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Berechnet Gefunden H 9.80 9.91 )) N 13.70 13.40 )) c 76.47 76.47 pct. Die Snbstanz ist ein schwach gelb gefarbtes Oel, welclies noch bei -20') flussig bleibt, Fehling'sche Losung nicht reducirt rind durch Kochen mit Saureii in Aldehyd und Hydrazinbase gespalten wird. P h en y 1 hydra z i 11 11 n d C h l o r al. Vermischt man beide Substanzen bei gewijhnlicher Temperatur, so findet eine hijchst stiirmische Reaktion statt, bei welcher Strome von Salzsiiure entweichen und ein halb verkohltes Prodnkt zuriick- bleibt. Um die Einwirkung zu massigen, ist es nothwendig, ein Ver- dunnungsmittel anzuwenden. Lost man die Base in der zehnfachen Menge Aether und fiigt danii unter Abkiihlung etwas weniger als die berechnete Menge Chloral hinzu, so triibt sich die Flijssigkeit nur wenig, iind kann ohne Gefahr bis auf den funften Theil des Volumens eingedampft werden. Auf Zusatz von Ligroi'n scheiden sich jetzt weisse krystallinische Flocken in reichlicher Menge ab, welche durch nochmaliges Liisen in Aether und Fallen mit Ligroi'n in feine weisse Krystallnadeln verwandelt werden. Dieselben sind jedoch so uribe- stlindig, dass sie im trockenen Zustande iiberhaupt nicht existiren kiinnen. Bringt man sie bei einer Temperatur von Ou im Vacuum uber Schwefelsaure, so findet nach kurzer Zeit eine vollstiindige Zer- setzung statt, wobei grosse Mengen von Salzsiiure entstehen und die weissen Krystalle in ein metallisch gliinzendes Pulver verwandelt werden. Eine ahnliche Zersetzung erleidet die Substanz auch beim Erwarmeii rnit Wasser auf 6O-7Ou. Auf die Analyse der Verbindung musste ich unter dieseii Umstaiiden verzichten. Nach allen Analogien zu urtheilen, gehort dieselbe hiichst wahrscheinlich in die Klasse der zuvnr beschriebenep Aldehydderirate des Phenylhydrazins. 133. Theodor Wilm: Ueber die magnetieche EigenschaR von (Eingegangen am 17. Msrz.) Uuter den verschiedenen physikalischen Eigenschaften des natur- lichen Platinerzes, wie es namentlich in der Form von Platinsand im Handel vorkommt, scheint man bis jetzt seiner Eigenthiimlichkeit, in sehr wechselnden Verhaltnissen vom Magneten angezogen zu werdeu, wenig Aufmerksamkeit zugewandt zu haben. Es finden sich wohl in den Lehrbichern unter den zusammengestellten zahlreichen Analysen Platinerz.

Ueber die magnetische Eigenschaft von Platinerz

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Berechnet Gefunden

H 9.80 9.91 ))

N 13.70 13.40 ))

c 76.47 76.47 pct .

Die Snbstanz ist ein schwach gelb gefarbtes Oel, welclies noch bei -20') flussig bleibt, Fehl ing ' sche Losung nicht reducirt rind durch Kochen mit Saureii in Aldehyd und Hydrazinbase gespalten wird.

P h e n y 1 h y d r a z i 11 11 n d C h l o r al. Vermischt man beide Substanzen bei gewijhnlicher Temperatur,

so findet eine hijchst stiirmische Reaktion statt, bei welcher Strome von Salzsiiure entweichen und ein halb verkohltes Prodnkt zuriick- bleibt. Um die Einwirkung zu massigen, ist es nothwendig, ein Ver- dunnungsmittel anzuwenden. Lost man die Base in der zehnfachen Menge Aether und fiigt danii unter Abkiihlung etwas weniger als die berechnete Menge Chloral hinzu, so triibt sich die Flijssigkeit nur wenig, iind kann ohne Gefahr bis auf den funften Theil des Volumens eingedampft werden. Auf Zusatz von Ligroi'n scheiden sich jetzt weisse krystallinische Flocken in reichlicher Menge ab , welche durch nochmaliges Liisen in Aether und Fallen mit Ligroi'n in feine weisse Krystallnadeln verwandelt werden. Dieselben sind jedoch so uribe- stlindig, dass sie im trockenen Zustande iiberhaupt nicht existiren kiinnen. Bringt man sie bei einer Temperatur von Ou im Vacuum uber Schwefelsaure, so findet nach kurzer Zeit eine vollstiindige Zer- setzung statt, wobei grosse Mengen von Salzsiiure entstehen und die weissen Krystalle in ein metallisch gliinzendes Pulver verwandelt werden. Eine ahnliche Zersetzung erleidet die Substanz auch beim Erwarmeii rnit Wasser auf 6O-7Ou. Auf die Analyse der Verbindung musste ich unter dieseii Umstaiiden verzichten. Nach allen Analogien zu urtheilen, gehort dieselbe hiichst wahrscheinlich in die Klasse der zuvnr beschriebenep Aldehydderirate des Phenylhydrazins.

