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2014 hat. Es unterliegt demnach wohl keinem Zweifel, daas der vorliegende Kohlenwasserstoff mit diesem, dem einzigen bie jetzt bekannten Me- thylanthracen identisch iet. Die vorliegenden Thateachen geetatten nun, vorausgesetzt, dam die Constitution des Authracens als feetste- bend angenommen wird, eine genaue Ortsbestimrnung der Mcthylgruppe. Nach den Untersuchnngen der Herren Baeyer 1) und Caro ist wohl kaum noch daran zu zweifeln, daes die C, 0, - Ornppe des An- thrachinone in b e i d e n Benzolkernen die 1 : 2 Stellen beeetzt. Als- dann kann dem Methylchinizarin nur folgende Formel zukomluen: HO C, H,: Das Methylanthrocen C, H, I HO wire demnach : H H Die Methylgruppe steht bier also 211 einrr CH-Crnppe ill drr 1 : 4 -, eur andern in der 1 : 3- Stellung. L Aid e n , Universitats-Laboratoriurn. 510. Alex. Naamann: Ueber Deatillation von Nitrobenzol, Aethgl- bromid, Aethylbenzoat nnd Naphtalin darch eingeleiteten Waeserdampf. (Eingegangeu niii 23. Novbr.; verlesen in der Sitxiing von Hrn. Eug. Sell.) Auch 2, in den nachbeschriebrnen Versuchen mit Verbindungen, welche specifisch schwerer sind ale Wasser, zeigt sich fiir jedes Flussigkeitsgemengr eine constante Siedetemperrtur, welche unterhalb derjenigcn des niederst siedenden Bestandtheils liegt, und eiri eonstantes Verhaltniss drr beideu uberdestil!irenden Gemengtheile; ferner iiber- <) Dieqe Rericlite VII, 974. d, Diew nerichte X. 1421 uad 1R19.

Ueber Destillation von Nitrobenzol, Aethylbromid, Aethylbenzoat und Naphtalin durch eingeleiteten Wasserdampf

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2014

hat. Es unterliegt demnach wohl keinem Zweifel, daas der vorliegende Kohlenwasserstoff mit diesem, dem einzigen bie jetzt bekannten Me- thylanthracen identisch iet. Die vorliegenden Thateachen geetatten nun, vorausgesetzt, dam die Constitution des Authracens als feetste- bend angenommen wird, eine genaue Ortsbestimrnung der Mcthylgruppe.

Nach den Untersuchnngen der Herren B a e y e r 1) und Caro ist wohl kaum noch daran zu zweifeln, daes die C, 0, - Ornppe des An- thrachinone in b e i d e n Benzolkernen die 1 : 2 Stellen beeetzt. Als- dann kann dem Methylchinizarin nur folgende Formel zukomluen:

HO

C, H,:

Das Methylanthrocen

C, H,

I

H O wire demnach :

H

H Die Methylgruppe steht bier also 211 einrr CH-Crnppe i l l d r r

1 : 4 -, eur andern in der 1 : 3 - Stellung.

L Aid e n , Universitats-Laboratoriurn.

510. Alex. Naamann: Ueber Deatillation von Nitrobenzol, Aethgl- bromid, Aethylbenzoat nnd Naphtalin darch eingeleiteten

Waeserdampf. (Eingegangeu niii 23. Novbr.; verlesen in der Sitxiing von Hrn. E u g . Sell.)

Auch 2, in den nachbeschriebrnen Versuchen mit Verbindungen, welche specifisch schwerer sind ale Wasser, zeigt sich fiir jedes Flussigkeitsgemengr eine constante Siedetemperrtur, welche unterhalb derjenigcn des niederst siedenden Bestandtheils liegt, und eiri eonstantes Verhaltniss d r r beideu uberdestil!irenden Gemengtheile; ferner iiber-

<) Dieqe Rericlite VII, 974. d , Diew nerichte X. 1421 uad 1R19.

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steigt die Ternperatur des Dampfgemenges in den meieten Fiillen die- jenige dee Fliissigkeitsgemenges.

