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407 I)nrch concentrirte SalzsPure Iiifst sich deiilililcll das En- von Nagyag verwandclii in Tellurgold AU 1k3, be- stehend aus Gold 0,339 u11d Tellur 0,661. T-Jiid iiiittelst Salpeter kann man den Schwefel ent- fernen unrl (Ins Tellur nebst dein Golde ausziehen. Diefs Verfnhren ist so einfach und BKonomisch, d a k es wahr- sclieinlicli im Groken angewandt werden kann. 1st das ‘l’elliir reiu, so liist es sich gkiiizlich auf trock- neni Wege in dem Drei- oder Vierlachen seines Ge- wichts an schwarzein FluCs, unter Bildung von Tcllur- kalium. Enthalt es Antiinon, :so sondert sich dieses ab, und bildet einen Klainpen, den ban ain Boden des Tie- gels findet. Man kann deinnach auf diese Weise beide Metalle von einander trennen. Urn das Tellur aus der alkalischen Schlacke zu gewinnen , zerrcibt inan sic uiid schuttet sic in ein Gefak, welches man darauf verschliefst. Nachdern die Flhsigkeit sicli gesetzt, gicfst rnaii sie ab tind bringt sie rasch auf ein FiItruin. Dime Flussiskeit ist dunkelbraun, fast schwarz; an der Luft entfirbt sie sich aber selir schiiell und sctzt alles darin geliist gewe- sene Tellur als schwanes Pulver ab. Da cs fast un- tnij$ch vermieden werden kann, dak sich etwas Tellur schon wahrend der Filtration absetzt, so inufs man den Absatz wieder init scbwarzein FluCs schlnelzen oder init Salyetersaure behandcln. XV Ueher die Behantllung des TeZlrtrsiZbers von Ka9wun; uon H . HeJ‘s. ( Aus deu .i?f&mirrs de rAcud. dcs Sc. Je St. Peterslourg, Vl. Sir. Sciences &themutiques, T. XI.) &!an hatte VOP einigen Jaliren in den Kolywanschen Uergwerken eiii sehr reichhaltiges Silberen gefunden, wel-

Ueber die Behandlung des Tellursilbers von Kolywan

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Page 1: Ueber die Behandlung des Tellursilbers von Kolywan

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I)nrch concentrirte SalzsPure Iiifst sich deiilililcll das En- von Nagyag verwandclii in Tellurgold AU 1k3, be- stehend aus Gold 0,339 u11d Tellur 0,661.

T-Jiid iiiittelst Salpeter kann man den Schwefel ent- fernen unrl ( I n s Tellur nebst dein Golde ausziehen. Diefs Verfnhren ist so einfach und BKonomisch, d a k es wahr- sclieinlicli im Groken angewandt werden kann.

1st das ‘l’elliir reiu, so liist es sich gkiiizlich auf trock- neni W e g e in dem Drei- oder Vierlachen seines Ge- wichts an schwarzein FluCs, unter Bildung von Tcllur- kalium. Enthalt es Antiinon, :so sondert sich dieses ab, und bildet einen Klainpen, den b a n ain Boden des Tie- gels findet. Man kann deinnach auf diese Weise beide Metalle von einander trennen. Urn das Tellur aus der alkalischen Schlacke zu gewinnen , zerrcibt inan sic uiid schuttet sic in ein Gefak, welches man darauf verschliefst. Nachdern die Flhsigkeit sicli gesetzt, gicfst rnaii sie ab tind bringt sie rasch auf ein FiItruin. Dime Flussiskeit ist dunkelbraun, fast schwarz; an der Luft entfirbt sie sich aber selir schiiell und sctzt alles darin geliist gewe- sene Tellur als schwanes Pulver ab. Da cs fast un- tnij$ch vermieden werden kann, d a k sich etwas Tellur schon wahrend der Filtration absetzt, so inufs man den Absatz wieder init scbwarzein FluCs schlnelzen oder init Salyetersaure behandcln.

XV Ueher die Behantllung des TeZlrtrsiZbers von Ka9wun;

uon H. HeJ‘s. ( Aus deu .i?f&mirrs de rAcud. dcs Sc. Je St. Peterslourg, Vl. Sir.

Sciences &themutiques, T. XI.)

