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456 V 11. Ueher die Loslichkeit von Snlzgemischen; won Fr. Riidorff. I. a e i t der klassischen Arbeit von G a J - L u s s a c ') iiber die Loslichkeit der Sake bei verschiedenen Temperaturen haben mehre Chemiker diesem Gegenstande ihre Aufmerk- samkeit gewidmet und wir besitzen von den meisten Sal- Zen genaue Angaben uber ihre Llislichkeit, wenn such nur bei gewohnlicher Temperatur. Sehr vie1 weniger hat man sich rnit der Loslichkeit von Salzgemischen beschiif- tigt, obwohl dieselbe sowohl von wissenschaftlichem a h besonders von praktischern Interesse ist. Abgesehen von vereinzelten Angaben, dafs sich ein Salz in der Llisung eines andern mehr oder minder leicht als in reinem Wasser lost, besitzen wir die ersten umfassenden Arbeiten auf diesem Gebiete von H. Kopp a) und C. J. B. Karsten %). Ersterer bestimmte die Loslichkeit einiger Salzgemische, in welchen die Bestandtheile keine chemische Umsetzung erfahren konnten, also von Salzen entweder mit derselben Base und verschiedenen Sauren oder mit verschiedenen Basen und derselben Saure. Durch seine Versuche ge- langte K o p p zu dem allgemeinen Resultate, dafs 1) bei Salzen rnit gleichen Basen und verschiedenen Siliiren keines der beiden Salze seine ursprtingliche Lijslichkeit behalt, 2) bei Salzen mit gleicher Silure und verschiedenen Basen, das Salz mit der stzrksten Base seine ur- sprangliche Loslichkeit behalt, als ob das andere Salz nicht ziigegen wilre, das zweite Salz sich aber nach sehr verhderlichen Verhiiltnissen lost. [l 1) Ann. d. chim. et de pliys. T. XI, p. 296. (1819). 2) Ann. der Cliemie u. Pharm. Bd. 34, S. 260. (1840). 3) Schriften der Berliner Acad. 1841 und Philosophie der Chemie, Ber- lin 1843, S. 76.

Ueber die Löslichkeit von Salzgemischen

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V 11. Ueher die Loslichkeit von Snlzgemischen; won Fr. Ri idor f f .

I.

a e i t der klassischen Arbeit von G a J - L u s s a c ') iiber die Loslichkeit der Sake bei verschiedenen Temperaturen haben mehre Chemiker diesem Gegenstande ihre Aufmerk- samkeit gewidmet und wir besitzen von den meisten Sal- Zen genaue Angaben uber ihre Llislichkeit, wenn such nur bei gewohnlicher Temperatur. Sehr vie1 weniger hat man sich rnit der Loslichkeit von Salzgemischen beschiif- tigt, obwohl dieselbe sowohl von wissenschaftlichem a h besonders von praktischern Interesse ist. Abgesehen von vereinzelten Angaben, dafs sich ein Salz in der Llisung eines andern mehr oder minder leicht als in reinem Wasser lost, besitzen wir die ersten umfassenden Arbeiten auf diesem Gebiete von H. K o p p a) und C. J. B. K a r s t e n %). Ersterer bestimmte die Loslichkeit einiger Salzgemische, in welchen die Bestandtheile keine chemische Umsetzung erfahren konnten, also von Salzen entweder mit derselben Base und verschiedenen Sauren oder mit verschiedenen Basen und derselben Saure. Durch seine Versuche ge- langte K o p p zu dem allgemeinen Resultate, dafs

1) bei Salzen rnit gleichen Basen und verschiedenen Siliiren keines der beiden Salze seine ursprtingliche Lijslichkeit behalt,

2) bei Salzen mit gleicher Silure und verschiedenen Basen, das Salz mit der stzrksten Base seine ur- sprangliche Loslichkeit behalt, als ob das andere Salz nicht ziigegen wilre, das zweite Salz sich aber nach sehr verhderlichen Verhiiltnissen lost.

[l

1 ) Ann. d. chim. et de pliys. T. XI, p. 296. (1819). 2) Ann. der Cliemie u. Pharm. Bd. 34, S. 260. (1840). 3) Schriften der Berliner Acad. 1841 und Philosophie der Chemie, Ber-

lin 1843, S. 76.

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K a r s t en bringt die von ihm untersuchten Salzgemische

1 ) Salze , welche bei ihrer gemeinschaftlichen Liisung in Wasser beide eine verminderte Liislichkeit zeigen.

2) Salze, bei deren gemeinschaftlicher Liisung nur eines derselben eine verminderte Lbslichkeit zeigt.

3) Salze , welche bei ihrer gemeinschaftlichen Lbaung entweder keine verminderte oder gar eine vermehrte Lsslichkeit zeigen.

4) Salze, welche durch Bildung schwerloslicher Dop- pelsalze eine verminderte Loslichkeit zeigen.

5 ) Salze, welche in Folge wechselseitiger Zersetzung eine verminderte Liislichkeit zeigen.

Die von K o p p und K a r s t e n angestellten Versuche aind mit anderen hierhergehorigen Angaben in einem be- sondern Werk von G. J. Mu 1 d e r 1) zusamniengestellt und durch zahlreiche eigene Versuche vermehrt. In die- ser trefflichen Monograpbie findet sich alles was fiber Salz- losungen tiberhaupt bekannt ist in groker Vollstandigkeit vereinigt. Der Verfasser sucht aus fremden wie eigenen Versucben den Schlufs zu ziehen, dafs sich in den ge- siittigten Auflbsiingen der Salzgemische wohlgeformte Dop- pelsalze befinden, ein Schlufs, der mehr als gewagt er- scheint, wenn man bedenkt , dafs bei verschiedenen Tem- peraturen die Zusammensetzung dieser Doppelsalze eine sehr verachiedene seyn mbfste.

