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1553 276. M. Dennstedt und J. Zimmermann: Ueber die Einwir- kung von Methyl- und Aethylamin auf Salicylaldehyd. [AM dem tecbnologischen Inrstitut der Universitft Berlin.] (Fiinpegtmngen am 30. April.) Es erschien uns nicht unmiiglich, durch Condensation des Salicyl- aldehyds rnit primaren Aminen der aliphatischen Reihe ,zum Indol und Homologen desselben resp. zu diesen Basen isomrren Kiirpern gelarigeri zu kBnnen. Obgleich der Versuch iinseren Erwartungen nicht erttsprach, glaubett wir doch, unsere Reobachtungen. die wir bei der Einwirkung des Methyl- und Aethylaniins gemacht haben, in Kurze beschreibeii zu sollen. LIsst man in cinem kleineii niit Ruckflusskuhler rersehenen Kolben durch eine abgewogene Menge Salicylaldehyd ( 1 Molekul) in lang- samem Strom Methylamin (1 Molekul) eintreten. so scheiden sich sehr bald derbe, lebhaft gelb gefarbte Krystalle ab; dieselben sind leicht zersetzlich und besteheri aus einem dem Aldehydammoniak entsprechen- den Additionsproduct. Bpi weiterern Eirileiteii erwarmt sich die Flussigkeit, die Krystalle verschwinden wipder und gleichzeitig wird die Abspaltung ron Wasser beobachtet. Obwohl die Temperatur bis zum Siedepnnkt des Salicyl- aldehydes steigt , wird der Geriich nach Methylamin nur schwach wabrgenommen. Man Iasst nach Reendigung der Reaction erkalten, nimmt mit Aether auf und troclmet niit Chlorcalcium. Nach dem Absieden des Aethers bleibt ein gelb gefarbtes Oel zuruck, das voll- kommen constant bei 2290 siedet. Es wurde der Analyse unterworfen und ergab die folgenden anf die Zusammensetzung CS Hg NO stimmen- den Resultate: I 0.3136 g Substanz lieferten 0.8150 g Kohlensaurc imd 0.1S39 g Wasser entsprechend 71 14 pCt. Kohlrnstoff irnd 6.49 pCt. Wasserstoff. 11. 0.2524 g Substanz gdben 22 ccni Stickstoff bei 11" iind 752.5mni Urtick. mtsprccbond 10.%3 pCt. Stickstoff. Cieftinden I. 11. Bexchnet ct, 96 71.11 71.14 - pct. - 114 :\ 6.G6 6.51 pu' 14 10.37 - 10.2h B 0 l(i 11.86 _- - 135 100.00 Das demnach unter Austritt eines Molekiils Wasser gebildete Condensationsproduet wird sowohl beim Behandeln mit Sauren als auch mit Alkalien schon in der Kalte wiederuni in seine Bestandtheile,

Ueber die Einwirkung von Methyl- und Aethylamin auf Salicylaldehyd

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Page 1: Ueber die Einwirkung von Methyl- und Aethylamin auf Salicylaldehyd

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276. M. Dennstedt und J. Zimmermann: Ueber die Einwir- kung von Methyl- und Aethylamin auf Salicylaldehyd.

[AM dem tecbnologischen Inrstitut der Universitft Berlin.]

(Fiinpegtmngen am 30. April.)

Es erschien uns nicht unmiiglich, durch Condensation des Salicyl- aldehyds rnit primaren Aminen der aliphatischen Reihe ,zum Indol und Homologen desselben resp. zu diesen Basen isomrren Kiirpern gelarigeri zu kBnnen. Obgleich der Versuch iinseren Erwartungen nicht erttsprach, glaubett wir doch, unsere Reobachtungen. die wir bei der Einwirkung des Methyl- und Aethylaniins gemacht haben, in Kurze beschreibeii zu sollen.

LIsst man in cinem kleineii niit Ruckflusskuhler rersehenen Kolben durch eine abgewogene Menge Salicylaldehyd ( 1 Molekul) in lang- samem Strom Methylamin ( 1 Molekul) eintreten. so scheiden sich sehr bald derbe, lebhaft gelb gefarbte Krystalle ab; dieselben sind leicht zersetzlich und besteheri aus einem dem Aldehydammoniak entsprechen- den Additionsproduct.

