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148 Elsner, ub. die Methoden der Vergoldung Distanz zwischen Tambourin und Kupferplatte stellen lassen, abgesehen davon, dass die geringen Fliissigkeitsschichten u. 8. W. gewiss rile jene MLgel bedingen, YOU welchen Sie ,in Ihrem Briefe sprechen. Da aber die damals beigefugten Specimina sich zum Drucke hingeben mussten, SO kam AIles darauf an, die Pricipitate so wenig spriide sls moglich zu erhalten. Eminent sprode wurde daa Priiciyitat aber jedesmal unter zwei Bedingnissen: 1) wenn ich die Elektroden von vorn herein einer zu grossen grlvani- scheti U'irkung aussetwte , somit die Precipitation beschleunigte. Selbst die schiinste rothe kijrnige oder warzige Pracipitstion war in solchen Fiillen aprode, die bliitterige aber geradezu brii- chig; - 2) weon ich die Distann des Tabourins oft dadurch verinderlc , dasa ich die untei liegenden Hiilzchen bald dicker, bald dunner legte. In solchen Fiillen niimlich war es sicbtbar, dass das Priicipitst bliitterige Schichten Bbereinander bekam, die, dem jedesmaligen Wechsel der Dishnz eutsprechend, eine grosse Spriidigkeit dea Ganzen verursachteo. - Diess zur Vermeidung eines Miaverstindnisses, da ich micb in allen iibrigen Versu- cben mit Oberwiegendem Vorlheile Ihres grossen Appltrates be- diente, bis es mir vielleieht geliogeu wird, in meinen Guss- eisenessen zu Eichstiidt durcb Graphit haltendes Gusseisen hierin einige Verlnderungen mit Vortbeil zu machen. x111. nassem Wege. Dr. L. E L 9 N E R. (Aus den Verhandlungen des Vereins znr Befdrderung des Gewerb- sleisses in Preussen. 18.10. 6. Lfg.) Es ist bekannt, dass im Jahre 1837 in dem London Journ. of ar(s eine neue Metbode, Metalle aue nassem Wege zu ver- golden, veroffentliaht wurde, deren Resultate im Ganzen bebie- ?&,end apslelen. Die Metbode wurde im Laboratorium des Biinigl.. Gewerbe - Instituls gepriift und die dabei erhsltenen Re- sultste in den Verhandlunyen des Vereirw %ur Befordeturry Ueber die Methoden der Vergoldung auf Voo

Ueber die Methoden der Vergoldung auf nassem Wege

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148 Elsner, ub. die Methoden der Vergoldung

Distanz zwischen Tambourin und Kupferplatte stellen lassen, abgesehen davon, dass die geringen Fliissigkeitsschichten u. 8. W.

gewiss rile jene MLgel bedingen, YOU welchen Sie ,in Ihrem Briefe sprechen.

Da aber die damals beigefugten Specimina sich zum Drucke hingeben mussten, SO kam AIles darauf an, die Pricipitate so wenig spriide sls moglich zu erhalten. Eminent sprode wurde daa Priiciyitat aber jedesmal unter zwei Bedingnissen: 1) wenn ich die Elektroden von vorn herein einer zu grossen grlvani- scheti U'irkung aussetwte , somit die Precipitation beschleunigte. Selbst die schiinste rothe kijrnige oder warzige Pracipitstion war in solchen Fiillen aprode, die bliitterige aber geradezu brii- chig; - 2) weon ich die Distann des Tabourins oft dadurch verinderlc , dasa ich die untei liegenden Hiilzchen bald dicker, bald dunner legte. In solchen Fiillen niimlich war es sicbtbar, dass das Priicipitst bliitterige Schichten Bbereinander bekam, die, dem jedesmaligen Wechsel der Dishnz eutsprechend, eine grosse Spriidigkeit dea Ganzen verursachteo. - Diess zur Vermeidung eines Miaverstindnisses, da ich micb in allen iibrigen Versu- cben mit Oberwiegendem Vorlheile Ihres grossen Appltrates be- diente, bis es mir vielleieht geliogeu wird, in meinen Guss- eisenessen zu Eichstiidt durcb Graphit haltendes Gusseisen hierin einige Verlnderungen mit Vortbeil zu machen.

x111.

n a s s e m W e g e .

