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1610 1. Irii Eiwrissmolekiil ist eiiie cornplexr chrorriogriie Gruppe ent- halteii, wrlche bei der Pitiikre;isrerdauung losgeliist wild iind durcli Chlorwasser in Forin einrs rothrn Clilorsiibstitotioii~prodiictrs ;il)gr- geschirden werdeii kniin. 2. Dieses Product - das ~tiloroprotei'noclirom - desseii iius drii Aiialysen rrinittelte Zusamiiirnsrtziiiig drr 1Tormel Cyg€I1lfi Cl:,N2,(J:,lS riitspricht , wird durch Alliitlirri und Metdlsalzr whon in drr Kiiltr, sowir durch Koclirri niit Alkohol nder Easigestrr zri,setzt, wohri ver- scliiedeiir, nicht naher charaktwisirtr Sl):iltuugsplodiictt. eutstelirii. 3. Dns 1'rotei'noclii.ornogrri. drssrii ZusaliiIileilhrtzt1111: a.iiiiiihrrrid durcli die Porrr~el C96 €Ills (391 Nql S nusgrdriickt werdeu kam Illid dns &h, im Vergleich zii deli Eiwt+sstoflrn, durch tGirii hiiherrii Ihhlw- atofT- und eiiieii uiedrigereu Stickstoff-, iiumeiitlicli ;her Wasserstof- Gelialt von ilinrii uritcrscliridrt, ist ein ebrnfnlls srhr leicht zersetz- barer Korprr, drr aLer durch Mrmbranru ditfuiidirt iind ails der miiswigen Liisuiig Iiicht durch Mrtallsalze und uur durch l'hosphor- wolframsaure gpfiillt, miid. Durch Zerlegurig drr Phospho~~~~olfi~~~~ saurererbiiidiiiig karin das I'rott,'inochruiiiogPii iiicht wirdrr zuriick- t-rhalteii wertleii. 265. A. F o ck: Ueber die Molekulargewichtsbestimmung fester Korper. (Eine 3. Erwitlerunq an IIrn. Isidor Traullr.) (Eingegangvn am ti. Juni.) 111 riner als ))Erwiderung~ brzeichnetrii Notiz I) bekiirnpft Hr. 1. Tr:iube eiiir Reilie \on Anschumngen und Voi.stellungeri, welchr lnir zugeschrieben bezw. bei rriir vorausgesetzt werden, urid zwar in rriiig- lichst unbestimrnter Forrii, z. Th. sogar nur miiglicherweise. Wiirde ich dieselben gehegt oder vertrrten habeii, so riiusste ich seine Britik in matichen Punkten nls zutrctfend hinnrhmen. Es handelt sirli ill- dessen iiberall iiur um von Hrn. I. Trttubr selbst auf Grund vori Yissverstandnisseii construirte Auffassungen urid Widerspriiche. So wird z. B. angenommeri, dass nach meiuer Ansicht die Mole- kulargewichte (sammtlichrr) fester StoRe unimolekular sind. Dsiiii rrsultirt natiirlich ein Widerspruch rnit dem, was man auf arideremi Wege iiber die Molekulargrosse eiiizrluer Kiir per schliessen niuss, >o z. B. bei der Essigsaure und rinigrn der sich iihrilicli, d. i. associirerid, vcrhaltendrii Siibstanzen. III der Zusnmrnrrifassung der Resultate Diese Bericbte 31, 1081.

Ueber die Molekulargewichtsbestimmung fester Körper

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Page 1: Ueber die Molekulargewichtsbestimmung fester Körper

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1 . Irii Eiwrissmolekiil ist eiiie cornplexr chrorriogriie Gruppe ent- halteii, wrlche bei der Pitiikre;isrerdauung losgeliist wild iind durcli Chlorwasser in Forin einrs rothrn Clilorsiibstitotioii~prodiictrs ;il)gr- geschirden werdeii kniin.

2. Dieses Product - das ~tiloroprotei'noclirom - desseii iius drii Aiialysen rrinittelte Zusamiiirnsrtziiiig drr 1Tormel Cyg€I1lfi Cl:,N2,(J:,lS riitspricht , wird durch Alliitlirri und Metdlsalzr whon in drr Kiiltr, sowir durch Koclirri niit Alkohol nder Easigestrr zri,setzt, wohri ver- scliiedeiir, nicht naher charaktwisirtr Sl):iltuugsplodiictt. eutstelirii.

3. Dns 1'rotei'noclii.ornogrri. drssrii ZusaliiIileilhrtzt1111: a.iiiiiihrrrid durcli die Porrr~el C96 €Ills (391 Nql S nusgrdriickt werdeu k a m Illid dns &h, im Vergleich zii deli Eiwt+sstoflrn, durch tGirii hiiherrii Ihhlw- atofT- und eiiieii uiedrigereu Stickstoff-, iiumeiitlicli ; h e r Wasserstof- Gelialt von ilinrii uritcrscliridrt, ist ein ebrnfnlls srhr leicht zersetz- barer Korprr, drr aLer durch Mrmbranru ditfuiidirt iind ails der miiswigen Liisuiig Iiicht durch Mrtallsalze und u u r durch l'hosphor- wolframsaure gpfiillt, miid. Durch Zerlegurig drr P h o s p h o ~ ~ ~ ~ o l f i ~ ~ ~ ~ ~ ~ - - saurererbiiidiiiig karin das I'rott,'inochruiiiogPii iiicht wirdrr zuriick- t-rhalteii wertleii.