Aus den seitdem veraffentlichten Versuchen von C. v. H a u e r %) tiber die Loslichkeitsverhaltnisse einiger Mi- schungen isomorpher Salze geht als wichtigstes Resultat hervor, dafs von zwei isomorphen Salzen von aehr ver- schiedener Liislichkeit das leichter llisliche das achwerer lbsliche aus seinen Auflbsungen verdrangt.

in 5 Gruppen:

1) Bijdragen tot de geschiedenis van het scheikundig gebonden water door

2 ) Joorn. f. pract. Chemie Bd. 98, S. 137 (1S66) and Bd. 103, 8. 114

G. J. M u l d e r . Rotterdam 1861. (352 Seiten.)

( 1868).

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Die noch hierher gehorigen Versuche von F. P f a f f ') und die von M. E. D i s c o n ') haben ein bemerkenswer- thes Resultat nicht ergeben.

Diirch Untersuchungen, welche mit der Liislichkeit der Salzgernische in Beziehung stehen, wurde ich veran- lafst , mich mit dem Gegenstande eingehender zu beschiif- tigen. Sehr bald wurde ich inne, dafs unsere Kenntnisse in diesem Kapitel noch sehr mangelhaft sind und lernte Thatsachen kennen, welche mir von allgemeinem Interesse zu seyn schienen.

Im Folgenden theile ich die von lnir ausgefiihrten Ver- suche mit und ich balte es fiir die vorliegende Mittheiluiig am angemessensten die Salzgemische in zwei Gruppen zu theilen :

1 ) Salzgemische, bei welchen eine chemische Zersetzung nicht eintreten kann, also Salze mit gleichen Basen oder gleichen Sauren.

2) Salzgemische , bei welchen eirie chemische Umsetzung eintreten kann, bei welchen also 2 Basen und 2 Sriu- ren vorhanden sind.

11. Um sich von einem Salzgemisch aine bei einer bestimm-

ten Temperatur gesattigte Liisung zii verschaffen , kann man entweder eine bestimmte Menge des Gemisches mit einer zur Lbsung bei weitem nicht zureichenden Menge Wasser Iangere Zeit unter haufigem Umriihren in Bernh- rung lassen, oder man kann solche Mengen des Gemisches mit heifsem Wasser behandeln, dafs von beiden Salzen ein Theil ungeliist bleibt und die LBsung dann auf die gewiinschte Temperatur abkiihlen lassen. Obwohl die meisten der oben genannten Chemiker die erste Methode angewandt haben, so habe ich doch der zweiten den Vor- zug gegeben, da dieselbe sicherer und rascher eine ge- srittigte Liisung erlangen lafst. Ich verfuhr hierbei in fol-

1) Ann. der Chem. nnd Pharm. Bd. 99, S. 224. (1856). 2) Jahresbericht iiber die Fortschrittc der Chemie 1SG6, S. 61.

459

gender Weise: Es wurden die feingepulverten Salze in bedeutend uberschiissiger Menge in einern Rochflaschchen mit Wasser unter bestandigem Umschutteln langere Zeit erwarmt. Dadurch wurde eine bei hiiherer Temperatur wenigstens annahernd gesattigte Liisung erhalten und diese dann durch etma 18stiindiges Stehenlassen auf die Tem- peratur des nach Norden gelegenen Zimmers, dessen Tem- peratur innerhalb eines Tages sehr geriiige Schwankungen zeigte, abgekuhlt. Am Morgen des nachsten Tages, zu welcher Tageszeit die Zimmertemperatur eiii Minimum xeigte , wurde die Losung von den auskrystallisirten Sal- Zen abfiltrirt und die zur Analyse nothigen Mengen so- gleich abgewogen. Die Temperatur der Losung stimmte mit der des Zimmers vollig iiberein. Es ist von andern Beobachtern dieser Methode durch Abkuhlen einer heifsen Losung eine gesattigte Losung herzustullen, der Vorwurf gemacht , dafs hierbei leicht eine Uebersattigiing durch das eine oder andere Salz eintreten konne. Ich habe die- sen Uebelstand dadurch vermieden, dafs ich in die bereits erkaltete Losung ein Kornchen der angewandten , sowie der durch Umsetzung sich moglicher Weise gebildeten Salze warf, umschuttelte und die Losungen dann noch einige Zeit stehen liefs. Es ist bekannt, dab hierdurch jede Uebersattigung unmijglich geinacht wird.

Um sicher zu seyn, dafs ich stets eine bei der betref- fenden Temperatur vollig gesiittigte Losung erlangte, wur- den stets 3 Losungen hergestellt und zwar in der Weise, dafs ich xu 50 CC. Wasser einen grofsen Ueberschufs der zu untersuchenden Salze setzte , erwarinte und wieder bis einige Grade iiber die Zimmertemperatur abkiihlte. Von der erhaltenen Liisung wurden meist 15 CC. mit etwa 3 Grm. des einen und ehenso 15 CC. mit 3 Grm. des an- dern Salzes erwarmt und diese 3 Lbsungen dann der vijl- ligen Abkuhlung iiberlassen. War die urspriingliche L6- sung gesiittigt, so mufste dieselbe mit den beiden andern Losungen iibereinstimmen. Es zeigt sich, d d s dieses bei Losungen manciier Salzgemische zutrifft du/3 es aber

460

auch Salagemissche giebt , deren ursprungliche Losung, oh- wohl sich aus derselben aon beiden der cangewandten Sake etwas ausgeschieden hatfe, dennoch eine won jeder der bei- den andern Losungen uerschiedene Zusammensetz;uny seigte.

d. Salze m i t g l e i c h e n S l u r e n u n d v e r s c h i e d e n e n B a s e n o d e r m i t g l e i c h e n B a s e n n n d v e r s c h i e d e n e n Siruren.

