

Dioplid Augit (Pyrox'ene) Glauberit

lpeterrauree Kali (nstiirlicher Salpeter)

hwefeKKallr (Gypr,Fraueneis) ,hwefell: Eifen (Eircnvitriol) :hwefelL Kupfer (Kupfervitriol) :It w elel f. B ary t (Sc h w erfpath) :hwefelf. Strontian (Ciileltin) Lhwefelf. Elei (Vitriol-Bleierz) chwefelC Magnefia (oatiirliohes

orzxtures Natron (nat. Borax) ilauberit ;ryolith. W. Lnhydrit (Nuriazit) irragon. W. ;ohlenfaur.Strontian (Sirontian) Lohlenr. Baryt (Witherit) Cohlenf. Biei (Weirs-, Schwars-

CoblenL KupTer (Kupferi:~fur) :hrornfaures Blei (Roth-Bleierz) ?hosyliorfaures Eiren (Vivianit,

Ulaue Eilenerde) ralk (Clilorit, Talk, Topfficiii)

Diallage (Schillerftein, K h i g c r StrafilRein,Blattr.Ar~tf~oph~l~~t)

Electriicher Galmei Amblygonit Aphrit (Schaumkalk) Diaspor Hauyn Kyanit (RhBtizit. Zianit) Spodunien Prehnit

Bitterfalz)

Bleierz)

") Journ. des mines Vol. 23 p. 385 und Edinb. Philof. journ. 1819 N- I P- 5. CEinen Auazug aua diefern AufL kiinftjg, GJ

Page 21: Ueber den Zusammenhang zwischen den Kern- oder Grund-Gestalten der Krystalle, und der Anzahl ihrer Axen doppelter Strahlenbrechung

Scliwefelfaures W e n *) Saures fchwefeif. Kali (6. Cat,

EFIigraures Kupfer (daf. p. I 90) WeinReinriure (daC p. 191) Sauerkleefiure (daC) Zucker (daC p. 195) Xrernolith ek . (Grammatite)

p. 181)

6) . . . die Grundflache e. rchie- fes ParalIelogranirn

Feldfpath Zianit Schwefelraures Kupfer

7) Octaedron riiit rectangula- rer B a h

Salpeterfaures Kali Topas Arragon Kolilenfaures Blei Schwefelfaures Blei ***)

Datolith Kreuzflein Lomonit Merotyp (Natrolith, Farerzeolith)

~ Stilbit (Strahl-, BIBtter-Zeolitb) Ptalit

Feldrpath Augit **) Epidote (PiRazit, Zoifit) Tafelfpatli (Scbaalltein) Krifoberil Axinit Peridot (ICrifolith, Olivin) Effonit (Hyacinth, KaneelRein) Staurolith Sphen (Gelb-, Braun-Menakerz) Euklas RothesZinboxyd (Rothe Blende) Tantalit

9 Hauy und Beudant nehmen a n , dafs die Kern-GeRalt des fchwefelrauren Eifens das fpitze Rhomboeder fey, Dr. If’olla-

fton hat aber nachgewieren, dais es ein rhombikhes Prima iff (Ann. of phil. V.2 p, 284). Dennoch bleibt Hr. Beudnnt bei reiner vorigen Meinung; dafs es zwei Axen ha t , fehe ich als einen entrcheidendan Beweis ZU Guiilten des Dr. Wolla- lton an. Rr.

**) Hauy’s Pyvodne und Jameron’s Oblique-edged Augite (Kok- kolith, Augit, Baikalit, Sahlit, Diopfit, Farfait, Omphazit. Asbeff. Strahlltein W.)’ und Hauy’s Ainplribola oder Janefan’a Straight edged -4ugite (Karinthin, Kalamit, Hornblende, As- beR, StrahIReitl , Termolith W.) G.

