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663 VI. L'eh die firbindungen dcs Jodzinks mil den alkalischen JoJiiren ; con C. R a m m e 1 s h e r g. J o d z i n k. G a y - L u s s a c fand, dafs sich Jod und Zink auch bei Gcgeuwart von Wasser leicht mit einander verbinden, und dds, wenn man einen Ueberschufs des Metalls an- wendet, die Flussigkeit zuletzt ganz farblos erscheint. Sind die Qtiantitaten beider Stoffe nicht ganz unbedeu- tend, so entsteht bei ihrer Verbindung eme mehr oder weniger ansehnliche Temperaturerhdhung. Unter den Ei- genschaftea des Jodzinks, welche vielleicht bisher noch nicht beobachtet wurden, mochte anzufiihren seyn, daCs es bei sehr langsamem Verdunsten der Aufldsoog, was am besten unter einer Glocke iiber Schwefeisaure ge- schieht, in sehr gut ausgebiideten gllnzendcn Krystallen anschiefst, welche dem regularen System angebdren, und in der Regel Cornbinationen des OctaGders und des Wiir- fcls, die Flachen des letzteren untergeordnet, darstcllen, abcr an der Luft fast augenblicklich zerfliefsen. Weno man eine sehr concentrirte Aufldsung des Salzes mit Wasser verdfiont, so scheidet sich nur etwas Zinkoxyd- hydrat als eine gelatinbse Masse aus, welche im wohl ausgewaschenen Zustande kein Jod enthdt. Auch be- merkt man bei der angefiihrten Darstellung des Jodzinks sfcts die Bildung einer gewissen Menge des Oxyds, wo- durch also eioe entsprechende Quantitat Jodwasserstoff- s9ure frei geworden seyn mufs. Urn mich zu uberzeugen, ob die zuvor erwshntcn Krystalle Wasser enthalten, iibergofs ich 2,2 Gnu. der- selben in einem Platintiegel mit concentrirter Schuefel- ssure, welche das Salz unter Bildung von schnefliger

Ueber die Verbindungen des Jodzinks mit den alkalischen Jodüren

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VI. L ' e h die f irbindungen dcs Jodzinks mil den alkalischen JoJiiren ;

con C. R a m m e 1 s h e r g.

J o d z i n k.

G a y - L u s s a c fand, dafs sich Jod und Zink auch bei Gcgeuwart von Wasser leicht mit einander verbinden, und d d s , wenn man einen Ueberschufs des Metalls an- wendet, die Flussigkeit zuletzt ganz farblos erscheint. Sind die Qtiantitaten beider Stoffe nicht ganz unbedeu- tend, so entsteht bei ihrer Verbindung eme mehr oder weniger ansehnliche Temperaturerhdhung. Unter den Ei- genschaftea des Jodzinks, welche vielleicht bisher noch nicht beobachtet wurden, mochte anzufiihren seyn, daCs es bei sehr langsamem Verdunsten der Aufldsoog, was am besten unter einer Glocke iiber Schwefeisaure ge- schieht, in sehr gut ausgebiideten gllnzendcn Krystallen anschiefst, welche dem regularen System angebdren, und i n der Regel Cornbinationen des OctaGders und des Wiir- fcls, die Flachen des letzteren untergeordnet, darstcllen, abcr an der Luft fast augenblicklich zerfliefsen. Weno man eine sehr concentrirte Aufldsung des Salzes mit Wasser verdfiont, so scheidet sich nur etwas Zinkoxyd- hydrat als eine gelatinbse Masse aus, welche im wohl ausgewaschenen Zustande kein Jod enthdt. Auch be- merkt man bei der angefiihrten Darstellung des Jodzinks sfcts die Bildung einer gewissen Menge des Oxyds, wo- durch also eioe entsprechende Quantitat Jodwasserstoff- s9ure frei geworden seyn mufs.

