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2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft 303 es wird nieht imprggniertes Papier oder schliel31ieh acetyliertes Papier angewendet. Der erste Fall, die Trennung auf mit Formamid getr/~nktem Papier (polare Phase) ist bereits in der frfiheren Mitteilung eingehend behandelt worden. Das Verfahren wird noehmals an Beispielen erl/~utert and es wird gezeigt, dab aueh die verwiekelt zusammengesetzten teehnisehen Gemisehe (DinitroTl, rohes Trinitrotoluol, raffi- nierte Sulfitlauge) mit Erfolg analysiert werden kSnnen, wobei die Bereehnung der Rr-Werte mit Hilfe der yon J. FRAnc and J. LATINXK s angegebenen Beziehung Rt = K ~: 0,1/~ gute Dienste leistet (K ist eine Konstante, die aus dem t~f-Wert eines geeigneten bekannten Isomeren bereehnet wird, /~ ist das Dipolmoment in Debye-Einheiten). Zur Trennung mit unpolarer station/~rer Phase wird das Papier mit der 5~ LTsung yon Petroleum in Benzol impr~gniert. Naeh dem Ver- dampfen des Benzols wird mit dem yon J. F~A~c 4 angegebenen LTsungsmittel- gemisch J~thanol-Essigs/iure-Wasser (20 : 1 : 14) ehromatographiert. In einfachen Gemisehen yon Di- nnd Trinitrobenzolen bzw. Di- und Trinitrotoluolen stimmen die gefundenen R~-Werte mit den nach FRA~c und LATI~rXK ~ bereehneten Zahlen gut iiberein. Bei den teehnisehen Gemischen versagt jedoeh das Verfahren. Ahnlieh liegen die Verh~ltnisse bei aeetyliertem Papier. Reine Nitroverbindungen geben mit n-Butanol-Methanol-Ameisens~iure (83 : 15 : 2) ]%-Werte, die mit den bereehneten Zahlen fibereinstimmen, die Trennung teehniseher Gemische ist aber sehr unvoll- kommen. -- Die Verff. kommen zu dent Ergebnis, dal3 die Bereehnung der Rf-Werte nieht nur theoretisehe Bedeutung hat, sondern aueh bei der Untersuchung komplizierterer Stoffgemisehe zur Identifizierung einzelner Bestandteile wer~voll sein kann. 1 Chem. Prfimysl 8, 511--515 (1958) [Tseheehiseh]. (l~Iit engl. Zus.fass.) Chem.- teehnol. Ifoehsehule ]?rag (~SR). -- s ETTEL, V., J. POSt'fglL u. Z. DEYL: Chem. Listy 52, 623 (1958) ; vgl. diese Z. 167, 213 (1959). -- ~ Chem. Listy 49,317, 325, 328 (1955) ; vgl. diese Z. 150, 390 (1956) ; 155,303 (1957). -- ~Chem. Listy _49, 872 (1955) ; vgl. diese Z. 1,50, 389 (1956). A. KUI~TEIgACKEI~ Uber die Anwendung der Ionenaustausehchromatographie zur Analyse der tIydrolyseprodukte yon 0rganophosphat-Insecticiden beriehten F. W. PLA~P und J.E. C•SIDA 1. Mit Hilfe des Anionenaustauschers Dowex 1-X 8 (Chloridform) kTnnen Phosphorsiiure, Thiophosphorsiiure sowie Mono- und Dialkylphosphorsiiuren beim Eluieren mit SMzs/iure, deren Konzentration kontinuierlieh (0,01, 0,1, 1 n und konz. Salzs~ure) steigt, getrennt werden. Durch gleichzeitigen Zusatz yon Methanol und Aceton zur S~ure ]assen sich auch Dialkylthiophosphorsiiuren, Dialkyldithiophosphor. siiuren, Monoalkylphenylphosphorsiiuren und Monoalkyldithiophosphors~iuren frak- tioniert eluieren. Die Reinheit der in einem Fraktionssammler aufgefangenen Eluate wird papierchromatographisch nach besehriebenen 2,3 Methoden kontroHiert. Die quantitative Auswertung der Fraktionen erfolgt fiber eine Gesamtphosphor- bestimmung. 1 AnMyt. Chemistry 30, 1622--1624 (1958). Univ. Madison, Wis. (USA). -- 2 EBEL, J.-P. : Mikrochim. Aeta 1954, 679; vgl. diese Z. ]49, 278 (1956). -- 3 ttA~'ES, C. S., u. F. A. ISHE~WOOD: Nature (London) 164, 1107 (1949); vgl. diese Z. 185, 208 (1952). If. G~SC~AGE~ Dber die Bestimmung" yon Cellulose und Kohieresten in stiidtischem Miill- kompost berichtet L.J. MEBIUS1. Zun/ichst werden die leicht oxydierbaren organi- schen Stoffe wie Eiweil3e, Lignin, Hemicellulosen und Humusbestandteile nach der von F. C. GERlgETSEN and W. A. C. CA~PEN 2 angegebenen Methode mit einem Gemiseh aus Trichloressigs/~ure, Essigs/iure uud Sa]peters/~ure (l~eagens nach

