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2. Auf Handel, Industrie und Landwirtschaft beztigliche. 157 Kase mit 50--60 ccm heissem Wasser und lOccm n-Natronlauge durch- schtittelt; darauf setzt er 10 ccm Salpeters/~ure (D. 1,2) hinzu und fttllt auf 100 ecru auf. Zu 50 ccm der filtrierten LOsung gibt er 15 ccm n/to-SilbernitratlOsung und titriert den Silbertiberschuss mit n/lo-RhodaulOsung zurttek. I%benher ist ein blinder Yersuch auszu- ftihren. Die yon 0. Lilning und W. TOnius 1) angegebene Methode zur Unterseheidung yon Molkeneiweiss und Quark geht yon der Annahme aus, dass das Eiweiss des Quarkes in 10°/oiger NatriumoxalatlOsung vOllig 16slich, dass Molkeneiweiss jedoch darin un- 15slichist. Diese Annahme ist nach A. BeythienundP. Pannwitz'2), wie auch nach Ltining und P. Herzig3) nicht ganz riehtig, da die LOslichkeit, bezw. UnlOslichkeit der beiden Eiweissarten yon der je- weiligen Konzentration abhhngt. Die beiden Fehler kompensieren sich etwas. Bei Gemischen, die viel Molkeneiweiss und wenig Quark ent- halten, liegen die Kompensationen bei der Natriumoxalatmethode giinstig. Im umgekehrten Falle wird zweckmi~fdg die yon Beythien und Pannwitz 2) angegebene Kalkwassermethode angewendet. Strohecker. 2. Auf Handel, Industrie und Landwirtschaft beziigliche Methoden. ~lber die Bestimmung des Feuchtigkeitsgehalts von Textilfasern hat J. 0 b e r m il 1 e r ~) seine Untersuchungen fortgesetzt. Er hat bereits frtiher in diesem Zusammenhang Studien t~ber die Einstellung von Luft auf bestimmte Trocknungs- oder Feuchtigkeits- grade mit Hilfe yon Salzen angestellt, fiber die erste dies- bezt~gliche VerOffentlichung ist an dieser Stelle 5) schon berichtet worden. Diese Untersuchungen hat der Verfasser weitergeft~hrt und auch die Hochtrocknung der Luft und die Kohlens~ureabsorption in ihren Bereich einbezogen. Fiir eine genaue Feuchtigkeitseinstellung der Luft ist eine konstante Konzentration der anzuwendenden SalzlOsungen ein unbedingtes Er- fordernis. Solche konstanten L0sungen sind aber die vollkommen gesiittigten, welche noch einen [lberschuss an Salz enthalten, so dass aus der Luft oder aus Gasen zutretendes Wasser entsprechende Anteile des Boden- kOrpers 10st, nicht aber zur Verdtinnung der LOsung beitriigt. Einfacher und fiir Laboratoriumszwecke geeigneter ist die Ver- wendung der festen Salze selbst, die, mit wenig Wasser angefeuchtet, hOchstkonzentrierte LOsungen mit viel BodenkOrper darstellen. Unter Benutzung solcher Salze, bezw. fester KOrper hat nun Obermiller die Luftfeuchtigkeitszahlen von Salzen bestimmt, die 1) Vergl. diese Ztschrft. 58, 45 (1919). -- 2) ZtschI:ft, f. Unters. d Nahrungs- u. Genussm. 4:2, 23 (1921). -- 3) Vergl. diese Ztschrft. o8, 46 (1919). -- a) Ztschrft. f. angew. Chem. 87, 904 (1924). -- 5) Vergl. diese Ztschrft. 66, 170 (1925).

Über die Bestimmung des Feuchtigkeitsgehalts von Textilfasern

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2. Auf Handel, Industrie und Landwirtschaft beztigliche. 157

Kase mit 50 - -60 c c m heissem Wasser und l O c c m n-Natronlauge durch- schtittelt; darauf setzt er 10 c c m Salpeters/~ure (D. 1,2) hinzu und fttllt auf 100 ecru auf. Zu 50 c c m der filtrierten LOsung gibt er 15 c c m n/to-SilbernitratlOsung und titriert den Silbertiberschuss mit n/lo-RhodaulOsung zurttek. I%benher ist ein blinder Yersuch auszu- ftihren.