Dr. L. E L 9 N E R. (Aus den Verhandlungen des Vereins znr Befdrderung des Gewerb-

sleisses in Preussen. 18.10. 6. Lfg.)

Es ist bekannt, dass im Jahre 1837 in dem London Journ. of ar(s eine neue Metbode, Metalle aue nassem Wege zu ver- golden, veroffentliaht wurde, deren Resultate im Ganzen bebie- ?&,end apslelen. Die Metbode wurde im Laboratorium des Biinigl.. Gewerbe - Instituls gepriift und die dabei erhsltenen Re- sultste in den Verhandlunyen des Vereirw %ur Befordeturry

U e b e r d i e M e t h o d e n d e r V e r g o l d u n g auf

Voo

auf nassem Wege. 149

des Gewerbfleiuses in Beuusett, Jahrq. 1832'. S.162 von dem 'Hrn. prof. Dr. S o h u b a r t h iiffentlich bekannt gemacht. Die Wichtigkeit des Gegenstandes liess erwarten , dass man ver- suchen wurde, anch noch andere Wege eineuschlagea, um eine Vergoldung auP nassem Wege zu er~ielen, und in der That trat Hr. Prof. d e l a R i v e in Gene mit der Angabe einer sol- chen Melhode auf, welche er in der Bibliothhqus universelle de G e n k e No. 60. Mars 1840 unter dem Titel: Nofice SUP un proddd &leeclrochemique, ayant pour of+et de dorer l'aryent et le Zaiton, bekannt mrchte. Eine Uebersdzung dieses Aufsatzes flndet man in dies. Journ. Bd. XX. S. 157. - Ich erhielt vou dem konigl. wirkl. Geh. Oberregierungsrathe Hrn. B e u t h den ehrenvollen Auetrag, die Versuche nach der Angabe d e l a Rive's zu wiederholen, deren Resultate ich nachstehend mittheile. Bevor ich dieses thue, muss ich die Operationsmethode desselben kurz erwahnen.

Er bedient sich der Wirkung des elektrischen Stromes, um mittelst defiselhen die Metalle zu vergolden. Sein VerPahren ist folgendes :

Man nimmt eine dunne Rlase oiler einen Sack von Gold- schlagerhiiutchen , Piillt in diesen eine mit destillirtem m s s e r sehr verdunnte L6sung von Gold in Konigswasser, hiingt ihn in ein GlasgePlsu (Zuckerglas) , welches Wasser mit einigen Tropfen Schwefel - oder Salpetersiure angesluert enthilt , und taucbt in dieses Wasser ein Stuck Zink, an welches ein silber- ner oder Platindraht befesligt ist, der in die Gold18sung taucht nnd an dessen Ende der eu vergoldende Gegenstand durch Um. wickelung des Drahtes befestigt ist. Der zu verguldende Ge- genstand spielt hierbei die Rolle des negativen Metalles. Der bei dieser Einrichtung entstehenda schwache elektrische Strom zersetet die Goldlosung, deren Gold aich s u e den zu vergol- denden Gegenstand niederschlagt, wiihrend sich das Zink in der aossern Fliissigkeit aaflost. Der Begenstand wird vorher in stiuerliches Waeser getaucht, um Staub, Oxyd etc. von seiner Oberflache e u entfernen, die. entweder polirt oder nur gani., eineachgesohliffen (udoucie) en sein braucht. 1st &r Gegen- stand .van Silber , so 'nehme man. sum Abapiilen Wtlsser , wel- dies mib: SohwePeleiiure ein'wwtig~'sngeaiiaerC iat; iaft er ioo Messing,) mit einigeni Tropfen Salpeters~cfie.ingesiiuertes Was-

150 Elsner, iib. die Methoden der Vergolclung

ser. - Nach diesem Bade wird der Gegenstand 1-2 Minuten lang in die verdiinnte Goldlosung eingetauoht, herausgenommen, in sliuerlichem Waaser abgespiilt , mit feiiier Leinwand uriter Reiben abgetroeknet und dieselbe Reihe von Operstioneri so oft wiederholt, bis der Gegenstand hinlinglich vergoltlet ersctieiiit. Aut' diese Weise hat d e la R i v e Silher und Messing verqol- det; Eiseir zu vergolden gelang ihm nicht.