Über die Bestimmung von Cellulose und Kohleresten in städtischem Müllkompost

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Page 1: Über die Bestimmung von Cellulose und Kohleresten in städtischem Müllkompost

2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft 303

es wird nieht imprggniertes Papier oder schliel31ieh acetyliertes Papier angewendet. Der erste Fall, die Trennung auf mit Formamid getr/~nktem Papier (polare Phase) ist bereits in der frfiheren Mitteilung eingehend behandelt worden. Das Verfahren wird noehmals an Beispielen erl/~utert and es wird gezeigt, dab aueh die verwiekelt zusammengesetzten teehnisehen Gemisehe (DinitroTl, rohes Trinitrotoluol, raffi- nierte Sulfitlauge) mit Erfolg analysiert werden kSnnen, wobei die Bereehnung der Rr-Werte mit Hilfe der yon J. FRAnc and J. LATINXK s angegebenen Beziehung Rt = K ~: 0,1/~ gute Dienste leistet (K ist eine Konstante, die aus dem t~f-Wert eines geeigneten bekannten Isomeren bereehnet wird, /~ ist das Dipolmoment in Debye-Einheiten). Zur Trennung mit unpolarer station/~rer Phase wird das Papier mit der 5~ LTsung yon Petroleum in Benzol impr~gniert. Naeh dem Ver- dampfen des Benzols wird mit dem yon J. F~A~c 4 angegebenen LTsungsmittel- gemisch J~thanol-Essigs/iure-Wasser (20 : 1 : 14) ehromatographiert. In einfachen Gemisehen yon Di- nnd Trinitrobenzolen bzw. Di- und Trinitrotoluolen stimmen die gefundenen R~-Werte mit den nach FRA~c und LATI~rXK ~ bereehneten Zahlen gut iiberein. Bei den teehnisehen Gemischen versagt jedoeh das Verfahren. Ahnlieh liegen die Verh~ltnisse bei aeetyliertem Papier. Reine Nitroverbindungen geben mit n-Butanol-Methanol-Ameisens~iure (83 : 15 : 2) ]%-Werte, die mit den bereehneten Zahlen fibereinstimmen, die Trennung teehniseher Gemische ist aber sehr unvoll- kommen. -- Die Verff. kommen zu dent Ergebnis, dal3 die Bereehnung der Rf-Werte nieht nur theoretisehe Bedeutung hat, sondern aueh bei der Untersuchung komplizierterer Stoffgemisehe zur Identifizierung einzelner Bestandteile wer~voll sein kann.

1 Chem. Prfimysl 8, 511--515 (1958) [Tseheehiseh]. (l~Iit engl. Zus.fass.) Chem.- teehnol. Ifoehsehule ]?rag (~SR). -- s ETTEL, V., J. POSt'fglL u. Z. DEYL: Chem. Listy 52, 623 (1958) ; vgl. diese Z. 167, 213 (1959). -- ~ Chem. Listy 49,317, 325, 328 (1955) ; vgl. diese Z. 150, 390 (1956) ; 155,303 (1957). -- ~ Chem. Listy _49, 872 (1955) ; vgl. diese Z. 1,50, 389 (1956). A. KUI~TEIgACKEI~

Uber die Anwendung der Ionenaustausehchromatographie zur Analyse der tIydrolyseprodukte yon 0rganophosphat-Insecticiden beriehten F. W. PLA~P und J . E . C•SIDA 1. Mit Hilfe des Anionenaustauschers Dowex 1-X 8 (Chloridform) kTnnen Phosphorsiiure, Thiophosphorsiiure sowie Mono- und Dialkylphosphorsiiuren beim Eluieren mit SMzs/iure, deren Konzentration kontinuierlieh (0,01, 0,1, 1 n und konz. Salzs~ure) steigt, getrennt werden. Durch gleichzeitigen Zusatz yon Methanol und Aceton zur S~ure ]assen sich auch Dialkylthiophosphorsiiuren, Dialkyldithiophosphor. siiuren, Monoalkylphenylphosphorsiiuren und Monoalkyldithiophosphors~iuren frak- tioniert eluieren. Die Reinheit der in einem Fraktionssammler aufgefangenen Eluate wird papierchromatographisch nach besehriebenen 2,3 Methoden kontroHiert. Die quantitative Auswertung der Fraktionen erfolgt fiber eine Gesamtphosphor- bestimmung.

