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254 Deville u. Troost, iiber die hrchdringdarkeit arsenige Saure in der Schwefelsaurc vorhanden ist. Eine Schwefelsaure, in welcher Arsensaure aufgel6st worden war, zeigte sich nach solcher Behandlung absolut arsenfrei , denn das mit dieser Saure entwickelte Wasserstoffgas bildete, nachdefn es langer als eine Stunde durch eine gliihende RBhre von engern Durchmesser geleitet worden war, nicht den mindesten Arsenspiegel; an dem aus der Spitze der Rijhre austretenden Case war durchaus nicht der iible knoblauch- oder kakodylartige Geruch wahrzunehmen, der nie fehlt, wenn dem Wasserstoffgase auch nur die geringsten Spuren Arsen- wasserstoffs beigernischt sind, und mir irnrner ein Vorbote des auftretenden Arseniks ist. Die Herren Bussy und B u i g n e t reinigen eine arsen- haltige Schwefelslure durch Destillation , welche immer eine unangenehme Operation ist und nur ein reines Product liefert, wenn der Arsenik als Arsensaure zugegen ist, wefshalb man die etwa vorhandene arsenige Saure zuvor zu Arsensiure oxydiren niufs. Ich hingegen befolge unter Verineidung der Destillation den umgekehrten Weg; ich lasse namlich die in der Schwefelsaure aufgel6ste Arsensaure zu arseniger Saure reduciren, urn diese hierauf auf die schon friiher beschriebene und leicht ausfuhrbare Weise als Chlorarsenik zu verfliichtigen. Ueber die Durchdringbarkeit des Eiseiis fiir Gase bei hohen Temperaturen ; von H. Sainte-Claire Deoille und L. Troost*). Zu dem folgenden Versuch wurde ein Rohr aus Gufs- stahl angewendet, welcher so wenig Kohlenstoff enthielt, dafs *) Irn Auszug aue Compt. rend. LVII, 966.

Über die Durchdringbarkeit des Eisens für Gase bei hohen Temperaturen

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254 D e v i l l e u. Troos t , iiber die hrchdringdarkeit

arsenige Saure in der Schwefelsaurc vorhanden ist. Eine Schwefelsaure, in welcher Arsensaure aufgel6st worden war, zeigte sich nach solcher Behandlung absolut arsenfrei , denn das mit dieser Saure entwickelte Wasserstoffgas bildete, nachdefn es langer als eine Stunde durch eine gliihende RBhre von engern Durchmesser geleitet worden war, nicht den mindesten Arsenspiegel; an dem aus der Spitze der Rijhre austretenden Case war durchaus nicht der iible knoblauch- oder kakodylartige Geruch wahrzunehmen, der nie fehlt, wenn dem Wasserstoffgase auch nur die geringsten Spuren Arsen- wasserstoffs beigernischt sind, und mir irnrner ein Vorbote des auftretenden Arseniks ist.

Die Herren Bussy und Bu igne t reinigen eine arsen- haltige Schwefelslure durch Destillation , welche immer eine unangenehme Operation ist und nur ein reines Product liefert, wenn der Arsenik als Arsensaure zugegen ist, wefshalb man die etwa vorhandene arsenige Saure zuvor zu Arsensiure oxydiren niufs. Ich hingegen befolge unter Verineidung der Destillation den umgekehrten Weg; ich lasse namlich die in der Schwefelsaure aufgel6ste Arsensaure zu arseniger Saure reduciren, urn diese hierauf auf die schon friiher beschriebene und leicht ausfuhrbare Weise als Chlorarsenik zu verfliichtigen.

Ueber die Durchdringbarkeit des Eiseiis fiir Gase bei hohen Temperaturen ;

von H . Sainte-Claire Deoille und L. Troost*).

Zu dem folgenden Versuch wurde ein Rohr aus Gufs- stahl angewendet, welcher so wenig Kohlenstoff enthielt, dafs

*) Irn Auszug aue Compt. rend. LVII, 966.

des Eisens fiir Gasc bei hohen Temparaturen. 255

e r sich nicht rnchr harten liefs, und so weich war, dafs er in der Kalte zu einem Rohr von 3 bis 4 Millimeter Stiirke ausgezogen werden konnte. A n dieses, der Lange nach also ohne Lothung hergestellte Rohr wurden an beiden Enden mit Silber zwei diinnere Kupferrchren angelothet und in diese, nach dem Einlegen des eisernen Rohrs in ein in einem Ofen ’

befindliches Porcellanrohr , Glasrohren gekittet , deren eine mit einem Wasserstoff - Entwickelungsapparat in Verbindung gebracht werden konnte, wahrend die andere zu einer 80 Centimeter langen senkrechten RBhre umgebogen war, die in Quecksilber tauchte. Es wurde, wahrend das eiserne Rohr auf eine hohe Teniperatur erhitzt war, 8 bis 10 Stun- den lang Wasserstoff durch sie geleitet, so dafs die Einwir- kung des Wasserstoffs auf die Wandungen des Rohrs er- schopft und alle atmospharische Luft und etwaige Feuchtig- keit ausgetrieben war; als nun die das Wasserstoffgas zu- fuhrende Glasrohre abgeschmolzen wurde, stieg das Queck- silber in der verticalen Glasrbhre sehr rasch, 3 bis 4 Centi- meter in der Minute, und zwar rascher, wenn die Hitze im Ofen verstarkt wurde. Es stellte sich im Innern des Apparates ein fast luftleerer Raum her, in Folge davon, dafs das Wasserstoffgas dem aufseren Druck der Atmosphare entgegen durch das Eisen hindurchging. Unentschieden bleibt noch, ob fur das durcti das Eisen austretende Wasserstoffgas etwas Stickgas in das Rohr eintritt.