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1409 wit. 0.1 g Pnlladiumhydrosol anwandteo, der in der Tabelle nicht angefiihrt ist, wurde die Reduction unter den obigen Versuchsbedin- gungen bpi 70° ausgefiihrt. Nach eiuiaer Zeit schied sich das Palla- dium ale Gel ab, und dernentsprechend war auch die Ausbeute an Anilin recht gering. Das Palladium vermag also nur als Hjdrosol Wasserstoff zu absorbiren. Bei den Vereuchen VI und IX war aber keine Gelbildung eingetreten, sie kaun daber auch nicht die Ursache der geringeren Wirksamkeit in den letztgenannten Versuchen sein. Bemerkenswerth ist ferner der Unterscbied iu der Wirksamkeit Jer eixizelnen Priparate. Das Priiparat mit dem geringsten Yalladium- gebalt (4i.13 pCt. Palladium, Versuch 111) war schon vor lingerer Zeit dargestellt worden, aber noch rollstiindig colloidal loslich und gab die geringste Ansbeute an Anilin. Das Alter der Praparate .cheitit voii Eiofluss auf ihre activirende Wirkung zu sein und ist wohl auf die mit der Zeit zunehmende Oxydation des Palladium- hydrosols zuriickzufiihren (s. die vorbergebende Mittheilung). Unt festzustellen, ob auch Palladiumschwarz unter den obigen Versuchsbedingungen Wasserstoff zu activiren vermag, wurden in der angegebenen Weise wechselnde Mengen von fein vertheiltem Palladium, theils durch Reduction niit Wasserstoff, theils mittels Hydrazin dar- lest ellt, in wiissrig alkoholischen Nitrobenzolltisungen suspendirt und Wasserstoff' bei ZOO und 70° eingeleitet. Nach dreistCndiger Ein- wirkring konnte kein An ilin nacbgewiesen werden. Palladium- schware ist demnach ebensowenig wie Palladium-Gel im Stande, in ~nssrig-alkobolischerSuspension Wasserstoff zu absorbiren. 245. Hugo Ditz: Ueber die oxydirende Wirkung des unreinen Aethers. (Eingegangen :tm 11. Mlrz 1905.) Vor kurzem brachte A. J. Rossolimo') eine Mittheilung unter gleichem Titel und bemerkt nach Anfiihrung seiner Beobachtung der Bildung von Perjodiden durch Einwirkung von unreinem Aether auf C affelnjodalkylat, dase die oxydirende Wirkung des unreinen Aethers den Heimengangen desselbeii , wie Wasserstoffsuperoxyd oder Aethyl- peroxyd, zu verdaoken ist. Seine Versuche zeigten ferner, dass wasser- stoffsuperoxydbaltiger Aetber im Stande isf, obwohl etwas schwiicher, ') Diese Berichte 38, 774 [I905].

Ueber die oxydirende Wirkung des unreinen Aethers

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wit. 0.1 g Pnlladiumhydrosol anwandteo, der in der Tabelle nicht angefiihrt ist, wurde die Reduction unter den obigen Versuchsbedin- gungen bpi 70° ausgefiihrt. Nach eiuiaer Zeit schied sich das Palla- dium ale Gel ab, und dernentsprechend war auch die Ausbeute an Anilin recht gering. Das Palladium vermag also nur als Hjdrosol Wasserstoff zu absorbiren. Bei den Vereuchen V I und IX war aber keine Gelbildung eingetreten, sie kaun daber auch nicht die Ursache der geringeren Wirksamkeit i n den letztgenannten Versuchen sein.

Bemerkenswerth ist ferner der Unterscbied iu der Wirksamkeit J e r eixizelnen Priparate. Das Priiparat mit dem geringsten Yalladium- gebalt (4 i .13 pCt. Palladium, Versuch 111) war schon vor lingerer Zeit dargestellt worden, aber noch rollstiindig colloidal loslich und gab die geringste Ansbeute an Anilin. Das Alter der Praparate .cheitit voii Eiofluss auf ihre activirende Wirkung zu sein und ist wohl auf die mit der Zeit zunehmende Oxydation des Palladium- hydrosols zuriickzufiihren (s. die vorbergebende Mittheilung).