‘**) Nach Graf Bournon und Philips iff die Kern - CeRalt d i c h Kryfialls das fenkrechtr Prisma mit rliombqidifcher Grund- fl;iche, Br.

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Salzfanres Knpfer (Ed. Enc. 7

8 ) Octarc!ron rnit rliombi- fclier Balk

p. 4:s)

Scli wefel Spl?t.:i (l'i~an~Jiliceo-ca2airt.) Kohlenfaures Natroii

KLaTe III der Kern- Ge- Jnlteiz,

KryJtaile wit d v e i Axen. I ) W iirfel

Salzfaures Natroii Roracit Leuzit (AmpliigPne) A 11 a Iz im

a ) K goliniTsiges Octaedron Denlant Spinel Alaun Rotli - Kupfererz (ciiivre oxy,

dulCJ Fltifsfpath Salzfaures Ammoniak Zeilanit (Pleonafie)

3 ) Ithoiiiboidai- Dodecaeder Gr;i n a t Blende

Ianganoxyd (grauer, fclinrar7n.r HraunReiii, Sch~arz-Ei fen l t . )

cliwafel alzfaaures Kupfer (Salzkupfer-

Vavellit erz )

;aizlBnres Nalroii (nnti ir l . Knc l i -

jalzfaures Ammoniali (iiatiirl.

3emant 3orazit Zrnnat *)

tiel vit i

Aplom (Hauy's) Spitiel Zeilanit Alaun Flufsfpath (Flufs) Bieiide Soda1 i t R ~ t h - Kupfer - Rrz

Ihlz)

Salmiak)

ArTeriikfallres Eifen (Wiirfelerz)

*I und Groffular , Pyrenait , Melanit, Ailucliroit, Kolophonit und P?;rop W.

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[ Z??J 1 ger als neun von deli e i v BIhcral ien, wo Haiiy's Be- Itinimnngcn voti den mcinigen abweiclien , ha t Molls die G r i d - Gefinlt gefnnden , welche ich ihneii anpc- widen liattc , utid was den Jolith iind Egbnit bctriKt, To liabe icli Urlacli zn glauben, dals er fie niclit lelbit geprdft, I'ondurn die von Haty nngcgebene Crnnd- Gclial t angenornmen linbe, illid dal's, weiin cr lie ILl tdt nnterfiichen I'ollte, c r finden werde , d a b lie zn dcm prismatifchen Sy5eme geharcn. Ein 10 nuCserordcllt- lichcs Ziilaninieii~t;rii~ne11 zwilclie~i einein rein la.yli.11- lograpl~il'chc~i i11iJ riuein ru;m cipliL'clitn Sylictiic: bc-

weih, menn icli niciit irre, die I'&Iibi;,Leii dcr Griilid-

lfitze, aiif welclmi Leide Lerulmi ").

*) Folgende S td l e , die ich aus dem Juurn. de PhyJ Jaav. 1821

hierher Let~e, w d an welcher Hr. Blot Aiithe~l zu habell fcl~rrt~t, dient mehreren i n dem VorRehenden ziir Erlauterung. G .

,,Das neue M i l t e l , welcltes die Phyfiiter deR KryTtnlloryap1,en angegeben haben, um fich von der Grurid - Geltalt einec Kry- italles zu ve ige \~ Jfern, nintlich d ie A r t , wie der kryftalllfirte Korper auf polnrifirtes Liclit wirkt, hat Hrn Brewfier in den Stand geretzt zu finden, dds Grund - Geltalten , die man ge- wiffen P/iineralien zurchrieb, uorichtig waren, well fie nicht mit der Art befiandrn, wie diefe Mineralien auf das polartfirte Licht wirken."

