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/, 1. Auf Lebensmittel, Handel, Industrie etc. bez~gliche. 389 und gepulverter sogar einige Tage. Cichorien-Caffeepulver sinkt sehr raseh nieder. Um das Verh~Itniss eines damit verf/~Isehten Caffepul- vers mSglichst genau zu ermitteln, ist es zweekm~ssig, wenn man sieh Mischungen abgewogener Mengen yon reinem Caffeepulver und Cicho- rienkaffee bereJtet, diese auf angegebene Weise in die MessrOhre ein- tr/igt und dann das Vohmen des Absatzes nach einer bestimmten Zeit an der markirten R~hre abliest. Die so erlangte Uebung 1/~sst dann ein sieheres Resnltat erwarten und k6nnen somit aueh andere Zus~tze ihrer Menge naeh beurtheilt werden*). Ueber die Bestimmung des Aschengehaltes tier Eohzucker hat C. S cheib 1 er in der Zeitschr. des Vereins far Rabenzuckerindustrie im Zollverein, 1864, S. 188, Mittheilungen gemaeht und empfohlen, yon einer Durchsehnittsprobe des Zuckers etwa 1 bis 2 Grin. abzu~ wiegen und mit cone. Schwefels/~ure befeuehtet in kleinen, flachen Platinsehalen im Muffelofen zu glahen. **) Der Zucker bl/~ht sich hier- bei nur sehr wenig auf und die basisehen Bestandtheile bleiben als sehwefelsaure Salze zuraek. Da bei der Behandlung mit Sehwefels~ure vorhandene Kohlens/~ure und Chlorwasserstoffs~ure, aberhaupt flachtige anorganisehe S/~uren vertrieben werden, so kSnnen die auf diesem Wege erhaltenen Aschenbestimmungen nicht ganz richtig werden; naeh zahl- reich angestellten Yersuchen fallen sie um 1]~o hSher aus, als die nach der gewShnlichen umst'~ndliehen Methode erhaltenen, so dass man zur Erreiehung brauchbarer Resultate 1/lo in Abzug zu bringen hat. Da nach versehiedenen Angaben diese Methode keine zufrieden- stellenden Ergebnisse liefern sollte, so haben E. B oi vi n and D. L oi- s eau eine Reihe yon Yersuchen ausgef~hrt~***) aus denen hervorgeht, dass die Ein/ischerung mit Sehwefels/~ure constante Resultate *) Denault bemerkt (Journ. de chim. m@d. 18661 p. 4=35) bez[iglich der obigen yon D r a p e r auf das yon C h e v a 11i e r angegebene Princip basirten Me- thode, dass ibm ein Caffee ~'orgelegen babe, der aus ganz reinen Bohnen gebrannt war und welcher weniger als 15 Minuten bedurfte, um fast ganz in Wasser unterzusinken. K/~ufliche Proben unverfit]schten Caffee's batten sich 10 Stun- den schwimmend erhalten **) smiehe auch Jahresber. L Zuckerfabrication yon C. Scheibler und C. Stammer, Jahrg. 4, p. 221. ***) Journ. des lubricants de sucre 1868~ dutch Dingl. polyt. Journ. Bd. 188, p. 68--71.

Ueber die Bestimmung des Aschengehaltes der Rohzucker

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Page 1: Ueber die Bestimmung des Aschengehaltes der Rohzucker

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1. Auf Lebensmittel, Handel, Industrie etc. bez~gliche. 389

und gepulverter sogar einige Tage. Cichorien-Caffeepulver sinkt sehr raseh nieder. Um das Verh~Itniss eines damit verf/~Isehten Caffepul- vers mSglichst genau zu ermitteln, ist es zweekm~ssig, wenn man sieh Mischungen abgewogener Mengen yon reinem Caffeepulver und Cicho- rienkaffee bereJtet, diese auf angegebene Weise in die MessrOhre ein- tr/igt und dann das Vohmen des Absatzes nach einer bestimmten Zeit an der markirten R~hre abliest. Die so erlangte Uebung 1/~sst dann ein sieheres Resnltat erwarten und k6nnen somit aueh andere Zus~tze ihrer Menge naeh beurtheilt werden*).

Ueber die Bestimmung des Aschengehaltes tier Eohzucker hat C. S c h e i b 1 e r in der Zeitschr. des Vereins far Rabenzuckerindustrie im Zollverein, 1864 , S. 188, Mittheilungen gemaeht und empfohlen, yon einer Durchsehnittsprobe des Zuckers etwa 1 bis 2 Grin. abzu~ wiegen und mit cone. Schwefels/~ure befeuehtet in kleinen, flachen Platinsehalen im Muffelofen zu glahen. **) Der Zucker bl/~ht sich hier- bei nur s e h r w e n i g auf und die basisehen Bestandtheile bleiben als sehwefelsaure Salze zuraek. Da bei der Behandlung mit Sehwefels~ure vorhandene Kohlens/~ure und Chlorwasserstoffs~ure, aberhaupt flachtige anorganisehe S/~uren vertrieben werden, so kSnnen die auf diesem Wege erhaltenen Aschenbestimmungen nicht ganz richtig werden; naeh zahl- reich angestellten Yersuchen fallen sie um 1]~o hSher aus , als die nach der gewShnlichen umst'~ndliehen Methode erhaltenen, so dass man zur Erreiehung brauchbarer Resultate 1/lo in Abzug zu bringen hat.

