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333 mer aufgewachsen und das freie Ende ist immer dasje- nige, an welchein sicli die glanzenden Hauytrhomboeder- fllchen finden; das andere hat Hr. G. R o s e nie ausge- bildet gesehen. Alle diese Zwillingskrystalle sind aber nur Verwach- sungen von zwei rechten oder zwei linken Individuen; Verwachsungen von einein rechten und einein linkeii Io- dividuiirn siud Hrn. G. R o s e nie vorgekommen, daher die voii Brewster und Dove I ) erhaltenen Resultate, dnfs Amethystc und Bcrgkrystalle mit stellenweise mat- ten uiid glanzenden FlBchcii in ihren optkchen Erschei- iiungen sich verbalten, wie eiiie Combiliation von rechts und links drehenden Individuen init den Ergebnissen der kryslalfographischen Untersuchung nicht tibereinstiinmen. IV. Ueber die Quarzkrystalle von Jerischau bei Skriegau in Schlesitm; von G. Ros e ). D i e s e Krystalle wiirden erst vor einigen Jabren aiif einein Quarzgange im Graiiit entdeckt, den man bei An- lcgung ciner neuen Strake entbliifste ). Sie gehbren 1) Vergl. Poggendorff’s Ann. Bd. XI S. GOT. 2) Diese ilbliandlung ist ein Theil der gr8fsern Abliandlung iiber das Krystellirationssystem des Quarzes, von der der rorige Bericlrt ein Aus- zug ist, und die vollst.indig in den Abliandlungcn der Akademie dcr Wisscnscliaften zu Berlin tom Jalire 1814, deren Druek im Anfang dcs Jahios 1845 beginnt, erscheinen wird. In dieser sind die Quan- krystalle der hauptkichlichsten Localit5ten besclirieben , und ich lase sclion liier die Buclireibung der Krystalle von einer dieser Localith- ten Iolgen, da sic, miltelst der bcigegebencn Figuren zum Verst5nd- nifs des vorigen Auszugcs beitragen kann. 3) Die schanen Kvstalle? welche die kihigl. Sarnmlung entldlt, kamm in dieselbe durch die Mineralienlundlung des Herrn Krantz, die nocli in Buitz einer groljen Mcngc von Esemplaren irk

Ueber die Quarzkrystalle von Jerischau bei Striegau in Schlesien

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333 mer aufgewachsen und das freie Ende ist immer dasje- nige, an welchein sicli die glanzenden Hauytrhomboeder- fllchen finden; das andere hat Hr. G. R o s e nie ausge- bildet gesehen.

Alle diese Zwillingskrystalle sind aber nur Verwach- sungen von zwei rechten oder zwei linken Individuen; Verwachsungen von einein rechten und einein linkeii Io- dividuiirn siud Hrn. G. R o s e nie vorgekommen, daher die voii B r e w s t e r und D o v e I ) erhaltenen Resultate, dnfs Amethystc und Bcrgkrystalle mit stellenweise mat- ten uiid glanzenden FlBchcii in ihren optkchen Erschei- iiungen sich verbalten, wie eiiie Combiliation von rechts und links drehenden Individuen init den Ergebnissen der kryslalfographischen Untersuchung nicht tibereinstiinmen.

IV. Ueber die Quarzkrystalle von Jerischau bei Skriegau in Schlesitm; von G. R o s e ).

D i e s e Krystalle wiirden erst vor einigen Jabren aiif einein Quarzgange im Graiiit entdeckt, den man bei An- lcgung ciner neuen Strake entbliifste ). Sie gehbren

1) Vergl. P o g g e n d o r f f ’ s Ann. Bd. XI S. GOT. 2) Diese ilbliandlung ist ein Theil der gr8fsern Abliandlung iiber das

Krystellirationssystem des Quarzes, von der der rorige Bericlrt ein Aus- zug ist, und die vollst.indig in den Abliandlungcn der Akademie dcr Wisscnscliaften zu Berlin tom Jalire 1814, deren Druek im Anfang dcs Jahios 1845 beginnt, erscheinen wird. In dieser sind die Q u a n - krystalle der hauptkichlichsten Localit5ten besclirieben , und ich lase sclion liier die Buclireibung der Krystalle von einer dieser Localith- ten Iolgen, da sic, miltelst der bcigegebencn Figuren zum Verst5nd- nifs des vorigen Auszugcs beitragen kann.