Als ich die Versuche nach vorstehender Angabe nnstellte, Pad ich sehr bald, dass durch die Wandiiiigen der Blase eine bedeutende Menge der Ooldsoltrtion reducirt ivurde, indem sich die Blase fast durchsus piirpurroth Piirbte, ein Umstand, dcr bei einer einige Zeit dauernderi Operation hochst unangenehm ist. Ich kam daher, sehr bald darsul', tlas beknnnte Princip der B ec- q u e r e I'sohen oiler D II i e Il'schen gelvanischen Ketle anzuwen- den, wodurch jene Uitmnebmtichkeit bedeutend geringer wurtie. Ich bediente mich niiinlioh s tn t t der Blase eines an beitlen En- den offenen Glascylinders, desseir eines Ende mit dunner Illme verschlossen Ivurde. Ieh fiillte denselben mil der verdiinnten Gold- losung und verPuhr bei der Operalion des Vergoldens g n n x SO,

wie es d e l a R i v e angiebt und \vie es vorstehend angefiihrt ist. Hierbei ergab sioh , dass polirte Gege:isliiritle besteri

sich vergoldeteti,, eben so, dass der elektrische Ytroin nur sciimnch zu sein braucht, daher das in dem iiussern Gefiiss befindliche Was- her nur mit einigenTropfen Scliwefel- otler Sslpelersriure angeshuert werden dnrL Die Vergplduog nuP Messing tiel rMdich,aus, die Vergoldung nof Silber yelb-yriinlich; ebeii ~o..b#t, e$ auch ds l a R i ve gefundeo. .Pritklische Goldarbeiter, denen iclt.,.dlene Vergoltlungen zeigte , fanden dieselbem w diinn, Was mhn; be- sonders sehr gut an dem weissen Silber bemerheo hann.

So weit war ich im Imife, des Sommers mit den Wiei derholungen dcr'.gaIvanisdhem Vergoldungsmethode gelommen, als im August- und Seplemberheft der Ann. der Chmie und Pharm. Bd. XXXV. S. 216; u. 350 ein Auf'satz v o a , R r n . Dr. R. B 0 t t g e.r erschien :. ,,fiber Veryofdurrg des Silbers , Messings und Stahlv auf yaZvani.scliem Wrge," welcber , besooders was die Vergoldorlg des . Silbers na& Bieser Methoda anlangt, giinstigere Resultate. .cr.halten. bat rls, d 'e 1 a R i v e. Die Wich- tigkeit decr Gegenstandes -bestimmte: mich sogleich ,. auch die Versuche &a Hm. Or. 6 ii t t g e r zu wiederholen, urn wo m6glich

auf naesem Wege. i 51

fiber den praktischen Werth der galvanischen Methode, zu ver- golden, eine Vergleichung anstellen zu kiinnen.

Der Apparrt, dessen sich der VerP. zu seinen Pergol- dungsversuchen bedient hat, ist ein ganz ahnlicher, wie ich mich dessen schon bei dem d e la Rive'schen Verfahren be- dient hatte, das Verhhren bei der Vergoldung ganz drsselbe, wie ich es oben schon ang-egeben habe.