,) Hr. B i o t hat fich iiberzeugt, dafs der EuXZus zwez Axen der doppelten Strahlcnbrechung hat, in der Ebenc dcs am leichteffen darzuRel!enden Durchg:ings der Bliitter ( SOC. phil. p. 31)) und dides fiimmt mit der ncuen Kern -GeRalt iiber- ein, welche Hr. I-I,iuy vor Kurzem in feiner neuen Arbeit uber den Euklas angenommen hat, (eio Prima rnit fcIiief\~~itikligem Parallelogramm als Grundfliiche) indcls die ziierR von ihm an-

gegebene Kern -GeTc:jlt damit nictit zu vereinigen war." .,HI.. Blot beflr(ti;;t ebenfalls, was J I i . Rreivller vof inehrcren

Jallrrn imliwies, dnfs n:imlich die Kern - Gcltalt des EJoizirs

Page 24: Ueber den Zusammenhang zwischen den Kern- oder Grund-Gestalten der Krystalle, und der Anzahl ihrer Axen doppelter Strahlenbrechung

[ 25 I ,, Die vorfiehende Tafel enthilt alle dllrchJcht<qe

Kryfinlla, dereti Kern - CeRalt befiimnit u orden ilk *). Ich liabe abcr nocli von vieleii andern Kryfiallcn die Ailzahl ihrer Axen doppclter Stralilenhrechiiiig L'org- fiiltig unterliiclit , iind kiwi1 ddier , iiidcni icli ai i f dar allpctnc+~e diircli jenes Zulhl~inirtirPinii:ieii erlriirtcte Yruicip fortbaiie, die Klalre nacltwcilcii , zu wclclicr ihre Kerii - Geltalt gcliort , woraiis ficli diitiii durcli Utiterkcliiing i?irer iecotidaircti KryRalle die indivi- duellc priniitivc GcCtalt leiclit ableitcn liiljt.

oder KaneeZbeins nicht das fenkrechte Rhomboidul-Prisma reyir kann; denn von alien EKoniten die er unretkchte. zeigrc Lei- ner doppelte Stralilenbrcchutig; eine l<igwfchii: A r t ~ r dop- peke Strahlenbrechwig zu befitzen 1, welche iiiir III !iw Kry- fiallen Refunden wird, deren Geflalt primitiv iR uod geoaie- trifch ableitbar von einem Wiirfel;'g

,,In cinem gelben Brafdian'Jihen Topas fand Hr. nint dt.11

Winkel, welrhen die Axen der doppelreti St~alilccil~rrcliung mrchen, nitr 420, indds dierer Winkel i i i den : c~r i i~ t i t o , '~ t z

Topafen 640 betregt. Er glrubt daher, CI klinnc der IIirbcn- dc Stoff einen gewinen Einflurs nuf das iiitegriretide Moleciil 8 u ~ i i b e n . ~ ~

,,In cinem zweiten Auffatze iiber niehrere neueKryff:tllih- tioiicn des rothen JiLiriJ&m Be~'jpatha, in deli diiii. ~ E J A1tittr.s

t. 5 p. 2s I , hat Hr. S o r e t die Kern - Cieffalt J e r chrottrJicurm

RLis betichtigt. Sie iR nach ihm ein rchiefes Prisnia, deffeii Querrchnitt r in Hl.ombe niit Winkcln von 930 und von S 7 O

diid, und d e k K:inte €1 mit der Grundfl3che P cincii \\!in-

Ire1 von 173* 12 inaclit , welchei lich rehr der von Jrni Ciraleit voi) Bourtioa gegebenen Beftimmung niiliert. Er befclirciht clam 40 VarietPten, tiach der kurzen Methode des Hrn Hacl)t."

s) So ragte Hr- Rrecvfler im Mai 1819, s!ie e: Hro Mnhr Charakreriitik das Miner. Sylt. kannte. In der vnii i!!m i l l den Add. 0;d; ail-

gefiihrtpn erffen hsg:tbe des Werks des Hm Mohs findet E i ! r

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YafeE (It/) drr Oisher noch nicht [ Eg~nlZometrijh'L~ beJinzmten Kern - GeJialten von Minernlien und Kry-

Jnllen, wuie $e Fch a m BrewJers optifihen Yefuchen ergeben.