3) Die schanen Kvstalle? welche die kihigl. Sarnmlung entldlt, kamm in dieselbe durch die Mineralienlundlung des Herrn K r a n t z , die nocli in Bui tz einer groljen Mcngc von Esemplaren irk

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zu den schiinsten ihrer Art, und stehen an Reinheit iind Durchsichtigkeit kauin denen einer andern Localitat nach. Sic sind von verschiedener Grofse, ein bis niebrcre Zoll grofs, meistentheils aber init eineui Ende aufgewachsen, bilden soiist aber dieselbe Combiuation, wie die Kry- stalle von New-York I ) . Voii Trapezfllchen und FLi- clicn spitzerer Hhombocder iindet sich keine Spur. Die Zuspitzungsflachen kommcn ebenfalls sehr uiircgehniifsig ausgedchnt vor, doch sind in dcr Regel aucb hier dic Flzcheii des IIauptrhoinboEders H griirser als die des GegenrhomboEders r', und zuweilcn in dein Maafse, dafs die des letztern fast ganz verdrangt werden. Aucli in Rucksiclit des Glanzes zcigt sicli ein Unterschied ; sic sind zwar iin Allgemeinen glatt, doch sind niir die FIG- chen des HauptrliomboEders spicgellliicliig gliinzcnd, die andern ein wcnig matter, wenn aucli nocli Bildcr init ziemlicli scharfen Umrissen reflectirend. Ein solchcr Un- terschied zeigt sich auch selbst auf den Seitenfliichen g ; sie sind wie gewohnlich beiin Q u a n in die Qucre ge- streift, doch ist diese Streifung nicht uberall gleich, bci den eiiien abwechselnden Seitenfl:ichen stchcn dic Strei- fen wciter auseinander, bei den andern sind sie cngcr, die erstern Flachen sind dabei gliinzender, die andern weniger gllnzend. Bei inauchen Krystallen ist dicser Unterschicd sehr grofs, bei andern ist er geringer. Die beidcn Enden der Krystalle wlren daher bcstimmt von einander unterschieden, iiidem ail den1 einen Ende die glanzenden oder Hauptrliomboederfl~clien aucli niif den glanzenden Seitenfllchen, an dcln andern Ende dagegeii auf den matten atifgesetzt waren, indessen habe ich, ob- gleich irh wohl einige 40 Krystalle dieses Fundorts un- tersucht habe, immer nur das erstere Ende ariskrystallisirt gcsehen, init dem andern waren die Krystalle stcts auf-

1) Die Beschreibung dieter Krystalle steht in der citirten Abliandlung der Krptalle von Jerischau vorauf. M a n ersieht aber die Form die- ser letztern m s den Fig. 6 U. 7 von Tat 11.

335 gewachsen. Einige an beiden Enden auskrystallisirte Krystalle hatten matte Seitenflachen, und zeigten keinen Unterschied unter denselbcn.

Die Rhombenfliichen finden sich auch nur an deri abwechselnden Ecken der sechsfllichigeii Zuspitzung, iind entweder auf der rechten oder linken Seite der Haiipt- rhomboEderflYchen. Sie sind noch stlrker wie bei den Krystallen von New-York parallel zwei gegenuberliegen- deli Kanten gestreift, aber die Streifung besteht* nicht aus Streifen, die iiber die ganze FlSche hiniibergehen, sondern aus lauter kleinen Strichelchen, die untereinan- der iiicht zusaiiilnenhaiigen, wenn sic auch alle den be- schricbenen Kanlen parallel gehen. Die Streifuiig ist stcts parallel den Kanten mit dem HauphliomboCder, die I\hoinbenfliichen kommen daher vollkotnmen lnit den Rhombenflkhen von New -York iiberein , und wiirden sich daher gewifs auch an den untern Enden an densel- ben Seitenkanten finden, wenn diese ausgebildet wsren.

Sclten sind aber die Krystalle ciiifach; gewi)hnlich sind sic zwillingsartig verwachsen wie bei den von Ha i - d i n g e r beschriebenen uiid oben angefuhrten Zwillin- gen I ) . Da die Flachen des Haopt- und Gegenrhom- bocders sich aber im Glanze oft nur wenig unterschei- den, so erfordert es oft eiiiige Aufmerksamkeit, urn die Erscheiniing zu erkennen, die sich sonst uberaus schiin zeigt. Die bciden Individuen des Zwillings sind meist nur aneinander gewachsen, daher die Zuspitzungsfllchen kein fleckiges Ansehn haben, sondern nur wenn die Griinze iiber sie hinweggelit, auf der einen Seite dersel- ben matt, auf der anderii glanzend sind; sonst geht diese Granze auch ganz unregelinafsig. Sie l l u f t bald unge- fahr einer Seitenfllche parallel, bald geht sie zichzack- fiirinig, bald vSllig unregelmafsig. Die Rhombaederfla- chen erscheinen bei diesen Zwillingen zu 2, 3 und 4, und haufig an benachbarten Ecken, bald ist auch das eine 1) Junrnol of Science, 18'24 Vol. I p. 322.