Urn mich zu uberzeugen, ob die zuvor erwshntcn Krystalle Wasser enthalten, iibergofs ich 2,2 Gnu. der- selben in einem Platintiegel mit concentrirter Schuefel- ssure, welche das Salz unter Bildung von schnefliger

666 Siiure und Abscheidung von J o d mit Heftigkeit zersetzf, erwarmte so lange als noch J o d sich vertliichtigte, und vertrieb d a m die iiberschiissige Schwefelsaure , zuletzt bei sehr schwacher Gliihhitze. Das so erbaltene schwe- felsaure Zinkoxyd betrug 1,115 G m . , welche 0,44763 Zink enthalten.

Daraus ergeben sich in 100 l’heilen: nrch dun Venuche nach der ~rcl iuung.

Zink 20,347 20,34 =1 At. Jod 79,66 =2 -

100.

Das krystallisirte Salz ist mithin wasserfrei. Der Hauptzweck dieses Aufsatzes ist, zu zeigeo, dafs

sich das Jodzink mit den Jodiiren der Alkafien und al- lialischen Erden verbioden kann, und in dieser Bezie- hung also sich dem Jodblei, Jodsilber , Jodquecksilber nnd Jodzinn analog verhalt. Man erhiilt diese Doppel- salze ganz einfach dnrch Vermischen der Auflbsuugen beider einfachen Jodllre, und Abdampfen, am besten bei gewahnlicher Temperatur tiber Scbwefelsaure. Anf diese Art stellte ich die Verbindungen mit den Jodiiren von Kalium , Natrium , Ammonium, Baryum, Calcium , Mag- ncsiam dar. Sie krystallisiren sammtlich, zerfliefsen aber an der Luft so schnell, dafs es niclit wohl mdglich ist, die Form der Krystalle genauer zu bestimmeo. Sie be- wirken in den Auflbsungen der Quecksilber-, Blei- und Silbersalze dieselben Fallungen, wie die alkalischen Jo- diire an und fur sich. Ich babe die Zusammensetzung der Kalium -, Natrium - , Ammonium - und Baryumverbin- dung zu bestimmen gesucht.

J odzi n k t a l i u m.

I. 3,165 Grm. zwischen Papier mijglichst getrock- net, wurden in Wasser aufgelilst, das Zink durch Ani- moniumsulfhydrat gef;illt, das Schwefelzink in Cblorwas-

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serstoffsiiure aufgeldst, mit kohlensaurem Kali gehllt, und 0,571 gcgluhtes Zinkoxyd, entsprechend 0,6599 Ziuk, er- halten. Die Fliissigkeit wurde verdampft und der Riick- stand mit Schwelelssure behaiidelt; er gab 0,582 schwe- felsaures Kali, worin 0,261326 Kalium enthalten siud.

2,217 Grm., iiber Schwefelsaure getrocknet, wur- den wie zuvor untersueht, aufser dats das Schwefeltink in schwefelsaures Zinkoxyd verwandeIt wurde. Es er- gaben sich 0,663 desselben, =0,26697 Zink, und 0,482 schwcfelsaures Kali, =0,216429 Kdium.

1,721 Grm., von eioer anderen Bereitung her- riihrend, ebeofalls iiber Schwefelsaure getrocknet ,. wur- den aufgebst uiid mit salpetersaurem Silberoigd .gefallt. Das geschmolzene Jodsilber wog nach dem Schmelzen 2,565, entsprechend 1,3817 Jod. Aufserdem wurden 0,527 schwefelsaures Zinkoxyd, = 0,21157 Zink, und 0,336 schwefelsaures Kali , =0,150872 Kalium erhalten.

Diese drei dnalysen, so wie die danach ausgeflihrte Rechnung, geben fur 100 Th. des Salzes:

11.

111.

1. n. IIT. Kaliurn 8,256 9,762 8,751 S,118 = I At. Ziuk 14,531 12,042 12,272 13,363 =2 - Jod 80,116 78,519 =d --

101,169 100.

Das Jodzinkkalium ist I also, abgesehen von einer geringen Eiumengung von Jodkalium , K J + a ZnJ.