Die yon 0. L i l n i n g und W. T O n i u s 1) angegebene Methode zur U n t e r s e h e i d u n g y o n M o l k e n e i w e i s s u n d Q u a r k geht yon der Annahme aus, dass das Eiweiss des Quarkes in 10°/oiger NatriumoxalatlOsung vOllig 16slich, dass Molkeneiweiss jedoch darin un- 15slichist. Diese Annahme ist nach A. B e y t h i e n u n d P . Pannwitz '2) , wie auch nach L t i n i n g und P. H e r z i g 3 ) nicht ganz riehtig, da die LOslichkeit, bezw. UnlOslichkeit der beiden Eiweissarten yon der je- weiligen Konzentration abhhngt. Die beiden Fehler kompensieren sich etwas. Bei Gemischen, die viel Molkeneiweiss und wenig Quark ent- halten, liegen die Kompensationen bei der Natriumoxalatmethode giinstig. Im umgekehrten Falle wird zweckmi~fdg die yon B e y t h i e n und P a n n w i t z 2) angegebene Kalkwassermethode angewendet.

S t r o h e c k e r .

2. A u f H a n d e l , I n d u s t r i e u n d L a n d w i r t s c h a f t b e z i i g l i c h e M e t h o d e n .

~lber die Bestimmung des Feucht igkei tsgehal ts von Textilfasern hat J. 0 b e r m il 1 e r ~) seine Untersuchungen fortgesetzt. Er hat bereits frtiher in diesem Zusammenhang Studien t~ber die E i n s t e l l u n g von L u f t a u f b e s t i m m t e T r o c k n u n g s - o d e r F e u c h t i g k e i t s - g r a d e m i t H i l f e y o n S a l z e n angestellt, fiber die erste dies- bezt~gliche VerOffentlichung ist an dieser Stelle 5) schon berichtet worden.

Diese Untersuchungen hat der Verfasser weitergeft~hrt und auch die Hochtrocknung der Luft und die Kohlens~ureabsorption in ihren Bereich einbezogen.

Fiir eine genaue Feuchtigkeitseinstellung der Luft ist eine konstante Konzentration der anzuwendenden SalzlOsungen ein unbedingtes Er- fordernis.

Solche konstanten L0sungen sind aber die vollkommen gesiittigten, welche noch einen [lberschuss an Salz enthalten, so dass aus der Luft oder aus Gasen zutretendes Wasser entsprechende Anteile des Boden- kOrpers 10st, nicht aber zur Verdtinnung der LOsung beitriigt.

Einfacher und fiir Laboratoriumszwecke geeigneter ist die Ver- wendung der festen Salze selbst, die, mit wenig Wasser angefeuchtet, hOchstkonzentrierte LOsungen mit viel BodenkOrper darstellen.

Unter Benutzung solcher Salze, bezw. fester KOrper hat nun O b e r m i l l e r die Luftfeuchtigkeitszahlen von Salzen bestimmt, die

1) Vergl. diese Ztschrft. 58, 45 (1919). -- 2) ZtschI:ft, f. Unters. d Nahrungs- u. Genussm. 4:2, 23 (1921). - - 3) Vergl. diese Ztschrft. o8, 46 (1919). - - a) Ztschrft. f. angew. Chem. 87, 904 (1924). -- 5) Vergl. diese Ztschrft. 66, 170 (1925).

158 Bericht: Spezielle analytlsche Methoden.

sich zur AbstufaDg der relativen Luftfeuchtigkeit besonders eigneten. Die Bestimmangen warden bei 20° ausgefiihrt. Die Werte sind etwas abgerundet, unterscheiden sich abet nur ganz anwesentlich yon den wahren Werten und sind der Hygroskopizititt der Stoffe nmgekehrt proportional. Sie sind in der folgenden Tabelle angegeben and bezeichnen den jeweiligen S~tttigungsgrad der Laft an Feachtigkei t .

O/o K~SO 4 . . . . . . . . . . . . 97 Na2CO ~ -~ 10 aq . . . . . . . . . 92 KC1 . . . . . . . . . . . . . . 86 (NH4)~SO 4 . . . . . . . . . . . . 80 ]~aC1 . . . . . . . . . . . . 75 5IH4N03 . . . . . . . . . . . . 65 Ca(NO~)~ -]-- 4 aq . . . . . . . . 55 K~C03 -~- 2 aq . . . . . . . . . 45 CaCI~ -~ 6 aq . . . . . . . . . . 35 K0H geschmolzen . . . . . . . . 7 NaOH geschmolzen . . . . . . . . 3 CaCl~ entw~tssert . . . . . . . . . 2,5 MgCl~ entw~ssert . . . . . . . . 0,5 P20~ . . . . . . . . . . . . 0

Die Einstellung der Luft auf die den aufgeftihrten Substanzen entsprechende Luftfeuehtigkeitszahl erfordert nur kurze Zeit. ~Nach yore Verfasser angestellten Versuchen, bei welchen die Luft in einem aus Kupfer hergestellten Apparat (1/1~) Quadratmeter Oberfl~tche) an den feuchten Einstellungsstoffen vorbeigefflhrt wurde, k6nnen zum mindesten 30cbm Luft in 1 Stunde auf diese Weise auf den gewiinschten Trocken- zustand gebracht werden.