133. Theodor Wilm: Ueber die magnetieche EigenschaR von

(Eingegangen am 17. Msrz.)

Uuter den verschiedenen physikalischen Eigenschaften des natur- lichen Platinerzes, wie es namentlich in der Form von Platinsand im Handel vorkommt, scheint man bis jetzt seiner Eigenthiimlichkeit, in sehr wechselnden Verhaltnissen vom Magneten angezogen zu werdeu, wenig Aufmerksamkeit zugewandt zu haben. Es finden sich wohl in den Lehrbichern unter den zusammengestellten zahlreichen Analysen

Platinerz.

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von Platinerzen aller nioglichen Fundorte hier uiid da einige als niag- netische Erze bezeichnet (vergl. u. A. M u s p r a t t - S t o h m a n i i , Artikel Platin), doch scheinen dies nur zufdlige Beobachtungen gewesen zu sein, da wahrscheinlich die wenigsten bis jetzt analysirten Platinerze vorher auf jene Eigenschaft gepriift worden sind.

Von deli unzlhligen und mannigfaltigeii Proben VOII Platinerz in der gewohnlichen Form \-on Kornern verscliiedenster Grosse bis herab zum feinsten Sande ausschliesslich uralischen Ursprungs, welche im Verlaufe mehrerer Jahre durch meine Halide gegsllgen sind, ist mir bis jetzt kauni eine einzige vorgekommen, welche jene Eigenthumlich- keit, vom Magiieten zum 'T'heil angezogen zu werden, nicht besessen hatte. Es ist dieser Unistand um so merkwiirdiger, als der Eisen- gehalt, welchem man in erster Reihe die Ursache jenes Verhaltens zuschreiben mochte, im Ganzen ein verhaltnissmassig geringer und ebenfalls sehr schwankender ist (zwischen 4-13 pCt.) und dass z. B. unter einigeii von B er z e l i u s herriihrenden Analysen ein 11.04 pCt. Eisen enthaltendes Erz als gar nicht magnetisch angeftihrt wird, wahrend ein solches von demselben Fundorte - Nischnetagilsk im Ural - bei etwas geringerem Platiu - aber vie1 hoherem Kupfergehalt mit nur 12.98 p c t . Eisen magnetisch sein konnte. Ein aiideres gleichfalls aus Nischnetagilsk stammendes Platinerz hat nach T e r r e i l (Jahres- bericht 1856, 290) einen Gehalt voii 8.18 pCt. Eisen und 81.02 pCt. Platin und ist als niagnetisch beschrieben.

Da der Gedanke nahe lag, durch Behandlung mit einem Magneten behufs technischer Verarbeitung von Platinerzen solche in der Zusammen- setzung je nach dem Fundorte und oft auch je nach dem Verkiiufer sehr schwankenden Partien gewissermaassen srizureichern und eventuell schon mechanisch zu reinigen, versuchte ich ein vorher von mir auf den Platingehalt gepriiftes Erz (angeblich voii Gorablagodat) mit dem Magneten in zwei Theile zu scheiden. Das Erz enthielt 76.07 pCt. Platin; 55.15 pCt. des urspriinglichen Erzes koiinten mit einem ziem- lich schwachen Magneten ausgezogen werden, aus dem Riickstande hatte ein starkerer Magnet sicherlich noch mehr entfernt; im niagne- tischen Theil wurde der Platingehalt bestimmt, in der Erwartung ein recht niedriges Resultat gegentiber dem Gesammtgehalt von 76.07 pCt. zu finden. Doch betrug derselbe noch 69.23 pCt., also nur 6.84 pCt. weniger als das intakte Erz.

$omit war erwiesen, dass eine Reinigung mit dem Magneten von keinem praktischen Werth ist; die Analyse dea nichtmagnetischen Theils hatte darnach kein Interesse mehr und unterblieb.

Noch andere Erzproben zeigten folgendes Verhalten gegen den Magneten :

Berichte d. D. clieiu. Gesellsclinft. Jabrg. XVI. 44

Platingehalt des intakten Erzes = 72.80- 75.09 -67.90 pCt. Daraus durch den Magneten aus-

ziehbare Erzmenge . . . I= 51.70-448.25-44.14 P

Nachweisbar unverfalschte Erzproben anerkannt hoher Qualitat aus den beriihmten Gruben des Grafen S c h u w a l o f f , im Handel gewiihnlich in dunklen und hellen Partien vorkominend, ergaben fol- gerides Resultat:

Der magnetische Theil des dunklen Erzes betrug 15.20 pCt. der magnetische Theil des hellen Erzes betrug . 5.55 P

vom Gewicht der urspriinglichen intakten Probe. Endlich enthielt ein besonders gut gewascheries aus ausserordent-

lich feinen , gleich grossen hellen platten Kiirnchen bestehendes Erz 83.76 pCt. mit nur wenig Indium vermengtern Platin; aus der Probe konnten mit demselben Magneten nur 6.3’7 pCt. des Gewichts Erz ent- zogen werden. In den meisten Fallen wiirde constatirt, dass der nicht magnetische Theil heller aussah und mehr aus metallisch glanzenden Rlattchen und Kiixiiern bestand, als der magnetische Theil, welcher meist ziemlich gleiches Korn besitzt und von dunklerer Farbung ist.