265. A. F o ck: Ueber die Molekulargewichtsbestimmung fester Korper.

(Eine 3. Erwitlerunq an IIrn. I s i d o r Traullr.)

(Eingegangvn am ti. Juni . )

111 riner als ))Erwiderung~ brzeichnetrii Notiz I ) bekiirnpft Hr. 1. Tr: iube eiiir Reilie \on Anschumngen und Voi.stellungeri, welchr lnir zugeschrieben bezw. bei rriir vorausgesetzt werden, urid zwar i n rriiig- lichst unbestimrnter Forrii, z. Th. sogar nur miiglicherweise. Wiirde ich dieselben gehegt oder vertrrten habeii, so riiusste ich seine Britik in matichen Punkten nls zutrctfend hinnrhmen. Es handelt sirli i l l -

dessen iiberall i iur um von Hrn. I. T r t t u b r selbst auf Grund vori Yissverstandnisseii construirte Auffassungen urid Widerspriiche.

So wird z. B. angenommeri, dass nach meiuer Ansicht die Mole- kulargewichte (sammtlichrr) fester StoRe unimolekular sind. Dsiiii

rrsultirt natiirlich ein Widerspruch rnit dem, was man auf arideremi Wege iiber die Molekulargrosse eiiizrluer Kiir per schliessen niuss, >o z. B. bei der Essigsaure und rinigrn der sich iihrilicli, d. i. associirerid, vcrhaltendrii Siibstanzen. III der Zusnmrnrrifassung der Resultate

Diese Bericbte 31, 1081.

Page 2: Ueber die Molekulargewichtsbestimmung fester Körper

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meirier Arbeit I ) heisst rs a h wijrtlicli : I ) i t A Iirystallmolekiilr d ~ r rinf;tchm cheniischeii Kiirper sind - soweit die Untt.rsuchiiri:e,ii rrichen - allgemein mit den normalen chemisclien hJolekiilt*ri ideiitisch.. Die Einschriiiikuiig, welche in den Worten zwiwiit-ii den Riiidrstrichrii liegt, hat H r . I . Traiibr eben nicht geiiugend lie-

achtet. Hierzu kommt aber noch, dass nach dem Wesen der voii iiiir

angewandten Methode, dns directe l<esult:it inirner n i x dahin grllrii

knnn: Die Molekulargrosse iii der festen Liisung ist gleich derjruigeii in der fliissigen Losung oder x ma1 grijsser bezw. klciner. Dir J lv - thode ist also eirie relative und die eindeutige Prststellwig dvr Mole- kulargriisse ini flussigein Zustanda eiiie uiierlCssliche Vorbedingun~. Schori der letzterr Umstand allein, d. i. rine niihrrr Kenntnis5 drr Methode, hRtte dns Missrerstandniss ausschlirssen sollen.

Was sodann die Voluniveriinderung aiiletrifft. welclir h i der lirystallisntion der Fliissiglteiten ziimeist - iiicht immer - vintritt. e o hatte ich nieine Aiisicht pracise in dir Worte zusaniriirrigef;iaat:

Jedenfalls erscheiiieii wohl hiernnch die I. Trnub e’sc,lirii Drilut.- tionen< (hinsichtlich der Molekulargriifse krystallisirter Iiiirprr) sal laiige der durch die reyrlnilsnige Anordnuiigc< (der Jfolt4iule in den Iirystallru) .bedingte Factor keine Beriicksiclitigurig grfundrri X I S br- denklich und unzulHssig~. Die hloglichkeit der Annnhme. icli Iiezttr die Ansicht, fiir jene Voluniverminderung kiiiinten andere Fnctorrn iiberhaupt iiicht bezw. riiemals iii Betracht kommen , sollte hiernnch auch wnhl ausgescblossen sein. Trotzdem wird so discatirt, nl3 konnte sie vorliegen und so manches rwolil iiicht bedacht ?) wordell aein u .

Eine vollstandige Aufdeckung und Berichtigung der in der Er- widerung des Hrn. I. T r a u b e befindlichen MissverstHndnisse etc., rniisste sich nothwendig umfangreich gestalten. Das Angefuhrte diirfte aber genugen, um darzuthun, dass eine Weiterfiihrung der von Hrri. 1. T r a u b e begonnenen Polemik nicht im Interesse der Wissenschaft liegt. Dementsprechend halte ich mich auch fiir brrechtigt - und zwar ails rein sachlichen Griiuden - bier von eiaer weiteren Di-- C I I S S ~ O I I abzusehen.

12 Zeitschr. f. Krystallographie ‘28, 412 (1897). 2) Diese Berichte 31, 507.