Zur VergoIdung des Silbers, Messings und Stahls, SO wie zur Verplatinirung dcs Kupfers, Silbers und Messings bedient sich Hr. Dr. B i i t t ge r iles nebenstehend abgehildeten Appsra- tes. Id ist ein rundes, etwa 1 Zoll dickes Bret, in dessen Centrum ein ungefiihr 3 Lin. im Durchmesser bctragendes Loch d y2 Zoll tief eingebohrt ist; ein genau eben YO tiefes ond wei- tes Loch f ist nahe an der Peripherie des Rretes angebrachtj beide Locher sind mil Quecksilber angefiillt und communiciren durch den eingeschobenen Kupferdraht 9. AuP diesem Holage- stell steht ein oben offenes Glasgef&ss ~ a , , durch desseu Boilen in der Mitte mittelst einer dreiksntigen, mit TerpentinBl benetzten

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englischen Feile ein Loch gebohrt ist, rvorein ein unterhalb tles Glasbodens noch etwa y4 Zoll hervorragender, mit Siegellack ein- gekitteter Kupferdraht passt, dessen oberer , in dns Innere des Glases reichender Theil in eine kleine kreisf6rmige flnche Spi- rale b miindet; die als Triiger eines Stiickes amslgamirten Zink- Bleches dient. mm ist ein oben und unten offener, etwa 8 Zoll hoher, unten bei i mit einer diinnen bef'euchtcten Thierblase ver- schlossener Glascylinder, urn welchen, gerade so wie bei dem zur Hervorbringung von ReliePkupPerplatten dienenden Cylinder, dr'ei zuvor ansgegliihte biegsame Kopferdrffhte ec gelegt siiid, die nls Triiger dienen , wenn der Cylinder auf das Glas aa gesetzt werden soll. h ist ein etwa 'la Lin. dicker KupPerdraht, dessen unteres Ende in dav rnit Qiiecksilber gefiillte Loch freicht und um desson oberes Ende p ein diinner Platindraht gewickelt ist, an dcssen entgegengesetztern Ende q der R U vergoldende Ge- genstand k durch lockere Umschlingung befesligt ist.

Will man nun irgend einen Gegenstand, z. B. einen blank polirten silbernen Loffel, vergolden, so schiittet man in das Glas aa bis LU der Linie ee, tiacbdem man zuvor auf die flache Spirale b ein Stiick amalgamirteo Zinkbleches gelegt hat, Wasser, welches man durch wenige Tropeen (etwn 12-20 TropPen anf 4 Loth Wasser) verduniite Schwef'elsiiure snge- siiuert hat, setzt hieraul das Glas ua auP das Holzgestell 16, YO

dass der Drght b in das rnit Q~ecksilber gefiillte Loch d taucht, und endlich den mit Thierblase verbundenen und gans mit Chlor- goldliisung (ein Theil trucknes , moglichst sffurefreies Chlorgold s u p ungefiihr 160 Theile destillirteri Wassers) gefiillten Glas- cylinder mm auf das Glas aa. Rierauf senkt man das Enile des Kupferdrahtes h in die mit Qaecksilber gefiillte Vertiet'ung f i und nun erst den an dem Platindraht befestigten, also mit dem Kupferdraht b communicirenden Gegenstand in die Chlor- goldsolution, liisst den Gegenstand in der Goldlosung nie ldnger als hachstens 1 Minute, zieht ibn dann hervor, syiilt ihn in Wasser ab , trocknet i h n schnell rnit einern Leinwandliippchen unter starkem Reiben sorgfiiltig, taucbt ihn von Neuein in die ffoldsolutiou, zieht ihn nach AblauP VOII 1/2-t Minute R U I ~

eweiten Male heraos, wiischt ibn ab, trocknet ihn und wieder- bolt die Operation 6-6mal (bei Vergoldung des Stabls etwa

auf nassem . Wege. I53

10-12mal), 011er iiberhaupt so Jange, bis eine hinlilnglich starke Vergoldung sich zu erkennen .giebt.

