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1517 kamen nach ihren Untersnchungen zu der giere auch als Oryacetylen; wir dagegen Kiirper C,&O') die Formel des Ketens darauf die Einteilung der Ketene in Aldo- Vermutung, Keten ren- w i e s e n n a c h , da13 deli1 zukonimt, und griindeteu und Ketoketene. 268. Walther L6b: fZber die Bildung von Wasserstomer- oxyd durch stille elektrische Entladung. (Eingegangen am 23 April 1908). Die vor kurzem verijffentlichten Beobachtungen von Franz Fischer und 0. Ringe iiber die Bildung von Wasserstoffperoxyd durch stille elek- trische Entladung?) veranlassen mich, auf meine fruheren, von ihnen nicht erwanten Versuche 3) aber denselben Gegenstand hinzuweisen. Wahrend die Experimente der genannten Forscher eine direkte Synthese des Wasserstoff- peroxyds aus seinen Komponenten bezweckten , konnte ich seine Entstehung als die eines Nebenproduktes bei den Synthesen aus feuchter Kohlenskure durch stille Entladung feststellen. Ich fand, da13 sowohl Kohlenoxyd und Wasser, als auch Kohlensaure und Wasser unter dem EinfluB der Ent- ladung Wasserstoffperoxyd liefern, wis bei den letztgenannten Stoffen be- reits I, osanitsch und Jovit~chitsch~) beobachtet hatten. Freilich erklaren sie seine Entstehung durch Einwirkung nascierenden Sauerstoffs auf das Wasser, so dal3 es sich hierbei nicht um eine direkte Synthese des Wasserstoffperoxyds handeln wurde. Die Annahme einer Oxydatioo des Wassers ist aber, wie ich schon friiher5) betont habe, auBerst unwahrschein- lich. Vielmehr durfte die wesentliche Reaktion in allen Fiillen fiir die Wasser- stoffperoxydbildung durch stille Entladung die gleiche sein, und zwar eine Oxy- dation des Wassewtoffs. Wasser zerfallt, zurnal bei erhohter Temperntur 'j), durch die Entladung in Iballgas; der Sauerstoff wird teilweise in Ozon verwandelt und der Wasserstoff wird oxydiert. Fischer und Ringe haben in der Tat, als sie reinen Wasserdampf durch das Entladungsrohr sandten, Spuren des Peroxyds erhalten. Bei der Anwendung von feuchter Ihhlensiiure und feuchteni Kohlenoxyd Terlauft der Vorgang in beiden Fiillen dadurch iibereinstirnmend, I) Die Bemerkuug der beiden HHrn. uber die Reinheit unseres Priiparates iat naturlich haltlos, da nach unserer Methode Keten nicht durch Acetylen verunreinigt sein kann. Eine gasannlytischc Bestimmung unterlieden wir, da sie nach dcr mit der Theorie gut iibereinstimmenden Elementaranalyse iiber- fliissig war. 2, Dicse Berichte 41, 950 [1908]. ") Ztschr. fur Elektrochemie 12, 282 [1906]. ') Diese Berichte 30, 135 [1897]. 5) 1. c. 390. 6) 1. c. "I.

Über die Bildung von Wasserstoffperoxyd durch stille elektrische Entladung

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kamen nach ihren Untersnchungen z u der giere auch als Oryacetylen; wir dagegen Kiirper C,&O') die Formel des Ketens darauf die Einteilung der Ketene in Aldo-

V e r m u t u n g , Keten ren- w i e s e n n a c h , da13 deli1 zukonimt, und griindeteu und Ketoketene.

268. Walther L6b: fZber die Bildung von Wasserstomer- oxyd durch stille elektrische Entladung.

(Eingegangen am 23 April 1908).

