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T h j a occidentaliu. 315 Ueber die Chininprobe mit Kaliameiscneyaniir. Nachdem Vogel jun. schon vor einiger Zeit eine von ihm entdeckte Reaction auf Chinin bekannt machte, welche vermittelst Chlorwasser und Kaliumeisencyaniir ausgefiihrt werden sollte, hat derselbe, auf die seitdem gemachten Erfahrungen andercr Chemiker gestiitzt, ein inodificirtes Verfahren seiner friiheren Chininprobe be- schricben. 10 Vol. einer concen- trirten Losung von Hlutlaugensalz werden init 1 Vol. einer concentrirten Losung von kohlensaurem Ammoniak ge- mischt und in einem Glase aufbewahrt. Zugleich wird eine schwache Losung von schwefelsaurem Chinin berei- tet, durch Schutteln desselben in einein kleinen Qlase mit destillirtem Wasser und nachheriger Filtration. Dieser Losung sctzt man ein gleiches Volumen Chlor- wasser hinzu und dsnn von der oben beschriebcnen Fliis- sigkeit, aus Blutlaugensalz und kohlensaurem Ammonink bestchend. Es entsteht nun sogleich die charakteristischc rothe Farbe, die sich einige Zeit unvcrandert erhiilt, aber splter ins Hellgrune ubergeht. Dieses Reagens ist sehr genau, denn bei einer Ver- diinnung von 1 Th. Chinin in 5000 Th. Wasser ist die angegebene Reaction noch sehr dcutlich. Auch selbst im Harn sind nach dieserMethode Spu- ren von schwefelsaurcm Chinin nachzuweisen, indem die- ser rnit Magnesia usta versetzt, bis derselbe schwach alkalisch reagirt, dann im Wasserbade bis zur Trockne abgedampft und mit Alkohol und Aether ausgezogen wird. Die filtrirten und abgedampften Ausziige werden in Aether gelost, mit Salzshre angessuert und mit Chlorwasser ver- setzt. War nun im Urin Chinin enthalten, so entsteht auf Zusatz des oben sngegebenen Reagens sogleich die charakterische rothe Farbung. (Buchn. Kepert. Hd. IV. Diese besteht in Folgendem: Heft 2.) 0. Ueber Thuja. occidentds. In einer ausfuhrlichen Abhandlung macht A. Kawa- 1 i e r das Resultat der chernischen Untersuchung der Thuja occidentalis bekannt, indem er ziigleich auf die Ueberein- stimmung hinweist, welche die Abietinae und Cupressinae in ihrer Zusammensetzung haben. Die Untersuchung wurde mit den griinen Theilen der Thuja begonnen, die zuniichst mit 400 Weingeist

Ueber die Chininprobe mit Kaliumeisencyanür

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Page 1: Ueber die Chininprobe mit Kaliumeisencyanür

T h j a occidentaliu. 315

Ueber die Chininprobe mit Kaliameiscneyaniir. Nachdem Voge l jun. schon vor einiger Zeit eine

von ihm entdeckte Reaction auf Chinin bekannt machte, welche vermittelst Chlorwasser und Kaliumeisencyaniir ausgefiihrt werden sollte, hat derselbe, auf die seitdem gemachten Erfahrungen andercr Chemiker gestiitzt, ein inodificirtes Verfahren seiner friiheren Chininprobe be- schricben.

10 Vol. einer concen- trirten Losung von Hlutlaugensalz werden init 1 Vol. einer concentrirten Losung von kohlensaurem Ammoniak ge- mischt und in einem Glase aufbewahrt. Zugleich wird eine schwache Losung von schwefelsaurem Chinin berei- tet, durch Schutteln desselben in einein kleinen Qlase mit destillirtem Wasser und nachheriger Filtration.

Dieser Losung sctzt man ein gleiches Volumen Chlor- wasser hinzu und dsnn von der oben beschriebcnen Fliis- sigkeit, aus Blutlaugensalz und kohlensaurem Ammonink bestchend. Es entsteht nun sogleich die charakteristischc rothe Farbe, die sich einige Zeit unvcrandert erhiilt, aber splter ins Hellgrune ubergeht.

Dieses Reagens ist sehr genau, denn bei einer Ver- diinnung von 1 Th. Chinin in 5000 Th. Wasser ist die angegebene Reaction noch sehr dcutlich.

Auch selbst im Harn sind nach dieserMethode Spu- ren von schwefelsaurcm Chinin nachzuweisen, indem die- ser rnit Magnesia usta versetzt, bis derselbe schwach alkalisch reagirt, dann im Wasserbade bis zur Trockne abgedampft und mit Alkohol und Aether ausgezogen wird. Die filtrirten und abgedampften Ausziige werden in Aether gelost, mit Salzshre angessuert und mit Chlorwasser ver- setzt. War nun im Urin Chinin enthalten, so entsteht auf Zusatz des oben sngegebenen Reagens sogleich die charakterische rothe Farbung. (Buchn. Kepert. Hd. IV.

Diese besteht in Folgendem:

Heft 2.) 0.

Ueber Thuja. occidentds. In einer ausfuhrlichen Abhandlung macht A. Kawa-

1 i e r das Resultat der chernischen Untersuchung der Thuja occidentalis bekannt, indem er ziigleich auf die Ueberein- stimmung hinweist, welche die Abietinae und Cupressinae in ihrer Zusammensetzung haben.

Die Untersuchung wurde mit den griinen Theilen der Thuja begonnen, die zuniichst mit 400 Weingeist