Bierbei bemerke ich, dass ich. mich zwar- in der Haupt- a c h e desselben Apparates bedient , jedoch ?cine kleine Abiin- derung dabei angebrahht babe ,' die fur die Anwendong dessel- ben praktischer ist. Stalt des Kupferdrahtes cc, welcher ' als Triiger des innern Glases dient, babe ich ein Bretchen ange- wandt, welches eine Oeffnung hat und auP welchem sich eine Klemme von gehiirtetem Messing befiiidet, wie aus beigegebe- ner Zeichnung leicht zu ersehen. Q ist das Bretchen und b die Messingklemme. Lwischen diese lehtere wird der innere Glascylinder eingescboben, und man kann uun denselben mehr oder weniger, durch Herab- oder Heraufschieben, dem Zink- bleche nabern. Auch kann man griissere und kleinere Glascy- linder gebraoahen, da durch eine Schraube cc die Klemrne en. ger oder weiter gemacht werden kann.

(Zur Darstellung von Relief-KupPerplatten auf galvanischem Wege babe icb mich diesen Sommer eines gnnz iihnlichen Ap- parates bedient, wie sich dessen Hr. Dr. B 6 t t g e r bedient hat.)

Bei dieser Methode ist, sol1 die Vergoldung recht scbtin ausfallen, Hauplsache, dass die zu vergoldenden Gegenstande vorher vorzuglich gut polirt sein miiesen, ferner dass, nachdem die Qegenstiinde aus der Goldliisung herausgenommen und ab- gespult worden sind, man sie sorgf'ltig mit einem sebr feinen Leinwandliippchen trocken nnd stark reibe. ,,Die Vergoldung fiel," sagt der Verf., ,,gaaz vorzuglich aus, and der vergoldete, vorher ,,polirte Gegenstsnd hatte nach staftgefundener Einmirkung eine Jiberaus reine spiegelblanke hochgelbe Goldfarbe, die von der ,,Feuervergoldung nicht zu unterscheiden war." Diese Angabe beeieht sich aber auf blank politte silberne Liiffel. Bei der W i e derholung der Versocbe fand ich, dass, urn dss in dem Bus- Bern Gefass sich bellndende Wasser anzusiinern, es nur niilbig ist, auf 2 Loth Wasser einen Tropfen verdunnte Bchwefelsaure zu nehmen. Ich nahm gewohnlich 20 Unzen Wasser nnd 90 Tropfeu verdunnte Schwefelsaure, . und die Versuehe gelangen ganz gut; die Verdiinnung kann demnach weit griiseer sein, a19 sie Hr. Dr. B 6 t t g e r sngiebt , ohne dabei befiirchten 211 dur- fen,! dsse die, Resultate ungiinstiger aosfallen. Ferner -1iiste ich einen ~Theil!, vollig trocknes Chlorgold .in 160 Th: -destillirten

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Wassers auP und bediente mich dieser Losong zur Vergoldung eines hlank polirten silbernen LotTels , erhielt aber statt eirier reinen gelben Vergoldung einen schwiirzlich - gelben Ueberzug. Ich Paod bald, dass der Grund dieser sehr unangenehmen Er- eoheinung theils in der. sauern Reaction der Goldlosung, -theils in der Concentration der lefztern lag; denn, obgleich icli ein naoh chemischen Begriffen neutrales Goldchlorid angewandt hatle, 80 reogirle desseo Losung dennoch sauer , und ich sah micb geniithigt,. die saure Reaction der Liisung durch reines kohlen- Baures Natron zu beseiligen, mit dessen Lijsnng in1 destillirteru Wasser ich die Goldlosung genau nentralisirte.