Die vor kurzem verijffentlichten Beobachtungen von F r a n z F i s c h e r und 0. Ringe iiber die Bildung von Wasserstoffperoxyd durch stille elek- trische Entladung?) veranlassen mich, auf meine fruheren, von ihnen nicht erwanten Versuche 3) aber denselben Gegenstand hinzuweisen. Wahrend die Experimente der genannten Forscher eine direkte Synthese des Wasserstoff- peroxyds aus seinen Komponenten bezweckten , konnte ich seine Entstehung als die eines Nebenproduktes bei den Synthesen aus feuchter Kohlenskure durch stille Entladung feststellen. Ich fand, da13 sowohl Kohlenoxyd und Wasser, als auch Kohlensaure und Wasser unter dem EinfluB der Ent- ladung Wasserstoffperoxyd liefern, wis bei den letztgenannten Stoffen be- reits I, osani t sch und J o v i t ~ c h i t s c h ~ ) beobachtet hatten. Freilich erklaren sie seine Entstehung durch Einwirkung nascierenden Sauerstoffs auf das Wasser, so dal3 es sich hierbei nicht um eine direkte Synthese des Wasserstoffperoxyds handeln wurde. Die Annahme einer Oxydatioo des Wassers ist aber, wie ich schon friiher5) betont habe, auBerst unwahrschein- lich. Vielmehr durfte die wesentliche Reaktion in allen Fiillen fiir die Wasser- stoffperoxydbildung durch stille Entladung die gleiche sein, und zwar eine Oxy- dation des Wassewtoffs.

Wasser zerfallt, zurnal bei erhohter Temperntur 'j), durch die Entladung in Iballgas; der Sauerstoff wird teilweise in Ozon verwandelt und der Wasserstoff wird oxydiert. F i s c h e r und Ringe haben in der Tat, als sie reinen Wasserdampf durch das Entladungsrohr sandten, Spuren des Peroxyds erhalten. Bei der Anwendung von feuchter Ihhlensiiure und feuchteni Kohlenoxyd Terlauft der Vorgang in beiden Fiillen dadurch iibereinstirnmend,

I) Die Bemerkuug der beiden HHrn. uber die Reinheit unseres Priiparates iat naturlich haltlos, da nach unserer Methode Keten nicht durch Acetylen verunreinigt sein kann. Eine gasannlytischc Bestimmung unterlieden wir, d a sie nach dcr mit der Theorie gut iibereinstimmenden Elementaranalyse iiber- fliissig war.

2, Dicse Berichte 41, 950 [1908]. ") Ztschr. fur Elektrochemie 12, 282 [1906]. ') Diese Berichte 30, 135 [1897]. 5 ) 1. c. 390. 6) 1. c. "I.

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daD die Kohlensaure unter Bildung yon Kohlenoxyd, dieaes aber unter Bil- dung von Kohlensaure reagiert, so daB qualitativ die gleichen Produkte gegenwartig sind. Sie liefern mit dem Wasser in der folgenden Weiae Wasserstoffperoxyd :

I. 2 COa + H20 = 2 GO + 02 + 1 1 2 0 CO + HzO + Oa = COa + If? + 02.

CO +HrO = COz + Hz A-

11. 2C02fHn = 2 CO + 02 + Hz. -

Die Reaktion laBt sich auch in einer Gleichuog zuaanimenfasscn : CO + OHz + 0, (aus COz) = COS + HsO?.

Dieser Vorgang entspricht der von T r a n b e beobachteten Bilclung des Peroxyds bei der Oxydation des Kohlenoxyds durch Sauerstoff in Gegenwrt von Platin. Nur ist diese komplexe Reaktion bei der Einwirkung cler stillen Entladung in einzelne Phasen aufgelost. Die Aktivierung des Sauerstoffa durch Platin in T r a n b e s Versuch ist durch die Ozonisierong bei der elelr- trischen Entladung ersetzt.

Beziiglich der Ausbeuten an Wasserstoffperoxyd, das bei der Einwirkung der stillen Entladung au€ Kohlensaure und Wasser relativ reichlich auftritt, sei auf die friihere VerBffentlichung l) verwiesen.

I) 1. c. 295 u. If.

Be r i c h t i g II n g : Jahrg. 41, Heft 6, S. 1040, 143 mm v. 0. lies: aisomerer fester lGrper<< stntt

nisomerer Kiirper der Fettreihe<<.

Buchdrnckerei A. W. S c h a d e , Berlin N., Schulzandorfer StraBe 46.