Die hierher gehorigen Salze lassen sich wieder in zwei Gruppen theilen. Von einigen Salzgeniischen wie z. B. von salpetersaurem Ammon und Chlorammonium erhiilt man stcts gesattigte und zwar identische Lbsungen, wenn man nur einen Ueberschufs heider Salze anwendet, gleich- giiltig in welchem Mengenverhaltnifs man im Uebrigen beide Salze mit dem Wasser in Bertihrung bringt. Bei anderen Salzen , wie salpetersaurem Ammon und salpetersaurem Kali ist es auf die Zusammensetzung der schliefslich resul- tirenden Lbsung von Einflufs, in welchem Verhiiltnifs man beide Salze der zu ihrer Losung unziireichenden Wasser- menge darbietet. Ein Ueberschu fs des einen verdrgngt eine bestimrnte Menge des anderen Salzes, so dafs man von den Gemischen dieser Salze keine gesiittigte d. h. eine Liisung darstellen kann, auf welche das eine oder andere der gelasten Salze ohne Einflufs ist. Diesem Umstande ist es auch vorzugsweise zuzuschreiben, weshalb die von verschiedenen Chemikern mit denselben Salzen angestell- ten Versuchen bisweilen zu so sehr abweichenden Resul- taten geftihrt baben.

' 1. Chlorammonium und salpeteraanres Ammon.

Zur Herstellung einer gesiittigten Lbsung eines Gemen- ges dieser beiden Salze wurden 30 Grm. Salmiak und 110 Grm. salpetereaures Ammon mit 50 CC. Wasser in einem Kblbchen unter Erwarmen geltist. Die Lbsung wurde durch Eintauchen in kaltes Wasser bis etwa 25O C. abge- kiihlt und von dem ausgeschiedenen Salz abfiltrirt =La- sung I. In je 15 CC. dieser Losung wurden 3 Grm. Sal- misk = Losiiog 11 und 3 Grm. salpetersaures Ammon

46 1

=Losung 111 unter Erwarmen aufgelost, die drei Losun- gen auf ein lhahtnetz neben einander gestellt und der Ab- kiihlung wiilirend der Nacht iiberlassen. Die drei Lo- sungen zeigten am anderen Morgen dieselbe Temperatur wie das Zimmer, namlioh 19,5" C. Nachdem zur sicheren Verhiitung einer Uebersiittigung ein Koriichen beider Salze in jede der Liisungen geworfcn und diese damit umge- schiittelt waren, wurde nnch etwa einer Stunde die Fliis- sigkcit von dem ausgeschiedeiieu Salz durch ein vorher nicht benetztes Filter getrennt. In 10 Grm der drei LS- sungen wurde gef'unden :

I. 0,962 Salmiak und 5,738 salpetersaures Arnmon 11. 0,964 n 5,738 n n III. 0,965 n 5,737 n n

Die drei Losungen sind also identisch und es berech- net sich aus dem Mittel dieser drei Versnche, dafs bei 19,P in 100 Theilen Wasser geliist sind: 29,l Salmiak und 173,8 salpeters. Ammon = 202,9 Salz.

19,5O von den einzelnen Salzen : Nach M u l d e r losen sich in 100 Theilen Wosser bei

37,O Salmiak und 183,O salpetersaures Ammon. In der genieinsamen Losung beider Salze ist die Las-

lichkeit des salpetersauren Ammons wenig , die des Sal- miaks dagegen bedeutend vermindert.

Wenn man in einer bestimmten Menge Wasser vcr- schiedene Mengen salpetersaures Ammon lost , diese La- sungen mit einer iiberschiissigen Menge Salmiak erwiirmt und sammtliche Losungen auf dieselbe Temperatur abkiih- len liikt, so sieht man, wie die Loslichkeit des Salmiaks in dem Mal'se abninimt, als der Gehalt an salpetersaurem Ammon wachst. Losungen von 0, 10, 20, 40, 60, 100, 130, 160 und 170 Grm. salpetersaurcrn Ammon in 100 Grm. Wasser mit Salmiak in der Wiirme gesattigt, enthielten nach dem Abkuhlen auf 16,l" in 100Theilen Losung: 26,6 24,4 28,5 20,5 l6,6 13;3 11,0 9,6 und 9,6 Grrn. Salmiak.

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Die beiden letzten Losungen sind mit beiden Salzen gesattigt, es hatte sich neben Salmiak auch salpetersau- res Ammon aus denselben beiin Erkalten ausgeschieden.

I n der fiir diese beiden Salze beschriebenen Weise wurden auch die Lijsungen der Gemische anderer Salze hergestellt.

2. Jodkalium und Chlorkalium.

Lijsung I. In 50 cc. Wasser wurden nnter Erwiir- men 75Grm. Jodkaliuni iind 20 Grm. Chlor- kalium gelost.