Um den riiithigen Grad der Verdiinnilng der Goldlosung zu priiten, bediente ioh mich eines blank yolirten silbernen Ble- ches, welches ich in die Goldlosung lauchle.. Wurde dasselbe nwh, elwa. 1 Minute dauerndern Eintauchen nicht mehr schwiira- lich und gab beim Abreiben eine reine gelbe Farbe,. 80 wanilte ich alsdaan erst die Goldliisung an, om mittelst derselben auP galvanischem Wege su vergolden. Nur eine mit kohlen- saurem. Nalron neutralisirte und aue die angegebene Weise ver- diinnte Goldlosung giebt yiinstiye Resultate, ein Umsland, der sehr wesentlich ist. Hr. Dr: 3 o t t g e r giebt in einec Note noeh an, dass Inaii,sich auch zur Vergoldung des Doppelsalzes, be- stehend aus Cblorgold und Chlornotrium, bedienen konne; da man aber sue die oben von mir angegebene Weise, d u d Neu- tralisalion der Goldlosung durcha wenige Tropfes einer Losung vnn reioem kohlensaurern Natron, densclben Zweck erreicht, so habe ich ihrer Einfachheit wegen lieber die letztere Metbode gewiihlt. Die von mir;auP die eben angegebene Weise vergol- deten polirtm silbernen Uijffel batten eine reine hochgelbe~ Gdd- farbe urrd d c h t die grudich-gelbe, wie ich sie fraher ertralten hatte. Der Grund hiervon liegt einfach in der Verdiinnung der Goldlosong. Die Vergoldung bielt den Druck des Polirstnhls eehr got Bus, nahm durch ihn eine sehr schiine Politur an und 8cheide.ruasser verhielt sicb gerade so wie gegen einen im Eeaer vergotcleten silbernend Liiffel. Eben' so habe ich bemerkt, dass besonders derjenige Theil des silbernen LiMeis sich sehr schon und, stark vergoldete , welcher dem positiven Zink zagewandt war, dass man daher die' Poncte wechseln; mms, a n welche m m den. VerGiudongsdrshtc (nvischerr Zinii uod. den zu vet-

auf nassem Wege. I 3 5

goldenden Oegenstand) befcstigl. Nimmt man slatt eines Drah- tes von Platia einen von Kupfer, so fiillt die Vergoldung r8thlich nus; dieselbe Beobachtung: hat auch Hr. Dr. B i i t t g e r gemacht.

Ich wende miob jetzt zu den Resoltalen, welche ich bei dem Versuche, antlere Metalle, ausser Silber, auP nassem Wege zu vergolden, erhalten habe. D e I a R i v e ist , wie oben schon bemerkt , die Vergolriung des Stahls nicht gelungeii. B i it t- g e r hat aber Stahlfedern und stiihlerne Gegenstanile in seinem Apparate gut vergoldet. Ich habe gefundeii, dass sich SfahG Pedern, die voii ihrer blaueii Oxydschicht durch Behandlung mil verdiinnter Yalzslure viillig gereinigt worden waren , SO dass sie ganz blank waren, schon dadurch sehr scbiin vergolden lessen, dass man sie in die mit kohlensaurem Natron neotrali- sirle Goldlosung legt, 1-2 Minuten lang darin liegen lasst, alsdann herausnimmt, abspult und mit einem feinen Lappchen stark reibt. Durch iifteres Wiederholen derselben Operation war die Vergoldung sehr schon, so dpss sich demiiach Stahl auP die einfachste Weise, ohne Anwendwig irgend eines Apparates, gut vergolden Irisst.

Was die Vergoldung des Bupfers aiilangt, so habe ich bemerhf, dass- sich eio sehr blariKer Kupferdraht, den ich einige Zeit lang d a m gebraucht hatte, urn an ihm das als negative Elektrode dienendb Sitber zu befestigen, stark vergoldet hatte, so dass aucb starkes Reiben nicht im Stande w a r , die Ver- goldung zu entfernen. Auch gelang es mir, sehr blank ge- putztes Kupfeerblech dadurch sehr deutlich %u vergolden , dam ich dasselbe liingere Zeit i n . die vorher genau neutralisirte Gold- liisung einldgte und iibrigeas verPuhr , wie mebrrnalv bemerkt wor- den ist. Ueber die Vergoldung des Kupfers sagt Hr. Dr. Biit t- g e r : ,+in kupferner oder verknpferter , nls negative Elektrode ,,dienender Gegenshnd wird , w i e lange auch die galvanische ,,Stromwirkung dauern mag, kauin sichtbar vergoldet." - I n wiefern meine Resultate abweichen , sagt die obige Bemerkiing.

