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46 Bericht : Chemisehe Analyse organiseher Stoffe. LSsungen wird dureh den Verbraueh an Ammoniak oder )[thylendiamin uach links verlegt, wobei rotbraunes Silberehromat ausf~llt. -- Ausf~hrung. Reagenzien: 1. DimedonlSsung. Man 15st Dimedon in siedendem Wasser und filtriert die LSsung naeh dem Abkfihlen. 2. GleiehgewichtslSsungen. Frischgefalltes Silberchromat wird 10 min mit l%igem Ammoniak bzw. mit l%iger ~thylendiaminlSsung gesehtittelt, die LSsungen werden filtriert und in dunkler Flasehe aufbewahrt. Zur Durchftih- rung der Reaktionen werden auf einem Filterpapier 8 Punkte mit einem Bleistift markicrt. Auf 2 Punkte wird je 1 Tropfen DimedonlSsung, auf 4: weitere je 1 Tropfen DimedonlSsung und AnalysenlSsung, auf die 2 letzten je 1 Tropfen AnalysenlTsung aufgetragen. Die feuehten Flecken werden getrocknet, das Papier dann 30 sec in 30 ~ C warmes Wasser getaueht, mit dest. Wasser gewaschen und zwischen 2 Filter- papieren getrocknet. Auf das noeh feuchte Papier tri~gt man auf die markierten Punkte je 1 Tropfen einer der beiden ReagenslSsungcn auf. Hierbei fiirben sich die Dimedonfleeken iiberhaupt nieht oder nur sehwaeh braun, die Kontrollaldehyd- fleeken f~rben sieh iiberhaupt nicht hellgelb, oder verschieden intensiv braunro~. Diese F/~rbung weist auf die Anwesenheit yon groBen Mengen in Wasser unl5slieher S~turen bin. Die Fleeken yon Dimedon- mit der AnalysenlSsung f/~rben sich bei Anwesenheit yon Aldehyden intensiv rotbraun bis blutrot, wobei oft noch an der Peripherie die Bildung gef/~rbter Ringe oder Sektoren beobachtet wird. In Anwesen- heir yon Forma!dehyd wird der mit _~thylendiamin erhaltene Fleck nach 8--10 rain sehwarz infolge Abseheidung yon metallischem Silber. Die Empfind]iehkeit der Reaktion betrggt bei Naehweis yon: kldehyd Formaldehyd .... Citral ........ fl- Oxynaphthoealdehyd Valerianaldehyd . . . m-Oxybenzaldehyd . . p-Zimtaldehyd .... Furfurol ....... Empfindlichkeit in ttg rait 2r a 1 4 25 50 50 60 2000 mit C~4(N~s) ~ 1 3 3 2 2,5 5 2000 Grenzverdiinnung mi~ NH a 1 : 2000 1 : 500 i : 80 1 : 40 1 : 40 1 : 33 1: 10 mit Cstta(NH~) 2 1 : 2000 1 : 665 1 : 665 1 : 1000 1 : 800 I : 400 1: 10 Die grogen Empfindliehkeitsuntersehiede sind bedingt dureh die versehiedene LTslichkeit der Kondensationsprodukte yon Aldehyden mit Dimedon. -- Die Emp- findlichkeit ist bei Anwendung yon •thylendiaminreagens hSher als bei Ammoniak- reagens. -- Anwendungsbeispiele. Beim Naehweis yon tZormaldehyd im )/Iethyl- alkohol betr~tgt die Empfindlichkeit 3--4 reg. Um Methylalkohol in Aceton naehzu- weisen, wird Methylalkohol in Gegenwart yon CuO zu Formaldehyd oxydiert und dieser wie obcn bestimmt. Zum Nachweis yon Glycerin in wi~Brigen LSsungen iiber- ftihrt man es in Acrolein. 1 Tropfen l%iger GlycerinlSsung gibt eine sehr deutliche Reaktion. Zum Nachweis von Fanillin in Vanille werden einige MiIligramm Vanille 1--2 rain mit 3--5 Tropfen ~thylalkoho] erw~rm~ und 1 Tropfen der erhaltenen LSsung wird auf Aldehyd geprfift. A. T~oFI~ow. iJber die Bestimmung yon Aldehyden und Ketonen in Form der Dinitro-2,4- phenylhydrazone stellten C. DUVAL und N. DAT XvoNa 1 Versuehe an. 14 Alde- hyde und 19 Ketone wurden in tibersehfissigem ~thanol in der Warme gelSst und 5--15 rain am RtiekttuBkiihler mit einem ~Ibersehug an Dinitro-2,4-phcnyl- 1 Anal. Chim. Aet~ (Amsterdam) 10, 520--522 (1954). ]~eole Nation. SupTrieure Chimie, Paris.