Wenn es sich darum handelt, die Luff yon jeglichen Spuren Feuchtigkeit zu befreien, so eignet sich dafiir am besten zun~ichst eine Behandlung mit krystall isiertem Calciumchlorid zur Vortrocknung und zur endgiiltigen Trocknung eine solche mit entw~tssertem Calciumchlorid oder Phosphorpentoxyd.

Zur Trocknung mit Phosphorpentoyyd eignen sich am besten die yon dem Verfasser in Gemeinschaft mit M a r th a G o e r tz 1) angegebenen Trockenttirmchen.

Falls es erforderlich ist, aus der Luft auch die Kohlensiture zu entfernen, so geschieht dies durch Natriumhydroxyd in fester Form oder in konzentrierter LSsung. Der Absorptionsapparat wird dabei zwischen das krystall isierte und entwitsserte Calciumchlorid eingeschaltet. Bei Anwendung yon konzentrierter Natronlauge (D 1,39) empfiehlt tier Verfasser, den Luffstrom dureh ein vertikales Rohr hindurchstreichen zu lassen, d'as mit Natronlauge benetzte Koksstiickehen enihiilt.

1) Ztschrff. f. angew. Chem. 86, 429 (19'23); vergl, diese Ztschrff, 67, 106 (1925126).

2. Auf Handel, Industrie und Landwirtschaft beztigliche. 159

Unter Mitarbeit yon M a r t h a G o e r t z hat 0 b e r m i l l e r 1) auch Untersucbungen fiber die e x a k t e T r o c k n u n g d e r T e x t i l f a s e r n angestellt.

Der Feuchtigkeitsgehalt der Handelsware wird nach einer 1875 in Turin getroffenen internationalen Ubereinkunft far Wolle (Kammgarn) mit 18,25°/o des Trockengewichts~ ffir Baumwolle mit 8~5O/o, far Seide und die spater noch hinzugekommene Kunstseide mit 11°/o angenommen.

Der Grund, weshalb bei den bisberigen Arten des Trocknens der Fasern unbefriedigende Ergebnisse erhalten wurden, liegt darin, dass diese in absolut trockenem Zustande beinahe so bygroskopisch sind wie Phosphorpentoxyd und infolgedessen in Luft yon unbestimmtem Feuchtig- keitsgehalt konstante Ergebnisse nieht erhalten werden konnten. Die- selben sind stets yon dem Feuehtigkeitsgehalt der Luft abhiingig.

Arbeitet man dagegen in einer durch Phosphorpentoxyd yon jeglicher Spur Feuchtigkeit befreiten Atmosphlire, so erhi~lt man scbon bei einer Temperatur yon weniger a!s 100 o einwandfreie Werte. Die Temperatur ist dabei nur yon Einfluss auf die Geschwindigkeit der Trocknung, welche unter Benutzung der schon oben erwlihnten Trockenttirmchen ausgefiihrt wird. Ein drei- bis f[infstfindiges Erhitzen auf 8 5 - - 9 0 ° geniigt dann vollkommen, um jegliehe Feuchtigkeit aus den Fasern auszutreiben.

Cellulose, die nach man(:hen Literaturangaben nieht soll zu kon- stantem Gewicht getrocknet werden kGnnen, zeigte bei dieser Behandlung eine bis zur Beendigung des Trocknens fortschreitende Gewiehtsabnahme, erreichte aber schliesslich Gewiehtskonstanz. C z a p s k i.

Zur Untersuchung yon Tapetenpapier auf Arsen gibt L. v a n I t a 11 i e ,z) ein ¥erfahren an.

200 c c m der Tapete werden mit Salpetersehwefelsi~ure aufgesehlossen, und darauf wird nach dem Zusatz yon Wasser zur vollst~tndigen Ver- jagung der Salpetersaure bis zum Entweichen yon Sehwefelsiiuredampfen eingeengt.

Man reduziert nun durch weiteres Eindampfen unter Zusatz yon Kaliumbisulfit und ftihrt den Riickstand in den M a r s h s c h e n Apparat fiber, wo er weiter, wie iiblich, behandelt wird.

Ist Arsen in grGsserer Menge vorhanden, so kann man zur quantitativen Bestimmung entweder den Arsenspiegel auf einer Mikro- wage zur W~igung bringen oder das RGhrchen mit n/5oo bis n/2aoo-JOd- 1Gsung im Schtittelapparat behandeln und nach erfolgter LGsung den Uberschuss an JodlGsung mit einer n/20oo-L0sung yon arseniger S~ture zurficktitrieren. C z a p s k i.

1) Ztschrft. f. angew. Chem. 37, 9t0 (1924). -- 3) Chem. Weekbl. 18, 2~7 (1921); durch Chem. Zentrbl. 92, IV, 5 (1921).