Unt festzustellen, ob auch P a l l a d i u m s c h w a r z unter den obigen Versuchsbedingungen Wasserstoff zu activiren vermag, wurden in der angegebenen Weise wechselnde Mengen von fein vertheiltem Palladium, theils durch Reduction niit Wasserstoff, theils mittels Hydrazin dar- l e s t ellt, in wiissrig alkoholischen Nitrobenzolltisungen suspendirt und Wasserstoff' bei ZOO und 70° eingeleitet. Nach dreistCndiger Ein- wirkring konnte k e i n A n i l i n nacbgewiesen werden. Palladium- schware ist demnach ebensowenig wie Palladium-Gel im Stande, i n ~nssrig-alkobolischer Suspension Wasserstoff zu absorbiren.

245. H u g o D i t z : U e b e r d i e oxydirende Wirkung des unreinen Aethers.

(Eingegangen :tm 11. Mlrz 1905.)

V o r kurzem brachte A. J. Rossolimo') eine Mittheilung unter gleichem Titel und bemerkt nach Anfiihrung seiner Beobachtung der Bildung von Perjodiden durch Einwirkung von unreinem Aether auf C affelnjodalkylat, dase die oxydirende Wirkung des unreinen Aethers den Heimengangen desselbeii , wie Wasserstoffsuperoxyd oder Aethyl- peroxyd, zu verdaoken ist. Seine Versuche zeigten ferner, dass wasser- stoffsuperoxydbaltiger Aetber im Stande isf, obwohl etwas schwiicher,

') Diese Berichte 38, 774 [I905].

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diese Erscheinung hervorzurufen, sodass dern Aethylperoxyd eine starkere Oxydationswirkung zukomrnen diirfte.

Ea sei mir gestattet, auf eine, was die oxydirende Wirkung des unreinen Aethers anbelangt, ganz ahnlicbe Beobachtung hinziiweiaen, die icb bereits vor mehr als 4 Jahren in einer Arbeit'): betitelt DUeber einige Reactionen des Kobalts und Eisens und den Einfluss der Alkohole und anderer organischer Stoffe auf die elektrolytische Dissociation in waasriger Liisungc kurz angefiibrt hatte.

Ich babe namlicb beobachtet, dass die eintretende Entfarbung der blauen Losung von Kobaltoxydul in sehr concentrirter Kalilauge bei Zuaatz POD Anther nix dann erfolgt, wenn u n r e i n e r , s i i p e r o x y d - h a 1 t i g e r A e t h e r angewendet wird. Wird gereinigter, s u p e r o x y d - f r e i e r A e t h e r auch in griisserer Menge zu der alkalischen Kobalt- oxydullGsung hinzugesetzt , 80 bleibt dieselbe rollstandig unverhdert . Nicht der Aetber also, wie C1. W i n k l e r ' ) seiner Zeit annabm, son- dern die in demeelben vorhandenen Superoxyde verureachen die ein- tretende Reaction.

In der genannten Abhandlung habe ich ferner die Beobachtung angefiihrt, dass bei Zueatz von einigen Tropfen des unreinen Aethers sofo r t Entfairbung unter Abscheidang des braunen Niederschlages eintritts), daes aber bei Zuaatz einiger Tropfen des kauflichen Waeser- stoffsuperoxyds beim Schiitteln e r s t n a c h e i n i g e r Z e i t Entfarbung eintritt. Die verschiedene Reactioosgeschwiodigkeit lasst, wie ich in der angefihrten Arbeit bemerkt habe, die Vermothung aufkornmen. dass das im Aether enthaltene oxydirende Agene i n e i n e r w i r k - a a m e r e n F o r m v o r h a n d e n e e i , a l e d a s i n d e r w a s s r i g e n La s u n g e n t h a l t e n e W a s e e r s t o f f s u p e r o x y d.

Ee atimrnt dies also auch mit der angegebenen Beobachtung von R o sso l i m o iiberein.

B r i i n n , Chemisches Iostitut der Technischen Hochscbule.

I ) Cbemiker-Ztg. 25, 111 [1901]. a) Journ. fiir prakt. Chem. [ l ] 91, 356 [1864]. 3) Die Entlarbung der blauen , alkaliwhen Kobaltoxydullijsung uuter

gleichzeitiger Ausscheidung eines brauuen Niederechlages erfolgt ausser beiui Verdunnen mit Wasser (nach einiger Zeit), menu das Kobalt in ein aomplexea Salz iibergefiihrt, oder wenn das gelBste Oxydul h6her oxydirt wird (langsam bei Luftzutritt, rascher durch Wasserstoffsuperoxyd bezw. Aethylperoxyd).

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