(und zwar die verbefferte, wie fie in den Add. ObJ Aeht.)

KlaJe 1 lrnd 11, Rhoniboedr$khes m d Pyramidales &$?em.

Mqpefia - Hydrat AI fenilifaiires Kupfer Glimmer von Kariak etc. *) Icht~iyophthalm voii Utoen nnd

Hd u y's Apoph.. llrte JiuconJpofe SalJaurer Kalk Salziaurer Strontian ArPeliikfdures Kali Salpeterfaures Natron Ijafirthes phosphorraures Kali

SchwefeKNickel? Schwefelf'. Kali ) gztz SchwefelL Zink Saures effigl: Kupfer und Kalk Eis

Jolith (Peliom) Diallage (Schillerfiein)

aber noch eine bedeutende Anzahl van BeRimmungen von Grund- GeRalten, von denen Hr. Dr. BrewRer awh nicht ein Wort fagt. IIier einige derfelben : KbJe 1, I:hornboedrifches +Jem: AidunRein, Graphit, Magnetkies etc. - KlaJ" 2, Pyromidal/Jches Syjiem . ISalzfaures Queckfilber (od. QueckGlb. Hornerz) , Ku- pferkies , Wan'erblei etc. - kzuffe 3 , Przsmutijches SyJem:

Kupferglimmer , I'hosphorfaures Kupfer , Weifs Spiefsglaserz, Paulit, Lazulith, Blaufpath, Andalufit, Topas, Gadolinit, Wolf- ram, Chrom - Birenffein, Kupferkies, Arfenikkiei, Kupferglas, Tellur, Wismuthglanz, SprSdglaserz, Spiafsglaserz etc. - Xlulagk 4 , Trflulur- S'Jem: Arfenikfdure oder vielmehr Arfe- nigte SSure, Augit, Analziin. Automolit, Hornerz, Magneti- fcher EifenRein , gediegen Gold, Silber, Eifen, Kupfer, Spies- glanz , Wisinuth, Natiirliches Amalgam , w e h e r Speiskobolt, Glanzkobolt, Fahlerz, Glaserz, Bleiglanz, Schwefelkies etc. G.

'j vgl. Blot Mle'in. n'e I'IiiR. 1816 p. 275, vorgelec 22 Juni 181&

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Kohlenfaurer Baryt *) Strontian ') Ammoniak Kali Kupr'er

Petalit Kreuznein (Harmotome) Chromfaures Rlei Ichthyophthalm von FarGe nIefoty11 aus Auvergne **)

aus Island ails Glenarbuck

Nadelltein von d. Faroc - Idel'*) Sr habaft Verhzrteter Talk

Salzfaures Queckfilber Magnelia Baryt

Efligfaures Rlei Zink

Ch 1 or iii fa II res Iia I i Phosphorfaures Natron

Eifcn Sauerkleefaures Ammoniak Saures fduerkleefaures Kali Saures cl~roniraures Kali Cheltenhamer Salz, ItryRzllif. SnlzC fc1iweil.K Magnef. u. Gifen Benzoefaures Arnrnoniak C h r om T;i u r e

*) fTr. Hauy weiR beiden das Gfeitige Prisma zur Kern-GeRalt an, diefes iR aber unrichtig, da lie zWei Axen doppelter Strah- le n brecli u n g habe ti. Ur.