Dae Versucbsverfahren war im Wesentlichen dasselbe wie friiher, uur wurde als Siedegefase rneistens ein cylindrisches Rohr angewandt, welchee sich nach dem unteren Ende hin, wo der Wasserdampf ein- striimte, varengte bis LU einer Weite von nur wenigen Millimetern. Dadurch erwuohs der Vortheil , dass mit verhaltnissmiissig wenig Bobs! anz eine hinreichend hohe vom Wasserdampf zu durchatreichandc Schicht hergeatellt werden konnte.

Nacbdem es aich., wie ich demniichst naher beweisen werde, als unzweifelhaft herausgestellt hatte, d a s s d a s i n M o l e k u l a r g e w i c h t e n a u s g e d r i i c k t e M e n g e n v e r h a l t n i s s d e r b e i d e n i i b e r d e s t i l l i - r eQ d e n Bes t e n d t h e i l e d u r c h w e g g 1 e i c h k o m m t d e m Ve r h 111 t - n i a s d e r D a m p f s p a n n n n g e n d e r s e l b e n b e i d e r i m D a m p f - g e m e n g e g e m e s s e n e n S i e d e t e m p e r a t u r , so war damit die Grund- lage fiir eine n e u e M e t h o d e d e r M o l e k u l a r g e w i c h t s b e s t i m m n n g gegeben. Bei Ausfuhrung der letzteren kann aber die direkte Beatim- mung der Dampfspannung des eu untersochenden Korpers unterbleiben, wenn die Siedetemperatur im Darnpfgemenge hinreichend genau be- stimmt worden ist. Dessha!b wurde fiir die folgenden Mischungen eine griissere Sorgfalt der Ermittelung der corrigirten Siedetemperaturen zugewandt, wahrend bei den friiheren die Thermometerangaben un- corrigirt blieben.

Fiir Aethylbenzoat und Wasser sowie fiir Nitrobenzol und Wasser wurde der Temperatorunterachied zwischen dern Dampfgemenge iind dem Fliissigkeitsgemenge such in der Weise festgestellt, dass zu Eiidv eines jeden Versuchs das Thermometergefiias in die obere Schicht der aufwalle .den Fltissigkeit eintauchte. Wurde dann die Lampe unter dem Wa,,sergefam ausgedreht, so sank beim Aufhiiren des Einstriimens von Wasserdampf die Pliissigkeit unter das Thermometer zuriirk und letzteres stieg in0 Dampf sofort auf kurze Zeit bei Aethylbenroat nnd Wasser um 0.40, bei Nitrobenzol und Wasser urn 0.50.

99.1 99.0 O

99.0

N i t r o b e n e o l u n d W a s e e r . Das angew andte Nitrobenzol besass bei 200 daa spec. Gvwicht

1.206, bezogen auf Wasser von gleicher Temperator, und dcst.illirte zwischeu 205O nnd 21O0 (uncarr.).

Versucbs- Barometer- nummer staud (corr.) I

755.5 Mm. 751 -

3 752 -

T e m p e r a t u r der Fliiesigkeit des Dampfs

Auf 100 Cc. Nitro- benzol destilliren

W a s y e r

709 Cc. 710 - 680 -

FQr Nitrobenzol iibertrifft demnach die Temperatur des Dampf- gemengea om 0.5O diejamige des Fliieeigkeitsgemenga und auf (00 Volume h’itrobeiizol destilliren im Mittel 700 Volnme Wasser.

1 2

A e t h y l b r o m i d u a d W a s s e r . Daa angewandte Aethylbrornid besass bei 200 dae spec. Gewicht

1.4069, bezogen anf Was- von gleicher Temperatur. -

I I

744 Mm. I 31° : a?@ 1.48 G8. 738.5 - 36.4-37O I 36.4-31O 1.23 -

Auf 100Cc.Aethyi- bromid destillimn I W a e o e r

T e m p e r s t a r der Fliissigkeit 1 des Dampfs

1 . a a

I

97.80 I 99.2O 520 Or. 91.7* 99.1 O 510 - I - I 08.2’0 555 -

759.5 Mm. 757 - 793 -

A e t b y l b e n z o a t a n d Waeser . Dae angewandte Aetbylbenzoat beeaas bei 20° das spec. Oewicht