Über die Bestimmung von Aldehyden und Ketonen in Form der Dinitro-2,4-phenylhydrazone

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Page 1: Über die Bestimmung von Aldehyden und Ketonen in Form der Dinitro-2,4-phenylhydrazone

46 Bericht : Chemisehe Analyse organiseher Stoffe.

LSsungen wird dureh den Verbraueh an Ammoniak oder ) [ thylendiamin uach links verlegt, wobei rotbraunes Silberehromat ausf~llt. - - Ausf~hrung. Reagenzien: 1. DimedonlSsung. Man 15st Dimedon in siedendem Wasser und filtriert die LSsung naeh dem Abkfihlen. 2. GleiehgewichtslSsungen. Frischgefalltes Silberchromat wird 10 min mi t l % i g e m Ammoniak bzw. mi t l % i g e r ~thylendiaminlSsung gesehtittelt, die LSsungen werden filtriert und in dunkler Flasehe aufbewahrt . Zur Durchftih- rung der Reakt ionen werden auf einem Fil terpapier 8 Punkte mi t einem Bleistift markicrt . Auf 2 Punk te wird je 1 Tropfen DimedonlSsung, auf 4: weitere je 1 Tropfen DimedonlSsung und AnalysenlSsung, au f die 2 le tzten je 1 Tropfen AnalysenlTsung aufgetragen. Die feuehten Flecken werden getrocknet, das Papier dann 30 sec in 30 ~ C warmes Wasser getaueht , mi t dest. Wasser gewaschen und zwischen 2 Filter- papieren getrocknet. Auf das noeh feuchte Papier tri~gt man auf die markier ten Punkte je 1 Tropfen einer der beiden ReagenslSsungcn auf. Hierbei fiirben sich die Dimedonfleeken i iberhaupt n ieht oder nur sehwaeh braun, die Kontrollaldehyd- fleeken f~rben sieh i iberhaupt n icht hellgelb, oder verschieden intensiv braunro~. Diese F/~rbung weist auf die Anwesenheit yon groBen Mengen in Wasser unl5slieher S~turen bin. Die Fleeken yon Dimedon- mi t der AnalysenlSsung f/~rben sich bei Anwesenheit yon Aldehyden intensiv ro tb raun bis blutrot , wobei oft noch an der Peripherie die Bildung gef/~rbter Ringe oder Sektoren beobachte t wird. In Anwesen- heir yon Forma!dehyd wird der mi t _~thylendiamin erhaltene Fleck nach 8- -10 rain sehwarz infolge Abseheidung yon metallischem Silber. Die Empfind]iehkeit der Reakt ion betrggt bei Naehweis yon:

kldehyd

Formaldehyd . . . . Citral . . . . . . . . fl- Oxynaphthoealdehyd Valerianaldehyd . . . m-Oxybenzaldehyd . . p-Zimtaldehyd . . . . Furfurol . . . . . . .

Empfindlichkeit in ttg

�9 rait 2r a

1

4 25 50 50 60

2000

mit C~4(N~s) ~

1

3 3 2 2,5 5

2000

Grenzverdiinnung

mi~ NH a

1 : 2000 1 : 500 i : 80 1 : 40 1 : 40 1 : 33 1: 10

mit Cstta(NH~) 2

1 : 2000 1 : 665 1 : 665 1 : 1000 1 : 800 I : 400 1: 10

Die grogen Empfindliehkeitsuntersehiede sind bedingt dureh die versehiedene LTslichkeit der Kondensat ionsprodukte yon Aldehyden mi t Dimedon. - - Die Emp- findlichkeit ist bei Anwendung yon • thylendiaminreagens hSher als bei Ammoniak- reagens. - - Anwendungsbeispiele. Beim Naehweis yon tZormaldehyd im )/Iethyl- alkohol betr~tgt die Empfindlichkeit 3 - -4 reg. U m Methylalkohol in Aceton naehzu- weisen, wird Methylalkohol in Gegenwart yon CuO zu Formaldehyd oxydiert und dieser wie obcn best immt. Zum Nachweis yon Glycerin in wi~Brigen LSsungen iiber- f t ihr t man es in Acrolein. 1 Tropfen l % i g e r GlycerinlSsung gibt eine sehr deutliche Reaktion. Zum Nachweis von Fanillin in Vanille werden einige MiIligramm Vanille 1 - -2 rain mi t 3 - -5 Tropfen ~thyla lkoho] erw~rm~ und 1 Tropfen der erhal tenen LSsung wird auf Aldehyd geprfift. A. T~oFI~ow.

iJber die Bes t immung yon Aldehyden und Ketonen in Fo rm der Dinitro-2,4- phenylhydrazone stellten C. DUVAL und N. DAT XvoNa 1 Versuehe an. 14 Alde- hyde und 19 Ketone wurden in tibersehfissigem ~ thano l in der Warme gelSst und 5- -15 rain am RtiekttuBkiihler mi t einem ~Ibersehug an Dinitro-2,4-phcnyl-