**) Dafs diejenigen Zeolitlie, wslche 4feitige Prismen mit qua- dratifcher Grnndfllche zur Kern- GeRalt haben, aoch durch Erwzrmen electrifch werden , und beim nehandeln mit Iiali und Szuren gelatinirm, welcht Hr. Hauy M&ype grnsnnt und von den Stilbiten (die alle dlefe Eigenfchaften nicht befit- Zen) ge',ennt hat, nicht Eine, fondern drea, vielleictit fclbR vier Arten im Mineral- SyReme niismaclien niuiTen, fcheint aus den von Lr. Thonifon in Glasgow befiztigten und crwe;terten chemifchen Unterfuchungen des Prof. Fuchs i n Landshut, uber die fogenannten Zeolithe, hervorzugehen. Zwar fchliefst keiner von denen, welche nach Hauy's Befiimmmgen zum Mefotype gehbren, Kali in fich, Natron enthalten aber h t t deflelben n u r einige, (Hrn Fuchs Notrolith), die andern Batt Kalis nnd Na- trons KuZk (ThornJonit mit der einfachen, S'LolezLt mit der dreifachen ? k ~ g e K iefelerde verbunden). Hrn Fuchs JirJoZrth fcheint Hrn Thomfoii blos eine mechanirche Mengung von Na- trolith und Sltolezit zu feyn. Gilb.

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I "7 3 Schwefel- Kohlen - faures Blei ScltwefelL Kupfer-IXeti

Ammoniak l iobalt Ammoniak - Magnefia Soda - Magnefia Magnefia Zink, gewiffe Stiicke

Salpeterfaures Silber Arniiioniak Kalk Stuontian,gw.Stcke Kup ler Zirilc Queckfilhcr Wismuth Blei, gew. Stiiclie

Hdttyti Sorjali t Kaneelftein (Cinnamotn Stone) '*) Sdpeterfaure.: Llei

Baryt

BenzoeCiiure Borariiure RernReinhure Baryt - Hydrat Satires weinffeinf. Kali Weinlteinf. Kali u. SpieLglani Wallrath Kampfer Cornptonit 15lcccrifcher Galrnei Lepido!it liealgat Gel b es Au rip i gin on t

E l h i t (Hyazinth) **) SalpeterC Stroiitian, octncdrilclie

Salpetrigr. Clei, einigeSticke ***) Salzfaures l i a l i SchwefeIf.Tlioriet. u. Arnnionidk.

Kr y It a I I e

** ) Die von Hrn Hauy angegebene 6erii - Celtalt, ein feukrecli- tes Rhomboidal - P r i m a , iR mit der optifchen Structur de&l- ben gznzlich unvereinbar. Ich fchlage vor den Namen €'onit

ganz auf die rtinen und vollkommen durchfichtigen 2+azinfAa

zu befchr8nke11, welche lich vom ZuL-on -1&uzin&lrc durch ~61- ligen Mangel an doppelter Strshienbrechung unterrcheiden, GaneelJZeine aber die Klafie von Hyazinthen zu nennen, i i l l

welchen ich eioe unvollkommene Durchliclitigkeit gefundeil habe, wie lic Mengungen von zwei Fliirfigkeiren vori verrchie- denen Brechungr - Vormiigen, 2. B. soil \V:tfler und Alkohol, zeigen. Die To utivolllrornrneii verbriiidenen Theile (ICE [(a-

neelfieins liaben eiric Lhwaclt dqwlnriiircnde Striictur, und es Ic!zeint mir der l ~ $ " ' ~ ~ i i fich ziim tfmc',02ein gcrade fo, \vie der ( luarz zutn jY<ii:, . .!vi: ; U vc111:iI~er~. nr .

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In der erfien AbhandlunS fiigte Hr. Dr. Brewher diel'cr Tafcl nodl eine andere bei, welclie 43 Kryfial-

*") VergI. Edinb philor. journ. N. I p. 15. BrevJer.