Was die Vergoldung des Messings aoP galvankchem Wege anlangt, so sagt von dieser Hr- Dr. B o t t g e r , dass sie eben so schiin aushlle wie die nnP Silber. Die Besoltale meiner Ver-. suche , Elosetten Ron' besondem, zn diesem Zwecke vom GiirtIer polirtem Messing zu vergolden, gaben e w a r eine nicht zo ver- kennende Vergoldong, alleini sie st~tt~riilhh'ch aus, so wir ea

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such d e la R i v e angiebt, sie war nicht so schiin goldgelb, als dieses bei der Vergoldung des Silbers der Fall ist.

Bedient man sich statt der Cblorgoldlosung einer J,ijsung von Chlorplatin oder , was noch mweckmiissiger ist , einer Lij-

sung des Natrinmplatinchlorids, welches man dadurch leicht er- halt, dass man gleiche Theile trocknes Chlorplatin und reines Kochsalz in destillirtem Wasser aiifliist, nnd verfiihrt ubrigens, un- ter Beibehallung desselben Apparates, ganm so, wie bei der Ver- goldung auP galvanischem Wege angegeben, so kann man Silber, KupPer und Messing mit einer diinnen Schicht Platin uberzie- hen, welcher Ueberaug besonders dano stahlgrsn und gllnzend erscheint, wenn man sich des Z)oppelsalxes aus Cblorplatin und Kochsalz bedient. Er.Ur. 8 6 t t g e r , der auch dieses Verfahren in seioem Aufsatze angiebt , bedieot sich desselben besonders, urn Kupferrelief'platten , die man auP hydro - elektrischern Wege er- halten hat, vor den schddlichen Einfliissen der Atmosphlre zn schiitzen, da ibm eine Versilberung aue galvanischem Wege keine giinstigen Resultate gab. Die so plattirten Kupferplatten kiinnen nun leicht auf galvrrnischem Wege vergoldet werden.

Ich habe such diese Versuche wiederholt und dieselben Resultate erhalten , muss jedoch bemerken , dass, urn durch Galvanismus erhaltene Reliefkupf'erplatten vor der Oxydation zu schiitzen, ich kein Verfahren prakfischer nnd einfuclter gefun- den habe, als dieselben entmeder kslt zu versilbern oder kalt mu vergolden. Ersteres habe ich bei allen im Laboratorinm der Anstalt dargestellten Reliefkupferplalten angeivandt , indem ich auP die blanken Platten salpetersaure Silberlosuns mit Kochqalz aufrieb, wobei nur ein sehr schwachen Reiben erforderlioh ist, und dann mit Schliimmkreide putzle; so sind dieselben s u e die leichteste und einf'achste Weiee, obne Anwendung irgend eines Apparstes, recht sohiin versilberl und geschiitat gegen die Einfl6sse der LuPt. - Um die Platten kalt zo vergolden, habe ich Leinwand- liippcheo mit concentrirter Goldlosung getrankt, getrocknet, ver- brannt mid das erhaltene braune Pulver auP die blanke Knpfer- Aiiche mit etwas Kochsalz und Wasser aufgerieben und so sehr leicbt eine Vergoldung erhalten, welch8 die Kupfeerplatte schiitzt- Man konnte einwenden, dass sowohl bei &r kalten Versilberung, als bei der kalten V e r g o h n g .dec Gegenstand starx gerieben weEden I miisse; bedenkt man aber i dass W O W O ~ ~ bei der Ver-

auf nassem Wege. 157

goldung als bei der Platinirung auf galvanischem Wege star- kes und ijffers wiederholtes Reiben Haupterforderoiss ist, go

6;illt dieser Einwand vollig weg. w a s n u n den praktischen Werth der zuerst von d e l a