336 Individuum grofs und das andere kleiu, selten sind beide ziemlich gleich g r o t , oft ist das eine durcb das an- dere in zwei Stiicke getheilt; stets sind es aber nur rechte oder m r linke Individuen, die miteimnder ver- wachsen, und stets fiudet sich dasselbe Ende bei den Zwillingskrystallcn auskrystallisirt, wie bei den einfachen ; die glanzenden Hauytrhomboederfllchen sind stets auf den glsnzenden Seitenflkhen, die mattern Rhombocderfllichen stets auf matten Seitenflhhen aufgesetzt; so vie1 Kry- stalle ich auch beobachtet habe, so liabe ich doch von dicsein Gesetze nie eine Ausnahme beobachtet. Es folgt aber daraos, dafs die Zwiliingsebene die gerade Eudfla- che ist, nicht eine Seitenflkhe des Prisma, weil sonst nicht dieselben Enden der Individuen sich an dem einen Ende dcs Zwillings finden kiinnten:

In Taf. I1 Fig. 8 bis 11 sind nur einige der gewiihii- lichen Falle dargestellt, die Nachbildungen von wirklich vorkominenden Zwillingen sind. Fig. S und 9 sind Ver- wachsungen von zwei linken, Fig. 10 bis 11 von zwei rcch- ten Krystallen. Fig. 8 ist die Abbildiing eines griifsten- thcils einfachen Krystalls; nur an der Ecke, wo die dritte Rhombenfliiche liegen sollte, findet sich ein anderes Ia- dividuum, daber hier keine Rhouibenflache cntsteben, und der Zwilling am auskrystallisirteii Ende nur zwei Rhom- benfliichen zeigen konnte. Ein Theil dieses Individuums findet sich auch noch auf der gegenuberliegenden Sciten- fliiche, geht aber nicht bis zu deli Endfllchen. Die Grznze beider Individuen ist ganz unregelmatig. Bei Fig. 9 ist das kleinere Individuum mehr ausgedchnt, und geht bis zur folgenden Ecke, wo nun eine Rhoinbeuflache dieses Individuums erscheint ; der Zwilling also wie eiii einfa- cher Krystall drei Rhombenflacben hat, aber zwei an be- nachbarten Ecken. Bei Fig. 10 und ll finden sich vier Rhombenfliichen, bei Fig. 10 liegt das kleinere Individuum auf der hintern Seite, und greift oben iiber die Spitze nach vorn heriiber. Bei Fig. 11 gebt die Granze iiber

die

337 die Spitze des Krystalls hiniiber ; beide Individuen siiid ziemlich von gleicher Grbfsc, die Zuspitzung erscheint bei dem Vorherrschen der Hauptrhomboederflschen rhom- benoctaedrisch; der Zwillingskrystall hat, da er eine Verwachsung voii zwei rechten Iiidividucn bildet, vier Khombenfllchen ; wlren die Individuen hike, SO wiirde bei gain gleichlaufender Grzrize, der Zwilling nur zwei Rhombenfl~chen haben. Dcn cntgegeugesetzten Fall die- ses Kryshlls, wo die Zuspitzung von zwei Flschen des HauptrhoniboCdcrs R uud von vier des Gegeurhom- boijders r' gebildet ist, habc ich nic beobachtet.

V. Die Siedhitze der chemischen Verbindungen d a s wesen t Iichst e Ken nz cich e n z ur E rrnit t Iring iJirer Cornponenten; von I-... S c h r o r t c r.

(Sch luf s von S. 195.)

1 I 1. Ko 11 I e w il s s ers to ffc. Erste Reihe.

1) B e n z i n = C , , H , , ist Triformyl (C+H4)3. Siedh. ber. =85" bis €46'.

r a d a y . - beob. =86O M i t s c h e r l i c h ; 85",5 Fn-

2 ) Retinnaphtha oder Benzoen = C , H , ist IIIc- thylen -Trifomyl:

Siedh. ber. = 1O6O bis 107". ( c 2 H d " . ( c , H, 13.

- beob. =1OSo W a l t e r , De'ville. 3) Dracyle =C, H, ist Bimethyleu-Triforniyl.

( c, H, 15. ( c, H, 13' Siedh. ber. = 1 2 7 O bis 128').

- beob. =125O bis 127O G l e n a r d uudI3ou- daul t .

Poggerrdorlf's Annal. Bd. LXII. 22