[ Wahrfcheiulicb iTt liier f in Irrthum. Hr. W i 11. H e r fc h e 1 (der Sohn) redet r u f dcr angef. Seite in f. fchijnen ,,Unterfu- chungeri iiber die Unter - fcliweflige Saure und deren Verbin- dungen 'I, von Ciiter -JihweJlicq/arirem KaUs , (hypju1J;te of l ime) nirgelids aber von falprtrigfaurem Blei (nitrite of lead), und S. 2 j , wo e r vom unter- Fchwefligfauren Rlei Fpricht, fagt er nicht. dafc iind wie es kryltalliiire. Dagegcn kryftalli- firt der uuter- fchwfligfaure Kalk fo leicht und To {chon. dafs er zur optifchan Unterfuchung reizt. ,,Man erhil t (lieifst es dart von demlelbun) dieles S a l t in grofien, aus- nehmend fchonen Kryltallen von verwickelten Gelbiten, meiR indefs in 6 leitigeri Prismen, deren Seiteutlachen gcgen einan- der linter Winkeln von 1 4 1 O 39'. IIOO 45' und 1 0 7 O 36' ge- neigt , und r o n denen meiR zweie kleiner als die andern find. Parallel mit der Axe und den baiden lileineren Seitenflichen (oder den griifsern Winke l des Prisma theilend) haben lie ei- nen fo lch6nen und volllcommenen Durchgsng der Blatter, wie e r in irgend eiiietn kryltallifirtcn Korper vorkommt, und Dber- dem larlen lich Spuren eiues Blitterdurchgangs parallel mit den beiden andern Seitan walirnehmen. Die KryftaIle haben dop- peite Strah!enbrecliuiig, und die Exponenten der Brechungs- lJei-ba!tniffc firid ungef2lir 1,333 und 1,628. Lafst inan einen Stralii pcilarlfirten Liclites unier rechten Winkeln durch ein PlSttchen dieks Saizer gelieii, deITen beide Flichen natiirli- che Fugen im Hauptdurchgange der Blltter find, nod zer- legt ihn bsi Feiriem Austreten aus demfelben auf die ge- wohnliche Weife wit cinem Prisms aus Islandifchem Kry- rf311, fo zeigt lich cine Folge farbiger Streifen (a l e d o f c o - loured f r inges) , deren elliptifche Form, wie Dr. Orewlter in feinen Unterl'uchungen libsr diefrn Gegenftand gezeigt ba t , d i s Vorhandeiifevn voii t;ehr als einer Axe in diefern $Lrykalle a'ureigt. Gilbert. 1

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le enthMlt, von denen er Gch im Mai 1819 nur ern dafs fie doppelte Strahlenbrechung Iiaben , aber nicht ob ihnen eine oder zwei Axen znkomrneii, liafte iiber- zeugen kannen. Er lchlofs daraus es Cy fchon ge- wiG, dafs Ge weder den Wiirfel, liocll dns rcgelmii- CiSe Octaeder , noch dns Hhoiiiboidal- Dodecaeder zur Kern-Gefialt liaben konnten. In den Add. OhJ er-

fcheint die Tafel n i c h t ; vielc dieler Kryfialle finden Lch aber in den beiden vorfiehendcn Tafeln unterge- bracht. Sie waren folgende :

Elligfaurer Nickel ; Euclas; Pyknit ; Chlotit; Kobizit; natiir- liches Auripigment ; Actinolit (Strahlfiein) ; Krcurfiein ; Ma- cle (Hohlfpath) ; Wavellit; Galmei; Anthophyllit; Lornonit; AsbeR ; Serpentin ; Speckk in ; Tafelfpath ; Kryolit ; Kohlen- faures Kopfer ; Salzfanres Gold, Silber , Eifen , illei ; Salpe- tcrfaure Ammoniak - Magnelia; Efigfaures Natron, Kali ; Phor- phorfaures Eifen, Knpfer, Blei, Magnefia ; Arfenikfaures Rlei ; Kalomel; Chromfaures Qucckfilber; Knpferfchmrragd ; Topazulit ; Hruyn; Mejonit; Wernerit; Unterfchwefligfauret Strontian ; Eifenglanz ; Petalit; Unterfchwefelfaurs Thonerde.