R i v e angeregten Methode der nassen Vergoldung auf galva- nischem Wege anlangt , so ist dieselbe, meiner Ansicht nach, der bckannten alten Metbode, ,,kalt zu vergolden", an die Seite xu setzen, die in der That ihrer Einfachheit und Ieichten Aus- fuhrbarkeit wegen in gewisser Beziehung der galvanischen Me- thode noch vorzuziehen sein diirrte, welche zu ilrrer AusMh- rung Apparate bedarf, die, seien sie auch noch so einbch, im- mer das Verfahren an sich umstdridlieher rnachen. Was die Farbe der Vergoldurtg anlangt, so mochte ich wohl die schijnc hoclyelbe GoldCarbe der galvatiischeri Mcfhode der goldgelben Farbe der kaltcn Vergoldung vorxieben; allein es ist jedern Praktiker bekannt genug, dass sich auch die Farbe bei der kallen Vergoldurtg beliebig iindern llsst; -. Ich muss bemerhen, dass das so eben Gesagte sich auP silberne GegenstAnde beLieht; bei Messing erhielt ich durch die kalle Vergoldung ein reines Goldgelb und nicht das Rotblichgelb, wie bei der Anwendung der galvanischen Methode, welche sich demnach, meinen Ver- suchen zufolge, vorzugsweise nur fur silberne Gegenstande eig- nen mochte. Die Anwendung eiiies elektro -chemisehen Appa- rates zur Vergoldung fur die grossere Praxis ware daher sehr beschriinkt. Vergleicht man dagegen hiermit die prakti>che An- wendung der englischen Methode, auP nassem Wege zu ver- golden, so scheint mir, wenipstens in so weit bis jetzt die gal- vanische Methotlc durch Versucbe, die zur Xenllichen Kennt- niss gekommen sind , gepriift worden i d , die erstere fur die Praxis den Vorzug zu haben. Nach der englischen Vergol- duogsmethode lassen sich RupPer , Messing, Bronze, verzinntee Weissblech, Neusilber, Silber, Stahl ond Zink vergolden, und ein hiesiger Goldarbeiter, Hr. Vo ges, hat silberne Armbander nach der englischen Melhode so schiiu vergoldet , dass die Ver- goldung von der Feuervergoldung durchaus nichl zu unter- scheideo war und dass sie als Luxusgegenstlnde verkauft wer- den konnten, ein Umstand , der meiner Meinung nach sehr eiir die praktische Anwendung des Verfahrens epricht. Demselben Praktiker ist es gelungen, auch gepresste Bijouteriegegenstande

158 Elsner, ub. die Methoden der Vergoldung etc.

aus Messing mittelst der englischea Melhode so schZin zu ver- golden, dase deren Vergoldung der starksten Feuervergoldung nichts nachgiebt, so dass man hoffen kann, auch darin bald so weit zu kommen, dass man solche vergoldete Gegenstande wird kiinnen in den Handel bringen, was in der That von Wehh ist, da eiiie grosse Annahl Bijouteriegegenstgnde, die im Handel vorkommen , aus gepresstem Messing verfertigt-sind. Die Ver- qoldung lasst sich sehr schiin mittelst des Polirsfahls poliren und ist so stark, dass sie die Anwendung der gewiihnlichen FSrbungsmethode der Ooldarbeiter sehr gut vertriigt, wovon ich mich durch gann besonders in dieser Absicht angestelltc Ver- soche vollkommen iiberzeugt habe.

Ehe ich diesen Aufsatz schliesse, mag noch Polgende Be- merkung ihren Plats finden.

Meine Absicht bei der Bekanntmacbung der Resultate mei- per Versuche war keine andere, als dorch dieselbe GeMarbei- ter zu veranlassen, Versuche Qber den praktischen Werth der gslvanischen Methode anzustellen , damit euch von dieser Seite der Werth derselben gepriift werde, welche, so weit sie bis jetet in ihreii Resultaten zur offentlichen Kenntniss gekommen ist, wie mir menigstens scheint, nicht so giinstige Anwendung f’iir die griissere Praxis verspricht, als dieses mit der englischen Methode, Metalle auP nassem Wege zu vergolden, der Fall zu sein scheint.