J odz in k n a t r ium.

2,108 Grm;, welcbe zuvor Uber Srhwefelslure ge- trocknet worden , lieferten 2,929 Jodsilbcr, = 1,57778 Jodi 0,494 schwefelsaures Zinkosyd, =0,19832 Zink, und 0,449 schwefelsaures Natron , =0,1164 Natriurn.

Hienach entbalten 100 Th. des Salzes:

666

Natrium 6,954 6,942 = I At. Zink 9,4013 9,622 = I -

Wasse r 8,033 =3 -

Rechnung.

Jod 76,847 75,383 = 6 -

100.

Danach ist das Salz Na3+Zn3+H3. Es verwit- tert bei Iiingerem Liegen uber Schwefelsaure.

J o d a in kamrnoni urn.

1,032 Grm. gabeo 1,545 Jodsilber, =0,!33223 Jod , und ferner durch hbdanipfen der durch Chlorwassersloff- sSure vom Silberitberschuls befreiten F l k i g k e i t mit Zu- satz -von Schwefelsiure 0,264 schwefclsaures Zinkoxyd, =0,105986 Ziiik, woraus sich fur 100 Th. des Salzes ergiebt :

Rechnung.

Zink 10,269 10,612 =1 At. J o d 80,644 83,369 =4 - Ammouiiim 5,9s9 = 1 -

100.

AlIerdings liefert die hnalyse inehr Ammonium: al- lein das untersuchte Salz war nicht gaiiz trocken, denn dic gclundcnen illcngen von Ziuk und Jod geben uirter sich gcnau dns richtige Verhiillnils, wie die Proportion 10,269 : 10,642=30,641 ; 83,563 zeigt. Ih Jodzink- ammonium ist also IS Ha J + Z n 3.

' J o d z i n k b a r y u m .

1,687 G m des Salzes, welches als eine krystalli- nische Massc augeschossen und itber Schwefelsliure ge- trocknet war, wurdc in Wasser aufgelfist, wobei sich ziclnlich vicl Zinkoxyd abschied. Die mit Chlorwasscr- stoffsaure bis zur Wiederauflirsung desselben versetzte

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Flcssigkeit gab durch Fallung rnit Schwefelssure 0,336 schwefelsauren Baryt , =0,19747 Baryum ; und ferner 0,538 schwefelsaures Zinkoxyd, =0,21398 Zink, oder in 100 TheiIen:

Rechnung.

Bargum 11,706 13,385 =1 At. Zink 12,603 12,597 =2 - Jod 54,(118 =6 -

100. Diefs Salz, dem in der unfersuchten Probe elwas

Jodzink bcigemengt war, lafst sich also mit BaJ+BZnJ bezcichnen.

VII. Untersuchung einrs Olivins aus der Anie- ralik- Fiordc in GriinZand; oon C. T. L a p p e zu Neudictendorf bei Erjurt.

N i c h t uninteressant ist das Vorkemmen des OIivios in der Ameralik -F iorde und Kapiselik, im District Godt- haab in CtrUnland,

D e r Olivin kommt dort nicht, wie ges&ihnlich, mit Augit oder augitischen Felsarten vor, wenigstens habe ich unter den Mineralien, die ich von dort erhielt, we- der Basalt uoch eine andere, hrigit enthaltende Felsart bemerkt; dagegen erbielt ich ihn aus Kapisclik als klcine Kirrner von rothbrauner Farbe eingezprengt in derben Massen Magneteisenerzes mit Stralilstein, und aus der Ameralik -Fiordc als karnigc Masse vo3 unrein licht oli- vengruner Farbe (gewfihnlicb arif den Abiirsungrn der Kirrner etwas verwittert ), verwaclisen mit griinlichem, grofsbltittrigem Glimmer, liclit grijnlichgrauem, schmaI- slrahligcm Strahlstcin und Bitterkalkspatb.

D i e m Vorkommcn des Olivins veranlafs'sle mich, cinc