II. In 15 CC. der Losung I gelost 13 Grm. Chlork a 1' 1um.

111. In 15 CC. der Losung I gelost 3 Grsmm Jodkalium.

In

I. 5,436 Grm. Jodkalium und 0,436 Grin. Chlorkalium

,, ,,

Die drei Losungen wurden abgekiihlt auf 21,5". 10 Grm. der Losungen wurde gefundeii :

11. 5,484 n n 0,427 n n

111. 5,485 n n n 0,419 n n

Diese Losungen sind als identisch zu betrachten und es ergiebt sich aus dein Mittel der drei Versuche, daCs in 100 Grm. Wasser zugleich geliist sind: 133,2 Grm. Jodkalium und 10,4 Chlorkalium = 143,6 Salz.

Nach M u l d e r losen sich in 100 Grm. Wasser von den einzelnen Salzen bei 21,5" :

146,2 Jodkalium und 35,2 Chlorkalium, so dak also in der gerneinsamen Losung namentlich die Lijslichkeit des Chlorkaliums sehr vermindert ist.

In der oben citirten Abhandlnng giebt v. H a u e r an, dal's in den Losungen von Chlorkalium und Jodkalium durch inehr wid mehr ziigefiigtes Jodkalium das Chlor- kalium fast vollstandig ve rd raq t wurde. Die obigen Ver- suche bestiitigen diese Angd~ri i nicht , denn sonst niiisste in der Losung 111 der Gehalt an Jodkdiuni merklich zu, der an Chlorkalium merklich abgenoniinen haben.

463

3. Chlorkalium uod Chlorammonium.

I. 20 Grm. Salmiak und 15 Grm. Chlorkalium in 50 CC. Wasser gelost.

11. 15 CC. der Losung J und 3 Grm. Salmiak. III. 15 CC. der Losung I und 3 Grm. Cblorkalium. Die drei Losungen wurden auf 22O abgekiihlt und ent-

bielten in 10 Grm.: I. 1,26 Chlorkaliiim und 2,05 Chlorammonium.

11. 1,24 n 2,02 n

111. 1,30 ,, n 2702 n

Diese drei Losungen sind als identisch zu betrachten und es losen sich also in 100 Wasser:

30,4 Salmiak und 19,l Chlorkalium = 49,s Salz. Die Loslichkeit der einzelnen Salze bei 22O in 100 Grm.

Wasser ist nach M u l d e r : 38,O Salmiak nnd 35,3 Chlorkalium.

I n einem anderen Versuch mit diesen beiden Salzen

I. In 100 CC. Wasser geltist 25 Grm. Chlorkalium und 35 Grin. Salmiak.

11. In 1OOCC. Wasser gelost 25 Grm. Ciilorkaliurn und 45 Grin. Salmiak.

111. In 100 CC. Wasser gelost 35 Grin. Chlorka l i~~~n und 35 Grm. Salmiak.

Nach dem Abkiiblen auf 15" entliielten die Losungen

wiirden folgende drei Lijsungen hergestellt :

in 100 Grm. Wasser: I. 29,O Salmiak und 16,6 Chlorkalium. XI. 28,8 n 1792 n

111. 28,9 ,, n 1'771 n

Die Versuche ron K a r s t e n ') ergaben in 100 Theilen Wasser bei 18,7" gelost:

29,8 Salmiak und 16,3 Chlorkaliunl.

1) Philosophie der Chemie S. 88.

464

4. Chlorkalinm nnd Chlornatrium.

I. '20 Grm. Chlorkaliuni und 20 Grm. Chlornatriani in

II. 111.

50 CC. Wnsser. 15 CC. Losung I und 2 Grm. Chlorkalium. 15 CC. Losung I und 2 Grm. Chlirkalium.

Bei 18,8O enthielten 10 Grm. der Losungen: I. 3,i33 Grin. Snlz und 1,76 Grni. Chlor.

II. 3,135 ,, n n 1776 n

111. 3,133 ,, n n 1776 n n

Hieraus berechnet sich, dafs die 3,133 Grm. Salz be- steben aus 2,05 Chlornatrium und 1,08 Chlorkalium und dafs in 100 Wasser gelost sind:

29,9 Chlornatrium und 15,7 Cblorkalium = 45,6 Salz. Die Lijslichkeit der einzelnen Salze bei 18,8" ist nach

M u l d e r : 36,O Chlornatrium und 34,3 Chlorkalium.

5. Chlornatrium und Chlorammonium.

I.

11. 111.

ten in 10 Grm.:

15 Grm. Chlornatrium und 15 Grm. Chlorammonium in 50 Wasser gelost.

15 CC. Lbsiing I und 3 Grm. Chlornatrium. 15 CC. Lbsung I und 3 Grin. Chlorammonium.

Die Lbsungen wurden auf 20,5" abgekiihlt und enthiel-

I. 1,696 Chlornatrium und 1,570 Chlorammonium. 11. 1,775 n 1,500 n

111. 1,692 n f) 1,570 n

In 100 Grm. Wasser sind also gelost: 23,9 Grm. Chlornntriun~ und 22,9 Grm. Chlorammonium

= 46,8 Salz.

Nach K a r s t e n sind in 100 Wasser bei 18,7" gelost: 26,4 Chlornatrium und 22,O Chlorammoninrn.

465

6. Salpetersaures Natron und salpetersaures Am!r;on.

I. 60 Grm. salpetersaures Ammon und 30 Grm. sal- petersaures Natron in 30 CC. Wasser gelost.

11. 15 CC. Losung I und 3 Grm. salpetersaures Natron. III. 15 CC. Losung I und 3 Grm. salpetersaures Ammon.

Die Losungen wurden auf 16,OO abgektihlt, and ent-

I. 2,268 salpetersaures Natron und 4,792 salpetersaures

11. 2,335 salpetersaures Natron und 4,991 salpetersaures

III. 2,28 1 salpetersaures Natron und 4,792 salpetersaures

hielten in 10 Grm.:

Ammou.

