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1 70 Bericht: Chemische Analyse anorganischer KSrper. lich concentrirter Kupfervitrioll~isung bedient und das~Chlorgas dann noch mit Wasser wi~scht. Die Wirkung der Kupfervitrioll~sung bernht auf der grossen I~eigung des Chlorwasserstoffs sich mit dem Kupfersulfat zu Chlorkupfer und Schwe- felsi~nre umzusetzen, wi~hrend das Chlor auf das Salz nieht einwirkt. Das Waschen mit Wasser soil etwa mit fortgerissene Salztheilchen zurtickhalten, welche das Chlorgas leichter als andere Gasarten mitnimmt. II. Chemische Analyse anorg~nischer K6rper. Yon H. Fresenius. Ueber die Z6slichkeit yon Salzgemischen hat Fr. Riidorff*) ~nteressante lVIittheilungen gemacht, auf welche hier nur hingewiesen werden kann. Neues Reagens auf C~sium. In dieser Zeitsehrift 12, 440 ist iiber die Erkennung yon C~sium neben Kalium und Rubidium durch Zinnchlorid, wie sie F. Stolba vorgeschlagen hat, berichtet. Richard Godeffroy**) hat nun ein ~hnliches Reagens ftir die Ciisiumverbindungen im Antimonehlor~ir gefunden. ¥ersetzt man eine nieht zu verd~innte Aufl6sung eines C~siumsalzes mit einer LSsung yon Antimonchlor/ir i n Salzs~ure~ so entsteht augenblicklich ein weisser ~iedersehlag, weleher mit Salzs~ure gewaschen und in salzsi~urehaltigem Wasser wieder ~ollkommen aufgeliSst werden kann. Die Salze der tibri- gen Alkalien und des Ammons auf gleiche Weise behandelt geben, nach den Untersuehungen des Yerfassers, durchaus keinen Niederschlag. Es ist selbstversti~ndlich bei dieser Reaction darauf zn achten, dass die Fliissigkeit stark sauer sei, da sich sonst kein 1Niedersehlag bildet oder das Antimonehlortir selbst unter Bildung yon unlSslichem Algarothpulver ~ersetzt werden kSnnte. Da der b~iedersehlag in salzsiiurehaltigem Wasser ohne Zersetzung 15slich ist und die Liisung beim Eindampfen deutlich ausgebildete Kry- stalle liefert, so unterwarf der ~;erfasser dieselben einer vorliiufigen *) Ber. d. deutseh, chem. Gesellseh. z. Berlin 6~ 482 un4 64:3. **) Zeitschr. d. 5sterr. Apotheker-Vereins 12~ 161.

Ueber die Löslichkeit von Salzgemischen

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1 70 Bericht: Chemische Analyse anorganischer KSrper.

lich concentrirter Kupfervitrioll~isung bedient und das~Chlorgas dann noch mit Wasser wi~scht.

Die Wirkung der Kupfervitrioll~sung bernht auf der grossen I~eigung des Chlorwasserstoffs sich mit dem Kupfersulfat zu Chlorkupfer und Schwe- felsi~nre umzusetzen, wi~hrend das Chlor auf das Salz nieht einwirkt.

Das Waschen mit Wasser soil etwa mit fortgerissene Salztheilchen zurtickhalten, welche das Chlorgas leichter als andere Gasarten mitnimmt.

II. Chemische Analyse anorg~nischer K6rper. Yon

H. Fresenius.

Ueber die Z6slichkeit yon Salzgemischen hat Fr. R i i d o r f f * ) ~nteressante lVIittheilungen gemacht, auf welche hier nur hingewiesen

werden kann.

Neues Reagens auf C~sium. In dieser Zeitsehrift 12, 440 ist iiber die Erkennung yon C~sium neben Kalium und Rubidium durch Zinnchlorid, wie sie F. S t o l b a vorgeschlagen hat, berichtet.

R i c h a r d G o d e f f r o y * * ) hat nun ein ~hnliches Reagens ftir die Ciisiumverbindungen im Antimonehlor~ir gefunden. ¥ersetzt man eine nieht zu verd~innte Aufl6sung eines C~siumsalzes mit einer LSsung yon Antimonchlor/ir i n Salzs~ure~ so entsteht augenblicklich ein weisser ~iedersehlag, weleher mit Salzs~ure gewaschen und in salzsi~urehaltigem Wasser wieder ~ollkommen aufgeliSst werden kann. Die Salze der tibri- gen Alkalien und des Ammons auf gleiche Weise behandelt geben, nach den Untersuehungen des Yerfassers, durchaus keinen Niederschlag. Es ist selbstversti~ndlich bei dieser Reaction darauf zn achten, dass die Fliissigkeit stark sauer sei, da sich sonst kein 1Niedersehlag bildet oder das Antimonehlortir selbst unter Bildung yon unlSslichem Algarothpulver ~ersetzt werden kSnnte.

Da der b~iedersehlag in salzsiiurehaltigem Wasser ohne Zersetzung 15slich ist und die Liisung beim Eindampfen deutlich ausgebildete Kry- stalle liefert, so unterwarf der ~;erfasser dieselben einer vorliiufigen

*) Ber. d. deutseh, chem. Gesellseh. z. Berlin 6~ 482 un4 64:3. **) Zeitschr. d. 5sterr. Apotheker-Vereins 12~ 161.