I m oben angefuhrten hellen Platinerz von Sc h u w a1 o f f bildeten den magnetischen Theil fast ausschliesslich feine schwarze Kornchen oder Krystallchen von Magnet - und Chromeisenstein, wahrend jener ails der zuletzt genannten schonen Erzprobe im Aeusseren gar nicht vom intakten Erz zu unterscheiden war.

Wie man sieht giebt der Magnet auch kein Kriteriurn fiir die zii- fallige oder absichtliche Beimengung von mehr Eisen oder Eisenerz als durchschnittlich irn grossen Ganzen in den uralischen Erzen ent- halten ist, da, wie der oben augegebene Versuch zeigt, aus einem E r z iiber die Halfte mit dem Magneten ausgezogen werden kann und dieser magnetische Theil immer noch als ein durchschnittlich mittelgutes Erz angesehen werden darf. So wiinschenswerth eine schnelle und einiger- maassen sichere Schiitzungsmethode fiir den Kaiifer von Rohplatinerz ware, besitzen wir bis jetzt dennoch kein Mittel zum Unterscheiden eines guten und schlechten Erzes, es sei denn, dass man es niit einer schon sehr groben biiswilligen Verfalschung zu thun hat , z. B. mit einem Ziisatz von groben Gusseisenfeilspahnen oder -Stuckchen, welche in der That gewissen ails rostartig iiberzogenen zackigkornigen Aggre- gaten bestehenden Platinerzen sonst sehr guter Qualitat oft tLuschend iihnlich nachgebildet werden kiinnen und wirklich auch im Ural hier und da zugesetzt werden, wie ich mich zu iiberzeugen Gelegenheit gehabt. Die oben angefuhrte 67.90 pCt. Platin enthaltende Probe erwies sich als ein auf diese Weise r-erfiilschtes Erz , und doch war weriiger aus demselbeii niit dem Magneten ausziehbar, als ails hiiherem Erz, welches nachweisbar keinen fremden Zusatz erfahren hatte. Aber

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auch bei einer solchen Probe von E r z kijnnte der Magnet kein Mittel zur zweifellosen Beantwortung der Frage iiber eine absichtliche Ver- Mschung abgeben; die beste Prufungsart scheint mir in solchen Fallen noch in Folgendem zu bestehen: mail iibergiesst das Plntiiierz mit reiner Salzsaure; jedes Platinerz, auch das beste, farbt die Siiure schon in der Kiilte sehr bald deutlich gelb von Eisenchlorid; erwarmt man massig, so darf sich beim unverfalschten Platinsande keine Spur von Gasentwickelung zeigen, wogegen sich bei dem mit Gusseisenstiickchen gemengten E r z e alsbald ein lebhaftes Perlen und nach und nach eine regelrechte Wasserstoffgasentwickelung einstellt und ein fortwiihrendes Auf- und Absteigen der von den grBsseren Gasblasen aufwarts gezo- genen leichteren Partikelchen zu beobachten ist.

Zur Erlauterung der oft ausserordentlich schwankenden Zusammen- aetzung und namentlich grosser Differenzen im Platingehalt von im Handel vorkommenden uralischen Platinerzen (ich lasse die Frage dahingestellt, ob nicht in diesem Falle eine betriigerische Tauschung vorliegt) erwahne ich noch zum Schluss, dass mir unlangst zur Analyse eineProbe von sehr schonem, hellem gutgewaschenem Platinerz blattrigun- gleichfhrmigen Aggregats ubergeben wurde, welches absolut unmagnetisch war, sich aber als beinahe reines Osmiumiridium envies, indem daraus nur 2.36 pCt. dazu noch andere Platinmetalle (Ir, Rh, P d ) enthaltendes Platin erhalten werden konnten.

Leider ist mau bei der grossen Entfernung der Lagerungsstatten dieser kostbaren Erze, und durch den Umstand, dass gewisse Partieen oft durch sehr verschiedene Hande wandern, ehe sie vom Kiiufer zur Analyse gegeben werden, nicht immer iiber die genaue Angabe des Fondortes sicher. Jedenfalls bildet aber besagtes Erz ein seltenes Beispiel des Vorkommens blagodat'schen Kreise.

St . P e t e r s b u r g , im

- von beinahe reinem Osmiridium im Gora-

Marz 1883.

134. Rudolf Benedikt: Ueber Nitroderivate des Resorains. (Eingegangen am 17. Mlrz.)

In der Mittheilung') des Hrn. P. G. W. T y p k e uber diesen Gegenstand Gndet e r es w o n Interesse, die Reihe der Nitroderivate des Resorcins zu ergiinzenb: , indem seiner Ansicht nach bisher nur das bei 1150 schmelzende n i c h t f l i i c h t i g e Mononitroresorciri und das Trinitroresorcin (die Styphninsaure) bekaiint sind.

') Diese Bcrichtc XVI, 551. 44'