Ammon.

Ammon. In 100 Theilen Wasser sind also bei 16" gelast: 77,l salpeters. Natron und 163,9 salpeters. Ammon. Die Lijslichkeit der einzelnen Salze ist bei 16,OO:

84,7 salpetersaures Natron und 106 salpetersaures Ammon.

7. Salpetersaures Kali und Chlorkalium. I. 80 Grm. Chlorkalium und 18 Grm. Salpeter in 50 Wae-

11. 15 cc. Losung I und 3 Grm. Salpeter. 111. 15 CC. Losung I und 3 Grm. Chlorkalium.

Bei 20,OO enthielten 10 Grm. der L6sungen: I. 2,28 Chlorkalium und 1,25 Salpeter

ser gelost.

11. 2,28 n 1924 n

111. 2,32 n 1723 n

In 100 Grm. Wasser sind mithin geliist:

Nach K o p p losen sich bei 1 5 3 in 100 Theilen W asser : 35,2 Chlorkalium und 19,l Salpeter = 54,3 Salz.

28,8 Chlorkalium und 18,9 Salpeter.

8. Salpetersaures Natron und Chlornatrium. I. 20 Grm. Chlornatrium und 45 Grm. salpetersaures

Poggendorffs A n d . Bd. CXLVUI. 30 . Natron in 50CC. Wasser.

466

11. 15 CC. Liisung I und 3 Grm. Chlornatrium. III. 15 CC. Losung I und 3 Grm. salpetersaures Natron.

In 10Grm. der auf 20,OO ahgekuhlten Losungen wur-

I. 1,384 Clilornatriun~ und 3,066 salpetersaures Natron

den gefunden:

11. 1,336 n . n 3,188 n n

111. 1,326 n n 3,152 n n

Die Losuugen sind als identiscli zu Letraohten, und in 100 Theilen Wasser sind bei 20" gelost: 24,6 Chlornatriuni und 56,s salpeters. Natron = 81,4 Salz.

Nach I< a r s t e n losen sicL in 100 Tlieilen Wasser bei 18;7":

25,O Chlornatriiim und 52,8 salpeters. Natron.

9. Schwefelsaures Ammon uiid Chlorammoniom.

1. 32 Salmiak und 40 schwefels. Ammon in 55 CC. Wasser 11. 15 CC. Losuiig I uud 3 Grin. Snlmiak.

111. 15 CC. Losung I und 3 Grm. schwefelsaures Amnion. In 10 Grm. der auf' 21,5" abgekiihlten Losungen

fand ich: I. 2,684 schwefelsaures Ammon und 1,555 Salmiak

11. 2,675 n n n 1,557 n

111. 2,693 n n n 1,531 n

Iu 100 Grm. Wasser sind mithin bei 21",5 gelost: 26,s Salmiak und 46,5 schwefelsaures Ammon.

10. Salpetersanros Knli und salpetersaures Bleioxyd.

Mit diesem Salzgernisuh sind schou von K o p p und K a r s t e n Versuche angestellt, heide fanden eine fiir beide Galze vermehrte Loslichkeit. Die folgenden Versuchsre- sultate bestiitigen diese Angabe :

45 Grm. salpeters. Kali und 75 Grm. sitlpotcrs. Hleioxyd

15 CC. Ilosung I uud 3 Grm. Salpeter. 15 CC. Iliisung I und 3 Grin. sulpeters. Blcioxyd.

I.

II. IJI.

in 50 CC. Wasser gelost.

467

Die Losungen enthielten in 10 Grm. bri 21,2O:

II. 2,386 ,, )) 4,132 )) n

III. 2,343 ,, n 4,169 n n

I. 2,340 Salpeter und 4,172 salpeters. Bleioxyd

In 100 Theilen Wasser sind also bei 21",2 gelost: 67,l salpeters. Kali und 1194 salpeters. Bleioxyd.

Bei 20° fand K o p p in 100 Grm. Wasser gelost: 60,9 salpeters. Kali und 95,3 salpeters. Bleioxyd

wiihrend K a r s t e n bei 18,7" fand : 59,2 salpeters. Kali und 109,8 salpeters. Bleioxyd.

Die Loslicbkeit der eiuzelnen Sslze bei 21°,2 ist: 32,6 salpeters. Kali und 53,3 salpeters. Bleioxyd.

11. Chlorammonium uiid Chlorbarium.

'I. 22 Grm. Salmiak und 25 Grm. kryst. Chlorbarium

11. 15 CC. Losung I und 3 Grm. kryst. Chlorbarium. 111. 15 CC. Losung I und 3 Grm. Chlorammonium. h 10 Gramm der auf 20,O" abgekiiblten Losungen

fand ich: I. 2,324 Chlorammonium und 0,801 Cblorbarium (Ba Cl,)

in 50 CC. Wasser gelost.

11. 2,321 n 0,815 n 111. 2,325 n ,, 0,801 n

In 100 Theilen Wasser sind also gel8st: 33,8 Cblorammonium und 11,6 Chlorbarium.

Die Loslichkeit betrtigt bei 20" fur diese Salze: 37,2 Chlorammoninm und 35,7 Chlorbarium.