Bpi weiterern Eirileiteii erwarmt sich die Flussigkeit, die Krystalle verschwinden wipder und gleichzeitig wird die Abspaltung ron Wasser beobachtet. Obwohl die Temperatur bis zum Siedepnnkt des Salicyl- aldehydes steigt , wird der Geriich nach Methylamin nur schwach wabrgenommen. Man Iasst nach Reendigung der Reaction erkalten, nimmt mit Aether auf und troclmet niit Chlorcalcium. Nach dem Absieden des Aethers bleibt ein gelb gefarbtes Oel zuruck, das voll- kommen constant bei 2290 siedet. Es wurde der Analyse unterworfen und ergab die folgenden anf die Zusammensetzung C S Hg NO stimmen- den Resultate:

I 0.3136 g Substanz lieferten 0.8150 g Kohlensaurc imd 0.1S39 g Wasser entsprechend 71 14 pCt. Kohlrnstoff irnd 6.49 pCt. Wasserstoff.

11. 0.2524 g Substanz gdben 22 ccni Stickstoff bei 1 1 " iind 752.5mni Urtick. mtsprccbond 10.%3 pCt. Stickstoff.

Cieftinden I. 11. Bexchnet

ct, 96 71.11 71.14 - p c t . - 114 :\ 6.G6 6.51

pu' 14 10.37 - 10.2h B

0 l(i 11.86 _- -

135 100.00

Das demnach unter Austritt eines Molekiils Wasser gebildete Condensationsproduet wird sowohl beim Behandeln mit Sauren als auch mit Alkalien schon in der Kalte wiederuni in seine Bestandtheile,

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Salicylaldehyd und Methylamin, zerlegt. Wir haben es, um auch ein zweites Molekiil Wasser abzuspalten, mit gek6rntem Chlorzink vor- sichtig im Oelbade erhitzt. Wasserabspaltung tritt allerdings aber unter vollstandiger Verharzung ein; die Bildung von h d o l oder einer ihm isomeren Base koiinte auch nicht in Spuren nachgewiesen werden.

Ganz ebenso wie Methylamin rerhalt sich auch Aethylamin gegen Salicylaldehyd, das entstehende Condensationsproduct der Zusammen- setzung CsH11NO siedet constant bei 237O und ist ebenfalls ein gelb gefarbtes, in Wasser unlijsliches, schweres Oel.

Die Analyse bestatigte die obige Zusammensetzuug. 0.1545 g gaben 0.1120 g liohlenslnre und 0.1061 g Wasser t.ntsprtdiend

Aus der Formel berechnet sich fur Kohlenstoff 72.M pCt. iind

72.59 pCt. Kohlenstoff und 7.62 pCt. Wasserstoff.

fiir Wasserstoff 7.38 pCt.

211. M. D e n n s t e d t und J. Z i m m e r m a n n : Reduct ion des Pyrrolenphtalids.

[ hus dem twhnologischen Institiit der Univeriitd Heriio

(Eingegangen am 30. April.)

Dash der vo11 O i a m i c i a n und D e n n s t e d t mit dem Namrn Pyr- rolenphtalid belegte K6rper durch Natriumamalgam redncirt werden kann, ist von iins schon bei friiherer Gelegenheit kurz erwahnt worden. (Siehe diese Berichte XIX, 2206.) Obwohl die Ausbeute bei dieser Reaction keine besonders gute und namentlich die Reindarstellung des entstehenden Kirrpers mit gewissen Schwierigkeiten verkniip’ft ist, haben wir eq doch fiir niithig gehalten, durch den Versuch festzuhtellen, dasc von dem Pyrrolenphtalid 2 Wasserstoffatome aufgenommtm werden und ho dar erwartete Pyrrolenhydrophtaiid gebildet wird.

Die Reduction wird hweckmdssig in folgender Weise ausgefuhrt : 2 - 3 g feingepulverte. Pyrrolenphtalid werden in ca. 250 g Wasser buspendirt und allmlhlich achtprocentiges Natriurnamalgam in kleineri Portionen hinzugethan. Nach 2 -- 3 Tagen ist das Pyrrolenphtalid nahezu verschwunden ; man filtrirt iiber Asbest ab, hiinert sehr sc1iwac.h mit ganz verdiinnter Schwefelsaure an und zieht schnell mehrere Male rnit Aether au3. Den schwach rirthlich gefarbten Aether, der sich an der Luft allmahlich dunkler farbt, lasst man freiwillig verdunsten, wo- bei eine schiin krptallisirende Substanz sich abscheidet. Es ist cchwer,