D a nach versehiedenen Angaben diese Methode keine zufrieden- stellenden Ergebnisse liefern sollte, so haben E. B oi v i n and D. L o i - s e a u eine Reihe yon Yersuchen ausgef~hrt~***) aus denen hervorgeht, dass die Ein/ischerung mit Sehwefels/~ure c o n s t a n t e R e s u l t a t e

*) D e n a u l t bemerkt (Journ. de chim. m@d. 18661 p. 4=35) bez[iglich der obigen yon D r a p e r auf das yon C h e v a 11 i e r angegebene Princip basirten Me- thode, dass ibm ein Caffee ~'orgelegen babe, der aus ganz reinen Bohnen gebrannt war und welcher weniger als 15 Minuten bedurfte, um fast ganz in Wasser unterzusinken. K/~ufliche Proben unverfit]schten Caffee's batten sich 10 Stun- den schwimmend erhalten

**) smiehe auch Jahresber. L Zuckerfabrication yon C. S c h e i b l e r und C. S t a m m e r , Jahrg. 4, p. 221.

***) Journ. des lubricants de sucre 1868~ dutch D i n g l . polyt. Journ. Bd. 188, p. 68--71.

Page 2: Ueber die Bestimmung des Aschengehaltes der Rohzucker

390 , Bericht: Specielle analytische l~Iethoden.

l i e f e r t , w e n n m a n d ie Y e r b r e n n u n g n u r l a n g s a m b e - w i r k t , dass sie aber bei Yernachli~ssigung dieser ¥orsichtsmassregel sehr unzuverllissige Zahlen geben kann.

Zur ~Iethode der Aschenanalyse. Anschliessend an seine frtihe- ten Mittheilungen *) tiber Aschenanalyse gibt E. R e i c h a r d jetzt **) eine ausftihrliehe Schilderung desselben Gegenstandes, auf welche wir hiermit aufmerksam machen.

Ueber Sall~etersi~urebestimmung"in ]~rdextraeten, Pflanzens~ften nnd •uellwasser. Aus den Untersuchungen v0n E. S c h u l z e hat sieh ergeben, ***) dass die friiher yon F r a n z S ch u Iz e empfohlene Bestimmungsmethode ftir Salpeters~ure, ~-) welche auf der Messung des durch Salpetersaure verursaehten Wasserstoff-Deficits beim Auf- 15sen einer bestimmten Menge yon Aluminiumpulver in AlkalilSsung beruht, nur dann befl'iedigende Resultate liefert, wenn organisehe Sub- stanzen nicht anwesend sind. F r , S c h u l z e hat~ hierdurch veran- lasst, seine Methode nun so weir verbessert, ~'~) dass sie bei der Be- stimmung yon Salpeters~ture in Pflanzens~tften u. s. w. ohne Beein- triichtigung der Genauigkeit angewandt werden kann. Zu dem Ende zerstSrt man die organisehen Stoffe durch iibermangansanres Kali und verf~hrt dabei auf folgende Art. Das im Uebrigen auf geeignete Weise vorbereitete ¥ersuehsobject~ also der Abdampfungsrfiekstand eines Quell- wassers oder eines w~tsserig~ Erdextraetes, wird in einer Porzellan- schale~ worin die Abdampfang vorgenommen, mit verd. Kalilauge tiber- gossen und so lange erhitzt, his alles etwa vorhan'dene Ammoniak ausgetrieben ist. Zu dem im schwachen Kochen bleibenden Gemisehe setzt man so viel einer eonc. L~sung yon tibermangansaurem K a l i hinzu, dass zuletzt nach zehn Minuten langem Erhitzen die Farbe der Uebermangans~ture noah deutlieh hervortritt; hierauf wird eine zur ZerstSrung "der unzersetzt gebliebenen Uebermangansaure ausreichende Mange einer LSsung yon Ameisensi~ure oder eines Salzes derselben hinzugefilgt, das Gemisch auf's Filter gebracht, ausgewaschen, das Fil- trat mit .Sehwefels~ure genau neutralisirt und nach geschehener Ein- engung auf das entsprechende Yolumen in den gasvolumetrischen Ap-

*) Archivd. Pharm. Bd. 731 p. 257. **) Ebendaselbst, Bd. 132, p. 88--100.

**~ Diese Zeitschr. t~d. 61 1 o. 379., ~) Ebendaselbst, Bd. 2~ p. 305.

i t ) Zeitschr. f. Chem. ~. F. Bd. 4, p. 296.