12. Schwefelsaures Natron und schwefelsaures Kupferoxyd.

I. 50 Grm. kryst. schwefels. Kiipferoxyd und 50 G.rrn. kryst. schwefels. Natron in 50 CC. Wasser gelost..

11. 18 CC. Losung I wid 4 Grm. kryst,. scbwefels. Natron. 30'

468

111. 15 CC. Losung I und 4 Grm. kryst. schwefels. Kopfer-

Aus den auf 15,8O abgeklihlten Losungen hatten sich in allen drei Fiillen beide Salze in wohlerkennbaren Kry- stallen neben einander ausgeschieden. Das aus den Lbsungeu I1 und III Ausgeschiedene bestand fast susschliefslich BUS

den zugesetzten Salzen. In 10 Grm. der drei Losungen fand ich:

I. 1,473 schwefels. Kupferoxyd und 1,158 schwefels.

11. 1,564 schwefels. Kupferoxyd und 1,162 schwefels.

111. 1,516 schwefels. Kupferoxyd und 1,176 schwefels.

Die Losungen sind also identisch, und in 100 Theilen

oxyd.

Natron.

Natron.

Natron.

Wasser sind gelost: 20,7 schwefels. Kupferoxyd und 15,9 sclwefels. Natrorr.

Die Loslichkeit der einzelnen Salae bei 15O ist: 20,5 schwefels. Kupferoxyd und 13,4 schwefels. Natron.

13. Chlornatrium und Kupferchlorid.

I. Gesattigte Losung eiues Genienges von Chlornatrium und Chlorkupfer , aus welcher beim Erkalten beide Salz auskrystallisirt waren.

11. 15 CC. der Losung I und 3 Grm. Chlornatrium. 111. 15 CC. der I,8sung I uiid 3 Grm. kryst. Kupferchlorid.

In den auf 15,0n abgekuhlten Llisuugen wurde gefun-

I. 3,853 Kupferchlorid und 0,85 1 Chlornatrium. den fur 10 Grm. Losung:

11. 3,848 n ,, 0,852 n Ill. 3,850 n ,, 0,850 n

Die Losungen siiid also identisch und in 100 Theileii Wasser siiid bei 15” gelost: 72,6 Theile Kupferchlorid rind 16,O Theile Chlornatrium.

469

Die Lijslichkeit des Kupferchlorids in reinem Wasser habe icli bestimmt und gefunden, dafs sich bei 16,1° in 100 Theilen Wasser 76,2 Theile Kupferchlorid Cu C1, oder 121,4 Theile des kryst. Salzes Cu C1, + 2H, 0 lijsen.

111. Abweichend von den bisher untersuchten Salzen , von

deren Gemenge sich eine gesattigte Lbsung herstellen lafst und von denen man stets dieselbe Lijsung erhalt, wenn man nur einen Ueberschufs beider Salze anwendet, ver- hslten sich eine Reihe von anderen Salzen. Wenn man von diesen in der oben angegebenen Weise dadurch Lb- sungen herstellt , dafs man mit einer bestimmten Menge Wasser so vie1 von beiden Salaen erwcirmt, daf" nach dem Abkilhlen sich ein Thai1 von jedem der angewandten Salre aieder ausscheidet, so sollte man eine solche Llisung fiir eine von dem betreffenden Salzgemenge gesattigte halten. Nimmt man aber eine bestimmte Menge dieser Lbsung und lbst darin unter Erwlrmen einen Theil des einen oder des anderen Salzes auf, so erhdt man nach dem Erkalten aof die vorige Temperatur keine der urspriinglichen gleiche Liisung, sondern man findet, dafs von dem zugesetzten Salz eine bestimmte Menge gelost ist, dafs diese aber eine gewisse Menge und zwar umsomehr des anderen: Sal- zes aus der Liisung verdraugt hat, j e mehr man von dem einen Salze zusetzte. Ein Beispiel wird dieses Verhalten am dentlicbsten zeigen.

14. Schwefelsaurea Kali iind schwefelsaures Ammon. Es wurden 30 Grm. schwefelsaures Kali und 80 Grm.

schwefelsaures Ammon im gepulverten Zustande mit 100 CC. Wasser llingere Zeit erwlirmt, die Lijsung auf etwa 2 5 O abgektihlt und je 15 CC. derselben mit den unten angege- benen Mengen der einzelnen Salze erwiirmt:

I. 100 CC. Wasser nnd 30 Grm. schwefels. Kali und 80 Grm. schwefels. Ammon.

470

11.

JV. 15CC. ,, ,, ,, 4 ,, 8 n

VI. 1 5 C c ,, ,, 4 ,, n n

VII. 15CC. ,, ,, , 5 ,, 39 n

Die Losungen wurden neben einanderstehend nuf 19,l O

abgekiihlt , die Flussigkeit von den1 ausgeschiedenen Salz durch Filtriren getrelint, uiid die dann erhaltenen Losun- gen analysirt.

I. 0,339 schwefels. Kali und 3,797 schwefels. Ammon

11. 0,440 schwefels. Kali und 3,522 schwefels. Ammon

111. 0,476 schwefels. Kali und 3,361 schwefels. Ammon

IV. 0,494 schwefels. Kali und 3,326 schwefels. Ammon

V. 0,263 schwefels. Kali und 8,888 schwefels. Ammon

VI. 0,205 schwefels. Kali und 4,080 schwefels. Ammon

VII. 0,177 schwefels. Kali und 4,115 schwefels. Ammon

Aus diesen Zahlen geht unzweifelhaft hervor, dafs das eine Salr, das andere aus der Auflosung verdrangt. Zwar ist schon durch v. H a u e r darauf aufmerksam gemacht, dafs von zwei isomorphen Salzen, wie hier das schwefel- saure Kali und Ammon das leichter liisliche Arnmonsalz das schwerlosliche Kalisalz aus der Losung verdrhge, dahei ist nber iihersehen, dafs auch der umgekehrte Fall eintreten kann. Dnfs aber diese Erscheiiiung nicht auf iso- morphe Salze ausschlielblich beschrankt ist, wie v. H a11 e r besonders hervorhebt, wird sich weiter unten zeigen. Es ist aber Mar, dafs bei solchen Salzen von einer gcsattig-

15 CC. LSsung I und 2 Grm. schwefels. Kali 111. 15 cc. n n )) 3 )) n n

V. 15 cc. ,, ,, ,, 2 ,, schwefels. Amlnon

Es wurde in 10 Grm. Losung gefunden:

= 4,196 Salz.