1.048, bezogea aaf Wasser yon glcicher Ternperatur, und deetillirtc? zwischen 2070 und 2080 (onem.) bei einem Barometerstande von 739 Mm. (nnred.).

~~~

Auf 1OOCc. Aethyl- benzoat deetilliren I W a s s e r

T e r n p e r a t p r der Flksigkeit I des Dampfs

I I

1 1 750 Mm. I 98.60 I 98.9O I 550 Cc.

Fiir Aethylbenmat iibefiriftt demlrach dit! Temperatar den Dampf- gemenges urn 0 . 4 O diejenige des Fliiseigkeitsgemeages n d auf 100 Vo- lume Aetbylbeacoat destiflircn kn Mittel 581 V’dmne Wasser.

Na p h tal i n on d W a s s er. Die iibergegarigeuen Mengen worden g#ogen.

- .- - - Auf 100Or. Na- T.e m p e r n t n r

der PlCssigkeit I des Dampfs

Irn Oange hefindliche Versuche zur Bestimmung des Molekular- gewichts hochsledender und ohne Zersetzung nicht siedander, fester und fliiaeiger Korper durch Destilltrtiurr oder Subliniatiou im durch- geleiteten Dampfi: verhiiltnissm~ssig niedrig siedeiider Fluasigkeitcii hoffe ich bald mittbeileu zu konnen.

G i c s s e n , 28. November 1877.

611. J. Konig und L. Yntschler: Ueber die Bestimmung dtfs im Wasser geloaten froien Bauerehffs and den Saaerstoffgehalt des

Brannenwtlss ere. (Eingegnngen am 23. Novbr.; verl. in d. Yitzong von Ern. E u g . Sell .)

I n No. 13 der BericLte d. J. S. 1282 niach~ F. T i e n t a n n auf die Wichtigksit des von I?. S c h t i t z e n b e r g e r ’) aiigegebeueri Ver- fahrens zur Bestimmung doe in Waseer gelosten Sauervtoffv (mit Hulfe VOII hydroechwefligsaurem Hatroo, ammoniakaliacher Kupferlosung und IndigolBsung) aufmerksam.

In einer gr&eeren Untereuohungereihe iiber die Qualitiit von Rieselwasser vor, wiihrend und nacb seiner Henutzung habeir wir zrtr Bestimmung des Sauerstoffs in diesen Wiissern nuch die S c b u t z eu - b e r g e r ’sche Meihode auf ihre Brawhbarlreit geprtift. Neben dicser karn die volumetrische Methode von B u n s e n und die von M o h r [mit Eisenoxydul in ammoniakalischer Fhssigkeit ’91 zur Verwendung. Wegen verschiedener Uebelstande machen wir jedoch von der S c h i i t z e n berger’schen Methode keinen Gebranch.

1) Waa zuniichst derselben znm grossen Nachtheil gereicht, ist die geringe Hdtbarkeit der Titrirfliissigkeit. Anfangs stellten wir dae hydroechwefligsaure Natrium nach F. Mo h r 3, in der Weise dar, dass scbwefligmres Natrium mit Essigsaure versetzt und in die Liisnng granulirtee Zink gebracht worde. Nach rnehrstiindigem Stehen wurde die Fliissigkeit filtrirt und der Titer festgestellt. Hierzu verwendeten wir eiuerseits uneer Brunnenwasser von bekanntem Sanerstoffgehalt, andererseits eine Losung von Eieen-Ammoniak-Alaun, die in 10 Cc. 1 Cc. disponibelen Sauerstoff enthielt, um in Eisenoxydul iiberzugehen. Die Redoctiorr dieeer Llisung erkennt man an der Entfarbuog der- selben nach Zusatz eines Tropfens Rhodiinkaliums; die vollstandige Sauerstoffentziebung aus dem Wasser durch Entfarbung desselben nach

1) Ann. de cbim. et phya. XX, 351 Bull. Soe. chim. 1873, XX, 145, ferner die Gllhrnngserscheinungen von P. S c h i i t z e n b e r g e r , Internationale wiss. Bibl. Ldpzig, 1876, 9. 124 u. s. W.

a) Lshrboch der Titrimethoden YOU Fr. Mobr, 4. Auti. S . 239. 8 ) Zeitschr. f. analptiache Cbemie 1878, 9. 188.

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