&!an hatte VOP einigen Jaliren in den Kolywanschen Uergwerken eiii sehr reichhaltiges Silberen gefunden, wel-

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clies dort fiir Silberglaserz oder Schwefrlsilbcr gehaltcn worden. Ais einige Stiickc dieses Erzes in Petcrsburg anlangten, so beinerktc der Hr. Hergnpotheker K $in111 e- 1.c r sogleicli, dafs es nicht Schnefelsilber scy, und schlofs :nit sciiieiil gewohnten Scharfblick , dafs es etwas Neues seyn iniisse. E r zeigte niir den Stoff und gab mir Pro- hen davon, doch unterliefs ich, durch andere Gegeiistiinde dnvon abgcleiikt, cine Aiialyse davon ZLI ~iiachen. - W i r verdanlien I-irn. G:l\ osc die nlihere Kenntnifs von dcr Zusairiinciisctzuiig d c s e s Erzes. Von seiner Reise aus Sibirien zuriicligeliclirt , unterwarf er es eincr nusfuhrli- chen IJntcrsucliung, die uns mit zwci ncuen &lineralien, den1 l'ellursilber und dcm l'cllurllci, Iiereiclierte. ( P o g- g c n d o r f f's Annal. Bd. XVIlI S. 64.)

Die Esemplarc, wclclie Hr. R o s e besa l , erlaubtcn iliin kcinen Schlufs iibcr die Kr~-stallform dcs Tcllursil- bcrs. - Ich bcknin iiii rerflosseiien Winter voii Iierrri S o b o l e f s k y cin Stuck diescs Erzcs; welches an der Obcrfliiche niit eincr Meiigc kleiiier Krystnlle besetzt war. l)ic incisten derselben waren Schwcfclliiese. - Vor dem Liithrohrc geriistct vcrbrcitcteii sic ciiicn sehr starkcn Het- tiggeruch, und gaben such, in offeiier Rijlire crhitzt, ci- lien starlien Gehalt an Seleii zu crkenneii. Zwci von den KrystiJlcn, die sich schon won den iibrigen durch ihre Griifse auszeiclineten , koniiteii an ihrer Gcschineicligkcit fur Tellursilber erltannt werden. Die Foiw dieser Kry- stalle ist ein Rliornbocdcr init selir stompfen, denen an1 Wurfcl sich njihernden, Winkeln ; indesscn doch deutlich genng, uin auf tlcn ersten Ulick fur eiii K1iomboi;der er- kannt zu werdcn. Die Oberflache diescr Krytalle ist watt angelaufen.

Da Hr. K # 111 in e r e r sich eine Partie dieses Erzes, wel- ches dem Verscliiiielzen im Hohofen entgangen war, ver- scliafft hatte , so ersuchte er inich im vergaugenen Win- ter, iliin eine leichte Methode anzugeben, das Tellur und das Silber von einander zu scheiden. Ich theile hier nun

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die .'&ode, das Erz zu scheiden , mit, SO wie ich sie ausgefiihrt und Ilrn. K 2 in in e r e r mitgetheilt babe *).

Die Arbeit der Sclieidung zerhllt in drei Opera- tionen:

I. Das Erz wird verkleinert, so sehr als seine Ge- schiiieidigkeit es erlaubt. Man sclimilzt Pottasche in ei- liein Tiegel von feuerfestem Thon, und tr#gt das Erz in kleinen l'arthien hincin, bis die Quaiititat des einsetrage- lien, Erzes der der geschinolzenen Yottasche Sleich komint. W e n n der Tiegel auf diese Weise angefiillt worden ist, so giebt man eine wcit st#rkere,Ilitze, und 15Cst dann er- kalten. Der Tiegel wird dann zerschlagen, uin die er- stamte Masse herauszunehmen. - Will inan die Tiegel schonen, so mufs man, sobald der Tiegel das erste 'Ma1 voll ist, und man das crste Ma1 st;irker-e IIitze, ge~ebei i hat, nach einer M7eile die Hslfte des Inhalts des Tiegels aiisschopfen, trockne Pottasche uud dann Erz eintragen. - Bei dem jetzigen holren I'reise dcs Tclliirs ist diese Oelionomie aber durchaus niclit anzurathen, da das Ber- stcn cines Tiegels einen bedeuteuden Verlust vcrursachen wiirde.

Der Zweck dieser ersten Operation ist, einen Roh- stein zu erhnlten. Man findet in der That das meiste Tellursilber am Boden des Tiegels angesammelt ; ein klei- ner Theil ist nur zersetzt worden. Es findet sich daher unter dem Tellursilbcr ein Regulus von reinein Silber; das Tellur .aber, welches daiiiit verbunden war, ist in die Salzmasse Ubergegangen. Will m a n dieses Tellur aus- scheiden, so verfihrt iuan wie unter 111. angegeben wird.

') In dem Journal des Hrn. S e h w e i g g e r - S e i d e l las irh die Uebersetzung einer Andyse, die Hr. B e r t h i e r mit dem Nagyag Tellurerz angestcllt hat ( S . den vorhergehcnden Aufsatz. P.); er gelsngte zu demsclben Resultat als ich, nur arbeitete er m ; t

einer sehr kleincn Mengc. Z u r h i t , als ich die von mir beschriebenc Scheidung ausfiihrte, w a r mir seine Arbcit nuch niclit zu Gesicht gekorumen.