= 3,962 Salz.

= 3,837 Salz.

= 3,820 Salz.

= 4,151 Salz.

= 4,285 Salz.

= 4,292 Salz.

47 1

tea Losung eines Gernisches derselben nicht die Rede seyn kann.

Man kannte vielleicht auf die Vermuthung kommen, dafs dic urspriinglichr Lasung I mit keinem der ange- wandten Salze gesllttigt gewesen sey, und dars durch Hin- zufiigen des einen oder des andern Salzes das sngesetzte Salz sich auflosen und dal's dadnrch die in 10 Grm. Lo- sung enthaltene Menge des andern Salzes eine relativ ge- ringere geworden sey. Dars dieses nicht der Fall ist, leuohtet am deutlichsten ein, wenn man f i r die einzelnen Liisunged die in 100 Theilen Wasser gelosten Mengen der einzelnen Sake herechnet. Es sind in den obigen La- sungen in 100 Grm. Wasser gelost :

1. 5,78 Grm. schwefelsaures Kali und 64,7 Grm. schwe-

II. 7,l Grm. schwefelsaures Kali und 58,5 Grm. schwe-

ILT. 7,7 Grm. schwefelsaures Kali und 54,5 Grm. schwe-

IV. 8,O Grm. schwefelsaures Kali und 53,8 Grm. schwe-

V. 4,5 Grm. schwefelsaures Kali uud 66,5 Grm. schwe-

VI. 3,6 Grm. schwefelsaures Kali und 72,O Grm. schwe-

VII. 3,l Grm. schwefelsaures Kali und 72,3 Grm. schwe-

felsaures Ammon

felsaures Ammon

felsaures Ammon

felsaures Ammon

felsaures Ammon

felsaures Ammon

felsaures Ammon.

Erwarmt man ferner etwa 8 Grm. schwefelsaures Kali und 70 Grm. schwefelsaures Ammoii mit 100 CC. Wasser, so scheidet sich beim Abktihlen auf lSO sowohl schwefel- saures Kali als schwefelsaures Arnmon aus, aber die La- sung ist von gans auderer Zusammensetziing d s wenn man verhaltnihniifsig mehr von dem eineu oder anderen Salz anwendet. So crhielt ich durch Erwarmen von 100 CC. Wasser mit

472

I. 30 Grm. schwefelsauren Kalis und 80 Grm. schwe-

11. 30 Grm. schwefelsauren Kalis iind 70 Grm. schwe-

111. 12 Grm. schwefelsauren Kalia und 80 Grm. schwe-

und Abktihlen auf 190, Losungen, welche in 100 Grm. enthielten:

I. 3,39 Grm. schwefelsaures Kali und 37,9 Grm. schwe-

11. 4,25 Grm. schwefelsaures Kali und 35,9 Grm. schwe-

III. 3,Ol Grm. schwefelsaures Kali und 39,O Grm. schwe-

Wie man sieht, sind diese Losungen in ihrer Zusam- mensetzung merklich verschieden von einander und es er- klart sich aus dieser Verdrangung des einen Salzes durch das andere, weshalb die Angaben verschiedener Chemi- ker iiber die Loslichkeit von Gemischen solcher Salze so wenig mit einander tibereinstimmen , da das Verh8ltnifs, in welchem die selbst im Ueberschufs vorhandenen Salze dem Wasser dargeboten werden, auf die Zusammensetzung der Losung von Einflufs ist.

Von den Lijsungen der hierher gehorigen Salzgemenge miigen noch folgende hier Platz finden :

felsauren Ammons

felsauren Ammons

felsaiiren Ammons

felsaures Ammon

felsaures Ammon

felsaures Ammon.

15. Salpetersnures Bali und salpetersaures Ammoo.

Es wurden drei verschiedene Losungen hergestellt : I. 100 Grm. salpetersaures Ammon und 35 Grm. salpe-

11. 15 CC. Losung I und 3 Grm. salpetersaures Kali III. 15 CC. Losung I. und 3 Grm. salpetersaures Ammon.

Die drei Lbsungen wurden auf 20n,I abgekiihlt und

1,257 Grm. salpetersaures Kali und 5,260 Grm. sal-

tersaures Kali in 50 CC. Wasser

sie enthielten in I0 Grm.: J.

petersaures Ammon

473

n. In.

1,491 Grrn. salpetersaures Kali und 5,091 Grm. sal-

1,069 Grm. salpetersaures Kali und 5,680 Grm. sal- petersaures Ammon

petersaures Ammon.

16. Salpetersaurer Baryt und salpetersaures Bleioxyd.

I. 30 Grm. salpetersaures Bleioxyd und 6 Grm. sdpeter-

11. 15 CC. Losung I und 3 Grm. salpetersaurer Baryt 111. 15 CC. Losung I und 3 Grm. salpetersaures Bleioxyd.