1 AnMyt. Chemistry 30, 1622--1624 (1958). Univ. Madison, Wis. (USA). -- 2 EBEL, J.-P. : Mikrochim. Aeta 1954, 679; vgl. diese Z. ]49, 278 (1956). -- 3 ttA~'ES, C. S., u. F. A. ISHE~WOOD : Nature (London) 164, 1107 (1949); vgl. diese Z. 185, 208 (1952). If. G~SC~AGE~

Dber die Bestimmung" yon Cellulose und Kohieresten in stiidtischem Miill- kompost berichtet L . J . MEBIUS 1. Zun/ichst werden die leicht oxydierbaren organi- schen Stoffe wie Eiweil3e, Lignin, Hemicellulosen und Humusbestandteile nach der von F. C. GERlgETSEN and W. A. C. CA~PEN 2 angegebenen Methode mit einem Gemiseh aus Trichloressigs/~ure, Essigs/iure uud Sa]peters/~ure (l~eagens nach

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304 Berieht: Spezielle analytische Methoden

SC~AI~t~nl~-Ki31~SCI~NEI~) aus der Kompostprobe herausgel6st. Der l~iickstand, der sich aus Cellulose, Kohleresten und Asche zusammensetzt, wird gewogen, geglfiht und erneut gewogen. Aus der Gewiehtsdifferenz ergibt sieh der Gehalt an Hausbrand- kohle ~- Cellulose. Die Cellulosebestimmung wird dann in einer getrennten Ein- waage ~hnlich dem yon B. KVl~I~S a besehriebenen Verfahren maganalytisch durch- gefiihrt. -- Arbeitsweise. Jeweils 300 mg der staubfein gemahlenen und bei 105 ~ C bis zur Gewichtskonstanz (fiber Naeht) getroekneten Kompostprobe werden 1,5 Std mit 80 ml Reagensl6sung nach SC]~AI~I~EI~-Ki3I~scl~I~ (s. u.) unter Rfickflui~ gekoeht. Man filtriert die heii3e L6sung dutch einen Glasfiltertiegel (Leerdam L 40), wi~seht den ~fiekstand erst mit etwas geagenslSsung, dann mit heiBem Wasser saurefrei und sehlieBlieh 2mal mit je 25 ml Aeeton. Der Tiegel wird fiber Nacht bei 105 ~ C getrocknet und nach dem Abkfihlen ausgewogen. Zur Cellulosebestimmung wird der Rfickstand m6glichst quantitativ in einen 250 ml-Megkolben iibergeffihrt (an der Filterplatte haftende Partikelehen mfissen zurfickgewogen und bei der Bereehnung berfieksiehtigt werden), mit 40 m115~ Schwefelsi~ure und 25,00 ml 2 n KaliumdichromatlSsung versetzt (98 g K~Cr207 + 100 ml konz. Sehwefelsaure ~- dest. Wasser auf 1 1), unter gelegentliehem Sehiitteln 1,5 Std im koehenden Wasserbad erhitzt, abgekfihlt und mit Wasser zur Marke aufgeffillt. Man miseht einen aliquoten Tell (25 ml) der erhalgenen LSsung mit 25 ml 0,22 n FeSOt-L5sung (60 g FeSOa. 7 H~O ~- 120 ml konz. Sehwefels~ure - / dest. Wasser auf 1 ]) uud titriert das fiberschiissige Eisen(II)-sulfat mit 0,1 n KMnO~-LSsung. Der Titr~tions-

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A

( Abb.1. Absorptionsapparatur zur Anulyse yon Zigaretten- rauch nach L&URENE u.

HAR~ELL

endpunkt wird dutch einen Farbwechsel yon Grfin nach Grfinblau angezeigt. Bei Verwendung yon N-Phenyl- anthranilsi~ure als Indicator (200 mg in 100 ml 0,2~ Na2CO3-LSsung ) erfolgt der Farbumschlag yon Griin naeh Violett. Ein Blindversuch wird entspreehend dureh- geffihrt. Der Cellulosegehalt muB korrigiert werden (Korrekturfaktor 1,08), da beim Aufsehlul~ der leicht oxydierbaren organisehen Stoffe auch Cellulosebestand- teile mit herausgel5st werden. -- Zur Bestimmung der Kohlereste wird der Rfickstand (s. o.) mSglichst quantita- t iv inein Porzellanschi~lehen (Weta Nr. 3425) fibergeffihrt (aueh hier miissen an der Filterplatte haftende Partikel- chen zuriickgewogen und bei der Berechnung berfiek- siehtigt werden) uud in einem Muffelofen bei 900 ~ C bis zur Gewichtskonstanz geglfiht. Aus dem Glfihverlust ergibt sieh (nach Abzug der Celluloseanteile)der Gehalt an Hausbrandkohle, der ziemlich stark variieren kann, je naehdem, ob es sieh um Sommer- oder Winter- kompost handelt. -- Beagens nach Scharrer-Ki~rschner. Man 15st 27,5 g Triehloressigsi~ure in 70~ Essig- s~ure, gibt 68ml Salpetersi~ure (D 1,4) zu und verdfinnt mit 70~ Essigs~ure auf 1 1.

1 Chem. Weekb]. 54, 711--715 (1958). Inst. Bodem- vruchtbaarheid, Groningen (Niederl~nde). -- ~ Chem. Weekbl. 34, 155 (1958); vgl. diese Z. 165, 70 (1959). -- 3 Z. Pflanzenelal&hr., Diing., Bodenkunde 44, 121 (1949) ; vgl. diese Z. 130, 294 (1949/50). K. MACI~EI~

Ein spektrophotometrisches Verfahren zur Bestim- mung yon Nieotin in Tabakraueh schlagen A. H. L~e- I~E~E und T. G. HAR~ELL 1 vor. -- Ausfi~hrung. Man