1 Anal. Chim. Aet~ (Amsterdam) 10, 520--522 (1954). ]~eole Nation. SupTrieure Chimie, Paris.

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2. Qualitative und quantitative Analyse. 47

hydrazin erhitzt. Das beim Abktihten ausfallende Hydrazon wurde zen~rifugiert, mit Alkohol zur Entfernung des Reagensiibersehusses gewasehen und dann auf der Thermowaage allmghlich bis zum Sehmelzen erhitzt. Mit 2 nicht wichtigen Ausnahmen sind alle Hydrazone bis zum Sehmelzpunkt gewichtskonstant. Man kann sie also naeh dem Aufbewahren im Vakuumexsieeator bei Raumtemperatur, oder naeh etwa 10 rain langem Erhitzen auf eine Temperatur zwischen 20 ~ C und dem Schmelzpunkt zur W~gung bringen. H. K v ~ a c K ~ m

Fiir die Mikrobestimmung yon Carbonylgruppen mit nitrosubstituierten 1)henyl- hydrazinen geben W. Sc~5~I~-G~, It. Lira3 und K. GASS~E~ ~ znr Erganzung ihrer frfiher erschienenen vorlaufigen Mitteilung 2 ausffihrlichere Arbeitsvorschriften mit Beleganalysen. BARBARA GRffTTNEI~.

(Tber die Anwendung der Ultrarotspektroskopie auf die Untersuehung yon ges~tttigten und unges~itiig~en Fetts~uren sowie gesitttigten und ungesiittig~en ali- phatischen ]]stern berichtet J. LECO~ITE s. An einer Reihe yon Beispielen mit Wiedergabe der UR-Spektren wird der Einflul~ der Doppelbindungen disku~iert. Das Gebiet bei 3,3 # entsprieht den CH- oder CH~-Banden, bei 6,06/~ liegen C=C- Banden, wi~hrend sieh das Gebiet bei 10,0--11,11 # gut zur Feststellung der Cis- Transisomerie eignet. Die Transstellung wird bei ungesgttigten S~uren durch ein Maximum bei 10,36--10,95 # angezeigt. Die ges~ttigten und unges~ttigten Ester mit ihrer CO-Gruppe haben ihr eharakteristisehes Gebiet bei 5,81--5,74 re. Bei tier Strukturbestimmung yon Estern unges~ttigter FettsAnren wird die starke Bande bei 10,75 # herangezogen. Ferner wird darauf hingewiesen, dab sieh die UR- Spektroskopie erfolgreieh zur Feststellung der fortschreitenden ttydrierung dieser Ester anwenden ]~Bt, was an einigen Beispielen mit wiedergegebenen Spektren bewiesen wird. AuBerdem l~gt sieh die UR-Spektroskopie znr Unterseheidung der Ester mehrwertiger S~uren und Alkohole heranziehen. H. Po~L.

Neue Farbreaktionen auf Oxalate und Sulfite, die A. P. KRE~KOV, S. S. VIL- so~a und K. I. FILI~eOVA t beschreiben, beruhen auf der Bildung yon charakte- ristischen braunen, lo'istallinen Niederschlggen oder Trfibungen yon der Z~sammen~ setzung: (CuS+[C~t{s(NI-Ie)s].)C,Oa bzw. (Cu~+[C~eHs(NHe)e],)SOs, bei der Um- setzung mit Knpfer(II)-aeetat und Benzidin. Die Reaktion kann durchgeffihrt werden im Reagensglas, auf einer Porzellanplatte und auf Filterpapier. - - I m Reagensglas gibt man zu 1 ml 0,50/o iger BenzidinlSsung in 5~ Essigs~ure 1 mI neutrale oder sehwach essigsaure AnalysenlSsung, und nach der Bildung des weiBen Niederschlages yon Benzidinsalz 1 ml 0,2 n KupferacetatISsung. Erwiirmung auf dem Wasserbad beschleunigt die Reaktion. Bei Durchfiihrung der Reaktion au[ dem Filterpapier ist es zweekm~Big, konzentriertere, ngmlich l~ Benzidin- 15sungen in 5~o iger Essigsgnre zu verwenden. Man bringt 1 Tropfen dieser LSsung auf das Filterpapier, gibt 1 Tropfen AnalysenlSsung und danaeh 1 Tropfen 0,2 n KupferacetatlSsung zu. Bei Anwesenheit yon Oxalat- bzw. Sulfit-Ionen entsteht so~ort eln brauner Fleck. Der p~AYert der Analysenl6sung lnuB zwischen 3,5 und 5 liegen. Es k6nnen im Reagensglas noch 0,15 mg/ml, auf der Tropfplatte 20#g Oxalat-Ionen nachgewiesen werden. Die Empfindlichkeit des Naehweises yon Sulfit- Ionen betr~gt 0,3--0,~ mg/ml. In Gegenwart von Sulfat-Ionen wird mit Benzidin- fiberschug und in der Wgrme gearbeitet. In Gegenwart yon stSrenden Anionen

1 Mikrochim. Acta (Wien) 1953, 434--446. Univ. Graz. 2 SC]t6:~I~GER, N., und H. LIEB: Mikrochem. verein. Mikrochim. Acta (Wien)

38, 165 (1951); vgl. diese Z. 136, 221 (1952). 3 ~ette u. Seifen 56, 23--28, 100--105 (1954). Lab. Rech. Phys., Sorbonne, Paris.

Z. anal. Chim. 8, 306--310 (1953) [Russisch]. Chem. techno]. Inst., Moskau.