Die drei Lbsungen enthielten bei 23",1 in 10 Grm.: I. 2,888 Grm. salpetersaures Bleiosyd und 0,249 Grm.

salpetersaures Haryt 11. 2,642 Grm. salpetersaures Bleioxyd und 0.261 Grm.

salpetersaures Baryt 111. 3,226 Grrn. salpetersaures Bleioxyd und 0,143 Grm.

salpetersaures Baryt. Nach Mu1 d e r betrzgt die Lbslichkeit eines Gemenges

saures Baryt in 50 CC. Wasser geltist

beider Salze Eur 100 Theile Wasser: 36,6 salpeters. Bleioxyd und 5,4 salpeters. Baryt.

Es ist aber wohl klar, dafs von einer Loslichkeit eines Gemenges dieser beiden Salze angesichts obiger Zahlen nicht fiiglich die Rede seyn kann.

17. Salpetersaurer Strontian und salpetersaures Bleioxyd.

I. 30 Grm. salpeters. Bleioxyd imd 42 Grm. salpeters.

11. 15 CC. LBsung I und 3 Grm. salpeters. Bleioxyd III. 15 CC. Lijsung I und 3 Grm. salpeters. Strontian.

10 Grm. dieser drei Liisungen enthielten bei 19O,5: I. 0,499 salpetersaures Bleioxyd und 3,823 salpetersanres

II. 0,790 salpetersaures Bleioxyd und 3,394 salpetersaurea

111. 0,322 salpetersaures Rleioxyd und 4,22 salpetersauree

Bleioxyd in 50 CC. Wasser

Strontian

Strontian

Strontian

474

18. Schwefelsaures Kupferoxyd und schwefelsrnres Eisenoxydul.

I. 25 Grm. krfst.. Kupfervitriol und 28 Grrn. Eisenvi- trio1 in 50 Grm. Wasser gelost.

11. 15 CC. Losung I iind 3 Grm Eisenvitriol 111.

enthalten :

15 CC. Losung I und 3 Grrn. Knpfervitriol. In 10 Grm. der auf 22",0 abgekuhlten Liisungen war

I. 1,267 Grm. schwefelsarires Kupferosyd und 0,933 Grin.

11. 1,118 Grin. schwefelsaures Kripferoxyd und 1,102 Grm.

111. 1,391 Grm. sc!iwefelsaures Kupferoxyd und 1,885 Grm.

schwefelsaurcs Eisenoxydul

schwefelsaures Eisenoxydul

schwefelsaures Eisenoxydul.

19. Schwefelsanre Magnesia und schnefelsaores Zinkoxyd.

70 Grm. kryst. Zinkvitriol und 60 Grm. schwefelsaure Magnesia in 50 CC. Wasser gel6st

15 CC. Losung I und 4 Grrn. schwefels. Magnesia 15 CC. Losung I und 5 Grm. schwefels. Zinkoxyd.

In 10 Grm. der auf 1P,8 abgekiihlten Liisungen wurde

I. 2,321 Grm. schwefelsaures Zinkoxyd und 1,072 Grm.

11. 1,179 Grm. schwefelsaures Zinkoxyd und 1,475 Grm.

III. 2,957 Grm. schwefelsaures Zinkoxyd und 0,751 Grm.

In den Losungeu dieser Salzgemische findet eine deut- liche Verdrangung des einen Salzes durch das andere statt.

Aiis den bisher mitgetheilten Versuchen geht hervor, dafs die Salzgemische mit einer Base oder einer Saure in Bezug aof die Bildung eiiier gesattigteri Iiosung in zwei Gruppen getheilt werden konnen. Lost nian die Salze der einen Gruppe in solcher Menge unter Erwarmen in

1.

31. 111.

ge funden :

s ch w efelsaure Magnesia

schwefelsaure Magnesia.

schwefelsaure Magnesia.

475

Wasser auf, dafs heim Abkiihlen der Liisung sich von beiden Salzen etwas ausscheidet, so haben wir in einer solchen Lasung eine Flussigkeit, in welcher die drei Be- standtheile - 2 Salze und Wasser - glcichsnm im sta- bilen Gleichgewicht sich hefinden, welches durch Hinzu- fugen des einen der beiden Salze nicht gestiirt wird. Ver- fabrt man mit den Salzgemischen der anderen Gruppe in derselben Weise, so erhalt man Liisungen, in denen unter den Bestaiidtheilen gleichsam ein labiles Gleichgewicht existirt: ein Zusatz des einen oder des andern Salzes bringt in einer solchen Losung eine merkliche Veranderung hervor.

(Schlnfs im niichsten Heft,.!

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VIII. Ueber directe Photographirung der Son- nen-ProtuberanZen: won Dr. C. Braun. S . J.

(Mitgetheilt vom Hrn. Verf. BUS den astronom. Nachr. No. 1899 his 1900, nebst einem Nachtrag.)

D i e Aufgabe, die Sonne mit Flecken und Fackeln und nit den Protuberanaen photograpliisch direct darzustellen, diirfte wichtig genug seyn, um die Veroffentlichung eines darauf- hinzielenden Projectes zu rechtfertigen. Sollte dasselbe in der gegenwiirtigen Form nicht mini Ziel fiihren, so doch vielleicht in der weiteren Entwickelung des zu Griind lie- genden Princips.

Durch Abblendung der eigentlichen Sonnenscheibe in einem objectiven Sonnenbild lafst sich der genannte Zweck offenbar nicht erreichen. J a auch zur Erleichtening des Erfolges scheint dies Mittel drirchnus nicht geeignet zu seyn, weil man es nicht bewirken konnen wird, dace die Abblendung genau gerade bis zum Rand der Sonne reichte, somit mch viele Protuh(mnzen ahgeblendet wurden , und