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Das Gewicht der aiii Boden erlialtenen Rolisteine betrug in mehrercn Versuchen von 0,71 bis 0,76. Es bestand aus ‘rellursilber, das beim Erkalten ein strahliges Gefuge angenoiiiinen hatte, urid dem Antimonium crudum ganz zlililich sah; die Masse ist aber so geschmeidig als ur- spriinglicli.

11. Nachdein das Tellursilber auf diese Weise von der Gangart befrcit worden ist, wird es, so weit cs geht, zerkleinert. Man schinilzt, wie das erste Mal, mit l’ott- asche, und trSgt das Tellursilber in kleinen hntheilen init jedesinaligein Zusatz von Salpetcr hinein. Man darf nicht eher eine nerie Portion cintragen, als bis das Aufbrauseo, welchcs durch die erste veranlal’st worden ist, vollkom- men aufgehiirt hat, und man f i h t d a m fort, Gbis dcr Tiegcl ganz voll ist. - Mail verstiirkt dann die Hitze, ]:ifst darauf erkalten und zerschlzgt endlich den ‘L‘iegel. Am Boden desselbcn findet man alles Silber im vollkom- men reinen Zustaiide auspchieden. Die Salzmasse cnt- halt alles ‘I‘eltur als tcllursaures Kali. - In dieser Ope- ration wird das Tcllur auf Kostcn des Salpeters oxydirt, iind treibt salpctrichtc Siiure mit Aufbl~hen aus. Die Pottasehe dicnt, urn die Masse leiclitflussiger zit machen.

Die Salzrnasse, welclie das tcllursnure Kali ent- k i l t , wird zerstofsen und mit gepiilverter Kolile gcmengt. Das Gerncnge wird in kleincn Portionen in einen glii- henden Tiegel eingetragcn. Wenn alles Aufbrausen auf- gehort hat, so trSgt man neue Portionen ein. l)ie Masse schaumt sehr stark, denn es entwickelt sich eine grofse Menge Kolilensaure. Man mufs einen Ueberschufs an Kohlc vernieiden. Vill man eine vollstiindige Reduction bewirken, so ist es besser, gegen Ende der Operation eine Kohlc auf die Oberflache der geschmolzenen Masse zu werfen.

Die jetzt erhaltene Masse besteht hauptslchlich aus dinem Gemenge von kohleiisarirem Kali und ‘i’ellurka- lium. Sie wird zcrschlagen und mit Wasser iibergossen,

111.

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in welchem es sich mit carrnosinrotber Farbe aufliist. Diese Auflasung wird , in Beriihrung mit der Luft augeublick- ]ich zerlegt, das Kaliuin wiTder zu Kali oxydirt, das Tellur aber inetnllisch abgeschieden, und zwar so schnell, dafs man eine klare Aufliisung von 'l'ellurkalium nur in verschlossenen Flaschen erhalten kann, aber weder bcim Filtriren noch bcim Abgicfsen in Beruhrung mit der Luft, da sich augenblicklich Tellur abscheidet und die Auflii- sung triibt. - Uin diese Zersetzuiig zu beschleunigen, mufs die Auflilsung etwas verdunnt seyn, und in flache Schalen gegossen werden, wo die Luft freien Zutritt hat. Sobald als die Aufliisung sich vollkommen entfsrbt hat, wird sie durch doppeltes Papier filtrirt, das Tellur init Wasser und zuletzt mit etwas Sa1zsh-e ausgewaschciir. Man erhalt es auf diese Weise rein, aber in Gestalt ei- nes grauschmarzen PuIvers; es mufs noch geschmolzeu werden, um in Stucke vcrwandelt zu werden.

In einem Versuch, den ich auf diese Wcise ange- steltt, habe ich vier Pfund Erz auf die angegebcne Wei!;e behandelt.

XVL Zerlegung dreier Varietaten von Kup f e r - silicaLen :

von f i r m P. B e r t h i e r . (Bus den Ann. de chim. et de p l y s . T. LI p . 395, mit einigen

Abiiiirmungen. )

v o r eiiligen Jnhren bat Hr. Aze'ma zu Oletfe im De- partement der Os t -Pyren~en, etwa vier Kilometer vor.1 dieser Stadt bei Canaueilles eine Kupfergrube entdeckt, die von Wichtigkeit zii seyn scheint. Uiiter den viclcii Gangen daselbst unterscheidet innn drei Gruppen, die vori Pas-de-Py, die von Gallif6 und die von Cozanex. Die erste Gruppe ist die betrachtlichste, und besteht aus drei